Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Manne getragen habe/ und hat desselben Todtfeinde nicht lieben können noch wollen/ sondern viel lieber sterben wollen/ denn ihres Mannes Feind zu lieben/ oder ihm Eheliche Treu zu bezeugen, 2. Allen Weibern soll dieses so weit zur Nachfolge dienen/ daß sie ihren Männern auch Treu seyn. Aber sich selbsten/ oder andere umbs Leben zubringen/ ist von Gott verboten und wird von der Obrigkeit billig gestraffet. 451. Russische/ Weiber judiciren von jhrer Männer Liebe/ wenn sie von jhnen geschlagen werden. Dan schreibt in Historien/ daß ein Rußsisch Weib durch viel schlagen und peutschen/ ein liebreiches/ und in Mangelung dessen/ ein Liebloses und mißgünstiges Hertze ihres Mannes gegen ihr praesumiyen solte/ wie etliche Historici und Barclajus in Icone animorum, von ihnen berichten/ das hab ich nicht erfahren/ kan mirs auch nicht einbilden/ daß/ was die Natur/ und jegliche Creatur/ scheuet/ sie lieben/ und was deß Zorns/ und Feindschafts-Werck/ sie für ein Lebens-Zeichen halten sollen/ etc. Daß aber wol etliche mit ihren Männern solche Schärtz-Reden mügen getrieben haben/ oder auch ein thöricht Weib Manne getragen habe/ und hat desselben Todtfeinde nicht lieben können noch wollen/ sondern viel lieber sterben wollen/ deñ ihres Mannes Feind zu lieben/ oder ihm Eheliche Treu zu bezeugen, 2. Allen Weibern soll dieses so weit zur Nachfolge dienen/ daß sie ihren Männern auch Treu seyn. Aber sich selbsten/ oder andere umbs Leben zubringen/ ist von Gott verboten und wird von der Obrigkeit billig gestraffet. 451. Russische/ Weiber judiciren von jhrer Männer Liebe/ wenn sie von jhnen geschlagen werden. Dan schreibt in Historien/ daß ein Rußsisch Weib durch viel schlagen und peutschen/ ein liebreiches/ und in Mangelung dessen/ ein Liebloses und mißgünstiges Hertze ihres Mannes gegen ihr praesumiyen solte/ wie etliche Historici und Barclajus in Icone animorum, von ihnen berichten/ das hab ich nicht erfahren/ kan mirs auch nicht einbilden/ daß/ was die Natur/ und jegliche Creatur/ scheuet/ sie lieben/ und was deß Zorns/ und Feindschafts-Werck/ sie für ein Lebens-Zeichen halten sollen/ etc. Daß aber wol etliche mit ihren Männern solche Schärtz-Reden mügen getrieben haben/ oder auch ein thöricht Weib <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0866" n="846"/> Manne getragen habe/ und hat desselben Todtfeinde nicht lieben können noch wollen/ sondern viel lieber sterben wollen/ deñ ihres Mannes Feind zu lieben/ oder ihm Eheliche Treu zu bezeugen,</p> <p>2. Allen Weibern soll dieses so weit zur Nachfolge dienen/ daß sie ihren Männern auch Treu seyn. Aber sich selbsten/ oder andere umbs Leben zubringen/ ist von Gott verboten und wird von der Obrigkeit billig gestraffet.</p> <p>451.</p> <p>Russische/ Weiber judiciren von jhrer Männer Liebe/ wenn sie von jhnen geschlagen werden.</p> <p>Dan schreibt in Historien/ daß ein Rußsisch Weib durch viel schlagen und peutschen/ ein liebreiches/ und in Mangelung dessen/ ein Liebloses und mißgünstiges Hertze ihres Mannes gegen ihr praesumiyen solte/ wie etliche Historici und Barclajus in Icone animorum, von ihnen berichten/ das hab ich nicht erfahren/ kan mirs auch nicht einbilden/ daß/ was die Natur/ und jegliche Creatur/ scheuet/ sie lieben/ und was deß Zorns/ und Feindschafts-Werck/ sie für ein Lebens-Zeichen halten sollen/ etc. Daß aber wol etliche mit ihren Männern solche Schärtz-Reden mügen getrieben haben/ oder auch ein thöricht Weib </p> </div> </body> </text> </TEI> [846/0866]
Manne getragen habe/ und hat desselben Todtfeinde nicht lieben können noch wollen/ sondern viel lieber sterben wollen/ deñ ihres Mannes Feind zu lieben/ oder ihm Eheliche Treu zu bezeugen,
2. Allen Weibern soll dieses so weit zur Nachfolge dienen/ daß sie ihren Männern auch Treu seyn. Aber sich selbsten/ oder andere umbs Leben zubringen/ ist von Gott verboten und wird von der Obrigkeit billig gestraffet.
451.
Russische/ Weiber judiciren von jhrer Männer Liebe/ wenn sie von jhnen geschlagen werden.
Dan schreibt in Historien/ daß ein Rußsisch Weib durch viel schlagen und peutschen/ ein liebreiches/ und in Mangelung dessen/ ein Liebloses und mißgünstiges Hertze ihres Mannes gegen ihr praesumiyen solte/ wie etliche Historici und Barclajus in Icone animorum, von ihnen berichten/ das hab ich nicht erfahren/ kan mirs auch nicht einbilden/ daß/ was die Natur/ und jegliche Creatur/ scheuet/ sie lieben/ und was deß Zorns/ und Feindschafts-Werck/ sie für ein Lebens-Zeichen halten sollen/ etc. Daß aber wol etliche mit ihren Männern solche Schärtz-Reden mügen getrieben haben/ oder auch ein thöricht Weib
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