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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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Ehemann.

1 Der Ehemann der Hure ist ein elender Wicht, nach seinem eigenen Zeugniss.

2 Ehemänner, deren Frauen nicht schelten, sind im Himmel.

3 Ein Ehemann muss nicht glauben, was er sieht.

4 Ein Ehemann ohne Liebe ist ein Haus ohne Dach. - Winckler, XV, 65.

5 Ein ehemann soll das maul nit voller Wolffszäne haben, auch nicht gar stumm vnd weich sein. - Henisch, 799; Petri, II, 174.

6 Ein ehemann soll gedultig sein, sein Weib nicht halten wie ein Schwein. - Henisch, 799; Petri, II, 174.

7 Ein junger Ehemann ist ein faslig Mitgespann.

8 Ein venetianischer Ehemann hat von seinem Weibe nur die Hälfte im Bett, denn die andere Hälfte wird mit den Schuhen abgelegt. - Berckenmeyer, 159.

Spott auf Schuhe mit hohen Absätzen, die zur Zeit Mode waren.

9 Ist es ein Ehemann zufrieden, was hat sich der Kadhi darein zu legen. - Burckhardt, 7.

Wo zwei Parteien sich aussöhnen wollen, ist die Entscheidung eines Dritten überflüssig, im allgemeinen; besonders aber gilt es von der Ehescheidung.

10 Solcher Ehemann ist der best, der 's Herz bei der Frauen lässt. - Simrock, 1790.


Eheorden.

* Eheorden - Kreuzorden.

Holl.: De echtestaat is de grootste orde, daar zoo menige bedroefde zuster in is. (Harrebomee, I, 169.)


Ehepaar.

1 Bei einem jungen Ehepaar ist der erste Monat Honigmond oder Schmitz-Schmatz, der zweite Hierhin und Dorthin oder Atz und Fratz, den dritten Pitsch-Patsch, der vierte, es komm' in Teufelsacht, wer dich und mich zusammenbracht. (Engl.)

Die Toscaner sagen: Im ersten Jahr Umarmungen, im zweiten Windeln, im dritten schlechtes Jahr und schlimme Zeit. Und die Basken: Im ersten Jahr umarmt man sich, im zweiten wickelt man, im dritten wird man müde und schlägt zur guten Stunde zu. (Reinsberg I, 146.)

2 Ehepaar, spar' für viele Jahr.


Ehepacten.

Die Ehepacten liegen in des Himmels Acten.


Ehestand.

1 Der Ehestand der heiligst orden, sintemal er alle andern Orden in sich hat. - Agricola I, 456; Petri, II, 84; Henisch, 800; Gruter, I, 23; Pistor., III, 65; Estor, I, 347; Lehmann, II, 62, 97; Egenolff, 205a; Simrock, 1781; Graf, 139, 4.

Dän.: Egteskab er en hellig orden, hvoraf de andre komme. (Prov. dan., 140.)

2 Der Ehestand ist der echte Jesuiter-Orden, in welchem Jesus der Abt ist. - Pauli, Postilla, 200b.

3 Der Ehestand ist ein Hühnerhaus, der eine will hinein, der andere will heraus. - Körte, 982; Graf, 148.

4 Der ehestand ist ein rechter vnd heiliger Creutzorden. - Henisch, 800; Petri, II, 85.

5 Der ehestand ist eine hohe schul dess Menschlichen lebens, darinn niemand alles kan rein ausslernen. - Henisch, 800.

6 Der Ehestand ist eine Procession, wo immer das Kreuz vorangeht. (Oesterr.)

7 Der Ehestand ist Gold, der Papisten Geistlicher eheloser Stand ist Dreck. - Pein, II, 84.

8 Der ehestand ist Gottes werckzeug. - Henisch, 800; Petri, II, 85.

9 Der Ehestand ist Himmel oder Hölle.

Dän.: Egteskab er himmerige og helvede, ligesom man skikker sig deri til. (Prov. dan., 140.)

10 Der Ehestand ist kein Schleck, drum geh hinein als Schneck.

Holl.: De echtestaat heeft veel in en geeft veel uit. (Harrebomee, I, 16.)

11 Der Ehestand ist nicht genug Artzney für Hurerey vnd vnzucht, sonst würde es nicht so viel Ehbruch geben. - Lehmann, 399, 14.

[Spaltenumbruch] 12 Der ehestand nehrt vnd mehrt, der weltliche wehrt, der geistliche lehrt. - Henisch, 800; Petri, II, 85.

13 Ehestand, Ehrnstand vnd Wehestand. - Gruter, III, 25; Lehmann, II, 146, 11; Simrock, 1780.

Dän.: Egtestand er aere-stand. (Prov. dan., 140.)

14 Ehestand ist ein langer Kauff. - Mathesy, 160a.

15 Ehestand ist kein Geschleck, noch lauter Küchenessen. - Simrock, 1788; Körte, 891; Petri, II, 84.

16 Ehestand ist kein schleck. - Gruter, III, 25.

17 Ehestand ohne Kinder hat schlechte Freude.

18 Ehestand ohne Kinder ist nicht allzeit vnglück. - Henisch, 800; Petri, II, 159.

19 Ehestand - Wehestand. - Henisch, 800; Petri, II, 159; Pistor., III, 66; Estor, I, 347; Hertius, II, 6; Körte, 980; Kloster, VIII, 122; Simrock, 1786; Venedey, 93; Schwerin, 94; Goldschmidt, 109.

It.: Chi si marita non sara mai sterile di pensieri. (Pazzaglia, 200, 2.)

20 Ehestand - Wehestand, wenn man wählt mit Unverstand.

21 Ein Ehestand ohne Fried' ist auch ohne Freud' (oder: ist ein schlechtes Lied).

22 Es steht dem Ehstand übel an, wenn die Henne krähet vor dem Hahn.

23 Gleicher ehestand ist der liebe band. - Henisch, 800.

24 Ich nehme mich vorm Ehestande in Acht, sagte der Schneider, die Hazardspiele sind streng verboten.

25 Im ehestand gibt ein jammer vnd vnglück dem andern die thür in die hand. - Henisch, 800; Petri, II, 399.

26 Im ehestand kompt man auss dem jammer ins elend. - Henisch, 800 u. 873; Petri, II, 399.

27 Im Ehestand lernt man nie aus.

Lat.: Conjugium humanae divina academia vitae. (Binder I, 211; II, 546; Philippi, I, 89; Seybold, 83.)

28 Im ehestand sind vil schöner hausspostillen. - Henisch, 800.

29 Wer fahet den ehestand an mit Gott, der hat von jhm hilff in der noth. - Henisch, 800.

30 Wer in den ehestand trit, der muss gar vmbgemacht werden vnd ein ander hertz vnd sinn kriegen. - Henisch, 800; Petri, II, 399.

31 Wer will in den Ehstand treten, muss um seinesgleichen beten.

32 Willst du keinen Ehestand voll Wehe, so nimm deinesgleichen zur Ehe.


Ehesteuer.

Ehesteuer - Wehesteuer.


Eheteufel.

Der Eheteufel findet statt schon seit Asmodi's Uebelthat. - Eiselein, 132.


Eheweib.

1 Eheweiber sollen nicht von Kiffel, sondern von Sanfftenberg vnd Lindenrede sein vnd jhre Männer erfrewen. - Henisch, 801; Petri, II, 159.

2 Ein from Eheweib sol zwei verba lernen: Parere vnd parere, der Mann aber conjugire das verbum: Paparere. - Mathesy, 51a.

Lat.: Parere et parere est vxorum, parare est maritorum.

3 Ein fromb züchtig eheweib ist jhres Manns augenlust vnd hertzentrost. - Henisch, 801.

4 Kein Eheweib heisst Hure, ausser ihr Mann beschuldigt sie. - Graf, 452, 416; Dreyer, Abh. zur Erläut. der Rechte (Wismar 1763), III, 1420.

Die Bezeichnung eines Eheweibes in der obigen Weise ward bei unsern Vorfahren als etwas Unduldbares angesehen, so lange nicht der eigene Ehemann diese Schmach von seiner Gattin gelten liess.


Ehrabschneiden.

Zum Ehrabschneiden gehören zween Teufel, einer zur Zunge, der andere zu den Ohren.


Ehrabschneider.

Die Ehrabschneyder hätten gute Hännen abgeben, dann sie scharren vil voneinander, aber wenig zusammen. - Sutor, Chaos, 1740.


[Spaltenumbruch]
Ehemann.

1 Der Ehemann der Hure ist ein elender Wicht, nach seinem eigenen Zeugniss.

2 Ehemänner, deren Frauen nicht schelten, sind im Himmel.

3 Ein Ehemann muss nicht glauben, was er sieht.

4 Ein Ehemann ohne Liebe ist ein Haus ohne Dach.Winckler, XV, 65.

5 Ein ehemann soll das maul nit voller Wolffszäne haben, auch nicht gar stumm vnd weich sein.Henisch, 799; Petri, II, 174.

6 Ein ehemann soll gedultig sein, sein Weib nicht halten wie ein Schwein.Henisch, 799; Petri, II, 174.

7 Ein junger Ehemann ist ein faslig Mitgespann.

8 Ein venetianischer Ehemann hat von seinem Weibe nur die Hälfte im Bett, denn die andere Hälfte wird mit den Schuhen abgelegt.Berckenmeyer, 159.

Spott auf Schuhe mit hohen Absätzen, die zur Zeit Mode waren.

9 Ist es ein Ehemann zufrieden, was hat sich der Kadhi darein zu legen.Burckhardt, 7.

Wo zwei Parteien sich aussöhnen wollen, ist die Entscheidung eines Dritten überflüssig, im allgemeinen; besonders aber gilt es von der Ehescheidung.

10 Solcher Ehemann ist der best, der 's Herz bei der Frauen lässt.Simrock, 1790.


Eheorden.

* Eheorden – Kreuzorden.

Holl.: De echtestaat is de grootste orde, daar zoo menige bedroefde zuster in is. (Harrebomée, I, 169.)


Ehepaar.

1 Bei einem jungen Ehepaar ist der erste Monat Honigmond oder Schmitz-Schmatz, der zweite Hierhin und Dorthin oder Atz und Fratz, den dritten Pitsch-Patsch, der vierte, es komm' in Teufelsacht, wer dich und mich zusammenbracht. (Engl.)

Die Toscaner sagen: Im ersten Jahr Umarmungen, im zweiten Windeln, im dritten schlechtes Jahr und schlimme Zeit. Und die Basken: Im ersten Jahr umarmt man sich, im zweiten wickelt man, im dritten wird man müde und schlägt zur guten Stunde zu. (Reinsberg I, 146.)

2 Ehepaar, spar' für viele Jahr.


Ehepacten.

Die Ehepacten liegen in des Himmels Acten.


Ehestand.

1 Der Ehestand der heiligst orden, sintemal er alle andern Orden in sich hat.Agricola I, 456; Petri, II, 84; Henisch, 800; Gruter, I, 23; Pistor., III, 65; Estor, I, 347; Lehmann, II, 62, 97; Egenolff, 205a; Simrock, 1781; Graf, 139, 4.

Dän.: Egteskab er en hellig orden, hvoraf de andre komme. (Prov. dan., 140.)

2 Der Ehestand ist der echte Jesuiter-Orden, in welchem Jesus der Abt ist.Pauli, Postilla, 200b.

3 Der Ehestand ist ein Hühnerhaus, der eine will hinein, der andere will heraus.Körte, 982; Graf, 148.

4 Der ehestand ist ein rechter vnd heiliger Creutzorden.Henisch, 800; Petri, II, 85.

5 Der ehestand ist eine hohe schul dess Menschlichen lebens, darinn niemand alles kan rein ausslernen.Henisch, 800.

6 Der Ehestand ist eine Procession, wo immer das Kreuz vorangeht. (Oesterr.)

7 Der Ehestand ist Gold, der Papisten Geistlicher eheloser Stand ist Dreck.Pein, II, 84.

8 Der ehestand ist Gottes werckzeug.Henisch, 800; Petri, II, 85.

9 Der Ehestand ist Himmel oder Hölle.

Dän.: Egteskab er himmerige og helvede, ligesom man skikker sig deri til. (Prov. dan., 140.)

10 Der Ehestand ist kein Schleck, drum geh hinein als Schneck.

Holl.: De echtestaat heeft veel in en geeft veel uit. (Harrebomée, I, 16.)

11 Der Ehestand ist nicht genug Artzney für Hurerey vnd vnzucht, sonst würde es nicht so viel Ehbruch geben.Lehmann, 399, 14.

[Spaltenumbruch] 12 Der ehestand nehrt vnd mehrt, der weltliche wehrt, der geistliche lehrt.Henisch, 800; Petri, II, 85.

13 Ehestand, Ehrnstand vnd Wehestand.Gruter, III, 25; Lehmann, II, 146, 11; Simrock, 1780.

Dän.: Egtestand er ære-stand. (Prov. dan., 140.)

14 Ehestand ist ein langer Kauff.Mathesy, 160a.

15 Ehestand ist kein Geschleck, noch lauter Küchenessen.Simrock, 1788; Körte, 891; Petri, II, 84.

16 Ehestand ist kein schleck.Gruter, III, 25.

17 Ehestand ohne Kinder hat schlechte Freude.

18 Ehestand ohne Kinder ist nicht allzeit vnglück.Henisch, 800; Petri, II, 159.

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20 Ehestand – Wehestand, wenn man wählt mit Unverstand.

21 Ein Ehestand ohne Fried' ist auch ohne Freud' (oder: ist ein schlechtes Lied).

22 Es steht dem Ehstand übel an, wenn die Henne krähet vor dem Hahn.

23 Gleicher ehestand ist der liebe band.Henisch, 800.

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26 Im ehestand kompt man auss dem jammer ins elend.Henisch, 800 u. 873; Petri, II, 399.

27 Im Ehestand lernt man nie aus.

Lat.: Conjugium humanae divina academia vitae. (Binder I, 211; II, 546; Philippi, I, 89; Seybold, 83.)

28 Im ehestand sind vil schöner hausspostillen.Henisch, 800.

29 Wer fahet den ehestand an mit Gott, der hat von jhm hilff in der noth.Henisch, 800.

30 Wer in den ehestand trit, der muss gar vmbgemacht werden vnd ein ander hertz vnd sinn kriegen.Henisch, 800; Petri, II, 399.

31 Wer will in den Ehstand treten, muss um seinesgleichen beten.

32 Willst du keinen Ehestand voll Wehe, so nimm deinesgleichen zur Ehe.


Ehesteuer.

Ehesteuer – Wehesteuer.


Eheteufel.

Der Eheteufel findet statt schon seit Asmodi's Uebelthat.Eiselein, 132.


Eheweib.

1 Eheweiber sollen nicht von Kiffel, sondern von Sanfftenberg vnd Lindenrede sein vnd jhre Männer erfrewen.Henisch, 801; Petri, II, 159.

2 Ein from Eheweib sol zwei verba lernen: Parêre vnd parere, der Mann aber conjugire das verbum: Paparere.Mathesy, 51a.

Lat.: Parêre et parere est vxorum, parare est maritorum.

3 Ein fromb züchtig eheweib ist jhres Manns augenlust vnd hertzentrost.Henisch, 801.

4 Kein Eheweib heisst Hure, ausser ihr Mann beschuldigt sie.Graf, 452, 416; Dreyer, Abh. zur Erläut. der Rechte (Wismar 1763), III, 1420.

Die Bezeichnung eines Eheweibes in der obigen Weise ward bei unsern Vorfahren als etwas Unduldbares angesehen, so lange nicht der eigene Ehemann diese Schmach von seiner Gattin gelten liess.


Ehrabschneiden.

Zum Ehrabschneiden gehören zween Teufel, einer zur Zunge, der andere zu den Ohren.


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[[366]/0394] Ehemann. 1 Der Ehemann der Hure ist ein elender Wicht, nach seinem eigenen Zeugniss. 2 Ehemänner, deren Frauen nicht schelten, sind im Himmel. 3 Ein Ehemann muss nicht glauben, was er sieht. 4 Ein Ehemann ohne Liebe ist ein Haus ohne Dach. – Winckler, XV, 65. 5 Ein ehemann soll das maul nit voller Wolffszäne haben, auch nicht gar stumm vnd weich sein. – Henisch, 799; Petri, II, 174. 6 Ein ehemann soll gedultig sein, sein Weib nicht halten wie ein Schwein. – Henisch, 799; Petri, II, 174. 7 Ein junger Ehemann ist ein faslig Mitgespann. 8 Ein venetianischer Ehemann hat von seinem Weibe nur die Hälfte im Bett, denn die andere Hälfte wird mit den Schuhen abgelegt. – Berckenmeyer, 159. Spott auf Schuhe mit hohen Absätzen, die zur Zeit Mode waren. 9 Ist es ein Ehemann zufrieden, was hat sich der Kadhi darein zu legen. – Burckhardt, 7. Wo zwei Parteien sich aussöhnen wollen, ist die Entscheidung eines Dritten überflüssig, im allgemeinen; besonders aber gilt es von der Ehescheidung. 10 Solcher Ehemann ist der best, der 's Herz bei der Frauen lässt. – Simrock, 1790. Eheorden. * Eheorden – Kreuzorden. Holl.: De echtestaat is de grootste orde, daar zoo menige bedroefde zuster in is. (Harrebomée, I, 169.) Ehepaar. 1 Bei einem jungen Ehepaar ist der erste Monat Honigmond oder Schmitz-Schmatz, der zweite Hierhin und Dorthin oder Atz und Fratz, den dritten Pitsch-Patsch, der vierte, es komm' in Teufelsacht, wer dich und mich zusammenbracht. (Engl.) Die Toscaner sagen: Im ersten Jahr Umarmungen, im zweiten Windeln, im dritten schlechtes Jahr und schlimme Zeit. Und die Basken: Im ersten Jahr umarmt man sich, im zweiten wickelt man, im dritten wird man müde und schlägt zur guten Stunde zu. (Reinsberg I, 146.) 2 Ehepaar, spar' für viele Jahr. Ehepacten. Die Ehepacten liegen in des Himmels Acten. Ehestand. 1 Der Ehestand der heiligst orden, sintemal er alle andern Orden in sich hat. – Agricola I, 456; Petri, II, 84; Henisch, 800; Gruter, I, 23; Pistor., III, 65; Estor, I, 347; Lehmann, II, 62, 97; Egenolff, 205a; Simrock, 1781; Graf, 139, 4. Dän.: Egteskab er en hellig orden, hvoraf de andre komme. (Prov. dan., 140.) 2 Der Ehestand ist der echte Jesuiter-Orden, in welchem Jesus der Abt ist. – Pauli, Postilla, 200b. 3 Der Ehestand ist ein Hühnerhaus, der eine will hinein, der andere will heraus. – Körte, 982; Graf, 148. 4 Der ehestand ist ein rechter vnd heiliger Creutzorden. – Henisch, 800; Petri, II, 85. 5 Der ehestand ist eine hohe schul dess Menschlichen lebens, darinn niemand alles kan rein ausslernen. – Henisch, 800. 6 Der Ehestand ist eine Procession, wo immer das Kreuz vorangeht. (Oesterr.) 7 Der Ehestand ist Gold, der Papisten Geistlicher eheloser Stand ist Dreck. – Pein, II, 84. 8 Der ehestand ist Gottes werckzeug. – Henisch, 800; Petri, II, 85. 9 Der Ehestand ist Himmel oder Hölle. Dän.: Egteskab er himmerige og helvede, ligesom man skikker sig deri til. (Prov. dan., 140.) 10 Der Ehestand ist kein Schleck, drum geh hinein als Schneck. Holl.: De echtestaat heeft veel in en geeft veel uit. (Harrebomée, I, 16.) 11 Der Ehestand ist nicht genug Artzney für Hurerey vnd vnzucht, sonst würde es nicht so viel Ehbruch geben. – Lehmann, 399, 14. 12 Der ehestand nehrt vnd mehrt, der weltliche wehrt, der geistliche lehrt. – Henisch, 800; Petri, II, 85. 13 Ehestand, Ehrnstand vnd Wehestand. – Gruter, III, 25; Lehmann, II, 146, 11; Simrock, 1780. Dän.: Egtestand er ære-stand. (Prov. dan., 140.) 14 Ehestand ist ein langer Kauff. – Mathesy, 160a. 15 Ehestand ist kein Geschleck, noch lauter Küchenessen. – Simrock, 1788; Körte, 891; Petri, II, 84. 16 Ehestand ist kein schleck. – Gruter, III, 25. 17 Ehestand ohne Kinder hat schlechte Freude. 18 Ehestand ohne Kinder ist nicht allzeit vnglück. – Henisch, 800; Petri, II, 159. 19 Ehestand – Wehestand. – Henisch, 800; Petri, II, 159; Pistor., III, 66; Estor, I, 347; Hertius, II, 6; Körte, 980; Kloster, VIII, 122; Simrock, 1786; Venedey, 93; Schwerin, 94; Goldschmidt, 109. It.: Chi si marita non sarà mai sterile di pensieri. (Pazzaglia, 200, 2.) 20 Ehestand – Wehestand, wenn man wählt mit Unverstand. 21 Ein Ehestand ohne Fried' ist auch ohne Freud' (oder: ist ein schlechtes Lied). 22 Es steht dem Ehstand übel an, wenn die Henne krähet vor dem Hahn. 23 Gleicher ehestand ist der liebe band. – Henisch, 800. 24 Ich nehme mich vorm Ehestande in Acht, sagte der Schneider, die Hazardspiele sind streng verboten. 25 Im ehestand gibt ein jammer vnd vnglück dem andern die thür in die hand. – Henisch, 800; Petri, II, 399. 26 Im ehestand kompt man auss dem jammer ins elend. – Henisch, 800 u. 873; Petri, II, 399. 27 Im Ehestand lernt man nie aus. Lat.: Conjugium humanae divina academia vitae. (Binder I, 211; II, 546; Philippi, I, 89; Seybold, 83.) 28 Im ehestand sind vil schöner hausspostillen. – Henisch, 800. 29 Wer fahet den ehestand an mit Gott, der hat von jhm hilff in der noth. – Henisch, 800. 30 Wer in den ehestand trit, der muss gar vmbgemacht werden vnd ein ander hertz vnd sinn kriegen. – Henisch, 800; Petri, II, 399. 31 Wer will in den Ehstand treten, muss um seinesgleichen beten. 32 Willst du keinen Ehestand voll Wehe, so nimm deinesgleichen zur Ehe. Ehesteuer. Ehesteuer – Wehesteuer. Eheteufel. Der Eheteufel findet statt schon seit Asmodi's Uebelthat. – Eiselein, 132. Eheweib. 1 Eheweiber sollen nicht von Kiffel, sondern von Sanfftenberg vnd Lindenrede sein vnd jhre Männer erfrewen. – Henisch, 801; Petri, II, 159. 2 Ein from Eheweib sol zwei verba lernen: Parêre vnd parere, der Mann aber conjugire das verbum: Paparere. – Mathesy, 51a. Lat.: Parêre et parere est vxorum, parare est maritorum. 3 Ein fromb züchtig eheweib ist jhres Manns augenlust vnd hertzentrost. – Henisch, 801. 4 Kein Eheweib heisst Hure, ausser ihr Mann beschuldigt sie. – Graf, 452, 416; Dreyer, Abh. zur Erläut. der Rechte (Wismar 1763), III, 1420. Die Bezeichnung eines Eheweibes in der obigen Weise ward bei unsern Vorfahren als etwas Unduldbares angesehen, so lange nicht der eigene Ehemann diese Schmach von seiner Gattin gelten liess. Ehrabschneiden. Zum Ehrabschneiden gehören zween Teufel, einer zur Zunge, der andere zu den Ohren. Ehrabschneider. Die Ehrabschneyder hätten gute Hännen abgeben, dann sie scharren vil voneinander, aber wenig zusammen. – Sutor, Chaos, 1740.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [366]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/394>, abgerufen am 22.11.2024.