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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 202 Geld allein macht nicht glücklich, sagte der Jude, man muss es zu dreissig Procent ausleihen.

203 Geld allein thut's nicht.

Frz.: A besoigne faite argent appreste. (Leroux, II, 86.)

204 Geld as Heu, man Scha, dat't nicht so lang is. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036.

Dass es sich so schwer festhalten lässt.

205 Geld befördert die Esel.

Ist aber auch denen nicht hinderlich, die keine sind.

206 Geld beherrscht die Welt.

207 Geld bei dem Fisch deckt bald den Tisch.

Man wird rasch bedient, wenn man es nicht an Geschenken fehlen lässt.

208 Geld bethört auch die allerweisesten. - Lehmann, II, 225, 40.

209 Geld bezahlt den Wirth, Worte thun's nicht.

210 Geld borgen macht die Zeit kurz.

Holl.: Geld te borgen maakt den tijd kort, voor een ander te werken, maakt hem lang. (Harrebomee, I, 219.)

211 Geld borgen macht Sorgen.

Frz.: Argent emprunte porte tristesse. (Bohn II, 5.)

212 Geld braucht auch Mönch und Derwisch in der Welt. (Türk.)

213 Geld bringt für die Herren. - Petri, II, 328; Latendorf II, 15.

214 Geld bringt Gunst, aber nicht Kunst. - Körte, 1967; Venedey, 121; Simrock, 3322.

215 Geld bringt in die Hölle, aber nicht wieder heraus.

Frz.: Argent fait perdre et pendre gens. (Venedey, 122.)

Holl.: Het geld brengt den mensch in de hel, en blijft er zelf buiten. (Harrebomee, I, 219.)

216 Geld bringt kurtzweil. - Petri, II, 328.

217 Geld, das keufft. - Petri, II, 328.

218 Geld, das man nicht einnimmt, kann man nicht ausgeben.

Frz.: Deniers refuses ne se passent pas. (Leroux, II, 95.)

219 Geld, dat rond es, mäkt grad, wat kromb es. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 28.

220 Geld dauert nicht in einem löcherigen Beutel.

Dän.: Penge hos en ödsel, taalmodighed hos en elskende, vand i et sold, kunde ei blive. (Prov. dan., 451.)

221 Geld dringt vor, leere Beutel bleiben vorm Thor.

222 Geld, du bist mir lieb. - Kirchhofer, 152.

223 Geld durchstreift die Welt.

Engl.: Health and money go far.

224 Geld ehrt vnd ziert ein bösen balg. - Petri, II, 328.

225 Geld erhelt alle Ding, ja auch das Vnrecht. - Lehmann, II, 227, 70.

226 Geld erklärt den Text und die Glosse. - Eiselein, 220; Simrock, 3261.

227 Geld führt die Braut heim.

Holl.: Die geldeloos en weeldeloos is, wat doet hij met de bruid. (Harrebomee, I, 217.)

228 Geld für die Fische, oder Frösche auf den Tisch.

Wer nichts daran wagen mag, der hat nichts Gutes.

229 Geld gefällt.

Frz.: Argent m'y duit. (Leroux, II, 86.)

230 Geld gehört der Welt. - Körte, 1903.

231 Geld geht durch alle Thüren, ausgenommen die Himmelsthür.

Aehnlich die Russen: Geld leiht Flügel, die überall hintragen, nur nicht in den Himmel. (Altmann VI, 412.) Bei den Franken wurden alle bürgerlichen Vergehen durch Geld gebüsst. Sie setzten daher einen so grossen Werth auf dasselbe, dass sie glaubten, selbst der Himmel lasse sich durch Geld gewinnen; die Heiligen trieben aus diesem Grunde einen Handel mit ihrem Einflusse und Schutze. Chlodwig pflegte daher zu sagen: "Der heilige Martinus dient seinen Freunden vortrefflich, aber er lässt sich auch für seine Mühe verzweifelt bezahlen." (Aehrenlese auf dem Felde der Weltgeschichte von Wagenseil, Altenburg 1832, 73, 135.)

Böhm.: Nebe za penize nekoupis. (Celakovsky, 164.)

Poln.: Nieba za pieniadze niekupisz. (Celakovsky, 164.)

232 Geld geht vor Recht.

Lat.: Vincuntur nummis leges. (Binder II, 3543.)

233 Geld geht vor Witz.

Frz.: Maintenant seule pecune est reputee saige par fortune. (Leroux, II, 258.)

234 Geld, Geld, Geld, ist der Geizigen einzige Welt. - Parömiakon, 1774.

[Spaltenumbruch] 235 Geld, Geld, schreit die ganze Welt. - Frischbier2, 1206; für Gladbach: Firmenich, III, 516, 18.

Seit Galvani begreifen wir leichter, warum der Mensch seine Hände so gern nach Gold und Silber ausstreckt. Es sind nicht blos moralische, sondern physische Nervenzuckungen durch Metallreiz, der ja selbst Todte zu erwecken vermag. "Geld - Welt ist dar vernünftigste Reim."

Frz.: Tout le monde court apres l'argent.

Holl.: De mensch is een geld vretend dier. (Harrebomee, I, 217.)

236 Geld genommen, um Freiheit gekommen. - Eiselein, 219; Simrock, 3301; Bohn II, 149.

Frz.: Fille qui prend se vend.

Lat.: Argentum accepi, dote imperium vendidi. (Eiselein, 219.)

237 Geld genug, macht dumme Leute klug.

Die Russen: Geld verleiht der Dummheit Glanz. (Altmann VI, 406.)

238 Geld gewen on sech Tänd auttrecken1 loten, düht weh. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 27.

1) Zähne ausziehen.

239 Geld gewinnen und halten können, ist gleiche Kunst.

Dän.: Det er lige stor kunst at vinde og beholde penge. (Prov. dan., 452.)

Holl.: Geld krijgen is eene groote kunst. (Harrebomee, I, 219.)

240 Geld gibt Adel und Geschlecht und macht krumme Sachen recht.

Frz.: Deniers avancent le Bediers et des premiers font les derniers. (Leroux, II, 94.)

Lat.: Dat census honores. (Ovid.) (Binder II, 693.)

241 Geld gibt dem Todten Leben.

242 Geld gibt Ehre, sagte der Frosch und setzte sich auf einen Heller. - Hoefer, 345.

243 Geld gibt Respect, sagte der Bettler, als er seine Pfennige zählte.

244 Geld gibt vrsach zum bösen. - Petri, II, 329.

245 Geld gilt alles in der Welt. - Parömiakon, 1767.

246 Geld gilt nicht immer (überall) gleich.

Dän.: Penge gielder ei allevegne eens, et menneske agtes ei allesteds liige. (Prov. dan., 451.)

247 Geld givt Respect. (Holst.) - Schütze, II, 21.

248 Geld giwt Kurage. (Oldenburg.)

Der Reichthum gewährt im Oldenburgischen nicht allein die Vortheile, die er überall gewährt; er gibt auch noch die Vorzüge, die an andern Orten Geburt und Erziehung bieten. Es fehlt daher im oldenburgischen Plattdeutsch an Sprichwörtern, die, wie viele hochdeutsche (Geld verdirbt die Welt u. s. w.) von den Gefahren des Reichthums oder der Genügsamkeit (Genug ist besser als zu viel u. s. w.) handeln. Dagegen hat es eine Menge, die, wie das obige, die Macht des Geldes preisen. (Vgl. darüber Arm und reich in plattdeutschen Sprichwörtern des Herzogthums Oldenburg in der Weserzeitung, 4036.)

Frz.: Argent fait rage et amour mariage. (Leroux, II, 86.)

249 Geld hält das Feld. - Graf, 129, 357.

Der Bergbauer muss den beeinträchtigten Grundeigenthümer entschädigen. (S. Bergwerk 7.)

250 Geld, Händ' und Herzen richten in der Welt viel aus.

251 Geld hat des Podagra Weise, wo es ist, will es nicht mehr weg. - Eiselein, 220.

252 Geld hat einen feigen Hals. - Simrock, 3319; Körte, 1954; Braun, I, 699.

253 Geld hat jeder lieb, leicht findet sich ein Dieb.

Frz.: L'argent est sujet a la pince. (Kritzinger, 35a u. 535a.)

254 Geld hat keinen Herrn.

Frz.: L'argent n'a point de maeitre. (Leroux, II, 87.)

255 Geld hat manchen an den Galgen gebracht. - Körte, 1939; Simrock, 3324; Braun, II, 475.

Frz.: Argent fait perdre et pendre gens. (Gaal, 1939; Kritzinger, 36a.)

256 Geld hauet keinem Schalk den Kopf ab.

257 Geld her! Geld her! klingen die Glocken.

Lat.: Rem facias, rem! (Horaz.) (Binder II, 2950.)

258 Geld hilft vielen in die Höll', aber keinem heraus.

259 Geld im Beutel ist für alle Wunden ein Kräutel. - Parömiakon, 2693.

Lat.: Magnum in pecunia praesidium. (Gaal, 640.)

260 Geld im Beutel kommt nicht aus der Mode.

Engl.: Money in purse will be always in fashion. (Bohn II, 453.)

[Spaltenumbruch] 202 Geld allein macht nicht glücklich, sagte der Jude, man muss es zu dreissig Procent ausleihen.

203 Geld allein thut's nicht.

Frz.: A besoigne faite argent appreste. (Leroux, II, 86.)

204 Geld as Heu, man Scha, dat't nicht so lang is. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036.

Dass es sich so schwer festhalten lässt.

205 Geld befördert die Esel.

Ist aber auch denen nicht hinderlich, die keine sind.

206 Geld beherrscht die Welt.

207 Geld bei dem Fisch deckt bald den Tisch.

Man wird rasch bedient, wenn man es nicht an Geschenken fehlen lässt.

208 Geld bethört auch die allerweisesten.Lehmann, II, 225, 40.

209 Geld bezahlt den Wirth, Worte thun's nicht.

210 Geld borgen macht die Zeit kurz.

Holl.: Geld te borgen maakt den tijd kort, voor een ander te werken, maakt hem lang. (Harrebomée, I, 219.)

211 Geld borgen macht Sorgen.

Frz.: Argent emprunté porte tristesse. (Bohn II, 5.)

212 Geld braucht auch Mönch und Derwisch in der Welt. (Türk.)

213 Geld bringt für die Herren.Petri, II, 328; Latendorf II, 15.

214 Geld bringt Gunst, aber nicht Kunst.Körte, 1967; Venedey, 121; Simrock, 3322.

215 Geld bringt in die Hölle, aber nicht wieder heraus.

Frz.: Argent fait perdre et pendre gens. (Venedey, 122.)

Holl.: Het geld brengt den mensch in de hel, en blijft er zelf buiten. (Harrebomée, I, 219.)

216 Geld bringt kurtzweil.Petri, II, 328.

217 Geld, das keufft.Petri, II, 328.

218 Geld, das man nicht einnimmt, kann man nicht ausgeben.

Frz.: Deniers refusés ne se passent pas. (Leroux, II, 95.)

219 Geld, dat rond es, mäkt grad, wat kromb es. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 28.

220 Geld dauert nicht in einem löcherigen Beutel.

Dän.: Penge hos en ødsel, taalmodighed hos en elskende, vand i et sold, kunde ei blive. (Prov. dan., 451.)

221 Geld dringt vor, leere Beutel bleiben vorm Thor.

222 Geld, du bist mir lieb.Kirchhofer, 152.

223 Geld durchstreift die Welt.

Engl.: Health and money go far.

224 Geld ehrt vnd ziert ein bösen balg.Petri, II, 328.

225 Geld erhelt alle Ding, ja auch das Vnrecht.Lehmann, II, 227, 70.

226 Geld erklärt den Text und die Glosse.Eiselein, 220; Simrock, 3261.

227 Geld führt die Braut heim.

Holl.: Die geldeloos en weeldeloos is, wat doet hij met de bruid. (Harrebomée, I, 217.)

228 Geld für die Fische, oder Frösche auf den Tisch.

Wer nichts daran wagen mag, der hat nichts Gutes.

229 Geld gefällt.

Frz.: Argent m'y duit. (Leroux, II, 86.)

230 Geld gehört der Welt.Körte, 1903.

231 Geld geht durch alle Thüren, ausgenommen die Himmelsthür.

Aehnlich die Russen: Geld leiht Flügel, die überall hintragen, nur nicht in den Himmel. (Altmann VI, 412.) Bei den Franken wurden alle bürgerlichen Vergehen durch Geld gebüsst. Sie setzten daher einen so grossen Werth auf dasselbe, dass sie glaubten, selbst der Himmel lasse sich durch Geld gewinnen; die Heiligen trieben aus diesem Grunde einen Handel mit ihrem Einflusse und Schutze. Chlodwig pflegte daher zu sagen: „Der heilige Martinus dient seinen Freunden vortrefflich, aber er lässt sich auch für seine Mühe verzweifelt bezahlen.“ (Aehrenlese auf dem Felde der Weltgeschichte von Wagenseil, Altenburg 1832, 73, 135.)

Böhm.: Nebe za peníze nekoupíš. (Čelakovský, 164.)

Poln.: Nieba za pieniądze niekupísz. (Čelakovský, 164.)

232 Geld geht vor Recht.

Lat.: Vincuntur nummis leges. (Binder II, 3543.)

233 Geld geht vor Witz.

Frz.: Maintenant seule pécune est réputée saige par fortune. (Leroux, II, 258.)

234 Geld, Geld, Geld, ist der Geizigen einzige Welt.Parömiakon, 1774.

[Spaltenumbruch] 235 Geld, Geld, schreit die ganze Welt.Frischbier2, 1206; für Gladbach: Firmenich, III, 516, 18.

Seit Galvani begreifen wir leichter, warum der Mensch seine Hände so gern nach Gold und Silber ausstreckt. Es sind nicht blos moralische, sondern physische Nervenzuckungen durch Metallreiz, der ja selbst Todte zu erwecken vermag. „Geld – Welt ist dar vernünftigste Reim.“

Frz.: Tout le monde court après l'argent.

Holl.: De mensch is een geld vretend dier. (Harrebomée, I, 217.)

236 Geld genommen, um Freiheit gekommen.Eiselein, 219; Simrock, 3301; Bohn II, 149.

Frz.: Fille qui prend se vend.

Lat.: Argentum accepi, dote imperium vendidi. (Eiselein, 219.)

237 Geld genug, macht dumme Leute klug.

Die Russen: Geld verleiht der Dummheit Glanz. (Altmann VI, 406.)

238 Geld gewen on sech Tänd ûttrecken1 loten, düht weh. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 27.

1) Zähne ausziehen.

239 Geld gewinnen und halten können, ist gleiche Kunst.

Dän.: Det er lige stor kunst at vinde og beholde penge. (Prov. dan., 452.)

Holl.: Geld krijgen is eene groote kunst. (Harrebomée, I, 219.)

240 Geld gibt Adel und Geschlecht und macht krumme Sachen recht.

Frz.: Deniers avancent le Bediers et des premiers font les derniers. (Leroux, II, 94.)

Lat.: Dat census honores. (Ovid.) (Binder II, 693.)

241 Geld gibt dem Todten Leben.

242 Geld gibt Ehre, sagte der Frosch und setzte sich auf einen Heller.Hoefer, 345.

243 Geld gibt Respect, sagte der Bettler, als er seine Pfennige zählte.

244 Geld gibt vrsach zum bösen.Petri, II, 329.

245 Geld gilt alles in der Welt.Parömiakon, 1767.

246 Geld gilt nicht immer (überall) gleich.

Dän.: Penge gielder ei allevegne eens, et menneske agtes ei allesteds liige. (Prov. dan., 451.)

247 Geld givt Respect. (Holst.) – Schütze, II, 21.

248 Geld giwt Kurage. (Oldenburg.)

Der Reichthum gewährt im Oldenburgischen nicht allein die Vortheile, die er überall gewährt; er gibt auch noch die Vorzüge, die an andern Orten Geburt und Erziehung bieten. Es fehlt daher im oldenburgischen Plattdeutsch an Sprichwörtern, die, wie viele hochdeutsche (Geld verdirbt die Welt u. s. w.) von den Gefahren des Reichthums oder der Genügsamkeit (Genug ist besser als zu viel u. s. w.) handeln. Dagegen hat es eine Menge, die, wie das obige, die Macht des Geldes preisen. (Vgl. darüber Arm und reich in plattdeutschen Sprichwörtern des Herzogthums Oldenburg in der Weserzeitung, 4036.)

Frz.: Argent fait rage et amour mariage. (Leroux, II, 86.)

249 Geld hält das Feld.Graf, 129, 357.

Der Bergbauer muss den beeinträchtigten Grundeigenthümer entschädigen. (S. Bergwerk 7.)

250 Geld, Händ' und Herzen richten in der Welt viel aus.

251 Geld hat des Podagra Weise, wo es ist, will es nicht mehr weg.Eiselein, 220.

252 Geld hat einen feigen Hals.Simrock, 3319; Körte, 1954; Braun, I, 699.

253 Geld hat jeder lieb, leicht findet sich ein Dieb.

Frz.: L'argent est sujet à la pince. (Kritzinger, 35a u. 535a.)

254 Geld hat keinen Herrn.

Frz.: L'argent n'a point de maître. (Leroux, II, 87.)

255 Geld hat manchen an den Galgen gebracht.Körte, 1939; Simrock, 3324; Braun, II, 475.

Frz.: Argent fait perdre et pendre gens. (Gaal, 1939; Kritzinger, 36a.)

256 Geld hauet keinem Schalk den Kopf ab.

257 Geld her! Geld her! klingen die Glocken.

Lat.: Rem facias, rem! (Horaz.) (Binder II, 2950.)

258 Geld hilft vielen in die Höll', aber keinem heraus.

259 Geld im Beutel ist für alle Wunden ein Kräutel.Parömiakon, 2693.

Lat.: Magnum in pecunia praesidium. (Gaal, 640.)

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[[740]/0768] 202 Geld allein macht nicht glücklich, sagte der Jude, man muss es zu dreissig Procent ausleihen. 203 Geld allein thut's nicht. Frz.: A besoigne faite argent appreste. (Leroux, II, 86.) 204 Geld as Heu, man Scha, dat't nicht so lang is. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036. Dass es sich so schwer festhalten lässt. 205 Geld befördert die Esel. Ist aber auch denen nicht hinderlich, die keine sind. 206 Geld beherrscht die Welt. 207 Geld bei dem Fisch deckt bald den Tisch. Man wird rasch bedient, wenn man es nicht an Geschenken fehlen lässt. 208 Geld bethört auch die allerweisesten. – Lehmann, II, 225, 40. 209 Geld bezahlt den Wirth, Worte thun's nicht. 210 Geld borgen macht die Zeit kurz. Holl.: Geld te borgen maakt den tijd kort, voor een ander te werken, maakt hem lang. (Harrebomée, I, 219.) 211 Geld borgen macht Sorgen. Frz.: Argent emprunté porte tristesse. (Bohn II, 5.) 212 Geld braucht auch Mönch und Derwisch in der Welt. (Türk.) 213 Geld bringt für die Herren. – Petri, II, 328; Latendorf II, 15. 214 Geld bringt Gunst, aber nicht Kunst. – Körte, 1967; Venedey, 121; Simrock, 3322. 215 Geld bringt in die Hölle, aber nicht wieder heraus. Frz.: Argent fait perdre et pendre gens. (Venedey, 122.) Holl.: Het geld brengt den mensch in de hel, en blijft er zelf buiten. (Harrebomée, I, 219.) 216 Geld bringt kurtzweil. – Petri, II, 328. 217 Geld, das keufft. – Petri, II, 328. 218 Geld, das man nicht einnimmt, kann man nicht ausgeben. Frz.: Deniers refusés ne se passent pas. (Leroux, II, 95.) 219 Geld, dat rond es, mäkt grad, wat kromb es. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 28. 220 Geld dauert nicht in einem löcherigen Beutel. Dän.: Penge hos en ødsel, taalmodighed hos en elskende, vand i et sold, kunde ei blive. (Prov. dan., 451.) 221 Geld dringt vor, leere Beutel bleiben vorm Thor. 222 Geld, du bist mir lieb. – Kirchhofer, 152. 223 Geld durchstreift die Welt. Engl.: Health and money go far. 224 Geld ehrt vnd ziert ein bösen balg. – Petri, II, 328. 225 Geld erhelt alle Ding, ja auch das Vnrecht. – Lehmann, II, 227, 70. 226 Geld erklärt den Text und die Glosse. – Eiselein, 220; Simrock, 3261. 227 Geld führt die Braut heim. Holl.: Die geldeloos en weeldeloos is, wat doet hij met de bruid. (Harrebomée, I, 217.) 228 Geld für die Fische, oder Frösche auf den Tisch. Wer nichts daran wagen mag, der hat nichts Gutes. 229 Geld gefällt. Frz.: Argent m'y duit. (Leroux, II, 86.) 230 Geld gehört der Welt. – Körte, 1903. 231 Geld geht durch alle Thüren, ausgenommen die Himmelsthür. Aehnlich die Russen: Geld leiht Flügel, die überall hintragen, nur nicht in den Himmel. (Altmann VI, 412.) Bei den Franken wurden alle bürgerlichen Vergehen durch Geld gebüsst. Sie setzten daher einen so grossen Werth auf dasselbe, dass sie glaubten, selbst der Himmel lasse sich durch Geld gewinnen; die Heiligen trieben aus diesem Grunde einen Handel mit ihrem Einflusse und Schutze. Chlodwig pflegte daher zu sagen: „Der heilige Martinus dient seinen Freunden vortrefflich, aber er lässt sich auch für seine Mühe verzweifelt bezahlen.“ (Aehrenlese auf dem Felde der Weltgeschichte von Wagenseil, Altenburg 1832, 73, 135.) Böhm.: Nebe za peníze nekoupíš. (Čelakovský, 164.) Poln.: Nieba za pieniądze niekupísz. (Čelakovský, 164.) 232 Geld geht vor Recht. Lat.: Vincuntur nummis leges. (Binder II, 3543.) 233 Geld geht vor Witz. Frz.: Maintenant seule pécune est réputée saige par fortune. (Leroux, II, 258.) 234 Geld, Geld, Geld, ist der Geizigen einzige Welt. – Parömiakon, 1774. 235 Geld, Geld, schreit die ganze Welt. – Frischbier2, 1206; für Gladbach: Firmenich, III, 516, 18. Seit Galvani begreifen wir leichter, warum der Mensch seine Hände so gern nach Gold und Silber ausstreckt. Es sind nicht blos moralische, sondern physische Nervenzuckungen durch Metallreiz, der ja selbst Todte zu erwecken vermag. „Geld – Welt ist dar vernünftigste Reim.“ Frz.: Tout le monde court après l'argent. Holl.: De mensch is een geld vretend dier. (Harrebomée, I, 217.) 236 Geld genommen, um Freiheit gekommen. – Eiselein, 219; Simrock, 3301; Bohn II, 149. Frz.: Fille qui prend se vend. Lat.: Argentum accepi, dote imperium vendidi. (Eiselein, 219.) 237 Geld genug, macht dumme Leute klug. Die Russen: Geld verleiht der Dummheit Glanz. (Altmann VI, 406.) 238 Geld gewen on sech Tänd ûttrecken1 loten, düht weh. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 27. 1) Zähne ausziehen. 239 Geld gewinnen und halten können, ist gleiche Kunst. Dän.: Det er lige stor kunst at vinde og beholde penge. (Prov. dan., 452.) Holl.: Geld krijgen is eene groote kunst. (Harrebomée, I, 219.) 240 Geld gibt Adel und Geschlecht und macht krumme Sachen recht. Frz.: Deniers avancent le Bediers et des premiers font les derniers. (Leroux, II, 94.) Lat.: Dat census honores. (Ovid.) (Binder II, 693.) 241 Geld gibt dem Todten Leben. 242 Geld gibt Ehre, sagte der Frosch und setzte sich auf einen Heller. – Hoefer, 345. 243 Geld gibt Respect, sagte der Bettler, als er seine Pfennige zählte. 244 Geld gibt vrsach zum bösen. – Petri, II, 329. 245 Geld gilt alles in der Welt. – Parömiakon, 1767. 246 Geld gilt nicht immer (überall) gleich. Dän.: Penge gielder ei allevegne eens, et menneske agtes ei allesteds liige. (Prov. dan., 451.) 247 Geld givt Respect. (Holst.) – Schütze, II, 21. 248 Geld giwt Kurage. (Oldenburg.) Der Reichthum gewährt im Oldenburgischen nicht allein die Vortheile, die er überall gewährt; er gibt auch noch die Vorzüge, die an andern Orten Geburt und Erziehung bieten. Es fehlt daher im oldenburgischen Plattdeutsch an Sprichwörtern, die, wie viele hochdeutsche (Geld verdirbt die Welt u. s. w.) von den Gefahren des Reichthums oder der Genügsamkeit (Genug ist besser als zu viel u. s. w.) handeln. Dagegen hat es eine Menge, die, wie das obige, die Macht des Geldes preisen. (Vgl. darüber Arm und reich in plattdeutschen Sprichwörtern des Herzogthums Oldenburg in der Weserzeitung, 4036.) Frz.: Argent fait rage et amour mariage. (Leroux, II, 86.) 249 Geld hält das Feld. – Graf, 129, 357. Der Bergbauer muss den beeinträchtigten Grundeigenthümer entschädigen. (S. Bergwerk 7.) 250 Geld, Händ' und Herzen richten in der Welt viel aus. 251 Geld hat des Podagra Weise, wo es ist, will es nicht mehr weg. – Eiselein, 220. 252 Geld hat einen feigen Hals. – Simrock, 3319; Körte, 1954; Braun, I, 699. 253 Geld hat jeder lieb, leicht findet sich ein Dieb. Frz.: L'argent est sujet à la pince. (Kritzinger, 35a u. 535a.) 254 Geld hat keinen Herrn. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [740]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/768>, abgerufen am 18.06.2024.