Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] Einem Arme. Die englischen Neger: Der Hund hat wol vier Beine, aber er läuft nicht auf vier Wegen. Ein afrikanischer Negerstamm: Man hat zwei Augen, aber zweier Dinge sieht man nicht. Man hat zwei Ohren, doch hört man nicht zweier Dinge. (Reinsberg IV, 113.) Mhd.: Der zwein herren dienet wol daz siz beide muezen han verguot, der muoz vil vrüe aufstan. (Boner.) - Zwein ein man niht dienen kan. (Hohenfels.) - Zweyen herren nicht kan dinen ich. (Ambros. Lb.) - Niemant zwain hern gedienen mag schon und eben nacht und tag. (Ring.) - So hört ich bei der ersten sag: niemant zwain gedienen mag. (Ring.) (Schulze, 134; Zingerle, 67 u. 196.) Böhm.: Nikdo uemuze dvema panum slouziti. (Celakovsky, 19.) Dän.: Ingen kand tiene to herrer til takke. (Prov. dan., 549.) Frz.: Nul ne peut bien a deux maeitres servir et la faveur de tous deux acquerir. (Kritzinger, 430a.) - Nul ne peut servir deux maeitres. (Leroux, II, 69.) - Personne ne peut servir a la fois. (Leroux, II, 271; Gaal, 883; Kritzinger, 430b.) Holl.: Men kan geene twee heeren te gelijk dienen. (Harrebomee, I, 295.) It.: Chi due padroni ha da servire, ad uno ha da mentire. (Gaal, 883.) Kroat.: Ki bi rad dvem gosponum sluziti, nijednomu nemre vgoditi. (Celakovsky, 19.) Lat.: Sorbere simul et flare difficile. (Tappius, 231a.) - Nemo potest dominis pariter servire duobus. (Binder II, 2051; Faselius, 161; Eiselein, 304; Philippi, II, 16.) - Nemo simul dominis par est servire duobus. (Binder II, 2056; Egeria, 153; Gaal, 883; Seybold, 339; Mone, Anzeiger, VII, 505; Zingerle, 67.) - Utiliter servit nemo duobus heris. (Binder II, 3459.) Ung.: Nehez ket urnak szolgalni. (Gaal, 883.) 635 Nigge (neue) Hären, nigge Hecke (Zäune). - (Soest.) - Firmenich, I, 348, 17; für Rastede: Firmenich, III, 27, 31; für Iserlohn: Woeste, 74, 224. 636 Nigge Heren, nigge Affären. (Büren.) 637 Nigge Herens, nigge tiyen. (Westf.) 638 Nije Herren, nije Funde. - Eichwald, 772. 639 Nije Herren settn nije Wetten. - Eichwald, 774. 640 Oek (ich) Herr, du Herr, wer ward Löschke1 dräge. - Frischbier, 310; Frischbier2, 1586. Löschke = Lischke, ein aus Bast geflochtener Korb, der an einem Stricke, nach Art einer Reisetasche, um die Achsel gehängt, getragen wird. Hennig (S. 148) bemerkt: Vielleicht kommt Lischke von Lasche, segmentum corii, oder auch vom litauischen Laugu = ich breche, nämlich den Bast von den Bäumen, oder von Laiskas = ein Blatt oder Zweig. Auch litauisch: Ich bin ein Herr, du bist ein Herr, wer wird den Korb tragen. 641 Omnis Herr Monosyllabus. - Sutor, 232. 642 Onse liewer Heer het völ Spähllüd on Musekanten. - Firmenich, I, 403, 172. 643 Redet der Herr vom Stehlen, so spricht der Schmeichler vom Klauben. - Parömiakon, 3057. 644 Reiche Herrn, arme Vnterthanen (Knechte). - Gruter, III, 76; Lehmann, II, 535, 17. 645 Rike Herens hewt fette Katten. (Westf.) 646 'S isch nid gauet grossa Hera Chirsi z' ässa; si pänggla (werfen) eim d' Steine n' alli i d' G'sicht. (Bern.) - Zyro, 100. 647 Schläft der Herr, so träumt der Knecht. 648 Sein eigener Herr sein, ist besser als Gold. 649 Sein eigener Herr sein, ist das Beste. 650 Sein selbs herr sein is, die grösst herrschafft. - Franck, I, 161b; Lehmann, II, 568, 64. 651 Seinen Herrn betrügen, heisst noch nicht Rom erstiegen. - Petri, II, 518. 652 Seinen Herrn soll keiner schelten. Mhd.: Sein laut nieman schelten sol, noch seinen herren; daz stat wol. (Freidank.) (Zingerle, 132.) 653 So as de Herr is, so is ok sein Koreth (Kutsche). (Ukermark.) Die Russen: Furchtsamer Herr, scheuer Knecht. (Altmann VI, 456.) Wie der Herr, so der Werkmeister; wie der Werkmeister, so die Lehrjungen. Langsamer Herr, fauler Werkführer, stinkender Lehrling. (Altmann VI, 462 u. 466.) Dän.: Som herren, saa tieneren. (Celakovsky, 376.) Engl.: Like master, like man. - Like sir, like son. (Gaal, 82.) Frz.: Tel maeitre, tel valet. (Lendroy, 955; Leroux, II, 69; Bohn I, 58; Cahier, 990.) Holl.: Zoo de heer is, zoo is het huisgezin. (Harrebomee, I, 294.) - Zoo de heer is, zoo is het volt. - Zoo heer, zoo knecht. (Harrebomee, I, 296; Bohn I, 345.) It.: Tal padrone, tal servitore. (Bohn I, 127.) [Spaltenumbruch] Lat.: Qualis dominus, talis et canis. (Binder 2723.) - In vulgus manent exempla regentum. (Binder II, 1487.) Mobile mutatur semper cum principe vulgus. (Claudin.) (Binder II, 1877.) Port.: Tao bom he Pedro como seu amo. (Bohn I, 295.) 654 So die Herren sündend, müssen die Diener die Buss tragen. - Stumpf, II, 237a. 655 So lange kein Herr, so lange kein Knecht. - Eiselein, 701; Simrock, 4597. 656 So oft der Herr in den Stall geht, fällt ihm ein Groschen in den Kasten. 657 So viel Herren, so viel Zähren; so viel Honig, so viel Gall; so viel Freuden, so viel Leiden, so ist's hier und überall. - Hertz, 15. Hausinschrift in Würtemberg. 658 Stöt d Herre mei man dal, säd' de Diern, wat do ik ok in'n Herrn seinen Arftenslag. (Hamburg.) - Hoefer, 222. 659 Strenge Härens du richtet nitt lange. (Iserlohn.) - Woeste, 78, 316. 660 Strenge Herren machen gute Knechte. Holl.: Bij harde heeren worden de knechten goed. (Harrebomee, I, 294.) 661 Strenge Herren machen nicht viel Worte. 662 Strenge Herren regieren nicht lange. - Graf, 524, 304; Eiselein, 303; Lohrengel, I, 25; ostfriesisch im Hauskalender, I; Bueren, 1067. Auf Sylt: String hiaren ragt eg lang. (Haupt, VIII, 354, 54.) Isl.: Strangir herrar rikja sjaldan leingi. (Jonssyni, 323.) Lat.: Invisa imperia nunquam renitentur diu. - Nihil violentum diuturnum. (Philippi, I, 209.) 663 Strenge Herrn regeert nich lange, darum sei bei schnellem Fruost nich bange. (Westf.) - Boebel, 124; für Hannover: Schambach, 223; für Sylt: Haupt, VIII, 354, 54. Holl.: Strenge heeren regeren niet lang. (Harrebomee, I, 296.) 664 'T is quaad, mit Heeren Peren eten, sy tasten na de rijpste. 665 Thörichte Herren gehen mit närrischen Händeln um. 666 Träge Herren, faule Diener. Aehnlich russisch Altmann VI, 428. 667 Trew Herr, trew Knecht. - Petri, II, 502; Sailer, 253. 668 Ueberall ist ein Herr; ist er nicht z' Haus, so kommt er noch z' Haus. (Oberösterreich.) 669 Um einen Herrn steht es gut, der, was er wünschet, selber thut. - Simrock, 9486. 670 Uense' Hear (Herrgott) lässt eahm (ihm, sich) nit ei di Kast'n (Karten) schaug'n; e mischt s' wie 's eahm passt. (Innsbruck.) - Frommann, VI, 36, 48. 671 Uense Hear woass schoa was füar a Goasz as e' krümb'n muass. (Innsbruck.) - Frommann, VI, 35, 36. 672 Unse leve Hers Barmhartigheit un Papen Begerleikheit, de düürt van nu bit in Ewigkeit. - Bueren, 1190. 673 Unsere Herren und Helfer liegend in den Hürsten; nach dem Kaiser und dem Adel soll uns wenig dürsten. (S. Helfer 4.) - Kirchhofer, 62, 30b. 674 Unsers Herrn Recht ist schlecht. - Graf, 17, 212; Schmeller, III, 430. 675 Viel Herren dienen ist schwer. - Aventin, CCCVa. 676 Viel Herren, schlecht Regiment. - Körte, 2804; Blum, 671; Siebenkees, 191. Lat.: Multi duces Cariam perdiderunt. 677 Viel Herren, viel Risse, sagte die Kröte, als die Egge über sie ging. Frz.: Au diable tant de maeitres, dit le crapaud sous la herse. (Cahier, 974.) 678 Vierley armer Herrn sind in der Welt: ein Landsherr ohne Land, ein blutarmer Edelmann, ein Priester im Spital vnd ein Apt ohne Gülte (Einkommen). - Gruter, III, 91; Lehmann, II, 802, 93.
[Spaltenumbruch] Einem Arme. Die englischen Neger: Der Hund hat wol vier Beine, aber er läuft nicht auf vier Wegen. Ein afrikanischer Negerstamm: Man hat zwei Augen, aber zweier Dinge sieht man nicht. Man hat zwei Ohren, doch hört man nicht zweier Dinge. (Reinsberg IV, 113.) Mhd.: Der zwein herren dienet wol daz siz beide muezen hân verguot, der muoz vil vrüe ûfstân. (Boner.) – Zwein ein man niht dienen kan. (Hohenfels.) – Zweyen herren nicht kan dinen ich. (Ambros. Lb.) – Niemant zwain hern gedienen mag schôn und eben nacht und tag. (Ring.) – Sô hört ich bei der ersten sag: niemant zwain gedienen mag. (Ring.) (Schulze, 134; Zingerle, 67 u. 196.) Böhm.: Nikdo uemůže dvĕma pánům sloužiti. (Čelakovsky, 19.) Dän.: Ingen kand tiene to herrer til takke. (Prov. dan., 549.) Frz.: Nul ne peut bien à deux maîtres servir et la faveur de tous deux acquérir. (Kritzinger, 430a.) – Nul ne peut servir deux maîtres. (Leroux, II, 69.) – Personne ne peut servir à la fois. (Leroux, II, 271; Gaal, 883; Kritzinger, 430b.) Holl.: Men kan geene twee heeren te gelijk dienen. (Harrebomée, I, 295.) It.: Chi due padroni ha da servire, ad uno ha da mentire. (Gaal, 883.) Kroat.: Ki bi rad dvem gosponum služiti, nijednomu nemre vgoditi. (Čelakovsky, 19.) Lat.: Sorbere simul et flare difficile. (Tappius, 231a.) – Nemo potest dominis pariter servire duobus. (Binder II, 2051; Faselius, 161; Eiselein, 304; Philippi, II, 16.) – Nemo simul dominis par est servire duobus. (Binder II, 2056; Egeria, 153; Gaal, 883; Seybold, 339; Mone, Anzeiger, VII, 505; Zingerle, 67.) – Utiliter servit nemo duobus heris. (Binder II, 3459.) Ung.: Nehéz két úrnak szolgálni. (Gaal, 883.) 635 Nigge (neue) Hären, nigge Hecke (Zäune). – (Soest.) – Firmenich, I, 348, 17; für Rastede: Firmenich, III, 27, 31; für Iserlohn: Woeste, 74, 224. 636 Nigge Heren, nigge Affären. (Büren.) 637 Nigge Herens, nigge tiyen. (Westf.) 638 Nije Herren, nije Funde. – Eichwald, 772. 639 Nije Herren settn nije Wetten. – Eichwald, 774. 640 Oek (ich) Herr, du Herr, wer ward Löschke1 dräge. – Frischbier, 310; Frischbier2, 1586. Löschke = Lischke, ein aus Bast geflochtener Korb, der an einem Stricke, nach Art einer Reisetasche, um die Achsel gehängt, getragen wird. Hennig (S. 148) bemerkt: Vielleicht kommt Lischke von Lasche, segmentum corii, oder auch vom litauischen Laugu = ich breche, nämlich den Bast von den Bäumen, oder von Laiskas = ein Blatt oder Zweig. Auch litauisch: Ich bin ein Herr, du bist ein Herr, wer wird den Korb tragen. 641 Omnis Herr Monosyllabus. – Sutor, 232. 642 Onse liewer Heer het völ Spähllüd on Musekanten. – Firmenich, I, 403, 172. 643 Redet der Herr vom Stehlen, so spricht der Schmeichler vom Klauben. – Parömiakon, 3057. 644 Reiche Herrn, arme Vnterthanen (Knechte). – Gruter, III, 76; Lehmann, II, 535, 17. 645 Rike Herens hewt fette Katten. 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(Harrebomée, I, 296.) 664 'T is quaad, mit Heeren Peren eten, sy tasten na de rijpste. 665 Thörichte Herren gehen mit närrischen Händeln um. 666 Träge Herren, faule Diener. Aehnlich russisch Altmann VI, 428. 667 Trew Herr, trew Knecht. – Petri, II, 502; Sailer, 253. 668 Ueberall ist ein Herr; ist er nicht z' Haus, so kommt er noch z' Haus. (Oberösterreich.) 669 Um einen Herrn steht es gut, der, was er wünschet, selber thut. – Simrock, 9486. 670 Uense' Hear (Herrgott) lässt eahm (ihm, sich) nit ei di Kast'n (Karten) schaug'n; e mischt s' wie 's eahm passt. (Innsbruck.) – Frommann, VI, 36, 48. 671 Uense Hear woass schoa was füar a Goasz as e' krümb'n muass. (Innsbruck.) – Frommann, VI, 35, 36. 672 Unse leve Hêrs Barmhartigheit un Papen Begêrlîkheit, de düürt van nu bit in Ewigkeit. – Bueren, 1190. 673 Unsere Herren und Helfer liegend in den Hürsten; nach dem Kaiser und dem Adel soll uns wenig dürsten. (S. 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Einem Arme. Die englischen Neger: Der Hund hat wol vier Beine, aber er läuft nicht auf vier Wegen. Ein afrikanischer Negerstamm: Man hat zwei Augen, aber zweier Dinge sieht man nicht. Man hat zwei Ohren, doch hört man nicht zweier Dinge. (Reinsberg IV, 113.)
Mhd.: Der zwein herren dienet wol daz siz beide muezen hân verguot, der muoz vil vrüe ûfstân. (Boner.) – Zwein ein man niht dienen kan. (Hohenfels.) – Zweyen herren nicht kan dinen ich. (Ambros. Lb.) – Niemant zwain hern gedienen mag schôn und eben nacht und tag. (Ring.) – Sô hört ich bei der ersten sag: niemant zwain gedienen mag. (Ring.) (Schulze, 134; Zingerle, 67 u. 196.)
Böhm.: Nikdo uemůže dvĕma pánům sloužiti. (Čelakovsky, 19.)
Dän.: Ingen kand tiene to herrer til takke. (Prov. dan., 549.)
Frz.: Nul ne peut bien à deux maîtres servir et la faveur de tous deux acquérir. (Kritzinger, 430a.) – Nul ne peut servir deux maîtres. (Leroux, II, 69.) – Personne ne peut servir à la fois. (Leroux, II, 271; Gaal, 883; Kritzinger, 430b.)
Holl.: Men kan geene twee heeren te gelijk dienen. (Harrebomée, I, 295.)
It.: Chi due padroni ha da servire, ad uno ha da mentire. (Gaal, 883.)
Kroat.: Ki bi rad dvem gosponum služiti, nijednomu nemre vgoditi. (Čelakovsky, 19.)
Lat.: Sorbere simul et flare difficile. (Tappius, 231a.) – Nemo potest dominis pariter servire duobus. (Binder II, 2051; Faselius, 161; Eiselein, 304; Philippi, II, 16.) – Nemo simul dominis par est servire duobus. (Binder II, 2056; Egeria, 153; Gaal, 883; Seybold, 339; Mone, Anzeiger, VII, 505; Zingerle, 67.) – Utiliter servit nemo duobus heris. (Binder II, 3459.)
Ung.: Nehéz két úrnak szolgálni. (Gaal, 883.)
635 Nigge (neue) Hären, nigge Hecke (Zäune). – (Soest.) – Firmenich, I, 348, 17; für Rastede: Firmenich, III, 27, 31; für Iserlohn: Woeste, 74, 224.
636 Nigge Heren, nigge Affären. (Büren.)
637 Nigge Herens, nigge tiyen. (Westf.)
638 Nije Herren, nije Funde. – Eichwald, 772.
639 Nije Herren settn nije Wetten. – Eichwald, 774.
640 Oek (ich) Herr, du Herr, wer ward Löschke1 dräge. – Frischbier, 310; Frischbier2, 1586.
Löschke = Lischke, ein aus Bast geflochtener Korb, der an einem Stricke, nach Art einer Reisetasche, um die Achsel gehängt, getragen wird. Hennig (S. 148) bemerkt: Vielleicht kommt Lischke von Lasche, segmentum corii, oder auch vom litauischen Laugu = ich breche, nämlich den Bast von den Bäumen, oder von Laiskas = ein Blatt oder Zweig. Auch litauisch: Ich bin ein Herr, du bist ein Herr, wer wird den Korb tragen.
641 Omnis Herr Monosyllabus. – Sutor, 232.
642 Onse liewer Heer het völ Spähllüd on Musekanten. – Firmenich, I, 403, 172.
643 Redet der Herr vom Stehlen, so spricht der Schmeichler vom Klauben. – Parömiakon, 3057.
644 Reiche Herrn, arme Vnterthanen (Knechte). – Gruter, III, 76; Lehmann, II, 535, 17.
645 Rike Herens hewt fette Katten. (Westf.)
646 'S isch nid gûet grossa Hera Chirsi z' ässa; si pänggla (werfen) eim d' Steine n' alli i d' G'sicht. (Bern.) – Zyro, 100.
647 Schläft der Herr, so träumt der Knecht.
648 Sein eigener Herr sein, ist besser als Gold.
649 Sein eigener Herr sein, ist das Beste.
650 Sein selbs herr sein is, die grösst herrschafft. – Franck, I, 161b; Lehmann, II, 568, 64.
651 Seinen Herrn betrügen, heisst noch nicht Rom erstiegen. – Petri, II, 518.
652 Seinen Herrn soll keiner schelten.
Mhd.: Sîn laut nieman schelten sol, noch sînen herren; daz stât wol. (Freidank.) (Zingerle, 132.)
653 So as de Herr is, so is ok sîn Koreth (Kutsche). (Ukermark.)
Die Russen: Furchtsamer Herr, scheuer Knecht. (Altmann VI, 456.) Wie der Herr, so der Werkmeister; wie der Werkmeister, so die Lehrjungen. Langsamer Herr, fauler Werkführer, stinkender Lehrling. (Altmann VI, 462 u. 466.)
Dän.: Som herren, saa tieneren. (Čelakovsky, 376.)
Engl.: Like master, like man. – Like sir, like son. (Gaal, 82.)
Frz.: Tel maître, tel valet. (Lendroy, 955; Leroux, II, 69; Bohn I, 58; Cahier, 990.)
Holl.: Zoo de heer is, zoo is het huisgezin. (Harrebomée, I, 294.) – Zoo de heer is, zoo is het volt. – Zoo heer, zoo knecht. (Harrebomée, I, 296; Bohn I, 345.)
It.: Tal padrone, tal servitore. (Bohn I, 127.)
Lat.: Qualis dominus, talis et canis. (Binder 2723.) – In vulgus manent exempla regentum. (Binder II, 1487.) Mobile mutatur semper cum principe vulgus. (Claudin.) (Binder II, 1877.)
Port.: Tão bom he Pedro como seu amo. (Bohn I, 295.)
654 So die Herren sündend, müssen die Diener die Buss tragen. – Stumpf, II, 237a.
655 So lange kein Herr, so lange kein Knecht. – Eiselein, 701; Simrock, 4597.
656 So oft der Herr in den Stall geht, fällt ihm ein Groschen in den Kasten.
657 So viel Herren, so viel Zähren; so viel Honig, so viel Gall; so viel Freuden, so viel Leiden, so ist's hier und überall. – Hertz, 15.
Hausinschrift in Würtemberg.
658 Stöt d Herre mî man dàl, säd' de Diern, wat dô ik ôk in'n Herrn sînen Ârftenslag. (Hamburg.) – Hoefer, 222.
659 Strenge Härens du richtet nitt lange. (Iserlohn.) – Woeste, 78, 316.
660 Strenge Herren machen gute Knechte.
Holl.: Bij harde heeren worden de knechten goed. (Harrebomée, I, 294.)
661 Strenge Herren machen nicht viel Worte.
662 Strenge Herren regieren nicht lange. – Graf, 524, 304; Eiselein, 303; Lohrengel, I, 25; ostfriesisch im Hauskalender, I; Bueren, 1067.
Auf Sylt: String hiaren ragt eg lang. (Haupt, VIII, 354, 54.)
Isl.: Strangir herrar rikja sjaldan leingi. (Jonssyni, 323.)
Lat.: Invisa imperia nunquam renitentur diu. – Nihil violentum diuturnum. (Philippi, I, 209.)
663 Strenge Herrn regeert nich lange, darum sî bei schnellem Fruost nich bange. (Westf.) – Boebel, 124; für Hannover: Schambach, 223; für Sylt: Haupt, VIII, 354, 54.
Holl.: Strenge heeren regeren niet lang. (Harrebomée, I, 296.)
664 'T is quaad, mit Heeren Peren eten, sy tasten na de rijpste.
665 Thörichte Herren gehen mit närrischen Händeln um.
666 Träge Herren, faule Diener.
Aehnlich russisch Altmann VI, 428.
667 Trew Herr, trew Knecht. – Petri, II, 502; Sailer, 253.
668 Ueberall ist ein Herr; ist er nicht z' Haus, so kommt er noch z' Haus. (Oberösterreich.)
669 Um einen Herrn steht es gut, der, was er wünschet, selber thut. – Simrock, 9486.
670 Uense' Hear (Herrgott) lässt eahm (ihm, sich) nit ei di Kast'n (Karten) schaug'n; e mischt s' wie 's eahm passt. (Innsbruck.) – Frommann, VI, 36, 48.
671 Uense Hear woass schoa was füar a Goasz as e' krümb'n muass. (Innsbruck.) – Frommann, VI, 35, 36.
672 Unse leve Hêrs Barmhartigheit un Papen Begêrlîkheit, de düürt van nu bit in Ewigkeit. – Bueren, 1190.
673 Unsere Herren und Helfer liegend in den Hürsten; nach dem Kaiser und dem Adel soll uns wenig dürsten. (S. Helfer 4.) – Kirchhofer, 62, 30b.
674 Unsers Herrn Recht ist schlecht. – Graf, 17, 212; Schmeller, III, 430.
675 Viel Herren dienen ist schwer. – Aventin, CCCVa.
676 Viel Herren, schlecht Regiment. – Körte, 2804; Blum, 671; Siebenkees, 191.
Lat.: Multi duces Cariam perdiderunt.
677 Viel Herren, viel Risse, sagte die Kröte, als die Egge über sie ging.
Frz.: Au diable tant de maîtres, dit le crapaud sous la herse. (Cahier, 974.)
678 Vierley armer Herrn sind in der Welt: ein Landsherr ohne Land, ein blutarmer Edelmann, ein Priester im Spital vnd ein Apt ohne Gülte (Einkommen). – Gruter, III, 91; Lehmann, II, 802, 93.
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