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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 12 Ene Geck kan mih froge als sebbe Geschüde antworden können. - Firmenich, I, 483, 44.

13 Es hat jeder seinen Geck.

Engl.: Every man has a fool in his sleeve.

14 Es ist ein geck, der sich auf eines andern Mannes Tod verlässt. - Henisch, 1402, 33.

Lat.: Stultitia est morte alterius sperare salutem.

15 Es kan keiner den Geck also bergen, dass er nicht zuweilen herfür gucke. - Henisch, 1402, 37; Petri, II, 280.

16 Es seind zween alte Gecke: ein alter Buler vnd ein alter Zancker. - Henisch, 1402, 23; Petri, II, 295.

17 Es zeucht ein geck vbern Rhein vnd kompt ein Narr wieder heim. - Henisch, 1402, 41; Petri, II, 307.

18 Fraget min Noaber Geck, dä lüget so wuel as eck. - Woeste, 74, 223.

Aehnlich die Franzosen: Fragt meinen Gesellen, der ein ebenso grosser Lügner ist als ich. Die Engländer: Fragt meine Kameraden, ob ich ein Dieb bin. Fragt meine Mutter, ob mein Vater ein Dieb war. (Reinsberg IV, 46.)

19 Gäck loss Gäck elans (vorbei). (Köln.) - Firmenich, I, 473, 76; Simrock, 3122.

20 Gäcke moss m'r us d'r Wäg gon. (Düren.) - Firmenich, I, 483, 55.

21 Gäcke on Kenger (Kinder) sage de Wohrheit. (Düren.) - Firmenich, I, 483, 33.

22 Gäcke send och Löck (Leute). (Düren.) - Firmenich, I, 482, 28.

23 Gecke vnd Narren verschmechen Kunst vnnd Lehr. - Petri, II, 328.

24 Gecken lassen sich bald entrüsten. - Franck, II, 174a; Egenolff, 232b; Petri, II, 328; Henisch, 1402, 43; Gruter, I, 42; Lehmann, II, 223, 5.

Lat.: Iracundia levis atque infirmi animi argumentum. (Henisch, 1402, 44.)

25 Gecken lassen sich leichtlich schrecken. - Lehmann, 708, 10; Körte, 1891.

26 Gecken sind in allen Landen frei. - Henisch, 1402, 39.

Lat.: Multa licent stultis. - Verus habet nusquam terrarum mario leges. (Gaal, 603.)

27 Gecken sind veränderlich wie der Mond. - Körte, 1894.

28 Im Reich der Gecken ist die Vernunft ein Schrecken.

29 Je älter der Geck, je schlimmer. - Körte, 1893; Simrock, 3124; Braun, I, 673.

30 Jeder Geck hat seinen Fleck.

Holl.: Ekke gek heeft zijn gebrek. (Harrebomee, I, 214..)

31 Jeder hat seinen Gecken.

Frz.: Chacun a sa marotte. (Kritzinger, 442.)

32 Kein grösserer Geck, als wer einem Narren die Tochter gibt weg.

Dän.: Den er en gek som giör gekke-gierning; han er en stor gek, som vil styre gekken; han er störst som giver ham sin datter. (Prov. dan., 221.)

33 Ma moss de Gecke Uehm hesche. (Aachen.) - Firmenich, I, 492, 30.

Man muss den Geck Oheim heissen, d. h. ihm schmeicheln.

34 Magst den Geck nit Oime heiten. (Soest.) - Firmenich, I, 349, 52.

Magst den Geck nicht Oheim heissen.

35 Man muss den gecken nicht allzeit im maw halten. - Henisch, 1402, 58.

Lat.: Dulce est desipere in loco. - Misce stultitiam consiliis brevem. - Stultitiam simulare loco prudentia summa est. (Henisch, 1402, 59.)

36 Mit schlimmen Gecken ist schlimm ringen. - Körte, 1889.

37 Mit gecken ist nicht gut zu schertzen. - Henisch, 1402, 56.

Lat.: Cum fatuis chari pueri nolite jocari. (Henisch, 1402, 57.)

38 Mit schlimmen Gecken soll man nicht spassen. - Körte, 1889.

39 Nur ein Geck rührt in jedem Dreck.

Dän.: Det er en gjek der vil svare til alting. (Prov. dan., 536.)

40 Wenn die Gecken zu Marckte kommen, lösen die krämer geld. - Franck, II, 177b; Körte, 1892.

[Spaltenumbruch] 41 Wer auch den Gecken spielen kann, der ist ein kluger Mann.

Dän.: At slaae gekken lös iblant, en klogskab. (Prov. dan., 221.)

42 Wer den Geck im Aermel hat, dem guckt er leicht heraus.

Dän.: Geken er end at holde inde; hvo hannem haver i ermet, vil han altid kige ud. (Prov. dan., 221.)

43 Wer einen Geck aussendet, dem kommt ein Narr wieder. - Simrock, 3125; Körte, 1888.

Holl.: Die enen ghec uutsent, hem comt een dwas weder. (Tunn., 9, 22.)

Lat.: Stultus mille leucas stultus redit ille. (Fallersleben, 217.)

44 Wer Gecken fragt, kriegt Geckenbescheid.

45 Wer nicht weiss, was das für ein Geck ist, der kann's an seinem Pferde sehen. - Simrock, 3127.

46 Wer seinen Geck verbergen kann, der heisst mit Recht ein kluger Mann.

Dän.: Han haver gekken i sakken, klaeder hver dag en nar i kappen. (Prov. dan., 221.)

47 Wer sich befasst mit einem Geck, der kommt gar leicht in Dreck.

Holl.: Heult iemand met en gek, zoo blijft hij in den drek. (Harrebomee, I, 214.)

*48 Den Geck scheren.

Nach Sprenger kommt Geck von Gech (die Kehle) und bezeichnet kitzeln, jemand zum Lachen bringen.

*49 Den Gecken spielen. - Henisch, 1402, 7.

*50 Der Geck sticht ihn.

Dän.: Gekken stikker i ham; han har korte esels-ören. (Prov. dan., 221.)

*51 Einem den Geck stechen. - Wurzbach II, 127.

Ihn von seiner Albernheit recht augenscheinlich überzeugen, indem man die Naht der Hirnschale mit der Messerspitze trifft. Unter Geck, wovon die Redensart entlehnt, ist, nach andern, eine Naht an der Hirnschale der Schöps- und Kalbsköpfe zu verstehen. (S. 48.)

*52 Einen für einen Gecken halten. - Seybold, 125.

*53 Etwas inn geck1 sagen. - Henisch, 1402, 9.

1) D. h. ein Scherz.

Lat.: Joco dicere.

*54 Hä es 'ne Gäck, un weiss et nit, un säd mer't imm, dann gläuv hä't nit. (Köln.) - Firmenich, I, 474, 123.

*55 Hä mäht sich ene Geck im Düstern. (Köln.) - Weyden, IV, 15; Firmenich, I, 472, 16.

Er stellt sich dumm.

Holl.: Hij draagt den geck in de mouw. (Harrebomee, I, 214.)

*56 Lass dir den Geck schneiden (stechen). - Schottel, 1120a; Körte, 1887a.

*57 Mit jemand den Geck scheren.

Einen für den Gecken oder Narren halten.

*58 Vöör de Geck traun. (Kleve.) - Firmenich, I, 382, 50.

D. h. sich blos zum Schein verheirathen. Diese Redensart wurde während der Franzosenherrschaft in Westfalen von den Leuten gebraucht, welche vor dem Maire eine Civilehe eingingen, um von der Conscription frei zu sein; aber nach dem Acte nicht als Eheleute lebten, sondern das Leben des Brautstandes so lange fortsetzten, bis sich Gelegenheit zur kirchlichen Trauung fand, die man trotz des französischen Gesetzes für unbedingt nothwendig erachtete.


Geckenwerk.

1 Geckenwark gitt Geckengarn. - Simrock, 3123.

*2 Et es glatt (gänzlich) Geckenwerk. - Firmenich, I, 407, 405.


Geckheit.

Geckheit1 is Geckheit, man Für in'n Eers2 is ken Geckheit. (Ostfries.) - Frommann, V, 431, 482; Bueren, 503; Eichwald, 593.

1) Narrensposse, Scherz, Neckerei.

2) Aber Feuer im Arsch.


Geckig.

Nichts ist so geckig, als mit Willen ein Geck. - Körte, 1890.


Gedächtniss.

1 Das Gedächtniss ist ein Sieb, das Feine (Kleine) fällt, das Grosse bleibt.

Dän.: Hukommelsen er som garnet, det store beholdes, det smaae gaaer igiennem. (Prov. dan., 310.)

2 Das Gedächtniss ist eine gute Tasche, aber sie zerreisst, wenn man zu viel hineinstopft.

[Spaltenumbruch] 12 Ene Geck kan mih frôge als sebbe Geschüde antworden können.Firmenich, I, 483, 44.

13 Es hat jeder seinen Geck.

Engl.: Every man has a fool in his sleeve.

14 Es ist ein geck, der sich auf eines andern Mannes Tod verlässt.Henisch, 1402, 33.

Lat.: Stultitia est morte alterius sperare salutem.

15 Es kan keiner den Geck also bergen, dass er nicht zuweilen herfür gucke.Henisch, 1402, 37; Petri, II, 280.

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18 Fraget min Noaber Geck, dä lüget so wuel as eck.Woeste, 74, 223.

Aehnlich die Franzosen: Fragt meinen Gesellen, der ein ebenso grosser Lügner ist als ich. Die Engländer: Fragt meine Kameraden, ob ich ein Dieb bin. Fragt meine Mutter, ob mein Vater ein Dieb war. (Reinsberg IV, 46.)

19 Gäck lôss Gäck elans (vorbei). (Köln.) – Firmenich, I, 473, 76; Simrock, 3122.

20 Gäcke moss m'r us d'r Wäg gôn. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 55.

21 Gäcke on Kenger (Kinder) sage de Wohrheit. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 33.

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23 Gecke vnd Narren verschmechen Kunst vnnd Lehr.Petri, II, 328.

24 Gecken lassen sich bald entrüsten.Franck, II, 174a; Egenolff, 232b; Petri, II, 328; Henisch, 1402, 43; Gruter, I, 42; Lehmann, II, 223, 5.

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25 Gecken lassen sich leichtlich schrecken.Lehmann, 708, 10; Körte, 1891.

26 Gecken sind in allen Landen frei.Henisch, 1402, 39.

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27 Gecken sind veränderlich wie der Mond.Körte, 1894.

28 Im Reich der Gecken ist die Vernunft ein Schrecken.

29 Je älter der Geck, je schlimmer.Körte, 1893; Simrock, 3124; Braun, I, 673.

30 Jeder Geck hat seinen Fleck.

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31 Jeder hat seinen Gecken.

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32 Kein grösserer Geck, als wer einem Narren die Tochter gibt weg.

Dän.: Den er en gek som giør gekke-gierning; han er en stor gek, som vil styre gekken; han er størst som giver ham sin datter. (Prov. dan., 221.)

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Man muss den Geck Oheim heissen, d. h. ihm schmeicheln.

34 Magst den Geck nit Oime heiten. (Soest.) – Firmenich, I, 349, 52.

Magst den Geck nicht Oheim heissen.

35 Man muss den gecken nicht allzeit im maw halten.Henisch, 1402, 58.

Lat.: Dulce est desipere in loco. – Misce stultitiam consiliis brevem. – Stultitiam simulare loco prudentia summa est. (Henisch, 1402, 59.)

36 Mit schlimmen Gecken ist schlimm ringen.Körte, 1889.

37 Mit gecken ist nicht gut zu schertzen.Henisch, 1402, 56.

Lat.: Cum fatuis chari pueri nolite jocari. (Henisch, 1402, 57.)

38 Mit schlimmen Gecken soll man nicht spassen.Körte, 1889.

39 Nur ein Geck rührt in jedem Dreck.

Dän.: Det er en gjek der vil svare til alting. (Prov. dan., 536.)

40 Wenn die Gecken zu Marckte kommen, lösen die krämer geld.Franck, II, 177b; Körte, 1892.

[Spaltenumbruch] 41 Wer auch den Gecken spielen kann, der ist ein kluger Mann.

Dän.: At slaae gekken løs iblant, en klogskab. (Prov. dan., 221.)

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43 Wer einen Geck aussendet, dem kommt ein Narr wieder.Simrock, 3125; Körte, 1888.

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Lat.: Stultus mille leucas stultus redit ille. (Fallersleben, 217.)

44 Wer Gecken fragt, kriegt Geckenbescheid.

45 Wer nicht weiss, was das für ein Geck ist, der kann's an seinem Pferde sehen.Simrock, 3127.

46 Wer seinen Geck verbergen kann, der heisst mit Recht ein kluger Mann.

Dän.: Han haver gekken i sakken, klæder hver dag en nar i kappen. (Prov. dan., 221.)

47 Wer sich befasst mit einem Geck, der kommt gar leicht in Dreck.

Holl.: Heult iemand met en gek, zoo blijft hij in den drek. (Harrebomée, I, 214.)

*48 Den Geck scheren.

Nach Sprenger kommt Geck von Gech (die Kehle) und bezeichnet kitzeln, jemand zum Lachen bringen.

*49 Den Gecken spielen.Henisch, 1402, 7.

*50 Der Geck sticht ihn.

Dän.: Gekken stikker i ham; han har korte esels-øren. (Prov. dan., 221.)

*51 Einem den Geck stechen.Wurzbach II, 127.

Ihn von seiner Albernheit recht augenscheinlich überzeugen, indem man die Naht der Hirnschale mit der Messerspitze trifft. Unter Geck, wovon die Redensart entlehnt, ist, nach andern, eine Naht an der Hirnschale der Schöps- und Kalbsköpfe zu verstehen. (S. 48.)

*52 Einen für einen Gecken halten.Seybold, 125.

*53 Etwas inn geck1 sagen.Henisch, 1402, 9.

1) D. h. ein Scherz.

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*54 Hä es 'ne Gäck, un weiss et nit, un säd mer't imm, dann gläuv hä't nit. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 123.

*55 Hä mäht sich ene Geck im Düstern. (Köln.) – Weyden, IV, 15; Firmenich, I, 472, 16.

Er stellt sich dumm.

Holl.: Hij draagt den geck in de mouw. (Harrebomée, I, 214.)

*56 Lass dir den Geck schneiden (stechen).Schottel, 1120a; Körte, 1887a.

*57 Mit jemand den Geck scheren.

Einen für den Gecken oder Narren halten.

*58 Vöör de Geck traun. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 50.

D. h. sich blos zum Schein verheirathen. Diese Redensart wurde während der Franzosenherrschaft in Westfalen von den Leuten gebraucht, welche vor dem Maire eine Civilehe eingingen, um von der Conscription frei zu sein; aber nach dem Acte nicht als Eheleute lebten, sondern das Leben des Brautstandes so lange fortsetzten, bis sich Gelegenheit zur kirchlichen Trauung fand, die man trotz des französischen Gesetzes für unbedingt nothwendig erachtete.


Geckenwerk.

1 Geckenwark gitt Geckengarn.Simrock, 3123.

*2 Et es glatt (gänzlich) Geckenwerk.Firmenich, I, 407, 405.


Geckheit.

Geckheit1 is Geckheit, man Für in'n Eers2 is ken Geckheit. (Ostfries.) – Frommann, V, 431, 482; Bueren, 503; Eichwald, 593.

1) Narrensposse, Scherz, Neckerei.

2) Aber Feuer im Arsch.


Geckig.

Nichts ist so geckig, als mit Willen ein Geck.Körte, 1890.


Gedächtniss.

1 Das Gedächtniss ist ein Sieb, das Feine (Kleine) fällt, das Grosse bleibt.

Dän.: Hukommelsen er som garnet, det store beholdes, det smaae gaaer igiennem. (Prov. dan., 310.)

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[[696]/0724] 12 Ene Geck kan mih frôge als sebbe Geschüde antworden können. – Firmenich, I, 483, 44. 13 Es hat jeder seinen Geck. Engl.: Every man has a fool in his sleeve. 14 Es ist ein geck, der sich auf eines andern Mannes Tod verlässt. – Henisch, 1402, 33. Lat.: Stultitia est morte alterius sperare salutem. 15 Es kan keiner den Geck also bergen, dass er nicht zuweilen herfür gucke. – Henisch, 1402, 37; Petri, II, 280. 16 Es seind zween alte Gecke: ein alter Buler vnd ein alter Zancker. – Henisch, 1402, 23; Petri, II, 295. 17 Es zeucht ein geck vbern Rhein vnd kompt ein Narr wieder heim. – Henisch, 1402, 41; Petri, II, 307. 18 Fraget min Noaber Geck, dä lüget so wuel as eck. – Woeste, 74, 223. Aehnlich die Franzosen: Fragt meinen Gesellen, der ein ebenso grosser Lügner ist als ich. Die Engländer: Fragt meine Kameraden, ob ich ein Dieb bin. Fragt meine Mutter, ob mein Vater ein Dieb war. (Reinsberg IV, 46.) 19 Gäck lôss Gäck elans (vorbei). (Köln.) – Firmenich, I, 473, 76; Simrock, 3122. 20 Gäcke moss m'r us d'r Wäg gôn. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 55. 21 Gäcke on Kenger (Kinder) sage de Wohrheit. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 33. 22 Gäcke send och Löck (Leute). (Düren.) – Firmenich, I, 482, 28. 23 Gecke vnd Narren verschmechen Kunst vnnd Lehr. – Petri, II, 328. 24 Gecken lassen sich bald entrüsten. – Franck, II, 174a; Egenolff, 232b; Petri, II, 328; Henisch, 1402, 43; Gruter, I, 42; Lehmann, II, 223, 5. Lat.: Iracundia levis atque infirmi animi argumentum. (Henisch, 1402, 44.) 25 Gecken lassen sich leichtlich schrecken. – Lehmann, 708, 10; Körte, 1891. 26 Gecken sind in allen Landen frei. – Henisch, 1402, 39. Lat.: Multa licent stultis. – Verus habet nusquam terrarum mario leges. (Gaal, 603.) 27 Gecken sind veränderlich wie der Mond. – Körte, 1894. 28 Im Reich der Gecken ist die Vernunft ein Schrecken. 29 Je älter der Geck, je schlimmer. – Körte, 1893; Simrock, 3124; Braun, I, 673. 30 Jeder Geck hat seinen Fleck. Holl.: Ekke gek heeft zijn gebrek. (Harrebomée, I, 214..) 31 Jeder hat seinen Gecken. Frz.: Chacun a sa marotte. (Kritzinger, 442.) 32 Kein grösserer Geck, als wer einem Narren die Tochter gibt weg. Dän.: Den er en gek som giør gekke-gierning; han er en stor gek, som vil styre gekken; han er størst som giver ham sin datter. (Prov. dan., 221.) 33 Ma moss de Gecke Uehm hesche. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 30. Man muss den Geck Oheim heissen, d. h. ihm schmeicheln. 34 Magst den Geck nit Oime heiten. (Soest.) – Firmenich, I, 349, 52. Magst den Geck nicht Oheim heissen. 35 Man muss den gecken nicht allzeit im maw halten. – Henisch, 1402, 58. Lat.: Dulce est desipere in loco. – Misce stultitiam consiliis brevem. – Stultitiam simulare loco prudentia summa est. (Henisch, 1402, 59.) 36 Mit schlimmen Gecken ist schlimm ringen. – Körte, 1889. 37 Mit gecken ist nicht gut zu schertzen. – Henisch, 1402, 56. Lat.: Cum fatuis chari pueri nolite jocari. (Henisch, 1402, 57.) 38 Mit schlimmen Gecken soll man nicht spassen. – Körte, 1889. 39 Nur ein Geck rührt in jedem Dreck. Dän.: Det er en gjek der vil svare til alting. (Prov. dan., 536.) 40 Wenn die Gecken zu Marckte kommen, lösen die krämer geld. – Franck, II, 177b; Körte, 1892. 41 Wer auch den Gecken spielen kann, der ist ein kluger Mann. Dän.: At slaae gekken løs iblant, en klogskab. (Prov. dan., 221.) 42 Wer den Geck im Aermel hat, dem guckt er leicht heraus. Dän.: Geken er end at holde inde; hvo hannem haver i ermet, vil han altid kige ud. (Prov. dan., 221.) 43 Wer einen Geck aussendet, dem kommt ein Narr wieder. – Simrock, 3125; Körte, 1888. Holl.: Die enen ghec uutsent, hem comt een dwas weder. (Tunn., 9, 22.) Lat.: Stultus mille leucas stultus redit ille. (Fallersleben, 217.) 44 Wer Gecken fragt, kriegt Geckenbescheid. 45 Wer nicht weiss, was das für ein Geck ist, der kann's an seinem Pferde sehen. – Simrock, 3127. 46 Wer seinen Geck verbergen kann, der heisst mit Recht ein kluger Mann. Dän.: Han haver gekken i sakken, klæder hver dag en nar i kappen. (Prov. dan., 221.) 47 Wer sich befasst mit einem Geck, der kommt gar leicht in Dreck. Holl.: Heult iemand met en gek, zoo blijft hij in den drek. (Harrebomée, I, 214.) *48 Den Geck scheren. Nach Sprenger kommt Geck von Gech (die Kehle) und bezeichnet kitzeln, jemand zum Lachen bringen. *49 Den Gecken spielen. – Henisch, 1402, 7. *50 Der Geck sticht ihn. Dän.: Gekken stikker i ham; han har korte esels-øren. (Prov. dan., 221.) *51 Einem den Geck stechen. – Wurzbach II, 127. Ihn von seiner Albernheit recht augenscheinlich überzeugen, indem man die Naht der Hirnschale mit der Messerspitze trifft. Unter Geck, wovon die Redensart entlehnt, ist, nach andern, eine Naht an der Hirnschale der Schöps- und Kalbsköpfe zu verstehen. (S. 48.) *52 Einen für einen Gecken halten. – Seybold, 125. *53 Etwas inn geck1 sagen. – Henisch, 1402, 9. 1) D. h. ein Scherz. Lat.: Joco dicere. *54 Hä es 'ne Gäck, un weiss et nit, un säd mer't imm, dann gläuv hä't nit. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 123. *55 Hä mäht sich ene Geck im Düstern. (Köln.) – Weyden, IV, 15; Firmenich, I, 472, 16. Er stellt sich dumm. Holl.: Hij draagt den geck in de mouw. (Harrebomée, I, 214.) *56 Lass dir den Geck schneiden (stechen). – Schottel, 1120a; Körte, 1887a. *57 Mit jemand den Geck scheren. Einen für den Gecken oder Narren halten. *58 Vöör de Geck traun. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 50. D. h. sich blos zum Schein verheirathen. Diese Redensart wurde während der Franzosenherrschaft in Westfalen von den Leuten gebraucht, welche vor dem Maire eine Civilehe eingingen, um von der Conscription frei zu sein; aber nach dem Acte nicht als Eheleute lebten, sondern das Leben des Brautstandes so lange fortsetzten, bis sich Gelegenheit zur kirchlichen Trauung fand, die man trotz des französischen Gesetzes für unbedingt nothwendig erachtete. Geckenwerk. 1 Geckenwark gitt Geckengarn. – Simrock, 3123. *2 Et es glatt (gänzlich) Geckenwerk. – Firmenich, I, 407, 405. Geckheit. Geckheit1 is Geckheit, man Für in'n Eers2 is ken Geckheit. (Ostfries.) – Frommann, V, 431, 482; Bueren, 503; Eichwald, 593. 1) Narrensposse, Scherz, Neckerei. 2) Aber Feuer im Arsch. Geckig. Nichts ist so geckig, als mit Willen ein Geck. – Körte, 1890. Gedächtniss. 1 Das Gedächtniss ist ein Sieb, das Feine (Kleine) fällt, das Grosse bleibt. Dän.: Hukommelsen er som garnet, det store beholdes, det smaae gaaer igiennem. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [696]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/724>, abgerufen am 22.11.2024.