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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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nicht mehr für gerade unmöglich, zumal ich von der Voraussetzung ausgehe, dass der Beginn einer solchen Arbeit die dafür sich interessirenden Kräfte aller Orten erweckt und den ruhenden Stoff in Bewegung setzt. Wer die deutsche Literatur mit einem allgemeinen Wörterbuch der deutschen Mundarten beschenkt, erwirbt sich kein geringes Verdienst um dieselbe.

Neben den hochdeutschen und mundartlichen deutschen Sprichwörtern enthält das Deutsche Sprichwörter-Lexikon aber auch fremde, welche die Idee eines vergleichenden Universal-Sprichwörterschatzes nähren und zunächst einen Blick in die Auschauungs-und Denkweise anderer Völker thun lassen wollen. Sie sind, soweit es mit lateinischen Lettern geschehen konnte, in der Originalsprache aufgenommen. Nur wo dies nicht anging oder wo es Zusammenstellungen derselben von entgegengesetzten Ansichten für deutsche Leser galt, sind sie in deutscher Uebersetzung beigegeben. Als Grundsatz gilt, dass fremde Sprichwörter nie im Text des Werkes selbst unter den deutschen mit fortlaufender Nummer stehen sollen.

Es kommen indess solche Fälle vor, und zwar in den ersten Bogen mehr als in den spätern; und ich habe sie unter Angabe der Quelle für den Zweck stehen lassen, dass sich sinnverwandte deutsche finden, denen sie später in Notenform beigefügt werden können. Soweit dergleichen Abänderungen innerhalb eines Bogens möglich sind, suche ich sie noch in der Correctur auszuführen; aber alles lässt sich hier nicht mehr thun, da sich jeder Bogen ohnehin zwei bis drei Wochen in der Correctur hin- und herbewegt. Dies veranlasst mich auch in Betreff der Beifügung der fremden Sprichwörter zu der Bemerkung, welche schon vielseitig gemacht sein wird, dass irgendein solches Sprichwort oft besser bei einem andern deutschen Sprichwort stehen würde, als bei dem, welchem es beigegeben ist. Es ist dies ein Uebelstand, den ich schon oft selbst empfunden habe, der sich aber jetzt nicht beseitigen lässt, wenn ich auch noch mehr Zeit darauf zu verwenden hätte, als ich in der That darauf verwenden kann. Es ist gleich schwierig, ob ich für ein gegebenes deutsches Sprichwort ein sinnverwandtes französisches, englisches u. s. w. suche, oder ob ich umgekehrt verfahre. Angenommen, ich habe ein fremdes Sprichwort, es schwebt mir ein verwandtes deutsches vor; aber in welchem Buchstaben steht es? Wo finde ich es in den 15 dicken Bänden des nahe 3000 Bogen starken Manuscripts? Nach langem Suchen begegnet mir ein Sprichwort, dem ich es in Ermangelung dessen, was ich suche, aber nicht finde, beifüge. Es sind dies indess Mängel von, wie ich glaube, nicht wesentlicher Bedeutung und lassen sich sehr leicht bei einer spätern Auflage beseitigen.1 Ich muss hier überhaupt bemerken, dass es einer spätern Bearbeitung vorbehalten bleiben muss, das Ziel zu erreichen, welches mir selbst aus Mangel an geeigneter Unterstützung zu erreichen versagt war. Jede menschliche Kraft hat eine Grenze; und ich musste, wenn nicht die ganze dreissigjährige Arbeit verloren sein oder unvollendet bleiben sollte, manches unausgeführt lassen, was zu meinen eigenen Wünschen gehörte. Ich komme auf diesen Punkt zurück.

Grundsätze beim Sammeln. Es ist hier am Orte, der einfachen auf den oben angedeuteten Ansichten beruhenden Grundsätze zu gedenken, die mich beim Sammeln geleitet haben. Ich habe das Sprichwort entweder selbst als solches vernommen, oder es ist mir von andern als ein solches bezeichnet und übergeben worden, sei es, dass es, von Schriftstellern gebraucht, in alten Sammlungen sich vorgefunden oder von Mitarbeitern in ihrem Kreise bemerkt und aufgezeichnet worden ist. Ob nun ein im Umgange oder in der Literatur ausgesprochener Satz ein wirkliches Sprichwort ist, kann hauptsächlich nur aus der Form, dem Gepräge des Ausspruchs erkannt werden, was nicht jedermanns Sache ist und das Sammeln aus dem Umgange so erschwert, da nur wenige die dazu erforderliche Aufmerksamkeit, das für diesen Zweck gebildete Sprachgefühl - ich möchte es das Sprichwörterohr nennen - besitzen. Es kommt allerdings vor, dass das Auftreten eines Sprichworts mit einer der vielen von Schulze in der Zeitschrift für deutsches Alterthum von Haupt (VIII, 376-384) zusammengestellten Ausdrücke und Redeweisen angekündigt und eingeleitet wird, besonders von Schriftstellern; aber es ist doch bei weitem nicht stets der Fall, weder im Umgang, noch in Schriften; und dann kann nichts als das rasch erkannte Gepräge, das dem Sammler eigene Sprachgefühl, der Sprichwörter-Instinct, wenn ich so sagen darf, entscheiden.

Von den unten erwähnten "bevoegd beoordeelers" ist nun allerdings noch nicht festgesetzt, wie oft ein Satz gesprochen, durch wie viel wirkliche Münde, nicht blos Schreibfinger, er gegangen sein muss, bevor er zu einem wirklichen, echten Sprichwort geworden ist. Ich gestehe nun offen, dass ich hier mit jenem "Leichtsinn" verfahren bin, worin ich "alle übertreffe"! (Vgl. S. XXVII.) Ich habe die Sprichwörter nach den obigen Ansichten aufgenommen, auch von keinem meiner geehrten Mitarbeiter einen tabellarischen Nachweis darüber verlangt, ob es ein wirkliches, normal entstandenes, durch Volksbeschluss als solches bestätigtes Sprichwort und nicht ein untergeschobener Wechselbalg sei; ob es noch lebe, ob es schein- oder wirklich

1 Der geehrte Beurtheiler in der Allgemeinen Schulzeitung (Darmstadt) verlangt genauere lateinische Citate. Diese wären nur zu beschaffen, wenn die lateinischen Sprichwörter in den römischen Schriftstellern aufgesucht würden. Ich verweise auf die im Quellenverzeichniss angeführten Sammlungen von Seybold, Philippi, Binder, Faselius und Kruse. Haben deutsche Philologen in tausend Jahren keine zuverlässigen Citate geliefert, so kann ich sie während der Herausgabe des Lexikons nicht beschaffen. Fehlte es nicht an Zeit, so würde ich noch Wüstemann's Promptuarium sententiarium (Gotha 1856) und Georges, Gnomologia (Leipzig 1863) benutzen; aber ob sie mit den Quellen übereinstimmen, lässt sich doch auch nur aus der Vergleichung mit denselben ersehen.

nicht mehr für gerade unmöglich, zumal ich von der Voraussetzung ausgehe, dass der Beginn einer solchen Arbeit die dafür sich interessirenden Kräfte aller Orten erweckt und den ruhenden Stoff in Bewegung setzt. Wer die deutsche Literatur mit einem allgemeinen Wörterbuch der deutschen Mundarten beschenkt, erwirbt sich kein geringes Verdienst um dieselbe.

Neben den hochdeutschen und mundartlichen deutschen Sprichwörtern enthält das Deutsche Sprichwörter-Lexikon aber auch fremde, welche die Idee eines vergleichenden Universal-Sprichwörterschatzes nähren und zunächst einen Blick in die Auschauungs-und Denkweise anderer Völker thun lassen wollen. Sie sind, soweit es mit lateinischen Lettern geschehen konnte, in der Originalsprache aufgenommen. Nur wo dies nicht anging oder wo es Zusammenstellungen derselben von entgegengesetzten Ansichten für deutsche Leser galt, sind sie in deutscher Uebersetzung beigegeben. Als Grundsatz gilt, dass fremde Sprichwörter nie im Text des Werkes selbst unter den deutschen mit fortlaufender Nummer stehen sollen.

Es kommen indess solche Fälle vor, und zwar in den ersten Bogen mehr als in den spätern; und ich habe sie unter Angabe der Quelle für den Zweck stehen lassen, dass sich sinnverwandte deutsche finden, denen sie später in Notenform beigefügt werden können. Soweit dergleichen Abänderungen innerhalb eines Bogens möglich sind, suche ich sie noch in der Correctur auszuführen; aber alles lässt sich hier nicht mehr thun, da sich jeder Bogen ohnehin zwei bis drei Wochen in der Correctur hin- und herbewegt. Dies veranlasst mich auch in Betreff der Beifügung der fremden Sprichwörter zu der Bemerkung, welche schon vielseitig gemacht sein wird, dass irgendein solches Sprichwort oft besser bei einem andern deutschen Sprichwort stehen würde, als bei dem, welchem es beigegeben ist. Es ist dies ein Uebelstand, den ich schon oft selbst empfunden habe, der sich aber jetzt nicht beseitigen lässt, wenn ich auch noch mehr Zeit darauf zu verwenden hätte, als ich in der That darauf verwenden kann. Es ist gleich schwierig, ob ich für ein gegebenes deutsches Sprichwort ein sinnverwandtes französisches, englisches u. s. w. suche, oder ob ich umgekehrt verfahre. Angenommen, ich habe ein fremdes Sprichwort, es schwebt mir ein verwandtes deutsches vor; aber in welchem Buchstaben steht es? Wo finde ich es in den 15 dicken Bänden des nahe 3000 Bogen starken Manuscripts? Nach langem Suchen begegnet mir ein Sprichwort, dem ich es in Ermangelung dessen, was ich suche, aber nicht finde, beifüge. Es sind dies indess Mängel von, wie ich glaube, nicht wesentlicher Bedeutung und lassen sich sehr leicht bei einer spätern Auflage beseitigen.1 Ich muss hier überhaupt bemerken, dass es einer spätern Bearbeitung vorbehalten bleiben muss, das Ziel zu erreichen, welches mir selbst aus Mangel an geeigneter Unterstützung zu erreichen versagt war. Jede menschliche Kraft hat eine Grenze; und ich musste, wenn nicht die ganze dreissigjährige Arbeit verloren sein oder unvollendet bleiben sollte, manches unausgeführt lassen, was zu meinen eigenen Wünschen gehörte. Ich komme auf diesen Punkt zurück.

Grundsätze beim Sammeln. Es ist hier am Orte, der einfachen auf den oben angedeuteten Ansichten beruhenden Grundsätze zu gedenken, die mich beim Sammeln geleitet haben. Ich habe das Sprichwort entweder selbst als solches vernommen, oder es ist mir von andern als ein solches bezeichnet und übergeben worden, sei es, dass es, von Schriftstellern gebraucht, in alten Sammlungen sich vorgefunden oder von Mitarbeitern in ihrem Kreise bemerkt und aufgezeichnet worden ist. Ob nun ein im Umgange oder in der Literatur ausgesprochener Satz ein wirkliches Sprichwort ist, kann hauptsächlich nur aus der Form, dem Gepräge des Ausspruchs erkannt werden, was nicht jedermanns Sache ist und das Sammeln aus dem Umgange so erschwert, da nur wenige die dazu erforderliche Aufmerksamkeit, das für diesen Zweck gebildete Sprachgefühl – ich möchte es das Sprichwörterohr nennen – besitzen. Es kommt allerdings vor, dass das Auftreten eines Sprichworts mit einer der vielen von Schulze in der Zeitschrift für deutsches Alterthum von Haupt (VIII, 376-384) zusammengestellten Ausdrücke und Redeweisen angekündigt und eingeleitet wird, besonders von Schriftstellern; aber es ist doch bei weitem nicht stets der Fall, weder im Umgang, noch in Schriften; und dann kann nichts als das rasch erkannte Gepräge, das dem Sammler eigene Sprachgefühl, der Sprichwörter-Instinct, wenn ich so sagen darf, entscheiden.

Von den unten erwähnten „bevoegd beoordeelers“ ist nun allerdings noch nicht festgesetzt, wie oft ein Satz gesprochen, durch wie viel wirkliche Münde, nicht blos Schreibfinger, er gegangen sein muss, bevor er zu einem wirklichen, echten Sprichwort geworden ist. Ich gestehe nun offen, dass ich hier mit jenem „Leichtsinn“ verfahren bin, worin ich „alle übertreffe“! (Vgl. S. XXVII.) Ich habe die Sprichwörter nach den obigen Ansichten aufgenommen, auch von keinem meiner geehrten Mitarbeiter einen tabellarischen Nachweis darüber verlangt, ob es ein wirkliches, normal entstandenes, durch Volksbeschluss als solches bestätigtes Sprichwort und nicht ein untergeschobener Wechselbalg sei; ob es noch lebe, ob es schein- oder wirklich

1 Der geehrte Beurtheiler in der Allgemeinen Schulzeitung (Darmstadt) verlangt genauere lateinische Citate. Diese wären nur zu beschaffen, wenn die lateinischen Sprichwörter in den römischen Schriftstellern aufgesucht würden. Ich verweise auf die im Quellenverzeichniss angeführten Sammlungen von Seybold, Philippi, Binder, Faselius und Kruse. Haben deutsche Philologen in tausend Jahren keine zuverlässigen Citate geliefert, so kann ich sie während der Herausgabe des Lexikons nicht beschaffen. Fehlte es nicht an Zeit, so würde ich noch Wüstemann's Promptuarium sententiarium (Gotha 1856) und Georges, Gnomologia (Leipzig 1863) benutzen; aber ob sie mit den Quellen übereinstimmen, lässt sich doch auch nur aus der Vergleichung mit denselben ersehen.
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Als Grundsatz gilt, dass fremde Sprichwörter nie im Text des Werkes selbst unter den deutschen mit fortlaufender Nummer stehen sollen. Es kommen indess solche Fälle vor, und zwar in den ersten Bogen mehr als in den spätern; und ich habe sie unter Angabe der Quelle für den Zweck stehen lassen, dass sich sinnverwandte deutsche finden, denen sie später in Notenform beigefügt werden können. Soweit dergleichen Abänderungen innerhalb eines Bogens möglich sind, suche ich sie noch in der Correctur auszuführen; aber alles lässt sich hier nicht mehr thun, da sich jeder Bogen ohnehin zwei bis drei Wochen in der Correctur hin- und herbewegt. Dies veranlasst mich auch in Betreff der Beifügung der fremden Sprichwörter zu der Bemerkung, welche schon vielseitig gemacht sein wird, dass irgendein solches Sprichwort oft besser bei einem andern deutschen Sprichwort stehen würde, als bei dem, welchem es beigegeben ist. Es ist dies ein Uebelstand, den ich schon oft selbst empfunden habe, der sich aber jetzt nicht beseitigen lässt, wenn ich auch noch mehr Zeit darauf zu verwenden hätte, als ich in der That darauf verwenden kann. Es ist gleich schwierig, ob ich für ein gegebenes deutsches Sprichwort ein sinnverwandtes französisches, englisches u. s. w. suche, oder ob ich umgekehrt verfahre. Angenommen, ich habe ein fremdes Sprichwort, es schwebt mir ein verwandtes deutsches vor; aber in welchem Buchstaben steht es? Wo finde ich es in den 15 dicken Bänden des nahe 3000 Bogen starken Manuscripts? Nach langem Suchen begegnet mir ein Sprichwort, dem ich es in Ermangelung dessen, was ich suche, aber nicht finde, beifüge. Es sind dies indess Mängel von, wie ich glaube, nicht wesentlicher Bedeutung und lassen sich sehr leicht bei einer spätern Auflage beseitigen. 1 Ich muss hier überhaupt bemerken, dass es einer spätern Bearbeitung vorbehalten bleiben muss, das Ziel zu erreichen, welches mir selbst aus Mangel an geeigneter Unterstützung zu erreichen versagt war. Jede menschliche Kraft hat eine Grenze; und ich musste, wenn nicht die ganze dreissigjährige Arbeit verloren sein oder unvollendet bleiben sollte, manches unausgeführt lassen, was zu meinen eigenen Wünschen gehörte. Ich komme auf diesen Punkt zurück. Grundsätze beim Sammeln. Es ist hier am Orte, der einfachen auf den oben angedeuteten Ansichten beruhenden Grundsätze zu gedenken, die mich beim Sammeln geleitet haben. Ich habe das Sprichwort entweder selbst als solches vernommen, oder es ist mir von andern als ein solches bezeichnet und übergeben worden, sei es, dass es, von Schriftstellern gebraucht, in alten Sammlungen sich vorgefunden oder von Mitarbeitern in ihrem Kreise bemerkt und aufgezeichnet worden ist. Ob nun ein im Umgange oder in der Literatur ausgesprochener Satz ein wirkliches Sprichwort ist, kann hauptsächlich nur aus der Form, dem Gepräge des Ausspruchs erkannt werden, was nicht jedermanns Sache ist und das Sammeln aus dem Umgange so erschwert, da nur wenige die dazu erforderliche Aufmerksamkeit, das für diesen Zweck gebildete Sprachgefühl – ich möchte es das Sprichwörterohr nennen – besitzen. Es kommt allerdings vor, dass das Auftreten eines Sprichworts mit einer der vielen von Schulze in der Zeitschrift für deutsches Alterthum von Haupt (VIII, 376-384) zusammengestellten Ausdrücke und Redeweisen angekündigt und eingeleitet wird, besonders von Schriftstellern; aber es ist doch bei weitem nicht stets der Fall, weder im Umgang, noch in Schriften; und dann kann nichts als das rasch erkannte Gepräge, das dem Sammler eigene Sprachgefühl, der Sprichwörter-Instinct, wenn ich so sagen darf, entscheiden. Von den unten erwähnten „bevoegd beoordeelers“ ist nun allerdings noch nicht festgesetzt, wie oft ein Satz gesprochen, durch wie viel wirkliche Münde, nicht blos Schreibfinger, er gegangen sein muss, bevor er zu einem wirklichen, echten Sprichwort geworden ist. Ich gestehe nun offen, dass ich hier mit jenem „Leichtsinn“ verfahren bin, worin ich „alle übertreffe“! (Vgl. S. XXVII.) Ich habe die Sprichwörter nach den obigen Ansichten aufgenommen, auch von keinem meiner geehrten Mitarbeiter einen tabellarischen Nachweis darüber verlangt, ob es ein wirkliches, normal entstandenes, durch Volksbeschluss als solches bestätigtes Sprichwort und nicht ein untergeschobener Wechselbalg sei; ob es noch lebe, ob es schein- oder wirklich 1 Der geehrte Beurtheiler in der Allgemeinen Schulzeitung (Darmstadt) verlangt genauere lateinische Citate. Diese wären nur zu beschaffen, wenn die lateinischen Sprichwörter in den römischen Schriftstellern aufgesucht würden. Ich verweise auf die im Quellenverzeichniss angeführten Sammlungen von Seybold, Philippi, Binder, Faselius und Kruse. Haben deutsche Philologen in tausend Jahren keine zuverlässigen Citate geliefert, so kann ich sie während der Herausgabe des Lexikons nicht beschaffen. Fehlte es nicht an Zeit, so würde ich noch Wüstemann's Promptuarium sententiarium (Gotha 1856) und Georges, Gnomologia (Leipzig 1863) benutzen; aber ob sie mit den Quellen übereinstimmen, lässt sich doch auch nur aus der Vergleichung mit denselben ersehen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/11>, abgerufen am 21.11.2024.