Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 753 Gott ist über die Natur. Holl.: God is boven al. (Tunn., 12, 14; Harrebomee, I, 242.) Lat.: Est super omne deus, rex dominusque meus. (Fallersleben, 35.) 754 Gott ist überall, ausser in Rom, wo er seinen Statthalter hat. - Eiselein, 249; Bohn I, 150; Simrock, 3898; Braun, I, 903. Die Russen sagen: Gott ist fast immer da, wo wir ihn nicht suchen. (Altmann VI, 416.) 755 Gott ist überall dreifältig, ausgenommen in Rom, wo er vierfältig ist. Soll seinen Ursprung in einem Witzworte Pasquino's haben. In der bekannten Dataria zu Rom mussten die Ausfertigungen zu geistlichen Pfründen einst in einer Münze, Namens Quatrino, bezahlt werden. Dies veranlasste den Pasquino zu der Bemerkung: Gott ist allenthalben tirno, nur in Rom ist er quatrino. (Vgl. Braun, Bibliothek des Frohsinns, Bd. 3, Hft. 2, Nr. 34.) 756 Gott ist verborgen, auch bei hellem Himmel. Aehnlich russisch Altmann VI, 438. 757 Gott ist vil höher als alle seine wercke. - Henisch, 1710, 54. 758 Gott ist vil höher denn der Himmel vnd tieffer dann die hölle. - Henisch, 1710, 55. 759 Gott ist vnd wil allein Gott seyn. - Petri, II, 349. 760 Gott ist wunderbarlich, was er nicht gibt am Gut, das gibt er an Muth; was er nicht gibt auf den Tisch, das gibt er in den Mund; was er nicht gibt am Bett, das gibt er am Schlaf. - Sailer, 341. 761 Gott kan alle ding zum besten kehren. - Petri, II, 349. 762 Gott kan alle Handwercke. - Petri II, 349. 763 Gott kan allein die Kunst, dass er auss Feinden gute freunde mache. - Petri, II, 349. 764 Gott kan bald alle list krencken. - Petri, I, 1, 842. 765 Gott kan bald Segen vnd fluch finden. - Petri, II, 349. 766 Gott kan den Menschen nicht ärger straffen, als wenn er die Hand von jhm abzeucht. - Petri, II, 349. 767 Gott kan die Saw recht in die Schwemme treiben. - Petri, II, 349. 768 Gott kan einen Fürsten wol wider auff die rechte seiten lencken, wann jhn gleich ein Doeg auff die linck seiten gebeuget hat. - Henisch, 722, 55; Petri, II, 349. 769 Gott kan hochmuth nicht leiden. - Petri, II, 349. Lat.: Est verum verbum: frangit deus omne superbum. (Fischer, 81, 23.) 770 Gott kan leichtlich den hohen Bäumen die äst stumpffen. - Lehmann, 569, 43; Sailer, 245. 771 Gott kan mit der Sonnen, ja mit Himmel vnd Erden keinen danck verdienen bey der Welt. - Henisch, 1705, 55. 772 Gott kan nicht leiden, dass jhn jemand in seinem Regiment meistert. - Petri, II, 350. 773 Gott kan niemand geben, ders nicht haben will. - Petri, II, 349. 774 Gott kan niemand liegen. - Agricola I, 553; Petri, II, 349; Lehmann, II, 231, 152. 775 Gott kan Niemandt zu hoch sitzen, er kan jhn stürtzen, noch zu Tieff fallen, er kan jhn herauss heben. - Henisch, 1710, 62; Petri, II, 349. 776 Gott kan stoltze Köpffe demütigen. - Petri, II, 350. 777 Gott kan verwegenen Leuten den Hasen in den Busen schieben. - Petri, II, 350; Henisch, 569, 65. Sie furchtsam machen. 778 Gott kan viel erraigen vnd wenig geben, er kan auch wenig erraigen vnd vil geben. - Gruter, III, 45; Lehmann, II, 238, 73. 779 Gott kan viel thun, dess sich niemand versihet. - Petri, II, 350. Lat.: Deus undique, juvat, si modo propitius. (Seybold, 122.) 780 Gott kan viel zeigen vnd wenig geben, auch wenig zeigen vnd vil geben. - Henisch, 1707, 40; Petri, II, 350. [Spaltenumbruch] 781 Gott kan wenden das seufftzen der ellenden. - Henisch, 1706, 31; Petri, I, 47. 782 Got kan wol ein zeitlang durch die Finger sehen. - Henisch, 1706, 51; Lehmann, II, 231, 153; Tappius, 74a; Petri, II, 350. 783 Gott kann alles Leid wenden in Fröhlichkeit. - Opel, 257, 1. 784 Gott kann auch ein Wochen borgen. - Sutor, 212. 785 Gott kann bald ein Loch in die aufgebildete Blase machen. 786 Gott kann beim leeren Kasten machen eine Wohlfeile und beim vollen Kasten eine Theure. (Schweiz.) - Kirchhofer, 131. 787 Gott kann den grossen Bäumen steuren, dass sie nicht in den Himmel wachsen. - Luther's Werke, I, 366a. 788 Gott kann grosse Gewalt nicht erleid en. Lat.: Non datum est summis imperiis, stare diu. (Binder II, 2149.) 789 Gott kann in einer Stunde mehr uns rauben, als wir im Jahr zusammenklauben. Dän.: Man kand forlaare meere i en time, naar Gud straffer, end vinde all sin liva-tid. ( Prov. dan., 179.) 790 Gott kann man nicht entlaufen. Holl.: Men kan God niet ontloopen. (Harrebomee, I, 245.) 791 Gott kann man nichts auf den Aermel malen. - Sprichwörterschatz, 27. 792 Gott kann man nichts verbergen. Lat.: Deo nihil clausum. (Seybold, 119.) 793 Gott kann man überall erkennen. Die Russen: Gott verräth sich in allen seinen Werken. (Altmann VI, 504.) 794 Gott kann man wol belügen, aber nicht betrügen. - Sprichwörterschatz, 26; Gaal, 792. 795 Gott kann mit einem Winken der Augen die ganze Welt erschlagen. - Luther's Werke, IV, 202b. 796 Gott kann überall helfen, weit und nah. Lat.: Si libeat servare procul quoque numina possint. 797 Gott kann uns ni seli (selig) maken, wenn wi ni wöllt. (Rendsburg.) 798 Gott kann's nicht allen Leuten recht machen. Frz.: Jupiter meme, quand il pleut, ne plaeit pas a tous les mortels. (Leroux, I, 22.) Ung.: Az Isten se tehet mindennek eleget. (Gaal, 24.) 799 Gott kans fügen, das einem mag genügen. - Henisch, 1498, 8; Petri, II, 350. 800 Gott kennen ist das Himmelreich. - Henisch, 1710, 52; Petri, I, 47. 801 Gott kennen ist die grösste Weisheit. Lat.: Principis est virtus maxima nosse deum. (Seybold, 457.) 802 Gott kennet den Herrlichen nicht mehr denn den armen. - Petri, II, 842; Henisch, 1711, 12. 803 Gott kennt das Herz besser als der Nachbar. Frz.: Dieu scait qui est bon pelerin. (Leroux, I, 12.) Holl.: God weet, wie goed is. (Harrebomee, I, 243.) 804 Gott kennt die (seine) Schwarzen am Geruche. Amerikanisches Negersprichwort aus einem Liede derselben. 805 Gott kent den Schalck unter dem Balg. - Petri, II, 350. Die Tataren sagen: Gott kennt das Innere und das Aeussere. (Reinsberg II, 14.) Holl.: God kent den beste. - God kent u in deugden. (Harrebomee I, 243.) 806 Gott kommt eh' wir's uns versehen und lässet uns viel Guts geschehen. Aus einem Kirchenliede. Die Russen: Gott schickt (bedarf) keine(s) Vorreiter(s). (Altmann VI, 477.) Lat.: Deus ex improviso apparet. (Seybold, 121.) 807 Gott kommt gern, wenn wir meinen, er sei fern. Dän.: Gud kommer tilsidst, naar vi troe han er laengst borte. (Bohn I, 372.) Engl.: God comes at last when we think he is farthest off. (Bohn II, 362.) Lat.: Deus ex machina. Grata superveniet, quae non sperabitur hora. (Fischer, 63, 39.) 808 Gott kommt oft, aber nicht zu oft. 809 Gott kommt über Nacht. Holl.: God beschikt over nacht. (Harrebomee, I, 242.) 810 Gott kommt wol leise, aber er tritt fest auf. Aehnlich die Russen Altmann VI, 398. 811 Gott kompt das Jahr mit seinem Gut. - Petri, II, 350.
[Spaltenumbruch] 753 Gott ist über die Natur. Holl.: God is boven al. (Tunn., 12, 14; Harrebomée, I, 242.) Lat.: Est super omne deus, rex dominusque meus. (Fallersleben, 35.) 754 Gott ist überall, ausser in Rom, wo er seinen Statthalter hat. – Eiselein, 249; Bohn I, 150; Simrock, 3898; Braun, I, 903. Die Russen sagen: Gott ist fast immer da, wo wir ihn nicht suchen. (Altmann VI, 416.) 755 Gott ist überall dreifältig, ausgenommen in Rom, wo er vierfältig ist. Soll seinen Ursprung in einem Witzworte Pasquino's haben. In der bekannten Dataria zu Rom mussten die Ausfertigungen zu geistlichen Pfründen einst in einer Münze, Namens Quatrino, bezahlt werden. Dies veranlasste den Pasquino zu der Bemerkung: Gott ist allenthalben tirno, nur in Rom ist er quatrino. (Vgl. Braun, Bibliothek des Frohsinns, Bd. 3, Hft. 2, Nr. 34.) 756 Gott ist verborgen, auch bei hellem Himmel. 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753 Gott ist über die Natur.
Holl.: God is boven al. (Tunn., 12, 14; Harrebomée, I, 242.)
Lat.: Est super omne deus, rex dominusque meus. (Fallersleben, 35.)
754 Gott ist überall, ausser in Rom, wo er seinen Statthalter hat. – Eiselein, 249; Bohn I, 150; Simrock, 3898; Braun, I, 903.
Die Russen sagen: Gott ist fast immer da, wo wir ihn nicht suchen. (Altmann VI, 416.)
755 Gott ist überall dreifältig, ausgenommen in Rom, wo er vierfältig ist.
Soll seinen Ursprung in einem Witzworte Pasquino's haben. In der bekannten Dataria zu Rom mussten die Ausfertigungen zu geistlichen Pfründen einst in einer Münze, Namens Quatrino, bezahlt werden. Dies veranlasste den Pasquino zu der Bemerkung: Gott ist allenthalben tirno, nur in Rom ist er quatrino. (Vgl. Braun, Bibliothek des Frohsinns, Bd. 3, Hft. 2, Nr. 34.)
756 Gott ist verborgen, auch bei hellem Himmel.
Aehnlich russisch Altmann VI, 438.
757 Gott ist vil höher als alle seine wercke. – Henisch, 1710, 54.
758 Gott ist vil höher denn der Himmel vnd tieffer dann die hölle. – Henisch, 1710, 55.
759 Gott ist vnd wil allein Gott seyn. – Petri, II, 349.
760 Gott ist wunderbarlich, was er nicht gibt am Gut, das gibt er an Muth; was er nicht gibt auf den Tisch, das gibt er in den Mund; was er nicht gibt am Bett, das gibt er am Schlaf. – Sailer, 341.
761 Gott kan alle ding zum besten kehren. – Petri, II, 349.
762 Gott kan alle Handwercke. – Petri II, 349.
763 Gott kan allein die Kunst, dass er auss Feinden gute freunde mache. – Petri, II, 349.
764 Gott kan bald alle list krencken. – Petri, I, 1, 842.
765 Gott kan bald Segen vnd fluch finden. – Petri, II, 349.
766 Gott kan den Menschen nicht ärger straffen, als wenn er die Hand von jhm abzeucht. – Petri, II, 349.
767 Gott kan die Saw recht in die Schwemme treiben. – Petri, II, 349.
768 Gott kan einen Fürsten wol wider auff die rechte seiten lencken, wann jhn gleich ein Doeg auff die linck seiten gebeuget hat. – Henisch, 722, 55; Petri, II, 349.
769 Gott kan hochmuth nicht leiden. – Petri, II, 349.
Lat.: Est verum verbum: frangit deus omne superbum. (Fischer, 81, 23.)
770 Gott kan leichtlich den hohen Bäumen die äst stumpffen. – Lehmann, 569, 43; Sailer, 245.
771 Gott kan mit der Sonnen, ja mit Himmel vnd Erden keinen danck verdienen bey der Welt. – Henisch, 1705, 55.
772 Gott kan nicht leiden, dass jhn jemand in seinem Regiment meistert. – Petri, II, 350.
773 Gott kan niemand geben, ders nicht haben will. – Petri, II, 349.
774 Gott kan niemand liegen. – Agricola I, 553; Petri, II, 349; Lehmann, II, 231, 152.
775 Gott kan Niemandt zu hoch sitzen, er kan jhn stürtzen, noch zu Tieff fallen, er kan jhn herauss heben. – Henisch, 1710, 62; Petri, II, 349.
776 Gott kan stoltze Köpffe demütigen. – Petri, II, 350.
777 Gott kan verwegenen Leuten den Hasen in den Busen schieben. – Petri, II, 350; Henisch, 569, 65.
Sie furchtsam machen.
778 Gott kan viel erraigen vnd wenig geben, er kan auch wenig erraigen vnd vil geben. – Gruter, III, 45; Lehmann, II, 238, 73.
779 Gott kan viel thun, dess sich niemand versihet. – Petri, II, 350.
Lat.: Deus undique, juvat, si modo propitius. (Seybold, 122.)
780 Gott kan viel zeigen vnd wenig geben, auch wenig zeigen vnd vil geben. – Henisch, 1707, 40; Petri, II, 350.
781 Gott kan wenden das seufftzen der ellenden. – Henisch, 1706, 31; Petri, I, 47.
782 Got kan wol ein zeitlang durch die Finger sehen. – Henisch, 1706, 51; Lehmann, II, 231, 153; Tappius, 74a; Petri, II, 350.
783 Gott kann alles Leid wenden in Fröhlichkeit. – Opel, 257, 1.
784 Gott kann auch ein Wochen borgen. – Sutor, 212.
785 Gott kann bald ein Loch in die aufgebildete Blase machen.
786 Gott kann beim leeren Kasten machen eine Wohlfeile und beim vollen Kasten eine Theure. (Schweiz.) – Kirchhofer, 131.
787 Gott kann den grossen Bäumen steuren, dass sie nicht in den Himmel wachsen. – Luther's Werke, I, 366a.
788 Gott kann grosse Gewalt nicht erleid en.
Lat.: Non datum est summis imperiis, stare diu. (Binder II, 2149.)
789 Gott kann in einer Stunde mehr uns rauben, als wir im Jahr zusammenklauben.
Dän.: Man kand forlaare meere i en time, naar Gud straffer, end vinde all sin liva-tid. ( Prov. dan., 179.)
790 Gott kann man nicht entlaufen.
Holl.: Men kan God niet ontloopen. (Harrebomée, I, 245.)
791 Gott kann man nichts auf den Aermel malen. – Sprichwörterschatz, 27.
792 Gott kann man nichts verbergen.
Lat.: Deo nihil clausum. (Seybold, 119.)
793 Gott kann man überall erkennen.
Die Russen: Gott verräth sich in allen seinen Werken. (Altmann VI, 504.)
794 Gott kann man wol belügen, aber nicht betrügen. – Sprichwörterschatz, 26; Gaal, 792.
795 Gott kann mit einem Winken der Augen die ganze Welt erschlagen. – Luther's Werke, IV, 202b.
796 Gott kann überall helfen, weit und nah.
Lat.: Si libeat servare procul quoque numina possint.
797 Gott kann uns ni seli (selig) maken, wenn wi ni wöllt. (Rendsburg.)
798 Gott kann's nicht allen Leuten recht machen.
Frz.: Jupiter même, quand il pleut, ne plaît pas à tous les mortels. (Leroux, I, 22.)
Ung.: Az Isten se tehet mindennek eleget. (Gaal, 24.)
799 Gott kans fügen, das einem mag genügen. – Henisch, 1498, 8; Petri, II, 350.
800 Gott kennen ist das Himmelreich. – Henisch, 1710, 52; Petri, I, 47.
801 Gott kennen ist die grösste Weisheit.
Lat.: Principis est virtus maxima nosse deum. (Seybold, 457.)
802 Gott kennet den Herrlichen nicht mehr denn den armen. – Petri, II, 842; Henisch, 1711, 12.
803 Gott kennt das Herz besser als der Nachbar.
Frz.: Dieu sçait qui est bon pélerin. (Leroux, I, 12.)
Holl.: God weet, wie goed is. (Harrebomée, I, 243.)
804 Gott kennt die (seine) Schwarzen am Geruche.
Amerikanisches Negersprichwort aus einem Liede derselben.
805 Gott kent den Schalck unter dem Balg. – Petri, II, 350.
Die Tataren sagen: Gott kennt das Innere und das Aeussere. (Reinsberg II, 14.)
Holl.: God kent den beste. – God kent u in deugden. (Harrebomée I, 243.)
806 Gott kommt eh' wir's uns versehen und lässet uns viel Guts geschehen.
Aus einem Kirchenliede. Die Russen: Gott schickt (bedarf) keine(s) Vorreiter(s). (Altmann VI, 477.)
Lat.: Deus ex improviso apparet. (Seybold, 121.)
807 Gott kommt gern, wenn wir meinen, er sei fern.
Dän.: Gud kommer tilsidst, naar vi troe han er længst borte. (Bohn I, 372.)
Engl.: God comes at last when we think he is farthest off. (Bohn II, 362.)
Lat.: Deus ex machina. Grata superveniet, quae non sperabitur hora. (Fischer, 63, 39.)
808 Gott kommt oft, aber nicht zu oft.
809 Gott kommt über Nacht.
Holl.: God beschikt over nacht. (Harrebomée, I, 242.)
810 Gott kommt wol leise, aber er tritt fest auf.
Aehnlich die Russen Altmann VI, 398.
811 Gott kompt das Jahr mit seinem Gut. – Petri, II, 350.
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