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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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F.
F.

1 Drei F sind aller Studenten Reichthum: Frisch, fröhlich und frumm. - Sailer, 100.

2 Vier F: Frisch, fröhlich, fromm und frei, das andere Gott befohlen sei. - Sailer, 101.

3 Vier F sind gut: Frisch, frei, fröhlich und fromm.

Bekannter Wahlspruch der Turner. Um ihrem Ingrimm über das dritte grosse Turnfest zu Leipzig (2.-5. August 1863) Luft zu machen, erfand die feudale Berliner Revue in ihrem Bericht über die Feier desselben vier andere F: frech, faul, feige, frivol.


Fabel.

*1 Der fabel ein farb anstreichen. - Franck, II, 55a; Eyering, I, 447.

Der Lüge (s. d.) eine Gestalt geben, sie wohl ausstaffiren.

*2 Er geht mit losen fabeln vmb. - Eyering, I, 39.

*3 Es ist eine Fabel ohne Kopf.

Eine ungeschickt erfundene Lüge.

*4 Noch Fabel und Gassenlied werden. - 1 Kön. 9, 7.


Fabelhaftes.

* Es geht ins Fabelhafte.


Fabelhans.

* Es ist ein Fabelhans.


Fabeln.

Er fabelt ohne Hitze.


Fabian.

1 Am Fabian un Sebaschtian fange d' Bäum ze saften an. (Strasburg.) - Firmenich, II, 527.

2 Fabian Sebastian fängt de Baam to driben an. (Hannover.) - Schambach, 369.

3 Fabian Sebastian fängt der rechte Winter an. (Koblenz.) - Boebel, 2.

4 Fabian Sebastian lest den Safft ins Holz gahn. - Petri, II, 308; Blum, 243; Boebel, 2; Oec. rur., 6, 201; Simrock, 2237; für Marsberg: Firmenich, I, 321, 18; niederdeutsch bei Eichwald, 460.

Um diese Zeit (20. Jan.) fängt nach dem Sprichwort die Natur an, sich allmählich wieder zu beleben. Die Bewegung wird im Pflanzenreich wieder merklich.

5 Fabian Sebastian nimmt der Taubert die Taube an. (Sachsen.) - Boebel, 2.

6 Fabiaun und Sebastiaun lät den Saft in de Bäume gaun. (Tecklenburg.) - Boebel, 2; Kirchhofer, 348.

7 Sonniger Fabian lässt dem Bauer das Futter ausgahn. (Deutsch- Krone.) - Boebel, 2.

8 Wenn Fabian Sebastian tanzen die Mücken, so muss man den Kühen das Futter bezwicken. - Firmenich, I, 298, 33.


Fabius.

Er ist mehr Fabius als Camillus.

"Der deutsche Staatenbund auf defensiver Grundlage beruhend, ohne Actionsspitze, ist mehr Fabius als Camillus." (Norddeutscher Correspondent vom 3. Febr. 1864.)


Fabrik.

*1 Das ist aus deiner (eigenen) Fabrik.

Von dir selbst ersonnen, erfunden u. s. w.

*2 Sie sind aus derselben Fabrik.

Von gleichem Schlage; es ist einer so schlecht als der andere; sie taugen beide nichts.


Fabrill.

Er ist zu einer Fabrill1 und Gassenrede worden. - Grimm, III, 1217; Eiselein, 157.

1) Aus dem spanischen fabriella = Gerede, Märchen, Schwatz der Leute. - Wahrscheinlich nach 1 Kön. 9, 7 und 2 Chron. 7, 20. (S. Fabel 4.)


Facenetel.

Er kan auch Facenetel verschicken. - Mathesy, 353b.

Mathesy, a. a. O., sagt ironisch: "Ein Jungfrewlein das muss spatziren fahren, jhre eigenen Zehrhellerlein haben. Es kan auch Buelbrieflein schreiben, kan auch Facenetel verschicken. Das ist ein verdeckt Essen vnnd verdächtige sache."


[Spaltenumbruch]
Fach.

1 Das ist nicht mein Fach, sagte der Bote zum Richter, da er sitzen sollte.

2 Ich bin in meinem Fach, sagte der betrunkene Maurer, als er in die Kalkgrube (Kalkschaff) gefallen war.

Holl.: Ieder in zijn vak, zei Gijsje, en hij viel in den kalkbak. (Harrebomee, II, 357.)

3 Jedem gefällt sein Fach.

Lat.: Causidicus lites, sed vinitor undique vites; vulnus amat medicus, presbyter interitus. (Binder II, 463; Eiselein, 157.)

4 Jeder bleibe bei seinem Fach, dann fällt auch kein Schneider vom Dach.

*5 Das ist nicht mein Fach.

Holl.: Dat behoort niet tot mijn vak. (Harrebomee, II, 357.)

*6 Nur seinem Fache leben.

Lat.: Factum sit, infectum sit, narratum est quod refero.


Fachse, s. Faxe.

Facit.

Das Facit wird anderst herauskommen. - Lehmann, 173, 16.


Fackel.

1 Brennende Fackel muss geschneuzt werden. - Eiselein, 158.

2 Die fackel, die vorgehet, leuchtet wol. - Henisch, 967.

3 Die Fackel mag noch so schön brennen, endlich erlischt sie doch. - Parömiakon, 318.

4 Eine Fackel, die aufrecht getragen wird, leuchtet minder hell, als die man gegen die Erde nieder trägt. - Sailer, 328.

5 Man kann die Fackel umkehren, die Flamme schlägt doch empor.

6 Viele wollen andern Fackeln tragen, vnd sie gehen im Finstern. - Lehmann, 600, 109.

7 Was die Fackel verzehrt, ist Fahrniss. - Eisenhart, 188; Graf, 64, 2; Simrock, 2238; Estor, III, 661; Grimm, Rechtsalt., 566; Hillebrand, 42; Eiselein, 158.

Nach deutschem Recht zerfällt alle Habe in liegende (feste, unbewegliche) und fahrende (lose, bewegliche). Jene stand nach diesem altstrengen Rechte nur den Freien, diese auch Unfreien zu; jene konnte nur von Männern, diese auch von Frauen ererbt werden. Zur Feststellung des Begriffs "Fahrhabe" hat man verschiedene Erklärungen. Der Sachsenspiegel begreift darunter, was getrieben und getragen werden, das obige Sprichwort aber alles, was das Feuer verzehren kann, also auch Gebäude.

8 Wenn die Fackel erlischt, was soll das Pfenniglicht machen. - Parömiakon, 324.

Wenn der Starke fällt, wie viel mehr Ursache hat der Schwache, auf seiner Hut zu sein.

9 Wer eine Fackel im Hirn hat, leuchtet heller als das Wachslichtlein auf der Schulbank. - Sailer, 290.

*10 Die Fackel übergeben. (Altgr.)

In gewissen Wettläufen zu Athen musste der Laufende eine Fackel so halten, dass sie nicht auslöschte, und nach Vollendung des Laufs dem Folgenden übergeben. Daher die sprichwörtliche Redensart, womit man sagte: Nun ist die Reihe an dir, ich trete dir Geschäft, Amt u. s. w. ab.

*11 Eine Fackel anzünden, um der Sonne zu leuchten.

*12 Einem die fackel fürtragen. - Henisch, 967.

Ihm heimleuchten.

*13 Wenn jhm ein anderer nicht ein Fackel vortrüge, so sehe er bei seinem Lichte nichts. - Lehmann, 819, 1.


Fackeln.

*1 Dar is nich mit to fackeln. - Eichwald, 466.

*2 Dat fackelt nig. - Schütze, I, 308.

Damit ist nicht zu spassen.

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F.
F.

1 Drei F sind aller Studenten Reichthum: Frisch, fröhlich und frumm.Sailer, 100.

2 Vier F: Frisch, fröhlich, fromm und frei, das andere Gott befohlen sei.Sailer, 101.

3 Vier F sind gut: Frisch, frei, fröhlich und fromm.

Bekannter Wahlspruch der Turner. Um ihrem Ingrimm über das dritte grosse Turnfest zu Leipzig (2.-5. August 1863) Luft zu machen, erfand die feudale Berliner Revue in ihrem Bericht über die Feier desselben vier andere F: frech, faul, feige, frivol.


Fabel.

*1 Der fabel ein farb anstreichen.Franck, II, 55a; Eyering, I, 447.

Der Lüge (s. d.) eine Gestalt geben, sie wohl ausstaffiren.

*2 Er geht mit losen fabeln vmb.Eyering, I, 39.

*3 Es ist eine Fabel ohne Kopf.

Eine ungeschickt erfundene Lüge.

*4 Noch Fabel und Gassenlied werden. – 1 Kön. 9, 7.


Fabelhaftes.

* Es geht ins Fabelhafte.


Fabelhans.

* Es ist ein Fabelhans.


Fabeln.

Er fabelt ohne Hitze.


Fabian.

1 Am Fabian un Sebaschtian fange d' Bäum ze saften an. (Strasburg.) – Firmenich, II, 527.

2 Fabian Sebastian fängt de Baam to driben an. (Hannover.) – Schambach, 369.

3 Fabian Sebastian fängt der rechte Winter an. (Koblenz.) – Boebel, 2.

4 Fabian Sebastian lest den Safft ins Holz gahn.Petri, II, 308; Blum, 243; Boebel, 2; Oec. rur., 6, 201; Simrock, 2237; für Marsberg: Firmenich, I, 321, 18; niederdeutsch bei Eichwald, 460.

Um diese Zeit (20. Jan.) fängt nach dem Sprichwort die Natur an, sich allmählich wieder zu beleben. Die Bewegung wird im Pflanzenreich wieder merklich.

5 Fabian Sebastian nimmt der Taubert die Taube an. (Sachsen.) – Boebel, 2.

6 Fabiaun und Sebastiaun lät den Saft in de Bäume gaun. (Tecklenburg.) – Boebel, 2; Kirchhofer, 348.

7 Sonniger Fabian lässt dem Bauer das Futter ausgahn. (Deutsch- Krone.) – Boebel, 2.

8 Wenn Fabian Sebastian tanzen die Mücken, so muss man den Kühen das Futter bezwicken.Firmenich, I, 298, 33.


Fabius.

Er ist mehr Fabius als Camillus.

„Der deutsche Staatenbund auf defensiver Grundlage beruhend, ohne Actionsspitze, ist mehr Fabius als Camillus.“ (Norddeutscher Correspondent vom 3. Febr. 1864.)


Fabrik.

*1 Das ist aus deiner (eigenen) Fabrik.

Von dir selbst ersonnen, erfunden u. s. w.

*2 Sie sind aus derselben Fabrik.

Von gleichem Schlage; es ist einer so schlecht als der andere; sie taugen beide nichts.


Fabrill.

Er ist zu einer Fabrill1 und Gassenrede worden.Grimm, III, 1217; Eiselein, 157.

1) Aus dem spanischen fabriella = Gerede, Märchen, Schwatz der Leute. – Wahrscheinlich nach 1 Kön. 9, 7 und 2 Chron. 7, 20. (S. Fabel 4.)


Facenetel.

Er kan auch Facenetel verschicken.Mathesy, 353b.

Mathesy, a. a. O., sagt ironisch: „Ein Jungfrewlein das muss spatziren fahren, jhre eigenen Zehrhellerlein haben. Es kan auch Buelbrieflein schreiben, kan auch Facenetel verschicken. Das ist ein verdeckt Essen vnnd verdächtige sache.“


[Spaltenumbruch]
Fach.

1 Das ist nicht mein Fach, sagte der Bote zum Richter, da er sitzen sollte.

2 Ich bin in meinem Fach, sagte der betrunkene Maurer, als er in die Kalkgrube (Kalkschaff) gefallen war.

Holl.: Ieder in zijn vak, zei Gijsje, en hij viel in den kalkbak. (Harrebomée, II, 357.)

3 Jedem gefällt sein Fach.

Lat.: Causidicus lites, sed vinitor undique vites; vulnus amat medicus, presbyter interitus. (Binder II, 463; Eiselein, 157.)

4 Jeder bleibe bei seinem Fach, dann fällt auch kein Schneider vom Dach.

*5 Das ist nicht mein Fach.

Holl.: Dat behoort niet tot mijn vak. (Harrebomée, II, 357.)

*6 Nur seinem Fache leben.

Lat.: Factum sit, infectum sit, narratum est quod refero.


Fachse, s. Faxe.

Facit.

Das Facit wird anderst herauskommen.Lehmann, 173, 16.


Fackel.

1 Brennende Fackel muss geschneuzt werden.Eiselein, 158.

2 Die fackel, die vorgehet, leuchtet wol.Henisch, 967.

3 Die Fackel mag noch so schön brennen, endlich erlischt sie doch.Parömiakon, 318.

4 Eine Fackel, die aufrecht getragen wird, leuchtet minder hell, als die man gegen die Erde nieder trägt.Sailer, 328.

5 Man kann die Fackel umkehren, die Flamme schlägt doch empor.

6 Viele wollen andern Fackeln tragen, vnd sie gehen im Finstern.Lehmann, 600, 109.

7 Was die Fackel verzehrt, ist Fahrniss.Eisenhart, 188; Graf, 64, 2; Simrock, 2238; Estor, III, 661; Grimm, Rechtsalt., 566; Hillebrand, 42; Eiselein, 158.

Nach deutschem Recht zerfällt alle Habe in liegende (feste, unbewegliche) und fahrende (lose, bewegliche). Jene stand nach diesem altstrengen Rechte nur den Freien, diese auch Unfreien zu; jene konnte nur von Männern, diese auch von Frauen ererbt werden. Zur Feststellung des Begriffs „Fahrhabe“ hat man verschiedene Erklärungen. Der Sachsenspiegel begreift darunter, was getrieben und getragen werden, das obige Sprichwort aber alles, was das Feuer verzehren kann, also auch Gebäude.

8 Wenn die Fackel erlischt, was soll das Pfenniglicht machen.Parömiakon, 324.

Wenn der Starke fällt, wie viel mehr Ursache hat der Schwache, auf seiner Hut zu sein.

9 Wer eine Fackel im Hirn hat, leuchtet heller als das Wachslichtlein auf der Schulbank.Sailer, 290.

*10 Die Fackel übergeben. (Altgr.)

In gewissen Wettläufen zu Athen musste der Laufende eine Fackel so halten, dass sie nicht auslöschte, und nach Vollendung des Laufs dem Folgenden übergeben. Daher die sprichwörtliche Redensart, womit man sagte: Nun ist die Reihe an dir, ich trete dir Geschäft, Amt u. s. w. ab.

*11 Eine Fackel anzünden, um der Sonne zu leuchten.

*12 Einem die fackel fürtragen.Henisch, 967.

Ihm heimleuchten.

*13 Wenn jhm ein anderer nicht ein Fackel vortrüge, so sehe er bei seinem Lichte nichts.Lehmann, 819, 1.


Fackeln.

*1 Dar is nich mit to fackeln.Eichwald, 466.

*2 Dat fackelt nig.Schütze, I, 308.

Damit ist nicht zu spassen.

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[[456]/0484] F. F. 1 Drei F sind aller Studenten Reichthum: Frisch, fröhlich und frumm. – Sailer, 100. 2 Vier F: Frisch, fröhlich, fromm und frei, das andere Gott befohlen sei. – Sailer, 101. 3 Vier F sind gut: Frisch, frei, fröhlich und fromm. Bekannter Wahlspruch der Turner. Um ihrem Ingrimm über das dritte grosse Turnfest zu Leipzig (2.-5. August 1863) Luft zu machen, erfand die feudale Berliner Revue in ihrem Bericht über die Feier desselben vier andere F: frech, faul, feige, frivol. Fabel. *1 Der fabel ein farb anstreichen. – Franck, II, 55a; Eyering, I, 447. Der Lüge (s. d.) eine Gestalt geben, sie wohl ausstaffiren. *2 Er geht mit losen fabeln vmb. – Eyering, I, 39. *3 Es ist eine Fabel ohne Kopf. Eine ungeschickt erfundene Lüge. *4 Noch Fabel und Gassenlied werden. – 1 Kön. 9, 7. Fabelhaftes. * Es geht ins Fabelhafte. Fabelhans. * Es ist ein Fabelhans. Fabeln. Er fabelt ohne Hitze. Fabian. 1 Am Fabian un Sebaschtian fange d' Bäum ze saften an. (Strasburg.) – Firmenich, II, 527. 2 Fabian Sebastian fängt de Baam to driben an. (Hannover.) – Schambach, 369. 3 Fabian Sebastian fängt der rechte Winter an. (Koblenz.) – Boebel, 2. 4 Fabian Sebastian lest den Safft ins Holz gahn. – Petri, II, 308; Blum, 243; Boebel, 2; Oec. rur., 6, 201; Simrock, 2237; für Marsberg: Firmenich, I, 321, 18; niederdeutsch bei Eichwald, 460. Um diese Zeit (20. Jan.) fängt nach dem Sprichwort die Natur an, sich allmählich wieder zu beleben. Die Bewegung wird im Pflanzenreich wieder merklich. 5 Fabian Sebastian nimmt der Taubert die Taube an. (Sachsen.) – Boebel, 2. 6 Fabiaun und Sebastiaun lät den Saft in de Bäume gaun. (Tecklenburg.) – Boebel, 2; Kirchhofer, 348. 7 Sonniger Fabian lässt dem Bauer das Futter ausgahn. (Deutsch- Krone.) – Boebel, 2. 8 Wenn Fabian Sebastian tanzen die Mücken, so muss man den Kühen das Futter bezwicken. – Firmenich, I, 298, 33. Fabius. Er ist mehr Fabius als Camillus. „Der deutsche Staatenbund auf defensiver Grundlage beruhend, ohne Actionsspitze, ist mehr Fabius als Camillus.“ (Norddeutscher Correspondent vom 3. Febr. 1864.) Fabrik. *1 Das ist aus deiner (eigenen) Fabrik. Von dir selbst ersonnen, erfunden u. s. w. *2 Sie sind aus derselben Fabrik. Von gleichem Schlage; es ist einer so schlecht als der andere; sie taugen beide nichts. Fabrill. Er ist zu einer Fabrill1 und Gassenrede worden. – Grimm, III, 1217; Eiselein, 157. 1) Aus dem spanischen fabriella = Gerede, Märchen, Schwatz der Leute. – Wahrscheinlich nach 1 Kön. 9, 7 und 2 Chron. 7, 20. (S. Fabel 4.) Facenetel. Er kan auch Facenetel verschicken. – Mathesy, 353b. Mathesy, a. a. O., sagt ironisch: „Ein Jungfrewlein das muss spatziren fahren, jhre eigenen Zehrhellerlein haben. Es kan auch Buelbrieflein schreiben, kan auch Facenetel verschicken. Das ist ein verdeckt Essen vnnd verdächtige sache.“ Fach. 1 Das ist nicht mein Fach, sagte der Bote zum Richter, da er sitzen sollte. 2 Ich bin in meinem Fach, sagte der betrunkene Maurer, als er in die Kalkgrube (Kalkschaff) gefallen war. Holl.: Ieder in zijn vak, zei Gijsje, en hij viel in den kalkbak. (Harrebomée, II, 357.) 3 Jedem gefällt sein Fach. Lat.: Causidicus lites, sed vinitor undique vites; vulnus amat medicus, presbyter interitus. (Binder II, 463; Eiselein, 157.) 4 Jeder bleibe bei seinem Fach, dann fällt auch kein Schneider vom Dach. *5 Das ist nicht mein Fach. Holl.: Dat behoort niet tot mijn vak. (Harrebomée, II, 357.) *6 Nur seinem Fache leben. Lat.: Factum sit, infectum sit, narratum est quod refero. Fachse, s. Faxe. Facit. Das Facit wird anderst herauskommen. – Lehmann, 173, 16. Fackel. 1 Brennende Fackel muss geschneuzt werden. – Eiselein, 158. 2 Die fackel, die vorgehet, leuchtet wol. – Henisch, 967. 3 Die Fackel mag noch so schön brennen, endlich erlischt sie doch. – Parömiakon, 318. 4 Eine Fackel, die aufrecht getragen wird, leuchtet minder hell, als die man gegen die Erde nieder trägt. – Sailer, 328. 5 Man kann die Fackel umkehren, die Flamme schlägt doch empor. 6 Viele wollen andern Fackeln tragen, vnd sie gehen im Finstern. – Lehmann, 600, 109. 7 Was die Fackel verzehrt, ist Fahrniss. – Eisenhart, 188; Graf, 64, 2; Simrock, 2238; Estor, III, 661; Grimm, Rechtsalt., 566; Hillebrand, 42; Eiselein, 158. Nach deutschem Recht zerfällt alle Habe in liegende (feste, unbewegliche) und fahrende (lose, bewegliche). Jene stand nach diesem altstrengen Rechte nur den Freien, diese auch Unfreien zu; jene konnte nur von Männern, diese auch von Frauen ererbt werden. Zur Feststellung des Begriffs „Fahrhabe“ hat man verschiedene Erklärungen. Der Sachsenspiegel begreift darunter, was getrieben und getragen werden, das obige Sprichwort aber alles, was das Feuer verzehren kann, also auch Gebäude. 8 Wenn die Fackel erlischt, was soll das Pfenniglicht machen. – Parömiakon, 324. Wenn der Starke fällt, wie viel mehr Ursache hat der Schwache, auf seiner Hut zu sein. 9 Wer eine Fackel im Hirn hat, leuchtet heller als das Wachslichtlein auf der Schulbank. – Sailer, 290. *10 Die Fackel übergeben. (Altgr.) In gewissen Wettläufen zu Athen musste der Laufende eine Fackel so halten, dass sie nicht auslöschte, und nach Vollendung des Laufs dem Folgenden übergeben. Daher die sprichwörtliche Redensart, womit man sagte: Nun ist die Reihe an dir, ich trete dir Geschäft, Amt u. s. w. ab. *11 Eine Fackel anzünden, um der Sonne zu leuchten. *12 Einem die fackel fürtragen. – Henisch, 967. Ihm heimleuchten. *13 Wenn jhm ein anderer nicht ein Fackel vortrüge, so sehe er bei seinem Lichte nichts. – Lehmann, 819, 1. Fackeln. *1 Dar is nich mit to fackeln. – Eichwald, 466. *2 Dat fackelt nig. – Schütze, I, 308. Damit ist nicht zu spassen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [456]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/484>, abgerufen am 22.11.2024.