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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] wird die Welt regiert. - Ein älterer Dichter sagt: Geld fordern alle Hände; Geld ist ihr Element; Geld ist ihr hin und her; Geld ist ihr aus und ein, ihr Anfang und ihr Ende; Geld ist ihr Mark und Blut; Geld ist ihr Fett und Schmer; Geld ist ihr Dach und Fach; Geld ist ihr Haus und Höhle; Geld ist ihr Bett und Tisch, Geld ist ihr Wams und Kleid; Geld ist ihr Sinn und Herz; Geld ist ihr Leib und Seele. - Die Czechen sagen sprichwörtlich: Herr Geld ist überall. Und die Türken: Wer das Geld gibt, bläst die Pfeife. (Reinsberg II, 117.) Die Russen: Geld spricht nicht, aber es schafft viel. Es gebietet, wie die Engländer sagen, allem; und nach einem lateinischen Sprichwort gehorcht ihm (auch) alles, die Tugend sogar muss ihm, wo es gebietet, wie die Polen versichern, weichen. (Reinsberg II, 111.)

Holl.: Geld beheert de wereld. (Harrebomee, I, 218.) - Het geld regeert het land. (Harrebomee, I, 220; Bohn I, 319.)

It.: L'oro governa il mondo. (Gaal, 220.)

632 Gelt richt hader an. - Henisch, 1473, 7; Petri, II, 331.

633 Gelt schleusst auch die hell auff. - Franck, I, 118b; Henisch, 1473, 13; Lehmann, II, 227, 74; Braun, I, 683; Simrock, 3248; Körte, 1914.

Dass auch den Himmel, ist bekannt; nur den Himmel von aussen und die Hölle von innen.

Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes, que celui d'un serrurier. (Gaal, 643.)

634 Gelt schlichtet all ding, wenns gleich nicht so schwer ist als die Waar. - Henisch, 1473, 10; Petri, II, 331.

Der Franzose sagt: Geld versüsst alle Mühen des Lebens. (Reinsberg I, 112.)

635 Gelt schweigt nit, wo es ist. - Franck, I, 127b; Henisch, 1473, 25; Petri, II, 331; Lehmann, II, 227, 85; Braun, I, 694; Simrock, 3273; Körte, 1936.

636 Gelt setzet einen groben Ochssen hoch ans brett. - Henisch, 1473, 9; Petri, II, 338.

637 Gelt sieget in allen Sachen. - Henisch, 1473, 12; Petri, II, 331.

638 Gelt sol nicht, man gebs denn auss. - Franck, I, 118a.

639 Gelt taug vnd nutzt nichts, man gebe es dann auss. - Lehmann, 227, 86.

640 Gelt thut fürüber gahn, gleich wie ein Wandersmann. - Henisch, 1473, 16.

641 Gelt thut Glauben machen, Gelt hilfft zu allen Sachen. - Gruter, III, 43; Lehmann, II, 236, 39.

642 Gelt thut grosse Wunder inn der Welt. - Henisch, 1473, 18; Petri, II, 331.

643 Gelt trägt einen ferigen Hals. - Henisch, 1473, 20; Petri, II, 331.

644 Gelt trennet die Liebe. - Henisch, 1473, 22; Petri, I, 331.

645 Gelt treugt den Held. - Franck, I, 119b; Lehmann, II, 217, 87; Sailer, 71.

646 Gelt überwindet alle ding. - Henisch, 1473, 23; Lehmann, II, 228, 88.

647 Gelt überwindet offt die fromkeit. - Henisch, 1473, 24; Petri, II, 331.

648 Gelt vberreicht alle Ding. - Petri, II, 331.

649 Gelt verderbet (verführt) die Welt. - Henisch, 1473, 25; Gruter, I, 43; Petri, II, 331; Körte, 1895; Körte2, 2340.

650 Gelt verführt die Witzigen (Weisen). - Lehmann, 290, 37.

651 Gelt verkaufft Korn. - Henisch, 1473, 29; Petri, II, 331.

652 Gelt vermag all welt. - Franck, 118a.

653 Gelt vermag vnd richtet mehr auss als die Tasche. - Henisch, 1473, 30.

654 Gelt vertreibt keinen Hunger. - Henisch, 1473, 31; Petri, II, 331.

655 Gelt verwundet vnd heilet wider. - Henisch, 1473, 22; Petri, II, 331.

Frz.: Argent ard gent. (Bohn II, 5.)

656 Gelt vmb dienst ist nit danckswerth. - Franck, II, 44b; Henisch, 1473, 33; Lehmann, 72, 31; Gruter, I, 43; Petri, II, 331; Eiselein, 222; Simrock, 1613; Körte, 1951.

Der dient und der (entsprechend) Geld gibt, d. h. den Dienst bezahlt, heben miteinander auf und ist da von keiner Seite eine besondere Wiedervergeltung zu erwarten oder zu beanspruchen.

Lat.: Hostimentum est, opera pro pecunia. (Binder II, 1345; Philippi, 1, 182; Seybold, 224; Steinmeyer, 53.)

[Spaltenumbruch] 657 Gelt vnd (eitel) Ehr ist vrsach aller Lehr. - Henisch, 1473, 35; Lehmann, 156, 6 u. 254, 1; Petri, II, 331; Lehmann, II, 228, 90.

Dän.: Penge og aere lokker mangen til laere. (Prov. dan., 452.)

658 Gelt vnd geitz bringt noth vnd creutz. - Lehmann, 256, 51.

659 Gelt vnd gesundheit sind des Sommers lust. - Henisch, 1473, 26.

660 Gelt vnd gut bethöret die Leuth. - Henisch, 1473, 36; Petri, II, 331.

661 Gelt vnd gut führet den muth. - Henisch, 1473, 38; Lehmann, II, 228, 89; Petri, II, 331.

662 Gelt vnd gut gehört der welt, wer beweisen kann, behält. - Henisch, 271, 47.

663 Gelt vnd gut gehört inn die Welt. - Henisch, 1473, 39.

664 Gelt vnd gut gibt ehr, gunst vnd muth. - Henisch, 1473, 41; Petri, II, 331.

It.: Chi han ducati, Signori son chiamati. ( Gaal, 640.)

665 Gelt vnd gut gilt allein, ehr vnd tugent nichts. - Henisch, 1473, 42; Petri, II, 331.

666 Gelt vnd gut hat den nachgang (Nachhang). - Henisch, 1473, 43; Petri, II, 331.

667 Gelt vnd gut ist alsdenn gut, wenns hat ein Mann, der es recht brauchen kan. - Henisch, 1473, 44; Mathesy, 83a; Petri, II, 331.

668 Gelt vnd gut ist Gottes geringste gab. - Henisch, 1473, 46; Petri, II, 332.

669 Gelt vnd gut ist, wo der freund mut. - Franck, I, 57a.

Lat.: Ubi amici, ibi opes. (Philippi, II, 229.)

670 Gelt vnd gut kan man werben, aber nicht einen gesunden Leib. - Henisch, 1473, 50.

671 Gelt vnd gut lasst sich gewinnen vnd verlieren. - Henisch, 1473, 52; Petri, II, 332.

672 Gelt vnd Gut macht frischen muth. - Henisch, 1473, 55; Petri, II, 332; Körte, 1955.

673 Gelt vnd gut macht niemand reich gnug, sondern das gemüth, dass vergnügt ist. - Lehmann, 348, 5.

674 Gelt vnd gut manchen blendet vnd ist doch baldt verschwendet. - Henisch, 1473, 53; Petri, II, 332.

675 Gelt vnd gut nimpt offt ein böss end. - Henisch, 1473, 56; Petri, II, 332.

676 Gelt vnd gut recht anlegen, ist eine grosse kunst. - Henisch, 1797, 37; Petri, II, 332.

677 Gelt vnd Gut vergehet, Gott vnd sein Wort bestehet. - Henisch, 1473, 57.

678 Gelt vnd gut vor, Recht nach. - Henisch, 1473, 67.

679 Gelt vnd gut wendet dem geitzigen kein armut, sonder macht sie jhm. - Henisch, 1473, 63.

680 Gelt vnd gut will allzeit König sein. - Henisch, 1473, 62; Petri, II, 332.

681 Gelt vnd gut wirdt nie gehenckt. - Henisch, 1473, 65; Lehmann, II, 228, 92; Braun, I, 690.

682 Gelt vnnd Zorn macht alle Dinge verworrn. - Lehmann, II, 228, 91.

683 Gelt, wider gelt, spricht jetzt die Welt. - Henisch, 1467, 19; Petri, II, 333.

684 Gelt will ausgeben seyn; es schreyet immer im Beutel: lass auss. - Heyl, 475.

685 Gelt will die Welt. - Henisch, 1473, 61; Eyering, II, 648.

Holl.: Geld begeert de gansche wereld. (Harrebomee, I, 218.)

686 Gelt zeucht ein Mülstein viel Klaffter tieff aussm Boden. - Lehmann, II, 713, 39.

687 Gelt zubricht ehr und gut gewissen. - Henisch, 1606, 7; Petri, II, 332.

688 Gespartes Geld ist eine gute Rente.

Darum sagen die Russen: Spare dein Geld für die schlechte Zeit. (Cahier, 1886.)

689 Gestohlenes Geld verschimmelt nicht. (Wend. Lausitz.)

690 Gestolen Gelt gilt soviel als dienstgelt. - Lehmann, 852, 14.

[Spaltenumbruch] wird die Welt regiert. – Ein älterer Dichter sagt: Geld fordern alle Hände; Geld ist ihr Element; Geld ist ihr hin und her; Geld ist ihr aus und ein, ihr Anfang und ihr Ende; Geld ist ihr Mark und Blut; Geld ist ihr Fett und Schmer; Geld ist ihr Dach und Fach; Geld ist ihr Haus und Höhle; Geld ist ihr Bett und Tisch, Geld ist ihr Wams und Kleid; Geld ist ihr Sinn und Herz; Geld ist ihr Leib und Seele. – Die Czechen sagen sprichwörtlich: Herr Geld ist überall. Und die Türken: Wer das Geld gibt, bläst die Pfeife. (Reinsberg II, 117.) Die Russen: Geld spricht nicht, aber es schafft viel. Es gebietet, wie die Engländer sagen, allem; und nach einem lateinischen Sprichwort gehorcht ihm (auch) alles, die Tugend sogar muss ihm, wo es gebietet, wie die Polen versichern, weichen. (Reinsberg II, 111.)

Holl.: Geld beheert de wereld. (Harrebomée, I, 218.) – Het geld regeert het land. (Harrebomée, I, 220; Bohn I, 319.)

It.: L'oro governa il mondo. (Gaal, 220.)

632 Gelt richt hader an.Henisch, 1473, 7; Petri, II, 331.

633 Gelt schleusst auch die hell auff.Franck, I, 118b; Henisch, 1473, 13; Lehmann, II, 227, 74; Braun, I, 683; Simrock, 3248; Körte, 1914.

Dass auch den Himmel, ist bekannt; nur den Himmel von aussen und die Hölle von innen.

Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes, que celui d'un serrurier. (Gaal, 643.)

634 Gelt schlichtet all ding, wenns gleich nicht so schwer ist als die Waar.Henisch, 1473, 10; Petri, II, 331.

Der Franzose sagt: Geld versüsst alle Mühen des Lebens. (Reinsberg I, 112.)

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637 Gelt sieget in allen Sachen.Henisch, 1473, 12; Petri, II, 331.

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640 Gelt thut fürüber gahn, gleich wie ein Wandersmann.Henisch, 1473, 16.

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[Spaltenumbruch] 657 Gelt vnd (eitel) Ehr ist vrsach aller Lehr.Henisch, 1473, 35; Lehmann, 156, 6 u. 254, 1; Petri, II, 331; Lehmann, II, 228, 90.

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666 Gelt vnd gut hat den nachgang (Nachhang).Henisch, 1473, 43; Petri, II, 331.

667 Gelt vnd gut ist alsdenn gut, wenns hat ein Mann, der es recht brauchen kan.Henisch, 1473, 44; Mathesy, 83a; Petri, II, 331.

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669 Gelt vnd gut ist, wo der freund mut.Franck, I, 57a.

Lat.: Ubi amici, ibi opes. (Philippi, II, 229.)

670 Gelt vnd gut kan man werben, aber nicht einen gesunden Leib.Henisch, 1473, 50.

671 Gelt vnd gut lasst sich gewinnen vnd verlieren.Henisch, 1473, 52; Petri, II, 332.

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674 Gelt vnd gut manchen blendet vnd ist doch baldt verschwendet.Henisch, 1473, 53; Petri, II, 332.

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676 Gelt vnd gut recht anlegen, ist eine grosse kunst.Henisch, 1797, 37; Petri, II, 332.

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678 Gelt vnd gut vor, Recht nach.Henisch, 1473, 67.

679 Gelt vnd gut wendet dem geitzigen kein armut, sonder macht sie jhm.Henisch, 1473, 63.

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[[748]/0776] wird die Welt regiert. – Ein älterer Dichter sagt: Geld fordern alle Hände; Geld ist ihr Element; Geld ist ihr hin und her; Geld ist ihr aus und ein, ihr Anfang und ihr Ende; Geld ist ihr Mark und Blut; Geld ist ihr Fett und Schmer; Geld ist ihr Dach und Fach; Geld ist ihr Haus und Höhle; Geld ist ihr Bett und Tisch, Geld ist ihr Wams und Kleid; Geld ist ihr Sinn und Herz; Geld ist ihr Leib und Seele. – Die Czechen sagen sprichwörtlich: Herr Geld ist überall. Und die Türken: Wer das Geld gibt, bläst die Pfeife. (Reinsberg II, 117.) Die Russen: Geld spricht nicht, aber es schafft viel. Es gebietet, wie die Engländer sagen, allem; und nach einem lateinischen Sprichwort gehorcht ihm (auch) alles, die Tugend sogar muss ihm, wo es gebietet, wie die Polen versichern, weichen. (Reinsberg II, 111.) Holl.: Geld beheert de wereld. (Harrebomée, I, 218.) – Het geld regeert het land. (Harrebomée, I, 220; Bohn I, 319.) It.: L'oro governa il mondo. (Gaal, 220.) 632 Gelt richt hader an. – Henisch, 1473, 7; Petri, II, 331. 633 Gelt schleusst auch die hell auff. – Franck, I, 118b; Henisch, 1473, 13; Lehmann, II, 227, 74; Braun, I, 683; Simrock, 3248; Körte, 1914. Dass auch den Himmel, ist bekannt; nur den Himmel von aussen und die Hölle von innen. Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes, que celui d'un serrurier. (Gaal, 643.) 634 Gelt schlichtet all ding, wenns gleich nicht so schwer ist als die Waar. – Henisch, 1473, 10; Petri, II, 331. Der Franzose sagt: Geld versüsst alle Mühen des Lebens. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [748]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/776>, abgerufen am 24.11.2024.