Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *752 Es liegt auf flacher (offener) Hand. Holl.: Het loopt over de hand. (Harrebomee, I, 278.) *753 Es steht in seinen Händen. Holl.: Het staat nog in uwe handen. (Harrebomee, I, 278.) *754 Es wächst ihm in die Hand. - Campe, 528a. Er baut es selbst an, erzeugt es selbst, braucht es nicht zu kaufen. *755 Et fluggt em vun de Handen. - Eichwald, 718. *756 Et geit aus der Hand en der Zand. (Köln.) - Firmenich, I, 175, 173. In Westfalen: Et get van der Hant oppen Tant (Zahn). (Woeste, 85, 98.) - Was verdient ist, wird sofort verzehrt. *757 Et öss nig blos e Hand voll, et öss dat ganze Land voll. - Frischbier, 436. Von Mädchen, die gern heirathen möchten. Trostwort für einen, dem die Braut untreu geworden ist oder der einen Korb bekommen hat. *758 Eth is all vth der handt in den tandt. - Franck, II, 74a; Tappius, 90b. *759 Etwas auf seine eigene Hand unternehmen. - Campe, 527b. Allein, auf eigne Rechnung und Gefahr. *760 Etwas aus der ersten Hand bekommen. - Campe, 528b. Unmittelbar von der Person, von der es herrührt. *761 Etwas aus freier Hand thun. - Campe, 528a. Blos mit den Händen, ohne Hülfe von Werkzeugen. *762 Etwas bei der Hand haben. Holl.: Dat heb ik meer bij de hand gehad. (Harrebomee, I, 276.) *763 Etwas in die Hände bekommen. - Campe, 528a. *764 Etwas in fremde Hände kommen lassen. *765 Etwas in Händen haben. - Campe, 528a. In seiner Gewalt. *766 Etwas mit beiden Händen anfassen. Holl.: Iets met beide handen aanvatten. (Harrebomee, I, 280.) *767 Etwas mit Hand und Mund versprechen. Holl.: Met hand en met voet. (Harrebomee, I, 282.) *768 Etwas mit krummen Händen bewillkommnen. - Parömiakon, 389. Es sich auf eine diebische Weise zueignen. *769 Etwas mit leeren Händen anfangen. - Campe, 257b. Ohne Geld, ohne die nöthigen Mittel zur Ausführung. Frz.: Commencer avec rien; aller au bois sans cognee; s'embarquer sans biscuit. (Kritzinger, 153a.) *770 Etwas mit reinen Händen anfassen. Holl.: Men zal dat met geene onreine handen aantasten. (Harrebomee, I, 281.) *771 Etwas mit ungewaschenen (unreinen) Händen angreifen. Lat.: Illotis manibus ad aliquid accedere. (Seybold, 228.) *772 Etwas nach der Hand verkaufen. - Campe, 528a. Nach muthmasslicher Schätzung des Masses oder Gewichts, indem man es gleichsam mit der Hand wägt. *773 Etwas nicht aus seinen Händen lassen. Nicht von sich, nicht aus seiner Gewalt. *774 Etwas unter der Hand verkaufen. *775 Etwas von guter Hand erfahren haben. Von einer zuverlässigen Person. *776 Fass es mit beiden Händen. - Eiselein, 277. Lat.: Ambabus manibus. - Non una tantum manu capiendum est. - Obviis ulnis. (Eiselein, 277.) *777 Freie Hand haben. - Campe, 527a. Nach freiem Willen handeln können. *778 Fremde Hände im Haar finden. "Tröwest nachgonds vil zu thun. Luther; dz blat hat sich vmbkert, du würdest frembde hend in dem har finden." (Murner, Ob der König vss engelland in Kloster, IV, 981.) *779 Greif auf die linke Hand, so findst du's. *780 Gut von der Hand gehen. Guten Fortgang haben. *781 Hand an etwas (ans Werk) legen. - Campe, 527b. Ein Werk anfangen, etwas thätig angreifen. Frz.: Mettre la main a la pate. (Leroux, I, 175.) *782 Hand an jemand legen. - Campe, 527b. Sich thätlich an ihm vergreifen. *783 Hand an sich selbst legen. - Campe, 527b. Sich selbst das Leben nehmen. *784 Hand anlegen. *785 Hand in Hand mit jemand gehen. *786 Hand über Herz legen. Aus Mitleid und Gutmüthigkeit mehr thun, als man von jemand nach den Gesetzen der Billigkeit erwarten kann. [Spaltenumbruch] *787 Hände und Füsse gehen lassen. Chemnitius (566) in dem Sinne: die Hoffnung aufgeben, verzweifeln. *788 Hand von der Butte. Für die, welche etwas thun wollen, wozu ihnen die Vorbereitung fehlt und die nöthigen Fähigkeiten abgehen. *789 He hett ähr enen up de Hand geben. (Mecklenburg.) Wird gebraucht, wenn ein Bräutigam seine Braut vor der Hochzeit beschwängert und ihr so gleichsam Handgeld gibt. *790 He hett klebrige Hennen. (Holst.) - Schütze, III, 286. Er stiehlt, hat unreine Hände, an die alles leicht anklebt. *791 He hett nig mer as ut der Hand in den Mund. (Holst.) - Schütze, II, 97; IV, 265. Er hat nur eben sein Auskommen. *792 He hollt rein Hand un rein Mund. - Schütze, II, 99. *793 He is bei de Hand as 'n Schobüst (oder Schobörssel, Schuhbürste). (Ostfries.) - Frommann, V, 522, 546; Eichwald, 258; Schütze, II, 98. Stets da, wenn man ihn braucht. *794 He kann ken reine Hannen holen. (Holst.) - Schütze, III, 286. *795 He steckt gen Hand in 't kolt Water. (Ostfries.) *796 Hie hea't ban Hun. (Nordfries.) - Johansen, 70. Er hat's binnen der Hand, d. h. er hat seinen Lohn schon empfangen. *797 Höd di, dat min Hannen (Hände) un din Oren nig Kamraden ward. - Schütze, II, 99. Witzige Drohung. *798 Ich habe auch zwei Hände. Holl.: Ik meende dat gij ook handen gehad hadt. (Harrebomee, I, 280b.) *799 Ich habe nur zwei Hände. Holl.: Ik heb immers maar twee handen. (Harrebomee, I, 280.) *800 Ich hoa olle Hände vul zu thun. (Schles.) - Frommann, III, 245, 119. *801 Ich hoaen mid aufgehobnen Händen gebaten. (Schles.) - Frommann, III, 249, 282. *802 Ich lasse mir die Hände nicht auf den Rücken binden. - Seybold, 157. *803 Ich stäck m'r d' Hand aen Oarsch, oan mit dar and'rn mach ich d' Arb't noch bäss'r wi dau. - Peter, 443. *804 Ich war mir wul nimmer lussen die Hände binden. - Gomolcke, 565. *805 Ich warem wul egen suln de Hände underlän. (Schles.) - Frommann, III, 247, 198. *806 Ich wasche meine Hände in Unschuld. Frz.: Je m'en lave les mains. (Lendroy, 944.) *807 Ich wil nit eyn handt darumb umbkeren. - Tappius, 221a; Sutor, 79; Sailer, 117; Mayer, I, 196; Braun, I, 1085. Um Gleichgültiges, Unbedeutendes, Unwerthes zu bezeichnen, führt Sailer noch folgende sinnverwandte Redensarten dabei an: Ich geb's um ein Stück Brot. Ich werfe darum keine Nussschale weg. Ich gebe keine taube Nuss dafür. Es ist mir eben', als wenn's zu Rom donnerte. In Appenzell: I wött nüd d' Hand omchehra. Frz.: Il faut plutot regarder a ses mains qu'a ses pieds. Holl.: Ik wil er mijne hand niet om verdraaijen (oder: voor omleggen). (Harrebomee, I, 281a.) Lat.: Manum non verterim. (Binder I, 952; II, 1794; Erasm., 164; Philippi, I, 241; Tappius, 221a; Sutor, 79; Seybold, 298.) - Susque deque habere. (Plautus. Cicero.) (Binder II, 3261.) *808 Ich will dafür die Hand ins Feuer halten. - Eiselein, 277. Aus der Zeit der Gottesurtheile. Lat.: Prudens in flammam mitto manum. (Eiselein, 287.) *809 Ich will meine Händ auch nit in Sack schieben. - Sutor, 36; Seybold, 157. Wer mich herausfordert, wird gewahr werden, dass ich mich meiner Haut zu wehren weiss. *810 Ich wollte lieber in den Händen der Kosacken (Juden) sein. *811 Ihre Hand ist schon vergeben. - Campe, 527b. Sie ist schon verlobt.
[Spaltenumbruch] *752 Es liegt auf flacher (offener) Hand. Holl.: Het loopt over de hand. (Harrebomée, I, 278.) *753 Es steht in seinen Händen. Holl.: Het staat nog in uwe handen. (Harrebomée, I, 278.) *754 Es wächst ihm in die Hand. – Campe, 528a. Er baut es selbst an, erzeugt es selbst, braucht es nicht zu kaufen. *755 Et fluggt em vun de Handen. – Eichwald, 718. *756 Et geit ûs der Hand en der Zand. (Köln.) – Firmenich, I, 175, 173. In Westfalen: Et get van der Hant oppen Tant (Zahn). (Woeste, 85, 98.) – Was verdient ist, wird sofort verzehrt. *757 Et öss nig blos e Hand voll, et öss dat ganze Land voll. – Frischbier, 436. Von Mädchen, die gern heirathen möchten. Trostwort für einen, dem die Braut untreu geworden ist oder der einen Korb bekommen hat. *758 Eth is all vth der handt in den tandt. – Franck, II, 74a; Tappius, 90b. *759 Etwas auf seine eigene Hand unternehmen. – Campe, 527b. Allein, auf eigne Rechnung und Gefahr. *760 Etwas aus der ersten Hand bekommen. – Campe, 528b. Unmittelbar von der Person, von der es herrührt. *761 Etwas aus freier Hand thun. – Campe, 528a. Blos mit den Händen, ohne Hülfe von Werkzeugen. *762 Etwas bei der Hand haben. Holl.: Dat heb ik meer bij de hand gehad. (Harrebomée, I, 276.) *763 Etwas in die Hände bekommen. – Campe, 528a. *764 Etwas in fremde Hände kommen lassen. *765 Etwas in Händen haben. – Campe, 528a. In seiner Gewalt. *766 Etwas mit beiden Händen anfassen. Holl.: Iets met beide handen aanvatten. (Harrebomée, I, 280.) *767 Etwas mit Hand und Mund versprechen. Holl.: Met hand en met voet. (Harrebomée, I, 282.) *768 Etwas mit krummen Händen bewillkommnen. – Parömiakon, 389. Es sich auf eine diebische Weise zueignen. *769 Etwas mit leeren Händen anfangen. – Campe, 257b. Ohne Geld, ohne die nöthigen Mittel zur Ausführung. Frz.: Commencer avec rien; aller au bois sans cognée; s'embarquer sans biscuit. (Kritzinger, 153a.) *770 Etwas mit reinen Händen anfassen. Holl.: Men zal dat met geene onreine handen aantasten. (Harrebomée, I, 281.) *771 Etwas mit ungewaschenen (unreinen) Händen angreifen. Lat.: Illotis manibus ad aliquid accedere. (Seybold, 228.) *772 Etwas nach der Hand verkaufen. – Campe, 528a. Nach muthmasslicher Schätzung des Masses oder Gewichts, indem man es gleichsam mit der Hand wägt. *773 Etwas nicht aus seinen Händen lassen. Nicht von sich, nicht aus seiner Gewalt. *774 Etwas unter der Hand verkaufen. *775 Etwas von guter Hand erfahren haben. Von einer zuverlässigen Person. *776 Fass es mit beiden Händen. – Eiselein, 277. Lat.: Ambabus manibus. – Non una tantum manu capiendum est. – Obviis ulnis. (Eiselein, 277.) *777 Freie Hand haben. – Campe, 527a. Nach freiem Willen handeln können. *778 Fremde Hände im Haar finden. „Tröwest nachgonds vil zu thun. Luther; dz blat hat sich vmbkert, du würdest frembde hend in dem har finden.“ (Murner, Ob der König vss engelland in Kloster, IV, 981.) *779 Greif auf die linke Hand, so findst du's. *780 Gut von der Hand gehen. Guten Fortgang haben. *781 Hand an etwas (ans Werk) legen. – Campe, 527b. Ein Werk anfangen, etwas thätig angreifen. Frz.: Mettre la main à la pâte. (Leroux, I, 175.) *782 Hand an jemand legen. – Campe, 527b. Sich thätlich an ihm vergreifen. *783 Hand an sich selbst legen. – Campe, 527b. Sich selbst das Leben nehmen. *784 Hand anlegen. *785 Hand in Hand mit jemand gehen. *786 Hand über Herz legen. Aus Mitleid und Gutmüthigkeit mehr thun, als man von jemand nach den Gesetzen der Billigkeit erwarten kann. [Spaltenumbruch] *787 Hände und Füsse gehen lassen. Chemnitius (566) in dem Sinne: die Hoffnung aufgeben, verzweifeln. *788 Hand von der Butte. Für die, welche etwas thun wollen, wozu ihnen die Vorbereitung fehlt und die nöthigen Fähigkeiten abgehen. *789 He hett ähr ênen up de Hand geben. (Mecklenburg.) Wird gebraucht, wenn ein Bräutigam seine Braut vor der Hochzeit beschwängert und ihr so gleichsam Handgeld gibt. *790 He hett klebrige Hennen. (Holst.) – Schütze, III, 286. Er stiehlt, hat unreine Hände, an die alles leicht anklebt. *791 He hett nig mêr as ut der Hand in den Mund. (Holst.) – Schütze, II, 97; IV, 265. Er hat nur eben sein Auskommen. *792 He hollt rein Hand un rein Mund. – Schütze, II, 99. *793 He is bî de Hand as 'n Schobüst (oder Schôbörssel, Schuhbürste). (Ostfries.) – Frommann, V, 522, 546; Eichwald, 258; Schütze, II, 98. Stets da, wenn man ihn braucht. *794 He kann kên reine Hannen holen. (Holst.) – Schütze, III, 286. *795 He steckt gên Hand in 't kolt Water. (Ostfries.) *796 Hie hea't ban Hun. (Nordfries.) – Johansen, 70. Er hat's binnen der Hand, d. h. er hat seinen Lohn schon empfangen. *797 Höd di, dat min Hannen (Hände) un din Ôren nig Kamraden ward. – Schütze, II, 99. Witzige Drohung. *798 Ich habe auch zwei Hände. Holl.: Ik meende dat gij ook handen gehad hadt. (Harrebomée, I, 280b.) *799 Ich habe nur zwei Hände. Holl.: Ik heb immers maar twee handen. (Harrebomée, I, 280.) *800 Ich hoa olle Hände vul zu thun. (Schles.) – Frommann, III, 245, 119. *801 Ich hoaen mid ûfgehôbnen Händen gebaten. (Schles.) – Frommann, III, 249, 282. *802 Ich lasse mir die Hände nicht auf den Rücken binden. – Seybold, 157. *803 Ich stäck m'r d' Hand aen Oarsch, oan mit dar and'rn mach ich d' Arb't noch bäss'r wi dû. – Peter, 443. *804 Ich war mir wul nimmer lussen die Hände binden. – Gomolcke, 565. *805 Ich wârem wul êgen suln de Hände underlän. (Schles.) – Frommann, III, 247, 198. *806 Ich wasche meine Hände in Unschuld. Frz.: Je m'en lave les mains. (Lendroy, 944.) *807 Ich wil nit eyn handt darumb umbkeren. – Tappius, 221a; Sutor, 79; Sailer, 117; Mayer, I, 196; Braun, I, 1085. Um Gleichgültiges, Unbedeutendes, Unwerthes zu bezeichnen, führt Sailer noch folgende sinnverwandte Redensarten dabei an: Ich geb's um ein Stück Brot. Ich werfe darum keine Nussschale weg. Ich gebe keine taube Nuss dafür. Es ist mir eben', als wenn's zu Rom donnerte. In Appenzell: I wött nüd d' Hand omchehra. Frz.: Il faut plutôt regarder à ses mains qu'à ses pieds. Holl.: Ik wil er mijne hand niet om verdraaijen (oder: voor omleggen). (Harrebomée, I, 281a.) Lat.: Manum non verterim. (Binder I, 952; II, 1794; Erasm., 164; Philippi, I, 241; Tappius, 221a; Sutor, 79; Seybold, 298.) – Susque deque habere. (Plautus. Cicero.) (Binder II, 3261.) *808 Ich will dafür die Hand ins Feuer halten. – Eiselein, 277. Aus der Zeit der Gottesurtheile. Lat.: Prudens in flammam mitto manum. (Eiselein, 287.) *809 Ich will meine Händ auch nit in Sack schieben. – Sutor, 36; Seybold, 157. Wer mich herausfordert, wird gewahr werden, dass ich mich meiner Haut zu wehren weiss. *810 Ich wollte lieber in den Händen der Kosacken (Juden) sein. *811 Ihre Hand ist schon vergeben. – Campe, 527b. Sie ist schon verlobt.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0168" n="[162]"/><cb n="323"/> *752 Es liegt auf flacher (offener) Hand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het loopt over de hand. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 278.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*753 Es steht in seinen Händen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het staat nog in uwe handen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 278.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*754 Es wächst ihm in die Hand.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 528<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er baut es selbst an, erzeugt es selbst, braucht es nicht zu kaufen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*755 Et fluggt em vun de Handen.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 718.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*756 Et geit ûs der Hand en der Zand.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 175, 173.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In Westfalen: Et get van der Hant oppen Tant (Zahn). (<hi rendition="#i">Woeste, 85, 98.</hi>) – Was verdient ist, wird sofort verzehrt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*757 Et öss nig blos e Hand voll, et öss dat ganze Land voll.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, 436.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von Mädchen, die gern heirathen möchten. Trostwort für einen, dem die Braut untreu geworden ist oder der einen Korb bekommen hat.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*758 Eth is all vth der handt in den tandt.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 74<hi rendition="#sup">a</hi>; Tappius, 90<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*759 Etwas auf seine eigene Hand unternehmen.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 527<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Allein, auf eigne Rechnung und Gefahr.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*760 Etwas aus der ersten Hand bekommen.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 528<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Unmittelbar von der Person, von der es herrührt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*761 Etwas aus freier Hand thun.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 528<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Blos mit den Händen, ohne Hülfe von Werkzeugen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*762 Etwas bei der Hand haben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat heb ik meer bij de hand gehad. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 276.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*763 Etwas in die Hände bekommen.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 528<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*764 Etwas in fremde Hände kommen lassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*765 Etwas in Händen haben.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 528<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In seiner Gewalt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*766 Etwas mit beiden Händen anfassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Iets met beide handen aanvatten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 280.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*767 Etwas mit Hand und Mund versprechen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Met hand en met voet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 282.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*768 Etwas mit krummen Händen bewillkommnen.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 389.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Es sich auf eine diebische Weise zueignen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*769 Etwas mit leeren Händen anfangen.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 257<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ohne Geld, ohne die nöthigen Mittel zur Ausführung.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Commencer avec rien; aller au bois sans cognée; s'embarquer sans biscuit. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 153<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*770 Etwas mit reinen Händen anfassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men zal dat met geene onreine handen aantasten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 281.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*771 Etwas mit ungewaschenen (unreinen) Händen angreifen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Illotis manibus ad aliquid accedere. (<hi rendition="#i">Seybold, 228.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*772 Etwas nach der Hand verkaufen.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 528<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nach muthmasslicher Schätzung des Masses oder Gewichts, indem man es gleichsam mit der Hand wägt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*773 Etwas nicht aus seinen Händen lassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Nicht von sich, nicht aus seiner Gewalt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*774 Etwas unter der Hand verkaufen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*775 Etwas von guter Hand erfahren haben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von einer zuverlässigen Person.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*776 Fass es mit beiden Händen.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 277.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ambabus manibus. – Non una tantum manu capiendum est. – Obviis ulnis. (<hi rendition="#i">Eiselein, 277.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*777 Freie Hand haben.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 527<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nach freiem Willen handeln können.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*778 Fremde Hände im Haar finden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Tröwest nachgonds vil zu thun. Luther; dz blat hat sich vmbkert, du würdest frembde hend in dem har finden.“ (<hi rendition="#i">Murner, Ob der König vss engelland in Kloster, IV, 981.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*779 Greif auf die linke Hand, so findst du's.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*780 Gut von der Hand gehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Guten Fortgang haben.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*781 Hand an etwas (ans Werk) legen.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 527<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ein Werk anfangen, etwas thätig angreifen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mettre la main à la pâte. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 175.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*782 Hand an jemand legen.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 527<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sich thätlich an ihm vergreifen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*783 Hand an sich selbst legen.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 527<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sich selbst das Leben nehmen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*784 Hand anlegen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*785 Hand in Hand mit jemand gehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*786 Hand über Herz legen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Aus Mitleid und Gutmüthigkeit mehr thun, als man von jemand nach den Gesetzen der Billigkeit erwarten kann.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="324"/> *787 Hände und Füsse gehen lassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Chemnitius (566)</hi> in dem Sinne: die Hoffnung aufgeben, verzweifeln.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*788 Hand von der Butte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Für die, welche etwas thun wollen, wozu ihnen die Vorbereitung fehlt und die nöthigen Fähigkeiten abgehen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*789 He hett ähr ênen up de Hand geben.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wird gebraucht, wenn ein Bräutigam seine Braut vor der Hochzeit beschwängert und ihr so gleichsam Handgeld gibt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*790 He hett klebrige Hennen.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) – <hi rendition="#i">Schütze, III, 286.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er stiehlt, hat unreine Hände, an die alles leicht anklebt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*791 He hett nig mêr as ut der Hand in den Mund.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) – <hi rendition="#i">Schütze, II, 97; IV, 265.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er hat nur eben sein Auskommen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*792 He hollt rein Hand un rein Mund.</hi> – <hi rendition="#i">Schütze, II, 99.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*793 He is bî de Hand as 'n Schobüst (oder Schôbörssel, Schuhbürste).</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 522, 546; Eichwald, 258; Schütze, II, 98.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Stets da, wenn man ihn braucht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*794 He kann kên reine Hannen holen.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) – <hi rendition="#i">Schütze, III, 286.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*795 He steckt gên Hand in 't kolt Water.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*796 Hie hea't ban Hun.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Johansen, 70.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er hat's binnen der Hand, d. h. er hat seinen Lohn schon empfangen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*797 Höd di, dat min Hannen (Hände) un din Ôren nig Kamraden ward.</hi> – <hi rendition="#i">Schütze, II, 99.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Witzige Drohung.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*798 Ich habe auch zwei Hände.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik meende dat gij ook handen gehad hadt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 280<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*799 Ich habe nur zwei Hände.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik heb immers maar twee handen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 280.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*800 Ich hoa olle Hände vul zu thun.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 245, 119.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*801 Ich hoaen mid ûfgehôbnen Händen gebaten.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 249, 282.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*802 Ich lasse mir die Hände nicht auf den Rücken binden.</hi> – <hi rendition="#i">Seybold, 157.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*803 Ich stäck m'r d' Hand aen Oarsch, oan mit dar and'rn mach ich d' Arb't noch bäss'r wi dû.</hi> – <hi rendition="#i">Peter, 443.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*804 Ich war mir wul nimmer lussen die Hände binden.</hi> – <hi rendition="#i">Gomolcke, 565.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*805 Ich wârem wul êgen suln de Hände underlän.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 247, 198.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*806 Ich wasche meine Hände in Unschuld.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Je m'en lave les mains. (<hi rendition="#i">Lendroy, 944.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*807 Ich wil nit eyn handt darumb umbkeren.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 221<hi rendition="#sup">a</hi>; Sutor, 79; Sailer, 117; Mayer, I, 196; Braun, I, 1085.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Um Gleichgültiges, Unbedeutendes, Unwerthes zu bezeichnen, führt Sailer noch folgende sinnverwandte Redensarten dabei an: Ich geb's um ein Stück Brot. Ich werfe darum keine Nussschale weg. Ich gebe keine taube Nuss dafür. Es ist mir eben', als wenn's zu Rom donnerte. In Appenzell: I wött nüd d' Hand omchehra.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il faut plutôt regarder à ses mains qu'à ses pieds.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik wil er mijne hand niet om verdraaijen (oder: voor omleggen). (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 281<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Manum non verterim. (<hi rendition="#i">Binder I, 952; II, 1794; Erasm., 164; Philippi, I, 241; Tappius, 221<hi rendition="#sup">a</hi>; Sutor, 79; Seybold, 298.</hi>) – Susque deque habere. (<hi rendition="#i">Plautus. Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 3261.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*808 Ich will dafür die Hand ins Feuer halten.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 277.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Aus der Zeit der Gottesurtheile.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Prudens in flammam mitto manum. (<hi rendition="#i">Eiselein, 287.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*809 Ich will meine Händ auch nit in Sack schieben.</hi> – <hi rendition="#i">Sutor, 36; Seybold, 157.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wer mich herausfordert, wird gewahr werden, dass ich mich meiner Haut zu wehren weiss.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*810 Ich wollte lieber in den Händen der Kosacken (Juden) sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*811 Ihre Hand ist schon vergeben.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 527<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sie ist schon verlobt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[162]/0168]
*752 Es liegt auf flacher (offener) Hand.
Holl.: Het loopt over de hand. (Harrebomée, I, 278.)
*753 Es steht in seinen Händen.
Holl.: Het staat nog in uwe handen. (Harrebomée, I, 278.)
*754 Es wächst ihm in die Hand. – Campe, 528a.
Er baut es selbst an, erzeugt es selbst, braucht es nicht zu kaufen.
*755 Et fluggt em vun de Handen. – Eichwald, 718.
*756 Et geit ûs der Hand en der Zand. (Köln.) – Firmenich, I, 175, 173.
In Westfalen: Et get van der Hant oppen Tant (Zahn). (Woeste, 85, 98.) – Was verdient ist, wird sofort verzehrt.
*757 Et öss nig blos e Hand voll, et öss dat ganze Land voll. – Frischbier, 436.
Von Mädchen, die gern heirathen möchten. Trostwort für einen, dem die Braut untreu geworden ist oder der einen Korb bekommen hat.
*758 Eth is all vth der handt in den tandt. – Franck, II, 74a; Tappius, 90b.
*759 Etwas auf seine eigene Hand unternehmen. – Campe, 527b.
Allein, auf eigne Rechnung und Gefahr.
*760 Etwas aus der ersten Hand bekommen. – Campe, 528b.
Unmittelbar von der Person, von der es herrührt.
*761 Etwas aus freier Hand thun. – Campe, 528a.
Blos mit den Händen, ohne Hülfe von Werkzeugen.
*762 Etwas bei der Hand haben.
Holl.: Dat heb ik meer bij de hand gehad. (Harrebomée, I, 276.)
*763 Etwas in die Hände bekommen. – Campe, 528a.
*764 Etwas in fremde Hände kommen lassen.
*765 Etwas in Händen haben. – Campe, 528a.
In seiner Gewalt.
*766 Etwas mit beiden Händen anfassen.
Holl.: Iets met beide handen aanvatten. (Harrebomée, I, 280.)
*767 Etwas mit Hand und Mund versprechen.
Holl.: Met hand en met voet. (Harrebomée, I, 282.)
*768 Etwas mit krummen Händen bewillkommnen. – Parömiakon, 389.
Es sich auf eine diebische Weise zueignen.
*769 Etwas mit leeren Händen anfangen. – Campe, 257b.
Ohne Geld, ohne die nöthigen Mittel zur Ausführung.
Frz.: Commencer avec rien; aller au bois sans cognée; s'embarquer sans biscuit. (Kritzinger, 153a.)
*770 Etwas mit reinen Händen anfassen.
Holl.: Men zal dat met geene onreine handen aantasten. (Harrebomée, I, 281.)
*771 Etwas mit ungewaschenen (unreinen) Händen angreifen.
Lat.: Illotis manibus ad aliquid accedere. (Seybold, 228.)
*772 Etwas nach der Hand verkaufen. – Campe, 528a.
Nach muthmasslicher Schätzung des Masses oder Gewichts, indem man es gleichsam mit der Hand wägt.
*773 Etwas nicht aus seinen Händen lassen.
Nicht von sich, nicht aus seiner Gewalt.
*774 Etwas unter der Hand verkaufen.
*775 Etwas von guter Hand erfahren haben.
Von einer zuverlässigen Person.
*776 Fass es mit beiden Händen. – Eiselein, 277.
Lat.: Ambabus manibus. – Non una tantum manu capiendum est. – Obviis ulnis. (Eiselein, 277.)
*777 Freie Hand haben. – Campe, 527a.
Nach freiem Willen handeln können.
*778 Fremde Hände im Haar finden.
„Tröwest nachgonds vil zu thun. Luther; dz blat hat sich vmbkert, du würdest frembde hend in dem har finden.“ (Murner, Ob der König vss engelland in Kloster, IV, 981.)
*779 Greif auf die linke Hand, so findst du's.
*780 Gut von der Hand gehen.
Guten Fortgang haben.
*781 Hand an etwas (ans Werk) legen. – Campe, 527b.
Ein Werk anfangen, etwas thätig angreifen.
Frz.: Mettre la main à la pâte. (Leroux, I, 175.)
*782 Hand an jemand legen. – Campe, 527b.
Sich thätlich an ihm vergreifen.
*783 Hand an sich selbst legen. – Campe, 527b.
Sich selbst das Leben nehmen.
*784 Hand anlegen.
*785 Hand in Hand mit jemand gehen.
*786 Hand über Herz legen.
Aus Mitleid und Gutmüthigkeit mehr thun, als man von jemand nach den Gesetzen der Billigkeit erwarten kann.
*787 Hände und Füsse gehen lassen.
Chemnitius (566) in dem Sinne: die Hoffnung aufgeben, verzweifeln.
*788 Hand von der Butte.
Für die, welche etwas thun wollen, wozu ihnen die Vorbereitung fehlt und die nöthigen Fähigkeiten abgehen.
*789 He hett ähr ênen up de Hand geben. (Mecklenburg.)
Wird gebraucht, wenn ein Bräutigam seine Braut vor der Hochzeit beschwängert und ihr so gleichsam Handgeld gibt.
*790 He hett klebrige Hennen. (Holst.) – Schütze, III, 286.
Er stiehlt, hat unreine Hände, an die alles leicht anklebt.
*791 He hett nig mêr as ut der Hand in den Mund. (Holst.) – Schütze, II, 97; IV, 265.
Er hat nur eben sein Auskommen.
*792 He hollt rein Hand un rein Mund. – Schütze, II, 99.
*793 He is bî de Hand as 'n Schobüst (oder Schôbörssel, Schuhbürste). (Ostfries.) – Frommann, V, 522, 546; Eichwald, 258; Schütze, II, 98.
Stets da, wenn man ihn braucht.
*794 He kann kên reine Hannen holen. (Holst.) – Schütze, III, 286.
*795 He steckt gên Hand in 't kolt Water. (Ostfries.)
*796 Hie hea't ban Hun. (Nordfries.) – Johansen, 70.
Er hat's binnen der Hand, d. h. er hat seinen Lohn schon empfangen.
*797 Höd di, dat min Hannen (Hände) un din Ôren nig Kamraden ward. – Schütze, II, 99.
Witzige Drohung.
*798 Ich habe auch zwei Hände.
Holl.: Ik meende dat gij ook handen gehad hadt. (Harrebomée, I, 280b.)
*799 Ich habe nur zwei Hände.
Holl.: Ik heb immers maar twee handen. (Harrebomée, I, 280.)
*800 Ich hoa olle Hände vul zu thun. (Schles.) – Frommann, III, 245, 119.
*801 Ich hoaen mid ûfgehôbnen Händen gebaten. (Schles.) – Frommann, III, 249, 282.
*802 Ich lasse mir die Hände nicht auf den Rücken binden. – Seybold, 157.
*803 Ich stäck m'r d' Hand aen Oarsch, oan mit dar and'rn mach ich d' Arb't noch bäss'r wi dû. – Peter, 443.
*804 Ich war mir wul nimmer lussen die Hände binden. – Gomolcke, 565.
*805 Ich wârem wul êgen suln de Hände underlän. (Schles.) – Frommann, III, 247, 198.
*806 Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Frz.: Je m'en lave les mains. (Lendroy, 944.)
*807 Ich wil nit eyn handt darumb umbkeren. – Tappius, 221a; Sutor, 79; Sailer, 117; Mayer, I, 196; Braun, I, 1085.
Um Gleichgültiges, Unbedeutendes, Unwerthes zu bezeichnen, führt Sailer noch folgende sinnverwandte Redensarten dabei an: Ich geb's um ein Stück Brot. Ich werfe darum keine Nussschale weg. Ich gebe keine taube Nuss dafür. Es ist mir eben', als wenn's zu Rom donnerte. In Appenzell: I wött nüd d' Hand omchehra.
Frz.: Il faut plutôt regarder à ses mains qu'à ses pieds.
Holl.: Ik wil er mijne hand niet om verdraaijen (oder: voor omleggen). (Harrebomée, I, 281a.)
Lat.: Manum non verterim. (Binder I, 952; II, 1794; Erasm., 164; Philippi, I, 241; Tappius, 221a; Sutor, 79; Seybold, 298.) – Susque deque habere. (Plautus. Cicero.) (Binder II, 3261.)
*808 Ich will dafür die Hand ins Feuer halten. – Eiselein, 277.
Aus der Zeit der Gottesurtheile.
Lat.: Prudens in flammam mitto manum. (Eiselein, 287.)
*809 Ich will meine Händ auch nit in Sack schieben. – Sutor, 36; Seybold, 157.
Wer mich herausfordert, wird gewahr werden, dass ich mich meiner Haut zu wehren weiss.
*810 Ich wollte lieber in den Händen der Kosacken (Juden) sein.
*811 Ihre Hand ist schon vergeben. – Campe, 527b.
Sie ist schon verlobt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |