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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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solche Citationes gemeiniglich nicht lehr ab.

471.

Der Erben Geitz.

SHieronym[unleserliches Material] beschreibt der Erben Geitzigkeit mit diesem Beyspiel. Ein Färcklein greinete und granet bitterlich umb seine verstorbne Mutter. Als es aber aus dem Testament vernommen/ daß sie ihm ein hauffen Eicheln und etzlich Metzen Kleyen hinterlassen und verschafft/ höret es auff zu granen/ und schwieg still. Mann fragt es/ warumb es so geschwind auffhöret zu trauren? Die Kleyen und die Eicheln/ sagt es/ verstopffen mir den Küßl. Gewießlich war allda das Weinen eines Erben nur ein verdecktes Gelächter.

1. O wie viel Erben seynd noch heutiges Tages also beschaffen. Sie spitzen sich nur auffs Testament/ tragen dem Haab und Fahrnüß dahin/ rauschen im Gold und Silber umb/ ziehest du/ so ziehen sie auch/ es gehe gleich deiner Seel wie GOTT wöll/ sie fahr dahin wie sie es verdient hat.

2. Dieses ist der gemeine Welt-Laufft. Was aber Christlich gesinnete Leute seyn / die

solche Citationes gemeiniglich nicht lehr ab.

471.

Der Erben Geitz.

SHieronym[unleserliches Material] beschreibt der Erben Geitzigkeit mit diesem Beyspiel. Ein Färcklein greinete und granet bitterlich umb seine verstorbne Mutter. Als es aber aus dem Testament vernommen/ daß sie ihm ein hauffen Eicheln und etzlich Metzen Kleyen hinterlassen und verschafft/ höret es auff zu granen/ und schwieg still. Mann fragt es/ warumb es so geschwind auffhöret zu trauren? Die Kleyen und die Eicheln/ sagt es/ verstopffen mir den Küßl. Gewießlich war allda das Weinen eines Erben nur ein verdecktes Gelächter.

1. O wie viel Erben seynd noch heutiges Tages also beschaffen. Sie spitzen sich nur auffs Testament/ tragen dem Haab und Fahrnüß dahin/ rauschen im Gold und Silber umb/ ziehest du/ so ziehen sie auch/ es gehe gleich deiner Seel wie GOTT wöll/ sie fahr dahin wie sie es verdient hat.

2. Dieses ist der gemeine Welt-Laufft. Was aber Christlich gesinnete Leute seyn / die

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[878/0898] solche Citationes gemeiniglich nicht lehr ab. 471. Der Erben Geitz. SHieronym_ beschreibt der Erben Geitzigkeit mit diesem Beyspiel. Ein Färcklein greinete und granet bitterlich umb seine verstorbne Mutter. Als es aber aus dem Testament vernommen/ daß sie ihm ein hauffen Eicheln und etzlich Metzen Kleyen hinterlassen und verschafft/ höret es auff zu granen/ und schwieg still. Mann fragt es/ warumb es so geschwind auffhöret zu trauren? Die Kleyen und die Eicheln/ sagt es/ verstopffen mir den Küßl. Gewießlich war allda das Weinen eines Erben nur ein verdecktes Gelächter. 1. O wie viel Erben seynd noch heutiges Tages also beschaffen. Sie spitzen sich nur auffs Testament/ tragen dem Haab und Fahrnüß dahin/ rauschen im Gold und Silber umb/ ziehest du/ so ziehen sie auch/ es gehe gleich deiner Seel wie GOTT wöll/ sie fahr dahin wie sie es verdient hat. 2. Dieses ist der gemeine Welt-Laufft. Was aber Christlich gesinnete Leute seyn / die

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 878. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/898>, abgerufen am 22.11.2024.