Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 721 Wen das glück erhebt, den stürtzt es wider zu Boden. - Lehmann, 344, 34; Mayer, I, 198. 722 Wen das glück erhebt, den will es stürtzen (werfen). - Lehmann, 344, 33; Petri, II, 587; Simrock, 3743. 723 Wen das Glück erhoben, der soll's auch loben. D. h. recht würdigen, verständig benutzen. 724 Wen das Glück hebt auss der nider, den stürtzt es plötzlich wider. - Petri, II, 626. 725 Wen das Glück heut beträufelt, den beregnet es morgen. Die Russen: Wem das Glück einmal in Tropfen geregnet hat, dem regnet es bald in Strömen. (Altmann VI, 485.) 726 Wen das Glück hoch hinaufführt, den will es tief stürzen. Aehnlich sagen die Russen: Wer dem Glück zu hoch nachfliegt, kann leicht in die Tiefe fallen. Und: Wenn das Glück den Narren hebt, so will es ihn hängen. Die Polen: Wem das Glück schmeichelt, den verräth es gern. Und die Serben: Je grösser das Glück, um so weniger traue ihm. (Reinsberg II, 85 u. 100.) 727 Wen das Glück nach Rom bringt, den bringt's auch nach Jerusalem. Die Russen: Wer mit Glück nach Sibirien gelangt, wird mit Glück auch wieder nach Moskau gelangen. (Altmann VI, 395.) 728 Wen das Glück nicht stolz und das Uebel nicht zage macht, der taugt wol zum Regieren. Worte Kaiser Sigismund's. 729 Wen das Glück reich macht, den macht es auch wieder arm. - Petri, II, 626. 730 Wen das glück verderben wil, den zertelt es wie ein mutter. - Franck, II, 124a; Henisch, 1665, 23; Petri, II, 626; Schottel, 1125a; Eiselein, 243; Sailer, 272; Simrock, 3742. It.: La fortuna abbraccia tal volta quelli, che poi vuol sommergere. (Pazzaglia, 138, 7.) 731 Wen das Glück verderben will, den macht es zum Narren. Lat.: Stultum facit fortuna, quem vult perdere. (Publ. Syr.) (Binder II, 3214.) 732 Wen das Glück verlässt, den verlassen auch die Freunde. Holl.: Als het geluk gaat, zoo gaan de vrienden. - Zoo lang 't geluk u dient, zoo hebt gij menig vriend; maar is die haan aan 't draaijen, weg vliegen ze als kraaijen. (Harrebomee, I, 226 u. 227.) It.: Partita la fortuna d'una casa, non v' e piu chi la riguardi. (Pazzaglia, 138, 9.) Lat.: Diligitur nemo, nisi cui fortuna est. (Ovid.) (Binder I, 335; II, 793; Gaal, 752; Kruse, 203; Philippi, I, 120; Seybold, 128.) Ung.: Meddig tard szerencsed, addig baratid is. (Gaal, 752.) 733 Wen das Glück verstossen will, dem beut es Dirnen, Rausch und Spiel. 734 Wen das Glück zärtelt, dem will es den Strick um den Hals werfen. - Sailer, 272; Simrock, 3744. Holl.: Als 't geluk u tegenlacht, sta dan op de wacht. (Harrebomee, I, 226.) 735 Wen das Glück zärtelt, dem will es eine Schlinge legen. - Gaal, 752. Lat.: Rebus tranquillis, metuas adversa Sybillis. (Sutor, 270.) 736 Wen das Glück zärtelt, den verderbt es. - Eiselein, 243. Böhm.: Koho stesti hladi, prerado ho zradi. (Celakovsky, 152.) Poln.: Kogo szczescie glaszcze, tego rado troszcze. (Celakovsky, 152.) 737 Wen das glück zu wol helt, den bethört es. - Henisch, 1665, 26; Petri, II, 626. Lat.: Quem fortuna nimium fovet, stultum facit. (Seybold, 477.) 738 Wenn das Glück Abschied nimmt, gehen die Freunde mit. Lat.: Fortuna mutante vices, mutantur amici. (Seybold, 192.) 739 Wenn das Glück am höchsten kommt herfür, so steht das Unglück an der Thür. Lat.: Nemo, cum vivit dicere potest hoc vel illud potior. (Sutor, 271.) 740 Wenn das Glück am meisten schmeichelt, will's betrügen. Engl.: O destiny, destiny! It pleases you to caress a few, and to molest others. [Spaltenumbruch] Lat.: Fortuna cum blanditur, captatum venit. (Gaal, 762; Franck, I, 688; Seybold, 191.) Ung.: Tarts a szerencsetül, ha nagyon hizelkedik. (Gaal, 762.) 741 Wenn das Glück am Thore ist, musst du ihm aufmachen, ohne es warten zu lassen. Die Letten sagen: Steht das Glücksross vor deinem Stall, so führe es an deine Krippe. (Reinsberg II, 98.) 742 Wenn das Glück anklopft, soll man ihm schnell aufthun. - Eiselein, 244; Simrock, 3773; Braun, I, 866. Frz.: Quand la fortune est a la porte, il faut lui ouvrir sans la faire attendre. (Cahier, 747.) Holl.: Het geluk staat niet stil voor iemands deur. (Bohn I, 322.) It.: Quando viene la fortuna, apri le porte. (Bohn I, 123.) 743 Wenn das glück auffgehet, so gehet demut vnder. - Henisch, 1665, 37; Petri, II, 655. 744 Wenn das Glück aufgeht, schneit's Freunde, wenn's untergeht, hagelt's Feinde. - Winckler, IX, 17. 745 Wenn das Glück bei dir anklopft, so sprich nicht: Geh weiter! Engl.: When fortune knocks, be sure to open the door. (Eiselein, 244.) 746 Wenn das Glück Bettler besucht, bekommen sie Schwindel. 747 Wenn das Glück dem Narren lacht, ist's auf einen Streich bedacht. Die Russen: Wenn das Glück den Narren hebt, so will's ihn hängen. (Altmann VI, 484.) 748 Wenn das gluck den Mann sucht, so ists gut handeln. - Lehmann, 345, 61; Henisch, 1665, 12; Petri, II, 630. 749 Wenn das Glück den Menschen sucht, so hilft er sich wol. - Simrock, 3505; Reinsberg II, 96. 750 Wenn das glück den Püffel Cront, so thut iederman der Cron gepürende Reverentz. - Lehmann, 343, 21. 751 Wenn das Glück den Rücken kehrt, merkt man erst, wie viel es werth. "Der Mensch erkennt die Sterne seines Glücks wie die wirklichen erst dann, wenn sie schon eine Weile unsichtbar am Horizonte heraufgerückt sind." (W. Menzel, Streckverse, S. 193.) 752 Wenn das Glück die Stirn runzelt, so trollen sich die Freunde. Engl.: When once fortune begins to frown, friends will be packing. (Gaal, 753.) 753 Wenn das Glück dir Küchlein backt, so will es dich fassen und erdrücken. - Sailer, 272; Simrock, 3745. Frz.: La fortune ne commence jamais par peu, quand elle veut tourmenter. (Kritzinger, 326b.) It.: Non comincia mai fortuna per poco, quando un mortal si piglia a scherno, a giuoco. (Kritzinger, 326b.) 754 Wenn das glück einem schmeichlet, so wills jhm den Hals abstechen. - Henisch, 1665, 13; Petri, II, 630. 755 Wenn das Glück einen aufhängen will, lässt es ihn einen Strick finden. - Altmann IV, 496. 756 Wenn das glück einen freundtlich anlachet, so will sich das Glücksrad verkehren. - Henisch, 1665, 15; Petri, II, 630. Ein Augustiner, Konrad Haug, schrieb in ein altes Stammbuch (von Georg Rosenberger, 1563) ein: "Si fortuna juvat, caveto tolli; si fortuna tonat, caveto mergi." (Zeitung für die elegante Welt, Leipzig 1827, S. 2030.) Holl.: Als 't geluk u tegen lacht, sta dan op de wacht. (Bohn I, 299.) 757 Wenn das Glück einen Finger reicht, muss man es mit der Hand fassen. Dän.: Naar lykken byder dig en finger, saa raek haanden imod. (Prov. dan., 402.) 758 Wenn das Glück einen hebt darniden, den stirtzt es plötzlich wider. - Henisch, 1665, 17. 759 Wenn das Glück einen liebkost, so maulschellt es dafür ein paar andere. Böhm.: Sedne-li jednomu stesti, sto jinych za to zmyli. (Celakovsky, 156.) 760 Wenn das Glück fehlt, fehlen auch die Freunde. Holl.: Als de voorspoed faalt, falen de vrienden. (Harrebomee, II, 405.) 761 Wenn das Glück gewählt den Mann, gilt es gleich was er kann. - Körte, 2282.
[Spaltenumbruch] 721 Wen das glück erhebt, den stürtzt es wider zu Boden. – Lehmann, 344, 34; Mayer, I, 198. 722 Wen das glück erhebt, den will es stürtzen (werfen). – Lehmann, 344, 33; Petri, II, 587; Simrock, 3743. 723 Wen das Glück erhoben, der soll's auch loben. D. h. recht würdigen, verständig benutzen. 724 Wen das Glück hebt auss der nider, den stürtzt es plötzlich wider. – Petri, II, 626. 725 Wen das Glück heut beträufelt, den beregnet es morgen. Die Russen: Wem das Glück einmal in Tropfen geregnet hat, dem regnet es bald in Strömen. (Altmann VI, 485.) 726 Wen das Glück hoch hinaufführt, den will es tief stürzen. Aehnlich sagen die Russen: Wer dem Glück zu hoch nachfliegt, kann leicht in die Tiefe fallen. Und: Wenn das Glück den Narren hebt, so will es ihn hängen. Die Polen: Wem das Glück schmeichelt, den verräth es gern. Und die Serben: Je grösser das Glück, um so weniger traue ihm. (Reinsberg II, 85 u. 100.) 727 Wen das Glück nach Rom bringt, den bringt's auch nach Jerusalem. Die Russen: Wer mit Glück nach Sibirien gelangt, wird mit Glück auch wieder nach Moskau gelangen. (Altmann VI, 395.) 728 Wen das Glück nicht stolz und das Uebel nicht zage macht, der taugt wol zum Regieren. Worte Kaiser Sigismund's. 729 Wen das Glück reich macht, den macht es auch wieder arm. – Petri, II, 626. 730 Wen das glück verderben wil, den zertelt es wie ein mutter. – Franck, II, 124a; Henisch, 1665, 23; Petri, II, 626; Schottel, 1125a; Eiselein, 243; Sailer, 272; Simrock, 3742. It.: La fortuna abbraccia tal volta quelli, che poi vuol sommergere. (Pazzaglia, 138, 7.) 731 Wen das Glück verderben will, den macht es zum Narren. Lat.: Stultum facit fortuna, quem vult perdere. (Publ. Syr.) (Binder II, 3214.) 732 Wen das Glück verlässt, den verlassen auch die Freunde. Holl.: Als het geluk gaat, zoo gaan de vrienden. – Zoo lang 't geluk u dient, zoo hebt gij menig vriend; maar is die haan aan 't draaijen, weg vliegen ze als kraaijen. (Harrebomée, I, 226 u. 227.) 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721 Wen das glück erhebt, den stürtzt es wider zu Boden. – Lehmann, 344, 34; Mayer, I, 198.
722 Wen das glück erhebt, den will es stürtzen (werfen). – Lehmann, 344, 33; Petri, II, 587; Simrock, 3743.
723 Wen das Glück erhoben, der soll's auch loben.
D. h. recht würdigen, verständig benutzen.
724 Wen das Glück hebt auss der nider, den stürtzt es plötzlich wider. – Petri, II, 626.
725 Wen das Glück heut beträufelt, den beregnet es morgen.
Die Russen: Wem das Glück einmal in Tropfen geregnet hat, dem regnet es bald in Strömen. (Altmann VI, 485.)
726 Wen das Glück hoch hinaufführt, den will es tief stürzen.
Aehnlich sagen die Russen: Wer dem Glück zu hoch nachfliegt, kann leicht in die Tiefe fallen. Und: Wenn das Glück den Narren hebt, so will es ihn hängen. Die Polen: Wem das Glück schmeichelt, den verräth es gern. Und die Serben: Je grösser das Glück, um so weniger traue ihm. (Reinsberg II, 85 u. 100.)
727 Wen das Glück nach Rom bringt, den bringt's auch nach Jerusalem.
Die Russen: Wer mit Glück nach Sibirien gelangt, wird mit Glück auch wieder nach Moskau gelangen. (Altmann VI, 395.)
728 Wen das Glück nicht stolz und das Uebel nicht zage macht, der taugt wol zum Regieren.
Worte Kaiser Sigismund's.
729 Wen das Glück reich macht, den macht es auch wieder arm. – Petri, II, 626.
730 Wen das glück verderben wil, den zertelt es wie ein mutter. – Franck, II, 124a; Henisch, 1665, 23; Petri, II, 626; Schottel, 1125a; Eiselein, 243; Sailer, 272; Simrock, 3742.
It.: La fortuna abbraccia tal volta quelli, che poi vuol sommergere. (Pazzaglia, 138, 7.)
731 Wen das Glück verderben will, den macht es zum Narren.
Lat.: Stultum facit fortuna, quem vult perdere. (Publ. Syr.) (Binder II, 3214.)
732 Wen das Glück verlässt, den verlassen auch die Freunde.
Holl.: Als het geluk gaat, zoo gaan de vrienden. – Zoo lang 't geluk u dient, zoo hebt gij menig vriend; maar is die haan aan 't draaijen, weg vliegen ze als kraaijen. (Harrebomée, I, 226 u. 227.)
It.: Partita la fortuna d'una casa, non v' è più chi la riguardi. (Pazzaglia, 138, 9.)
Lat.: Diligitur nemo, nisi cui fortuna est. (Ovid.) (Binder I, 335; II, 793; Gaal, 752; Kruse, 203; Philippi, I, 120; Seybold, 128.)
Ung.: Meddig tard szerencséd, addig barátid is. (Gaal, 752.)
733 Wen das Glück verstossen will, dem beut es Dirnen, Rausch und Spiel.
734 Wen das Glück zärtelt, dem will es den Strick um den Hals werfen. – Sailer, 272; Simrock, 3744.
Holl.: Als 't geluk u tegenlacht, sta dan op de wacht. (Harrebomée, I, 226.)
735 Wen das Glück zärtelt, dem will es eine Schlinge legen. – Gaal, 752.
Lat.: Rebus tranquillis, metuas adversa Sybillis. (Sutor, 270.)
736 Wen das Glück zärtelt, den verderbt es. – Eiselein, 243.
Böhm.: Koho štĕstí hladí, přerádo ho zradí. (Čelakovský, 152.)
Poln.: Kogo szczeście głaszcze, tego rado troszcze. (Čelakovský, 152.)
737 Wen das glück zu wol helt, den bethört es. – Henisch, 1665, 26; Petri, II, 626.
Lat.: Quem fortuna nimium fovet, stultum facit. (Seybold, 477.)
738 Wenn das Glück Abschied nimmt, gehen die Freunde mit.
Lat.: Fortuna mutante vices, mutantur amici. (Seybold, 192.)
739 Wenn das Glück am höchsten kommt herfür, so steht das Unglück an der Thür.
Lat.: Nemo, cum vivit dicere potest hoc vel illud potior. (Sutor, 271.)
740 Wenn das Glück am meisten schmeichelt, will's betrügen.
Engl.: O destiny, destiny! It pleases you to caress a few, and to molest others.
Lat.: Fortuna cum blanditur, captatum venit. (Gaal, 762; Franck, I, 688; Seybold, 191.)
Ung.: Tarts a szerencsétül, ha nagyon hizelkedik. (Gaal, 762.)
741 Wenn das Glück am Thore ist, musst du ihm aufmachen, ohne es warten zu lassen.
Die Letten sagen: Steht das Glücksross vor deinem Stall, so führe es an deine Krippe. (Reinsberg II, 98.)
742 Wenn das Glück anklopft, soll man ihm schnell aufthun. – Eiselein, 244; Simrock, 3773; Braun, I, 866.
Frz.: Quand la fortune est à la porte, il faut lui ouvrir sans la faire attendre. (Cahier, 747.)
Holl.: Het geluk staat niet stil voor iemands deur. (Bohn I, 322.)
It.: Quando viene la fortuna, apri le porte. (Bohn I, 123.)
743 Wenn das glück auffgehet, so gehet demut vnder. – Henisch, 1665, 37; Petri, II, 655.
744 Wenn das Glück aufgeht, schneit's Freunde, wenn's untergeht, hagelt's Feinde. – Winckler, IX, 17.
745 Wenn das Glück bei dir anklopft, so sprich nicht: Geh weiter!
Engl.: When fortune knocks, be sure to open the door. (Eiselein, 244.)
746 Wenn das Glück Bettler besucht, bekommen sie Schwindel.
747 Wenn das Glück dem Narren lacht, ist's auf einen Streich bedacht.
Die Russen: Wenn das Glück den Narren hebt, so will's ihn hängen. (Altmann VI, 484.)
748 Wenn das gluck den Mann sucht, so ists gut handeln. – Lehmann, 345, 61; Henisch, 1665, 12; Petri, II, 630.
749 Wenn das Glück den Menschen sucht, so hilft er sich wol. – Simrock, 3505; Reinsberg II, 96.
750 Wenn das glück den Püffel Cront, so thut iederman der Cron gepürende Reverentz. – Lehmann, 343, 21.
751 Wenn das Glück den Rücken kehrt, merkt man erst, wie viel es werth.
„Der Mensch erkennt die Sterne seines Glücks wie die wirklichen erst dann, wenn sie schon eine Weile unsichtbar am Horizonte heraufgerückt sind.“ (W. Menzel, Streckverse, S. 193.)
752 Wenn das Glück die Stirn runzelt, so trollen sich die Freunde.
Engl.: When once fortune begins to frown, friends will be packing. (Gaal, 753.)
753 Wenn das Glück dir Küchlein backt, so will es dich fassen und erdrücken. – Sailer, 272; Simrock, 3745.
Frz.: La fortune ne commence jamais par peu, quand elle veut tourmenter. (Kritzinger, 326b.)
It.: Non comincia mai fortuna per poco, quando un mortal si piglia a scherno, a giuoco. (Kritzinger, 326b.)
754 Wenn das glück einem schmeichlet, so wills jhm den Hals abstechen. – Henisch, 1665, 13; Petri, II, 630.
755 Wenn das Glück einen aufhängen will, lässt es ihn einen Strick finden. – Altmann IV, 496.
756 Wenn das glück einen freundtlich anlachet, so will sich das Glücksrad verkehren. – Henisch, 1665, 15; Petri, II, 630.
Ein Augustiner, Konrad Haug, schrieb in ein altes Stammbuch (von Georg Rosenberger, 1563) ein: „Si fortuna juvat, caveto tolli; si fortuna tonat, caveto mergi.“ (Zeitung für die elegante Welt, Leipzig 1827, S. 2030.)
Holl.: Als 't geluk u tegen lacht, sta dan op de wacht. (Bohn I, 299.)
757 Wenn das Glück einen Finger reicht, muss man es mit der Hand fassen.
Dän.: Naar lykken byder dig en finger, saa ræk haanden imod. (Prov. dan., 402.)
758 Wenn das Glück einen hebt darniden, den stirtzt es plötzlich wider. – Henisch, 1665, 17.
759 Wenn das Glück einen liebkost, so maulschellt es dafür ein paar andere.
Böhm.: Sedne-li jednomu štĕstí, sto jiných za to zmýlí. (Čelakovský, 156.)
760 Wenn das Glück fehlt, fehlen auch die Freunde.
Holl.: Als de voorspoed faalt, falen de vrienden. (Harrebomée, II, 405.)
761 Wenn das Glück gewählt den Mann, gilt es gleich was er kann. – Körte, 2282.
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