Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 1397 Ik hol (halte) mi an Gott un an den Windelbom, sagte der Matrose. (S. Mast.) - Schütze, II, 149; IV, 363. 1398 In Gott hoffen wend alle Straffen. - Petri, I, 61. 1399 In Gottes Apotheke ist die beste Heilsalbe. Die Russen: Gottes Pflaster helfen besser als die der Aerzte. (Altmann VI, 407.) 1400 In Gottes gewalt hab ichs gestalt, der hats gefügt, das mir genügt. - Henisch, 1692, 56; Petri, II, 404. 1401 In Gottes grossen Kram seynd alle Wahren vmb arbeit vnd fleiss feil. - Lehmann, 37, 3; Simrock, 418; Körte, 2310; Körte2, 2851. In demselben Sinne, dass man mit Kraft und Ausdauer die grössten Hindernisse und Schwierigkeiten zu besiegen im Stande sei, sagt Horaz: Hat doch Hercules mit seiner Kraft den Acheron durchschwömmen. Dän.: I guds kram alt for arbeyde falt. (Prov. dan., 449.) Lat.: Dii laboribus vendunt sua bona. ( Seybold, 1090.) - Perrupit Acheronta Herculeus labor. (Horaz.) (Binder II, 2560; Faselius, 199.) 1402 In Gottes Hand, so stehet das Ziel, er hilfft durch wenig wie durch viel. - Petri, II, 404. 1403 In Gottes Kanzelei steigt niemand. - Braun, I, 961. 1404 In Gottes Mund steht seines Dienstes grund. - Petri, I, 61; Henisch, 707, 1. 1405 In Gottes Nahmen hebt all Vnglück an. - Petri, II, 404; Erklär., 1; Körte, 2366 u. 2928; Simrock, 4010; Froschm., Sii. Schon lange vor der Reformation brauchte man dies Wort und seine Spitze war gegen die päpstlichen Bullen gerichtet, die sich alle mit den Worten: In nomine Domini anfingen. Luther wendet es weit allgemeiner auf alle diejenigen an, welche des Teufels Werk unter frommen Formen treiben. 1406 In Gottes Nahmen ist nicht geflucht. - Petri, II, 404. 1407 In Gottes Namen fahen alle Bullen an, denn der Teufel will in seinen Dienern nit schwarz erscheinen, sondern fein weiss und rein. - Eiselein, 254. 1408 In Gottes Namen fahren wir, bricht der Wagen, so halten wir. 1409 In Gottes namen faren wir. - Franck, II, 3b; Gruter, I, 51; Petri, II, 404. 1410 In Gottes Namen geust man im Keller Wasser in Wein. - Herberger, II, 301. 1411 In Gottes namen, sagt Hempel, schlug sein Weib braun vnd blaw. - Latendorf II, 19. 1412 In Gottes Namen, sagte der Mann, und schlug seine Frau todt. - Hoefer, 718a. 1413 In Gottes namen schlug der Bawer seinen Knecht todt. - Henisch, 1697, 41; Simrock, 4012; Eiselein, 253; Braun, I, 960. "Fang' nur dein falsches Werk in Gottes Namen an, der Teufel hilft gewiss, wenn's sonst nicht fürder kann." (W. Müller, 69.) 1414 In Gottes Namen, so beisst dich kein Schaf. - Pistor., I, 35; Simrock, 4011. 1415 In Gottes Namen und mit einem Stück Brot in der Tasche ist gut wandern. Span.: Vaya con Dios, que un pan me lleva. (Bohn I, 261.) 1416 In Gottes Namen wird man wol getraut, aber nicht geschieden. 1417 In Gottes Reich sind Arm und Reiche gleich. Die Russen: Gottes Herrenhof steht offen, aber nur der Edelmann hat Zutritt. (Altmann V.) 1418 In Gottes Saal brennen viel Lichter. - Sprichwörtergarten, 92. 1419 In Gottes Segen quillt der Wein wie in Sanct-Othmar's Legelein. - Nass. Schulblatt, XIV, 5. 1420 In Gottes Sprachkunst stehen keine Ausnahmen. 1421 Iss, ehr' Gott und denk' nicht an dein Haus. Sagt der Litauer zu seinem Gast. 1422 Ist man von Gott verla'n, ruft man den Teufel an. Holl.: Als God tegen u is, is de duivel voor u. (Harrebomee, I, 240.) 1423 Jaft God Jongen, jaft 'r uk Boksen. (Amrum.) - Haupt, VIII, 366, 265. Gibt Gott Jungen, so gibt er auch Hosen. [Spaltenumbruch] 1424 Je grösser Gottes gaben seindt, je weniger man jhrer achtet. - Henisch, 1328, 28; Petri, II, 391. 1425 Je grösser Gottes güte ist, je grösser ist der Welt Bossheit. - Henisch, 465, 67. 1426 Je grösser vor Gott, je mehr verachtter von der Welt. - Henisch, 1704, 37; Petri, I, 57. 1427 Je lieber Gott, je näher der Ruth. - Herberger, II, 94. Lat.: Deo carissimi, flagellis proximi. (Herberger, II, 94.) 1428 Je mehr Gott gibt, je mehr er hat vnd behelt. - Henisch, 1708, 46; Petri, II, 394. 1429 Je mehr gott, je mehr frombkheit. - Henisch, 1707, 12. 1430 Je mehr man auss gottes Wort holt, je mehr man da findt. - Henisch, 1701, 69; Körte, 2397 u. 2967. 1431 Je mehr man Gott bittet, je lieber er höret. Henisch, 1705, 45. 1432 Je mehr man Gottes Wort drückt, je weiter es läuft und zunimmt. 1433 Je mehr man gottes Wort treibt, je süsser es schmeckt. - Henisch, 1702, 1. 1434 Je mehr man gottes Wort verfolget, je weiter es sich aussbreitet. - Henisch, 1701, 67; Petri, I, 58. 1435 Je näher Gott, je weiter von der Creaturen. - Petri, I, 58. 1436 Jeder zimmert und hobelt sich einen Gott, wie er ihn gern hätte. - Luther's Werke, V, 67a. 1437 Kan einen Gott auffm boden leiden, so lass jhn auch vor dir bleiben. - Lehmann, 241, 33. 1438 Kan Gott böse Weiber leiden vnter dem Himmel, so lass sie auch für deiner thür vbergehen. - Petri, II, 413. 1439 Kere di tho godt, so kert he sick wedder tho di un begnadet dick (dich). - Ebstorf, 3. 1440 Las du Gott kochen, trage du nur Wasser zu. - Fischer, Psalter, 204, 4. 1441 Lass gots wasser vber gots land lauffen. - Franck, II, 116b; Tappius, 183a; Gruter, I, 54; Henisch, 1700, 6; Petri, II, 433; Sailer, 218; Fabricius, 65; Simrock, 3881; Körte, 2341; Eiselein, 255. Wasser (s. d.) ist kein Privileg für einzelne, es ist ein Gemeingut für alle. Als in England ein Mitglied des Unterhauses gegen die Bewilligung des Kanalbaus sprach und endlich fragte, wozu Gott das Land mit so schönen Flüssen und Bächen versehen habe, erwiderte der Baumeister des Herzogs von Bridgewater von der Galerie herab: "Dazu wol auch, dass man in Kanälen Gottes Wasser über Gottes Land laufen lasse." (Wurzbach II, 82.) Die Holländer meinen, man könne lange sorgen, ehe man einen Strohhalm entzwei sorgt. (Reinsberg VI, 93.) Holl.: Gods water over Gods akker laten lopen. (Bohn I, 319.) 1442 Lass Gott in allen Dingen dein, den Anfang und das Ende sein. - Petri, II, 433; Henisch, 887, 33; Körte, 2300; Gaal, 778. Die Polen sagen: Wer mit Gott beginnt, mit dem endigt Gott. (Reinsberg II, 1.) Lat.: Omnibus in rebus feliciter omnia cedent, si statuas finem principiumque Deum. ( Gaal, 778.) 1443 Lass Gott mit dir Hausshalten. - Lehmann, 365, 2; Salier, 265. 1444 Lass Gott rathen, der hat lang gerathen. - Petri, II, 433; Sailer, 218. 1445 Lass Gott sorgen! Frz.: Lessez faire a Dieu qui est homme d'age. (Leroux, I, 14.) Holl.: Laat God raden (zorgen). (Harrebomee, I, 245.) 1446 Lass Gott walten. - Henisch, 1715, 32; Petri, II, 846. 1447 Last vnsern Herr Gott ein guten Mann seyn! - Gruter, III, 62; Simrock, 3882. 1448 Lett God Jungens wassen, so lett he ook Stöck wassen. - Diermissen, 31. Lässt Gott Jungen wachsen, so auch Stöcke. 1449 Lieber Gott, krümme unsers Herrn Buckel nicht, damit wir gerade gehen können. Sprichwörtlicher Stossseufzer der Russen; sie setzen voraus, dass sie, wenn ihr Gutsherr krumm gehen müsste, es auch von ihnen gefordert werden würde. Statt "lieber Gott" sagt übrigens der Russe im Sprichwort "Gottchen", wie er denn die Verkleinerungsform in [Spaltenumbruch] 1397 Ik hôl (halte) mi an Gott un an den Windelbôm, sagte der Matrose. (S. 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Als in England ein Mitglied des Unterhauses gegen die Bewilligung des Kanalbaus sprach und endlich fragte, wozu Gott das Land mit so schönen Flüssen und Bächen versehen habe, erwiderte der Baumeister des Herzogs von Bridgewater von der Galerie herab: „Dazu wol auch, dass man in Kanälen Gottes Wasser über Gottes Land laufen lasse.“ (<hi rendition="#i">Wurzbach II, 82.</hi>) Die Holländer meinen, man könne lange sorgen, ehe man einen Strohhalm entzwei sorgt. (<hi rendition="#i">Reinsberg VI, 93.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gods water over Gods akker laten lopen. (<hi rendition="#i">Bohn I, 319.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1442 Lass Gott in allen Dingen dein, den Anfang und das Ende sein.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 433; Henisch, 887, 33; Körte, 2300; Gaal, 778.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Polen sagen: Wer mit Gott beginnt, mit dem endigt Gott. 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Statt „lieber Gott“ sagt übrigens der Russe im Sprichwort „Gottchen“, wie er denn die Verkleinerungsform in </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[30]/0036]
1397 Ik hôl (halte) mi an Gott un an den Windelbôm, sagte der Matrose. (S. Mast.) – Schütze, II, 149; IV, 363.
1398 In Gott hoffen wend alle Straffen. – Petri, I, 61.
1399 In Gottes Apotheke ist die beste Heilsalbe.
Die Russen: Gottes Pflaster helfen besser als die der Aerzte. (Altmann VI, 407.)
1400 In Gottes gewalt hab ichs gestalt, der hats gefügt, das mir genügt. – Henisch, 1692, 56; Petri, II, 404.
1401 In Gottes grossen Kram seynd alle Wahren vmb arbeit vnd fleiss feil. – Lehmann, 37, 3; Simrock, 418; Körte, 2310; Körte2, 2851.
In demselben Sinne, dass man mit Kraft und Ausdauer die grössten Hindernisse und Schwierigkeiten zu besiegen im Stande sei, sagt Horaz: Hat doch Hercules mit seiner Kraft den Acheron durchschwömmen.
Dän.: I guds kram alt for arbeyde falt. (Prov. dan., 449.)
Lat.: Dii laboribus vendunt sua bona. ( Seybold, 1090.) – Perrupit Acheronta Herculeus labor. (Horaz.) (Binder II, 2560; Faselius, 199.)
1402 In Gottes Hand, so stehet das Ziel, er hilfft durch wenig wie durch viel. – Petri, II, 404.
1403 In Gottes Kanzelei steigt niemand. – Braun, I, 961.
1404 In Gottes Mund steht seines Dienstes grund. – Petri, I, 61; Henisch, 707, 1.
1405 In Gottes Nahmen hebt all Vnglück an. – Petri, II, 404; Erklär., 1; Körte, 2366 u. 2928; Simrock, 4010; Froschm., Sii.
Schon lange vor der Reformation brauchte man dies Wort und seine Spitze war gegen die päpstlichen Bullen gerichtet, die sich alle mit den Worten: In nomine Domini anfingen. Luther wendet es weit allgemeiner auf alle diejenigen an, welche des Teufels Werk unter frommen Formen treiben.
1406 In Gottes Nahmen ist nicht geflucht. – Petri, II, 404.
1407 In Gottes Namen fahen alle Bullen an, denn der Teufel will in seinen Dienern nit schwarz erscheinen, sondern fein weiss und rein. – Eiselein, 254.
1408 In Gottes Namen fahren wir, bricht der Wagen, so halten wir.
1409 In Gottes namen faren wir. – Franck, II, 3b; Gruter, I, 51; Petri, II, 404.
1410 In Gottes Namen geust man im Keller Wasser in Wein. – Herberger, II, 301.
1411 In Gottes namen, sagt Hempel, schlug sein Weib braun vnd blaw. – Latendorf II, 19.
1412 In Gottes Namen, sagte der Mann, und schlug seine Frau todt. – Hoefer, 718a.
1413 In Gottes namen schlug der Bawer seinen Knecht todt. – Henisch, 1697, 41; Simrock, 4012; Eiselein, 253; Braun, I, 960.
„Fang' nur dein falsches Werk in Gottes Namen an, der Teufel hilft gewiss, wenn's sonst nicht fürder kann.“ (W. Müller, 69.)
1414 In Gottes Namen, so beisst dich kein Schaf. – Pistor., I, 35; Simrock, 4011.
1415 In Gottes Namen und mit einem Stück Brot in der Tasche ist gut wandern.
Span.: Vaya con Dios, que un pan me lleva. (Bohn I, 261.)
1416 In Gottes Namen wird man wol getraut, aber nicht geschieden.
1417 In Gottes Reich sind Arm und Reiche gleich.
Die Russen: Gottes Herrenhof steht offen, aber nur der Edelmann hat Zutritt. (Altmann V.)
1418 In Gottes Saal brennen viel Lichter. – Sprichwörtergarten, 92.
1419 In Gottes Segen quillt der Wein wie in Sanct-Othmar's Legelein. – Nass. Schulblatt, XIV, 5.
1420 In Gottes Sprachkunst stehen keine Ausnahmen.
1421 Iss, ehr' Gott und denk' nicht an dein Haus.
Sagt der Litauer zu seinem Gast.
1422 Ist man von Gott verla'n, ruft man den Teufel an.
Holl.: Als God tegen u is, is de duivel voor u. (Harrebomée, I, 240.)
1423 Jaft God Jongen, jaft 'r uk Boksen. (Amrum.) – Haupt, VIII, 366, 265.
Gibt Gott Jungen, so gibt er auch Hosen.
1424 Je grösser Gottes gaben seindt, je weniger man jhrer achtet. – Henisch, 1328, 28; Petri, II, 391.
1425 Je grösser Gottes güte ist, je grösser ist der Welt Bossheit. – Henisch, 465, 67.
1426 Je grösser vor Gott, je mehr verachtter von der Welt. – Henisch, 1704, 37; Petri, I, 57.
1427 Je lieber Gott, je näher der Ruth. – Herberger, II, 94.
Lat.: Deo carissimi, flagellis proximi. (Herberger, II, 94.)
1428 Je mehr Gott gibt, je mehr er hat vnd behelt. – Henisch, 1708, 46; Petri, II, 394.
1429 Je mehr gott, je mehr frombkheit. – Henisch, 1707, 12.
1430 Je mehr man auss gottes Wort holt, je mehr man da findt. – Henisch, 1701, 69; Körte, 2397 u. 2967.
1431 Je mehr man Gott bittet, je lieber er höret. Henisch, 1705, 45.
1432 Je mehr man Gottes Wort drückt, je weiter es läuft und zunimmt.
1433 Je mehr man gottes Wort treibt, je süsser es schmeckt. – Henisch, 1702, 1.
1434 Je mehr man gottes Wort verfolget, je weiter es sich aussbreitet. – Henisch, 1701, 67; Petri, I, 58.
1435 Je näher Gott, je weiter von der Creaturen. – Petri, I, 58.
1436 Jeder zimmert und hobelt sich einen Gott, wie er ihn gern hätte. – Luther's Werke, V, 67a.
1437 Kan einen Gott auffm boden leiden, so lass jhn auch vor dir bleiben. – Lehmann, 241, 33.
1438 Kan Gott böse Weiber leiden vnter dem Himmel, so lass sie auch für deiner thür vbergehen. – Petri, II, 413.
1439 Kere di tho godt, so kert he sick wedder tho di un begnadet dick (dich). – Ebstorf, 3.
1440 Las du Gott kochen, trage du nur Wasser zu. – Fischer, Psalter, 204, 4.
1441 Lass gots wasser vber gots land lauffen. – Franck, II, 116b; Tappius, 183a; Gruter, I, 54; Henisch, 1700, 6; Petri, II, 433; Sailer, 218; Fabricius, 65; Simrock, 3881; Körte, 2341; Eiselein, 255.
Wasser (s. d.) ist kein Privileg für einzelne, es ist ein Gemeingut für alle. Als in England ein Mitglied des Unterhauses gegen die Bewilligung des Kanalbaus sprach und endlich fragte, wozu Gott das Land mit so schönen Flüssen und Bächen versehen habe, erwiderte der Baumeister des Herzogs von Bridgewater von der Galerie herab: „Dazu wol auch, dass man in Kanälen Gottes Wasser über Gottes Land laufen lasse.“ (Wurzbach II, 82.) Die Holländer meinen, man könne lange sorgen, ehe man einen Strohhalm entzwei sorgt. (Reinsberg VI, 93.)
Holl.: Gods water over Gods akker laten lopen. (Bohn I, 319.)
1442 Lass Gott in allen Dingen dein, den Anfang und das Ende sein. – Petri, II, 433; Henisch, 887, 33; Körte, 2300; Gaal, 778.
Die Polen sagen: Wer mit Gott beginnt, mit dem endigt Gott. (Reinsberg II, 1.)
Lat.: Omnibus in rebus feliciter omnia cedent, si statuas finem principiumque Deum. ( Gaal, 778.)
1443 Lass Gott mit dir Hausshalten. – Lehmann, 365, 2; Salier, 265.
1444 Lass Gott rathen, der hat lang gerathen. – Petri, II, 433; Sailer, 218.
1445 Lass Gott sorgen!
Frz.: Lessez faire à Dieu qui est homme d'age. (Leroux, I, 14.)
Holl.: Laat God raden (zorgen). (Harrebomée, I, 245.)
1446 Lass Gott walten. – Henisch, 1715, 32; Petri, II, 846.
1447 Last vnsern Herr Gott ein guten Mann seyn! – Gruter, III, 62; Simrock, 3882.
1448 Lett God Jungens wassen, so lett he ook Stöck wassen. – Diermissen, 31.
Lässt Gott Jungen wachsen, so auch Stöcke.
1449 Lieber Gott, krümme unsers Herrn Buckel nicht, damit wir gerade gehen können.
Sprichwörtlicher Stossseufzer der Russen; sie setzen voraus, dass sie, wenn ihr Gutsherr krumm gehen müsste, es auch von ihnen gefordert werden würde. Statt „lieber Gott“ sagt übrigens der Russe im Sprichwort „Gottchen“, wie er denn die Verkleinerungsform in
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