Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 691 Gewonnen Geld kommt nicht an den dritten Mann. Holl.: Het is als Oost-Indisch geld, het komt niet aan den derden man. (Harrebomee, I, 220.) 692 Gibst kein Geld, so kommt der Zorn, gibst das Geld, ist Freud' verlor'n. 693 Gibst mers Geld, spricht der Schuster, su ga ich dir die Schuh. - Frommann, III, 248, 256; Gomolcke, 414; hochdeutsch bei Hoefer, 964b. 694 Gross Geld, gross Ehr'. Lat.: Dignitatem affert fortuna. (Binder I, 331; II, 785; Buchler, 95.) 695 Gross Geld, gross sorg vnd gefahr. - Petri, II, 357. 696 Gross Geld muss bawen, kriegen, Wuchern oder pancketiren. - Petri, II, 357. 697 Gross gelt, gross glaub. - Henisch, 1468, 31; Gruter, I, 45; Petri, II, 357; Simrock, 3290; Braun, I, 688; Sailer, 203; Körte, 1926. Ung.: Kinek menyi penze, anyi hitele. (Gaal, 649.) 698 Gross gelt vnd Gut lasst einen nicht schlaffen. Henisch, 1474, 5; Lehmann, II, 232, 171. 699 Gross gelt vnd vnsträflich leben sind selten beyeinander. - Henisch, 1474, 2; Petri, II, 357. 700 Gulden gelt, gulden arbeit, so ging es recht zu aller zeit. - Henisch, 1468, 34; Petri, II, 843; Graf, 266, 250. 701 Gut Geld stiehlt der Dieb, treue Herzen der Verleumder. 702 Gut gelt, böse Waar. - Henisch, 1468, 37; Petri, II, 367. 703 Gut gelt vmb Spinweb vnd Nesselgarn geben ist vngleiche Waar. - Henisch, 1468, 38; Petri, II, 367. 704 Hab' ich Geld, so bin ich gut Bruder. Dän.: Har jeg penge, da er jeg öll-konens frende. (Prov. dan., 453.) 705 Hab' ich Geld, so hab' ich alles in der Welt. 706 Hab' ich kein Geld, so hab' ich doch Ehre. Die Osmanen: Fehlt uns Geld, so lagst uns wenigstens Ehre haben. (Schlechta, 422.) 707 Hab' ich kein Geld, so haben's andere Leut'. - Frischbier, 1416. 708 Hart gearnet gelt gehet zähe herauss. - Franck, II, 168a; Henisch, 1468, 5; Petri, II, 371; Gruter, I, 47; Lehmann, II, 262, 20; Eiselein, 221. 709 Hast du Geld, das blinkt, gib Acht, dass es nicht klingt. Holl.: Heeft iemand gold, dat schoon blinkt, hij zorge, dat het niet klinkt. (Harrebomee, I, 219.) 710 Hast du Geld, so bist du fromm (gescheit, klug, verständig, weise) genug in der Welt. Lat.: Divinum ingenium plena crumena facit. (Philippi, I, 123.) 711 Hast du Geld, so bist du lieb, du seist Schelm oder Dieb. - Kirchhofer, 246; Latendorf II, 6. Engl.: I wot well how the world wags; he is most lovd that has most bags. (Gaal, 648.) Lat.: Generosus es ex crumena. (Philippi, I, 168.) 712 Hast du Geld, so hast du Welt. Bildung nämlich, äussere Politur. Auch mit dem Zusatz: "Hast du keins, so schad't auch klein's." (Fischart, Prakt.) 713 Hast du Geld, so kommst du fort, hast du keins, so bleibe dort. - Parömiakon, 831. 714 Hast du Geld, so setz' dich nieder, hast du keins, so bin ich dir zuwider. - Parömiakon, 832. 715 Hast du Geld, so setz' dich nieder, hast du keins (nichts), so scher' (pack') dich wieder. Körte, 1969 u. 2423; Venedey, 120; Bohn I, 152; Simrock, 3277; Braun, I, 708. Hast du nicht Geld, sagt der Czeche, so geh' nicht ins Wirthshaus. (Reinsberg II, 109.) Lat.: Ipse licet veniat Musis comitatus Apollo; si nil attuleris, ibis, Homere, foras. (Gaal, 647.) 716 Hast du Geld, so spiel', hast du keins, so stiehl! - Simrock, 3305; Körte, 1919 u. 2370. 717 Hast du Geld, wirst du nicht verfällt. - Eiselein, 221. Wer Geld hat, behauptet das Sprichwort, soll darauf rechnen können, auch wenn er schuldig ist, nicht verurtheilt [Spaltenumbruch] zu werden, was auch der Sinn des folgenden, von Cicero angeführten Sprichworts ist. Lat.: Pecuniosus damnari non potest. (Erasm., 650; Philippi, II, 88.) - Pecuniosus etiam nocens non damnatur. (Cicero.) (Binder II, 2521; Faselius, 196; Wiegand, 681; Eiselein, 221.) 718 Hast du Geldes werth, so wirst du hoch geehrt. 719 Hast du gelt, so bist du werth. - Henisch, 1474, 8; Petri, II, 372. Für dein Geld bist du überall brav, sagen die Kleinrussen. Auch: Martin ist so gut wie sein Geld. (Reinsberg II, 110.) 720 Hast du gelt, so spil, hast du keins, so stil; der Hascher kompt vnd fanget dich, der Prediger kompt vnd straffet dich, der Hencker kompt vnd henget dich, der Teuffel kompt vnd holet dich. - Henisch, 1474, 9; Petri, II, 372. 721 Hast du kein Geld, so werd' ein Amtmann, sagte jener Hofnarr zu seinem Fürsten. - Hoefer, 446; Bohn I, 152; Simrock, 295. 722 Hast du kein gelt, so bist du ein armer Held. - Henisch, 1474, 16; Petri, II, 373. 723 Hast fremdes Geld du in Verwahr, droht deinem Hause Feuersgefahr. Auch der reichste Mann kann in eine augenblickliche Geldverlegenheit kommen. Die Hoffnung, dass man das, was man von dem anvertrauten Gelde nimmt, baldigst erstatten könne; der Gedanke, dass man nur borge und nicht entwende, kann auch den sonst ehrlichen Mann verlocken. Das Sprichwort empfiehlt daher, fremdes Geld nicht ohne Noth in Verwahrung zu nehmen, es vielmehr sobald als möglich wie einen unwillkommenen Gast aus dem Hause zu schaffen. 724 Häst Göld, krögst Fisch. 725 Hastu gelt, so trit herfür, hastu keins, steh' hinder der Thür. - Henisch, 1474, 14; Lehmann, 254, 10; Zinkgref, III, 63; Petri, II, 373; Latendorf II, 17; Manl., 349; Körte, 1930; Körte2, 2382; Eiselein, 220; Simrock, 3278. Lat.: Si careas aere, cupiet te nemo videre. (Gaal, 647.) 726 Hat einer Geld, so ist er ein Held; und der mit güldenen Aepfeln werfen kann, behält das Feld. - Pistor., IX, 76; Simrock, 3239; Zinkgref, III, 234. 727 Hätt' ich Geld, so wär' ich lieb, und wär' ich eine Hur', mein' Mutter ein Sack und mein Vater ein Dieb. - Körte, 1943 u. 2395. 728 Hawwe ick Geld, sau sie ick lustig, hawwe ick kent, sau sie ick dostig. (Waldeck.) - Curtze, 323, 113. 729 Heste ock Geld? sed Dongroth. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 357. 730 Het ich dein gelt vnd du meine tugend. - Gruter, I, 47; III, 49; Lehmann, 265, 33; Sailer, 115; Simrock, 3259; Eiselein, 221; Körte, 1942. Venedey hat (120) statt Tugend: Jugend. 731 Het ich gelt, ich möcht leicht fromm sein. - Franck, II, 32b. 732 Het ich gelt, ich were fromm genug. - Gruter, I, 48; Eiselein, 221; Sailer, 200; Gaal, 648. Ich weiss gar wohl, wie sie's treiben in der Welt, man liebt am meisten den mit dem meisten Geld, sagen die Engländer. (Reinsberg II, 110.) Holl.: Had ik maar geld, ik werd voor vroom geteld. (Harrebomee, I, 219.) 733 Het ich gelt, ich were leicht weiss vnd fromb gnug. - Franck, II, 6b u. 61b; Egenolff, 45b; Petri, II, 378; Lehmann, II, 265, 35; Eyering, III, 16; Körte, 1945; Simrock, 3258. Lat.: Dummodo sit dives, barbarus ille placet. (Philippi, I, 128.) 734 Het ich nur gelt, so were ich ein Held, schreyet alle Welt. - Henisch, 1474, 20. 735 Het is bether sonder gelt, dann sonder friende tho leuen. - Tappius, 75b. 736 Hett ich gelt, so wer ich werdt gehalten. - Franck, II, 9b; Lehmann, II, 262, 24; Tappius, 12a; Petri, II, 378; Egenolff, 14a. 737 Hett ich nur gelt, so wolt ich werden, was ich wolt. - Henisch, 1474, 22; Petri, II, 378. 738 Heute fürs Geld, morgen umsonst, sagt der Wirth. Böhm.: Nemas-li penez, do hospody nelez. (Celakovsky.) [Spaltenumbruch] 691 Gewonnen Geld kommt nicht an den dritten Mann. Holl.: Het is als Oost-Indisch geld, het komt niet aan den derden man. 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691 Gewonnen Geld kommt nicht an den dritten Mann.
Holl.: Het is als Oost-Indisch geld, het komt niet aan den derden man. (Harrebomée, I, 220.)
692 Gibst kein Geld, so kommt der Zorn, gibst das Geld, ist Freud' verlor'n.
693 Gibst mers Geld, spricht der Schuster, su ga ich dir die Schuh. – Frommann, III, 248, 256; Gomolcke, 414; hochdeutsch bei Hoefer, 964b.
694 Gross Geld, gross Ehr'.
Lat.: Dignitatem affert fortuna. (Binder I, 331; II, 785; Buchler, 95.)
695 Gross Geld, gross sorg vnd gefahr. – Petri, II, 357.
696 Gross Geld muss bawen, kriegen, Wuchern oder pancketiren. – Petri, II, 357.
697 Gross gelt, gross glaub. – Henisch, 1468, 31; Gruter, I, 45; Petri, II, 357; Simrock, 3290; Braun, I, 688; Sailer, 203; Körte, 1926.
Ung.: Kinek menyi pénze, anyi hitele. (Gaal, 649.)
698 Gross gelt vnd Gut lasst einen nicht schlaffen. Henisch, 1474, 5; Lehmann, II, 232, 171.
699 Gross gelt vnd vnsträflich leben sind selten beyeinander. – Henisch, 1474, 2; Petri, II, 357.
700 Gulden gelt, gulden arbeit, so ging es recht zu aller zeit. – Henisch, 1468, 34; Petri, II, 843; Graf, 266, 250.
701 Gut Geld stiehlt der Dieb, treue Herzen der Verleumder.
702 Gut gelt, böse Waar. – Henisch, 1468, 37; Petri, II, 367.
703 Gut gelt vmb Spinweb vnd Nesselgarn geben ist vngleiche Waar. – Henisch, 1468, 38; Petri, II, 367.
704 Hab' ich Geld, so bin ich gut Bruder.
Dän.: Har jeg penge, da er jeg øll-konens frende. (Prov. dan., 453.)
705 Hab' ich Geld, so hab' ich alles in der Welt.
706 Hab' ich kein Geld, so hab' ich doch Ehre.
Die Osmanen: Fehlt uns Geld, so lagst uns wenigstens Ehre haben. (Schlechta, 422.)
707 Hab' ich kein Geld, so haben's andere Leut'. – Frischbier, 1416.
708 Hart gearnet gelt gehet zähe herauss. – Franck, II, 168a; Henisch, 1468, 5; Petri, II, 371; Gruter, I, 47; Lehmann, II, 262, 20; Eiselein, 221.
709 Hast du Geld, das blinkt, gib Acht, dass es nicht klingt.
Holl.: Heeft iemand gold, dat schoon blinkt, hij zorge, dat het niet klinkt. (Harrebomée, I, 219.)
710 Hast du Geld, so bist du fromm (gescheit, klug, verständig, weise) genug in der Welt.
Lat.: Divinum ingenium plena crumena facit. (Philippi, I, 123.)
711 Hast du Geld, so bist du lieb, du seist Schelm oder Dieb. – Kirchhofer, 246; Latendorf II, 6.
Engl.: I wot well how the world wags; he is most lovd that has most bags. (Gaal, 648.)
Lat.: Generosus es ex crumena. (Philippi, I, 168.)
712 Hast du Geld, so hast du Welt.
Bildung nämlich, äussere Politur. Auch mit dem Zusatz: „Hast du keins, so schad't auch klein's.“ (Fischart, Prakt.)
713 Hast du Geld, so kommst du fort, hast du keins, so bleibe dort. – Parömiakon, 831.
714 Hast du Geld, so setz' dich nieder, hast du keins, so bin ich dir zuwider. – Parömiakon, 832.
715 Hast du Geld, so setz' dich nieder, hast du keins (nichts), so scher' (pack') dich wieder. Körte, 1969 u. 2423; Venedey, 120; Bohn I, 152; Simrock, 3277; Braun, I, 708.
Hast du nicht Geld, sagt der Czeche, so geh' nicht ins Wirthshaus. (Reinsberg II, 109.)
Lat.: Ipse licet veniat Musis comitatus Apollo; si nil attuleris, ibis, Homere, foras. (Gaal, 647.)
716 Hast du Geld, so spiel', hast du keins, so stiehl! – Simrock, 3305; Körte, 1919 u. 2370.
717 Hast du Geld, wirst du nicht verfällt. – Eiselein, 221.
Wer Geld hat, behauptet das Sprichwort, soll darauf rechnen können, auch wenn er schuldig ist, nicht verurtheilt
zu werden, was auch der Sinn des folgenden, von Cicero angeführten Sprichworts ist.
Lat.: Pecuniosus damnari non potest. (Erasm., 650; Philippi, II, 88.) – Pecuniosus etiam nocens non damnatur. (Cicero.) (Binder II, 2521; Faselius, 196; Wiegand, 681; Eiselein, 221.)
718 Hast du Geldes werth, so wirst du hoch geehrt.
719 Hast du gelt, so bist du werth. – Henisch, 1474, 8; Petri, II, 372.
Für dein Geld bist du überall brav, sagen die Kleinrussen. Auch: Martin ist so gut wie sein Geld. (Reinsberg II, 110.)
720 Hast du gelt, so spil, hast du keins, so stil; der Hascher kompt vnd fanget dich, der Prediger kompt vnd straffet dich, der Hencker kompt vnd henget dich, der Teuffel kompt vnd holet dich. – Henisch, 1474, 9; Petri, II, 372.
721 Hast du kein Geld, so werd' ein Amtmann, sagte jener Hofnarr zu seinem Fürsten. – Hoefer, 446; Bohn I, 152; Simrock, 295.
722 Hast du kein gelt, so bist du ein armer Held. – Henisch, 1474, 16; Petri, II, 373.
723 Hast fremdes Geld du in Verwahr, droht deinem Hause Feuersgefahr.
Auch der reichste Mann kann in eine augenblickliche Geldverlegenheit kommen. Die Hoffnung, dass man das, was man von dem anvertrauten Gelde nimmt, baldigst erstatten könne; der Gedanke, dass man nur borge und nicht entwende, kann auch den sonst ehrlichen Mann verlocken. Das Sprichwort empfiehlt daher, fremdes Geld nicht ohne Noth in Verwahrung zu nehmen, es vielmehr sobald als möglich wie einen unwillkommenen Gast aus dem Hause zu schaffen.
724 Häst Göld, krögst Fisch.
725 Hastu gelt, so trit herfür, hastu keins, steh' hinder der Thür. – Henisch, 1474, 14; Lehmann, 254, 10; Zinkgref, III, 63; Petri, II, 373; Latendorf II, 17; Manl., 349; Körte, 1930; Körte2, 2382; Eiselein, 220; Simrock, 3278.
Lat.: Si careas aere, cupiet te nemo videre. (Gaal, 647.)
726 Hat einer Geld, so ist er ein Held; und der mit güldenen Aepfeln werfen kann, behält das Feld. – Pistor., IX, 76; Simrock, 3239; Zinkgref, III, 234.
727 Hätt' ich Geld, so wär' ich lieb, und wär' ich eine Hur', mein' Mutter ein Sack und mein Vater ein Dieb. – Körte, 1943 u. 2395.
728 Hawwe ick Geld, sau sie ick lustig, hawwe ick kent, sau sie ick dostig. (Waldeck.) – Curtze, 323, 113.
729 Heste ock Geld? sed Dongroth. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 357.
730 Het ich dein gelt vnd du meine tugend. – Gruter, I, 47; III, 49; Lehmann, 265, 33; Sailer, 115; Simrock, 3259; Eiselein, 221; Körte, 1942.
Venedey hat (120) statt Tugend: Jugend.
731 Het ich gelt, ich möcht leicht fromm sein. – Franck, II, 32b.
732 Het ich gelt, ich were fromm genug. – Gruter, I, 48; Eiselein, 221; Sailer, 200; Gaal, 648.
Ich weiss gar wohl, wie sie's treiben in der Welt, man liebt am meisten den mit dem meisten Geld, sagen die Engländer. (Reinsberg II, 110.)
Holl.: Had ik maar geld, ik werd voor vroom geteld. (Harrebomée, I, 219.)
733 Het ich gelt, ich were leicht weiss vnd fromb gnug. – Franck, II, 6b u. 61b; Egenolff, 45b; Petri, II, 378; Lehmann, II, 265, 35; Eyering, III, 16; Körte, 1945; Simrock, 3258.
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734 Het ich nur gelt, so were ich ein Held, schreyet alle Welt. – Henisch, 1474, 20.
735 Het is bether sonder gelt, dann sonder friende tho leuen. – Tappius, 75b.
736 Hett ich gelt, so wer ich werdt gehalten. – Franck, II, 9b; Lehmann, II, 262, 24; Tappius, 12a; Petri, II, 378; Egenolff, 14a.
737 Hett ich nur gelt, so wolt ich werden, was ich wolt. – Henisch, 1474, 22; Petri, II, 378.
738 Heute fürs Geld, morgen umsonst, sagt der Wirth.
Böhm.: Nemáš-li penĕz, do hospody nelez. (Čelakovský.)
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