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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 140 Die Bauern sind ärger als die Juden, was sie den Aeckern geliehen, wollen sie zehnfach wiederhaben. - Fischart.

141 Die Bauern sind Schelme, wenn sie die Säcke nicht vollthun.

142 Die Bauern sind allweg ins zukünftige Jahr reich. - Kirchhofer, 212.

Frz.: Pauvre laboureur, tu ne vois jamais ton bled beau l'an deux fois, car si tu le vois en herbe tu ne l'y verras en gerbe. (Leroux, I, 39.)

143 Die Bauern tragen ihre Spiesse hinter sich hinaus.

144 Die Bauern trauen auf ihren Eid.

145 Die Bauern von Witterhausen schickten alle Jahre für sie alle einen Bauern gen Baden; aber sie wurden darum nicht gewaschen.

146 Die baurn verstehn auch latin. - Franck, I, 17a.

Holl.: Ik wil latijn in mijn huis hebben, zei de boer, en hij liet voor zijn varkenskot schilderen: pax intrantibus et mors exeuntibus. (Harrebomee, I, 71.)

147 Die bawren bitten nichts so hoch von Got, als das jren Junckherrn die Ross nicht sterben, dan sunst wurden sy die Bawren mit sporen reyten. - Agricola, II, 479; Sailer, 108.

148 Die bawren dörffen keines credentzens, sie sind frey für gifftessen. - Henisch, 618.

149 Die bawren wolten gern burger sein, burger Edelleut, Edelleut Fürsten. - Henisch, 213.

150 Die bawren zahlen Bier vnd Wein dervon die Herren frölich sein. - Henisch, 213.

151 Drille den Bauer oder er drillt (plagt, drückt) dich. - Winckler, XVIII, 31.

152 Du, Bauer, jäte; du, Priester, bete; du, Fürst, vertrete. - Sailer.

Jeder thue in seinem Fache das Seine.

Lat.: Remum ducat qui didicit.

153 Du magst den Bauer ziehen und zucken, er bleibt doch stets bei seinen Mucken. - Eiselein, 60.

Lat.: Rustica turba suos nescit deponere mores.

154 E Bur und e Pfarrer wüsse meh als e Pfarrer alleini. (Emmenthal.) - Schweiz.

155 Een Buur twüschen twe Afkaten, een Sünder twüschen twe Pape, een Muus twüschen twe Katt'n, dat sünd dre bedrööwte Hart'n. (Süderdithmarschen.)

156 Ehe de Buuer zweimol geit, schleppt he, dat em de Buckel wehe deit.

157 Ein Bauer, allzu sehr gebeten, weiss nicht, wie er soll vor Hoffart treten.

158 Ein Bauer auf den Füssen ist grösser als ein Edelmann auf den Knien.

159 Ein Bauer bleibt bei seiner Art.

Holl.: Een boer op de markt, een boer op de kerk. - Een boer van een jaar en van honderd is hetzelfde. (Harrebomee, I, 69.)

160 Ein Bauer bleibt ein bäurisch Mann, wird ihm gleich Gold und Silber angethan.

161 Ein Bauer, der mit vieren fährt, kommt bald ins Armenhaus.

162 Ein Bauer, der sich nicht bückt, macht keine geraden Furchen.

Lat.: Arator nisi incurvus praevaricatur. (Plinius.) (Philippi, I, 38; Faselius, 21; Schulblatt, 484, 29; Wiegand, 633.)

163 Ein Bauer, ein schlauer.

164 Ein Bauer gibt kein gutes Wort, als wenn er gewinnen oder betrügen will.

165 Ein Bauer gibt keine Wurst um aller Gelehrten Kunst.

166 Ein Bauer hat so gut einen Himmel als ein Edelmann.

167 Ein Bauer ist ein Bauer. - Plattdeutsch bei Curtze, 320.

Holl.: Een boer is maar een boer. - Het was maar een boer. (Harrebomee, I, 70.) - Neem een' boer of honderd, zij zijn allen even wijs. (Harrebomee, I, 72.)

Lat.: Rusticus est Corydon.

168 Ein Bauer ist ein Bauer, gibt er was, so sieht er sauer. - Henisch, 213.

169 Ein Bauer ist ein grosser Herr -

sagte Kaiser Friedrich III.

[Spaltenumbruch] 170 Ein Bauer ist geschickt genug, wenn er weiss Hosen und Wams zu unterscheiden.

Ein gutes Unterrichtsgesetz wird demnach dafür zu sorgen haben, dass die Volksbildung in den Landschulen nicht über dies Mass hinausgehe.

171 Ein Bauer ist immer unter den Nägeln schwarz. (Lit.)

172 Ein Bauer kommt so bald in den Himmel, als ein Edelmann. - Henisch, 213; Simrock, 825; Lehmann, II, 121, 11.

173 Ein Bauer ohne Mist, ein Advocat ohne List, ein Kaufmann ohne Geld sind arme Leute in der Welt.

174 Ein Bauer und ein Müller bleibt allezeit ein Schelm.

175 Ein Bauer und elf Ochsen sind dreizehn Stück Rindvieh. - Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1854, IV, 103.

176 Ein Bauer und zwei Stiere sind drei grobe Thiere.

Holl.: Een boer en een varken zijn niet gelijk, want ze worden beide al knorrende vet. (Harrebomee, I, 69.)

177 Ein Bauer werden ist nicht schwer, Bauer bleiben ist ein Ehr'.

Holl.: Het is geene kunst, om boer te worden, maar om boer te blijven. (Harrebomee, I, 70.)

178 Ein Bauer zehrt mit einem Kreuzer so weit wie ein Herr mit einem Dukaten.

179 Ein Bauer zwischen zwei Advocaten ist ein Fisch zwischen zwei Katzen. - Winckler, IX, 55.

180 Ein bawer soll ein bawer sein vnd keilen seinen pflug. - Henisch, 213.

181 Ein bawr, der nicht Ritter ist, kan einen andern nicht zum ritter schlagen. - Henisch, 213.

182 Ein böser Bawer wer gern einäugig, damit der Schultheiss gar erblindet. - Henisch, 144.

183 Ein fleissiger Bauer ist besser (edler) als ein fauler (feiger) Edelmann.

184 Ein frecher bawer, ein vngehalten lawr. - Henisch, 212.

185 Ein freigebiger Bauer ist besser als ein geiziger Bischof.

186 Ein geschefftiger bawr ist edler, denn ein fauler Edelmann. - Henisch, 212.

187 Ein gesunder Bauer ist besser als ein kranker König.

188 Ein getaufter Bauer ist besser als ein ungetaufter Edelmann.

189 Ein lässiger Bauer hat oft ein Misjahr.

Frz.: Au laboureur nonchalant les rats rongent son bled et chou. - Au paresseux laboureur les rats mangent le meilleur. (Leroux, I, 51.)

Holl.: Armoedige boeren hebben om de drie jaren een misgewas, gegoede om de zeven jaren. (Harrebomee, I, 68.)

190 Ein liefflendischer bawer ist ein arme Creatur. - Henisch, 212.

191 Ein' na'n andern frett de Bauer de Wost, segt se in'n Kalenbergschen. (Hildesheim.)

192 Ein reicher Bauer ist wie ein Ochs mit Hörnern. (Russ.)

193 Ein reicher Bauer kennt seine Verwandten nicht. - Eiselein, 59; Simrock, 807.

194 Ein verdorbener Bauer gibt einen guten Hof- und Schirrmeister ab. - Simrock, 818; Pistor., V, 13; Estor, I, 179.

195 Ein verständiger Bauer ist mehr werth als ein rathloser Bürger. - Lehmann, II, 279, 62.

196 Einem Bauer gebührt eine Bäuerin stark, die ihm macht Butter, Käse und Quark.

197 Einem Bauer muss man die Schaufel, nicht die Lanze in die Hand geben. - Winckler, XV, 21.

198 Einem Bauer muss man keine Gerste in die Hand geben. (It.)

199 Einem Bauer steht die Hacke wohl.

It.: Al villano sta pur ben la zappa in mano. (Pazzaglia, 376.)

200 Einem faulen Bauer ist kein Pflug gut genug.

It.: Al tristo zappatore, ogni zappa e peggiore. (Pazzaglia, 356.)

[Spaltenumbruch] 140 Die Bauern sind ärger als die Juden, was sie den Aeckern geliehen, wollen sie zehnfach wiederhaben.Fischart.

141 Die Bauern sind Schelme, wenn sie die Säcke nicht vollthun.

142 Die Bauern sind allweg ins zukünftige Jahr reich.Kirchhofer, 212.

Frz.: Pauvre laboureur, tu ne vois jamais ton bled beau l'an deux fois, car si tu le vois en herbe tu ne l'y verras en gerbe. (Leroux, I, 39.)

143 Die Bauern tragen ihre Spiesse hinter sich hinaus.

144 Die Bauern trauen auf ihren Eid.

145 Die Bauern von Witterhausen schickten alle Jahre für sie alle einen Bauern gen Baden; aber sie wurden darum nicht gewaschen.

146 Die baurn verstehn auch latin.Franck, I, 17a.

Holl.: Ik wil latijn in mijn huis hebben, zei de boer, en hij liet voor zijn varkenskot schilderen: pax intrantibus et mors exeuntibus. (Harrebomée, I, 71.)

147 Die bawren bitten nichts so hoch von Got, als das jren Junckherrn die Ross nicht sterben, dan sunst wurden sy die Bawren mit sporen reyten.Agricola, II, 479; Sailer, 108.

148 Die bawren dörffen keines credentzens, sie sind frey für gifftessen.Henisch, 618.

149 Die bawren wolten gern burger sein, burger Edelleut, Edelleut Fürsten.Henisch, 213.

150 Die bawren zahlen Bier vnd Wein dervon die Herren frölich sein.Henisch, 213.

151 Drille den Bauer oder er drillt (plagt, drückt) dich.Winckler, XVIII, 31.

152 Du, Bauer, jäte; du, Priester, bete; du, Fürst, vertrete.Sailer.

Jeder thue in seinem Fache das Seine.

Lat.: Remum ducat qui didicit.

153 Du magst den Bauer ziehen und zucken, er bleibt doch stets bei seinen Mucken.Eiselein, 60.

Lat.: Rustica turba suos nescit deponere mores.

154 E Bur und e Pfarrer wüsse meh als e Pfarrer alleini. (Emmenthal.) – Schweiz.

155 Een Buur twüschen twe Afkâten, een Sünder twüschen twe Pâpe, een Muus twüschen twe Katt'n, dat sünd dre bedrööwte Hart'n. (Süderdithmarschen.)

156 Ehe de Buuer zweimol geit, schleppt he, dat em de Buckel wehe deit.

157 Ein Bauer, allzu sehr gebeten, weiss nicht, wie er soll vor Hoffart treten.

158 Ein Bauer auf den Füssen ist grösser als ein Edelmann auf den Knien.

159 Ein Bauer bleibt bei seiner Art.

Holl.: Een boer op de markt, een boer op de kerk. – Een boer van een jaar en van honderd is hetzelfde. (Harrebomée, I, 69.)

160 Ein Bauer bleibt ein bäurisch Mann, wird ihm gleich Gold und Silber angethan.

161 Ein Bauer, der mit vieren fährt, kommt bald ins Armenhaus.

162 Ein Bauer, der sich nicht bückt, macht keine geraden Furchen.

Lat.: Arator nisi incurvus praevaricatur. (Plinius.) (Philippi, I, 38; Faselius, 21; Schulblatt, 484, 29; Wiegand, 633.)

163 Ein Bauer, ein schlauer.

164 Ein Bauer gibt kein gutes Wort, als wenn er gewinnen oder betrügen will.

165 Ein Bauer gibt keine Wurst um aller Gelehrten Kunst.

166 Ein Bauer hat so gut einen Himmel als ein Edelmann.

167 Ein Bauer ist ein Bauer. – Plattdeutsch bei Curtze, 320.

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Lat.: Rusticus est Corydon.

168 Ein Bauer ist ein Bauer, gibt er was, so sieht er sauer.Henisch, 213.

169 Ein Bauer ist ein grosser Herr –

sagte Kaiser Friedrich III.

[Spaltenumbruch] 170 Ein Bauer ist geschickt genug, wenn er weiss Hosen und Wams zu unterscheiden.

Ein gutes Unterrichtsgesetz wird demnach dafür zu sorgen haben, dass die Volksbildung in den Landschulen nicht über dies Mass hinausgehe.

171 Ein Bauer ist immer unter den Nägeln schwarz. (Lit.)

172 Ein Bauer kommt so bald in den Himmel, als ein Edelmann.Henisch, 213; Simrock, 825; Lehmann, II, 121, 11.

173 Ein Bauer ohne Mist, ein Advocat ohne List, ein Kaufmann ohne Geld sind arme Leute in der Welt.

174 Ein Bauer und ein Müller bleibt allezeit ein Schelm.

175 Ein Bauer und elf Ochsen sind dreizehn Stück Rindvieh.Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1854, IV, 103.

176 Ein Bauer und zwei Stiere sind drei grobe Thiere.

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177 Ein Bauer werden ist nicht schwer, Bauer bleiben ist ein Ehr'.

Holl.: Het is geene kunst, om boer te worden, maar om boer te blijven. (Harrebomée, I, 70.)

178 Ein Bauer zehrt mit einem Kreuzer so weit wie ein Herr mit einem Dukaten.

179 Ein Bauer zwischen zwei Advocaten ist ein Fisch zwischen zwei Katzen.Winckler, IX, 55.

180 Ein bawer soll ein bawer sein vnd keilen seinen pflug.Henisch, 213.

181 Ein bawr, der nicht Ritter ist, kan einen andern nicht zum ritter schlagen.Henisch, 213.

182 Ein böser Bawer wer gern einäugig, damit der Schultheiss gar erblindet.Henisch, 144.

183 Ein fleissiger Bauer ist besser (edler) als ein fauler (feiger) Edelmann.

184 Ein frecher bawer, ein vngehalten lawr.Henisch, 212.

185 Ein freigebiger Bauer ist besser als ein geiziger Bischof.

186 Ein geschefftiger bawr ist edler, denn ein fauler Edelmann.Henisch, 212.

187 Ein gesunder Bauer ist besser als ein kranker König.

188 Ein getaufter Bauer ist besser als ein ungetaufter Edelmann.

189 Ein lässiger Bauer hat oft ein Misjahr.

Frz.: Au laboureur nonchalant les rats rongent son bled et chou. – Au paresseux laboureur les rats mangent le meilleur. (Leroux, I, 51.)

Holl.: Armoedige boeren hebben om de drie jaren een misgewas, gegoede om de zeven jaren. (Harrebomée, I, 68.)

190 Ein liefflendischer bawer ist ein arme Creatur.Henisch, 212.

191 Ein' nâ'n andern frett de Bûer de Wost, segt se in'n Kalenbergschen. (Hildesheim.)

192 Ein reicher Bauer ist wie ein Ochs mit Hörnern. (Russ.)

193 Ein reicher Bauer kennt seine Verwandten nicht.Eiselein, 59; Simrock, 807.

194 Ein verdorbener Bauer gibt einen guten Hof- und Schirrmeister ab.Simrock, 818; Pistor., V, 13; Estor, I, 179.

195 Ein verständiger Bauer ist mehr werth als ein rathloser Bürger.Lehmann, II, 279, 62.

196 Einem Bauer gebührt eine Bäuerin stark, die ihm macht Butter, Käse und Quark.

197 Einem Bauer muss man die Schaufel, nicht die Lanze in die Hand geben.Winckler, XV, 21.

198 Einem Bauer muss man keine Gerste in die Hand geben. (It.)

199 Einem Bauer steht die Hacke wohl.

It.: Al villano sta pur ben la zappa in mano. (Pazzaglia, 376.)

200 Einem faulen Bauer ist kein Pflug gut genug.

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[[131]/0159] 140 Die Bauern sind ärger als die Juden, was sie den Aeckern geliehen, wollen sie zehnfach wiederhaben. – Fischart. 141 Die Bauern sind Schelme, wenn sie die Säcke nicht vollthun. 142 Die Bauern sind allweg ins zukünftige Jahr reich. – Kirchhofer, 212. Frz.: Pauvre laboureur, tu ne vois jamais ton bled beau l'an deux fois, car si tu le vois en herbe tu ne l'y verras en gerbe. (Leroux, I, 39.) 143 Die Bauern tragen ihre Spiesse hinter sich hinaus. 144 Die Bauern trauen auf ihren Eid. 145 Die Bauern von Witterhausen schickten alle Jahre für sie alle einen Bauern gen Baden; aber sie wurden darum nicht gewaschen. 146 Die baurn verstehn auch latin. – Franck, I, 17a. Holl.: Ik wil latijn in mijn huis hebben, zei de boer, en hij liet voor zijn varkenskot schilderen: pax intrantibus et mors exeuntibus. (Harrebomée, I, 71.) 147 Die bawren bitten nichts so hoch von Got, als das jren Junckherrn die Ross nicht sterben, dan sunst wurden sy die Bawren mit sporen reyten. – Agricola, II, 479; Sailer, 108. 148 Die bawren dörffen keines credentzens, sie sind frey für gifftessen. – Henisch, 618. 149 Die bawren wolten gern burger sein, burger Edelleut, Edelleut Fürsten. – Henisch, 213. 150 Die bawren zahlen Bier vnd Wein dervon die Herren frölich sein. – Henisch, 213. 151 Drille den Bauer oder er drillt (plagt, drückt) dich. – Winckler, XVIII, 31. 152 Du, Bauer, jäte; du, Priester, bete; du, Fürst, vertrete. – Sailer. Jeder thue in seinem Fache das Seine. Lat.: Remum ducat qui didicit. 153 Du magst den Bauer ziehen und zucken, er bleibt doch stets bei seinen Mucken. – Eiselein, 60. Lat.: Rustica turba suos nescit deponere mores. 154 E Bur und e Pfarrer wüsse meh als e Pfarrer alleini. (Emmenthal.) – Schweiz. 155 Een Buur twüschen twe Afkâten, een Sünder twüschen twe Pâpe, een Muus twüschen twe Katt'n, dat sünd dre bedrööwte Hart'n. (Süderdithmarschen.) 156 Ehe de Buuer zweimol geit, schleppt he, dat em de Buckel wehe deit. 157 Ein Bauer, allzu sehr gebeten, weiss nicht, wie er soll vor Hoffart treten. 158 Ein Bauer auf den Füssen ist grösser als ein Edelmann auf den Knien. 159 Ein Bauer bleibt bei seiner Art. Holl.: Een boer op de markt, een boer op de kerk. – Een boer van een jaar en van honderd is hetzelfde. (Harrebomée, I, 69.) 160 Ein Bauer bleibt ein bäurisch Mann, wird ihm gleich Gold und Silber angethan. 161 Ein Bauer, der mit vieren fährt, kommt bald ins Armenhaus. 162 Ein Bauer, der sich nicht bückt, macht keine geraden Furchen. Lat.: Arator nisi incurvus praevaricatur. (Plinius.) (Philippi, I, 38; Faselius, 21; Schulblatt, 484, 29; Wiegand, 633.) 163 Ein Bauer, ein schlauer. 164 Ein Bauer gibt kein gutes Wort, als wenn er gewinnen oder betrügen will. 165 Ein Bauer gibt keine Wurst um aller Gelehrten Kunst. 166 Ein Bauer hat so gut einen Himmel als ein Edelmann. 167 Ein Bauer ist ein Bauer. – Plattdeutsch bei Curtze, 320. Holl.: Een boer is maar een boer. – Het was maar een boer. (Harrebomée, I, 70.) – Neem een' boer of honderd, zij zijn allen even wijs. (Harrebomée, I, 72.) Lat.: Rusticus est Corydon. 168 Ein Bauer ist ein Bauer, gibt er was, so sieht er sauer. – Henisch, 213. 169 Ein Bauer ist ein grosser Herr – sagte Kaiser Friedrich III. 170 Ein Bauer ist geschickt genug, wenn er weiss Hosen und Wams zu unterscheiden. Ein gutes Unterrichtsgesetz wird demnach dafür zu sorgen haben, dass die Volksbildung in den Landschulen nicht über dies Mass hinausgehe. 171 Ein Bauer ist immer unter den Nägeln schwarz. (Lit.) 172 Ein Bauer kommt so bald in den Himmel, als ein Edelmann. – Henisch, 213; Simrock, 825; Lehmann, II, 121, 11. 173 Ein Bauer ohne Mist, ein Advocat ohne List, ein Kaufmann ohne Geld sind arme Leute in der Welt. 174 Ein Bauer und ein Müller bleibt allezeit ein Schelm. 175 Ein Bauer und elf Ochsen sind dreizehn Stück Rindvieh. – Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1854, IV, 103. 176 Ein Bauer und zwei Stiere sind drei grobe Thiere. Holl.: Een boer en een varken zijn niet gelijk, want ze worden beide al knorrende vet. (Harrebomée, I, 69.) 177 Ein Bauer werden ist nicht schwer, Bauer bleiben ist ein Ehr'. Holl.: Het is geene kunst, om boer te worden, maar om boer te blijven. (Harrebomée, I, 70.) 178 Ein Bauer zehrt mit einem Kreuzer so weit wie ein Herr mit einem Dukaten. 179 Ein Bauer zwischen zwei Advocaten ist ein Fisch zwischen zwei Katzen. – Winckler, IX, 55. 180 Ein bawer soll ein bawer sein vnd keilen seinen pflug. – Henisch, 213. 181 Ein bawr, der nicht Ritter ist, kan einen andern nicht zum ritter schlagen. – Henisch, 213. 182 Ein böser Bawer wer gern einäugig, damit der Schultheiss gar erblindet. – Henisch, 144. 183 Ein fleissiger Bauer ist besser (edler) als ein fauler (feiger) Edelmann. 184 Ein frecher bawer, ein vngehalten lawr. – Henisch, 212. 185 Ein freigebiger Bauer ist besser als ein geiziger Bischof. 186 Ein geschefftiger bawr ist edler, denn ein fauler Edelmann. – Henisch, 212. 187 Ein gesunder Bauer ist besser als ein kranker König. 188 Ein getaufter Bauer ist besser als ein ungetaufter Edelmann. 189 Ein lässiger Bauer hat oft ein Misjahr. Frz.: Au laboureur nonchalant les rats rongent son bled et chou. – Au paresseux laboureur les rats mangent le meilleur. (Leroux, I, 51.) Holl.: Armoedige boeren hebben om de drie jaren een misgewas, gegoede om de zeven jaren. (Harrebomée, I, 68.) 190 Ein liefflendischer bawer ist ein arme Creatur. – Henisch, 212. 191 Ein' nâ'n andern frett de Bûer de Wost, segt se in'n Kalenbergschen. (Hildesheim.) 192 Ein reicher Bauer ist wie ein Ochs mit Hörnern. (Russ.) 193 Ein reicher Bauer kennt seine Verwandten nicht. – Eiselein, 59; Simrock, 807. 194 Ein verdorbener Bauer gibt einen guten Hof- und Schirrmeister ab. – Simrock, 818; Pistor., V, 13; Estor, I, 179. 195 Ein verständiger Bauer ist mehr werth als ein rathloser Bürger. – Lehmann, II, 279, 62. 196 Einem Bauer gebührt eine Bäuerin stark, die ihm macht Butter, Käse und Quark. 197 Einem Bauer muss man die Schaufel, nicht die Lanze in die Hand geben. – Winckler, XV, 21. 198 Einem Bauer muss man keine Gerste in die Hand geben. (It.) 199 Einem Bauer steht die Hacke wohl. It.: Al villano sta pur ben la zappa in mano. (Pazzaglia, 376.) 200 Einem faulen Bauer ist kein Pflug gut genug. It.: Al tristo zappatore, ogni zappa è peggiore. (Pazzaglia, 356.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [131]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/159>, abgerufen am 21.11.2024.