Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.legte sich zwischen die Toden-Cörper seiner Tochter und seiner Hauß/ Frauen/ die er gehabt/ ehe daß er Bischoff worden/ allda er seinen Geist auff geben Macarius der Römer ist drey Jahr lang diß an Halß in der Erden vergraben gestanden. Der Priester Philoromus ein Galater/ hat sechs Jahr in Toden-Grufften gewohnet / damit er des Tods-Furcht überwinden möchte. Diß ist gewießlich ein Ernsthaffte wunderbare Begräbnüß seiner selbst/ dero ich eine zugleich ernstlich und lästerliche Begräbnüß beyzusetzen nicht umbgehen kan. Der Oberst Bontzenmeister in Japon grube sich selber in seinem hohen Alter in ein viereckte Gruben ein/ so vier Ellbogen tieff. Die verbot er ernstlich/ man solls nicht eröffnen/ dann er jetzt nicht sterbe: Nach viel tausendmal tausend Jahren werd ein gelehrter Mann in die Japonischen Königreich kommen/ mit Ramen Mirozu/ alsdann wöll auch er wiederumb aus dem Grab herfür kommen/ entzwischen aber woll er/ nach so vieler Mühe und Arbeit außrasten/ und legte sich zwischen die Toden-Cörper seiner Tochter und seiner Hauß/ Frauen/ die er gehabt/ ehe daß er Bischoff worden/ allda er seinen Geist auff geben Macarius der Römer ist drey Jahr lang diß an Halß in der Erden vergraben gestanden. Der Priester Philoromus ein Galater/ hat sechs Jahr in Toden-Grufften gewohnet / damit er des Tods-Furcht überwinden möchte. Diß ist gewießlich ein Ernsthaffte wunderbare Begräbnüß seiner selbst/ dero ich eine zugleich ernstlich und lästerliche Begräbnüß beyzusetzen nicht umbgehen kan. Der Oberst Bontzenmeister in Japon grube sich selber in seinem hohen Alter in ein viereckte Gruben ein/ so vier Ellbogen tieff. Die verbot er ernstlich/ man solls nicht eröffnen/ dann er jetzt nicht sterbe: Nach viel tausendmal tausend Jahren werd ein gelehrter Mann in die Japonischen Königreich kommen/ mit Ramen Mirozu/ alsdann wöll auch er wiederumb aus dem Grab herfür kommen/ entzwischen aber woll er/ nach so vieler Mühe und Arbeit außrasten/ und <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0857" n="837"/> legte sich zwischen die Toden-Cörper seiner Tochter und seiner Hauß/ Frauen/ die er gehabt/ ehe daß er Bischoff worden/ allda er seinen Geist auff geben</p> <p>Macarius der Römer ist drey Jahr lang diß an Halß in der Erden vergraben gestanden.</p> <p>Der Priester Philoromus ein Galater/ hat sechs Jahr in Toden-Grufften gewohnet / damit er des Tods-Furcht überwinden möchte.</p> <p>Diß ist gewießlich ein Ernsthaffte wunderbare Begräbnüß seiner selbst/ dero ich eine zugleich ernstlich und lästerliche Begräbnüß beyzusetzen nicht umbgehen kan.</p> <p>Der Oberst Bontzenmeister in Japon grube sich selber in seinem hohen Alter in ein viereckte Gruben ein/ so vier Ellbogen tieff. Die verbot er ernstlich/ man solls nicht eröffnen/ dann er jetzt nicht sterbe: Nach viel tausendmal tausend Jahren werd ein gelehrter Mann in die Japonischen Königreich kommen/ mit Ramen Mirozu/ alsdann wöll auch er wiederumb aus dem Grab herfür kommen/ entzwischen aber woll er/ nach so vieler Mühe und Arbeit außrasten/ und </p> </div> </body> </text> </TEI> [837/0857]
legte sich zwischen die Toden-Cörper seiner Tochter und seiner Hauß/ Frauen/ die er gehabt/ ehe daß er Bischoff worden/ allda er seinen Geist auff geben
Macarius der Römer ist drey Jahr lang diß an Halß in der Erden vergraben gestanden.
Der Priester Philoromus ein Galater/ hat sechs Jahr in Toden-Grufften gewohnet / damit er des Tods-Furcht überwinden möchte.
Diß ist gewießlich ein Ernsthaffte wunderbare Begräbnüß seiner selbst/ dero ich eine zugleich ernstlich und lästerliche Begräbnüß beyzusetzen nicht umbgehen kan.
Der Oberst Bontzenmeister in Japon grube sich selber in seinem hohen Alter in ein viereckte Gruben ein/ so vier Ellbogen tieff. Die verbot er ernstlich/ man solls nicht eröffnen/ dann er jetzt nicht sterbe: Nach viel tausendmal tausend Jahren werd ein gelehrter Mann in die Japonischen Königreich kommen/ mit Ramen Mirozu/ alsdann wöll auch er wiederumb aus dem Grab herfür kommen/ entzwischen aber woll er/ nach so vieler Mühe und Arbeit außrasten/ und
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