Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 911 Gott macht's gut, und böse wir; er baut Wein, wir aber Bier. - Eiselein, 249. 912 Gott mehret vnd nehret den, der jhu ehret. - Henisch, 1706, 25; Petri, II, 351. 913 Gott meints allweg gut, aber wir verstehns nicht allweg gut. - Henisch, 1709, 43; Petri, II, 351. 914 Gott möchte lachen, wenn seine Katermännlein so wunderlich auf Erden leben. 915 Gott möge uns davor bewahren, rief der Schiffskaplan, als der Steuermann sagte: Wenn der Sturm so anhält, sind wir noch vor Mitternacht im Himmel. 916 Gott mues jedem zu schaffen geben, sonst wirdt er zu stoltz. - Henisch, 1713, 7. 917 Gott muss berahten, sols wol gerathen. - Henisch, 281, 25; Petri, II, 350. 918 Gott muss binden vnnd zuknüpffen, sonst helt kein Bund. - Henisch, 558, 18; Petri, II, 350. 919 Gott muss es schicken, wenns soll glücken. - Henisch, 1709, 87; Petri, II, 351; Schottel, 1142a; Sailer, 210; Körte, 2385; Sprichwörterschatz, 97. Der Gedanke, dass Gott das Gluck regiert, findet sich auch in den Sprichwörtern anderer Völker ausgesprochen. Die Czechen sagen: Wenn Gott der Herr will, muss das Glück. Die Franzosen: Gott schickt von Stunde zu Stunde Glück und Unglück. Die Serben: Gott vertheilt das Glück und der Küchenmeister die Suppe. Die Bosnier: Gott vertheilt das Glück, und die Grossmutter den Kindern die Eier. Und die Esten: Hat mich Gott mit kleinem Glück geschaffen, so muss ich mit kleinem Glück leben. (Reinsberg II, 103.) It.: A tempo vien quel che Dio manda. (Gaal, 781.) 920 Gott muss grosse ohren vnd ein leis (scharpffes) gehör haben. - Henisch, 1707, 61; Petri, II, 842; Sailer, 382; Sprichwörterschatz, 23. 921 Gott muss immer unser Narr sein. "Also muss Gott unser Narr sein; was er macht, das taug nicht; was wir thun, das ist wohlgethan." (Luther's Werke, II, 293b.) 922 Gott muss jmmer vnrecht haben, er thue, was er will. - Henisch, 1713, 66; Petri, II, 351. 923 Gott muss man folgen und der Vernunft gehorchen. 924 Gott muss man für die Quelle danken, aber den Becher zum Schöpfen muss man selber besorgen. 925 Gott muss man leiden und nicht spielen. "So lange Napoleon sich in Bescheidung von Schicksal und Verhältnissen bei voller Selbstthätigkeit tragen liess, so lange er dem Glück keinen Zwang anthun, den Willen des Volks erforschen wollte, war er glücklich und gross, sobald er, statt Gott zu leiden, den Gott spielen wollte, verdarb er sich und alle seine Erfolge." (Gervinus, Geschichte des 19. Jahrhunderts, I, 12.) 926 Gott muss man mit Gott überwinden. 927 Gott muss man nicht einreden. - Mayer, I, 202; Simrock, 3973. 928 Gott muss man nicht in Klöstern suchen. Auch die Russen sagen: Man muss Gott ausserhalb der Klöster suchen, nicht in denselben. (Altmann V, 80.) 929 Gott muss seinen Himmel mit Kindern und Albernen finden. - Sailer, 188. 930 Gott, Muth und Demuth. Pestalozzi's Wahlspruch, mit dem er so viel durchsetzte, und der ihm kein Opfer, der Volksbildung gebracht, als zu gross erscheinen liess. 931 Gott nahet sich jedem, der sich ihm naht. 932 Gott nährt, Gott verzehrt. Dän.: Gud enten föder os eller öder os. - Gud giver bröd eller död. (Prov. dan., 256.) 933 Gott nehret allein, nicht gelt vnd gut. - Henisch, 1473, 70; Petri, II, 351. 934 Gott nehret einen diebischen Sperling, stinckenden Widhopffen, ein raubischen Assgeyer vnd vndanckbaren Guckuk, wie vil mehr einen Menschen. - Henisch, 1441, 43. 935 Gott, nicht der Mensch macht die Erben. - Hillebrand, 144, 202; Graf, 204, 151. Dies Sprichwort behauptet, dass alle Erbfolge auf der Blutsverwandtschaft beruhe, und drückt die ältere, jetzt nicht mehr gesetzlich geltende, wenn auch noch hier und da, z. B. in Oldenburg, im Volke vorhandene [Spaltenumbruch] Rechtsanschauung aus. (Vgl. ausser Hillebrand und Graf, Goldschmidt, 76, und Bluntschli, Deutsches Privatrecht, II, 190.) (S. Sterben.) 936 Gott niemand je verlassen hat, die bey jhm suchen hilff vnd Rath. - Petri, I, 48. 937 Gott nimbt den willen für das Werck. - Henisch, 1689, 37; Petri, II, 352. 938 Gott nimbt den willen für die That. - Henisch, 1712, 39. 939 Gott nimbt sich grosser sachen an, vnd die geringen lasst Er stahn. - Henisch, 1712, 40; Petri, III, 7. 940 Gott nimbt vnd gibt zu jeder zeit. - Henisch, 1708, 65; Petri, II, 352. 941 Gott nimm mich mir und gib mich dir. - Schottel, 1125b. 942 Gott nimmt eine Rippe und gibt eine Eva. Frz.: Dieu rendra tout a juste prix. (Leroux, I, 12.) 943 Gott nimmt's dem einen und gibt's dem andern. Lat.: Quos vult, sors ditat, quos non vult, sub pede tritat. (Gaal, 712.) 944 Gott nimpt ein Schalck bey den Füssen vnd schlegt damit den andern vmb den Kopff, dass sie beyde fallen. - Petri, II, 352; Sprichwörterschatz, 190; Körte, 2388; Simrock, 3990; Braun, I, 964. Frz.: Dieu veut jeu. 945 Gott nimpt nur das für gute That, was er allein geheissen hat. - Petri, II, 315. 946 Gott, nur keine Gabelstecher, dreimal gibt neun Löcher. (S. Gabelstich.) - Wurzbach II, 119. 947 Gott pflanzt die Dörner vor die Körner. - Parömiakon, 1094. Erst der Kampf und dann der Sieg. 948 Gott pfeiffe vns oder heile, er singe süess oder saur, so kan ers vns doch nit treffen. - Henisch, 2710, 30; Petri, II, 291. 949 Gott pfleget die Weltweise Leut zu Narren zu machen. - Petri, II, 352. 950 Gott rächet alles. Lat.: Cernit deus omnia vindex. (Fischer, 41, 27; Philippi, I, 80; Schonheim, C, 3; Seybold, 73.) 951 Gott rechnet anders als die Menschen. - Sailer, 217; Simrock, 2912. Holl.: God betaalt alle weken niet, maar hij betaalt eens op het einde. (Harrebomee, I, 242.) 952 Gott rechnet uns nichts so theuer an als die Zeit. 953 Gott recht kennen, ist die höchste kunst. - Henisch, 1711, 7. 954 Gott rede süss oder sawer, so hilffts doch nicht bey der Welt. - Petri, II, 352. 955 Gott regert de Welt, de Knüppel Jungs un Hunne. - Eichwald, 668. 956 Gott regiert also, das jm Niemandt sein Regiment ablernen kan. - Henisch, 1712, 65; Petri, II, 352. Die Russen: Gott borgt sich vom Zar wol die Knute, aber nicht das Scepter. (Altmann VI, 385.) Engl.: God who made the world so wisely, as wisely governs it. (Bohn I, 363.) 957 Gott regiert im Himmel und das Geld auf Erden. Lat.: Astra regunt homines, sed regit astra Deus. (Seybold, 42; Philippi, I, 45; Fischer, 21, 102.) 958 Gott regiert vber die gewissen, der Keyser vber Leib vnd gut. - Henisch, 1712, 67; Petri, I, 48. 959 Gott reth billig, er hat das meiste recht dazu. - Petri, II, 352. 960 Gott richtet nach dess hertzen grund. - Henisch, 1770, 45. 961 Gott richtet nicht nach Lage der Acten, sondern nach Lage der Sache. 962 Gott richt't, wenn er auch nicht spricht. Frz.: Dieu qui est juste payera selon que chacun fera. (Leroux, I, 11.) 963 Gott richt't, wenn (wo) niemand spricht. - Graf, 467, 560; Körte, 2335; Simrock, 3904; Kirchhofer, 129. Lat.: Deus judicat, cum nemo accusat. (Binder I, 306; II, 750; Seybold, 121.)
[Spaltenumbruch] 911 Gott macht's gut, und böse wir; er baut Wein, wir aber Bier. – Eiselein, 249. 912 Gott mehret vnd nehret den, der jhu ehret. – Henisch, 1706, 25; Petri, II, 351. 913 Gott meints allweg gut, aber wir verstehns nicht allweg gut. – Henisch, 1709, 43; Petri, II, 351. 914 Gott möchte lachen, wenn seine Katermännlein so wunderlich auf Erden leben. 915 Gott möge uns davor bewahren, rief der Schiffskaplan, als der Steuermann sagte: Wenn der Sturm so anhält, sind wir noch vor Mitternacht im Himmel. 916 Gott mues jedem zu schaffen geben, sonst wirdt er zu stoltz. – Henisch, 1713, 7. 917 Gott muss berahten, sols wol gerathen. – Henisch, 281, 25; Petri, II, 350. 918 Gott muss binden vnnd zuknüpffen, sonst helt kein Bund. – Henisch, 558, 18; Petri, II, 350. 919 Gott muss es schicken, wenns soll glücken. – Henisch, 1709, 87; Petri, II, 351; Schottel, 1142a; Sailer, 210; Körte, 2385; Sprichwörterschatz, 97. 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Jahrhunderts, I, 12.) 926 Gott muss man mit Gott überwinden. 927 Gott muss man nicht einreden. – Mayer, I, 202; Simrock, 3973. 928 Gott muss man nicht in Klöstern suchen. Auch die Russen sagen: Man muss Gott ausserhalb der Klöster suchen, nicht in denselben. (Altmann V, 80.) 929 Gott muss seinen Himmel mit Kindern und Albernen finden. – Sailer, 188. 930 Gott, Muth und Demuth. Pestalozzi's Wahlspruch, mit dem er so viel durchsetzte, und der ihm kein Opfer, der Volksbildung gebracht, als zu gross erscheinen liess. 931 Gott nahet sich jedem, der sich ihm naht. 932 Gott nährt, Gott verzehrt. Dän.: Gud enten føder os eller øder os. – Gud giver brød eller død. (Prov. dan., 256.) 933 Gott nehret allein, nicht gelt vnd gut. – Henisch, 1473, 70; Petri, II, 351. 934 Gott nehret einen diebischen Sperling, stinckenden Widhopffen, ein raubischen Assgeyer vnd vndanckbaren Guckuk, wie vil mehr einen Menschen. – Henisch, 1441, 43. 935 Gott, nicht der Mensch macht die Erben. – Hillebrand, 144, 202; Graf, 204, 151. Dies Sprichwort behauptet, dass alle Erbfolge auf der Blutsverwandtschaft beruhe, und drückt die ältere, jetzt nicht mehr gesetzlich geltende, wenn auch noch hier und da, z. B. in Oldenburg, im Volke vorhandene [Spaltenumbruch] Rechtsanschauung aus. (Vgl. ausser Hillebrand und Graf, Goldschmidt, 76, und Bluntschli, Deutsches Privatrecht, II, 190.) (S. Sterben.) 936 Gott niemand je verlassen hat, die bey jhm suchen hilff vnd Rath. – Petri, I, 48. 937 Gott nimbt den willen für das Werck. – Henisch, 1689, 37; Petri, II, 352. 938 Gott nimbt den willen für die That. – Henisch, 1712, 39. 939 Gott nimbt sich grosser sachen an, vnd die geringen lasst Er stahn. – Henisch, 1712, 40; Petri, III, 7. 940 Gott nimbt vnd gibt zu jeder zeit. – Henisch, 1708, 65; Petri, II, 352. 941 Gott nimm mich mir und gib mich dir. – Schottel, 1125b. 942 Gott nimmt eine Rippe und gibt eine Eva. Frz.: Dieu rendra tout à juste prix. (Leroux, I, 12.) 943 Gott nimmt's dem einen und gibt's dem andern. Lat.: Quos vult, sors ditat, quos non vult, sub pede tritat. (Gaal, 712.) 944 Gott nimpt ein Schalck bey den Füssen vnd schlegt damit den andern vmb den Kopff, dass sie beyde fallen. – Petri, II, 352; Sprichwörterschatz, 190; Körte, 2388; Simrock, 3990; Braun, I, 964. Frz.: Dieu veut jeu. 945 Gott nimpt nur das für gute That, was er allein geheissen hat. – Petri, II, 315. 946 Gott, nur keine Gabelstecher, dreimal gibt neun Löcher. (S. Gabelstich.) – Wurzbach II, 119. 947 Gott pflanzt die Dörner vor die Körner. – Parömiakon, 1094. Erst der Kampf und dann der Sieg. 948 Gott pfeiffe vns oder heile, er singe süess oder saur, so kan ers vns doch nit treffen. – Henisch, 2710, 30; Petri, II, 291. 949 Gott pfleget die Weltweise Leut zu Narren zu machen. – Petri, II, 352. 950 Gott rächet alles. Lat.: Cernit deus omnia vindex. (Fischer, 41, 27; Philippi, I, 80; Schonheim, C, 3; Seybold, 73.) 951 Gott rechnet anders als die Menschen. – Sailer, 217; Simrock, 2912. Holl.: God betaalt alle weken niet, maar hij betaalt eens op het einde. 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911 Gott macht's gut, und böse wir; er baut Wein, wir aber Bier. – Eiselein, 249.
912 Gott mehret vnd nehret den, der jhu ehret. – Henisch, 1706, 25; Petri, II, 351.
913 Gott meints allweg gut, aber wir verstehns nicht allweg gut. – Henisch, 1709, 43; Petri, II, 351.
914 Gott möchte lachen, wenn seine Katermännlein so wunderlich auf Erden leben.
915 Gott möge uns davor bewahren, rief der Schiffskaplan, als der Steuermann sagte: Wenn der Sturm so anhält, sind wir noch vor Mitternacht im Himmel.
916 Gott mues jedem zu schaffen geben, sonst wirdt er zu stoltz. – Henisch, 1713, 7.
917 Gott muss berahten, sols wol gerathen. – Henisch, 281, 25; Petri, II, 350.
918 Gott muss binden vnnd zuknüpffen, sonst helt kein Bund. – Henisch, 558, 18; Petri, II, 350.
919 Gott muss es schicken, wenns soll glücken. – Henisch, 1709, 87; Petri, II, 351; Schottel, 1142a; Sailer, 210; Körte, 2385; Sprichwörterschatz, 97.
Der Gedanke, dass Gott das Gluck regiert, findet sich auch in den Sprichwörtern anderer Völker ausgesprochen. Die Czechen sagen: Wenn Gott der Herr will, muss das Glück. Die Franzosen: Gott schickt von Stunde zu Stunde Glück und Unglück. Die Serben: Gott vertheilt das Glück und der Küchenmeister die Suppe. Die Bosnier: Gott vertheilt das Glück, und die Grossmutter den Kindern die Eier. Und die Esten: Hat mich Gott mit kleinem Glück geschaffen, so muss ich mit kleinem Glück leben. (Reinsberg II, 103.)
It.: A tempo vien quel che Dio manda. (Gaal, 781.)
920 Gott muss grosse ohren vnd ein leis (scharpffes) gehör haben. – Henisch, 1707, 61; Petri, II, 842; Sailer, 382; Sprichwörterschatz, 23.
921 Gott muss immer unser Narr sein.
„Also muss Gott unser Narr sein; was er macht, das taug nicht; was wir thun, das ist wohlgethan.“ (Luther's Werke, II, 293b.)
922 Gott muss jmmer vnrecht haben, er thue, was er will. – Henisch, 1713, 66; Petri, II, 351.
923 Gott muss man folgen und der Vernunft gehorchen.
924 Gott muss man für die Quelle danken, aber den Becher zum Schöpfen muss man selber besorgen.
925 Gott muss man leiden und nicht spielen.
„So lange Napoleon sich in Bescheidung von Schicksal und Verhältnissen bei voller Selbstthätigkeit tragen liess, so lange er dem Glück keinen Zwang anthun, den Willen des Volks erforschen wollte, war er glücklich und gross, sobald er, statt Gott zu leiden, den Gott spielen wollte, verdarb er sich und alle seine Erfolge.“ (Gervinus, Geschichte des 19. Jahrhunderts, I, 12.)
926 Gott muss man mit Gott überwinden.
927 Gott muss man nicht einreden. – Mayer, I, 202; Simrock, 3973.
928 Gott muss man nicht in Klöstern suchen.
Auch die Russen sagen: Man muss Gott ausserhalb der Klöster suchen, nicht in denselben. (Altmann V, 80.)
929 Gott muss seinen Himmel mit Kindern und Albernen finden. – Sailer, 188.
930 Gott, Muth und Demuth.
Pestalozzi's Wahlspruch, mit dem er so viel durchsetzte, und der ihm kein Opfer, der Volksbildung gebracht, als zu gross erscheinen liess.
931 Gott nahet sich jedem, der sich ihm naht.
932 Gott nährt, Gott verzehrt.
Dän.: Gud enten føder os eller øder os. – Gud giver brød eller død. (Prov. dan., 256.)
933 Gott nehret allein, nicht gelt vnd gut. – Henisch, 1473, 70; Petri, II, 351.
934 Gott nehret einen diebischen Sperling, stinckenden Widhopffen, ein raubischen Assgeyer vnd vndanckbaren Guckuk, wie vil mehr einen Menschen. – Henisch, 1441, 43.
935 Gott, nicht der Mensch macht die Erben. – Hillebrand, 144, 202; Graf, 204, 151.
Dies Sprichwort behauptet, dass alle Erbfolge auf der Blutsverwandtschaft beruhe, und drückt die ältere, jetzt nicht mehr gesetzlich geltende, wenn auch noch hier und da, z. B. in Oldenburg, im Volke vorhandene
Rechtsanschauung aus. (Vgl. ausser Hillebrand und Graf, Goldschmidt, 76, und Bluntschli, Deutsches Privatrecht, II, 190.) (S. Sterben.)
936 Gott niemand je verlassen hat, die bey jhm suchen hilff vnd Rath. – Petri, I, 48.
937 Gott nimbt den willen für das Werck. – Henisch, 1689, 37; Petri, II, 352.
938 Gott nimbt den willen für die That. – Henisch, 1712, 39.
939 Gott nimbt sich grosser sachen an, vnd die geringen lasst Er stahn. – Henisch, 1712, 40; Petri, III, 7.
940 Gott nimbt vnd gibt zu jeder zeit. – Henisch, 1708, 65; Petri, II, 352.
941 Gott nimm mich mir und gib mich dir. – Schottel, 1125b.
942 Gott nimmt eine Rippe und gibt eine Eva.
Frz.: Dieu rendra tout à juste prix. (Leroux, I, 12.)
943 Gott nimmt's dem einen und gibt's dem andern.
Lat.: Quos vult, sors ditat, quos non vult, sub pede tritat. (Gaal, 712.)
944 Gott nimpt ein Schalck bey den Füssen vnd schlegt damit den andern vmb den Kopff, dass sie beyde fallen. – Petri, II, 352; Sprichwörterschatz, 190; Körte, 2388; Simrock, 3990; Braun, I, 964.
Frz.: Dieu veut jeu.
945 Gott nimpt nur das für gute That, was er allein geheissen hat. – Petri, II, 315.
946 Gott, nur keine Gabelstecher, dreimal gibt neun Löcher. (S. Gabelstich.) – Wurzbach II, 119.
947 Gott pflanzt die Dörner vor die Körner. – Parömiakon, 1094.
Erst der Kampf und dann der Sieg.
948 Gott pfeiffe vns oder heile, er singe süess oder saur, so kan ers vns doch nit treffen. – Henisch, 2710, 30; Petri, II, 291.
949 Gott pfleget die Weltweise Leut zu Narren zu machen. – Petri, II, 352.
950 Gott rächet alles.
Lat.: Cernit deus omnia vindex. (Fischer, 41, 27; Philippi, I, 80; Schonheim, C, 3; Seybold, 73.)
951 Gott rechnet anders als die Menschen. – Sailer, 217; Simrock, 2912.
Holl.: God betaalt alle weken niet, maar hij betaalt eens op het einde. (Harrebomée, I, 242.)
952 Gott rechnet uns nichts so theuer an als die Zeit.
953 Gott recht kennen, ist die höchste kunst. – Henisch, 1711, 7.
954 Gott rede süss oder sawer, so hilffts doch nicht bey der Welt. – Petri, II, 352.
955 Gott regert de Welt, de Knüppel Jungs un Hunne. – Eichwald, 668.
956 Gott regiert also, das jm Niemandt sein Regiment ablernen kan. – Henisch, 1712, 65; Petri, II, 352.
Die Russen: Gott borgt sich vom Zar wol die Knute, aber nicht das Scepter. (Altmann VI, 385.)
Engl.: God who made the world so wisely, as wisely governs it. (Bohn I, 363.)
957 Gott regiert im Himmel und das Geld auf Erden.
Lat.: Astra regunt homines, sed regit astra Deus. (Seybold, 42; Philippi, I, 45; Fischer, 21, 102.)
958 Gott regiert vber die gewissen, der Keyser vber Leib vnd gut. – Henisch, 1712, 67; Petri, I, 48.
959 Gott reth billig, er hat das meiste recht dazu. – Petri, II, 352.
960 Gott richtet nach dess hertzen grund. – Henisch, 1770, 45.
961 Gott richtet nicht nach Lage der Acten, sondern nach Lage der Sache.
962 Gott richt't, wenn er auch nicht spricht.
Frz.: Dieu qui est juste payera selon que chacun fera. (Leroux, I, 11.)
963 Gott richt't, wenn (wo) niemand spricht. – Graf, 467, 560; Körte, 2335; Simrock, 3904; Kirchhofer, 129.
Lat.: Deus judicat, cum nemo accusat. (Binder I, 306; II, 750; Seybold, 121.)
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