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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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meister davon gekleidet; und als auffm Reiche-Tag zu Augspurg ein gefangener in einen Tumult eingebracht wurd/ so umbs Leben kommen solt/ macht er denselbigen mit erlegung zehen Thaler legig/ sagte zu ihm: Du bist nun mein/ ich habe dich vom Tod errettet/ geh aber hin/ biß fromm/ und sage deinen Tyrollern/ daß wir Lutherischen den Glauben nicht nur auf der Zungen haben/ sondern mit der That beweisen/ und auch gute Werck thun: Aber nicht umb der Werck willen/ sondern durch den Glauben/ der durch die Liebe thätig ist/ gedencken wir die Seeligkeit zu erlangen: Mit reinem Hertzen fürchte GOtt/ und halt vor Augen sein Gebot.

1. Ist ein Christlicher/ guthätiger/ und freygebiger von Adel gewesen. Wo sind aber die Neune? Hat sich sonst keiner funden? Möchten wir wol fragen mit Christo aus dem Luca am XVII, Capitel.

2. Das ist eben der rechte seeligmachende Glaube/ welchen dieser von Adel benahmet/ der nicht nur auff der Zungen/ oder in Worten/ bestehet/ sondern sich auch durch die Werck erweiset/ wiewol die Werck nicht mit seeligmachen / noch nohtwendig zur Seligkeit können genennet werden.

meister davon gekleidet; und als auffm Reiche-Tag zu Augspurg ein gefangener in einen Tumult eingebracht wurd/ so umbs Leben kommen solt/ macht er denselbigen mit erlegung zehen Thaler legig/ sagte zu ihm: Du bist nun mein/ ich habe dich vom Tod errettet/ geh aber hin/ biß fromm/ und sage deinen Tyrollern/ daß wir Lutherischen den Glauben nicht nur auf der Zungen haben/ sondern mit der That beweisen/ und auch gute Werck thun: Aber nicht umb der Werck willen/ sondern durch den Glauben/ der durch die Liebe thätig ist/ gedencken wir die Seeligkeit zu erlangen: Mit reinem Hertzen fürchte GOtt/ und halt vor Augen sein Gebot.

1. Ist ein Christlicher/ guthätiger/ und freygebiger von Adel gewesen. Wo sind aber die Neune? Hat sich sonst keiner funden? Möchten wir wol fragen mit Christo aus dem Luca am XVII, Capitel.

2. Das ist eben der rechte seeligmachende Glaube/ welchen dieser von Adel benahmet/ der nicht nur auff der Zungen/ oder in Worten/ bestehet/ sondern sich auch durch die Werck erweiset/ wiewol die Werck nicht mit seeligmachen / noch nohtwendig zur Seligkeit können genennet werden.

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[726/0746] meister davon gekleidet; und als auffm Reiche-Tag zu Augspurg ein gefangener in einen Tumult eingebracht wurd/ so umbs Leben kommen solt/ macht er denselbigen mit erlegung zehen Thaler legig/ sagte zu ihm: Du bist nun mein/ ich habe dich vom Tod errettet/ geh aber hin/ biß fromm/ und sage deinen Tyrollern/ daß wir Lutherischen den Glauben nicht nur auf der Zungen haben/ sondern mit der That beweisen/ und auch gute Werck thun: Aber nicht umb der Werck willen/ sondern durch den Glauben/ der durch die Liebe thätig ist/ gedencken wir die Seeligkeit zu erlangen: Mit reinem Hertzen fürchte GOtt/ und halt vor Augen sein Gebot. 1. Ist ein Christlicher/ guthätiger/ und freygebiger von Adel gewesen. Wo sind aber die Neune? Hat sich sonst keiner funden? Möchten wir wol fragen mit Christo aus dem Luca am XVII, Capitel. 2. Das ist eben der rechte seeligmachende Glaube/ welchen dieser von Adel benahmet/ der nicht nur auff der Zungen/ oder in Worten/ bestehet/ sondern sich auch durch die Werck erweiset/ wiewol die Werck nicht mit seeligmachen / noch nohtwendig zur Seligkeit können genennet werden.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/746>, abgerufen am 22.11.2024.