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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 43 Das glück förcht der from, das gesatz der dumm. - Franck, I, 70b; Henisch, 1560, 49; Lehmann, II, 58, 22.

44 Das glück förcht die kecken vnd kleinmütigen. - Franck, I, 13a; Gruter, I, 11; Egenolff, 300a; Henisch, 1660, 19; Eyering, I, 306, 308 u. 313; Petri, II, 61; Eiselein, 244.

Engl.: Fortune dreads the brave, and is only terrible to the coward. (Bohn II, 357.)

45 Das glück freundtschafft gebürt, das vnglück sie bewehrt. - Henisch, 1660, 7; Petri, II, 61.

46 Das Glück fürchtet die Kühnen (Klugen). - Körte, 2243.

47 Das Glück gibt dem einen die Nüsse, dem andern die Schalen.

Die Russen im Thal der Moskwa: Das Glück gibt einem die Arbusen, dem andern verweigert es die Schalen. (Altmann V, 109.)

48 Das glück gibt den augenblick. - Franck, II, 144b; Henisch, 1660, 10; Gruter, I, 11; Petri, II, 61.

49 Das Glück gibt geschwind einen Schmatz, aber es ist kein treuer (bleibender) Schatz.

50 Das Glück gibt heute Heil und morgen Keil'.

51 Das glück gibt nicht zu eigen. - Henisch, 1660, 11; Gaal, 743.

Lat.: Fortuna nihil dat mancipio. (Henisch, 1660, 12; Seybold, 193.)

52 Das glück gibt unbeständig gab, nimbt gehling auff vnd wider ab. - Henisch, 1660, 20; Petri, II, 61.

Holl.: 'T geluk is los en krom, het neemt en geeft weerom. (Harrebomee, I, 226.)

Lat.: Fortuna volubilis errat. (Ovid.) (Binder I, 589; II, 1193; Fischer, 97, 65;: Kruse, 812; Philippi, I, 162; Seybold, 193.)

53 Das Glück gibt vielen zu viel, aber niemandem genug. - Simrock, 3811; Körte, 2248.

Dän.: Lykken har meget til mange, men nok til ingen. (Bohn I, 385.)

Lat.: Fortuna multis dat nimis, satis nulli. (Körte, 2248.) - Multis ipsa dedit nimium sors, haud satis ulli. (Egeria, 140.)

54 Das glück gibt vnd nimpt gemeinigklich das gut vornen an, das best hinden nach. - Henisch, 1660, 13; Petri, II, 61; Sutor, 276.

Lat.: Eripit interdum, modo dat fortuna salutem.

55 Das Glück gibt zersten das gute wie zu Cana, alsdann das Geringere, das sie wol gar die Stiegen hinabfallen. - Sutor, 272.

Lat.: Fortuna divitibus pecunias non donavit, sed mutuo dedit. (Sutor, 271.)

56 Das Glück gleicht dem Balle, er steigt zum Falle.

57 Das Glück grauet selten. - Winckler, XIII, 53.

58 Das Glück grüsset uns, wir müssen ihm danken.

59 Das Glück habe einen noch so schönen Kragen, es gibt noch was (viel) zu klagen.

60 Das glück hält sein worte vnd brieffe nit. - Lehmann, 347, 90.

61 Das glück hasset weiss vnd gelehrt Leuth, die mit vernunfft alle ding vermögen. - Henisch, 1660, 15.

62 Das glück hat ein spar an einem jeden Menschen. - Henisch, 1660, 22; Petri, II, 61.

63 Das Glück hat eine glatte Ferse.

Dän.: Lykken har et skröbeligt anker-hold. (Prov. dan., 402.)

64 Das glück hat faule Händ, wenn es erhebt, den kan es bald wider fallen lassen. - Lehmann, 346, 63.

65 Das Glück hat Flügel. - Schottel, 1114a; Sailer, 210; Simrock, 3720.

Es ist rasch dahin. In Bezug auf sein langsames Kommen sagt ein russisches Sprichwort: Das Glück geht auf Krücken, das Unglück hat Flügel. (Reinsberg II, 94.)

66 Das Glück hat gläserne Füsse.

67 Das Glück hat gut vnd böss dück. - Franck, II, 144b; Petri, II, 61.

68 Das Glück hat Meilenstiefeln.

69 Das Glück hat Mondesart, nimmt zu und ab mit seiner Gab.

Dän.: Lykken er som maanen, voxer af og paa. (Prov. dan., 402.)

[Spaltenumbruch] Frz.: Bien de fortune passe comme la lune. (Leroux, II, 183.) - Fortune varie comme la lune, aujourd'hui serene demain brune. (Leroux, II, 225; Kritzinger, 326b.)

Lat.: Vultus fortunae variatur imagine lunae, crescit, decrescit, in eodem sistere nescit. (Sutor, 268.)

70 Das glück hat neider vil. - Henisch, 1660, 24; Petri, II, 61.

71 Das Glück hat nur so viel Brüste, um die Narren daran zu säugen.

Die Russen: Glück ist ein schneidiges Schwert, woran sich die Hände der Narren leicht verletzen können. (Altmann VI, 500.)

72 Das Glück hat seine Launen.

Dän.: Man skal vaere klog naar lykken er vred. (Prov. dan., 349.)

73 Das Glück hat Sprungfedern unter den Sohlen.

74 Das Glück hat starke Beine. (Schweiz.) - Kirchhofer, 156.

75 Das Glück hat (verborgene) Tück. - Parömiakon, 2366; Kirchhofer, 155.

76 Das Glück hat vil freundt. - Henisch, 1660, 25; Petri, II, 61.

77 Das Glück hat Weiberart, liebt die Jugend und wechselt gern. - Sailer, 94; Simrock, 3733; Reinsberg I, 33.

78 Das Glück herrschet, erhebt vnd niedrigt. - Petri, II, 61.

79 Das Glück hilft dem Kühnen gern, von weisser Leber bleibt es fern. - Simrock, 3769.

Kühnheit macht gewinnen, sagen die Franzosen. Zum Glück gehört Muth, die Venetier. Dem kühnen Manne reicht das Glück die Hand, die Spanier. (Reinsberg II, 98.)

Engl.: Fortune gives her hand to a bold man. (Bohn II, 75.)

Frz.: Fortune aveugle suit aveugle hardiesse. (Cahier, 846.)

It.: La fortuna ajuta i coraggiosi, ed i matti. (Pazzaglia, 138, 11.)

Lat.: Audaces fortuna juvat, timidosque repellit. (Egeria, 17.) - Fortes Fortuna juvat. (Cicero.) (Erasmus, 101; Faselius, 94; Philippi, I, 160; Seybold, 190; Wiegand, 1019.)

Port.: Ao homem ousado a fortuna lhe da a mao. (Bohn I, 266.)

Span.: A los osados aguda la fortuna. (Bohn I, 197.) - Al hombre osado, la fortuna le da la mano. (Bohn I, 196; Cahier, 3593.)

80 Das Glück hilft den Kühnen. - Körte, 2243.

Span.: Al hombre osado, la fortuna da la mano. (Körte, 2243.)

Frz.: La fortune aide aux audacieux. (Kritzinger, 45a.)

81 Das Glück hilft den kühnen Leuten nicht zu allen Zeiten.

Lat.: Audaces fortuna juvat non omnibus horis. (Limb. Chronik, 74.)

82 Das Glück hilft denen nicht, die sich nicht selbst helfen. - Simrock, 3732.

Dän.: Lykken baer en mand over baekken, om han gider sprunget. (Bohn I, 385.)

Engl.: Fortune helps them that help themselves. (Bohn II, 358.)

83 Das Glück hilft keinem Hasenfuss. - Mayer, II, 58.

84 Das Glück im Kriege ist unbeständig.

Frz.: Les armes sont journalieres. (Kritzinger, 36b.)

85 Das glück im Streitt ist vngewiss. - Henisch, 1660, 18.

Lat.: Mars belli communis. (Henisch, 1660, 28.) - Successus etiam in temerario laudatur. (Henisch, 1660, 29.)

86 Das Glück ist an keinen Pfahl gebunden.

Böhm.: Ctnost' a stesti visi na tenke niti. (Celakovsky, 150.)

Holl.: Voorspoed is verleidelijk. (Harrebomee, II, 405.)

87 Das Glück ist aus Flandern, es geht von einem zum andern. - Parömiakon, 1881.

Lat.: Passibus ambiguis fortuna volubilis errat. (Schonheim, P, 4; Philippi, II, 84.)

88 Das Glück ist bald gefunden, aber noch leichter verloren.

Böhm.: Snadno najiti stesti, a ztratiti snaze. (Celakovsky, 151.)

89 Das Glück ist blind, sihet niemand an. - Petri, II, 62.

Frz.: La fortune est aveugle. (Franck, I, 26a; Kritzinger, 45b.)

90 Das glück ist blind vnd macht blind. - Henisch, 1660, 26; Gruter, I, 11; Schottel, 1123b; Mayer, I, 198; Lehmann, 230, 134; Kirchhofer, 155; Körte, 2218; Simrock, 3750.

Derselben Ansicht sind auch die Basken und Toscaner. (Reimberg II, 100.) "Blind durch die Welt Fortuna

[Spaltenumbruch] 43 Das glück förcht der from, das gesatz der dumm.Franck, I, 70b; Henisch, 1560, 49; Lehmann, II, 58, 22.

44 Das glück förcht die kecken vnd kleinmütigen.Franck, I, 13a; Gruter, I, 11; Egenolff, 300a; Henisch, 1660, 19; Eyering, I, 306, 308 u. 313; Petri, II, 61; Eiselein, 244.

Engl.: Fortune dreads the brave, and is only terrible to the coward. (Bohn II, 357.)

45 Das glück freundtschafft gebürt, das vnglück sie bewehrt.Henisch, 1660, 7; Petri, II, 61.

46 Das Glück fürchtet die Kühnen (Klugen).Körte, 2243.

47 Das Glück gibt dem einen die Nüsse, dem andern die Schalen.

Die Russen im Thal der Moskwa: Das Glück gibt einem die Arbusen, dem andern verweigert es die Schalen. (Altmann V, 109.)

48 Das glück gibt den augenblick.Franck, II, 144b; Henisch, 1660, 10; Gruter, I, 11; Petri, II, 61.

49 Das Glück gibt geschwind einen Schmatz, aber es ist kein treuer (bleibender) Schatz.

50 Das Glück gibt heute Heil und morgen Keil'.

51 Das glück gibt nicht zu eigen.Henisch, 1660, 11; Gaal, 743.

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52 Das glück gibt unbeständig gab, nimbt gehling auff vnd wider ab.Henisch, 1660, 20; Petri, II, 61.

Holl.: 'T geluk is los en krom, het neemt en geeft weêrom. (Harrebomée, I, 226.)

Lat.: Fortuna volubilis errat. (Ovid.) (Binder I, 589; II, 1193; Fischer, 97, 65;: Kruse, 812; Philippi, I, 162; Seybold, 193.)

53 Das Glück gibt vielen zu viel, aber niemandem genug.Simrock, 3811; Körte, 2248.

Dän.: Lykken har meget til mange, men nok til ingen. (Bohn I, 385.)

Lat.: Fortuna multis dat nimis, satis nulli. (Körte, 2248.) – Multis ipsa dedit nimium sors, haud satis ulli. (Egeria, 140.)

54 Das glück gibt vnd nimpt gemeinigklich das gut vornen an, das best hinden nach.Henisch, 1660, 13; Petri, II, 61; Sutor, 276.

Lat.: Eripit interdum, modo dat fortuna salutem.

55 Das Glück gibt zersten das gute wie zu Cana, alsdann das Geringere, das sie wol gar die Stiegen hinabfallen.Sutor, 272.

Lat.: Fortuna divitibus pecunias non donavit, sed mutuo dedit. (Sutor, 271.)

56 Das Glück gleicht dem Balle, er steigt zum Falle.

57 Das Glück grauet selten.Winckler, XIII, 53.

58 Das Glück grüsset uns, wir müssen ihm danken.

59 Das Glück habe einen noch so schönen Kragen, es gibt noch was (viel) zu klagen.

60 Das glück hält sein worte vnd brieffe nit.Lehmann, 347, 90.

61 Das glück hasset weiss vnd gelehrt Leuth, die mit vernunfft alle ding vermögen.Henisch, 1660, 15.

62 Das glück hat ein spar an einem jeden Menschen.Henisch, 1660, 22; Petri, II, 61.

63 Das Glück hat eine glatte Ferse.

Dän.: Lykken har et skrøbeligt anker-hold. (Prov. dan., 402.)

64 Das glück hat faule Händ, wenn es erhebt, den kan es bald wider fallen lassen.Lehmann, 346, 63.

65 Das Glück hat Flügel.Schottel, 1114a; Sailer, 210; Simrock, 3720.

Es ist rasch dahin. In Bezug auf sein langsames Kommen sagt ein russisches Sprichwort: Das Glück geht auf Krücken, das Unglück hat Flügel. (Reinsberg II, 94.)

66 Das Glück hat gläserne Füsse.

67 Das Glück hat gut vnd böss dück.Franck, II, 144b; Petri, II, 61.

68 Das Glück hat Meilenstiefeln.

69 Das Glück hat Mondesart, nimmt zu und ab mit seiner Gab.

Dän.: Lykken er som maanen, voxer af og paa. (Prov. dan., 402.)

[Spaltenumbruch] Frz.: Bien de fortune passe comme la lune. (Leroux, II, 183.) – Fortune varie comme la lune, aujourd'hui serène demain brune. (Leroux, II, 225; Kritzinger, 326b.)

Lat.: Vultus fortunae variatur imagine lunae, crescit, decrescit, in eodem sistere nescit. (Sutor, 268.)

70 Das glück hat neider vil.Henisch, 1660, 24; Petri, II, 61.

71 Das Glück hat nur so viel Brüste, um die Narren daran zu säugen.

Die Russen: Glück ist ein schneidiges Schwert, woran sich die Hände der Narren leicht verletzen können. (Altmann VI, 500.)

72 Das Glück hat seine Launen.

Dän.: Man skal være klog naar lykken er vred. (Prov. dan., 349.)

73 Das Glück hat Sprungfedern unter den Sohlen.

74 Das Glück hat starke Beine. (Schweiz.) – Kirchhofer, 156.

75 Das Glück hat (verborgene) Tück.Parömiakon, 2366; Kirchhofer, 155.

76 Das Glück hat vil freundt.Henisch, 1660, 25; Petri, II, 61.

77 Das Glück hat Weiberart, liebt die Jugend und wechselt gern.Sailer, 94; Simrock, 3733; Reinsberg I, 33.

78 Das Glück herrschet, erhebt vnd niedrigt.Petri, II, 61.

79 Das Glück hilft dem Kühnen gern, von weisser Leber bleibt es fern.Simrock, 3769.

Kühnheit macht gewinnen, sagen die Franzosen. Zum Glück gehört Muth, die Venetier. Dem kühnen Manne reicht das Glück die Hand, die Spanier. (Reinsberg II, 98.)

Engl.: Fortune gives her hand to a bold man. (Bohn II, 75.)

Frz.: Fortune aveugle suit aveugle hardiesse. (Cahier, 846.)

It.: La fortuna ajuta i coraggiosi, ed i matti. (Pazzaglia, 138, 11.)

Lat.: Audaces fortuna juvat, timidosque repellit. (Egeria, 17.) – Fortes Fortuna juvat. (Cicero.) (Erasmus, 101; Faselius, 94; Philippi, I, 160; Seybold, 190; Wiegand, 1019.)

Port.: Ao homem ousado a fortuna lhe dá a mão. (Bohn I, 266.)

Span.: A los osados aguda la fortuna. (Bohn I, 197.) – Al hombre osado, la fortuna le da la mano. (Bohn I, 196; Cahier, 3593.)

80 Das Glück hilft den Kühnen.Körte, 2243.

Span.: Al hombre osado, la fortuna da la mano. (Körte, 2243.)

Frz.: La fortune aide aux audacieux. (Kritzinger, 45a.)

81 Das Glück hilft den kühnen Leuten nicht zu allen Zeiten.

Lat.: Audaces fortuna juvat non omnibus horis. (Limb. Chronik, 74.)

82 Das Glück hilft denen nicht, die sich nicht selbst helfen.Simrock, 3732.

Dän.: Lykken bær en mand over bækken, om han gider sprunget. (Bohn I, 385.)

Engl.: Fortune helps them that help themselves. (Bohn II, 358.)

83 Das Glück hilft keinem Hasenfuss.Mayer, II, 58.

84 Das Glück im Kriege ist unbeständig.

Frz.: Les armes sont journalières. (Kritzinger, 36b.)

85 Das glück im Streitt ist vngewiss.Henisch, 1660, 18.

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86 Das Glück ist an keinen Pfahl gebunden.

Böhm.: Ctnost' a štĕstí visí na tenké niti. (Čelakovský, 150.)

Holl.: Voorspoed is verleidelijk. (Harrebomée, II, 405.)

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Lat.: Passibus ambiguis fortuna volubilis errat. (Schonheim, P, 4; Philippi, II, 84.)

88 Das Glück ist bald gefunden, aber noch leichter verloren.

Böhm.: Snadno najíti štĕstí, a ztratiti snáze. (Čelakovský, 151.)

89 Das Glück ist blind, sihet niemand an.Petri, II, 62.

Frz.: La fortune est aveugle. (Franck, I, 26a; Kritzinger, 45b.)

90 Das glück ist blind vnd macht blind.Henisch, 1660, 26; Gruter, I, 11; Schottel, 1123b; Mayer, I, 198; Lehmann, 230, 134; Kirchhofer, 155; Körte, 2218; Simrock, 3750.

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[[867]/0895] 43 Das glück förcht der from, das gesatz der dumm. – Franck, I, 70b; Henisch, 1560, 49; Lehmann, II, 58, 22. 44 Das glück förcht die kecken vnd kleinmütigen. – Franck, I, 13a; Gruter, I, 11; Egenolff, 300a; Henisch, 1660, 19; Eyering, I, 306, 308 u. 313; Petri, II, 61; Eiselein, 244. Engl.: Fortune dreads the brave, and is only terrible to the coward. (Bohn II, 357.) 45 Das glück freundtschafft gebürt, das vnglück sie bewehrt. – Henisch, 1660, 7; Petri, II, 61. 46 Das Glück fürchtet die Kühnen (Klugen). – Körte, 2243. 47 Das Glück gibt dem einen die Nüsse, dem andern die Schalen. Die Russen im Thal der Moskwa: Das Glück gibt einem die Arbusen, dem andern verweigert es die Schalen. (Altmann V, 109.) 48 Das glück gibt den augenblick. – Franck, II, 144b; Henisch, 1660, 10; Gruter, I, 11; Petri, II, 61. 49 Das Glück gibt geschwind einen Schmatz, aber es ist kein treuer (bleibender) Schatz. 50 Das Glück gibt heute Heil und morgen Keil'. 51 Das glück gibt nicht zu eigen. – Henisch, 1660, 11; Gaal, 743. Lat.: Fortuna nihil dat mancipio. (Henisch, 1660, 12; Seybold, 193.) 52 Das glück gibt unbeständig gab, nimbt gehling auff vnd wider ab. – Henisch, 1660, 20; Petri, II, 61. Holl.: 'T geluk is los en krom, het neemt en geeft weêrom. (Harrebomée, I, 226.) Lat.: Fortuna volubilis errat. (Ovid.) (Binder I, 589; II, 1193; Fischer, 97, 65;: Kruse, 812; Philippi, I, 162; Seybold, 193.) 53 Das Glück gibt vielen zu viel, aber niemandem genug. – Simrock, 3811; Körte, 2248. Dän.: Lykken har meget til mange, men nok til ingen. (Bohn I, 385.) Lat.: Fortuna multis dat nimis, satis nulli. (Körte, 2248.) – Multis ipsa dedit nimium sors, haud satis ulli. (Egeria, 140.) 54 Das glück gibt vnd nimpt gemeinigklich das gut vornen an, das best hinden nach. – Henisch, 1660, 13; Petri, II, 61; Sutor, 276. Lat.: Eripit interdum, modo dat fortuna salutem. 55 Das Glück gibt zersten das gute wie zu Cana, alsdann das Geringere, das sie wol gar die Stiegen hinabfallen. – Sutor, 272. Lat.: Fortuna divitibus pecunias non donavit, sed mutuo dedit. (Sutor, 271.) 56 Das Glück gleicht dem Balle, er steigt zum Falle. 57 Das Glück grauet selten. – Winckler, XIII, 53. 58 Das Glück grüsset uns, wir müssen ihm danken. 59 Das Glück habe einen noch so schönen Kragen, es gibt noch was (viel) zu klagen. 60 Das glück hält sein worte vnd brieffe nit. – Lehmann, 347, 90. 61 Das glück hasset weiss vnd gelehrt Leuth, die mit vernunfft alle ding vermögen. – Henisch, 1660, 15. 62 Das glück hat ein spar an einem jeden Menschen. – Henisch, 1660, 22; Petri, II, 61. 63 Das Glück hat eine glatte Ferse. Dän.: Lykken har et skrøbeligt anker-hold. 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(Sutor, 268.) 70 Das glück hat neider vil. – Henisch, 1660, 24; Petri, II, 61. 71 Das Glück hat nur so viel Brüste, um die Narren daran zu säugen. Die Russen: Glück ist ein schneidiges Schwert, woran sich die Hände der Narren leicht verletzen können. (Altmann VI, 500.) 72 Das Glück hat seine Launen. Dän.: Man skal være klog naar lykken er vred. (Prov. dan., 349.) 73 Das Glück hat Sprungfedern unter den Sohlen. 74 Das Glück hat starke Beine. (Schweiz.) – Kirchhofer, 156. 75 Das Glück hat (verborgene) Tück. – Parömiakon, 2366; Kirchhofer, 155. 76 Das Glück hat vil freundt. – Henisch, 1660, 25; Petri, II, 61. 77 Das Glück hat Weiberart, liebt die Jugend und wechselt gern. – Sailer, 94; Simrock, 3733; Reinsberg I, 33. 78 Das Glück herrschet, erhebt vnd niedrigt. – Petri, II, 61. 79 Das Glück hilft dem Kühnen gern, von weisser Leber bleibt es fern. – Simrock, 3769. Kühnheit macht gewinnen, sagen die Franzosen. Zum Glück gehört Muth, die Venetier. Dem kühnen Manne reicht das Glück die Hand, die Spanier. (Reinsberg II, 98.) Engl.: Fortune gives her hand to a bold man. (Bohn II, 75.) Frz.: Fortune aveugle suit aveugle hardiesse. (Cahier, 846.) It.: La fortuna ajuta i coraggiosi, ed i matti. (Pazzaglia, 138, 11.) Lat.: Audaces fortuna juvat, timidosque repellit. (Egeria, 17.) – Fortes Fortuna juvat. (Cicero.) (Erasmus, 101; Faselius, 94; Philippi, I, 160; Seybold, 190; Wiegand, 1019.) Port.: Ao homem ousado a fortuna lhe dá a mão. (Bohn I, 266.) Span.: A los osados aguda la fortuna. (Bohn I, 197.) – Al hombre osado, la fortuna le da la mano. (Bohn I, 196; Cahier, 3593.) 80 Das Glück hilft den Kühnen. – Körte, 2243. Span.: Al hombre osado, la fortuna da la mano. (Körte, 2243.) Frz.: La fortune aide aux audacieux. (Kritzinger, 45a.) 81 Das Glück hilft den kühnen Leuten nicht zu allen Zeiten. Lat.: Audaces fortuna juvat non omnibus horis. (Limb. Chronik, 74.) 82 Das Glück hilft denen nicht, die sich nicht selbst helfen. – Simrock, 3732. Dän.: Lykken bær en mand over bækken, om han gider sprunget. (Bohn I, 385.) Engl.: Fortune helps them that help themselves. (Bohn II, 358.) 83 Das Glück hilft keinem Hasenfuss. – Mayer, II, 58. 84 Das Glück im Kriege ist unbeständig. Frz.: Les armes sont journalières. (Kritzinger, 36b.) 85 Das glück im Streitt ist vngewiss. – Henisch, 1660, 18. Lat.: Mars belli communis. (Henisch, 1660, 28.) – Successus etiam in temerario laudatur. (Henisch, 1660, 29.) 86 Das Glück ist an keinen Pfahl gebunden. Böhm.: Ctnost' a štĕstí visí na tenké niti. (Čelakovský, 150.) Holl.: Voorspoed is verleidelijk. (Harrebomée, II, 405.) 87 Das Glück ist aus Flandern, es geht von einem zum andern. – Parömiakon, 1881. Lat.: Passibus ambiguis fortuna volubilis errat. (Schonheim, P, 4; Philippi, II, 84.) 88 Das Glück ist bald gefunden, aber noch leichter verloren. Böhm.: Snadno najíti štĕstí, a ztratiti snáze. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [867]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/895>, abgerufen am 22.11.2024.