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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 96 Lik stark, sä de Baur, as he sick mit sein Jung prüügeln dä, un unnen to lign kem. (Süderdithmarschen.)

Gleich stark, sagte der Bauer, als er sich mit seinem Jungen prügelte und unten zu liegen kam.

97 Leik un leik hürt tohop1, säd de Düwel, dor härr he 'n Avkaten, 'n Sneider, 'n Wewer un 'n Möller in'n Sack. - Hoefer, 1025; Firmenich, III, 73, 202.

1) Gehört zusammen.

98 Ma koan ni oalls glaiche lään. (Troppau.) - Peter, 447.

99 'S gilt mer glech, 's is ane Oarme oder anne Reche, wenn se og Geld hoat. - Gomolcke, 661; Frommann, III, 411, 415.

100 'S sind bed glich, wer den Sack ufhad und wer inschüttet. (Luzern.)

101 Schneide gleich, willst du werden reich. (Schles.)

Ruft man denen zu, die Brot abschneiden, weil man annimmt, dass die, welche beim Brotschneiden glatte Schnittflächen zurücklassen, wohlhabend werden, wie denn auch Ordnung im Kleinsten zu Wohlstand führt.

102 Sie sind nicht alle gleich, die beym Keyser zu Hoff reiten. - Petri, II, 523; Simrock, 5357.

"Sein sie doch nicht alle gleich, die mit dem Keyser reiten." (Coler., 318b.)

Holl.: Zij zijn niet allen gelijk, die met den keizer rijden. (Harrebomee, I, 225.)

103 Wären alle gleich, und wären alle reich, und wären alle zu Tisch gesessen, wer wollte auftragen, trinken und essen.

104 Wenn sich nicht gleich und gleich gesellt, so ist das Fuhrwerk schlecht bestellt.

105 Wenns vberall gleich vnd recht zugieng, würde jedermann wollen ein Fuhrmann sein. - Lehmann, 634, 79.

106 Wir können nicht alle gleich seyn. - Petri, II, 797.

*107 Das isch glych1, d' Frau isch rych. (Solothurn.) - Schild, 82, 284.

1) Es thut nichts. - Ausruf, wenn man bei einem Spiel wagen will.

*108 Das isch jetz glych, gäb (ob) d' Geiss gitzlet1 oder verreckt2. (Solothurn.) - Schild, 82, 285.

1) Junge Ziegen wirft.

2) Zu Grunde geht. - Von gewagten Unternehmungen.

*109 Dat ess so glick wie de Weg na Niedeik (Neuteich). (Danziger Nehrung.) - Frischbier2, 1300.

*110 Er sieht ihm so gleich, als were er ihm aussm gesess geschlupfft (geschnitten). - Lehmann, 828, 15.

Ironisch.

*111 Er sieht ihm so gleich, als wie ein putzen im Gerstenacker einem Menschen. - Lehmann, 828, 15.

*112 Er sihet jm so gleich, als were er jm mit einer leytern auss dem hindern gestigen. - Franck, II, 73b.

Ironisch, um einen hohen Grad von Ungleichheit auszudrücken.

*113 Es ist em glich, wo's taget, so nachtets. (Luzern.)

*114 Es ist jm also gleich, als were er jm auss der Haut geschnitten. - Franck, II, 73b; Henisch, 1646, 7; Eiselein, 291.

*115 Gleich mit Gleich vergelten. - Eyering, II, 670 u. 673.

*116 Gleich wie ein Ei dem andern.

*117 He is so lik asn Krummstock.

*118 He süht em so glik, as de Kohlen Antvogel. - Diermissen, 129.

*119 Ich acht' es gleich, als wenn es zu Rom donnert. - Eyering, III, 52.

*120 Sie ist gleich dick, wie ein Saudreck. (Nürtingen.)

Hat keinen wohlgefälligen Wuchs.


Gleichauf.

Gleichauf, sagte der Philipper, und gab eine Maulschelle für eine Ohrfeige.


Gleichbleiben.

Ich bleibe mir gleich, sagte der Kirchbäcker, zwei Pfennigbrezeln für 'n Dreier.


[Spaltenumbruch]
Gleichen (die).

1 Ain yeder sucht seins gleichen. - Agricola II, 156.

Frz.: Chacun quiest son semblable. (Leroux, II, 198.)

Port.: Cada qual com seu igual. (Bohn I, 271.)

2 Bliv bi dines Gleiken, as de Düwel bi'n Kahlenbrenner. - Diermissen, 229.

3 Ein jeder zu seines gleichen, arm zu arm, reich zu reichen. - Petri, II, 203.

Holl.: Elk zijns gelijk, 't zij arm of rijk. (Bohn I, 317.)

4 Geselle dich zu deinesgleichen.

Die Dänen meinen aber, man sei nicht gern unter seinesgleichen: Man er gierne dar hvor man ei har sin lige. (Prov. dan., 386.)

5 Gleiche haben gleichen sinn. - Henisch, 1646, 24; Petri, II, 340.

6 Halt dich zu deinesgleichen. - Henisch, 1646, 53; Lehmann, 147, 102; Petri, II, 369.

Port.: Cada qual com seu igual. (Bohn I, 271.)

7 Jeder ist am liebsten, wo er seinesgleichen hat. (Oberlausitz.)

Dän.: Bedre at vaere kiönliige end kongelig. (Prov. dan., 54.)

Lat.: Rusticus agricolam, miles fera bella gerentem, rectorem dubiae navita puppis amat. (Ovid.) (Binder I, 1569; II, 2986; Gaal, 733.)

8 Jeder sucht seinesgleichen, sagen die Kinder im Spiel. - Fischart, Ehez.

9 Lass bey eim gleichen bleiben. - Gruter, I, 54; Petri, II, 432.

10 Man findet seinesgleichen nicht.

Holl.: Men vindt zijns gelijke niet. (Harrebomee, I, 225.)

11 Mit einem gleichen hast du gleiches recht. - Henisch, 1646, 59; Graf, 41, 118.

D. h. der Freie wird als Freier behandelt, der Leibeigene nach den für diese bestehenden Gesetzen.

12 Nim deins gleich, so wirstu mit jhr reich. - Petri, II, 499.

13 Seinesgleichen hat man geschwind satt.

14 Seines gleichen hat niemand zu gebieten. - Henisch, 1646, 62.

15 Such deines Gleichen, so überweibst du dich nit. - Fischart, Ehez.

16 Unter Gleichen ist das beste Spiel.

Dän.: Legen gaaer bedst med jaevnlige. (Bohn I, 384.)

17 Unter Gleichen muss der Handschlag reichen.

Frz.: De marchand a marchand il n'y a que la main.

18 Vnter gleichen ist der beste fride. - Henisch, 1647, 1; Schottel, 1124b; Petri, II, 563.

Böhm.: Prizen tam se v srdce seje, kde jsou stejne obyceje. - Ruzni-li se obyceje, nebudou pratele. (Celakovsky, 229.)

Poln.: Przyjazn sie tam mocna staje, gdzie podobne obyczaje. (Celakovsky, 229.)

19 Vnter gleichen ist die beständigste freundschafft. - Henisch, 1646, 2; Petri, II, 563.

Ung.: Hasonlok a hasonlokkal hamar össze baratkoznak. (Gaal, 738.)

20 Vnter Gleichen ist die beste Ehe. - Petri, II, 563.

21 Von seinesgleichen muss man nicht weichen.

22 Zwei Gleiche werden schwer gefunden.

Mhd.: In allen reichen vint man niht zwei geleichen. (Zingerle, 56.)

*23 A wird wing seinesgleichen hoan. - Gomolcke, 272.

*24 Er hat seins gleichen funden. - Eyering, II, 308.

*25 Er hat seinesgleichen nicht.

Frz.: Apres lui il faut tirer l'echelle. (Lendroy, 52.)

*26 Es ist sein gleich kommen. - Franck, I, 160b.

*27 Sie sag'n onanner so gläch wie e Ae 'n annern. (Franken.) - Frommann, VI, 168, 119.

*28 Seinesgleichen findet man auf jeder Bauernkirmes. - Parömiakon, 651.


Gleichen (Verb.).

Gleichen (Verb.).

1 Nichts gleicht einem rechtschaffenen Menschen mehr als ein Schelm.

2 Nur die sich gleichen, sollen sich die Hände reichen.

Heirathen.

3 Was sich gleicht, das nehme sich.

4 Was sich gleicht, gefällt sich leicht.

5 Was sich gleicht, gesellt sich leicht.

6 Wat sich glich, dat sich krig. (Köln.) - Weyden, IV, 13.

Was sich gleicht, kriegt sich.

[Spaltenumbruch] 96 Lik stark, sä de Bûr, as he sick mit sîn Jung prüügeln dä, un unnen to lign kêm. (Süderdithmarschen.)

Gleich stark, sagte der Bauer, als er sich mit seinem Jungen prügelte und unten zu liegen kam.

97 Lîk un lîk hürt tohôp1, säd de Düwel, dor härr he 'n Avkaten, 'n Snîder, 'n Wewer un 'n Möller in'n Sack.Hoefer, 1025; Firmenich, III, 73, 202.

1) Gehört zusammen.

98 Ma koan ni oalls glaiche lään. (Troppau.) – Peter, 447.

99 'S gilt mer glech, 's is ane Oarme oder anne Rêche, wenn se og Geld hoat.Gomolcke, 661; Frommann, III, 411, 415.

100 'S sind bed glich, wer den Sack ufhad und wer inschüttet. (Luzern.)

101 Schneide gleich, willst du werden reich. (Schles.)

Ruft man denen zu, die Brot abschneiden, weil man annimmt, dass die, welche beim Brotschneiden glatte Schnittflächen zurücklassen, wohlhabend werden, wie denn auch Ordnung im Kleinsten zu Wohlstand führt.

102 Sie sind nicht alle gleich, die beym Keyser zu Hoff reiten.Petri, II, 523; Simrock, 5357.

„Sein sie doch nicht alle gleich, die mit dem Keyser reiten.“ (Coler., 318b.)

Holl.: Zij zijn niet allen gelijk, die met den keizer rijden. (Harrebomée, I, 225.)

103 Wären alle gleich, und wären alle reich, und wären alle zu Tisch gesessen, wer wollte auftragen, trinken und essen.

104 Wenn sich nicht gleich und gleich gesellt, so ist das Fuhrwerk schlecht bestellt.

105 Wenns vberall gleich vnd recht zugieng, würde jedermann wollen ein Fuhrmann sein.Lehmann, 634, 79.

106 Wir können nicht alle gleich seyn.Petri, II, 797.

*107 Das isch glych1, d' Frau isch rych. (Solothurn.) – Schild, 82, 284.

1) Es thut nichts. – Ausruf, wenn man bei einem Spiel wagen will.

*108 Das isch jetz glych, gäb (ob) d' Geiss gitzlet1 oder verreckt2. (Solothurn.) – Schild, 82, 285.

1) Junge Ziegen wirft.

2) Zu Grunde geht. – Von gewagten Unternehmungen.

*109 Dat ess so glick wie de Weg na Niedîk (Neuteich). (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 1300.

*110 Er sieht ihm so gleich, als were er ihm aussm gesess geschlupfft (geschnitten).Lehmann, 828, 15.

Ironisch.

*111 Er sieht ihm so gleich, als wie ein putzen im Gerstenacker einem Menschen.Lehmann, 828, 15.

*112 Er sihet jm so gleich, als were er jm mit einer leytern auss dem hindern gestigen.Franck, II, 73b.

Ironisch, um einen hohen Grad von Ungleichheit auszudrücken.

*113 Es ist em glich, wo's taget, so nachtets. (Luzern.)

*114 Es ist jm also gleich, als were er jm auss der Haut geschnitten.Franck, II, 73b; Henisch, 1646, 7; Eiselein, 291.

*115 Gleich mit Gleich vergelten.Eyering, II, 670 u. 673.

*116 Gleich wie ein Ei dem andern.

*117 He is so lik asn Krummstock.

*118 He süht em so glik, as de Kohlen Antvogel.Diermissen, 129.

*119 Ich acht' es gleich, als wenn es zu Rom donnert.Eyering, III, 52.

*120 Sie ist gleich dick, wie ein Saudreck. (Nürtingen.)

Hat keinen wohlgefälligen Wuchs.


Gleichauf.

Gleichauf, sagte der Philipper, und gab eine Maulschelle für eine Ohrfeige.


Gleichbleiben.

Ich bleibe mir gleich, sagte der Kirchbäcker, zwei Pfennigbrezeln für 'n Dreier.


[Spaltenumbruch]
Gleichen (die).

1 Ain yeder sucht seins gleichen.Agricola II, 156.

Frz.: Chacun quiest son semblable. (Leroux, II, 198.)

Port.: Cada qual com seu igual. (Bohn I, 271.)

2 Bliv bi dines Glîken, as de Düwel bi'n Kahlenbrenner.Diermissen, 229.

3 Ein jeder zu seines gleichen, arm zu arm, reich zu reichen.Petri, II, 203.

Holl.: Elk zijns gelijk, 't zij arm of rijk. (Bohn I, 317.)

4 Geselle dich zu deinesgleichen.

Die Dänen meinen aber, man sei nicht gern unter seinesgleichen: Man er gierne dar hvor man ei har sin lige. (Prov. dan., 386.)

5 Gleiche haben gleichen sinn.Henisch, 1646, 24; Petri, II, 340.

6 Halt dich zu deinesgleichen.Henisch, 1646, 53; Lehmann, 147, 102; Petri, II, 369.

Port.: Cada qual com seu igual. (Bohn I, 271.)

7 Jeder ist am liebsten, wo er seinesgleichen hat. (Oberlausitz.)

Dän.: Bedre at være kiønliige end kongelig. (Prov. dan., 54.)

Lat.: Rusticus agricolam, miles fera bella gerentem, rectorem dubiae navita puppis amat. (Ovid.) (Binder I, 1569; II, 2986; Gaal, 733.)

8 Jeder sucht seinesgleichen, sagen die Kinder im Spiel.Fischart, Ehez.

9 Lass bey eim gleichen bleiben.Gruter, I, 54; Petri, II, 432.

10 Man findet seinesgleichen nicht.

Holl.: Men vindt zijns gelijke niet. (Harrebomée, I, 225.)

11 Mit einem gleichen hast du gleiches recht.Henisch, 1646, 59; Graf, 41, 118.

D. h. der Freie wird als Freier behandelt, der Leibeigene nach den für diese bestehenden Gesetzen.

12 Nim deins gleich, so wirstu mit jhr reich.Petri, II, 499.

13 Seinesgleichen hat man geschwind satt.

14 Seines gleichen hat niemand zu gebieten.Henisch, 1646, 62.

15 Such deines Gleichen, so überweibst du dich nit.Fischart, Ehez.

16 Unter Gleichen ist das beste Spiel.

Dän.: Legen gaaer bedst med jævnlige. (Bohn I, 384.)

17 Unter Gleichen muss der Handschlag reichen.

Frz.: De marchand à marchand il n'y a que la main.

18 Vnter gleichen ist der beste fride.Henisch, 1647, 1; Schottel, 1124b; Petri, II, 563.

Böhm.: Přízeň tam se v srdce seje, kde jsou stejné obyčeje. – Různí-li se obyčeje, nebudou přátelé. (Čelakovský, 229.)

Poln.: Przyjaźń się tam mocna staje, gdzie podobne obyczaje. (Čelakovský, 229.)

19 Vnter gleichen ist die beständigste freundschafft.Henisch, 1646, 2; Petri, II, 563.

Ung.: Hasonlók a hasonlókkal hamar össze barátkoznak. (Gaal, 738.)

20 Vnter Gleichen ist die beste Ehe.Petri, II, 563.

21 Von seinesgleichen muss man nicht weichen.

22 Zwei Gleiche werden schwer gefunden.

Mhd.: In allen rîchen vint man niht zwei gelîchen. (Zingerle, 56.)

*23 A wird wing seinesgleichen hoan.Gomolcke, 272.

*24 Er hat seins gleichen funden.Eyering, II, 308.

*25 Er hat seinesgleichen nicht.

Frz.: Après lui il faut tirer l'échelle. (Lendroy, 52.)

*26 Es ist sein gleich kommen.Franck, I, 160b.

*27 Sie sag'n onanner so gläch wie e Ae 'n annern. (Franken.) – Frommann, VI, 168, 119.

*28 Seinesgleichen findet man auf jeder Bauernkirmes.Parömiakon, 651.


Gleichen (Verb.).

Gleichen (Verb.).

1 Nichts gleicht einem rechtschaffenen Menschen mehr als ein Schelm.

2 Nur die sich gleichen, sollen sich die Hände reichen.

Heirathen.

3 Was sich gleicht, das nehme sich.

4 Was sich gleicht, gefällt sich leicht.

5 Was sich gleicht, gesellt sich leicht.

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[[859]/0887] 96 Lik stark, sä de Bûr, as he sick mit sîn Jung prüügeln dä, un unnen to lign kêm. (Süderdithmarschen.) Gleich stark, sagte der Bauer, als er sich mit seinem Jungen prügelte und unten zu liegen kam. 97 Lîk un lîk hürt tohôp1, säd de Düwel, dor härr he 'n Avkaten, 'n Snîder, 'n Wewer un 'n Möller in'n Sack. – Hoefer, 1025; Firmenich, III, 73, 202. 1) Gehört zusammen. 98 Ma koan ni oalls glaiche lään. (Troppau.) – Peter, 447. 99 'S gilt mer glech, 's is ane Oarme oder anne Rêche, wenn se og Geld hoat. – Gomolcke, 661; Frommann, III, 411, 415. 100 'S sind bed glich, wer den Sack ufhad und wer inschüttet. (Luzern.) 101 Schneide gleich, willst du werden reich. (Schles.) Ruft man denen zu, die Brot abschneiden, weil man annimmt, dass die, welche beim Brotschneiden glatte Schnittflächen zurücklassen, wohlhabend werden, wie denn auch Ordnung im Kleinsten zu Wohlstand führt. 102 Sie sind nicht alle gleich, die beym Keyser zu Hoff reiten. – Petri, II, 523; Simrock, 5357. „Sein sie doch nicht alle gleich, die mit dem Keyser reiten.“ (Coler., 318b.) Holl.: Zij zijn niet allen gelijk, die met den keizer rijden. (Harrebomée, I, 225.) 103 Wären alle gleich, und wären alle reich, und wären alle zu Tisch gesessen, wer wollte auftragen, trinken und essen. 104 Wenn sich nicht gleich und gleich gesellt, so ist das Fuhrwerk schlecht bestellt. 105 Wenns vberall gleich vnd recht zugieng, würde jedermann wollen ein Fuhrmann sein. – Lehmann, 634, 79. 106 Wir können nicht alle gleich seyn. – Petri, II, 797. *107 Das isch glych1, d' Frau isch rych. (Solothurn.) – Schild, 82, 284. 1) Es thut nichts. – Ausruf, wenn man bei einem Spiel wagen will. *108 Das isch jetz glych, gäb (ob) d' Geiss gitzlet1 oder verreckt2. (Solothurn.) – Schild, 82, 285. 1) Junge Ziegen wirft. 2) Zu Grunde geht. – Von gewagten Unternehmungen. *109 Dat ess so glick wie de Weg na Niedîk (Neuteich). (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 1300. *110 Er sieht ihm so gleich, als were er ihm aussm gesess geschlupfft (geschnitten). – Lehmann, 828, 15. Ironisch. *111 Er sieht ihm so gleich, als wie ein putzen im Gerstenacker einem Menschen. – Lehmann, 828, 15. *112 Er sihet jm so gleich, als were er jm mit einer leytern auss dem hindern gestigen. – Franck, II, 73b. Ironisch, um einen hohen Grad von Ungleichheit auszudrücken. *113 Es ist em glich, wo's taget, so nachtets. (Luzern.) *114 Es ist jm also gleich, als were er jm auss der Haut geschnitten. – Franck, II, 73b; Henisch, 1646, 7; Eiselein, 291. *115 Gleich mit Gleich vergelten. – Eyering, II, 670 u. 673. *116 Gleich wie ein Ei dem andern. *117 He is so lik asn Krummstock. *118 He süht em so glik, as de Kohlen Antvogel. – Diermissen, 129. *119 Ich acht' es gleich, als wenn es zu Rom donnert. – Eyering, III, 52. *120 Sie ist gleich dick, wie ein Saudreck. (Nürtingen.) Hat keinen wohlgefälligen Wuchs. Gleichauf. Gleichauf, sagte der Philipper, und gab eine Maulschelle für eine Ohrfeige. Gleichbleiben. Ich bleibe mir gleich, sagte der Kirchbäcker, zwei Pfennigbrezeln für 'n Dreier. Gleichen (die). 1 Ain yeder sucht seins gleichen. – Agricola II, 156. Frz.: Chacun quiest son semblable. (Leroux, II, 198.) Port.: Cada qual com seu igual. (Bohn I, 271.) 2 Bliv bi dines Glîken, as de Düwel bi'n Kahlenbrenner. – Diermissen, 229. 3 Ein jeder zu seines gleichen, arm zu arm, reich zu reichen. – Petri, II, 203. Holl.: Elk zijns gelijk, 't zij arm of rijk. (Bohn I, 317.) 4 Geselle dich zu deinesgleichen. Die Dänen meinen aber, man sei nicht gern unter seinesgleichen: Man er gierne dar hvor man ei har sin lige. (Prov. dan., 386.) 5 Gleiche haben gleichen sinn. – Henisch, 1646, 24; Petri, II, 340. 6 Halt dich zu deinesgleichen. – Henisch, 1646, 53; Lehmann, 147, 102; Petri, II, 369. Port.: Cada qual com seu igual. (Bohn I, 271.) 7 Jeder ist am liebsten, wo er seinesgleichen hat. (Oberlausitz.) Dän.: Bedre at være kiønliige end kongelig. (Prov. dan., 54.) Lat.: Rusticus agricolam, miles fera bella gerentem, rectorem dubiae navita puppis amat. (Ovid.) (Binder I, 1569; II, 2986; Gaal, 733.) 8 Jeder sucht seinesgleichen, sagen die Kinder im Spiel. – Fischart, Ehez. 9 Lass bey eim gleichen bleiben. – Gruter, I, 54; Petri, II, 432. 10 Man findet seinesgleichen nicht. Holl.: Men vindt zijns gelijke niet. (Harrebomée, I, 225.) 11 Mit einem gleichen hast du gleiches recht. – Henisch, 1646, 59; Graf, 41, 118. D. h. der Freie wird als Freier behandelt, der Leibeigene nach den für diese bestehenden Gesetzen. 12 Nim deins gleich, so wirstu mit jhr reich. – Petri, II, 499. 13 Seinesgleichen hat man geschwind satt. 14 Seines gleichen hat niemand zu gebieten. – Henisch, 1646, 62. 15 Such deines Gleichen, so überweibst du dich nit. – Fischart, Ehez. 16 Unter Gleichen ist das beste Spiel. Dän.: Legen gaaer bedst med jævnlige. (Bohn I, 384.) 17 Unter Gleichen muss der Handschlag reichen. Frz.: De marchand à marchand il n'y a que la main. 18 Vnter gleichen ist der beste fride. – Henisch, 1647, 1; Schottel, 1124b; Petri, II, 563. Böhm.: Přízeň tam se v srdce seje, kde jsou stejné obyčeje. – Různí-li se obyčeje, nebudou přátelé. (Čelakovský, 229.) Poln.: Przyjaźń się tam mocna staje, gdzie podobne obyczaje. (Čelakovský, 229.) 19 Vnter gleichen ist die beständigste freundschafft. – Henisch, 1646, 2; Petri, II, 563. Ung.: Hasonlók a hasonlókkal hamar össze barátkoznak. (Gaal, 738.) 20 Vnter Gleichen ist die beste Ehe. – Petri, II, 563. 21 Von seinesgleichen muss man nicht weichen. 22 Zwei Gleiche werden schwer gefunden. Mhd.: In allen rîchen vint man niht zwei gelîchen. (Zingerle, 56.) *23 A wird wing seinesgleichen hoan. – Gomolcke, 272. *24 Er hat seins gleichen funden. – Eyering, II, 308. *25 Er hat seinesgleichen nicht. Frz.: Après lui il faut tirer l'échelle. (Lendroy, 52.) *26 Es ist sein gleich kommen. – Franck, I, 160b. *27 Sie sag'n onanner so gläch wie e Ae 'n annern. (Franken.) – Frommann, VI, 168, 119. *28 Seinesgleichen findet man auf jeder Bauernkirmes. – Parömiakon, 651. Gleichen (Verb.). Gleichen (Verb.). 1 Nichts gleicht einem rechtschaffenen Menschen mehr als ein Schelm. 2 Nur die sich gleichen, sollen sich die Hände reichen. Heirathen. 3 Was sich gleicht, das nehme sich. 4 Was sich gleicht, gefällt sich leicht. 5 Was sich gleicht, gesellt sich leicht. 6 Wat sich glich, dat sich krig. (Köln.) – Weyden, IV, 13. Was sich gleicht, kriegt sich.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [859]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/887>, abgerufen am 22.11.2024.