Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] die Ladung derer, welche zuletzt eingenommen worden ist, zuerst wieder heraus muss, wenn aus irgendeinem Grunde die Erleichterung der Ladung nothwendig wird. Eingiessen. Man mus jhm eingiessen. - Eyering, III, 200. D. h. zum Lernen, Studiren, zu jeder nützlichen Thätigkeit nöthigen. Einhalten. Halt ein, der Gaul wird alle. Einhauen. 1 Hau in, Lucks, 't is Schapbotter. (Ostfries.) - Frommann, V, 429, 514; Bueren, 638. Hat seine Erklärung in einer Anekdote. 2 Wer tief einhaut, macht grosse Späne. *3 Einen heimlich einhauen. - Philander, I, 514; Grimm, III, 196. Ihn verleumden. *4 Er haut ein wie Paulus in die Korinther. - Frischbier, 156. Einhäuseln. Er häuselt sich ein wie eine Schnecke. - Kirchhofer, 297. Einheizen. 1 Gar zu sehr eingeheizt, zündet das Haus an. *2 Einem einheizen. Ihm durch Aufgaben, schwere Fragen, Drohungen, Vorwürfe oder Prügel warm machen. Einhelligkeit. 1 Einhelligkeit, Freundschafft dessgleich, die machen offt die armen reich. - Eyering, II, 110. 2 Einhelligkeit, Fried. - Gruter, I, 25. 3 Einhelligkeyt macht gedeien. - Egenolff, 302a; Lehmann, II, 151, 86; Gruter, III, 30; Petri, II, 197; Schottel, 1122a; Körte, 1064. Lat.: Concordia fulciuntur opes. Einhergehen. *1 Er geht einher, als wär' er im Allerheiligsten. Horaz sagt: "Er geht, als trüge er den Tempel der Juno auf dem Rücken." *2 Er geht einher wie ein Fass Bier um Weihnachten. Das in beständiger Furcht ist, angezapft zu werden. Also von Aengstlichen, Sorge- und Furchtvollen. *3 Er geht hoch einher wie der Storch. Einherprangen. * Er prangt einher wie der Ochs am Kohlwagen. Einherstolziren. * Er (sie) stolzirt einher wie ein Pfau. Holl.: Hij treedt zoo moedig als een Engelsche haan. (Harrebomee, I, 184.) Einherziehen. * Einherziehen wie die Fliege aus der Buttermilch. Einhorn. * Dass dich der Einhorn in diesem Jahre nicht stosse und in vielen Jahren nicht. - Eiselein, 141. Dass dich der Tod nicht berühre. Einhüllen. * Ich hülle mich in meine Tugend ein. Einig. *1 Sie sind einig wie die Zinken der Mistgabel. *2 Sie werden einig wie Herodes und Pilatus über des Dritten Haar. - Fischart. *3 Sie werden einig wie Pilatus und Herodes wider Christum. - Pauli. Einigkeit. 1 Durch einigkeit nemen klein ding zu, durch zwitracht nemen grosse ding ab. - Petri, II, 156. 2 Einigkeit der Bürger ist der Stadt Ringmauer. "Das Einheitsverlangen ist das erste Sichselbstbewusstwerden eines beginnenden Volks. Ein Gott, Ein Vaterland, Ein Haus, Eine Liebe." (Jahn.) 3 Einigkeit einiget alle mannigfeltigkeit. - Henisch, 838; Petri, II, 205. 4 Einigkeit ist das beste Magenkraut, mit dem man Decknägel und Schwiegermütter verdaut. 5 Einigkeit ist die sterckeste (festeste) Stattmawer. - Henisch, 838; Petri, II, 205; Körte 2, 1351. It.: Niun muro e tanto forte quanto l'unione, e la concordia. (Pazzaglia, 62, 1.) 6 Einigkeit ist ein Magenkraut, das Klöss' und Kohl verdaut. 7 Einigkeit ist ein paradeiss, vneinigkeit ein fegfewer. - Henisch, 838; Petri, II, 205. [Spaltenumbruch] 8 Einigkeit ist ein vest band, des helt zusammen Leut' vnd Land. - Lehmann, 164, 4; Petri, II, 205; Körte, 1065 u. 1348; Hoffmann, 54; Venedey, 164; Simrock, 1993; Graf, 525, 324. Dän.: Eenighed fast knyttet baand, holder sammen folk og land. (Prov. dan., 136.) 9 Einigkeit ist gut mit trew vnd glauben. - Henisch, 838; Petri, II, 205. 10 Einigkeit ist vnvberwindlich. - Lehmann, II, 151, 87; Gruter, III, 30. Dän.: Eenighed er beste festning. (Prov. dan., 136.) It.: La unione e piu forte che un bastione. Lat.: Ubi concordia, ibi victoria. (Gaal, 350.) 11 Einigkeit macht Duldsamkeit, Duldsamkeit macht Einigkeit. - Körte, 1066. 12 Einigkeit macht stark. - Kirchhofer, 148. Dän.: Eendraegtighed giör maegtighed. (Prov. dan., 135.) 13 Einigkeit mehrt Reichthumb vnd gut, bringt ehr vnd lob, macht frewd vnd muth. - Henisch, 838; Petri, II, 205. 14 Einigkeit überwindet alles. 15 Einigkeit vberzuckert manche sorg, weh vnd schmertzen. - Henisch, 838; Petri, II, 205. 16 Einigkeit vermehrt, Vneinigkeit verzehrt. - Lehmann, 165, 17. 17 Einigkeit ziert den ehestand besser, denn glück vnd gut. - Henisch, 800; Petri, II, 205. 18 In der Einigkeit verleurt man allen vnterscheid. - Petri, II, 402. 19 Wo blühet einigkeit, da ist fried vnd seligkeit. - Henisch, 839. 20 Wo einigkeit ist, da lehret es sich lustig, lehrnet es sich fleissig vnd regiert sich sanfft. - Henisch, 838. 21 Wo einigkeit ist, da wohnet Gott. - Gruter, I, 86; Agricola I, 315; Egenolff, 179a; Henisch, 839; Blum, 58; Simrock, 1991; Körte, 1067; Eiselein, 142; Sailer, 217; Ramann, Unterr., I, 20; Petri, II, 803. Holl.: Eenigheid is het gezelschap van verstand. (Harrebomee, I, 172.) Engl.: Where there is peace, God is there. (Gaal, 346.) Lat.: Concordia nutrit amorem. (Gaal, 346.) 22 Wo einigkeit jhr wohnung hat, da glücklich alle ding gehet von statt. - Henisch, 838. Einkauf. 1 De Inkop deit Verkop. (Ostfries.) - Bueren, 142; Hauskalender, I. *2 Den Einkauf verstehen. Holl.: Hij verstaat zich op den inkoop. (Harrebomee, I, 361.) Einkaufen. 1 Jeder kauft ein nach seinem Verstande. It.: Ogn' un va col suo senno al mercato. (Pazzaglia, 330, 2.) 2 Tewr einkauffen, wenn die Wahr wolfeil ist, vnd wolfeil verkauffen, wenn sie tewr ist, macht mit Gott, Ehren vnd gewissen reich. - Petri, II, 545; Körte 5936 u. 7443. Es war dies der geschäftliche Grundsatz des jüdischen Kaufmanns Israel Jakob zu Halberstadt. Wenn man ihn fragte, wodurch er so reich geworden, verwies er auf denselben und erläuterte ihn dahin: "Ich habe stets die beste Waare um einen Groschen theuerer eingekauft und um einen Groschen wohlfeiler verkauft wie andere, das ist das ganze Geheimniss." Er starb am 11. November 1803. 3 Wer einkauft, hat hundert Augen nöthig, wer verkauft, hat an einem genug. - Sailer, 270. 4 Wer übel einkauft, kann nicht gut verkaufen. Frz.: Qui mal achete, mal vend. (La Guerre de Geneve, S. 29.) Von diesem im Jahre 1534 erschienenen Buche ist im September 1863 zu Genf (imprimerie de Jules Guillaume Fick) ein Neudruck veranstaltet, es sind aber nur 75 Abzüge genommen worden. 5 Wolfeil einkauffen thut wolfeil verkauffen. - Henisch, 852; Petri, II, 809. *6 Er hat sich beim Einkaufen seine Pfeife geschnitten. *7 Er kauft ein mit fünf Fingern. Stiehlt. Einkaufer. Kein gnawer Einkauffer kaufft ein gut fleisch. - Henisch, 1137. Gegen unzeitige Sparsamkeit. [Spaltenumbruch] die Ladung derer, welche zuletzt eingenommen worden ist, zuerst wieder heraus muss, wenn aus irgendeinem Grunde die Erleichterung der Ladung nothwendig wird. Eingiessen. Man mus jhm eingiessen. – Eyering, III, 200. D. h. zum Lernen, Studiren, zu jeder nützlichen Thätigkeit nöthigen. Einhalten. 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die Ladung derer, welche zuletzt eingenommen worden ist, zuerst wieder heraus muss, wenn aus irgendeinem Grunde die Erleichterung der Ladung nothwendig wird.
Eingiessen.
Man mus jhm eingiessen. – Eyering, III, 200.
D. h. zum Lernen, Studiren, zu jeder nützlichen Thätigkeit nöthigen.
Einhalten.
Halt ein, der Gaul wird alle.
Einhauen.
1 Hau in, Lucks, 't is Schâpbotter. (Ostfries.) – Frommann, V, 429, 514; Bueren, 638.
Hat seine Erklärung in einer Anekdote.
2 Wer tief einhaut, macht grosse Späne.
*3 Einen heimlich einhauen. – Philander, I, 514; Grimm, III, 196.
Ihn verleumden.
*4 Er haut ein wie Paulus in die Korinther. – Frischbier, 156.
Einhäuseln.
Er häuselt sich ein wie eine Schnecke. – Kirchhofer, 297.
Einheizen.
1 Gar zu sehr eingeheizt, zündet das Haus an.
*2 Einem einheizen.
Ihm durch Aufgaben, schwere Fragen, Drohungen, Vorwürfe oder Prügel warm machen.
Einhelligkeit.
1 Einhelligkeit, Freundschafft dessgleich, die machen offt die armen reich. – Eyering, II, 110.
2 Einhelligkeit, Fried. – Gruter, I, 25.
3 Einhelligkeyt macht gedeien. – Egenolff, 302a; Lehmann, II, 151, 86; Gruter, III, 30; Petri, II, 197; Schottel, 1122a; Körte, 1064.
Lat.: Concordia fulciuntur opes.
Einhergehen.
*1 Er geht einher, als wär' er im Allerheiligsten.
Horaz sagt: „Er geht, als trüge er den Tempel der Juno auf dem Rücken.“
*2 Er geht einher wie ein Fass Bier um Weihnachten.
Das in beständiger Furcht ist, angezapft zu werden. Also von Aengstlichen, Sorge- und Furchtvollen.
*3 Er geht hoch einher wie der Storch.
Einherprangen.
* Er prangt einher wie der Ochs am Kohlwagen.
Einherstolziren.
* Er (sie) stolzirt einher wie ein Pfau.
Holl.: Hij treedt zoo moedig als een Engelsche haan. (Harrebomée, I, 184.)
Einherziehen.
* Einherziehen wie die Fliege aus der Buttermilch.
Einhorn.
* Dass dich der Einhorn in diesem Jahre nicht stosse und in vielen Jahren nicht. – Eiselein, 141.
Dass dich der Tod nicht berühre.
Einhüllen.
* Ich hülle mich in meine Tugend ein.
Einig.
*1 Sie sind einig wie die Zinken der Mistgabel.
*2 Sie werden einig wie Herodes und Pilatus über des Dritten Haar. – Fischart.
*3 Sie werden einig wie Pilatus und Herodes wider Christum. – Pauli.
Einigkeit.
1 Durch einigkeit nemen klein ding zu, durch zwitracht nemen grosse ding ab. – Petri, II, 156.
2 Einigkeit der Bürger ist der Stadt Ringmauer.
„Das Einheitsverlangen ist das erste Sichselbstbewusstwerden eines beginnenden Volks. Ein Gott, Ein Vaterland, Ein Haus, Eine Liebe.“ (Jahn.)
3 Einigkeit einiget alle mannigfeltigkeit. – Henisch, 838; Petri, II, 205.
4 Einigkeit ist das beste Magenkraut, mit dem man Decknägel und Schwiegermütter verdaut.
5 Einigkeit ist die sterckeste (festeste) Stattmawer. – Henisch, 838; Petri, II, 205; Körte 2, 1351.
It.: Niun muro è tanto forte quanto l'unione, e la concordia. (Pazzaglia, 62, 1.)
6 Einigkeit ist ein Magenkraut, das Klöss' und Kohl verdaut.
7 Einigkeit ist ein paradeiss, vneinigkeit ein fegfewer. – Henisch, 838; Petri, II, 205.
8 Einigkeit ist ein vest band, des helt zusammen Leut' vnd Land. – Lehmann, 164, 4; Petri, II, 205; Körte, 1065 u. 1348; Hoffmann, 54; Venedey, 164; Simrock, 1993; Graf, 525, 324.
Dän.: Eenighed fast knyttet baand, holder sammen folk og land. (Prov. dan., 136.)
9 Einigkeit ist gut mit trew vnd glauben. – Henisch, 838; Petri, II, 205.
10 Einigkeit ist vnvberwindlich. – Lehmann, II, 151, 87; Gruter, III, 30.
Dän.: Eenighed er beste festning. (Prov. dan., 136.)
It.: La unione è più forte che un bastione.
Lat.: Ubi concordia, ibi victoria. (Gaal, 350.)
11 Einigkeit macht Duldsamkeit, Duldsamkeit macht Einigkeit. – Körte, 1066.
12 Einigkeit macht stark. – Kirchhofer, 148.
Dän.: Eendrægtighed giør mægtighed. (Prov. dan., 135.)
13 Einigkeit mehrt Reichthumb vnd gut, bringt ehr vnd lob, macht frewd vnd muth. – Henisch, 838; Petri, II, 205.
14 Einigkeit überwindet alles.
15 Einigkeit vberzuckert manche sorg, weh vnd schmertzen. – Henisch, 838; Petri, II, 205.
16 Einigkeit vermehrt, Vneinigkeit verzehrt. – Lehmann, 165, 17.
17 Einigkeit ziert den ehestand besser, denn glück vnd gut. – Henisch, 800; Petri, II, 205.
18 In der Einigkeit verleurt man allen vnterscheid. – Petri, II, 402.
19 Wo blühet einigkeit, da ist fried vnd seligkeit. – Henisch, 839.
20 Wo einigkeit ist, da lehret es sich lustig, lehrnet es sich fleissig vnd regiert sich sanfft. – Henisch, 838.
21 Wo einigkeit ist, da wohnet Gott. – Gruter, I, 86; Agricola I, 315; Egenolff, 179a; Henisch, 839; Blum, 58; Simrock, 1991; Körte, 1067; Eiselein, 142; Sailer, 217; Ramann, Unterr., I, 20; Petri, II, 803.
Holl.: Eenigheid is het gezelschap van verstand. (Harrebomée, I, 172.)
Engl.: Where there is peace, God is there. (Gaal, 346.)
Lat.: Concordia nutrit amorem. (Gaal, 346.)
22 Wo einigkeit jhr wohnung hat, da glücklich alle ding gehet von statt. – Henisch, 838.
Einkauf.
1 De Inkôp deit Verkôp. (Ostfries.) – Bueren, 142; Hauskalender, I.
*2 Den Einkauf verstehen.
Holl.: Hij verstaat zich op den inkoop. (Harrebomée, I, 361.)
Einkaufen.
1 Jeder kauft ein nach seinem Verstande.
It.: Ogn' un va col suo senno al mercato. (Pazzaglia, 330, 2.)
2 Tewr einkauffen, wenn die Wahr wolfeil ist, vnd wolfeil verkauffen, wenn sie tewr ist, macht mit Gott, Ehren vnd gewissen reich. – Petri, II, 545; Körte 5936 u. 7443.
Es war dies der geschäftliche Grundsatz des jüdischen Kaufmanns Israel Jakob zu Halberstadt. Wenn man ihn fragte, wodurch er so reich geworden, verwies er auf denselben und erläuterte ihn dahin: „Ich habe stets die beste Waare um einen Groschen theuerer eingekauft und um einen Groschen wohlfeiler verkauft wie andere, das ist das ganze Geheimniss.“ Er starb am 11. November 1803.
3 Wer einkauft, hat hundert Augen nöthig, wer verkauft, hat an einem genug. – Sailer, 270.
4 Wer übel einkauft, kann nicht gut verkaufen.
Frz.: Qui mal achète, mal vend. (La Guerre de Genève, S. 29.)
Von diesem im Jahre 1534 erschienenen Buche ist im September 1863 zu Genf (imprimerie de Jules Guillaume Fick) ein Neudruck veranstaltet, es sind aber nur 75 Abzüge genommen worden.
5 Wolfeil einkauffen thut wolfeil verkauffen. – Henisch, 852; Petri, II, 809.
*6 Er hat sich beim Einkaufen seine Pfeife geschnitten.
*7 Er kauft ein mit fünf Fingern.
Stiehlt.
Einkaufer.
Kein gnawer Einkauffer kaufft ein gut fleisch. – Henisch, 1137.
Gegen unzeitige Sparsamkeit.
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