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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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sichtigen/ sället er von einer Brücken sich zu todt.

Zu Lübeck wurd eine Schnur mit Perlein verlohren/ der Argwohn kombt uffs Hauß-Herrn seinen Gevattern/ einen guten redlichen Handwercksmann/ der wird eingezogen/ und weiln Er sich nicht wol verantworten kan/ gehängt/ da sagt er vor seinem Tod: Lieber Herr Gevatter/ weiln ich keine Gnade haben kan/ so fordere ich euch in 14. Tagen vor GOttes Gericht/ bald hernach wird die Perlene Schnur hinter einer Laden gefunden/ der Hauß-Herr entsetzt sich über des gehängten Red/ und ist traurig/ solches stehet sein Diener einer/ welcher domals bey diesem Wesen nicht war zu Hauß gewest/ fragt Ihn/ was Ihm mangelte? Er erzehlt ihm den gantzen Vorlauff/ da sagt der Diener: Ich nimb ein Kleid von Lindischen Tuch/ und halt einen Schadloß/ er gibts Ihm/ umb Mitter nacht kombt der Sathan ins Dieners Kammer/ schlägt ihn den Kopff an die Wand/ daß das Blut viel lange Jahre nicht hat können abgewischet/ noch verstrichen werden.

1. Mit GOTT läst sichs vorwar nicht schertzen/ es bilde es Ihm nur keiner ein.

2. So hüte man sich auch/ daß man auff gleiche weise nicht vor daß Gericht GOttes citiret werde. Gewieß es stehet grosse Gefahr darob/ und gehen

sichtigen/ sället er von einer Brücken sich zu todt.

Zu Lübeck wurd eine Schnur mit Perlein verlohren/ der Argwohn kombt uffs Hauß-Herrn seinen Gevattern/ einen guten redlichen Handwercksmann/ der wird eingezogen/ und weiln Er sich nicht wol verantworten kan/ gehängt/ da sagt er vor seinem Tod: Lieber Herr Gevatter/ weiln ich keine Gnade haben kan/ so fordere ich euch in 14. Tagen vor GOttes Gericht/ bald hernach wird die Perlene Schnur hinter einer Laden gefunden/ der Hauß-Herr entsetzt sich über des gehängten Red/ und ist traurig/ solches stehet sein Diener einer/ welcher domals bey diesem Wesen nicht war zu Hauß gewest/ fragt Ihn/ was Ihm mangelte? Er erzehlt ihm den gantzen Vorlauff/ da sagt der Diener: Ich nimb ein Kleid von Lindischen Tuch/ und halt einen Schadloß/ er gibts Ihm/ umb Mitter nacht kombt der Sathan ins Dieners Kammer/ schlägt ihn den Kopff an die Wand/ daß das Blut viel lange Jahre nicht hat können abgewischet/ noch verstrichen werden.

1. Mit GOTT läst sichs vorwar nicht schertzen/ es bilde es Ihm nur keiner ein.

2. So hüte man sich auch/ daß man auff gleiche weise nicht vor daß Gericht GOttes citiret werde. Gewieß es stehet grosse Gefahr darob/ und gehen

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[877/0897] sichtigen/ sället er von einer Brücken sich zu todt. Zu Lübeck wurd eine Schnur mit Perlein verlohren/ der Argwohn kombt uffs Hauß-Herrn seinen Gevattern/ einen guten redlichen Handwercksmann/ der wird eingezogen/ und weiln Er sich nicht wol verantworten kan/ gehängt/ da sagt er vor seinem Tod: Lieber Herr Gevatter/ weiln ich keine Gnade haben kan/ so fordere ich euch in 14. Tagen vor GOttes Gericht/ bald hernach wird die Perlene Schnur hinter einer Laden gefunden/ der Hauß-Herr entsetzt sich über des gehängten Red/ und ist traurig/ solches stehet sein Diener einer/ welcher domals bey diesem Wesen nicht war zu Hauß gewest/ fragt Ihn/ was Ihm mangelte? Er erzehlt ihm den gantzen Vorlauff/ da sagt der Diener: Ich nimb ein Kleid von Lindischen Tuch/ und halt einen Schadloß/ er gibts Ihm/ umb Mitter nacht kombt der Sathan ins Dieners Kammer/ schlägt ihn den Kopff an die Wand/ daß das Blut viel lange Jahre nicht hat können abgewischet/ noch verstrichen werden. 1. Mit GOTT läst sichs vorwar nicht schertzen/ es bilde es Ihm nur keiner ein. 2. So hüte man sich auch/ daß man auff gleiche weise nicht vor daß Gericht GOttes citiret werde. Gewieß es stehet grosse Gefahr darob/ und gehen

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 877. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/897>, abgerufen am 22.11.2024.