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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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stattlich fürgenommenen Bau gar wol kleckete. Eben also handelt auch der Todt mit uns/ erziehet uns das alte Kleid ab/ wann wir schon nicht wollen/ und legt uns ein neues Toden-Kleid an. Wir zwar/ wie Sanct Paulus sagt/ beschweren und beklagen uns/ sintemahl wir lieber wolten nicht entkleidet/ sondern überkleidet werden. Wir spreitzen uns aber vergebens/ unser schreyen und weinen ist dem Tod nur ein Gelächter. Du wollest oder wollest nicht/ so mustu das alte Röcklein abziehen. Ziehe es nur hurtig aus und gehe fort. Es wird keinem besser / wer gebohren ist/ muß sterben. Wir gehen alle durch eine Thür/ einer jetzt / der ander aber ein kleines hernach.

Hört aber/ wie des obgedachten Geitzhalß Tyranney gestrafft worden. Nach dem der Türckisch Käyser deß Assani Schalckhafftigkeit gemerckt/ schickte er den Bassa Ibraim mit einem Befelch Schreiben zu ihm/ darinnen er dem Assano ernstlich gebietet/ er solte ihm alsbald in Angesicht diß Brieffs/ sein Haupt nach Const antinopel schicken. Solche Todten-Brieff pflegt der Türckische Käyser mit eigener Hand zu schreiben/ und in schwartz Seidene Schläyer einzuwickeln. Solcher Brieff Summa und Innhalt ist diß:

Schick mir dein Haupt.

stattlich fürgenommenen Bau gar wol kleckete. Eben also handelt auch der Todt mit uns/ erziehet uns das alte Kleid ab/ wann wir schon nicht wollen/ und legt uns ein neues Toden-Kleid an. Wir zwar/ wie Sanct Paulus sagt/ beschweren und beklagen uns/ sintemahl wir lieber wolten nicht entkleidet/ sondern überkleidet werden. Wir spreitzen uns aber vergebens/ unser schreyen und weinen ist dem Tod nur ein Gelächter. Du wollest oder wollest nicht/ so mustu das alte Röcklein abziehen. Ziehe es nur hurtig aus und gehe fort. Es wird keinem besser / wer gebohren ist/ muß sterben. Wir gehen alle durch eine Thür/ einer jetzt / der ander aber ein kleines hernach.

Hört aber/ wie des obgedachten Geitzhalß Tyranney gestrafft worden. Nach dem der Türckisch Käyser deß Assani Schalckhafftigkeit gemerckt/ schickte er den Bassa Ibraim mit einem Befelch Schreiben zu ihm/ darinnen er dem Assano ernstlich gebietet/ er solte ihm alsbald in Angesicht diß Brieffs/ sein Haupt nach Const antinopel schicken. Solche Todten-Brieff pflegt der Türckische Käyser mit eigener Hand zu schreiben/ und in schwartz Seidene Schläyer einzuwickeln. Solcher Brieff Summa und Innhalt ist diß:

Schick mir dein Haupt.

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[884/0904] stattlich fürgenommenen Bau gar wol kleckete. Eben also handelt auch der Todt mit uns/ erziehet uns das alte Kleid ab/ wann wir schon nicht wollen/ und legt uns ein neues Toden-Kleid an. Wir zwar/ wie Sanct Paulus sagt/ beschweren und beklagen uns/ sintemahl wir lieber wolten nicht entkleidet/ sondern überkleidet werden. Wir spreitzen uns aber vergebens/ unser schreyen und weinen ist dem Tod nur ein Gelächter. Du wollest oder wollest nicht/ so mustu das alte Röcklein abziehen. Ziehe es nur hurtig aus und gehe fort. Es wird keinem besser / wer gebohren ist/ muß sterben. Wir gehen alle durch eine Thür/ einer jetzt / der ander aber ein kleines hernach. Hört aber/ wie des obgedachten Geitzhalß Tyranney gestrafft worden. Nach dem der Türckisch Käyser deß Assani Schalckhafftigkeit gemerckt/ schickte er den Bassa Ibraim mit einem Befelch Schreiben zu ihm/ darinnen er dem Assano ernstlich gebietet/ er solte ihm alsbald in Angesicht diß Brieffs/ sein Haupt nach Const antinopel schicken. Solche Todten-Brieff pflegt der Türckische Käyser mit eigener Hand zu schreiben/ und in schwartz Seidene Schläyer einzuwickeln. Solcher Brieff Summa und Innhalt ist diß: Schick mir dein Haupt.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 884. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/904>, abgerufen am 22.11.2024.