Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 89 Im Kriege halten die Soldaten Ernte. It.: Il mondo senza pace e il danaro del soldato. (Pazzaglia, 232, 5.) 90 Im Kriege hat der Stärkere recht. Frz.: Il est impossible en guerre, entre vaillant ennemys de mettre un chacun parterre sans jamais y etre mis. (Leroux, II, 65.) 91 Im Kriege heisst's: versehen ist verspielt. - Eiselein, 397. Die Russen: Beim Kriegstanze ist das Glück der Hauptaufspieler. (Altmann VI, 408.) Dän.: Krigs-fal ere ubodelige. (Prov. dan., 360.) Holl.: In den krijg wordt maar eens gezondigt. (Harrebomee, I, 450b.) Lat.: Non licet bis in bello peccare. 92 Im Kriege ist Dreinschlagen von Nutzen, nicht Säbelputzen. Span.: Animo vence en guerra, que no arma buena. (Bohn I, 199.) 93 Im Kriege ist kein Heil. Lat.: Mars alpha malorum. (Gaal, 1046.) 94 Im Kriege ist viel Lüge. - Eiselein, 397; Graf, 445, 418. Graf wendet das Sprichwort auch auf den Krieg vor Gericht, namentlich auf das schriftliche Verfahren des bürgerlichen Rechtsstreits an. Die Finnen sagen: Die Kriege sind nicht ohne Neuigkeiten, die Stürme nicht ohne Vorfälle. (Bertram, 49.) 95 Im Kriege leidet die Gerechtigkeit noth. Schwed.: Krijg kastar Laag vnder bänck. (Wensell, 46; Grubb, 429.) 96 Im Kriege sieht man auf den Wicht, nicht aufs Gesicht. Auf das, was der Mann leistet, nicht wie er aussieht. 97 Im Kriege sind die Landgüter wohlfeil. It.: In tempo di guerra compra terra. ( Pazzaglia, 65, 9; 163, 2.) 98 Im Kriege sind Schuldige und Unschuldige gleich. It.: La guerra fa ancor guerra all' innocenza. (Pazzaglia, 163, 3.) 99 Im Kriege soll man thaten (fechten), im Rathe rathen (rechten). Böhm.: Usta k lici a mec k boku. (Celakovsky, 368.) Holl.: In den krijg moet men slaan, in den raad zal men raan. (Harrebomee, I, 450b.) 100 Im Kriege werden Ackergäule zu Pferden. It.: In tempo di guerra ogni cavallo ha saldo. (Bohn I, 104.) 101 In den Krieg ziehen und heirathen sind zwei Dinge nicht zu rathen. - Reinsberg I, 99. 102 In Krieg mit vielen, in Rath mit wenigen. 103 Inn kriegen ist alleyn hoffart ein ehr; wer sich da am höchsten auffbrüst vnd hin für bricht, der ist der best. - Franck, I, 83b. 104 Ist im Krieg viel Rath, ist meist wenig That. - Körte, 3558. 105 Je heisser der Krieg, desto schneller der Friede. - Venedey, 148; Körte, 3560. 106 Kein Krieg so klein, er schlägt Wunden bis ins Herz hinein. Jüdisch-deutsch: Ae kleine Milchomo (Krieg), ä graussi Mhumo (Verwirrung). (Kremm, 267.) 107 Kein Krieg wird besser geführt, als bei dem der Herr selbst gegenwertig ist. - Lehmann, 445, 148. 108 Kommt der Krieg nicht durch die Feinde ins Land, so kommt er durch die Weiber ins Haus. 109 Krieg blühet schön vnnd bringt böse Frucht. - Lehmann, 444, 142. Dän.: Krig har smukke blomster, men ond frugt. (Prov. dan., 358.) Schwed.: Krijgh haar skiön blomster, men elack frucht. (Grubb, 431.) 110 Krieg bringt Fried. - Graf, 529, 342. 111 Krieg bringt (schlägt) Wunden. Engl.: Wars bring scars. (Gaal, 1047; Bohn II, 140.) 112 Krieg dem lantzknecht vnuerzagt, ein pflug dem bauern wol behagt. 113 Krieg, Feuer und Zeit verlacht der stolzen Häuser Herrlichkeit. - Parömiakon, 2110. [Spaltenumbruch] 114 Krieg frist Gelt, scheist Kieselsteine. - Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 101; Eiselein, 397; Körte, 3557; Simrock, 5965. "Er (der Krieg) frisst Gold und scheusst Kisselsteine; ich wolt jhn nit, fress er schon Kisselsteine vnd schiss Gold." (Fischart in Kloster, VIII, 388.) Die Russen: Krieg säuft Blut und gibt Wasser von sich. (Altmann VI, 464.) 115 Krieg führen ist wie Würffelspiel, der Wurff fällt meistens anders, als man wünscht. - Lehmann, 437, 55. 116 Krieg führen lernt man nicht aus Büchern. Schwed.: Ondt föra krijg vr Böker, och hämpta barn vr Apotheket. (Grubb, 633.) 117 Krieg führt man mit guten Waffen, den Frieden muss man mit guten Worten schaffen. Dän.: Krig föres ved dygtige vaaben, fred giöres ved veltalende tunger. (Prov. dan., 358.) 118 Krieg führt man nur des Friedens halber. Frz.: De guerre mortelle fait-on bien paix. (Leroux, II, 64.) 119 Krieg hat viel Gaukelei. - Eiselein, 397; Simrock, 5973; Braun, I, 2020. Lat.: Multa in bellis inania. (Eiselein, 397.) 120 Krieg, Hunger und Pest sind drei Ruthen, durch die Gott die Menschen suchen lässt. Frz.: La guerre, la peste et la famine, sont les trois fleaux de Dieu. (Kritzinger, 364.) 121 Krieg ist bald (leichter) gemacht, aber langsam (als) geendet. - Lehmann, 443, 110; Körte, 3563. 122 Krieg ist ein Güldener Samen; wer damit fischt, fängt nicht viel. - Lehmann, 443, 114; Sailer, 160; Petri, II, 427; Friedeberg, II, 85. Folge des Kriegs. 123 Krieg ist ein lust, dem, der nicht wust. - Petri, II, 427. 124 Krieg ist ein vngewiss (bodenloss) ding. - Friedeberg, II, 85; Petri, II, 427; Pauli, Postilla, I, 349b. 125 Krieg ist Gottes besen, damit er Land vnnd Leut aussfegt. - Lehmann, 432, 4; Wurzbach II, 239. Die Russen: Ein Krieg besteht aus mehr als einem Treffen. (Altmann VI, 457.) Dän.: Krig er guds koste, hvorved landene reenses og udfeyes. (Ukrud i haverne udryddes med hakke og spade, ibland tmenneskene med tromme og pibe.) (Prov. dan., 358.) Schwed.: Krijgh tuchtar Folck och Land. (Grubb, 430.) 126 Krieg ist kein Kinderspiel. - Simrock, 5972. "Krieg ist das allergrösst Elend, das all ermordt, betrübt oder schendt." (Froschm., Ss, vib.) "Ein furchtbar wüthend Schreckniss ist der Krieg, die Heerde schlägt er und den Hirten." (Schiller.) Die Russen: Wo Krieg ein Spiel ist, wie soll der Friede ein Ernst sein. (Altmann VI, 457.) 127 Krieg ist leicht angezettelt, der Friede schwer erbettelt. 128 Krieg ist leichter angefangen, als siegreich beendet. - Simrock, 5961; Körte, 3563 u. 4472; Altmann VI, 508. Dän.: Lettere er det en krig at declarere, end det er at triumphere. (Prov. dan., 382.) 129 Krieg ist mein Vaterland, der Harnisch mein Haupt und allzeit streiten mein Leben. Frz.: La guerre est ma patrie, le harnois ma maison et en toute saison combattre c'est ma vie. (Kritzinger, 364.) 130 Krieg ist oft nöthig, aber immer bös. Dän.: Krig er undertiden fornöden, men altid skadelig. (Prov. dan., 357.) 131 Krieg ist seit Kain überall. Dän.: Der er krig i alle land. (Prov. dan., 358.) It.: Dove e terra, ivi guerra. 132 Krieg ist Würfelspiel, man hat das Ende nicht am Stiel. Böhm.: Ve valce stesti nejvetsi dil miva. (Celakovsky, 369.) Dän.: Det gaaer med krigen som i taerninge-kast, det falder anderledes end man vilde. (Prov. dan., 359.) 133 Krieg, Jagd, Galanterien, für Ein Vergnügen tausend Mühen. Engl.: War, hunting and law are as full of trouble as pleasure. (Bohn II, 21.) 134 Krieg kann Menschen zu Pferden vnnd Ochsen machen. - Lehmann, 435, 29. 135 Krieg kompt vom Wörtlein mein vnd dein. - Petri, II, 427. [Spaltenumbruch] 89 Im Kriege halten die Soldaten Ernte. It.: Il mondo senza pace è il danaro del soldato. (Pazzaglia, 232, 5.) 90 Im Kriege hat der Stärkere recht. Frz.: Il est impossible en guerre, entre vaillant ennemys de mettre un chacun parterre sans jamais y être mis. (Leroux, II, 65.) 91 Im Kriege heisst's: versehen ist verspielt. – Eiselein, 397. Die Russen: Beim Kriegstanze ist das Glück der Hauptaufspieler. (Altmann VI, 408.) Dän.: Krigs-fal ere ubodelige. (Prov. dan., 360.) Holl.: In den krijg wordt maar eens gezondigt. (Harrebomée, I, 450b.) Lat.: Non licet bis in bello peccare. 92 Im Kriege ist Dreinschlagen von Nutzen, nicht Säbelputzen. 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89 Im Kriege halten die Soldaten Ernte.
It.: Il mondo senza pace è il danaro del soldato. (Pazzaglia, 232, 5.)
90 Im Kriege hat der Stärkere recht.
Frz.: Il est impossible en guerre, entre vaillant ennemys de mettre un chacun parterre sans jamais y être mis. (Leroux, II, 65.)
91 Im Kriege heisst's: versehen ist verspielt. – Eiselein, 397.
Die Russen: Beim Kriegstanze ist das Glück der Hauptaufspieler. (Altmann VI, 408.)
Dän.: Krigs-fal ere ubodelige. (Prov. dan., 360.)
Holl.: In den krijg wordt maar eens gezondigt. (Harrebomée, I, 450b.)
Lat.: Non licet bis in bello peccare.
92 Im Kriege ist Dreinschlagen von Nutzen, nicht Säbelputzen.
Span.: Animo vence en guerra, que no arma buena. (Bohn I, 199.)
93 Im Kriege ist kein Heil.
Lat.: Mars alpha malorum. (Gaal, 1046.)
94 Im Kriege ist viel Lüge. – Eiselein, 397; Graf, 445, 418.
Graf wendet das Sprichwort auch auf den Krieg vor Gericht, namentlich auf das schriftliche Verfahren des bürgerlichen Rechtsstreits an. Die Finnen sagen: Die Kriege sind nicht ohne Neuigkeiten, die Stürme nicht ohne Vorfälle. (Bertram, 49.)
95 Im Kriege leidet die Gerechtigkeit noth.
Schwed.: Krijg kastar Laag vnder bänck. (Wensell, 46; Grubb, 429.)
96 Im Kriege sieht man auf den Wicht, nicht aufs Gesicht.
Auf das, was der Mann leistet, nicht wie er aussieht.
97 Im Kriege sind die Landgüter wohlfeil.
It.: In tempo di guerra compra terra. ( Pazzaglia, 65, 9; 163, 2.)
98 Im Kriege sind Schuldige und Unschuldige gleich.
It.: La guerra fà ancor guerra all' innocenza. (Pazzaglia, 163, 3.)
99 Im Kriege soll man thaten (fechten), im Rathe rathen (rechten).
Böhm.: Usta k líci a meč k boku. (Čelakovsky, 368.)
Holl.: In den krijg moet men slaan, in den raad zal men raan. (Harrebomée, I, 450b.)
100 Im Kriege werden Ackergäule zu Pferden.
It.: In tempo di guerra ogni cavallo ha saldo. (Bohn I, 104.)
101 In den Krieg ziehen und heirathen sind zwei Dinge nicht zu rathen. – Reinsberg I, 99.
102 In Krieg mit vielen, in Rath mit wenigen.
103 Inn kriegen ist alleyn hoffart ein ehr; wer sich da am höchsten auffbrüst vnd hin für bricht, der ist der best. – Franck, I, 83b.
104 Ist im Krieg viel Rath, ist meist wenig That. – Körte, 3558.
105 Je heisser der Krieg, desto schneller der Friede. – Venedey, 148; Körte, 3560.
106 Kein Krieg so klein, er schlägt Wunden bis ins Herz hinein.
Jüdisch-deutsch: Ae kleine Milchomo (Krieg), ä graussi Mhumo (Verwirrung). (Kremm, 267.)
107 Kein Krieg wird besser geführt, als bei dem der Herr selbst gegenwertig ist. – Lehmann, 445, 148.
108 Kommt der Krieg nicht durch die Feinde ins Land, so kommt er durch die Weiber ins Haus.
109 Krieg blühet schön vnnd bringt böse Frucht. – Lehmann, 444, 142.
Dän.: Krig har smukke blomster, men ond frugt. (Prov. dan., 358.)
Schwed.: Krijgh haar skiön blomster, men elack frucht. (Grubb, 431.)
110 Krieg bringt Fried. – Graf, 529, 342.
111 Krieg bringt (schlägt) Wunden.
Engl.: Wars bring scars. (Gaal, 1047; Bohn II, 140.)
112 Krieg dem lantzknecht vnuerzagt, ein pflug dem bauern wol behagt.
113 Krieg, Feuer und Zeit verlacht der stolzen Häuser Herrlichkeit. – Parömiakon, 2110.
114 Krieg frist Gelt, scheist Kieselsteine. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 101; Eiselein, 397; Körte, 3557; Simrock, 5965.
„Er (der Krieg) frisst Gold und scheusst Kisselsteine; ich wolt jhn nit, fress er schon Kisselsteine vnd schiss Gold.“ (Fischart in Kloster, VIII, 388.) Die Russen: Krieg säuft Blut und gibt Wasser von sich. (Altmann VI, 464.)
115 Krieg führen ist wie Würffelspiel, der Wurff fällt meistens anders, als man wünscht. – Lehmann, 437, 55.
116 Krieg führen lernt man nicht aus Büchern.
Schwed.: Ondt föra krijg vr Böker, och hämpta barn vr Apotheket. (Grubb, 633.)
117 Krieg führt man mit guten Waffen, den Frieden muss man mit guten Worten schaffen.
Dän.: Krig føres ved dygtige vaaben, fred giøres ved veltalende tunger. (Prov. dan., 358.)
118 Krieg führt man nur des Friedens halber.
Frz.: De guerre mortelle fait-on bien paix. (Leroux, II, 64.)
119 Krieg hat viel Gaukelei. – Eiselein, 397; Simrock, 5973; Braun, I, 2020.
Lat.: Multa in bellis inania. (Eiselein, 397.)
120 Krieg, Hunger und Pest sind drei Ruthen, durch die Gott die Menschen suchen lässt.
Frz.: La guerre, la peste et la famine, sont les trois flèaux de Dieu. (Kritzinger, 364.)
121 Krieg ist bald (leichter) gemacht, aber langsam (als) geendet. – Lehmann, 443, 110; Körte, 3563.
122 Krieg ist ein Güldener Samen; wer damit fischt, fängt nicht viel. – Lehmann, 443, 114; Sailer, 160; Petri, II, 427; Friedeberg, II, 85.
Folge des Kriegs.
123 Krieg ist ein lust, dem, der nicht wust. – Petri, II, 427.
124 Krieg ist ein vngewiss (bodenloss) ding. – Friedeberg, II, 85; Petri, II, 427; Pauli, Postilla, I, 349b.
125 Krieg ist Gottes besen, damit er Land vnnd Leut aussfegt. – Lehmann, 432, 4; Wurzbach II, 239.
Die Russen: Ein Krieg besteht aus mehr als einem Treffen. (Altmann VI, 457.)
Dän.: Krig er guds koste, hvorved landene reenses og udfeyes. (Ukrud i haverne udryddes med hakke og spade, ibland tmenneskene med tromme og pibe.) (Prov. dan., 358.)
Schwed.: Krijgh tuchtar Folck och Land. (Grubb, 430.)
126 Krieg ist kein Kinderspiel. – Simrock, 5972.
„Krieg ist das allergrösst Elend, das all ermordt, betrübt oder schendt.“ (Froschm., Ss, vib.) „Ein furchtbar wüthend Schreckniss ist der Krieg, die Heerde schlägt er und den Hirten.“ (Schiller.) Die Russen: Wo Krieg ein Spiel ist, wie soll der Friede ein Ernst sein. (Altmann VI, 457.)
127 Krieg ist leicht angezettelt, der Friede schwer erbettelt.
128 Krieg ist leichter angefangen, als siegreich beendet. – Simrock, 5961; Körte, 3563 u. 4472; Altmann VI, 508.
Dän.: Lettere er det en krig at declarere, end det er at triumphere. (Prov. dan., 382.)
129 Krieg ist mein Vaterland, der Harnisch mein Haupt und allzeit streiten mein Leben.
Frz.: La guerre est ma patrie, le harnois ma maison et en toute saison combattre c'est ma vie. (Kritzinger, 364.)
130 Krieg ist oft nöthig, aber immer bös.
Dän.: Krig er undertiden fornøden, men altid skadelig. (Prov. dan., 357.)
131 Krieg ist seit Kain überall.
Dän.: Der er krig i alle land. (Prov. dan., 358.)
It.: Dove è terra, ivi guerra.
132 Krieg ist Würfelspiel, man hat das Ende nicht am Stiel.
Böhm.: Ve válce štĕstí nejvĕtsí díl mívá. (Čelakovsky, 369.)
Dän.: Det gaaer med krigen som i tærninge-kast, det falder anderledes end man vilde. (Prov. dan., 359.)
133 Krieg, Jagd, Galanterien, für Ein Vergnügen tausend Mühen.
Engl.: War, hunting and law are as full of trouble as pleasure. (Bohn II, 21.)
134 Krieg kann Menschen zu Pferden vnnd Ochsen machen. – Lehmann, 435, 29.
135 Krieg kompt vom Wörtlein mein vnd dein. – Petri, II, 427.
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