Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.set ihr darneben grosse herrliche und Königliche Geschencke. Als sie sich aber deß aus erschrockenen Hertzen und Gemüth zum hefftigsten wiederte/ ließ er sie an ein bloß Schwerdt greiffen / mit Anmeldung/ wofern sie seinen Willen nicht thun werde/ daß sie solte als bad sterben. Das keusche tugendreiche Hertz wuste in grossen Erschrecknüß nicht / wie ihr zu thun wehre/ jedoch bestund die darauff/ daß sie lieber sterben / denn in der Ehelichen Liebe wancken/ und ihre Weibliche Ehre verlieren wolte. Als nun Sixtus sahe/ daß er sie weder mit bitten/ flehen noch Dräuen bereden / und seinen Willen erlangen möchte/ fiel ihm alsbald dieser krumme Grieff ein / weil sie lieber in Ehren Sterben/ dann in Schanden zu leben/ gesonnen were/ und sprach: Es sey dann/ daß du meinen Willen vollbringest/ wo nicht / so will ich dich alsbald tödten/ und auch deinen Knech im Hause/ und denselben nackend und todt zu dir ins Bette legen/ und öffentlich sagen und von dir aus geben/ ich habe euch beyde so schändlich bey einander gefunden in Vnzucht leben / und deinem Manne zu Ehren diese Rache gethan/ und aus Freundschafft gegen ihm diß fürgenommen/ und habe also wegen geübder Vnzucht euch beyden das Leben genommen/ damit nach deinem Tode diese schändliche Rede dir und deinem Mann zu ewigen Spott nachgesaget werde/ daß man dich in falscher Liebe/ als set ihr darneben grosse herrliche und Königliche Geschencke. Als sie sich aber deß aus erschrockenen Hertzen und Gemüth zum hefftigsten wiederte/ ließ er sie an ein bloß Schwerdt greiffen / mit Anmeldung/ wofern sie seinen Willen nicht thun werde/ daß sie solte als bad sterben. Das keusche tugendreiche Hertz wuste in grossen Erschrecknüß nicht / wie ihr zu thun wehre/ jedoch bestund die darauff/ daß sie lieber sterben / denn in der Ehelichen Liebe wancken/ und ihre Weibliche Ehre verlieren wolte. Als nun Sixtus sahe/ daß er sie weder mit bitten/ flehen noch Dräuen bereden / und seinen Willen erlangen möchte/ fiel ihm alsbald dieser krumme Grieff ein / weil sie lieber in Ehren Sterben/ dañ in Schanden zu leben/ gesonnen were/ und sprach: Es sey dann/ daß du meinen Willen vollbringest/ wo nicht / so will ich dich alsbald tödten/ und auch deinen Knech im Hause/ und denselben nackend und todt zu dir ins Bette legen/ und öffentlich sagen und von dir aus geben/ ich habe euch beyde so schändlich bey einander gefunden in Vnzucht leben / und deinem Manne zu Ehren diese Rache gethan/ und aus Freundschafft gegen ihm diß fürgenommen/ und habe also wegen geübder Vnzucht euch beyden das Leben genommen/ damit nach deinem Tode diese schändliche Rede dir und deinem Mann zu ewigen Spott nachgesaget werde/ daß man dich in falscher Liebe/ als <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0814" n="794"/> set ihr darneben grosse herrliche und Königliche Geschencke. Als sie sich aber deß aus erschrockenen Hertzen und Gemüth zum hefftigsten wiederte/ ließ er sie an ein bloß Schwerdt greiffen / mit Anmeldung/ wofern sie seinen Willen nicht thun werde/ daß sie solte als bad sterben. Das keusche tugendreiche Hertz wuste in grossen Erschrecknüß nicht / wie ihr zu thun wehre/ jedoch bestund die darauff/ daß sie lieber sterben / denn in der Ehelichen Liebe wancken/ und ihre Weibliche Ehre verlieren wolte. Als nun Sixtus sahe/ daß er sie weder mit bitten/ flehen noch Dräuen bereden / und seinen Willen erlangen möchte/ fiel ihm alsbald dieser krumme Grieff ein / weil sie lieber in Ehren Sterben/ dañ in Schanden zu leben/ gesonnen were/ und sprach: Es sey dann/ daß du meinen Willen vollbringest/ wo nicht / so will ich dich alsbald tödten/ und auch deinen Knech im Hause/ und denselben nackend und todt zu dir ins Bette legen/ und öffentlich sagen und von dir aus geben/ ich habe euch beyde so schändlich bey einander gefunden in Vnzucht leben / und deinem Manne zu Ehren diese Rache gethan/ und aus Freundschafft gegen ihm diß fürgenommen/ und habe also wegen geübder Vnzucht euch beyden das Leben genommen/ damit nach deinem Tode diese schändliche Rede dir und deinem Mann zu ewigen Spott nachgesaget werde/ daß man dich in falscher Liebe/ als </p> </div> </body> </text> </TEI> [794/0814]
set ihr darneben grosse herrliche und Königliche Geschencke. Als sie sich aber deß aus erschrockenen Hertzen und Gemüth zum hefftigsten wiederte/ ließ er sie an ein bloß Schwerdt greiffen / mit Anmeldung/ wofern sie seinen Willen nicht thun werde/ daß sie solte als bad sterben. Das keusche tugendreiche Hertz wuste in grossen Erschrecknüß nicht / wie ihr zu thun wehre/ jedoch bestund die darauff/ daß sie lieber sterben / denn in der Ehelichen Liebe wancken/ und ihre Weibliche Ehre verlieren wolte. Als nun Sixtus sahe/ daß er sie weder mit bitten/ flehen noch Dräuen bereden / und seinen Willen erlangen möchte/ fiel ihm alsbald dieser krumme Grieff ein / weil sie lieber in Ehren Sterben/ dañ in Schanden zu leben/ gesonnen were/ und sprach: Es sey dann/ daß du meinen Willen vollbringest/ wo nicht / so will ich dich alsbald tödten/ und auch deinen Knech im Hause/ und denselben nackend und todt zu dir ins Bette legen/ und öffentlich sagen und von dir aus geben/ ich habe euch beyde so schändlich bey einander gefunden in Vnzucht leben / und deinem Manne zu Ehren diese Rache gethan/ und aus Freundschafft gegen ihm diß fürgenommen/ und habe also wegen geübder Vnzucht euch beyden das Leben genommen/ damit nach deinem Tode diese schändliche Rede dir und deinem Mann zu ewigen Spott nachgesaget werde/ daß man dich in falscher Liebe/ als
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