Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.hat/ erhencket er sich selbst. Vnd wie jhn der Teuffel zur Sünde getrieben/ so treibet er ihn auch zur Verzweiffelung. Theophylactus saget: Der Teuffel gehe mit Juda umb wie ein Fischer/ wenn er sein Netze außwirfft und fische fängt: Der Teuffel ist der Fischer/ das verräther Gold ist der Hamen/ oder das Netze/ damit Judas gefangen wird: Oder wie ein Spinne/ welche die fliege in ihre Webe bestrickt. 1. Aus dieser schrecklichen Geschicht erkennen wir/ was die Sünde für ein grausam Ding sey/ wenn sie bey den Menschen auffwacht. 2. Hüte sich demnach ein jedweder dafür/ daß sie ihm nicht zu nahe komme/ denn sie sticht/ wie eine Schlange/ und wenn sie gleich eine zeitlang vor der Thür ruhet/ so stehet sie doch endlich auff/ macht dem Sünder angst und bange/ und treibt derer viel/ wie den Judas endlich zur Verzweiffelung. 392. Marter/ welche die Perser den Christen haben angethan. DIe Heydnische Perser thäten vor Zeiten den Christen diese erschröckliche Marter hat/ erhencket er sich selbst. Vnd wie jhn der Teuffel zur Sünde getrieben/ so treibet er ihn auch zur Verzweiffelung. Theophylactus saget: Der Teuffel gehe mit Juda umb wie ein Fischer/ wenn er sein Netze außwirfft und fische fängt: Der Teuffel ist der Fischer/ das verräther Gold ist der Hamen/ oder das Netze/ damit Judas gefangen wird: Oder wie ein Spinne/ welche die fliege in ihre Webe bestrickt. 1. Aus dieser schrecklichen Geschicht erkennen wir/ was die Sünde für ein grausam Ding sey/ wenn sie bey den Menschen auffwacht. 2. Hüte sich demnach ein jedweder dafür/ daß sie ihm nicht zu nahe komme/ denn sie sticht/ wie eine Schlange/ und wenn sie gleich eine zeitlang vor der Thür ruhet/ so stehet sie doch endlich auff/ macht dem Sünder angst und bange/ und treibt derer viel/ wie den Judas endlich zur Verzweiffelung. 392. Marter/ welche die Perser den Christen haben angethan. DIe Heydnische Perser thäten vor Zeiten den Christen diese erschröckliche Marter <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0768" n="748"/> hat/ erhencket er sich selbst. Vnd wie jhn der Teuffel zur Sünde getrieben/ so treibet er ihn auch zur Verzweiffelung. Theophylactus saget: Der Teuffel gehe mit Juda umb wie ein Fischer/ wenn er sein Netze außwirfft und fische fängt: Der Teuffel ist der Fischer/ das verräther Gold ist der Hamen/ oder das Netze/ damit Judas gefangen wird: Oder wie ein Spinne/ welche die fliege in ihre Webe bestrickt.</p> <p>1. Aus dieser schrecklichen Geschicht erkennen wir/ was die Sünde für ein grausam Ding sey/ wenn sie bey den Menschen auffwacht.</p> <p>2. Hüte sich demnach ein jedweder dafür/ daß sie ihm nicht zu nahe komme/ denn sie sticht/ wie eine Schlange/ und wenn sie gleich eine zeitlang vor der Thür ruhet/ so stehet sie doch endlich auff/ macht dem Sünder angst und bange/ und treibt derer viel/ wie den Judas endlich zur Verzweiffelung.</p> </div> <div> <head>392.</head> <argument> <p>Marter/ welche die Perser den Christen haben angethan.</p> </argument> <p>DIe Heydnische Perser thäten vor Zeiten den Christen diese erschröckliche Marter </p> </div> </body> </text> </TEI> [748/0768]
hat/ erhencket er sich selbst. Vnd wie jhn der Teuffel zur Sünde getrieben/ so treibet er ihn auch zur Verzweiffelung. Theophylactus saget: Der Teuffel gehe mit Juda umb wie ein Fischer/ wenn er sein Netze außwirfft und fische fängt: Der Teuffel ist der Fischer/ das verräther Gold ist der Hamen/ oder das Netze/ damit Judas gefangen wird: Oder wie ein Spinne/ welche die fliege in ihre Webe bestrickt.
1. Aus dieser schrecklichen Geschicht erkennen wir/ was die Sünde für ein grausam Ding sey/ wenn sie bey den Menschen auffwacht.
2. Hüte sich demnach ein jedweder dafür/ daß sie ihm nicht zu nahe komme/ denn sie sticht/ wie eine Schlange/ und wenn sie gleich eine zeitlang vor der Thür ruhet/ so stehet sie doch endlich auff/ macht dem Sünder angst und bange/ und treibt derer viel/ wie den Judas endlich zur Verzweiffelung.
392. Marter/ welche die Perser den Christen haben angethan.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/768>, abgerufen am 16.07.2024. |