Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *72 Er betet stammelnd, flucht aber ungestammelt. - Körte, 560. *73 Er betet vor dem Christusbild und trägt den Teufel doch im Schild. (Poln.) *74 Er hat's Beten hintern Ofen gestellt, 's soll sich erst wärmen. (Leipzig.) *75 Hei beaet nit eher, bit'e vöer der Helle is. (Westf.) Betende. Wenn du mit dem Betenden (vertraut) lebst, so wirst du beten; lebst du mit dem Singenden, so wirst du singen. (Aegypt.) Betenshalber. Man geht nicht immer betenshalber in die Kirche. Beter. 1 Es kan keiner sein ein beter, er sei denn ein büsser. - Henisch, 338. 2 Rechte beter sind auch gute dancker. - Henisch, 338. Betglocke. Die beste Betglocke ist, die sich jeder selber läutet. Betheuerung. Wie grösser die Betheuerung, wie kleiner die Wahrheit. - Schweiz. Bethlehem. 1 Wenn die zu Bethlehem Christo nicht einen Heller geben, so müssen sie Herodi gut vnd Kinder geben. - Henisch, 344. *2 Den Marsch nach Bethlehem nehmen. - Eiselein, 72. Betragen. * Sie betrugen sich wie arme ehrliche Leute, bis sie sich festgesetzt hatten. (Aegypt.) - Burckhardt. Von den künstlichen Systemen morgenländischer Statthalter. Nur arme Leute sind im Morgenlande ehrlich. Es gibt wenig Vornehme, welche Neigung zur Ehrlichkeit haben oder sich dazu herablassen; und so kommt es, dass sie gering geachtet und nur bei Personen niedern Standes gefunden wird. Betrüben. 1 Was betrübt, das liebt. 2 Wer sich nicht betrübt, bessert sich nicht. - Bertram. *3 Er betrübt kein Wasser, er fällt (hofirt) bald hinein. (Schles.) Betrübniss. 1 Betrübniss ist ein langsamer Tod und der Tod eine kurze Betrübniss. - Winckler, VIII, 95. 2 Wer seine Betrübniss verhehlt, macht sie schwerer. Betrübt. 1 Wie betrübt werde ich sein, wenn ich morgen aufstehe, sagte Hans, als er hörte, dass sein Vater gestorben sei. *2 Er ist betrübt wie ein Lohgerber, dem die Felle weggeschwommen sind. *3 Er ist so betrübt, als wenn ihm die Schwiegermutter gestorben wäre. Holl.: Hij is zoo bedroeft, als of hij eene luis in de asch verloren had. (Harrebomee, I, 37.) Betrübter. 1 Betrübte soll man nicht noch mehr betrüben. - Seybold, 14. Lat.: Afflicto non est addenda afflictio. (Seybold, 14; Philippi, I, 14.) - In luctu positis non est his musica dulcis. - Vexat mens hilaris tristia corda nimis. 2 Dem Betrübten ist übel geigen. - Eiselein, 77; Simrock, 995. Holl.: Het is moeijelijk, met bedroefden harte blijde te zijn. (Harrebomee, I, 60.) Betrug. 1 Bedrog reicht net. (Aachen.) - Firmenich, I, 492, 39. Macht nicht reich. Holl.: Bedrog zal nooit bedijen. (Harrebomee, I, 37.) 2 Betrug auf Betrug. - Lehmann, II, 51, 47. 3 Betrug betrügt sich selbst. Holl.: Bedrog bedriegt sich zelf - De bedrieger bedrogen. - Het bedrog schaadt hem alleen die het begat. (Harrebomee, I, 37.) 4 Betrug hat Jacob's stimme vnd Esau's Hand. - Lehmann, 91, 39; Sailer, 224; Simrock, 1062. 5 Betrug ist der Krämer Acker (Wagen) und Pflug. - Simrock, 5898; Körte, 562. [Spaltenumbruch] 6 Betrug ist ein Rothwelscher, wenn er vom Wasser sagt, so meynt er Fewer. - Lehmann, 92, 46. 7 Betrug ist keine Unthat, sondern eine Gewandtheit, und Gewandtheit ist keine Hexerei. - Eiselein, 74. Lat.: Non fraudis est decipere, sed astutiae. 8 Betrug ist selten klug. Frz.: L'imposture a beau se deguiser, elle est toujours reconnue. Holl.: Men doet geen voordeel met bedrog. (Harrebomee, I, 37.) 9 Betrug ist zweierlei, gut und bös. - Eiselein, 74. Lat.: Bonus dolus est, quo malus pellitur. 10 Betrug legt Speck auff die Fall. - Lehmann, 92, 45. 11 Betrug lohnt seinen Herrn. Holl.: Bedrog loont zijn' meester. 12 Betrug macht ein Nebel vor die Augen. - Lehmann, 92, 45. 13 Betrug ruckt einem den Stul. - Lehmann, 92, 45. 14 Betrug schleifft glatte Worte. - Lehmann, 92, 45. 15 Betrug spielt der blinden kuh. - Lehmann, 92, 46. 16 Betrug und Diebstahl müssen unterm Schein geschehen. "Wer nicht - sagt Lehmann - heimlich unter dem Schein der Gerechtigkeit, Heiligkeit und christlicher Liebe die Leute bestehlen, betrügen und benachtheiligen kann, der ist henkenmässig; das sind die armen Dieb, die keinen Schein wissen." 17 Betrug und falscher Schein ist aller Welt gemein. - Sutor, 721. 18 Betrug und List haben (beide) kurze Flügel. - Winckler, XIII, 21. It.: Non puo la falsita star sempre occulta. (Pazzaglia, 108.) 19 Betrug und Weiberanstrich haben nicht lange Bestand. 20 Betrug und Winter schleppen den Schwanz im Dreck. Holl.: Het bedrog en de winter scheiden altijd met een vuil einde. (Harrebomee, I, 37.) 21 Betrug verkaufft den Wind. - Lehmann, 92, 45. 22 Betrug vorn, Betrug hinden. - Lehmann, 92, 55. Holl.: Het bedrog is't lands meester. (Harrebomee, I, 37.) 23 Betrug währt so lange, als der Soldaten Hoffart und der Witwen Andacht. - Simrock, 1001; Körte, 653. Engl.: Fraud and deceit are always in haste. - Fraud and frost end foul. (Bohn II, 358.) It.: Con arte e con inganno si vive mezzo l'anno, con inganno e con arte, si vive l'altra parte. 24 Betrug zeigt mit einer Hand Brot, mit der andern Stein. - Lehmann, 91, 39. 25 Der Betrug gilt nichts, er werde denn dem Gewandten (Durchtriebenen) gespielt. - Burckhardt, 630. Einen Tölpel zu überlisten ist keine Kunst. 26 Der betrug ist zweyerley, gut vnd böss. - Lehmann, 89, 1. "Dass ist ein guter betrug vnd ein kunststuck dardurch man dem schendlichen betrug den Hals kan abstechen." (Lehmann.) Lat.: Bonus dolus est, quo malus pellitur. (Lehmann, 89.) 27 Der letzte Betrug ist ärger, als der erste. - Matth. 27, 64; Simrock, 999; Körte, 565; Kirchhofer, 142. 28 Die nicht den Betrug verstehn, müssen nicht auf den Pferdemarkt gehn. Lat.: Fallere qui nescit, vastae sit cultor eremi. (Seybold, 170 u. 172; Binder, I, 510; Buchler, 117.) 29 Ein Betrug bringt (erzeugt) den andern (treibt den andern heraus). Von der Gewohnheit derer, die betrügen wollen und immer eine List nach der andern erfinden; Homer nennt dies: Listen weben, Betrügereien mähen. Lat.: Fallacia alia aliam trudit. (Terenz.) (Erasm., 593; Philippi, I, 149; Faselius, 84; Wiegand, 388; Binder, II, 1080.) 30 Es ist nicht mehr Betrug als an den Frauensleuten. - Simrock, 2646. 31 Es ist nichts als Betrug in der Welt, sagte der Krämer, als er Torfasche für Zimmt verkaufte. Holl.: Het bedrog is groot in de wereld, zei de mof, en hij kocht eene sprot voor een' bokking. - Overal is bedrog in, zei de westfaalsche koopman, men maakt zelfs den panharingen en eijeren ook al kleinen. - Overal zit bedrog in, als men maar kans ziet, geld te winnen, zei de vrouw in alle eenvoudigheid, in mijn' tijd waren de perziken wel drie maal grooter. (Harrebomee, I, 37.) [Spaltenumbruch] *72 Er betet stammelnd, flucht aber ungestammelt. – Körte, 560. *73 Er betet vor dem Christusbild und trägt den Teufel doch im Schild. (Poln.) *74 Er hat's Beten hintern Ofen gestellt, 's soll sich erst wärmen. (Leipzig.) *75 Hei beaet nit eher, bit'e vöer der Helle is. (Westf.) Betende. Wenn du mit dem Betenden (vertraut) lebst, so wirst du beten; lebst du mit dem Singenden, so wirst du singen. (Aegypt.) Betenshalber. Man geht nicht immer betenshalber in die Kirche. 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*72 Er betet stammelnd, flucht aber ungestammelt. – Körte, 560.
*73 Er betet vor dem Christusbild und trägt den Teufel doch im Schild. (Poln.)
*74 Er hat's Beten hintern Ofen gestellt, 's soll sich erst wärmen. (Leipzig.)
*75 Hei beaet nit eher, bit'e vöer der Helle is. (Westf.)
Betende.
Wenn du mit dem Betenden (vertraut) lebst, so wirst du beten; lebst du mit dem Singenden, so wirst du singen. (Aegypt.)
Betenshalber.
Man geht nicht immer betenshalber in die Kirche.
Beter.
1 Es kan keiner sein ein beter, er sei denn ein büsser. – Henisch, 338.
2 Rechte beter sind auch gute dancker. – Henisch, 338.
Betglocke.
Die beste Betglocke ist, die sich jeder selber läutet.
Betheuerung.
Wie grösser die Betheuerung, wie kleiner die Wahrheit. – Schweiz.
Bethlehem.
1 Wenn die zu Bethlehem Christo nicht einen Heller geben, so müssen sie Herodi gut vnd Kinder geben. – Henisch, 344.
*2 Den Marsch nach Bethlehem nehmen. – Eiselein, 72.
Betragen.
* Sie betrugen sich wie arme ehrliche Leute, bis sie sich festgesetzt hatten. (Aegypt.) – Burckhardt.
Von den künstlichen Systemen morgenländischer Statthalter. Nur arme Leute sind im Morgenlande ehrlich. Es gibt wenig Vornehme, welche Neigung zur Ehrlichkeit haben oder sich dazu herablassen; und so kommt es, dass sie gering geachtet und nur bei Personen niedern Standes gefunden wird.
Betrüben.
1 Was betrübt, das liebt.
2 Wer sich nicht betrübt, bessert sich nicht. – Bertram.
*3 Er betrübt kein Wasser, er fällt (hofirt) bald hinein. (Schles.)
Betrübniss.
1 Betrübniss ist ein langsamer Tod und der Tod eine kurze Betrübniss. – Winckler, VIII, 95.
2 Wer seine Betrübniss verhehlt, macht sie schwerer.
Betrübt.
1 Wie betrübt werde ich sein, wenn ich morgen aufstehe, sagte Hans, als er hörte, dass sein Vater gestorben sei.
*2 Er ist betrübt wie ein Lohgerber, dem die Felle weggeschwommen sind.
*3 Er ist so betrübt, als wenn ihm die Schwiegermutter gestorben wäre.
Holl.: Hij is zoo bedroeft, als of hij eene luis in de asch verloren had. (Harrebomée, I, 37.)
Betrübter.
1 Betrübte soll man nicht noch mehr betrüben. – Seybold, 14.
Lat.: Afflicto non est addenda afflictio. (Seybold, 14; Philippi, I, 14.) – In luctu positis non est his musica dulcis. – Vexat mens hilaris tristia corda nimis.
2 Dem Betrübten ist übel geigen. – Eiselein, 77; Simrock, 995.
Holl.: Het is moeijelijk, met bedroefden harte blijde te zijn. (Harrebomée, I, 60.)
Betrug.
1 Bedrog rîcht net. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 39.
Macht nicht reich.
Holl.: Bedrog zal nooit bedijen. (Harrebomée, I, 37.)
2 Betrug auf Betrug. – Lehmann, II, 51, 47.
3 Betrug betrügt sich selbst.
Holl.: Bedrog bedriegt sich zelf – De bedrieger bedrogen. – Het bedrog schaadt hem alleen die het begat. (Harrebomée, I, 37.)
4 Betrug hat Jacob's stimme vnd Esau's Hand. – Lehmann, 91, 39; Sailer, 224; Simrock, 1062.
5 Betrug ist der Krämer Acker (Wagen) und Pflug. – Simrock, 5898; Körte, 562.
6 Betrug ist ein Rothwelscher, wenn er vom Wasser sagt, so meynt er Fewer. – Lehmann, 92, 46.
7 Betrug ist keine Unthat, sondern eine Gewandtheit, und Gewandtheit ist keine Hexerei. – Eiselein, 74.
Lat.: Non fraudis est decipere, sed astutiae.
8 Betrug ist selten klug.
Frz.: L'imposture a beau se déguiser, elle est toujours reconnue.
Holl.: Men doet geen voordeel met bedrog. (Harrebomée, I, 37.)
9 Betrug ist zweierlei, gut und bös. – Eiselein, 74.
Lat.: Bonus dolus est, quo malus pellitur.
10 Betrug legt Speck auff die Fall. – Lehmann, 92, 45.
11 Betrug lohnt seinen Herrn.
Holl.: Bedrog loont zijn' meester.
12 Betrug macht ein Nebel vor die Augen. – Lehmann, 92, 45.
13 Betrug ruckt einem den Stul. – Lehmann, 92, 45.
14 Betrug schleifft glatte Worte. – Lehmann, 92, 45.
15 Betrug spielt der blinden kuh. – Lehmann, 92, 46.
16 Betrug und Diebstahl müssen unterm Schein geschehen.
„Wer nicht – sagt Lehmann – heimlich unter dem Schein der Gerechtigkeit, Heiligkeit und christlicher Liebe die Leute bestehlen, betrügen und benachtheiligen kann, der ist henkenmässig; das sind die armen Dieb, die keinen Schein wissen.“
17 Betrug und falscher Schein ist aller Welt gemein. – Sutor, 721.
18 Betrug und List haben (beide) kurze Flügel. – Winckler, XIII, 21.
It.: Non può la falsità star sempre occulta. (Pazzaglia, 108.)
19 Betrug und Weiberanstrich haben nicht lange Bestand.
20 Betrug und Winter schleppen den Schwanz im Dreck.
Holl.: Het bedrog en de winter scheiden altijd met een vuil einde. (Harrebomée, I, 37.)
21 Betrug verkaufft den Wind. – Lehmann, 92, 45.
22 Betrug vorn, Betrug hinden. – Lehmann, 92, 55.
Holl.: Het bedrog is't lands meester. (Harrebomée, I, 37.)
23 Betrug währt so lange, als der Soldaten Hoffart und der Witwen Andacht. – Simrock, 1001; Körte, 653.
Engl.: Fraud and deceit are always in haste. – Fraud and frost end foul. (Bohn II, 358.)
It.: Con arte e con inganno si vive mezzo l'anno, con inganno e con arte, si vive l'altra parte.
24 Betrug zeigt mit einer Hand Brot, mit der andern Stein. – Lehmann, 91, 39.
25 Der Betrug gilt nichts, er werde denn dem Gewandten (Durchtriebenen) gespielt. – Burckhardt, 630.
Einen Tölpel zu überlisten ist keine Kunst.
26 Der betrug ist zweyerley, gut vnd böss. – Lehmann, 89, 1.
„Dass ist ein guter betrug vnd ein kunststuck dardurch man dem schendlichen betrug den Hals kan abstechen.“ (Lehmann.)
Lat.: Bonus dolus est, quo malus pellitur. (Lehmann, 89.)
27 Der letzte Betrug ist ärger, als der erste. – Matth. 27, 64; Simrock, 999; Körte, 565; Kirchhofer, 142.
28 Die nicht den Betrug verstehn, müssen nicht auf den Pferdemarkt gehn.
Lat.: Fallere qui nescit, vastae sit cultor eremi. (Seybold, 170 u. 172; Binder, I, 510; Buchler, 117.)
29 Ein Betrug bringt (erzeugt) den andern (treibt den andern heraus).
Von der Gewohnheit derer, die betrügen wollen und immer eine List nach der andern erfinden; Homer nennt dies: Listen weben, Betrügereien mähen.
Lat.: Fallacia alia aliam trudit. (Terenz.) (Erasm., 593; Philippi, I, 149; Faselius, 84; Wiegand, 388; Binder, II, 1080.)
30 Es ist nicht mehr Betrug als an den Frauensleuten. – Simrock, 2646.
31 Es ist nichts als Betrug in der Welt, sagte der Krämer, als er Torfasche für Zimmt verkaufte.
Holl.: Het bedrog is groot in de wereld, zei de mof, en hij kocht eene sprot voor een' bokking. – Overal is bedrog in, zei de westfaalsche koopman, men maakt zelfs den panharingen en eijeren ook al kleinen. – Overal zit bedrog in, als men maar kans ziet, geld te winnen, zei de vrouw in alle eenvoudigheid, in mijn' tijd waren de perziken wel drie maal grooter. (Harrebomée, I, 37.)
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