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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 27 Das Kleid macht keinen Mönch. (S. Kutte und Zelle.) - Pistor., VI, 7; Simrock, 5721; Körte, 3431 u. 4285; Reinsberg III, 68.

Frz.: Li abis ne fait pas l'ermite (moine). (Leroux, I, 24; Kritzinger, 367; Cahier, 1105; Lendroy, 864; Bohn I, 36.)

It.: L'habito non fa il monaco. (Pazzaglia, 165, 1.)

28 Das Kleid macht nicht den Mann. - Eiselein, 380.

Böhm.: Sat nedela muze. (Celakovsky, 269.)

Frz.: En la peinture ne-gist la figure. (Bovill, II, 179.) - La robe ne fait pas le medecin. (Leroux, I, 178.)

Holl.: De kleederen veranderen de manieren niet. (Harrebomee, I, 411b.)

Lat.: In vestimentis non est sapientia mentis. (Eiselein, 380; Seybold, 256.) - Non in pictura consistit figura. (Bovill, II, 179.)

Poln.: Suknia czlowieka nierobi. (Celakovsky, 269.)

Ung.: Senkit a szep ruha bölcse nem teszen.

29 Das Kleid macht nicht heilig, sonst müsste man die Klosterkatzen kanonisiren. - Parömiakon, 3212.

30 Das kleid vnd der gang vrteylen vom mann. - Franck, II, 182b.

31 Das Kleid wärmt nur den, der's trägt.

Engl.: The gown is her's that wears it, and the world is his who enjoys it. (Bohn II, 22.)

32 Das Kleid will getragen sein, die Schaben kommen sonst hinein. - Eiselein, 380; Simrock, 5724.

33 Das Kleid wird nicht eher angelegt, es sei denn fertig.

Man soll nichts thun, ehe man es bedacht.

34 Das Kleid zeigt den Mann.

Span.: Quien te cubre, te descubre. (Cervantes, Don Quixote.)

35 Das Kleid ziert den Mann, aber nicht stets der Mann das Kleid.

Frz.: Les belles robes pleurent sur des epaules indignes. (Bohn I, 84.)

36 Das kleyd ziret den man, wer es hat, der ziehe es an. - Franck, II, 20a; Tappius, 26b; Sutor, 933; Gruter, I, 11; Lehmann, 424, 33; Eiselein, 380; Braun, I, 1873; Körte, 3421.

37 Das reichste Kleid ist oft gefuttert mit Herzeleid. - Simrock, 5730; Körte, 3424; Braun, I, 1874.

38 Das weisse Kleid allein macht keinen Müller. - Winckler, XI, 46.

39 Dat Klet ziert de Man, de 't hett1, de treckt 't an2. (Ostfries.) - Eichwald, 1271; Bueren, 97; Frommann, II, 536, 138; Kern, 244; Hauskalender, I.

1) Wer es hat.

2) Zieht es an.

40 De vele Kleder heft, de tugt vele an. - Körte, 3422.

41 Der das dünnste Kleid anhat, muss am nächsten bei der Thür sitzen. - Winckler, VIII, 15.

Holl.: Die het duurste kleed aanheeft, moet met den rug tegen het gat van de deur zitten. (Harrebomee, I, 411b.)

Lat.: In vili veste nemo tractatur honeste.

42 Der das Kleid macht, trägt es nicht.

Holl.: Die het kleed maakt, draagt het niet. (Harrebomee, I, 411b.)

43 Die Kleider der Advocaten sind mit Schafpelz1 gefüttert.

1) Mit der Dummheit, Einfalt, Thorheit, Halsstarrigkeit der processführenden Parteien.

It.: Le vesti degl' avvocati sono fodrate dell' ostinazione de' litiganti. (Pazzaglia, 404, 4.)

44 Die Kleider eines Mannes kosten oft vieler Armen Schweiss und Arbeit.

45 Die Kleider glänzen bei Hofe und nicht die Edelleute.

46 Die Kleider sind oft mehr werth als der Mensch.

Dän.: Belgen er best paa reven, klederne er ofte meere end manden, og feyrene end fuglen. (Prov. dan., 348.)

47 Die Kleider zerreissen, aber der Hunger geht fort.

Dän.: Ere klederne revne, saa holder dog bugen öll og viin. (Prov. dan., 348.)

48 Die schönsten Kleider fressen die Schaben.

49 Dos is schund woar, doss 's Kled a Moan macht. (Schles.) - Frommann, III, 415, 367.

50 Eigen Kleid wärmt am besten.

Auch die Araber sagen: Geborgtes Kleid hält nicht warm. (Cahier, 2238.)

51 Ein bubisch vnd leichtfertig Kleid gefelt allein Kindern, Narrn vnd Bulern. - Petri, II, 172.

52 Ein buntes Kleid macht dem Kinde grosse Freud'.

Dän.: En barn glaedes ved bold kiortel. - Gierne glaedes barn med bolde kleder. (Prov. dan., 48 u. 347.)

[Spaltenumbruch] 53 Ein ehrbar Kleid deckt die Schande nicht.

Böhm.: Pocestne roucho hanby nekryje. (Celakovsky, 104.)

Ill.: Casna haljina sramote ne pokriva. (Celakovsky, 104.)

54 Ein ehrlich Kleid ehrt den Mann.

Holl.: Een eerlijk kleed vereert den man. (Harrebomee, I, 411b.)

55 Ein fremd Kleid macht einen fremden Mann. - Simrock, 5719.

56 Ein frommes Kleid macht eine schwarze Seele nicht weiss.

It.: Non lava habito santo un alma lorda. (Pazzaglia, 165, 2.)

57 Ein geborgt Kleid stehet nicht wol. - Petri, II, 188.

58 Ein geflickt Kleid hält oft so lange wie ein neues.

Span.: Remienda tu panno, y pasaras tu anno. (Cahier, 3679.)

59 Ein gestohlen Kleid trägt man nicht lange.

Span.: Quien con ropa agena se viste, en la calle se queda en cuerpo. - Quien de ageno se viste, en la calle le desnudan. (Bohn I, 247.)

60 Ein gülden Kleid ist oft gefüttert mit Herzeleid.

61 Ein gutes Kleid lobt sich selbst.

It.: La buona roba si loda da se stessa. (Gaal, 1647.)

62 Ein Kleid bedeckt Fehler und Leid.

It.: La veste copre gran difetti. (Pazzaglia, 404, 3.)

63 Ein Kleid, das man alle Tage trägt, fressen die Motten nicht.

64 Ein Kleid, das man nicht anlegt, zernagen die Schaben. - Parömiakon, 2271.

65 Ein Kleid, das nicht passt, ist eine Last.

Holl.: Een kleed, dat niet en past, strekt wel tot grooten last. (Harrebomee, I, 411b.)

66 Ein Kleid, das stets im Schrein, wird bald voll Moder sein. - Parömiakon, 2107.

Der Gebrauch einer Sache erhält sie frisch, gesund.

67 Ein Kleid, das wärmt und schützt, ist besser als eins, das glänzt und ritzt.

Dän.: Man kleder sig paa fransk, og fryser paa dansk. (Prov. dan., 347.)

68 Ein Kleid, das zu oft gebraucht, und ein Weib, das zu viel gesehen wird, sind von schlechtem Ansehen. - Winckler, VIII, 97.

69 Ein Kleid ist nicht allen gerecht.

"Also auch einerlei Gesetze schicken sich nicht an jedem Ort."

70 Ein Kleid macht aus einer hölzernen Figur eine schöne Maid.

Dän.: Man kand og klede en staver op. (Prov. dan., 347.)

71 Ein Kleid mit Löchern braucht viel Flecke.

Es jagt keiner mehr nach Ehre, als der seine Schande damit zu bedecken hat.

72 Ein Kleid nach Jan's von Leyden Schnitt. - Eiselein, 345.

73 Ein Kleid ohne Bram, ein Speisegewölb' ohn' Ham, ein Markt ohne Kram, ein Spiegel ohne Rahm, ein Mensch ohne Zahm (Zaum) sind nicht weit her allesam. - Parömiakon, 1931.

74 Ein Kleid vnd ein Hauss deckt viel Armuth. - Petri, II, 208.

Dän.: Kleder og huus skiuler megen skam. (Prov. dan., 347.)

75 Ein Kleid von schlechtem Tuche hält nicht (lange).

It.: Chi si veste di mal panno, si veste due volte l'anno. (Pazzaglia, 263, 6.)

76 Ein Kleid wermet wol, man muss es aber anziehen. - Petri, II, 208.

77 Ein langes Kleid bedeckt viel Schande.

78 Ein leichtfertig Kleid, ein leichtfertig Weib. - Petri, II, 211.

79 Ein neues Kleid trägt jeder lieber als alte Lumpen.

80 Ein reines Kleid ist ein guter Empfehlungsbrief.

Holl.: Een zindelijk kleed is eene goede aanbeveling. - Laat uwe kleederen allerwegen wit zijn. (Harrebomee, I, 412a u. 412b.)

81 Ein schäbig Kleid hat keinen Glauben (Credit).

Der Italiener: Dem durchlöcherten Kleide wird wenig Glauben geschenkt. (Reinsberg III, 67.)

82 Ein schlechtes Kleid hat wenig Credit.

It.: A veste stracciata poca fede vien donata. (Pazzaglia, 404, 1.)

Span.: A veste logorata, poca fede vien prestata. (Cahier, 3157.)

[Spaltenumbruch] 27 Das Kleid macht keinen Mönch. (S. Kutte und Zelle.) – Pistor., VI, 7; Simrock, 5721; Körte, 3431 u. 4285; Reinsberg III, 68.

Frz.: Li abis ne fait pas l'ermite (moine). (Leroux, I, 24; Kritzinger, 367; Cahier, 1105; Lendroy, 864; Bohn I, 36.)

It.: L'habito non fà il monaco. (Pazzaglia, 165, 1.)

28 Das Kleid macht nicht den Mann.Eiselein, 380.

Böhm.: Šat nedĕlá muže. (Čelakovsky, 269.)

Frz.: En la peinture ne-gist la figure. (Bovill, II, 179.) – La robe ne fait pas le médecin. (Leroux, I, 178.)

Holl.: De kleederen veranderen de manieren niet. (Harrebomée, I, 411b.)

Lat.: In vestimentis non est sapientia mentis. (Eiselein, 380; Seybold, 256.) – Non in pictura consistit figura. (Bovill, II, 179.)

Poln.: Suknia człowieka nierobi. (Čelakovsky, 269.)

Ung.: Senkit a szép ruha bölcse nem tészen.

29 Das Kleid macht nicht heilig, sonst müsste man die Klosterkatzen kanonisiren.Parömiakon, 3212.

30 Das kleid vnd der gang vrteylen vom mann.Franck, II, 182b.

31 Das Kleid wärmt nur den, der's trägt.

Engl.: The gown is her's that wears it, and the world is his who enjoys it. (Bohn II, 22.)

32 Das Kleid will getragen sein, die Schaben kommen sonst hinein.Eiselein, 380; Simrock, 5724.

33 Das Kleid wird nicht eher angelegt, es sei denn fertig.

Man soll nichts thun, ehe man es bedacht.

34 Das Kleid zeigt den Mann.

Span.: Quien te cubre, te descubre. (Cervantes, Don Quixote.)

35 Das Kleid ziert den Mann, aber nicht stets der Mann das Kleid.

Frz.: Les belles robes pleurent sur des épaules indignes. (Bohn I, 84.)

36 Das kleyd ziret den man, wer es hat, der ziehe es an.Franck, II, 20a; Tappius, 26b; Sutor, 933; Gruter, I, 11; Lehmann, 424, 33; Eiselein, 380; Braun, I, 1873; Körte, 3421.

37 Das reichste Kleid ist oft gefuttert mit Herzeleid.Simrock, 5730; Körte, 3424; Braun, I, 1874.

38 Das weisse Kleid allein macht keinen Müller.Winckler, XI, 46.

39 Dat Klêt ziert de Man, de 't hett1, de treckt 't an2. (Ostfries.) – Eichwald, 1271; Bueren, 97; Frommann, II, 536, 138; Kern, 244; Hauskalender, I.

1) Wer es hat.

2) Zieht es an.

40 De vêle Klêder heft, de tugt vêle an.Körte, 3422.

41 Der das dünnste Kleid anhat, muss am nächsten bei der Thür sitzen.Winckler, VIII, 15.

Holl.: Die het duurste kleed aanheeft, moet met den rug tegen het gat van de deur zitten. (Harrebomée, I, 411b.)

Lat.: In vili veste nemo tractatur honeste.

42 Der das Kleid macht, trägt es nicht.

Holl.: Die het kleed maakt, draagt het niet. (Harrebomée, I, 411b.)

43 Die Kleider der Advocaten sind mit Schafpelz1 gefüttert.

1) Mit der Dummheit, Einfalt, Thorheit, Halsstarrigkeit der processführenden Parteien.

It.: Le vesti degl' avvocati sono fodrate dell' ostinazione de' litiganti. (Pazzaglia, 404, 4.)

44 Die Kleider eines Mannes kosten oft vieler Armen Schweiss und Arbeit.

45 Die Kleider glänzen bei Hofe und nicht die Edelleute.

46 Die Kleider sind oft mehr werth als der Mensch.

Dän.: Belgen er best paa reven, klederne er ofte meere end manden, og feyrene end fuglen. (Prov. dan., 348.)

47 Die Kleider zerreissen, aber der Hunger geht fort.

Dän.: Ere klederne revne, saa holder dog bugen øll og viin. (Prov. dan., 348.)

48 Die schönsten Kleider fressen die Schaben.

49 Dos is schund woar, doss 's Klêd a Moan macht. (Schles.) – Frommann, III, 415, 367.

50 Eigen Kleid wärmt am besten.

Auch die Araber sagen: Geborgtes Kleid hält nicht warm. (Cahier, 2238.)

51 Ein bubisch vnd leichtfertig Kleid gefelt allein Kindern, Narrn vnd Bulern.Petri, II, 172.

52 Ein buntes Kleid macht dem Kinde grosse Freud'.

Dän.: En barn glædes ved bold kiortel. – Gierne glædes barn med bolde kleder. (Prov. dan., 48 u. 347.)

[Spaltenumbruch] 53 Ein ehrbar Kleid deckt die Schande nicht.

Böhm.: Počestné roucho hanby nekryje. (Čelakovsky, 104.)

Ill.: Časna haljina sramote ne pokriva. (Čelakovsky, 104.)

54 Ein ehrlich Kleid ehrt den Mann.

Holl.: Een eerlijk kleed vereert den man. (Harrebomée, I, 411b.)

55 Ein fremd Kleid macht einen fremden Mann.Simrock, 5719.

56 Ein frommes Kleid macht eine schwarze Seele nicht weiss.

It.: Non lava habito santo un alma lorda. (Pazzaglia, 165, 2.)

57 Ein geborgt Kleid stehet nicht wol.Petri, II, 188.

58 Ein geflickt Kleid hält oft so lange wie ein neues.

Span.: Remienda tu paño, y pasarás tu año. (Cahier, 3679.)

59 Ein gestohlen Kleid trägt man nicht lange.

Span.: Quien con ropa agena se viste, en la calle se queda en cuerpo. – Quien de ageno se viste, en la calle le desnudan. (Bohn I, 247.)

60 Ein gülden Kleid ist oft gefüttert mit Herzeleid.

61 Ein gutes Kleid lobt sich selbst.

It.: La buona roba si loda da se stessa. (Gaal, 1647.)

62 Ein Kleid bedeckt Fehler und Leid.

It.: La veste copre gran difetti. (Pazzaglia, 404, 3.)

63 Ein Kleid, das man alle Tage trägt, fressen die Motten nicht.

64 Ein Kleid, das man nicht anlegt, zernagen die Schaben.Parömiakon, 2271.

65 Ein Kleid, das nicht passt, ist eine Last.

Holl.: Een kleed, dat niet en past, strekt wel tot grooten last. (Harrebomée, I, 411b.)

66 Ein Kleid, das stets im Schrein, wird bald voll Moder sein.Parömiakon, 2107.

Der Gebrauch einer Sache erhält sie frisch, gesund.

67 Ein Kleid, das wärmt und schützt, ist besser als eins, das glänzt und ritzt.

Dän.: Man kleder sig paa fransk, og fryser paa dansk. (Prov. dan., 347.)

68 Ein Kleid, das zu oft gebraucht, und ein Weib, das zu viel gesehen wird, sind von schlechtem Ansehen.Winckler, VIII, 97.

69 Ein Kleid ist nicht allen gerecht.

„Also auch einerlei Gesetze schicken sich nicht an jedem Ort.“

70 Ein Kleid macht aus einer hölzernen Figur eine schöne Maid.

Dän.: Man kand og klede en staver op. (Prov. dan., 347.)

71 Ein Kleid mit Löchern braucht viel Flecke.

Es jagt keiner mehr nach Ehre, als der seine Schande damit zu bedecken hat.

72 Ein Kleid nach Jan's von Leyden Schnitt.Eiselein, 345.

73 Ein Kleid ohne Bram, ein Speisegewölb' ohn' Ham, ein Markt ohne Kram, ein Spiegel ohne Rahm, ein Mensch ohne Zahm (Zaum) sind nicht weit her allesam.Parömiakon, 1931.

74 Ein Kleid vnd ein Hauss deckt viel Armuth.Petri, II, 208.

Dän.: Kleder og huus skiuler megen skam. (Prov. dan., 347.)

75 Ein Kleid von schlechtem Tuche hält nicht (lange).

It.: Chi si veste di mal panno, si veste due volte l'anno. (Pazzaglia, 263, 6.)

76 Ein Kleid wermet wol, man muss es aber anziehen.Petri, II, 208.

77 Ein langes Kleid bedeckt viel Schande.

78 Ein leichtfertig Kleid, ein leichtfertig Weib.Petri, II, 211.

79 Ein neues Kleid trägt jeder lieber als alte Lumpen.

80 Ein reines Kleid ist ein guter Empfehlungsbrief.

Holl.: Een zindelijk kleed is eene goede aanbeveling. – Laat uwe kleederen allerwegen wit zijn. (Harrebomée, I, 412a u. 412b.)

81 Ein schäbig Kleid hat keinen Glauben (Credit).

Der Italiener: Dem durchlöcherten Kleide wird wenig Glauben geschenkt. (Reinsberg III, 67.)

82 Ein schlechtes Kleid hat wenig Credit.

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[[687]/0693] 27 Das Kleid macht keinen Mönch. (S. Kutte und Zelle.) – Pistor., VI, 7; Simrock, 5721; Körte, 3431 u. 4285; Reinsberg III, 68. Frz.: Li abis ne fait pas l'ermite (moine). (Leroux, I, 24; Kritzinger, 367; Cahier, 1105; Lendroy, 864; Bohn I, 36.) It.: L'habito non fà il monaco. (Pazzaglia, 165, 1.) 28 Das Kleid macht nicht den Mann. – Eiselein, 380. Böhm.: Šat nedĕlá muže. (Čelakovsky, 269.) Frz.: En la peinture ne-gist la figure. (Bovill, II, 179.) – La robe ne fait pas le médecin. (Leroux, I, 178.) Holl.: De kleederen veranderen de manieren niet. (Harrebomée, I, 411b.) Lat.: In vestimentis non est sapientia mentis. (Eiselein, 380; Seybold, 256.) – Non in pictura consistit figura. (Bovill, II, 179.) Poln.: Suknia człowieka nierobi. (Čelakovsky, 269.) Ung.: Senkit a szép ruha bölcse nem tészen. 29 Das Kleid macht nicht heilig, sonst müsste man die Klosterkatzen kanonisiren. – Parömiakon, 3212. 30 Das kleid vnd der gang vrteylen vom mann. – Franck, II, 182b. 31 Das Kleid wärmt nur den, der's trägt. Engl.: The gown is her's that wears it, and the world is his who enjoys it. (Bohn II, 22.) 32 Das Kleid will getragen sein, die Schaben kommen sonst hinein. – Eiselein, 380; Simrock, 5724. 33 Das Kleid wird nicht eher angelegt, es sei denn fertig. Man soll nichts thun, ehe man es bedacht. 34 Das Kleid zeigt den Mann. Span.: Quien te cubre, te descubre. (Cervantes, Don Quixote.) 35 Das Kleid ziert den Mann, aber nicht stets der Mann das Kleid. Frz.: Les belles robes pleurent sur des épaules indignes. (Bohn I, 84.) 36 Das kleyd ziret den man, wer es hat, der ziehe es an. – Franck, II, 20a; Tappius, 26b; Sutor, 933; Gruter, I, 11; Lehmann, 424, 33; Eiselein, 380; Braun, I, 1873; Körte, 3421. 37 Das reichste Kleid ist oft gefuttert mit Herzeleid. – Simrock, 5730; Körte, 3424; Braun, I, 1874. 38 Das weisse Kleid allein macht keinen Müller. – Winckler, XI, 46. 39 Dat Klêt ziert de Man, de 't hett1, de treckt 't an2. (Ostfries.) – Eichwald, 1271; Bueren, 97; Frommann, II, 536, 138; Kern, 244; Hauskalender, I. 1) Wer es hat. 2) Zieht es an. 40 De vêle Klêder heft, de tugt vêle an. – Körte, 3422. 41 Der das dünnste Kleid anhat, muss am nächsten bei der Thür sitzen. – Winckler, VIII, 15. Holl.: Die het duurste kleed aanheeft, moet met den rug tegen het gat van de deur zitten. (Harrebomée, I, 411b.) Lat.: In vili veste nemo tractatur honeste. 42 Der das Kleid macht, trägt es nicht. Holl.: Die het kleed maakt, draagt het niet. (Harrebomée, I, 411b.) 43 Die Kleider der Advocaten sind mit Schafpelz1 gefüttert. 1) Mit der Dummheit, Einfalt, Thorheit, Halsstarrigkeit der processführenden Parteien. It.: Le vesti degl' avvocati sono fodrate dell' ostinazione de' litiganti. (Pazzaglia, 404, 4.) 44 Die Kleider eines Mannes kosten oft vieler Armen Schweiss und Arbeit. 45 Die Kleider glänzen bei Hofe und nicht die Edelleute. 46 Die Kleider sind oft mehr werth als der Mensch. Dän.: Belgen er best paa reven, klederne er ofte meere end manden, og feyrene end fuglen. (Prov. dan., 348.) 47 Die Kleider zerreissen, aber der Hunger geht fort. Dän.: Ere klederne revne, saa holder dog bugen øll og viin. (Prov. dan., 348.) 48 Die schönsten Kleider fressen die Schaben. 49 Dos is schund woar, doss 's Klêd a Moan macht. (Schles.) – Frommann, III, 415, 367. 50 Eigen Kleid wärmt am besten. Auch die Araber sagen: Geborgtes Kleid hält nicht warm. (Cahier, 2238.) 51 Ein bubisch vnd leichtfertig Kleid gefelt allein Kindern, Narrn vnd Bulern. – Petri, II, 172. 52 Ein buntes Kleid macht dem Kinde grosse Freud'. Dän.: En barn glædes ved bold kiortel. – Gierne glædes barn med bolde kleder. (Prov. dan., 48 u. 347.) 53 Ein ehrbar Kleid deckt die Schande nicht. Böhm.: Počestné roucho hanby nekryje. (Čelakovsky, 104.) Ill.: Časna haljina sramote ne pokriva. (Čelakovsky, 104.) 54 Ein ehrlich Kleid ehrt den Mann. Holl.: Een eerlijk kleed vereert den man. (Harrebomée, I, 411b.) 55 Ein fremd Kleid macht einen fremden Mann. – Simrock, 5719. 56 Ein frommes Kleid macht eine schwarze Seele nicht weiss. It.: Non lava habito santo un alma lorda. (Pazzaglia, 165, 2.) 57 Ein geborgt Kleid stehet nicht wol. – Petri, II, 188. 58 Ein geflickt Kleid hält oft so lange wie ein neues. Span.: Remienda tu paño, y pasarás tu año. (Cahier, 3679.) 59 Ein gestohlen Kleid trägt man nicht lange. Span.: Quien con ropa agena se viste, en la calle se queda en cuerpo. – Quien de ageno se viste, en la calle le desnudan. (Bohn I, 247.) 60 Ein gülden Kleid ist oft gefüttert mit Herzeleid. 61 Ein gutes Kleid lobt sich selbst. It.: La buona roba si loda da se stessa. (Gaal, 1647.) 62 Ein Kleid bedeckt Fehler und Leid. It.: La veste copre gran difetti. (Pazzaglia, 404, 3.) 63 Ein Kleid, das man alle Tage trägt, fressen die Motten nicht. 64 Ein Kleid, das man nicht anlegt, zernagen die Schaben. – Parömiakon, 2271. 65 Ein Kleid, das nicht passt, ist eine Last. Holl.: Een kleed, dat niet en past, strekt wel tot grooten last. (Harrebomée, I, 411b.) 66 Ein Kleid, das stets im Schrein, wird bald voll Moder sein. – Parömiakon, 2107. Der Gebrauch einer Sache erhält sie frisch, gesund. 67 Ein Kleid, das wärmt und schützt, ist besser als eins, das glänzt und ritzt. Dän.: Man kleder sig paa fransk, og fryser paa dansk. (Prov. dan., 347.) 68 Ein Kleid, das zu oft gebraucht, und ein Weib, das zu viel gesehen wird, sind von schlechtem Ansehen. – Winckler, VIII, 97. 69 Ein Kleid ist nicht allen gerecht. „Also auch einerlei Gesetze schicken sich nicht an jedem Ort.“ 70 Ein Kleid macht aus einer hölzernen Figur eine schöne Maid. Dän.: Man kand og klede en staver op. (Prov. dan., 347.) 71 Ein Kleid mit Löchern braucht viel Flecke. Es jagt keiner mehr nach Ehre, als der seine Schande damit zu bedecken hat. 72 Ein Kleid nach Jan's von Leyden Schnitt. – Eiselein, 345. 73 Ein Kleid ohne Bram, ein Speisegewölb' ohn' Ham, ein Markt ohne Kram, ein Spiegel ohne Rahm, ein Mensch ohne Zahm (Zaum) sind nicht weit her allesam. – Parömiakon, 1931. 74 Ein Kleid vnd ein Hauss deckt viel Armuth. – Petri, II, 208. Dän.: Kleder og huus skiuler megen skam. (Prov. dan., 347.) 75 Ein Kleid von schlechtem Tuche hält nicht (lange). It.: Chi si veste di mal panno, si veste due volte l'anno. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [687]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/693>, abgerufen am 24.11.2024.