Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] seinen Sprichwörtern ungewöhnlich liebt und daher die Ausdrücke: Väterchen, Mütterchen, Gevatterchen, Freundchen u. s. w. gern anwendet. 1450 Lieber Gott, schenke mir einen Jungen, betete der fromme Mann, und kniete neben dem Bette seiner Frau. Peter Brederod frug einst jemand, der ohne selbst mitzuwirken, Gott um Hülfe anrief: "Ist es genug, dass ein Ehemann, der gern Kinder hätte, vor dem Bette seiner Frau kniet?" (Einfälle, 55.) 1451 Lieber Gott, versteck's, dass der Teufel nicht sieht. 1452 Lob' Gott für das Deine und gönn' jedem das Seine. 1453 Main Got, dad' a Waib hot; dade kääs hot, post a Ufatop. (Oesterr. Schles.) - Peter, 454. 1454 Man gelebt eins gots, aber nit eins menschen. - Franck, II, 5a; Latendorf II, 23; Eyering, III, 187; Eiselein, 254; Körte, 2369. Böhm.: Clovek na jednom bohu, ale ne na jednom priteli dosti ma. (Celakovsky, 229.) Lat.: Alia facies pectoris, alia pellis. (Lehmann, 338, 84; Binder II, 113.) 1455 Man hat genug an gottes Wort, wenn man recht lehren will. - Henisch, 1702, 9. 1456 Man kan Gott kein Aug verkleiben. - Petri, II, 455. 1457 Man kan Gott mit stillsein vnnd schweigen auch dienen. - Henisch, 1705, 66; Braun, I, 939. 1458 Man kan Gott weder grösser noch geringer machen. - Petri, II, 455. 1459 Man kann Gott belügen, aber nicht betrügen. - Körte, 2345; Braun, I, 939; Simrock, 3902. 1460 Man kann Gott nicht entlaufen. Laufe so viel du willst, sagt man in Hindostan, dir wird doch, was Gott beschlossen hat; eine Ansicht, die auch der Türke in dem Sprichworte ausspricht: Was Gott dir auf die Stirne geschrieben hat, kommt gewiss. (Reinsberg II, 2.) 1461 Man kann nicht alles um Gottes willen thun. Frz.: Pour Dieu ou pour l'argent. (Leroux, I, 15.) 1462 Man kann nicht Gott dienen und dem Mammon. Dän.: Christus og Belial; Arkön og Dagon kunde ei vaere tilsammen. - Man skal ei tiene Gud og mammon. (Prov. dan., 548.) 1463 Man lebt Eines Gottes, aber nicht Eines Menschen. - Sutor, 216. 1464 Man mag sich wol eins Gotts, aber man kan sich nit eins menschen erneren. - Tappius, 61b; Sprichwörterschatz, 3. 1465 Man muss dem lieben Gott ein Licht anstecken, dem Teufel zwei. - Frischbier, 461. Böhm.: I bohu svicku, i certu oharek. (Celakovsky, 286.) 1466 Man muss es Gott und der Zeit befehlen. - Herberger, I, 588. 1467 Man muss Gott für alles danken. 1468 Man muss Gott für alles danken, sagte der Bauer, als ihn der Amtmann ins Loch warf. 1469 Man muss Gott für alles danken, sagte der Wolf, und verschluckte eine Fliege. Der Kladderadatsch vom 12. August 1866 hat (S. 142) dies Sprichwort parodirt: Man muss Gott für alles danken, sagte der Welf, und steckte sich 19 Millionen in die linke Hosentasche. 1470 Man muss Gott für alles danken und wenn's Ohrfeigen sind. Man muss Gott danken, wenn der Wind geht, sagt der Russe, weil der Sturm wehen könnte. (Altmann V, 89.) Man muss Gott für das Stroh danken, wenn das Korn misrathen ist. (Altmann V, 100.) Ferner: Man muss Gott auch für den Stint danken, den man statt des Lachses gefangen hat. (Altmann V.) Und die Hindu: Wenn Gott mir selbst zwei Hörner geben sollte, würde ich zufrieden sein. (Reinsberg II, 11.) 1471 Man muss Gott helfen Korn machen. Man muss auch das Seine thun. Als Sprichwort angeführt in Heinel's Repertorium der pädagogischen Journalistik, 1864, S. 576. Böhm.: Boha vzyvej a ruky prikladej. - Kdo se poti na poli, a modli se v komore, ten hladem neumre. (Celakovsky, 130.) Poln.: Boga wzywaj, reku przykladaj. (Celakovsky, 130.) 1472 Man muss Gott mehr gehorchen dann den Menschen. - Agricola II, 204; Apostelgesch. 5, 29; Schulze, 247. Ein russisches Sprichwort sagt: Gottes Gebot gilt vor des Zaren Ukas. (Altmann VI, 401.) [Spaltenumbruch] 1473 Man muss Gott mit Gott überwinden. 1474 Man muss Gott nicht aus dem Jahr laufen. (Schweiz.) - Kirchhofer, 336. 1475 Man muss Gott nicht in seine Rathstube steigen. - Kirchhofer, 131; Steiger, 462. 1476 Man muss Gott nicht ins Handwerk greifen. Lat.: Ad secreta poli curas extendere noli. (Gartner, 52; Philippi, I, 10; Seybold, 11; Binder I, 20; II, 65.) 1477 Man muss Gott so dienen, dass die Heiligen nicht schel sehen. Böhm.: Bohu sluz, svatych nehnevej. (Celakovsky, 244.) Poln.: Bogu sluz, swietych niegniewaj. (Celakovsky, 244.) 1478 Man muss Gott suchen durch jhn selber. - Petri, I, 71. 1479 Man muss Gott über alles fürchten. Lat.: Deos maxime aequum est metuere. (Philippi, I, 115.) 1480 Man muss Gott unterm Kreuz still halten. - Kirchhofer, 161. 1481 Man muss Gottes Brot nicht verschmähen, wenn es auch in Essig getaucht ist. 1482 Man muss mit Got in die hend speyen. - Franck, II, 79b; Gruter, I, 57; Henisch, 1709, 60; Petri, II, 461; Eyering, III, 210; Blum, 45; Eiselein, 252; Simrock, 3940; Kirchhofer, 131; Sailer, 107; Körte, 2307; Frischbier, 4347. Die Basken sagen: Obgleich Gott ein guter Arbeiter ist, so will er doch, dass man ihm helfe. Die Kleinrussen: Gott anrufen und die Hände anlegen. Die Venetier: Hilf dir, so werde auch ich dir helfen. (Reinsberg III, 38.) Böhm.: Boha vzyvej a ruce pridej. (Haug.) Holl.: Met Gods bijstand: spouw in de hand. (Harrebomee, I, 245.) - Stroop uwe armen op, en zog: God wouds. (Harrebomee, I, 20.) Lat.: Cum Minerva manum quoque move. (Binder I, 262; II, 647; Erasm., 447; Philippi, I, 103; Seybold, 101.) Span.: Dios y vida componen villa. (Cahier, 3369.) 1483 Man muss mit Gott die Hand anschlagen. - Henisch, 1709, 61; Petri, II, 461. Span.: Despues de Dios, la olla. (Cahier, 3373.) 1484 Man muss mit Gott Rath halten. Dän.: Tag God i raad med, saa bliver hans bistand hos din forstand, baade i raad og daad. (Prov. dan., 465.) 1485 Man muss nicht gegen Gottes Allmacht streiten. - Kirchhofer, 131. 1486 Man muss nicht Gott opfern, was der Teufel nicht mag. Frz.: Il faut servir Dieu avant sa panse. 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(Altmann VI, 510.) 1492 Man soll Gott nicht aussm rhat schliessen. - Lehmann, 598, 70. 1493 Man soll Gott nicht die Spreuer opfern wie Kain, sondern das Schafsschmalz wie Abel. 1494 Man soll gottes Wort nicht endern noch bessern. - Henisch, 1702, 7; Petri, I, 71. 1495 Man soll nicht singen: Gott sei gedankt, man hab' zuvor den Sieg erlangt. - Froschm., Riiiib. 1496 Mancher hat Gott im Mundt vnnd den Teuffel in Händen. - Lehmann, 334, 25. 1497 Mancher meint, Gott hab' ihn berathen und der Teufel hat ihn beschissen. - Eiselein, 590. 1498 Mancher sucht Gott in den Creaturen, der ihn nicht im Himmel glaubt. - Opel, 396. 1499 Mancher tadelt Gott in seinen Sachen, der kein Löffelholz kann machen. 1500 Mancher tregt auff einer Achsel Gott, auff der andern den Teuffel. - Lehmann, 338, 83.
[Spaltenumbruch] seinen Sprichwörtern ungewöhnlich liebt und daher die Ausdrücke: Väterchen, Mütterchen, Gevatterchen, Freundchen u. s. w. gern anwendet. 1450 Lieber Gott, schenke mir einen Jungen, betete der fromme Mann, und kniete neben dem Bette seiner Frau. Peter Brederod frug einst jemand, der ohne selbst mitzuwirken, Gott um Hülfe anrief: „Ist es genug, dass ein Ehemann, der gern Kinder hätte, vor dem Bette seiner Frau kniet?“ (Einfälle, 55.) 1451 Lieber Gott, versteck's, dass der Teufel nicht sieht. 1452 Lob' Gott für das Deine und gönn' jedem das Seine. 1453 Main Gôt, dâd' a Waib hôt; dâde kääs hôt, pôst a Ufatôp. (Oesterr. Schles.) – Peter, 454. 1454 Man gelebt eins gots, aber nit eins menschen. – Franck, II, 5a; Latendorf II, 23; Eyering, III, 187; Eiselein, 254; Körte, 2369. Böhm.: Človĕk na jednom bohu, ale ne na jednom příteli dosti má. (Čelakovsky, 229.) Lat.: Alia facies pectoris, alia pellis. (Lehmann, 338, 84; Binder II, 113.) 1455 Man hat genug an gottes Wort, wenn man recht lehren will. – Henisch, 1702, 9. 1456 Man kan Gott kein Aug verkleiben. – Petri, II, 455. 1457 Man kan Gott mit stillsein vnnd schweigen auch dienen. – Henisch, 1705, 66; Braun, I, 939. 1458 Man kan Gott weder grösser noch geringer machen. – Petri, II, 455. 1459 Man kann Gott belügen, aber nicht betrügen. – Körte, 2345; Braun, I, 939; Simrock, 3902. 1460 Man kann Gott nicht entlaufen. Laufe so viel du willst, sagt man in Hindostan, dir wird doch, was Gott beschlossen hat; eine Ansicht, die auch der Türke in dem Sprichworte ausspricht: Was Gott dir auf die Stirne geschrieben hat, kommt gewiss. (Reinsberg II, 2.) 1461 Man kann nicht alles um Gottes willen thun. Frz.: Pour Dieu ou pour l'argent. (Leroux, I, 15.) 1462 Man kann nicht Gott dienen und dem Mammon. Dän.: Christus og Belial; Arkøn og Dagon kunde ei være tilsammen. – Man skal ei tiene Gud og mammon. (Prov. dan., 548.) 1463 Man lebt Eines Gottes, aber nicht Eines Menschen. – Sutor, 216. 1464 Man mag sich wol eins Gotts, aber man kan sich nit eins menschen erneren. – Tappius, 61b; Sprichwörterschatz, 3. 1465 Man muss dem lieben Gott ein Licht anstecken, dem Teufel zwei. – Frischbier, 461. Böhm.: I bohu svíčku, i čertu oharek. (Čelakovsky, 286.) 1466 Man muss es Gott und der Zeit befehlen. – Herberger, I, 588. 1467 Man muss Gott für alles danken. 1468 Man muss Gott für alles danken, sagte der Bauer, als ihn der Amtmann ins Loch warf. 1469 Man muss Gott für alles danken, sagte der Wolf, und verschluckte eine Fliege. Der Kladderadatsch vom 12. August 1866 hat (S. 142) dies Sprichwort parodirt: Man muss Gott für alles danken, sagte der Welf, und steckte sich 19 Millionen in die linke Hosentasche. 1470 Man muss Gott für alles danken und wenn's Ohrfeigen sind. Man muss Gott danken, wenn der Wind geht, sagt der Russe, weil der Sturm wehen könnte. (Altmann V, 89.) Man muss Gott für das Stroh danken, wenn das Korn misrathen ist. (Altmann V, 100.) Ferner: Man muss Gott auch für den Stint danken, den man statt des Lachses gefangen hat. (Altmann V.) Und die Hindu: Wenn Gott mir selbst zwei Hörner geben sollte, würde ich zufrieden sein. (Reinsberg II, 11.) 1471 Man muss Gott helfen Korn machen. Man muss auch das Seine thun. Als Sprichwort angeführt in Heinel's Repertorium der pädagogischen Journalistik, 1864, S. 576. Böhm.: Boha vzývej a ruky přikládej. – Kdo se potí na poli, a modlí se v komoře, ten hladem neumře. (Čelakovsky, 130.) Poln.: Boga wzywaj, ręku przykładaj. (Čelakovsky, 130.) 1472 Man muss Gott mehr gehorchen dann den Menschen. – Agricola II, 204; Apostelgesch. 5, 29; Schulze, 247. Ein russisches Sprichwort sagt: Gottes Gebot gilt vor des Zaren Ukas. (Altmann VI, 401.) [Spaltenumbruch] 1473 Man muss Gott mit Gott überwinden. 1474 Man muss Gott nicht aus dem Jahr laufen. 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seinen Sprichwörtern ungewöhnlich liebt und daher die Ausdrücke: Väterchen, Mütterchen, Gevatterchen, Freundchen u. s. w. gern anwendet.
1450 Lieber Gott, schenke mir einen Jungen, betete der fromme Mann, und kniete neben dem Bette seiner Frau.
Peter Brederod frug einst jemand, der ohne selbst mitzuwirken, Gott um Hülfe anrief: „Ist es genug, dass ein Ehemann, der gern Kinder hätte, vor dem Bette seiner Frau kniet?“ (Einfälle, 55.)
1451 Lieber Gott, versteck's, dass der Teufel nicht sieht.
1452 Lob' Gott für das Deine und gönn' jedem das Seine.
1453 Main Gôt, dâd' a Waib hôt; dâde kääs hôt, pôst a Ufatôp. (Oesterr. Schles.) – Peter, 454.
1454 Man gelebt eins gots, aber nit eins menschen. – Franck, II, 5a; Latendorf II, 23; Eyering, III, 187; Eiselein, 254; Körte, 2369.
Böhm.: Človĕk na jednom bohu, ale ne na jednom příteli dosti má. (Čelakovsky, 229.)
Lat.: Alia facies pectoris, alia pellis. (Lehmann, 338, 84; Binder II, 113.)
1455 Man hat genug an gottes Wort, wenn man recht lehren will. – Henisch, 1702, 9.
1456 Man kan Gott kein Aug verkleiben. – Petri, II, 455.
1457 Man kan Gott mit stillsein vnnd schweigen auch dienen. – Henisch, 1705, 66; Braun, I, 939.
1458 Man kan Gott weder grösser noch geringer machen. – Petri, II, 455.
1459 Man kann Gott belügen, aber nicht betrügen. – Körte, 2345; Braun, I, 939; Simrock, 3902.
1460 Man kann Gott nicht entlaufen.
Laufe so viel du willst, sagt man in Hindostan, dir wird doch, was Gott beschlossen hat; eine Ansicht, die auch der Türke in dem Sprichworte ausspricht: Was Gott dir auf die Stirne geschrieben hat, kommt gewiss. (Reinsberg II, 2.)
1461 Man kann nicht alles um Gottes willen thun.
Frz.: Pour Dieu ou pour l'argent. (Leroux, I, 15.)
1462 Man kann nicht Gott dienen und dem Mammon.
Dän.: Christus og Belial; Arkøn og Dagon kunde ei være tilsammen. – Man skal ei tiene Gud og mammon. (Prov. dan., 548.)
1463 Man lebt Eines Gottes, aber nicht Eines Menschen. – Sutor, 216.
1464 Man mag sich wol eins Gotts, aber man kan sich nit eins menschen erneren. – Tappius, 61b; Sprichwörterschatz, 3.
1465 Man muss dem lieben Gott ein Licht anstecken, dem Teufel zwei. – Frischbier, 461.
Böhm.: I bohu svíčku, i čertu oharek. (Čelakovsky, 286.)
1466 Man muss es Gott und der Zeit befehlen. – Herberger, I, 588.
1467 Man muss Gott für alles danken.
1468 Man muss Gott für alles danken, sagte der Bauer, als ihn der Amtmann ins Loch warf.
1469 Man muss Gott für alles danken, sagte der Wolf, und verschluckte eine Fliege.
Der Kladderadatsch vom 12. August 1866 hat (S. 142) dies Sprichwort parodirt: Man muss Gott für alles danken, sagte der Welf, und steckte sich 19 Millionen in die linke Hosentasche.
1470 Man muss Gott für alles danken und wenn's Ohrfeigen sind.
Man muss Gott danken, wenn der Wind geht, sagt der Russe, weil der Sturm wehen könnte. (Altmann V, 89.) Man muss Gott für das Stroh danken, wenn das Korn misrathen ist. (Altmann V, 100.) Ferner: Man muss Gott auch für den Stint danken, den man statt des Lachses gefangen hat. (Altmann V.) Und die Hindu: Wenn Gott mir selbst zwei Hörner geben sollte, würde ich zufrieden sein. (Reinsberg II, 11.)
1471 Man muss Gott helfen Korn machen.
Man muss auch das Seine thun. Als Sprichwort angeführt in Heinel's Repertorium der pädagogischen Journalistik, 1864, S. 576.
Böhm.: Boha vzývej a ruky přikládej. – Kdo se potí na poli, a modlí se v komoře, ten hladem neumře. (Čelakovsky, 130.)
Poln.: Boga wzywaj, ręku przykładaj. (Čelakovsky, 130.)
1472 Man muss Gott mehr gehorchen dann den Menschen. – Agricola II, 204; Apostelgesch. 5, 29; Schulze, 247.
Ein russisches Sprichwort sagt: Gottes Gebot gilt vor des Zaren Ukas. (Altmann VI, 401.)
1473 Man muss Gott mit Gott überwinden.
1474 Man muss Gott nicht aus dem Jahr laufen. (Schweiz.) – Kirchhofer, 336.
1475 Man muss Gott nicht in seine Rathstube steigen. – Kirchhofer, 131; Steiger, 462.
1476 Man muss Gott nicht ins Handwerk greifen.
Lat.: Ad secreta poli curas extendere noli. (Gartner, 52; Philippi, I, 10; Seybold, 11; Binder I, 20; II, 65.)
1477 Man muss Gott so dienen, dass die Heiligen nicht schel sehen.
Böhm.: Bohu služ, svatých nehnĕvej. (Čelakovsky, 244.)
Poln.: Bogu sluż, świętych niegniewaj. (Čelakovsky, 244.)
1478 Man muss Gott suchen durch jhn selber. – Petri, I, 71.
1479 Man muss Gott über alles fürchten.
Lat.: Deos maxime aequum est metuere. (Philippi, I, 115.)
1480 Man muss Gott unterm Kreuz still halten. – Kirchhofer, 161.
1481 Man muss Gottes Brot nicht verschmähen, wenn es auch in Essig getaucht ist.
1482 Man muss mit Got in die hend speyen. – Franck, II, 79b; Gruter, I, 57; Henisch, 1709, 60; Petri, II, 461; Eyering, III, 210; Blum, 45; Eiselein, 252; Simrock, 3940; Kirchhofer, 131; Sailer, 107; Körte, 2307; Frischbier, 4347.
Die Basken sagen: Obgleich Gott ein guter Arbeiter ist, so will er doch, dass man ihm helfe. Die Kleinrussen: Gott anrufen und die Hände anlegen. Die Venetier: Hilf dir, so werde auch ich dir helfen. (Reinsberg III, 38.)
Böhm.: Boha vzývej a ruce přidej. (Haug.)
Holl.: Met Gods bijstand: spouw in de hand. (Harrebomée, I, 245.) – Stroop uwe armen op, en zog: God wouds. (Harrebomée, I, 20.)
Lat.: Cum Minerva manum quoque move. (Binder I, 262; II, 647; Erasm., 447; Philippi, I, 103; Seybold, 101.)
Span.: Dios y vida componen villa. (Cahier, 3369.)
1483 Man muss mit Gott die Hand anschlagen. – Henisch, 1709, 61; Petri, II, 461.
Span.: Despues de Dios, la olla. (Cahier, 3373.)
1484 Man muss mit Gott Rath halten.
Dän.: Tag God i raad med, saa bliver hans bistand hos din forstand, baade i raad og daad. (Prov. dan., 465.)
1485 Man muss nicht gegen Gottes Allmacht streiten. – Kirchhofer, 131.
1486 Man muss nicht Gott opfern, was der Teufel nicht mag.
Frz.: Il faut servir Dieu avant sa panse. (Cahier, 1238.)
1487 Man muss nicht in Gottes Allmacht greifen. – Kirchhofer, 131.
1488 Man muss nicht in Gottes Kanzlei steigen.
Lat.: Mitte arcana dei coelumque inquirere quid sit. (Dionys.) (Binder II, 13; Kruse, 555; Philippi, I, 253.)
1489 Man soll den Namen Gottes zu allen guten Sachen nennen. – Luther's Werke, IV, 434a.
1490 Man soll Gott auch für die Grundeln danken, wenn er keine Forellen gibt.
Die Russen: Man soll Gott auch für den Stint danken, den man statt des Lachses gefangen hat. (Altmann V, 82.)
1491 Man soll Gott erst für das Brot danken, ehe man ihn um Kuchen bittet.
Die Russen: Wenn du Gott um einen Kuchen bittest, danke ihm für ein geschenktes Brot. (Altmann VI, 510.)
1492 Man soll Gott nicht aussm rhat schliessen. – Lehmann, 598, 70.
1493 Man soll Gott nicht die Spreuer opfern wie Kain, sondern das Schafsschmalz wie Abel.
1494 Man soll gottes Wort nicht endern noch bessern. – Henisch, 1702, 7; Petri, I, 71.
1495 Man soll nicht singen: Gott sei gedankt, man hab' zuvor den Sieg erlangt. – Froschm., Riiiib.
1496 Mancher hat Gott im Mundt vnnd den Teuffel in Händen. – Lehmann, 334, 25.
1497 Mancher meint, Gott hab' ihn berathen und der Teufel hat ihn beschissen. – Eiselein, 590.
1498 Mancher sucht Gott in den Creaturen, der ihn nicht im Himmel glaubt. – Opel, 396.
1499 Mancher tadelt Gott in seinen Sachen, der kein Löffelholz kann machen.
1500 Mancher tregt auff einer Achsel Gott, auff der andern den Teuffel. – Lehmann, 338, 83.
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