Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] wird die Welt regiert. - Ein älterer Dichter sagt: Geld fordern alle Hände; Geld ist ihr Element; Geld ist ihr hin und her; Geld ist ihr aus und ein, ihr Anfang und ihr Ende; Geld ist ihr Mark und Blut; Geld ist ihr Fett und Schmer; Geld ist ihr Dach und Fach; Geld ist ihr Haus und Höhle; Geld ist ihr Bett und Tisch, Geld ist ihr Wams und Kleid; Geld ist ihr Sinn und Herz; Geld ist ihr Leib und Seele. - Die Czechen sagen sprichwörtlich: Herr Geld ist überall. Und die Türken: Wer das Geld gibt, bläst die Pfeife. (Reinsberg II, 117.) Die Russen: Geld spricht nicht, aber es schafft viel. Es gebietet, wie die Engländer sagen, allem; und nach einem lateinischen Sprichwort gehorcht ihm (auch) alles, die Tugend sogar muss ihm, wo es gebietet, wie die Polen versichern, weichen. (Reinsberg II, 111.) Holl.: Geld beheert de wereld. (Harrebomee, I, 218.) - Het geld regeert het land. (Harrebomee, I, 220; Bohn I, 319.) It.: L'oro governa il mondo. (Gaal, 220.) 632 Gelt richt hader an. - Henisch, 1473, 7; Petri, II, 331. 633 Gelt schleusst auch die hell auff. - Franck, I, 118b; Henisch, 1473, 13; Lehmann, II, 227, 74; Braun, I, 683; Simrock, 3248; Körte, 1914. Dass auch den Himmel, ist bekannt; nur den Himmel von aussen und die Hölle von innen. Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes, que celui d'un serrurier. (Gaal, 643.) 634 Gelt schlichtet all ding, wenns gleich nicht so schwer ist als die Waar. - Henisch, 1473, 10; Petri, II, 331. Der Franzose sagt: Geld versüsst alle Mühen des Lebens. (Reinsberg I, 112.) 635 Gelt schweigt nit, wo es ist. - Franck, I, 127b; Henisch, 1473, 25; Petri, II, 331; Lehmann, II, 227, 85; Braun, I, 694; Simrock, 3273; Körte, 1936. 636 Gelt setzet einen groben Ochssen hoch ans brett. - Henisch, 1473, 9; Petri, II, 338. 637 Gelt sieget in allen Sachen. - Henisch, 1473, 12; Petri, II, 331. 638 Gelt sol nicht, man gebs denn auss. - Franck, I, 118a. 639 Gelt taug vnd nutzt nichts, man gebe es dann auss. - Lehmann, 227, 86. 640 Gelt thut fürüber gahn, gleich wie ein Wandersmann. - Henisch, 1473, 16. 641 Gelt thut Glauben machen, Gelt hilfft zu allen Sachen. - Gruter, III, 43; Lehmann, II, 236, 39. 642 Gelt thut grosse Wunder inn der Welt. - Henisch, 1473, 18; Petri, II, 331. 643 Gelt trägt einen ferigen Hals. - Henisch, 1473, 20; Petri, II, 331. 644 Gelt trennet die Liebe. - Henisch, 1473, 22; Petri, I, 331. 645 Gelt treugt den Held. - Franck, I, 119b; Lehmann, II, 217, 87; Sailer, 71. 646 Gelt überwindet alle ding. - Henisch, 1473, 23; Lehmann, II, 228, 88. 647 Gelt überwindet offt die fromkeit. - Henisch, 1473, 24; Petri, II, 331. 648 Gelt vberreicht alle Ding. - Petri, II, 331. 649 Gelt verderbet (verführt) die Welt. - Henisch, 1473, 25; Gruter, I, 43; Petri, II, 331; Körte, 1895; Körte2, 2340. 650 Gelt verführt die Witzigen (Weisen). - Lehmann, 290, 37. 651 Gelt verkaufft Korn. - Henisch, 1473, 29; Petri, II, 331. 652 Gelt vermag all welt. - Franck, 118a. 653 Gelt vermag vnd richtet mehr auss als die Tasche. - Henisch, 1473, 30. 654 Gelt vertreibt keinen Hunger. - Henisch, 1473, 31; Petri, II, 331. 655 Gelt verwundet vnd heilet wider. - Henisch, 1473, 22; Petri, II, 331. Frz.: Argent ard gent. (Bohn II, 5.) 656 Gelt vmb dienst ist nit danckswerth. - Franck, II, 44b; Henisch, 1473, 33; Lehmann, 72, 31; Gruter, I, 43; Petri, II, 331; Eiselein, 222; Simrock, 1613; Körte, 1951. Der dient und der (entsprechend) Geld gibt, d. h. den Dienst bezahlt, heben miteinander auf und ist da von keiner Seite eine besondere Wiedervergeltung zu erwarten oder zu beanspruchen. Lat.: Hostimentum est, opera pro pecunia. (Binder II, 1345; Philippi, 1, 182; Seybold, 224; Steinmeyer, 53.) [Spaltenumbruch] 657 Gelt vnd (eitel) Ehr ist vrsach aller Lehr. - Henisch, 1473, 35; Lehmann, 156, 6 u. 254, 1; Petri, II, 331; Lehmann, II, 228, 90. Dän.: Penge og aere lokker mangen til laere. (Prov. dan., 452.) 658 Gelt vnd geitz bringt noth vnd creutz. - Lehmann, 256, 51. 659 Gelt vnd gesundheit sind des Sommers lust. - Henisch, 1473, 26. 660 Gelt vnd gut bethöret die Leuth. - Henisch, 1473, 36; Petri, II, 331. 661 Gelt vnd gut führet den muth. - Henisch, 1473, 38; Lehmann, II, 228, 89; Petri, II, 331. 662 Gelt vnd gut gehört der welt, wer beweisen kann, behält. - Henisch, 271, 47. 663 Gelt vnd gut gehört inn die Welt. - Henisch, 1473, 39. 664 Gelt vnd gut gibt ehr, gunst vnd muth. - Henisch, 1473, 41; Petri, II, 331. It.: Chi han ducati, Signori son chiamati. ( Gaal, 640.) 665 Gelt vnd gut gilt allein, ehr vnd tugent nichts. - Henisch, 1473, 42; Petri, II, 331. 666 Gelt vnd gut hat den nachgang (Nachhang). - Henisch, 1473, 43; Petri, II, 331. 667 Gelt vnd gut ist alsdenn gut, wenns hat ein Mann, der es recht brauchen kan. - Henisch, 1473, 44; Mathesy, 83a; Petri, II, 331. 668 Gelt vnd gut ist Gottes geringste gab. - Henisch, 1473, 46; Petri, II, 332. 669 Gelt vnd gut ist, wo der freund mut. - Franck, I, 57a. Lat.: Ubi amici, ibi opes. (Philippi, II, 229.) 670 Gelt vnd gut kan man werben, aber nicht einen gesunden Leib. - Henisch, 1473, 50. 671 Gelt vnd gut lasst sich gewinnen vnd verlieren. - Henisch, 1473, 52; Petri, II, 332. 672 Gelt vnd Gut macht frischen muth. - Henisch, 1473, 55; Petri, II, 332; Körte, 1955. 673 Gelt vnd gut macht niemand reich gnug, sondern das gemüth, dass vergnügt ist. - Lehmann, 348, 5. 674 Gelt vnd gut manchen blendet vnd ist doch baldt verschwendet. - Henisch, 1473, 53; Petri, II, 332. 675 Gelt vnd gut nimpt offt ein böss end. - Henisch, 1473, 56; Petri, II, 332. 676 Gelt vnd gut recht anlegen, ist eine grosse kunst. - Henisch, 1797, 37; Petri, II, 332. 677 Gelt vnd Gut vergehet, Gott vnd sein Wort bestehet. - Henisch, 1473, 57. 678 Gelt vnd gut vor, Recht nach. - Henisch, 1473, 67. 679 Gelt vnd gut wendet dem geitzigen kein armut, sonder macht sie jhm. - Henisch, 1473, 63. 680 Gelt vnd gut will allzeit König sein. - Henisch, 1473, 62; Petri, II, 332. 681 Gelt vnd gut wirdt nie gehenckt. - Henisch, 1473, 65; Lehmann, II, 228, 92; Braun, I, 690. 682 Gelt vnnd Zorn macht alle Dinge verworrn. - Lehmann, II, 228, 91. 683 Gelt, wider gelt, spricht jetzt die Welt. - Henisch, 1467, 19; Petri, II, 333. 684 Gelt will ausgeben seyn; es schreyet immer im Beutel: lass auss. - Heyl, 475. 685 Gelt will die Welt. - Henisch, 1473, 61; Eyering, II, 648. Holl.: Geld begeert de gansche wereld. (Harrebomee, I, 218.) 686 Gelt zeucht ein Mülstein viel Klaffter tieff aussm Boden. - Lehmann, II, 713, 39. 687 Gelt zubricht ehr und gut gewissen. - Henisch, 1606, 7; Petri, II, 332. 688 Gespartes Geld ist eine gute Rente. Darum sagen die Russen: Spare dein Geld für die schlechte Zeit. (Cahier, 1886.) 689 Gestohlenes Geld verschimmelt nicht. (Wend. Lausitz.) 690 Gestolen Gelt gilt soviel als dienstgelt. - Lehmann, 852, 14.
[Spaltenumbruch] wird die Welt regiert. – Ein älterer Dichter sagt: Geld fordern alle Hände; Geld ist ihr Element; Geld ist ihr hin und her; Geld ist ihr aus und ein, ihr Anfang und ihr Ende; Geld ist ihr Mark und Blut; Geld ist ihr Fett und Schmer; Geld ist ihr Dach und Fach; Geld ist ihr Haus und Höhle; Geld ist ihr Bett und Tisch, Geld ist ihr Wams und Kleid; Geld ist ihr Sinn und Herz; Geld ist ihr Leib und Seele. – Die Czechen sagen sprichwörtlich: Herr Geld ist überall. Und die Türken: Wer das Geld gibt, bläst die Pfeife. (Reinsberg II, 117.) Die Russen: Geld spricht nicht, aber es schafft viel. Es gebietet, wie die Engländer sagen, allem; und nach einem lateinischen Sprichwort gehorcht ihm (auch) alles, die Tugend sogar muss ihm, wo es gebietet, wie die Polen versichern, weichen. (Reinsberg II, 111.) Holl.: Geld beheert de wereld. (Harrebomée, I, 218.) – Het geld regeert het land. (Harrebomée, I, 220; Bohn I, 319.) It.: L'oro governa il mondo. (Gaal, 220.) 632 Gelt richt hader an. – Henisch, 1473, 7; Petri, II, 331. 633 Gelt schleusst auch die hell auff. – Franck, I, 118b; Henisch, 1473, 13; Lehmann, II, 227, 74; Braun, I, 683; Simrock, 3248; Körte, 1914. Dass auch den Himmel, ist bekannt; nur den Himmel von aussen und die Hölle von innen. Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes, que celui d'un serrurier. (Gaal, 643.) 634 Gelt schlichtet all ding, wenns gleich nicht so schwer ist als die Waar. – Henisch, 1473, 10; Petri, II, 331. Der Franzose sagt: Geld versüsst alle Mühen des Lebens. (Reinsberg I, 112.) 635 Gelt schweigt nit, wo es ist. – Franck, I, 127b; Henisch, 1473, 25; Petri, II, 331; Lehmann, II, 227, 85; Braun, I, 694; Simrock, 3273; Körte, 1936. 636 Gelt setzet einen groben Ochssen hoch ans brett. – Henisch, 1473, 9; Petri, II, 338. 637 Gelt sieget in allen Sachen. – Henisch, 1473, 12; Petri, II, 331. 638 Gelt sol nicht, man gebs denn auss. – Franck, I, 118a. 639 Gelt taug vnd nutzt nichts, man gebe es dann auss. – Lehmann, 227, 86. 640 Gelt thut fürüber gahn, gleich wie ein Wandersmann. – Henisch, 1473, 16. 641 Gelt thut Glauben machen, Gelt hilfft zu allen Sachen. – Gruter, III, 43; Lehmann, II, 236, 39. 642 Gelt thut grosse Wunder inn der Welt. – Henisch, 1473, 18; Petri, II, 331. 643 Gelt trägt einen ferigen Hals. – Henisch, 1473, 20; Petri, II, 331. 644 Gelt trennet die Liebe. – Henisch, 1473, 22; Petri, I, 331. 645 Gelt treugt den Held. – Franck, I, 119b; Lehmann, II, 217, 87; Sailer, 71. 646 Gelt überwindet alle ding. – Henisch, 1473, 23; Lehmann, II, 228, 88. 647 Gelt überwindet offt die fromkeit. – Henisch, 1473, 24; Petri, II, 331. 648 Gelt vberreicht alle Ding. – Petri, II, 331. 649 Gelt verderbet (verführt) die Welt. – Henisch, 1473, 25; Gruter, I, 43; Petri, II, 331; Körte, 1895; Körte2, 2340. 650 Gelt verführt die Witzigen (Weisen). – Lehmann, 290, 37. 651 Gelt verkaufft Korn. – Henisch, 1473, 29; Petri, II, 331. 652 Gelt vermag all welt. – Franck, 118a. 653 Gelt vermag vnd richtet mehr auss als die Tasche. – Henisch, 1473, 30. 654 Gelt vertreibt keinen Hunger. – Henisch, 1473, 31; Petri, II, 331. 655 Gelt verwundet vnd heilet wider. – Henisch, 1473, 22; Petri, II, 331. 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( Gaal, 640.) 665 Gelt vnd gut gilt allein, ehr vnd tugent nichts. – Henisch, 1473, 42; Petri, II, 331. 666 Gelt vnd gut hat den nachgang (Nachhang). – Henisch, 1473, 43; Petri, II, 331. 667 Gelt vnd gut ist alsdenn gut, wenns hat ein Mann, der es recht brauchen kan. – Henisch, 1473, 44; Mathesy, 83a; Petri, II, 331. 668 Gelt vnd gut ist Gottes geringste gab. – Henisch, 1473, 46; Petri, II, 332. 669 Gelt vnd gut ist, wo der freund mut. – Franck, I, 57a. Lat.: Ubi amici, ibi opes. (Philippi, II, 229.) 670 Gelt vnd gut kan man werben, aber nicht einen gesunden Leib. – Henisch, 1473, 50. 671 Gelt vnd gut lasst sich gewinnen vnd verlieren. – Henisch, 1473, 52; Petri, II, 332. 672 Gelt vnd Gut macht frischen muth. – Henisch, 1473, 55; Petri, II, 332; Körte, 1955. 673 Gelt vnd gut macht niemand reich gnug, sondern das gemüth, dass vergnügt ist. – Lehmann, 348, 5. 674 Gelt vnd gut manchen blendet vnd ist doch baldt verschwendet. – Henisch, 1473, 53; Petri, II, 332. 675 Gelt vnd gut nimpt offt ein böss end. – Henisch, 1473, 56; Petri, II, 332. 676 Gelt vnd gut recht anlegen, ist eine grosse kunst. – Henisch, 1797, 37; Petri, II, 332. 677 Gelt vnd Gut vergehet, Gott vnd sein Wort bestehet. – Henisch, 1473, 57. 678 Gelt vnd gut vor, Recht nach. – Henisch, 1473, 67. 679 Gelt vnd gut wendet dem geitzigen kein armut, sonder macht sie jhm. – Henisch, 1473, 63. 680 Gelt vnd gut will allzeit König sein. – Henisch, 1473, 62; Petri, II, 332. 681 Gelt vnd gut wirdt nie gehenckt. – Henisch, 1473, 65; Lehmann, II, 228, 92; Braun, I, 690. 682 Gelt vnnd Zorn macht alle Dinge verworrn. – Lehmann, II, 228, 91. 683 Gelt, wider gelt, spricht jetzt die Welt. – Henisch, 1467, 19; Petri, II, 333. 684 Gelt will ausgeben seyn; es schreyet immer im Beutel: lass auss. – Heyl, 475. 685 Gelt will die Welt. – Henisch, 1473, 61; Eyering, II, 648. 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wird die Welt regiert. – Ein älterer Dichter sagt: Geld fordern alle Hände; Geld ist ihr Element; Geld ist ihr hin und her; Geld ist ihr aus und ein, ihr Anfang und ihr Ende; Geld ist ihr Mark und Blut; Geld ist ihr Fett und Schmer; Geld ist ihr Dach und Fach; Geld ist ihr Haus und Höhle; Geld ist ihr Bett und Tisch, Geld ist ihr Wams und Kleid; Geld ist ihr Sinn und Herz; Geld ist ihr Leib und Seele. – Die Czechen sagen sprichwörtlich: Herr Geld ist überall. Und die Türken: Wer das Geld gibt, bläst die Pfeife. (Reinsberg II, 117.) Die Russen: Geld spricht nicht, aber es schafft viel. Es gebietet, wie die Engländer sagen, allem; und nach einem lateinischen Sprichwort gehorcht ihm (auch) alles, die Tugend sogar muss ihm, wo es gebietet, wie die Polen versichern, weichen. (Reinsberg II, 111.)
Holl.: Geld beheert de wereld. (Harrebomée, I, 218.) – Het geld regeert het land. (Harrebomée, I, 220; Bohn I, 319.)
It.: L'oro governa il mondo. (Gaal, 220.)
632 Gelt richt hader an. – Henisch, 1473, 7; Petri, II, 331.
633 Gelt schleusst auch die hell auff. – Franck, I, 118b; Henisch, 1473, 13; Lehmann, II, 227, 74; Braun, I, 683; Simrock, 3248; Körte, 1914.
Dass auch den Himmel, ist bekannt; nur den Himmel von aussen und die Hölle von innen.
Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes, que celui d'un serrurier. (Gaal, 643.)
634 Gelt schlichtet all ding, wenns gleich nicht so schwer ist als die Waar. – Henisch, 1473, 10; Petri, II, 331.
Der Franzose sagt: Geld versüsst alle Mühen des Lebens. (Reinsberg I, 112.)
635 Gelt schweigt nit, wo es ist. – Franck, I, 127b; Henisch, 1473, 25; Petri, II, 331; Lehmann, II, 227, 85; Braun, I, 694; Simrock, 3273; Körte, 1936.
636 Gelt setzet einen groben Ochssen hoch ans brett. – Henisch, 1473, 9; Petri, II, 338.
637 Gelt sieget in allen Sachen. – Henisch, 1473, 12; Petri, II, 331.
638 Gelt sol nicht, man gebs denn auss. – Franck, I, 118a.
639 Gelt taug vnd nutzt nichts, man gebe es dann auss. – Lehmann, 227, 86.
640 Gelt thut fürüber gahn, gleich wie ein Wandersmann. – Henisch, 1473, 16.
641 Gelt thut Glauben machen, Gelt hilfft zu allen Sachen. – Gruter, III, 43; Lehmann, II, 236, 39.
642 Gelt thut grosse Wunder inn der Welt. – Henisch, 1473, 18; Petri, II, 331.
643 Gelt trägt einen ferigen Hals. – Henisch, 1473, 20; Petri, II, 331.
644 Gelt trennet die Liebe. – Henisch, 1473, 22; Petri, I, 331.
645 Gelt treugt den Held. – Franck, I, 119b; Lehmann, II, 217, 87; Sailer, 71.
646 Gelt überwindet alle ding. – Henisch, 1473, 23; Lehmann, II, 228, 88.
647 Gelt überwindet offt die fromkeit. – Henisch, 1473, 24; Petri, II, 331.
648 Gelt vberreicht alle Ding. – Petri, II, 331.
649 Gelt verderbet (verführt) die Welt. – Henisch, 1473, 25; Gruter, I, 43; Petri, II, 331; Körte, 1895; Körte2, 2340.
650 Gelt verführt die Witzigen (Weisen). – Lehmann, 290, 37.
651 Gelt verkaufft Korn. – Henisch, 1473, 29; Petri, II, 331.
652 Gelt vermag all welt. – Franck, 118a.
653 Gelt vermag vnd richtet mehr auss als die Tasche. – Henisch, 1473, 30.
654 Gelt vertreibt keinen Hunger. – Henisch, 1473, 31; Petri, II, 331.
655 Gelt verwundet vnd heilet wider. – Henisch, 1473, 22; Petri, II, 331.
Frz.: Argent ard gent. (Bohn II, 5.)
656 Gelt vmb dienst ist nit danckswerth. – Franck, II, 44b; Henisch, 1473, 33; Lehmann, 72, 31; Gruter, I, 43; Petri, II, 331; Eiselein, 222; Simrock, 1613; Körte, 1951.
Der dient und der (entsprechend) Geld gibt, d. h. den Dienst bezahlt, heben miteinander auf und ist da von keiner Seite eine besondere Wiedervergeltung zu erwarten oder zu beanspruchen.
Lat.: Hostimentum est, opera pro pecunia. (Binder II, 1345; Philippi, 1, 182; Seybold, 224; Steinmeyer, 53.)
657 Gelt vnd (eitel) Ehr ist vrsach aller Lehr. – Henisch, 1473, 35; Lehmann, 156, 6 u. 254, 1; Petri, II, 331; Lehmann, II, 228, 90.
Dän.: Penge og ære lokker mangen til lære. (Prov. dan., 452.)
658 Gelt vnd geitz bringt noth vnd creutz. – Lehmann, 256, 51.
659 Gelt vnd gesundheit sind des Sommers lust. – Henisch, 1473, 26.
660 Gelt vnd gut bethöret die Leuth. – Henisch, 1473, 36; Petri, II, 331.
661 Gelt vnd gut führet den muth. – Henisch, 1473, 38; Lehmann, II, 228, 89; Petri, II, 331.
662 Gelt vnd gut gehört der welt, wer beweisen kann, behält. – Henisch, 271, 47.
663 Gelt vnd gut gehört inn die Welt. – Henisch, 1473, 39.
664 Gelt vnd gut gibt ehr, gunst vnd muth. – Henisch, 1473, 41; Petri, II, 331.
It.: Chi han ducati, Signori son chiamati. ( Gaal, 640.)
665 Gelt vnd gut gilt allein, ehr vnd tugent nichts. – Henisch, 1473, 42; Petri, II, 331.
666 Gelt vnd gut hat den nachgang (Nachhang). – Henisch, 1473, 43; Petri, II, 331.
667 Gelt vnd gut ist alsdenn gut, wenns hat ein Mann, der es recht brauchen kan. – Henisch, 1473, 44; Mathesy, 83a; Petri, II, 331.
668 Gelt vnd gut ist Gottes geringste gab. – Henisch, 1473, 46; Petri, II, 332.
669 Gelt vnd gut ist, wo der freund mut. – Franck, I, 57a.
Lat.: Ubi amici, ibi opes. (Philippi, II, 229.)
670 Gelt vnd gut kan man werben, aber nicht einen gesunden Leib. – Henisch, 1473, 50.
671 Gelt vnd gut lasst sich gewinnen vnd verlieren. – Henisch, 1473, 52; Petri, II, 332.
672 Gelt vnd Gut macht frischen muth. – Henisch, 1473, 55; Petri, II, 332; Körte, 1955.
673 Gelt vnd gut macht niemand reich gnug, sondern das gemüth, dass vergnügt ist. – Lehmann, 348, 5.
674 Gelt vnd gut manchen blendet vnd ist doch baldt verschwendet. – Henisch, 1473, 53; Petri, II, 332.
675 Gelt vnd gut nimpt offt ein böss end. – Henisch, 1473, 56; Petri, II, 332.
676 Gelt vnd gut recht anlegen, ist eine grosse kunst. – Henisch, 1797, 37; Petri, II, 332.
677 Gelt vnd Gut vergehet, Gott vnd sein Wort bestehet. – Henisch, 1473, 57.
678 Gelt vnd gut vor, Recht nach. – Henisch, 1473, 67.
679 Gelt vnd gut wendet dem geitzigen kein armut, sonder macht sie jhm. – Henisch, 1473, 63.
680 Gelt vnd gut will allzeit König sein. – Henisch, 1473, 62; Petri, II, 332.
681 Gelt vnd gut wirdt nie gehenckt. – Henisch, 1473, 65; Lehmann, II, 228, 92; Braun, I, 690.
682 Gelt vnnd Zorn macht alle Dinge verworrn. – Lehmann, II, 228, 91.
683 Gelt, wider gelt, spricht jetzt die Welt. – Henisch, 1467, 19; Petri, II, 333.
684 Gelt will ausgeben seyn; es schreyet immer im Beutel: lass auss. – Heyl, 475.
685 Gelt will die Welt. – Henisch, 1473, 61; Eyering, II, 648.
Holl.: Geld begeert de gansche wereld. (Harrebomée, I, 218.)
686 Gelt zeucht ein Mülstein viel Klaffter tieff aussm Boden. – Lehmann, II, 713, 39.
687 Gelt zubricht ehr und gut gewissen. – Henisch, 1606, 7; Petri, II, 332.
688 Gespartes Geld ist eine gute Rente.
Darum sagen die Russen: Spare dein Geld für die schlechte Zeit. (Cahier, 1886.)
689 Gestohlenes Geld verschimmelt nicht. (Wend. Lausitz.)
690 Gestolen Gelt gilt soviel als dienstgelt. – Lehmann, 852, 14.
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [748]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/776>, abgerufen am 18.06.2024. |