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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 82 Es ist keine Kunst unter Guten gut zu bleiben, aber unter Bösen.

Dän.: Det er ei kunst at omgaaes med gode, men med onde, og ei blive ond. (Prov. dan., 245.)

83 Es ist keine Kunst zu Fuss gehen, wenn man sein Pferd am Zaum hält.

Wer reich ist, hat gut Genügsamkeit zu predigen.

84 Es ist Kunst, wenn einer böss spiel hatt, dass er dabey lachen kann. - Lehmann, 78, 52.

85 Es ist Kunst, zu rechter Zeit Ja sagen. - Petri, II, 271.

86 Es ist nicht grosse Kunst, zwey Bein vbers Ross hengen. - Petri, II, 274; Henisch, 262, 86.

87 Es ist nit ein' kleinere kunst gelt behalten, als gelt gewinnen. - Franck, I, 87b; Gruter, I, 35; Henisch, 1471; Petri, II, 273; Egenolff, 346b.

88 Es ist viel ein anders vmb ein geübte erfaren kunst, als vmb ein gelesen. - Lehmann, 801, 25.

89 Für einen Heller Kunst in Gold gefasst, gibt man mehr, als für einen Centner im Zwilchsack.

90 Für einen Scheffel Kunst einen Löffel Gunst, ist schlecht gemessen.

91 Gross Kunst ist nicht ohne viel Geflunker.

Frz.: Qui plus art plus resplendit. (Leroux, II, 306.)

92 Grosse Kunst hasset man. - Sailer, 176; Petri, II, 360; Simrock, 6083; Eiselein, 403; Braun, I, 2097.

93 Grosse Kunst ist ein bös Ding, wens vbel geret. - Petri, II, 360.

94 Grosse Kunst ohn gute sitten ist ein vngesaltzen gericht. - Petri, II, 360; Mathesius, Postilla, XCIIIa.

Lat.: Qui proficit in artibus et deficit in moribus non proficit, sed deficit. ( Mathesius, Postilla, XCIIIa.)

Frz.: Fy de l'art, qui en raison n'a fondement ne part. (Leroux, II, 88.)

95 In seiner Kunst ist jedem zu glauben. - Eiselein, 403.

Lat.: Artifici in sua arte credendum est. (Fischer, 19, 95.)

96 Je schwerer die Kunst, je mehr Pfuscher. - Braun, I, 2096; Mayer, II, 22; Lohrengel, I, 417.

97 Jede Kunst erfordert den gantzen Menschen. - Mathesy, 68a.

98 Jede Kunst gilt, wenn man ihrer bedarf.

Böhm.: Kazde umeni hodi se svym casem. (Celakovsky, 215.)

Poln.: Kazde umiec przyda sie na kiedy. (Celakovsky, 215.)

99 Jede Kunst hat Geräth, sagte der Bauer und kämmte sich mit der Mistgabel. - Hoefer, 197.

100 Jede Kunst muss gelernt werden.

Frz.: A tout metier et science, il faut exercise. (Kritzinger, 1a.)

101 Jeder muss seine Kunst zu Markte bringen.

102 Jeder soll die Kunst treiben, die er gelernt.

Das Schiff kann nur der Schiffer regieren, Gift kann nur der Arzt in Heilkraft verwandeln.

Lat.: Artem quam quisque norit, in hac se exerceat. (Cicero.) (Philippi, I, 42.)

103 Jeder spricht am liebsten von seiner Kunst. - Simrock, 6077.

Holl.: Elk genere zich met zijne kunst. (Harrebomee, I, 457b.)

Schwed.: Hwar talar giärna om sin egen tarff. (Grubb, 293.)

104 Keine Kunst hat beim Tode Gunst. - Porömiakon, 2902.

Jeder ohne Ausnahme muss ihm folgen.

105 Keine Kunst ist umsunst.

Holl.: Geene konst omzonst. (Harrebomee, I, 457b.)

106 Keine Kunst ohne Dunst. - Sprichwörtergarten, 100.

Die Kunst kann sehr wohl ohne Dunst bestehen; sie wird nur von ihren unrechten Jüngern bei der Ausübung damit umgeben, um die grosse Menge zu täuschen.

107 Keine Kunst schwerer, als die Kunst bergen.

108 Kommt Kunst gegangen vor ein Haus, so heisst's: der Wirth ist nicht zu Haus.

109 Kunst adelt.

Lat.: Scientia nobilitat. (Seybold, 540.)

110 Kunst alweg bleibt vnd weret auch, da glück verschwindet als der rauch.

Lat.: Ars manet, ars durat, fortuna recedere curat. (Loci comm., 12.)

[Spaltenumbruch] 111 Kunst artet der Natur nach, erreicht aber so viel sie kann. - Petri, II, 428.

112 Kunst bedarff Glück und Glück bedarff der Kunst. - Lehmann, 450, 13.

C. Schulze hat in einem Vortrag, den er im berliner Tonkünstlerverein über "Die Musik in den Sprichwörtern der Griechen, Römer und Deutschen" gehalten hat, auch Sprichwörter zusammengestellt, die sich auf Kunst im allgemeinen beziehen. Der Vortrag ist abgedruckt in der berliner Musikzeitung Echo, 1868, Beilage zu Nr. 19.

Dän.: Kunst behöver lykke, og lykke kunst. (Prov. dan., 367.)

It.: L'arte regge la fortuna. (Pazzaglia, 18.)

Schwed.: Konst behöfwer lycka, och lyckan konst. (Grubb, 44.)

113 Kunst behelt keine gunst. - Henisch, 1470, 22.

114 Kunst bei vernunfft jhr gunst gewinnt. - Henisch, 1602, 5; Lehmann, 296, 54.

115 Kunst beschämt ihren Meister nicht.

Dän.: Hvo kunsten veed, skal ei beskiemme mesteren. (Prov. dan., 367.)

Holl.: De kunst beschaamt haren meester niet. - Die van de kunst is, beschaamt zijnen meester niet. (Harrebomee, I, 457b.)

116 Kunst besiegt Stärke. - Gaal, 1056.

It.: Buona la forza, miglior l'ingegno. - L'arte avanza la forza. (Gaal, 1056.)

Ung.: Ahol nem eleg az erö, ott a mesterseg allyon elö.

117 Kunst besteht, Reichthum zergeht.

Schwed.: Guld förgar, konst bestar. (Grubb, 422.)

118 Kunst besteht, wenn alles vergeht.

Lat.: Ars manet (ars durat), fortuna recedere curat. - Vivitur ingenio, caetera mortis erunt. (Gaal, 1312; Seybold, 545.)

119 Kunst bildet die Natur.

Frz.: L'art passe la nature. (Kritzinger, 39a.)

Schwed.: Konsten bättrar naturens feel. (Grubb, 421.)

120 Kunst bläset (bläht) auff. - Franck, II, 99b; Gruter, I, 53; Petri, II, 428.

121 Kunst bleibt Kunst; wann das Glück gleich nicht wohl will. - Lehmann, II, 315; Petri, II, 428.

Dän.: Kunst bliver kunst om end lykken ei er med. (Prov. dan., 367; Bohn I, 383.)

122 Kunst bricht man nicht vom Baume (Zaune). - Eiselein, 403; Lehmann, 450, 12; Körte, 3622; Masson, 222.

123 Kunst, brieff vnd recht ward bei gunst, gelt, gewalt nymmer schlecht. - Frank, I, 810; Gruter, I, 53.

124 Kunst bringt arm Leut an Fürsten Höffen. - Petri, II, 428.

125 Kunst bringt Brot und Gunst.

Dän.: Kunst og laere giver bröd og aere. (Prov. dan., 367; Bohn I, 383.)

126 Kunst bringt der Jugend Zucht, dem alter Trost, der armuth reichthum, dem reichthum eine Zier. - Petri, II, 428; Masson, 167.

127 Kunst bringt ehr vnd Gunst. - Henisch, 816; Petri, II, 428; Simrock, 6073; Gaal, 1054; Masson, 167.

Die Gartenlaube (Leipzig 1863) bemerkt dazu, es sei ein paar andern Sprichwörtern gegenüber (s. 176, 147) wol nur ein Minoritätsgutachten des Volks.

Holl.: Regte kunst draagt liefde en gunst. (Harrebomee, I, 458.)

It.: A chi sa, non manca nulla. (Pazzaglia, 333, 1.) - Chi ha arte ha parte. (Pazzaglia, 18; Gaal, 1054.) - In ogni parte si preggia l'arte. (Gaal, 1054.)

Lat.: Artes bonorum fontes. (Philippi, I, 42.) - Artibus ingenuis quaesita est gloria multis. (Ovid.) (Binder II, 249; Philippi, 43; Seybold, 38.) - Honor alit artes. (Faselius, 108; Wiegand, 913.)

128 Kunst bringt zuweilen Ruhm, aber selten Brot ins Haus.

129 Kunst brütet die Hüner auss. - Lehmann, II, 315, 78.

Dän.: Kunst finder allesteds föde. (Prov. dan., 366.)

130 Kunst, Ehr', Glück sind niemand versagt.

Lat.: Artibus ingenuis pectora mollescunt asperitasque fugit. (Seybold, 38.) - Dona ingenii et fortunae omnibus patent. (Seybold, 135.)

131 Kunst ehrt ihren Meister.

Schwed.: För konsten äras mästaren. (Grubb, 234.)

132 Kunst erbet nicht. - Petri, II, 428; Graf, 504, 160.

Frz.: Des talens ne passent point.

133 Kunst ersetzt Stärke.

Dän.: Kunst maa tit undsaette magten. (Prov. dan., 366.)

134 Kunst fahet man nicht mit dem Hamen.

[Spaltenumbruch] 82 Es ist keine Kunst unter Guten gut zu bleiben, aber unter Bösen.

Dän.: Det er ei kunst at omgaaes med gode, men med onde, og ei blive ond. (Prov. dan., 245.)

83 Es ist keine Kunst zu Fuss gehen, wenn man sein Pferd am Zaum hält.

Wer reich ist, hat gut Genügsamkeit zu predigen.

84 Es ist Kunst, wenn einer böss spiel hatt, dass er dabey lachen kann.Lehmann, 78, 52.

85 Es ist Kunst, zu rechter Zeit Ja sagen.Petri, II, 271.

86 Es ist nicht grosse Kunst, zwey Bein vbers Ross hengen.Petri, II, 274; Henisch, 262, 86.

87 Es ist nit ein' kleinere kunst gelt behalten, als gelt gewinnen.Franck, I, 87b; Gruter, I, 35; Henisch, 1471; Petri, II, 273; Egenolff, 346b.

88 Es ist viel ein anders vmb ein geübte erfaren kunst, als vmb ein gelesen.Lehmann, 801, 25.

89 Für einen Heller Kunst in Gold gefasst, gibt man mehr, als für einen Centner im Zwilchsack.

90 Für einen Scheffel Kunst einen Löffel Gunst, ist schlecht gemessen.

91 Gross Kunst ist nicht ohne viel Geflunker.

Frz.: Qui plus art plus resplendit. (Leroux, II, 306.)

92 Grosse Kunst hasset man.Sailer, 176; Petri, II, 360; Simrock, 6083; Eiselein, 403; Braun, I, 2097.

93 Grosse Kunst ist ein bös Ding, wens vbel geret.Petri, II, 360.

94 Grosse Kunst ohn gute sitten ist ein vngesaltzen gericht.Petri, II, 360; Mathesius, Postilla, XCIIIa.

Lat.: Qui proficit in artibus et deficit in moribus non proficit, sed deficit. ( Mathesius, Postilla, XCIIIa.)

Frz.: Fy de l'art, qui en raison n'a fondement ne part. (Leroux, II, 88.)

95 In seiner Kunst ist jedem zu glauben.Eiselein, 403.

Lat.: Artifici in sua arte credendum est. (Fischer, 19, 95.)

96 Je schwerer die Kunst, je mehr Pfuscher.Braun, I, 2096; Mayer, II, 22; Lohrengel, I, 417.

97 Jede Kunst erfordert den gantzen Menschen.Mathesy, 68a.

98 Jede Kunst gilt, wenn man ihrer bedarf.

Böhm.: Každé umĕní hodí se svým časem. (Čelakovsky, 215.)

Poln.: Každe umieć przyda się na kiedy. (Čelakovsky, 215.)

99 Jede Kunst hat Geräth, sagte der Bauer und kämmte sich mit der Mistgabel.Hoefer, 197.

100 Jede Kunst muss gelernt werden.

Frz.: A tout métier et science, il faut exercise. (Kritzinger, 1a.)

101 Jeder muss seine Kunst zu Markte bringen.

102 Jeder soll die Kunst treiben, die er gelernt.

Das Schiff kann nur der Schiffer regieren, Gift kann nur der Arzt in Heilkraft verwandeln.

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103 Jeder spricht am liebsten von seiner Kunst.Simrock, 6077.

Holl.: Elk genere zich met zijne kunst. (Harrebomée, I, 457b.)

Schwed.: Hwar talar giärna om sin egen tarff. (Grubb, 293.)

104 Keine Kunst hat beim Tode Gunst.Porömiakon, 2902.

Jeder ohne Ausnahme muss ihm folgen.

105 Keine Kunst ist umsunst.

Holl.: Geene konst omzonst. (Harrebomée, I, 457b.)

106 Keine Kunst ohne Dunst.Sprichwörtergarten, 100.

Die Kunst kann sehr wohl ohne Dunst bestehen; sie wird nur von ihren unrechten Jüngern bei der Ausübung damit umgeben, um die grosse Menge zu täuschen.

107 Keine Kunst schwerer, als die Kunst bergen.

108 Kommt Kunst gegangen vor ein Haus, so heisst's: der Wirth ist nicht zu Haus.

109 Kunst adelt.

Lat.: Scientia nobilitat. (Seybold, 540.)

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Lat.: Ars manet, ars durat, fortuna recedere curat. (Loci comm., 12.)

[Spaltenumbruch] 111 Kunst artet der Natur nach, erreicht aber so viel sie kann.Petri, II, 428.

112 Kunst bedarff Glück und Glück bedarff der Kunst.Lehmann, 450, 13.

C. Schulze hat in einem Vortrag, den er im berliner Tonkünstlerverein über „Die Musik in den Sprichwörtern der Griechen, Römer und Deutschen“ gehalten hat, auch Sprichwörter zusammengestellt, die sich auf Kunst im allgemeinen beziehen. Der Vortrag ist abgedruckt in der berliner Musikzeitung Echo, 1868, Beilage zu Nr. 19.

Dän.: Kunst behøver lykke, og lykke kunst. (Prov. dan., 367.)

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116 Kunst besiegt Stärke.Gaal, 1056.

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117 Kunst besteht, Reichthum zergeht.

Schwed.: Guld förgår, konst består. (Grubb, 422.)

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119 Kunst bildet die Natur.

Frz.: L'art passe la nature. (Kritzinger, 39a.)

Schwed.: Konsten bättrar naturens feel. (Grubb, 421.)

120 Kunst bläset (bläht) auff.Franck, II, 99b; Gruter, I, 53; Petri, II, 428.

121 Kunst bleibt Kunst; wann das Glück gleich nicht wohl will.Lehmann, II, 315; Petri, II, 428.

Dän.: Kunst bliver kunst om end lykken ei er med. (Prov. dan., 367; Bohn I, 383.)

122 Kunst bricht man nicht vom Baume (Zaune).Eiselein, 403; Lehmann, 450, 12; Körte, 3622; Masson, 222.

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124 Kunst bringt arm Leut an Fürsten Höffen.Petri, II, 428.

125 Kunst bringt Brot und Gunst.

Dän.: Kunst og lære giver brød og ære. (Prov. dan., 367; Bohn I, 383.)

126 Kunst bringt der Jugend Zucht, dem alter Trost, der armuth reichthum, dem reichthum eine Zier.Petri, II, 428; Masson, 167.

127 Kunst bringt ehr vnd Gunst.Henisch, 816; Petri, II, 428; Simrock, 6073; Gaal, 1054; Masson, 167.

Die Gartenlaube (Leipzig 1863) bemerkt dazu, es sei ein paar andern Sprichwörtern gegenüber (s. 176, 147) wol nur ein Minoritätsgutachten des Volks.

Holl.: Regte kunst draagt liefde en gunst. (Harrebomée, I, 458.)

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Lat.: Artes bonorum fontes. (Philippi, I, 42.) – Artibus ingenuis quaesita est gloria multis. (Ovid.) (Binder II, 249; Philippi, 43; Seybold, 38.) – Honor alit artes. (Faselius, 108; Wiegand, 913.)

128 Kunst bringt zuweilen Ruhm, aber selten Brot ins Haus.

129 Kunst brütet die Hüner auss.Lehmann, II, 315, 78.

Dän.: Kunst finder allesteds føde. (Prov. dan., 366.)

130 Kunst, Ehr', Glück sind niemand versagt.

Lat.: Artibus ingenuis pectora mollescunt asperitasque fugit. (Seybold, 38.) – Dona ingenii et fortunae omnibus patent. (Seybold, 135.)

131 Kunst ehrt ihren Meister.

Schwed.: För konsten äras mästaren. (Grubb, 234.)

132 Kunst erbet nicht.Petri, II, 428; Graf, 504, 160.

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[[857]/0863] 82 Es ist keine Kunst unter Guten gut zu bleiben, aber unter Bösen. Dän.: Det er ei kunst at omgaaes med gode, men med onde, og ei blive ond. (Prov. dan., 245.) 83 Es ist keine Kunst zu Fuss gehen, wenn man sein Pferd am Zaum hält. Wer reich ist, hat gut Genügsamkeit zu predigen. 84 Es ist Kunst, wenn einer böss spiel hatt, dass er dabey lachen kann. – Lehmann, 78, 52. 85 Es ist Kunst, zu rechter Zeit Ja sagen. – Petri, II, 271. 86 Es ist nicht grosse Kunst, zwey Bein vbers Ross hengen. – Petri, II, 274; Henisch, 262, 86. 87 Es ist nit ein' kleinere kunst gelt behalten, als gelt gewinnen. – Franck, I, 87b; Gruter, I, 35; Henisch, 1471; Petri, II, 273; Egenolff, 346b. 88 Es ist viel ein anders vmb ein geübte erfaren kunst, als vmb ein gelesen. – Lehmann, 801, 25. 89 Für einen Heller Kunst in Gold gefasst, gibt man mehr, als für einen Centner im Zwilchsack. 90 Für einen Scheffel Kunst einen Löffel Gunst, ist schlecht gemessen. 91 Gross Kunst ist nicht ohne viel Geflunker. Frz.: Qui plus art plus resplendit. (Leroux, II, 306.) 92 Grosse Kunst hasset man. – Sailer, 176; Petri, II, 360; Simrock, 6083; Eiselein, 403; Braun, I, 2097. 93 Grosse Kunst ist ein bös Ding, wens vbel geret. – Petri, II, 360. 94 Grosse Kunst ohn gute sitten ist ein vngesaltzen gericht. – Petri, II, 360; Mathesius, Postilla, XCIIIa. Lat.: Qui proficit in artibus et deficit in moribus non proficit, sed deficit. ( Mathesius, Postilla, XCIIIa.) Frz.: Fy de l'art, qui en raison n'a fondement ne part. (Leroux, II, 88.) 95 In seiner Kunst ist jedem zu glauben. – Eiselein, 403. Lat.: Artifici in sua arte credendum est. (Fischer, 19, 95.) 96 Je schwerer die Kunst, je mehr Pfuscher. – Braun, I, 2096; Mayer, II, 22; Lohrengel, I, 417. 97 Jede Kunst erfordert den gantzen Menschen. – Mathesy, 68a. 98 Jede Kunst gilt, wenn man ihrer bedarf. Böhm.: Každé umĕní hodí se svým časem. (Čelakovsky, 215.) Poln.: Každe umieć przyda się na kiedy. (Čelakovsky, 215.) 99 Jede Kunst hat Geräth, sagte der Bauer und kämmte sich mit der Mistgabel. – Hoefer, 197. 100 Jede Kunst muss gelernt werden. Frz.: A tout métier et science, il faut exercise. (Kritzinger, 1a.) 101 Jeder muss seine Kunst zu Markte bringen. 102 Jeder soll die Kunst treiben, die er gelernt. Das Schiff kann nur der Schiffer regieren, Gift kann nur der Arzt in Heilkraft verwandeln. Lat.: Artem quam quisque norit, in hac se exerceat. (Cicero.) (Philippi, I, 42.) 103 Jeder spricht am liebsten von seiner Kunst. – Simrock, 6077. Holl.: Elk genere zich met zijne kunst. (Harrebomée, I, 457b.) Schwed.: Hwar talar giärna om sin egen tarff. (Grubb, 293.) 104 Keine Kunst hat beim Tode Gunst. – Porömiakon, 2902. Jeder ohne Ausnahme muss ihm folgen. 105 Keine Kunst ist umsunst. Holl.: Geene konst omzonst. (Harrebomée, I, 457b.) 106 Keine Kunst ohne Dunst. – Sprichwörtergarten, 100. Die Kunst kann sehr wohl ohne Dunst bestehen; sie wird nur von ihren unrechten Jüngern bei der Ausübung damit umgeben, um die grosse Menge zu täuschen. 107 Keine Kunst schwerer, als die Kunst bergen. 108 Kommt Kunst gegangen vor ein Haus, so heisst's: der Wirth ist nicht zu Haus. 109 Kunst adelt. Lat.: Scientia nobilitat. (Seybold, 540.) 110 Kunst alweg bleibt vnd weret auch, da glück verschwindet als der rauch. Lat.: Ars manet, ars durat, fortuna recedere curat. (Loci comm., 12.) 111 Kunst artet der Natur nach, erreicht aber so viel sie kann. – Petri, II, 428. 112 Kunst bedarff Glück und Glück bedarff der Kunst. – Lehmann, 450, 13. C. Schulze hat in einem Vortrag, den er im berliner Tonkünstlerverein über „Die Musik in den Sprichwörtern der Griechen, Römer und Deutschen“ gehalten hat, auch Sprichwörter zusammengestellt, die sich auf Kunst im allgemeinen beziehen. Der Vortrag ist abgedruckt in der berliner Musikzeitung Echo, 1868, Beilage zu Nr. 19. Dän.: Kunst behøver lykke, og lykke kunst. (Prov. dan., 367.) It.: L'arte regge la fortuna. (Pazzaglia, 18.) Schwed.: Konst behöfwer lycka, och lyckan konst. (Grubb, 44.) 113 Kunst behelt keine gunst. – Henisch, 1470, 22. 114 Kunst bei vernunfft jhr gunst gewinnt. – Henisch, 1602, 5; Lehmann, 296, 54. 115 Kunst beschämt ihren Meister nicht. Dän.: Hvo kunsten veed, skal ei beskiemme mesteren. (Prov. dan., 367.) Holl.: De kunst beschaamt haren meester niet. – Die van de kunst is, beschaamt zijnen meester niet. (Harrebomée, I, 457b.) 116 Kunst besiegt Stärke. – Gaal, 1056. It.: Buona la forza, miglior l'ingegno. – L'arte avanza la forza. (Gaal, 1056.) Ung.: Ahol nem elég az erö, ott a mesterség állyon elö. 117 Kunst besteht, Reichthum zergeht. Schwed.: Guld förgår, konst består. (Grubb, 422.) 118 Kunst besteht, wenn alles vergeht. Lat.: Ars manet (ars durat), fortuna recedere curat. – Vivitur ingenio, caetera mortis erunt. (Gaal, 1312; Seybold, 545.) 119 Kunst bildet die Natur. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [857]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/863>, abgerufen am 24.11.2024.