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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 1557, 11; Agricola II, 157; Petri, II, 340; Eyering, I, 186, 197 u. 692; Egenolff, 58b u. 98b; Latendorf II, 14; Mayer, I, 176; Parömiakon, 2983; Simrock, 3679; Körte, 2185; Gaal, 733; Hillebrand, 238; für Waldeck: Curtze, 354 u. 503; für Niederösterreich: Frommann, III, 390, 12.

Die Osmanen sagen ähnlich: Dieb und Dieb gesellt sich gern. (Schlechta, 217.) Der Italiener sagt: Gott erschafft die Menschen, aber sie gesellen sich zusammen. Die Bulgaren: Jeder gesellt sich zu dem, der ihm Ebenbild ist. (Reinsberg II, 66 u. 67.) Das Sprichwort wird, obgleich es auf Gleichheit im Guten wie im Bösen bezogen werden kann, doch meist im übeln Sinne angewandt. Nach einem griechischen Sprichwort erkennen sich Räuber und Wölfe schnell; auch von Personen, die ein ausschweifendes Leben führen, wird dies behauptet. Juvenal sagt: "Magna inter mollis concordia." Hat dagegen jemand gute oder üble Eigenschaften, die den unsern entgegengesetzt sind, so errathen wir es leicht, ehe sie noch hervortreten, und seine Gegenwart hat für uns etwas Beklemmendes, Abstossendes. Melancholische fliehen die Gesellschaft heiterer Personen, sagt uns Horaz: "Oderunt hilarem tristes, tristemque jocundi." Wenn das Sprichwort aber so zutreffend wäre in physischer wie moralischer Bedeutung, so würden wir zuweilen recht malerische Versammlungen sehen und lustige Auftritte erleben. Ein reicher Engländer veranstaltete davon einige Proben; er lud einmal lauter Personen mit ungewöhnlich langem Kinn, und so viel, als er hatte ermitteln können, zu Gaste. Kaum sassen sie, als sie einander, überrascht von dem scheinbaren Zufall, der sie zusammengeführt hatte, das Sprichwort in Anwendung brachten: Quand on est au refectoire, chacun y rit ebranle la machoire. Als sie anfingen zu essen und alle ihre Kinne bis weit über die Tafel bewegten, brachen sie übereinstimmend in ein lautes Lachen aus. Man bat den Wirth um Aufklärung über dies Zusammentreffen, erhielt sie und war sehr befriedigt. Ein anderes mal lud derselbe Engländer eine Gesellschaft lauter Schielender zusammen; die gekreuzten Begrüssungen, das falsche Anblicken und die sich regelmässig durchschneidenden Augenstrahlen machten ihm viel Spass. Eine dritte Gesellschaft, aus lauter Stammelnden bestehend, hätte aber bald mit einem Duell geendigt; weil der Stammelnde der Waffe beraubt ist, die andern zur Vertheidigung dient, ist er bei jedem scherzhaften Angriff ein leidendes Wesen; er kann daher keinen Scherz ertragen. - Peter der Grosse veranstaltete einmal eine Zwergenhochzeit, bei welcher neben dem Brautpaar noch zweiundsiebzig Zwerge gegenwärtig waren. (Vgl. Wagenseil, Aehrenlese, Altenburg 1832, Nr. 290.)

Frz.: Il n'est que la sorte. (Kritzinger, 654b.) - Ne nous associons qu'aveque nos egaux. (Cahier, 140.)

It.: Non v' e cosa che piu leghi i cuori, che l'uniformita de costumi. (Pazzaglia, 74, 3.)

Lat.: Associat similes natura. (Binder II, 269; Palingen, 10, 93.) - Graculus graculo assidit. (Philippi, I, 169; Schonheim, G, 6.)

69 Gleich vnd gleich gesellet sich gern, sprach der Teuffel, wischt er den Arsch an ein alt Weib. - Henisch, 1646, 40; Hoefer, 1024a; Der wiederauferstandene Eulenspiegel (Stuttgart 1863), Nr. 1.

Lat.: Cicada cicadae cara, formica formicae. (Philippi, I, 82.) - Schlim schlem quando terit, similis similem sibi quaerit.

70 Gleich vnd gleich gesellt sich gern, der Dreck muss den Misthaufen mehrn. - Lehmann, 329, 66.

71 Gleich vnd gleich gesellt sich gern, sprach der teuffel zu eim koler. - Franck, II, 60b; Henisch, 1646, 37; Gruter, I, 44; Hollenberg, III, 26; Latendorf II, 16; Neue Monatsschrift (Jauer 1802), S. 121; Blum, 476; Egenolff, 57b; Luther, 314; Siebenkees, 33; Müller, 6, 5; Pistor., IX, 54; Steiger, 367; Bücking, 104; Ramann, Unterr., III, 32; Sailer, 127; Kirchhofer, 234; Körte, 2185 u. 2691; Simrock, 3688; Hoefer, 1024b; Eiselein, 240; Simplic., III, 174.

Böhm.: Doba k dobe, rovni k sobe. - Rovny se k rovnemu hrne. (Celakovsky, 37.)

Engl.: Birds of a feather, flock together. - Like will to like, as the Devil said to the collier. (Eiselein, 240.)

Lat.: Cascus cascam ducit. (Varro.) (Binder I, 173; II, 447; Erasm., 849; Philippi, I, 74; Seybold, 68.) - Cum paribus pares habitant vivuntque libenter. (Binder II, 651.) - Pares cum paribus facillime congregantur. (Cicero.) (Binder II, 2475; Faselius, 192; Philippi, II, 88; Schonheim, P, 2; Seybold, 426; Wiegand, 242.) - Sic fuit, est et erit: similis similem sibi quaerit.

72 Gleich vnd gleich gibt die beste freundtschafft. - Henisch, 1646, 45; Petri, II, 340.

Seele und Seele sind Wegegenossen, sagen die Osmanen. (Schlechta, 190.)

Holl.: Gelijk bij gelijk bevordert den vrede. (Harrebomee, I, 224.)

[Spaltenumbruch] 73 Gleich vnd gleich ist eins so gut als das ander. - Petri, II, 340.

Holl.: Gelijk bij gelijk, Jan bij Lijs, het paar een dubbeltje. (Bohn I, 319.)

74 Gleich vnd gleich kan einander nicht verführen. - Petri, II, 340.

75 Gleich vnd gleich machet den Meister reich. - Henisch, 1646, 55.

76 Gleich vnd gleich paaren sich am besten. - Henisch, 1557, 11.

77 Gleich vnd gleich vereinigt sich wol, sonst ist alles jammers voll. - Petri, II, 340.

78 Gleich vnd gleich verstehen einander. - Henisch, 1646, 46.

Lat.: Balbus balbum rectus intelligit. (Henisch, 1646, 47.)

79 Gleich vnd gleich verstellet sich gern. - Henisch, 1646, 48.

Lat.: Uxor pessima, pessimus maritus. (Henisch, 1646, 49.)

80 Gleich vnd Recht bestät am lengsten. - Agricola II, 95.

81 Gleich vnd recht wehret am längsten, denn man gebrauchts nicht vil. - Henisch, 1640, 19; Latendorf II, 15; Petri, II, 340.

82 Gleich wieder ist die beste Bezahlung.

83 Gleich zu gleich gesellt sich gern. - Guter, I, 44; Schottel, 1121a.

Die Russen: Jeder kannte den Seinen und lud ihn zu Bier; im schwarzen Walde traf der Teufel den Satan. (Reinsberg II, 66.)

Lat.: Aequalis aequalem delectat. (Philippi, I, 12.)

84 Gleich zu gleich gibt gute Freundschafft. - Lehmann, 327, 39; Bresl. Erzähler, 1809, S. 580.

Verschiedenheit der Denkungsarten stiftet vielleicht ebenso viel Freundschaften oder hält sie, als ihre Uebereinstimmung.

Mhd.: Ein frum man hat den andern liep, so minnet ein diep den andern dieb. (Renner.) (Zingerle, 52.) - Man spricht sicherleichen, ein ieglich suocht sin gleichen. (Morolf.) (Haupt, VI, 306, 8.)

Holl.: Ghelic mint sijns ghelic. (Tunn., 13, 23.)

Lat.: Compar amat similem, quod amatur amabit amantem. (Haupt, VI, 304, 8.) - Loquerunt et amant similes, simul undique clamant. (Fallersleben, 365.) - Sic fuit est et erit: similis similem quaerit. (Egeria, 279.)

85 Gleich zu gleich, sagte der blinde Vogelhändler, da setzte er einen Spatz zu einem Canarienvogel.

Holl.: Uilen bij uilen, zei stikziende Fransje, en hij zette eene musch bij een' kanarienvogel. (Harrebomee, II, 351.)

86 Gleich zu gleich, sagte der Bummler zum Lump.

Frz.: Fagot cherche bourree. (Gaal, 733.)

Holl.: Gelijk bij gelijk, zei moddekevuil, en zij kroop bij eene bigge. (Harrebomee, I, 224.)

87 Gleich zu gleichem, die Niss zur Lauss vnd Quaterdrey zu Zincken Dauss. - Henisch, 1646, 51.

88 Gleich zu gleichem ist das best. - Petri, II, 441; Henisch, 326.

89 Gleich zur Stell', seggt de Preikszus1. (Ragnit.)

1) Der Name eines Schmieds in der Gegend von Szillen

90 Gleich bei gleich, sät der Düwel, du sprong he op'ne Kohlegits (Kohlentreiber). (Aachen.) - Firmenich, I, 495, 181; Hoefer, 1022.

Gleich bei gleich, da fand der Schmied den Kohlenbrenner, sagen die Czechen. (Reinsberg II, 66.)

Mhd.: Als ein sprichwort, daz da stat: swa geleich seins geleichen hat, da sein beidiu wolgemuot. (Teichner.) (Zingerle, 55.)

Holl.: Gelijk bij gelijk, zei de drommel. (Harrebomee, I, 224.) - Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hij onmoette een' schoorsteenveger. (Harrebomee, I, 298.) (Heintz Pech ist einer der vielen Namen des Teufels.)

91 Gleik bi gleik, seggt de Diewel tom Schornstenfeger, ök si schwart on du nicht witt. - Frischbier2, 1301.

92 Gleik söcht sik, Gleik findt sik. (Ostfries.) - Bueren, 478; Hauskalender, I.

93 Gleik socht sick, recht findet sick. - Lübben.

94 Gleik un gleik (leik un leik) gesellt sik gärn. - Hauskalender, I.

Mhd.: Ez ist ein altiu lere, daz sich der man gesellet, als sein leben ist gestellet. (Zingerle, 52.)

95 Gleik un gleik gesellt sik, sed de Düvel, un kem bi'n Kolenbrenner. (Holst.) - Schütze, II, 38; Hagen, 98, 7.

[Spaltenumbruch] 1557, 11; Agricola II, 157; Petri, II, 340; Eyering, I, 186, 197 u. 692; Egenolff, 58b u. 98b; Latendorf II, 14; Mayer, I, 176; Parömiakon, 2983; Simrock, 3679; Körte, 2185; Gaal, 733; Hillebrand, 238; für Waldeck: Curtze, 354 u. 503; für Niederösterreich: Frommann, III, 390, 12.

Die Osmanen sagen ähnlich: Dieb und Dieb gesellt sich gern. (Schlechta, 217.) Der Italiener sagt: Gott erschafft die Menschen, aber sie gesellen sich zusammen. Die Bulgaren: Jeder gesellt sich zu dem, der ihm Ebenbild ist. (Reinsberg II, 66 u. 67.) Das Sprichwort wird, obgleich es auf Gleichheit im Guten wie im Bösen bezogen werden kann, doch meist im übeln Sinne angewandt. Nach einem griechischen Sprichwort erkennen sich Räuber und Wölfe schnell; auch von Personen, die ein ausschweifendes Leben führen, wird dies behauptet. Juvenal sagt: „Magna inter mollis concordia.“ Hat dagegen jemand gute oder üble Eigenschaften, die den unsern entgegengesetzt sind, so errathen wir es leicht, ehe sie noch hervortreten, und seine Gegenwart hat für uns etwas Beklemmendes, Abstossendes. Melancholische fliehen die Gesellschaft heiterer Personen, sagt uns Horaz: „Oderunt hilarem tristes, tristemque jocundi.“ Wenn das Sprichwort aber so zutreffend wäre in physischer wie moralischer Bedeutung, so würden wir zuweilen recht malerische Versammlungen sehen und lustige Auftritte erleben. Ein reicher Engländer veranstaltete davon einige Proben; er lud einmal lauter Personen mit ungewöhnlich langem Kinn, und so viel, als er hatte ermitteln können, zu Gaste. Kaum sassen sie, als sie einander, überrascht von dem scheinbaren Zufall, der sie zusammengeführt hatte, das Sprichwort in Anwendung brachten: Quand on est au réfectoire, chacun y rit ebranle la mâchoire. Als sie anfingen zu essen und alle ihre Kinne bis weit über die Tafel bewegten, brachen sie übereinstimmend in ein lautes Lachen aus. Man bat den Wirth um Aufklärung über dies Zusammentreffen, erhielt sie und war sehr befriedigt. Ein anderes mal lud derselbe Engländer eine Gesellschaft lauter Schielender zusammen; die gekreuzten Begrüssungen, das falsche Anblicken und die sich regelmässig durchschneidenden Augenstrahlen machten ihm viel Spass. Eine dritte Gesellschaft, aus lauter Stammelnden bestehend, hätte aber bald mit einem Duell geendigt; weil der Stammelnde der Waffe beraubt ist, die andern zur Vertheidigung dient, ist er bei jedem scherzhaften Angriff ein leidendes Wesen; er kann daher keinen Scherz ertragen. – Peter der Grosse veranstaltete einmal eine Zwergenhochzeit, bei welcher neben dem Brautpaar noch zweiundsiebzig Zwerge gegenwärtig waren. (Vgl. Wagenseil, Aehrenlese, Altenburg 1832, Nr. 290.)

Frz.: Il n'est que la sorte. (Kritzinger, 654b.) – Ne nous associons qu'aveque nos égaux. (Cahier, 140.)

It.: Non v' è cosa che più leghi i cuori, che l'uniformità de costumi. (Pazzaglia, 74, 3.)

Lat.: Associat similes natura. (Binder II, 269; Palingen, 10, 93.) – Graculus graculo assidit. (Philippi, I, 169; Schonheim, G, 6.)

69 Gleich vnd gleich gesellet sich gern, sprach der Teuffel, wischt er den Arsch an ein alt Weib.Henisch, 1646, 40; Hoefer, 1024a; Der wiederauferstandene Eulenspiegel (Stuttgart 1863), Nr. 1.

Lat.: Cicada cicadae cara, formica formicae. (Philippi, I, 82.) – Schlim schlem quando terit, similis similem sibi quaerit.

70 Gleich vnd gleich gesellt sich gern, der Dreck muss den Misthaufen mehrn.Lehmann, 329, 66.

71 Gleich vnd gleich gesellt sich gern, sprach der teuffel zu eim koler.Franck, II, 60b; Henisch, 1646, 37; Gruter, I, 44; Hollenberg, III, 26; Latendorf II, 16; Neue Monatsschrift (Jauer 1802), S. 121; Blum, 476; Egenolff, 57b; Luther, 314; Siebenkees, 33; Müller, 6, 5; Pistor., IX, 54; Steiger, 367; Bücking, 104; Ramann, Unterr., III, 32; Sailer, 127; Kirchhofer, 234; Körte, 2185 u. 2691; Simrock, 3688; Hoefer, 1024b; Eiselein, 240; Simplic., III, 174.

Böhm.: Doba k dobĕ, rovní k sobĕ. – Rovný se k rovnému hrne. (Čelakovský, 37.)

Engl.: Birds of a feather, flock together. – Like will to like, as the Devil said to the collier. (Eiselein, 240.)

Lat.: Cascus cascam ducit. (Varro.) (Binder I, 173; II, 447; Erasm., 849; Philippi, I, 74; Seybold, 68.) – Cum paribus pares habitant vivuntque libenter. (Binder II, 651.) – Pares cum paribus facillime congregantur. (Cicero.) (Binder II, 2475; Faselius, 192; Philippi, II, 88; Schonheim, P, 2; Seybold, 426; Wiegand, 242.) – Sic fuit, est et erit: similis similem sibi quaerit.

72 Gleich vnd gleich gibt die beste freundtschafft.Henisch, 1646, 45; Petri, II, 340.

Seele und Seele sind Wegegenossen, sagen die Osmanen. (Schlechta, 190.)

Holl.: Gelijk bij gelijk bevordert den vrede. (Harrebomée, I, 224.)

[Spaltenumbruch] 73 Gleich vnd gleich ist eins so gut als das ander.Petri, II, 340.

Holl.: Gelijk bij gelijk, Jan bij Lijs, het paar een dubbeltje. (Bohn I, 319.)

74 Gleich vnd gleich kan einander nicht verführen.Petri, II, 340.

75 Gleich vnd gleich machet den Meister reich.Henisch, 1646, 55.

76 Gleich vnd gleich paaren sich am besten.Henisch, 1557, 11.

77 Gleich vnd gleich vereinigt sich wol, sonst ist alles jammers voll.Petri, II, 340.

78 Gleich vnd gleich verstehen einander.Henisch, 1646, 46.

Lat.: Balbus balbum rectus intelligit. (Henisch, 1646, 47.)

79 Gleich vnd gleich verstellet sich gern.Henisch, 1646, 48.

Lat.: Uxor pessima, pessimus maritus. (Henisch, 1646, 49.)

80 Gleich vnd Recht bestät am lengsten.Agricola II, 95.

81 Gleich vnd recht wehret am längsten, denn man gebrauchts nicht vil.Henisch, 1640, 19; Latendorf II, 15; Petri, II, 340.

82 Gleich wieder ist die beste Bezahlung.

83 Gleich zu gleich gesellt sich gern.Guter, I, 44; Schottel, 1121a.

Die Russen: Jeder kannte den Seinen und lud ihn zu Bier; im schwarzen Walde traf der Teufel den Satan. (Reinsberg II, 66.)

Lat.: Aequalis aequalem delectat. (Philippi, I, 12.)

84 Gleich zu gleich gibt gute Freundschafft.Lehmann, 327, 39; Bresl. Erzähler, 1809, S. 580.

Verschiedenheit der Denkungsarten stiftet vielleicht ebenso viel Freundschaften oder hält sie, als ihre Uebereinstimmung.

Mhd.: Ein frum man hât den andern liep, sô minnet ein diep den andern dieb. (Renner.) (Zingerle, 52.) – Man spricht sicherlîchen, ein ieglich suocht sin glîchen. (Morolf.) (Haupt, VI, 306, 8.)

Holl.: Ghelic mint sijns ghelic. (Tunn., 13, 23.)

Lat.: Compar amat similem, quod amatur amabit amantem. (Haupt, VI, 304, 8.) – Loquerunt et amant similes, simul undique clamant. (Fallersleben, 365.) – Sic fuit est et erit: similis similem quaerit. (Egeria, 279.)

85 Gleich zu gleich, sagte der blinde Vogelhändler, da setzte er einen Spatz zu einem Canarienvogel.

Holl.: Uilen bij uilen, zei stikziende Fransje, en hij zette eene musch bij een' kanarienvogel. (Harrebomée, II, 351.)

86 Gleich zu gleich, sagte der Bummler zum Lump.

Frz.: Fagot cherche bourrée. (Gaal, 733.)

Holl.: Gelijk bij gelijk, zei moddekevuil, en zij kroop bij eene bigge. (Harrebomée, I, 224.)

87 Gleich zu gleichem, die Niss zur Lauss vnd Quaterdrey zu Zincken Dauss.Henisch, 1646, 51.

88 Gleich zu gleichem ist das best.Petri, II, 441; Henisch, 326.

89 Gleich zur Stell', seggt de Preikszus1. (Ragnit.)

1) Der Name eines Schmieds in der Gegend von Szillen

90 Glîch bei glîch, sät der Düwel, du sprong he op'ne Kohlegits (Kohlentreiber). (Aachen.) – Firmenich, I, 495, 181; Hoefer, 1022.

Gleich bei gleich, da fand der Schmied den Kohlenbrenner, sagen die Czechen. (Reinsberg II, 66.)

Mhd.: Als ein sprichwort, daz dâ stât: swâ gelîch sîns gelîchen hât, dâ sîn beidiu wolgemuot. (Teichner.) (Zingerle, 55.)

Holl.: Gelijk bij gelijk, zei de drommel. (Harrebomée, I, 224.) – Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hij onmoette een' schoorsteenveger. (Harrebomée, I, 298.) (Heintz Pech ist einer der vielen Namen des Teufels.)

91 Glîk bi glîk, seggt de Diewel tom Schornstênfeger, ök si schwart on du nicht witt.Frischbier2, 1301.

92 Glîk söcht sik, Glîk findt sik. (Ostfries.) – Bueren, 478; Hauskalender, I.

93 Glîk socht sick, recht findet sick.Lübben.

94 Glîk un glîk (lîk un lîk) gesellt sik gärn.Hauskalender, I.

Mhd.: Ez ist ein altiu lêre, daz sich der man gesellet, als sîn leben ist gestellet. (Zingerle, 52.)

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[[858]/0886] 1557, 11; Agricola II, 157; Petri, II, 340; Eyering, I, 186, 197 u. 692; Egenolff, 58b u. 98b; Latendorf II, 14; Mayer, I, 176; Parömiakon, 2983; Simrock, 3679; Körte, 2185; Gaal, 733; Hillebrand, 238; für Waldeck: Curtze, 354 u. 503; für Niederösterreich: Frommann, III, 390, 12. Die Osmanen sagen ähnlich: Dieb und Dieb gesellt sich gern. (Schlechta, 217.) Der Italiener sagt: Gott erschafft die Menschen, aber sie gesellen sich zusammen. Die Bulgaren: Jeder gesellt sich zu dem, der ihm Ebenbild ist. (Reinsberg II, 66 u. 67.) Das Sprichwort wird, obgleich es auf Gleichheit im Guten wie im Bösen bezogen werden kann, doch meist im übeln Sinne angewandt. Nach einem griechischen Sprichwort erkennen sich Räuber und Wölfe schnell; auch von Personen, die ein ausschweifendes Leben führen, wird dies behauptet. Juvenal sagt: „Magna inter mollis concordia.“ Hat dagegen jemand gute oder üble Eigenschaften, die den unsern entgegengesetzt sind, so errathen wir es leicht, ehe sie noch hervortreten, und seine Gegenwart hat für uns etwas Beklemmendes, Abstossendes. Melancholische fliehen die Gesellschaft heiterer Personen, sagt uns Horaz: „Oderunt hilarem tristes, tristemque jocundi.“ Wenn das Sprichwort aber so zutreffend wäre in physischer wie moralischer Bedeutung, so würden wir zuweilen recht malerische Versammlungen sehen und lustige Auftritte erleben. Ein reicher Engländer veranstaltete davon einige Proben; er lud einmal lauter Personen mit ungewöhnlich langem Kinn, und so viel, als er hatte ermitteln können, zu Gaste. Kaum sassen sie, als sie einander, überrascht von dem scheinbaren Zufall, der sie zusammengeführt hatte, das Sprichwort in Anwendung brachten: Quand on est au réfectoire, chacun y rit ebranle la mâchoire. Als sie anfingen zu essen und alle ihre Kinne bis weit über die Tafel bewegten, brachen sie übereinstimmend in ein lautes Lachen aus. Man bat den Wirth um Aufklärung über dies Zusammentreffen, erhielt sie und war sehr befriedigt. Ein anderes mal lud derselbe Engländer eine Gesellschaft lauter Schielender zusammen; die gekreuzten Begrüssungen, das falsche Anblicken und die sich regelmässig durchschneidenden Augenstrahlen machten ihm viel Spass. Eine dritte Gesellschaft, aus lauter Stammelnden bestehend, hätte aber bald mit einem Duell geendigt; weil der Stammelnde der Waffe beraubt ist, die andern zur Vertheidigung dient, ist er bei jedem scherzhaften Angriff ein leidendes Wesen; er kann daher keinen Scherz ertragen. – Peter der Grosse veranstaltete einmal eine Zwergenhochzeit, bei welcher neben dem Brautpaar noch zweiundsiebzig Zwerge gegenwärtig waren. (Vgl. Wagenseil, Aehrenlese, Altenburg 1832, Nr. 290.) Frz.: Il n'est que la sorte. (Kritzinger, 654b.) – Ne nous associons qu'aveque nos égaux. (Cahier, 140.) It.: Non v' è cosa che più leghi i cuori, che l'uniformità de costumi. (Pazzaglia, 74, 3.) Lat.: Associat similes natura. (Binder II, 269; Palingen, 10, 93.) – Graculus graculo assidit. (Philippi, I, 169; Schonheim, G, 6.) 69 Gleich vnd gleich gesellet sich gern, sprach der Teuffel, wischt er den Arsch an ein alt Weib. – Henisch, 1646, 40; Hoefer, 1024a; Der wiederauferstandene Eulenspiegel (Stuttgart 1863), Nr. 1. Lat.: Cicada cicadae cara, formica formicae. (Philippi, I, 82.) – Schlim schlem quando terit, similis similem sibi quaerit. 70 Gleich vnd gleich gesellt sich gern, der Dreck muss den Misthaufen mehrn. – Lehmann, 329, 66. 71 Gleich vnd gleich gesellt sich gern, sprach der teuffel zu eim koler. – Franck, II, 60b; Henisch, 1646, 37; Gruter, I, 44; Hollenberg, III, 26; Latendorf II, 16; Neue Monatsschrift (Jauer 1802), S. 121; Blum, 476; Egenolff, 57b; Luther, 314; Siebenkees, 33; Müller, 6, 5; Pistor., IX, 54; Steiger, 367; Bücking, 104; Ramann, Unterr., III, 32; Sailer, 127; Kirchhofer, 234; Körte, 2185 u. 2691; Simrock, 3688; Hoefer, 1024b; Eiselein, 240; Simplic., III, 174. Böhm.: Doba k dobĕ, rovní k sobĕ. – Rovný se k rovnému hrne. (Čelakovský, 37.) Engl.: Birds of a feather, flock together. – Like will to like, as the Devil said to the collier. (Eiselein, 240.) Lat.: Cascus cascam ducit. (Varro.) (Binder I, 173; II, 447; Erasm., 849; Philippi, I, 74; Seybold, 68.) – Cum paribus pares habitant vivuntque libenter. (Binder II, 651.) – Pares cum paribus facillime congregantur. (Cicero.) (Binder II, 2475; Faselius, 192; Philippi, II, 88; Schonheim, P, 2; Seybold, 426; Wiegand, 242.) – Sic fuit, est et erit: similis similem sibi quaerit. 72 Gleich vnd gleich gibt die beste freundtschafft. – Henisch, 1646, 45; Petri, II, 340. Seele und Seele sind Wegegenossen, sagen die Osmanen. (Schlechta, 190.) Holl.: Gelijk bij gelijk bevordert den vrede. (Harrebomée, I, 224.) 73 Gleich vnd gleich ist eins so gut als das ander. – Petri, II, 340. Holl.: Gelijk bij gelijk, Jan bij Lijs, het paar een dubbeltje. (Bohn I, 319.) 74 Gleich vnd gleich kan einander nicht verführen. – Petri, II, 340. 75 Gleich vnd gleich machet den Meister reich. – Henisch, 1646, 55. 76 Gleich vnd gleich paaren sich am besten. – Henisch, 1557, 11. 77 Gleich vnd gleich vereinigt sich wol, sonst ist alles jammers voll. – Petri, II, 340. 78 Gleich vnd gleich verstehen einander. – Henisch, 1646, 46. Lat.: Balbus balbum rectus intelligit. (Henisch, 1646, 47.) 79 Gleich vnd gleich verstellet sich gern. – Henisch, 1646, 48. Lat.: Uxor pessima, pessimus maritus. (Henisch, 1646, 49.) 80 Gleich vnd Recht bestät am lengsten. – Agricola II, 95. 81 Gleich vnd recht wehret am längsten, denn man gebrauchts nicht vil. – Henisch, 1640, 19; Latendorf II, 15; Petri, II, 340. 82 Gleich wieder ist die beste Bezahlung. 83 Gleich zu gleich gesellt sich gern. – Guter, I, 44; Schottel, 1121a. Die Russen: Jeder kannte den Seinen und lud ihn zu Bier; im schwarzen Walde traf der Teufel den Satan. (Reinsberg II, 66.) Lat.: Aequalis aequalem delectat. (Philippi, I, 12.) 84 Gleich zu gleich gibt gute Freundschafft. – Lehmann, 327, 39; Bresl. Erzähler, 1809, S. 580. Verschiedenheit der Denkungsarten stiftet vielleicht ebenso viel Freundschaften oder hält sie, als ihre Uebereinstimmung. Mhd.: Ein frum man hât den andern liep, sô minnet ein diep den andern dieb. (Renner.) (Zingerle, 52.) – Man spricht sicherlîchen, ein ieglich suocht sin glîchen. (Morolf.) (Haupt, VI, 306, 8.) Holl.: Ghelic mint sijns ghelic. (Tunn., 13, 23.) Lat.: Compar amat similem, quod amatur amabit amantem. (Haupt, VI, 304, 8.) – Loquerunt et amant similes, simul undique clamant. (Fallersleben, 365.) – Sic fuit est et erit: similis similem quaerit. (Egeria, 279.) 85 Gleich zu gleich, sagte der blinde Vogelhändler, da setzte er einen Spatz zu einem Canarienvogel. Holl.: Uilen bij uilen, zei stikziende Fransje, en hij zette eene musch bij een' kanarienvogel. (Harrebomée, II, 351.) 86 Gleich zu gleich, sagte der Bummler zum Lump. Frz.: Fagot cherche bourrée. (Gaal, 733.) Holl.: Gelijk bij gelijk, zei moddekevuil, en zij kroop bij eene bigge. (Harrebomée, I, 224.) 87 Gleich zu gleichem, die Niss zur Lauss vnd Quaterdrey zu Zincken Dauss. – Henisch, 1646, 51. 88 Gleich zu gleichem ist das best. – Petri, II, 441; Henisch, 326. 89 Gleich zur Stell', seggt de Preikszus1. (Ragnit.) 1) Der Name eines Schmieds in der Gegend von Szillen 90 Glîch bei glîch, sät der Düwel, du sprong he op'ne Kohlegits (Kohlentreiber). (Aachen.) – Firmenich, I, 495, 181; Hoefer, 1022. Gleich bei gleich, da fand der Schmied den Kohlenbrenner, sagen die Czechen. (Reinsberg II, 66.) Mhd.: Als ein sprichwort, daz dâ stât: swâ gelîch sîns gelîchen hât, dâ sîn beidiu wolgemuot. (Teichner.) (Zingerle, 55.) Holl.: Gelijk bij gelijk, zei de drommel. (Harrebomée, I, 224.) – Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hij onmoette een' schoorsteenveger. (Harrebomée, I, 298.) (Heintz Pech ist einer der vielen Namen des Teufels.) 91 Glîk bi glîk, seggt de Diewel tom Schornstênfeger, ök si schwart on du nicht witt. – Frischbier2, 1301. 92 Glîk söcht sik, Glîk findt sik. (Ostfries.) – Bueren, 478; Hauskalender, I. 93 Glîk socht sick, recht findet sick. – Lübben. 94 Glîk un glîk (lîk un lîk) gesellt sik gärn. – Hauskalender, I. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [858]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/886>, abgerufen am 22.11.2024.