Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 679 Vii Herren, vbel regiert. - Agricola II, 185; Egenolff, 21a; Petri, II, 573; Graf, 522, 268; Simrock, 4662; Körte, 2804; Braun, I, 1312. Böhm.: Radu nemnoho, kde panuv mnoho. (Celakovsky, 313.) Poln.: Rzadu niewiele, gdzie panow wiele. (Celakovsky, 318.) 680 Vil Herren, wenig hausshalter. - Stumpf, II, 401b. 681 Vil herrn haben nie wol regiert. - Franck, II, 103b; Eyering, III, 349; Gruter, I, 68; Graf, 522, 267; Eiselein, 303. Lat.: Multi duces deperdidere Cariam. - Multos imperitare malum est, rex unicus esto. (Eiselein, 303.) 682 Vnder grossen herrn ist gut reich werden. - Franck, II, 206b; Gruter, I, 70; Gaal, 1233; Simrock, 4656. It.: Chi sta appresso il fuoco, e forza che si scaldi. (Gaal, 1233.) 683 Von grossen Herrn halt dich fern. Böhm.: S velikym panem neni dobre na bratrstvo. (Clakovsky, 324.) Holl.: Het is genoegelijk of gevaarlijk dat men veel gemeenzaamheid met groote heeren heeft, want hunne gunst maakt groot, en hunne toornigheid klein. Met groote heeren kleine kennis. (Harrebomee, I, 295.) Lat.: Dulcis inexpertis cultura potentis amici, expertus metuit. (Horaz.) (Binder II, 860; Seybold, 138.) 684 Von grossen Herrn soll man schweigen oder löblich von jhnen reden. - Lehmann, 675, 188. It.: De' grandi e de' morti o parla bene, o taci. (Bohn I, 90.) 685 Von nichts wird kein grosser Herr. Die Venetier sagen: Um zu Herren zu werden, muss man keine Furcht vor dem Teufel haben. - Man wird nicht von einem Augenblick zum andern mit nichts zum Herrn. - Wer stiehlt, wird ein Herr. - Wer nicht stiehlt, hat nichts. (Reinsberg II, 118.) 686 Vor grossen Herren kann man sich leicht um den Kopf reden. Dän.: Hos herrer tael sagtmodig, hör talmodig, svar klogmodig; thi det er ondt at tale hos dem som kunde tale til de döde. (Prov. dan., 284.) 687 Vor grossen Herren soll man sich tief bücken und sie süss ansehen. Dän.: Store herrer ville baade frygtes og elskes. (Prov. dan., 283.) 688 Vor grosser Herren Pforte kommt die Wahrheit selten zu Worte. Dän.: Store herrer som have alting, fattes dog eet: den som tör og kand sige dem sandhed. (Prov. dan., 533.) 689 Vorzeiten hat man grosser Herrn zusag vor gewisse warheit gehalten, itzo helt man sie vor gnedige wort. - Lehmann, 928, 17. 690 Wä der Här, esi det Gesäinjt. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 416. 691 Wa Herren sein, da seind Decklaken. - Agricola II, 175. 692 Wann de Häer iut diäm Hiuse geiht, dann böürt de Ruiens deän Stärt op. (Sauerland.) 693 Wann die Herren ains Diebs bedürffen, so nemen sy jn vom Galgen, wann sy sein nimmer bedürffen, so hencken sy jn wider daran. - Agricola II, 162. 694 Wann die herren einander reuffen, muss der arm man das har darleihen. - Franck, II, 36b; Tappius, 199b; Gruter, I, 72. 695 Wann die Herren können regnen1, so können die Diener auf holtzschuhen gehen. - Henisch, 701, 67; Petri, II, 643; Mathesius, Postilla, CCXVIIIa. 1) In einer mir zugegangenen Handschrift steht dafür rechnen. Ist das Schreibfehler, oder soll es heissen: Mögen die Herren noch so gut rechnen, die Diener wissen schon auf Holzschuhen über die Ziffern hinweg oder durch sie hindurch zu kommen? 696 Wann du bey grossen Herren bist, so stich dir ein Messer in die Kehle. - Sutor, 230. 697 Wann du sitzest vnd issest mit ainem Herren, so mercke, wen du vor dir hast, vnd setze ein Messer an deine keele, wiltu das leben behalten, wünsche dir nicht seine speyse, denn es ist falsch Brot. - Agricola II, 191. 698 Wann ein Herr seine Vnterthanen strafft, so heissts, es ist Gottes will gewest. - Lehmann, 726, 5. [Spaltenumbruch] 699 Was bleibt für den Herrn, wenn der Knecht müssig geht. Dän.: Hvad skal ikke herren giöre, naar svennen saa maae? (Prov. dan., 283.) 700 Was d' Herre verbreche, müend d' Bure wieder mache lo. - Schweiz, I, 216, 140. 701 Was den Herrn nutzt, das ist der Vnterthanen schad. - Lehmann, 657, 60. 702 Was der Herr befiehlt, muss der Knecht (Diener) thun. Dän.: Herrer have at byde, underdanerne at lyde. (Prov. dan., 283.) 703 Was der Herr für Wetter macht, hat der Kalender nicht bedacht. Die Polen sagen: Es weiss nicht Herr Niewieski, was der Herr im Himmel macht. (Niezgadnie Pan Niewieski co robi Pan Niebieski.) Stanislaus Niewieski war in Polen ein bekannter Kalendermacher, der sich aber, wie es diesen Leuten auch in andern Ländern ergangen ist, in seinen Witterungsvoraussagungen oft sehr erheblich geirrt hat. (Vgl. Wurzbach I, 155.) 704 Was der Herr gethan haben will, muss er selber thun. 705 Was der Herr mannlich leihet, steht auf des Mannes Treue. - Graf, 536, 7. Von der Treue, die der Lehnsherr dem Lehnsmann schuldig ist. Mhd.: Swat aber de herre mannlike liet, dat stat uppes mannes truwe. (Spangenberg, 226, 401.) 706 Was der Herr nicht befiehlt, kann der Diener nicht thun. Dän.: En herre skal ei have dyr tid paa ord, men sige hvad og hvorledes tieneren skal giöre. (Prov. dan., 281.) 707 Was der Herr theuer verkauft, gibt der Diener (Knecht) nicht wohlfeil. - Sutor, 897. 708 Was der Herr thut, ist immer gut. - Frischbier2, 1582. Lat.: Indigna digna habenda sunt, herus quae facit. (Plautus.) (Philippi, I, 193.) 709 Was der Herr thut, ist wohlgethan; was die Frau thut, geht auch noch an, aber der Junge muss Prügel han. 710 Was der Herr will, muss der Diener thun. - Luc. 7, 8. Böhm.: Kam pan chce, tam sluha jde. - Pan veli, sluha musi. (Celakovsky, 20.) 711 Was des Herrn Schuhe zertreten, wächst hundertfältig wieder. - Sprichwörtergarten, 257. 712 Was die Herren erfrewt, das thut den Vnderthanen wehe. - Lehmann, 843, 19. 713 Was die Herren nicht essen, wird den Dienern zugemessen. Böhm.: Panske nedojedky dobre pro celadku. (Celakovsky, 378.) Poln.: Co drugiemu s wasa spadlo, to musisz jesc. (Celakovsky, 378.) 714 Was die Herren sünden, das büssen die armen. - Petri, II, 539; Gruter, I, 75. 715 Was die herren sünden, dz büssen die bawren. - Tappius, 199b; Zeytbuch, CCLVa; Hauer, Mij; Henisch, 570. Lat.: Regum delicta subditi dependent. (Tappius, 199a.) 716 Was die herren sunden, muess ainer zalen, der die schuech mit past bindt. - Hauer, Mij. 717 Was die Herren sündigen, das müssen die Vnderthanen büssen. - Lehmann, 179, 5. 718 Was die Herren thun, muss alles recht sein. - Lehmann, II, 864, 64; Gruter, III, 98; Eiselein, 203. 719 Was die Herren watschen, müssen die Diener beklatschen. Holl.: Wat de heeren wijzen, moeten de gekken prijzen. (Harrebomee, I, 296.) 720 Was die Herren zerschlagen, müssen die Herren bezahlen. Böhm.: Svuj pan zbije, svuj pan nahradi. (Celakovsky, 319.) 721 Was ein grosser Herr nicht kann, das thut ein armer Mann. Dän.: Det er meget, som store herrer ei maae giöre, og de allerringeste maae giöre. (Prov. dan., 284.) 722 Was ein Herr leihet, das soll er nicht brechen. - Klingen, 37a; Graf, 558, 43. Der Herr soll dem Lehnsmann für den wirklichen Lehnsgenuss einstehen und ihn darin schützen.
[Spaltenumbruch] 679 Vii Herren, vbel regiert. – Agricola II, 185; Egenolff, 21a; Petri, II, 573; Graf, 522, 268; Simrock, 4662; Körte, 2804; Braun, I, 1312. Böhm.: Řádu nemnoho, kde pánův mnoho. (Čelakovsky, 313.) Poln.: Rządu niewiele, gdzie panów wiele. (Čelakovsky, 318.) 680 Vil Herren, wenig hausshalter. – Stumpf, II, 401b. 681 Vil herrn haben nie wol regiert. – Franck, II, 103b; Eyering, III, 349; Gruter, I, 68; Graf, 522, 267; Eiselein, 303. Lat.: Multi duces deperdidere Cariam. – Multos imperitare malum est, rex unicus esto. (Eiselein, 303.) 682 Vnder grossen herrn ist gut reich werden. – Franck, II, 206b; Gruter, I, 70; Gaal, 1233; Simrock, 4656. It.: Chi sta appresso il fuoco, è forza che si scaldi. (Gaal, 1233.) 683 Von grossen Herrn halt dich fern. Böhm.: S velikým pánem není dobře na bratrstvo. (Člakovsky, 324.) Holl.: Het is genoegelijk of gevaarlijk dat men veel gemeenzaamheid met groote heeren heeft, want hunne gunst maakt groot, en hunne toornigheid klein. 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(Prov. dan., 283.) 688 Vor grosser Herren Pforte kommt die Wahrheit selten zu Worte. Dän.: Store herrer som have alting, fattes dog eet: den som tør og kand sige dem sandhed. (Prov. dan., 533.) 689 Vorzeiten hat man grosser Herrn zusag vor gewisse warheit gehalten, itzo helt man sie vor gnedige wort. – Lehmann, 928, 17. 690 Wä der Här, esi det Gesäinjt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 416. 691 Wa Herren sein, da seind Decklaken. – Agricola II, 175. 692 Wann de Häer iut diäm Hiuse geiht, dann böürt de Ruiens deän Stärt op. 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679 Vii Herren, vbel regiert. – Agricola II, 185; Egenolff, 21a; Petri, II, 573; Graf, 522, 268; Simrock, 4662; Körte, 2804; Braun, I, 1312.
Böhm.: Řádu nemnoho, kde pánův mnoho. (Čelakovsky, 313.)
Poln.: Rządu niewiele, gdzie panów wiele. (Čelakovsky, 318.)
680 Vil Herren, wenig hausshalter. – Stumpf, II, 401b.
681 Vil herrn haben nie wol regiert. – Franck, II, 103b; Eyering, III, 349; Gruter, I, 68; Graf, 522, 267; Eiselein, 303.
Lat.: Multi duces deperdidere Cariam. – Multos imperitare malum est, rex unicus esto. (Eiselein, 303.)
682 Vnder grossen herrn ist gut reich werden. – Franck, II, 206b; Gruter, I, 70; Gaal, 1233; Simrock, 4656.
It.: Chi sta appresso il fuoco, è forza che si scaldi. (Gaal, 1233.)
683 Von grossen Herrn halt dich fern.
Böhm.: S velikým pánem není dobře na bratrstvo. (Člakovsky, 324.)
Holl.: Het is genoegelijk of gevaarlijk dat men veel gemeenzaamheid met groote heeren heeft, want hunne gunst maakt groot, en hunne toornigheid klein. Met groote heeren kleine kennis. (Harrebomée, I, 295.)
Lat.: Dulcis inexpertis cultura potentis amici, expertus metuit. (Horaz.) (Binder II, 860; Seybold, 138.)
684 Von grossen Herrn soll man schweigen oder löblich von jhnen reden. – Lehmann, 675, 188.
It.: De' grandi e de' morti o parla bene, o taci. (Bohn I, 90.)
685 Von nichts wird kein grosser Herr.
Die Venetier sagen: Um zu Herren zu werden, muss man keine Furcht vor dem Teufel haben. – Man wird nicht von einem Augenblick zum andern mit nichts zum Herrn. – Wer stiehlt, wird ein Herr. – Wer nicht stiehlt, hat nichts. (Reinsberg II, 118.)
686 Vor grossen Herren kann man sich leicht um den Kopf reden.
Dän.: Hos herrer tael sagtmodig, hør talmodig, svar klogmodig; thi det er ondt at tale hos dem som kunde tale til de døde. (Prov. dan., 284.)
687 Vor grossen Herren soll man sich tief bücken und sie süss ansehen.
Dän.: Store herrer ville baade frygtes og elskes. (Prov. dan., 283.)
688 Vor grosser Herren Pforte kommt die Wahrheit selten zu Worte.
Dän.: Store herrer som have alting, fattes dog eet: den som tør og kand sige dem sandhed. (Prov. dan., 533.)
689 Vorzeiten hat man grosser Herrn zusag vor gewisse warheit gehalten, itzo helt man sie vor gnedige wort. – Lehmann, 928, 17.
690 Wä der Här, esi det Gesäinjt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 416.
691 Wa Herren sein, da seind Decklaken. – Agricola II, 175.
692 Wann de Häer iut diäm Hiuse geiht, dann böürt de Ruiens deän Stärt op. (Sauerland.)
693 Wann die Herren ains Diebs bedürffen, so nemen sy jn vom Galgen, wann sy sein nimmer bedürffen, so hencken sy jn wider daran. – Agricola II, 162.
694 Wann die herren einander reuffen, muss der arm man das har darleihen. – Franck, II, 36b; Tappius, 199b; Gruter, I, 72.
695 Wann die Herren können regnen1, so können die Diener auf holtzschuhen gehen. – Henisch, 701, 67; Petri, II, 643; Mathesius, Postilla, CCXVIIIa.
1) In einer mir zugegangenen Handschrift steht dafür rechnen. Ist das Schreibfehler, oder soll es heissen: Mögen die Herren noch so gut rechnen, die Diener wissen schon auf Holzschuhen über die Ziffern hinweg oder durch sie hindurch zu kommen?
696 Wann du bey grossen Herren bist, so stich dir ein Messer in die Kehle. – Sutor, 230.
697 Wann du sitzest vnd issest mit ainem Herren, so mercke, wen du vor dir hast, vnd setze ein Messer an deine keele, wiltu das leben behalten, wünsche dir nicht seine speyse, denn es ist falsch Brot. – Agricola II, 191.
698 Wann ein Herr seine Vnterthanen strafft, so heissts, es ist Gottes will gewest. – Lehmann, 726, 5.
699 Was bleibt für den Herrn, wenn der Knecht müssig geht.
Dän.: Hvad skal ikke herren giøre, naar svennen saa maae? (Prov. dan., 283.)
700 Was d' Herre verbreche, müend d' Bure wieder mache lo. – Schweiz, I, 216, 140.
701 Was den Herrn nutzt, das ist der Vnterthanen schad. – Lehmann, 657, 60.
702 Was der Herr befiehlt, muss der Knecht (Diener) thun.
Dän.: Herrer have at byde, underdanerne at lyde. (Prov. dan., 283.)
703 Was der Herr für Wetter macht, hat der Kalender nicht bedacht.
Die Polen sagen: Es weiss nicht Herr Niewieski, was der Herr im Himmel macht. (Niezgadnie Pan Niewieski co robi Pan Niebieski.) Stanislaus Niewieski war in Polen ein bekannter Kalendermacher, der sich aber, wie es diesen Leuten auch in andern Ländern ergangen ist, in seinen Witterungsvoraussagungen oft sehr erheblich geirrt hat. (Vgl. Wurzbach I, 155.)
704 Was der Herr gethan haben will, muss er selber thun.
705 Was der Herr mannlich leihet, steht auf des Mannes Treue. – Graf, 536, 7.
Von der Treue, die der Lehnsherr dem Lehnsmann schuldig ist.
Mhd.: Swat aber de herre mannlike liet, dat stat uppes mannes truwe. (Spangenberg, 226, 401.)
706 Was der Herr nicht befiehlt, kann der Diener nicht thun.
Dän.: En herre skal ei have dyr tid paa ord, men sige hvad og hvorledes tieneren skal giøre. (Prov. dan., 281.)
707 Was der Herr theuer verkauft, gibt der Diener (Knecht) nicht wohlfeil. – Sutor, 897.
708 Was der Herr thut, ist immer gut. – Frischbier2, 1582.
Lat.: Indigna digna habenda sunt, herus quae facit. (Plautus.) (Philippi, I, 193.)
709 Was der Herr thut, ist wohlgethan; was die Frau thut, geht auch noch an, aber der Junge muss Prügel han.
710 Was der Herr will, muss der Diener thun. – Luc. 7, 8.
Böhm.: Kam pán chce, tam slúha jde. – Pán veli, slúha musí. (Čelakovsky, 20.)
711 Was des Herrn Schuhe zertreten, wächst hundertfältig wieder. – Sprichwörtergarten, 257.
712 Was die Herren erfrewt, das thut den Vnderthanen wehe. – Lehmann, 843, 19.
713 Was die Herren nicht essen, wird den Dienern zugemessen.
Böhm.: Panské nedojedky dobré pro čeládku. (Čelakovsky, 378.)
Poln.: Co drugiemu s wąsa spadło, to musisz jéść. (Čelakovsky, 378.)
714 Was die Herren sünden, das büssen die armen. – Petri, II, 539; Gruter, I, 75.
715 Was die herren sünden, dz büssen die bawren. – Tappius, 199b; Zeytbuch, CCLVa; Hauer, Mij; Henisch, 570.
Lat.: Regum delicta subditi dependent. (Tappius, 199a.)
716 Was die herren sunden, muess ainer zalen, der die schuech mit past bindt. – Hauer, Mij.
717 Was die Herren sündigen, das müssen die Vnderthanen büssen. – Lehmann, 179, 5.
718 Was die Herren thun, muss alles recht sein. – Lehmann, II, 864, 64; Gruter, III, 98; Eiselein, 203.
719 Was die Herren watschen, müssen die Diener beklatschen.
Holl.: Wat de heeren wijzen, moeten de gekken prijzen. (Harrebomée, I, 296.)
720 Was die Herren zerschlagen, müssen die Herren bezahlen.
Böhm.: Svůj pán zbije, svůj pán nahradí. (Čelakovsky, 319.)
721 Was ein grosser Herr nicht kann, das thut ein armer Mann.
Dän.: Det er meget, som store herrer ei maae giøre, og de allerringeste maae giøre. (Prov. dan., 284.)
722 Was ein Herr leihet, das soll er nicht brechen. – Klingen, 37a; Graf, 558, 43.
Der Herr soll dem Lehnsmann für den wirklichen Lehnsgenuss einstehen und ihn darin schützen.
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