Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] sagen: Jedes Land hat sein Gesetz und jedes Haus seine Gewohnheit. (Reinsberg II, 70.) Engl.: Every country has its customs. (Gaal, 1063; Eiselein, 408.) Frz.: Chaque paysases sabots. (Masson, 224.) - Chaque pays a sa guise. (Eiselein, 408.) Holl.: Elk land heeft zijne manieren. (Harrebomee, II, 6.) It.: Tal paese, tal usanza. (Gaal, 1063.) Lat.: Non ubique idem decorum est. (Masson, 224.) - Suus cuique mos loco est. (Gaal, 1063.) Port.: Cada terra com seu uso, cada roca com seu fuso. (Bohn II, 271.) - Quantos paizos, tantos costumes. (Körte, 3665.) Span.: En cada tierra su uso. (Bohn I, 221.) 130 Kein besser Land, als das, worein uns die Mutter gesandt. Span.: La tierra que el hombre sabe, esa es su madre. (Bohn I, 228.) 131 Kein Land ohne Deich und kein Deich ohne Land. - Pufendorf, I, 63; Kraut, Privatrecht, 174, 7; Graf, 130, 378. In allen Deichordnungen gilt der Grundsatz, dass Deich und Land zusammengehören. Kein durch Wasserflut gefährdetes Land darf ohne Deich sein, sowie wiederum kein Deich ohne Land ist. (Vgl. Runde, Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts, Leipzig 1803, S. 115.) 132 Kein Land ohne Herren (Lehnsrecht). Frz.: Nulle terre sans seigneur. (Leroux, II, 573.) 133 Kein Land ohne Krieg. Frz.: Nulle terre sans guerre. (Kritzinger, 671a.) 134 Kennst du das Land, wo man aus Holz die Schuhe macht, wo man aus Morast Töpfe brennt und den Teufel Fannen (Fanden) nennt? So umschreiben die Schleswiger Jütland. "Das letzte grosse schleswigsche Dorf mit stattlichen Bauerhöfen jenseit Christiansfelde ist Wonsild, jenseit dessen dann das Land beginnt, von dem man in Schleswig sagt: Kennst du das Land u. s. w." (Vgl. Schleswig-Holstein, Land und Leute von Günnel, Zwickau 1865, S. 6.) 135 Klein Land braucht keine grossen Scheuern. 136 Klein Land, kleiner Gewinn. Holl.: Klein land, kleine winst. (Harrebomee, II, 7.) 137 Land blifft Land, Land lopt ton Siel nich ut. - Eichwald, 1152. 138 Land gibt Pfand. Span.: Onza de estado libra de oro. (Bohn II, 238.) 139 Land hat den Zank1 immer bei der Hand. 1) Für dessen Besitzer. Frz.: Qui a terre ne vit sans guerre. (Leroux, I, 59.) - Qui terre a, guerre a; qui rien a, pis a. (Cahier, 6.) 140 Land kann man nicht als Geschenk nehmen. - (S. Landprang.) - Graf, 103, 216. 141 Land kaufen und eine gute Heirath thun, kommt nicht alle Tage. Holl.: Land koopen en een goed huwelijk doen gebeurt niet alle dagen. (Harrebomee, II, 7.) 142 Land, sä Baiser, dor leg he in'n Graben. - Goldschmidt, 164; Hoefer, 27. 143 Land und Gesetz nicht verletz'. Lat.: Lex et regio. (Erasm. 686; Philippi, I, 225.) 144 Land und Haus soll man fertig kaufen. Frz.: On ne doit pas bonne terre pour maulvais seigneur laisser. (Leroux, II, 77.) - On doit achepter pais et maison faite. (Leroux, II, 272.) 145 Land vnd Leut regieren ist arbeit vber arbeit, so man trewlich sorget. - Petri, II, 430. 146 Land will rüstige Hand. Engl.: He that hath some land must have some labour. (Bohn II, 109.) 147 Landes Brauch ist Landes Recht. - Körte, 3664. Böhm.: Co se mnohym hodi, to v obycej vchodi. - Jak by poznal cizi mrav, na to neni prav. (Celakovsky, 338.) Lat.: Si fueris Romae, Romano vivito more, si fueris alibi, vivito sicut ibi. Poln.: Co sie wielom godzi, to w obyczaj wchodzi. (Celakovsky, 338.) 148 Landes Gewohnheit (Brauch, Sitte, Weise) ist des Landes Ehre. - Eisenhart, 513; Eiselein, 92; Körte, 3669 u. 4609. Von den Fremden, die sich in einem Lande aufhalten. Es weist sie an, sich den Gewohnheiten und Rechten des Orts zu unterwerfen, wo sie sich aufhalten, weil unmöglich das Gastrecht so weit ausgedehnt werden kann, das Land zu verpflichten, sich nach den darin aufhaltenden Fremden zu richten, obgleich nach den Reichsgesetzen bestimmt wird, ihre Streitigkeiten auf eine kurze und billige Weise zu entscheiden. [Spaltenumbruch] Lat.: Quod terrae mos est, hoc terrae semper honos est. (Latendorf, II, 45.) Span.: Donde fueres, haras como tu vieres. (Cahier, 3454.) 149 Lands Wise, Lands Ehre. - Hauskalender, I. 150 Leicht Land, leichte Sitten. Holl.: Ligt land, ligte zeden. (Harrebomee, II, 7.) 151 Lieber Land und Leute verloren als einen falschen Eid geschworen. - Blum, 77; Pistor., IX, 19; Simrock, 1898; Körte, 3676; Graf, 374, 478. Grundsatz Wilhelm's von Hessen-Kassel, nach welchem er im Dreissigjährigen Kriege dem Prager Frieden nicht beitrat, um sein den Schweden gegebenes Wort nicht zu brechen. Eine Münze hat diesen Grundsatz auf die Nachwelt gebracht. 152 Luns Wiis, Luns Iar. (Amrum.) - Haupt, VIII 365, 245. 153 Man find in allen landen gut vnd böss. - Henisch, 464, 26; Petri, II, 445. 154 Man kan einen wol auss seinem Lande bringen, aber nicht aus seinem Sinn. - Petri, II, 455. 155 Man muss ein gutes Land nicht wegen eines bösen Herrn verlassen. - Winckler, XV, 9. Die Araber empfehlen, sich in keinem Lande niederzulassen, dessen Fürst in keiner Achtung steht, wo also auch der Rechtsschutz ein sehr ungenügender sein werde. 156 Man soll das Land so bauen, dass man darauf nicht zum Ochsen wird. Dän.: Man skal saa dyrke jorden, at man ei glemmer at dyrke sig selv. (Prov. dan., 328.) 157 Man soll ein Land nicht eher glücklich nennen, bis man sein Strafbuch geprüft und seine Kerker gesehen hat. - Meyer's Universum, V, 103. 158 Man soll nicht nach dess Lands sitten vnd gewohnheit sündigen. - Lehmann, 320, 84. Lat.: Juxta consuetudinem Cananeorum et Aegyptiorum non facietis. (Lehmann, 320.) 159 Mancher kann wol ein ganzes Land, aber nicht sein Haus regieren. 160 Me muess sich gege 's Land helde (hälden, beugen), 's Land heldet sich nit gege-n eus. - Sutermeister, 148; Eiselein, 408. Man muss Uebungen und Bräuche des Landes, in dem man wohnt, mitmachen, wenn man mit den Leuten auskommen will. 161 Nahe am Lande ist gut schiffen. Holl.: Langs het land is het best, om te roeijen. (Harrebomee, II, 7.) 162 Nasses Land bedarf kein Wasser. Einen Betrübten muss man nicht noch mehr betrüben. 163 Nicht jedes Land hat alles zur Hand. - Eiselein, 408; Simrock, 6154; Braun, I, 2137. Lat.: Non omnis fert omnia tellus. (Ovid.) - Non tellus eadem parit omnia. (Virgil.) (Binder I, 1187; II, 2203.) 164 Reiches Land, armes Herz. It.: Il paese grasso fa l'uomo poltrone. (Cahier, 3018.) 165 Rühme fremde Länder, aber bleib' in deinem eigenen. Die Oberlausitzer: Lobet das Draussen und bleibet drinnen. (Reinsberg III, 113.) 166 'S git viel Land und Lüt, hät de Stammener Joggeli g'seit, wo-n er e Geiss g'seh hät am Hag frässe. - Sutermeister, 46. 167 'S Land uf schwarz wie 'n en Huet macht's Wetter guet. (Schaffhausen.) - Schweiz, II, 168, 15. 168 Sändekene Ländeken ackert sich leicht und eggt sich glatt, gibt aber beim Mähen keine Schwad. (Oppeln.) - Boebel, 133. 169 So manch Land, so manch Sitten (Weise). - Petri, II, 537; Coler, 403a; Lehmann, II, 369, 9; Hollenberg, I, 4; Latendorf II, 25; Luther, 195 u. 400; Oec. rur., 414; Simrock, 6148; Gaal, 1063; Körte, 3665; Graf, 13, 165; Grubb, 446; Masson, 223. Engl.: So many countries, so many customs. (Bohn II, 81; Gaal, 1063.) Frz.: Autant de pays, autant de coutumes. (Gaal, 1063.) - Autant de villes, autant de guises, autant des femmes mal apprises. (Kritzinger, 49.) - Tant de gens, tant de guises. (Bohn II, 81.) Holl.: Also menich lant, so menighe sede. (Tunn., 3, 7.) It.: Tanti paesi, tante usanze. (Bohn I, 127.) Lat.: Dic patrie quot sunt, harum mores scio tot sunt. (Fallersleben, 47.)
[Spaltenumbruch] sagen: Jedes Land hat sein Gesetz und jedes Haus seine Gewohnheit. (Reinsberg II, 70.) Engl.: Every country has its customs. (Gaal, 1063; Eiselein, 408.) Frz.: Chaque paysases sabots. (Masson, 224.) – Chaque pays a sa guise. (Eiselein, 408.) Holl.: Elk land heeft zijne manieren. (Harrebomée, II, 6.) It.: Tal paese, tal usanza. (Gaal, 1063.) Lat.: Non ubique idem decorum est. (Masson, 224.) – Suus cuique mos loco est. (Gaal, 1063.) Port.: Cada terra com seu uso, cada roca com seu fuso. (Bohn II, 271.) – Quantos paizos, tantos costumes. (Körte, 3665.) Span.: En cada tierra su uso. (Bohn I, 221.) 130 Kein besser Land, als das, worein uns die Mutter gesandt. Span.: La tierra que el hombre sabe, esa es su madre. (Bohn I, 228.) 131 Kein Land ohne Deich und kein Deich ohne Land. – Pufendorf, I, 63; Kraut, Privatrecht, 174, 7; Graf, 130, 378. In allen Deichordnungen gilt der Grundsatz, dass Deich und Land zusammengehören. 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sagen: Jedes Land hat sein Gesetz und jedes Haus seine Gewohnheit. (Reinsberg II, 70.)
Engl.: Every country has its customs. (Gaal, 1063; Eiselein, 408.)
Frz.: Chaque paysases sabots. (Masson, 224.) – Chaque pays a sa guise. (Eiselein, 408.)
Holl.: Elk land heeft zijne manieren. (Harrebomée, II, 6.)
It.: Tal paese, tal usanza. (Gaal, 1063.)
Lat.: Non ubique idem decorum est. (Masson, 224.) – Suus cuique mos loco est. (Gaal, 1063.)
Port.: Cada terra com seu uso, cada roca com seu fuso. (Bohn II, 271.) – Quantos paizos, tantos costumes. (Körte, 3665.)
Span.: En cada tierra su uso. (Bohn I, 221.)
130 Kein besser Land, als das, worein uns die Mutter gesandt.
Span.: La tierra que el hombre sabe, esa es su madre. (Bohn I, 228.)
131 Kein Land ohne Deich und kein Deich ohne Land. – Pufendorf, I, 63; Kraut, Privatrecht, 174, 7; Graf, 130, 378.
In allen Deichordnungen gilt der Grundsatz, dass Deich und Land zusammengehören. Kein durch Wasserflut gefährdetes Land darf ohne Deich sein, sowie wiederum kein Deich ohne Land ist. (Vgl. Runde, Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts, Leipzig 1803, S. 115.)
132 Kein Land ohne Herren (Lehnsrecht).
Frz.: Nulle terre sans seigneur. (Leroux, II, 573.)
133 Kein Land ohne Krieg.
Frz.: Nulle terre sans guerre. (Kritzinger, 671a.)
134 Kennst du das Land, wo man aus Holz die Schuhe macht, wo man aus Morast Töpfe brennt und den Teufel Fannen (Fanden) nennt?
So umschreiben die Schleswiger Jütland. „Das letzte grosse schleswigsche Dorf mit stattlichen Bauerhöfen jenseit Christiansfelde ist Wonsild, jenseit dessen dann das Land beginnt, von dem man in Schleswig sagt: Kennst du das Land u. s. w.“ (Vgl. Schleswig-Holstein, Land und Leute von Günnel, Zwickau 1865, S. 6.)
135 Klein Land braucht keine grossen Scheuern.
136 Klein Land, kleiner Gewinn.
Holl.: Klein land, kleine winst. (Harrebomée, II, 7.)
137 Land blifft Land, Land lopt ton Siel nich ut. – Eichwald, 1152.
138 Land gibt Pfand.
Span.: Onza de estado libra de oro. (Bohn II, 238.)
139 Land hat den Zank1 immer bei der Hand.
1) Für dessen Besitzer.
Frz.: Qui a terre ne vit sans guerre. (Leroux, I, 59.) – Qui terre a, guerre a; qui rien a, pis a. (Cahier, 6.)
140 Land kann man nicht als Geschenk nehmen. – (S. Landprang.) – Graf, 103, 216.
141 Land kaufen und eine gute Heirath thun, kommt nicht alle Tage.
Holl.: Land koopen en een goed huwelijk doen gebeurt niet alle dagen. (Harrebomée, II, 7.)
142 Land, sä Baiser, dôr lêg he in'n Graben. – Goldschmidt, 164; Hoefer, 27.
143 Land und Gesetz nicht verletz'.
Lat.: Lex et regio. (Erasm. 686; Philippi, I, 225.)
144 Land und Haus soll man fertig kaufen.
Frz.: On ne doit pas bonne terre pour maulvais seigneur laisser. (Leroux, II, 77.) – On doit achepter pais et maison faite. (Leroux, II, 272.)
145 Land vnd Leut regieren ist arbeit vber arbeit, so man trewlich sorget. – Petri, II, 430.
146 Land will rüstige Hand.
Engl.: He that hath some land must have some labour. (Bohn II, 109.)
147 Landes Brauch ist Landes Recht. – Körte, 3664.
Böhm.: Co se mnohým hodí, to v obyčej vchodí. – Jak by poznal cizí mrav, na to neni práv. (Čelakovsky, 338.)
Lat.: Si fueris Romae, Romano vivito more, si fueris alibi, vivito sicut ibi.
Poln.: Co się wielom godzi, to w obyczaj wchodzi. (Čelakovsky, 338.)
148 Landes Gewohnheit (Brauch, Sitte, Weise) ist des Landes Ehre. – Eisenhart, 513; Eiselein, 92; Körte, 3669 u. 4609.
Von den Fremden, die sich in einem Lande aufhalten. Es weist sie an, sich den Gewohnheiten und Rechten des Orts zu unterwerfen, wo sie sich aufhalten, weil unmöglich das Gastrecht so weit ausgedehnt werden kann, das Land zu verpflichten, sich nach den darin aufhaltenden Fremden zu richten, obgleich nach den Reichsgesetzen bestimmt wird, ihre Streitigkeiten auf eine kurze und billige Weise zu entscheiden.
Lat.: Quod terrae mos est, hoc terrae semper honos est. (Latendorf, II, 45.)
Span.: Donde fueres, harás como tu vieres. (Cahier, 3454.)
149 Lands Wise, Lands Ehre. – Hauskalender, I.
150 Leicht Land, leichte Sitten.
Holl.: Ligt land, ligte zeden. (Harrebomée, II, 7.)
151 Lieber Land und Leute verloren als einen falschen Eid geschworen. – Blum, 77; Pistor., IX, 19; Simrock, 1898; Körte, 3676; Graf, 374, 478.
Grundsatz Wilhelm's von Hessen-Kassel, nach welchem er im Dreissigjährigen Kriege dem Prager Frieden nicht beitrat, um sein den Schweden gegebenes Wort nicht zu brechen. Eine Münze hat diesen Grundsatz auf die Nachwelt gebracht.
152 Luns Wiis, Luns Iar. (Amrum.) – Haupt, VIII 365, 245.
153 Man find in allen landen gut vnd böss. – Henisch, 464, 26; Petri, II, 445.
154 Man kan einen wol auss seinem Lande bringen, aber nicht aus seinem Sinn. – Petri, II, 455.
155 Man muss ein gutes Land nicht wegen eines bösen Herrn verlassen. – Winckler, XV, 9.
Die Araber empfehlen, sich in keinem Lande niederzulassen, dessen Fürst in keiner Achtung steht, wo also auch der Rechtsschutz ein sehr ungenügender sein werde.
156 Man soll das Land so bauen, dass man darauf nicht zum Ochsen wird.
Dän.: Man skal saa dyrke jorden, at man ei glemmer at dyrke sig selv. (Prov. dan., 328.)
157 Man soll ein Land nicht eher glücklich nennen, bis man sein Strafbuch geprüft und seine Kerker gesehen hat. – Meyer's Universum, V, 103.
158 Man soll nicht nach dess Lands sitten vnd gewohnheit sündigen. – Lehmann, 320, 84.
Lat.: Juxta consuetudinem Cananeorum et Aegyptiorum non facietis. (Lehmann, 320.)
159 Mancher kann wol ein ganzes Land, aber nicht sein Haus regieren.
160 Me muess sich gege 's Land helde (hälden, beugen), 's Land heldet sich nit gege-n eus. – Sutermeister, 148; Eiselein, 408.
Man muss Uebungen und Bräuche des Landes, in dem man wohnt, mitmachen, wenn man mit den Leuten auskommen will.
161 Nahe am Lande ist gut schiffen.
Holl.: Langs het land is het best, om te roeijen. (Harrebomée, II, 7.)
162 Nasses Land bedarf kein Wasser.
Einen Betrübten muss man nicht noch mehr betrüben.
163 Nicht jedes Land hat alles zur Hand. – Eiselein, 408; Simrock, 6154; Braun, I, 2137.
Lat.: Non omnis fert omnia tellus. (Ovid.) – Non tellus eadem parit omnia. (Virgil.) (Binder I, 1187; II, 2203.)
164 Reiches Land, armes Herz.
It.: Il paese grasso fa l'uomo poltrone. (Cahier, 3018.)
165 Rühme fremde Länder, aber bleib' in deinem eigenen.
Die Oberlausitzer: Lobet das Draussen und bleibet drinnen. (Reinsberg III, 113.)
166 'S git viel Land und Lüt, hät de Stammener Joggeli g'seit, wo-n er e Geiss g'seh hät am Hag frässe. – Sutermeister, 46.
167 'S Land uf schwarz wie 'n en Huet macht's Wetter guet. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 15.
168 Sändekene Ländeken ackert sich leicht und eggt sich glatt, gibt aber beim Mähen keine Schwad. (Oppeln.) – Boebel, 133.
169 So manch Land, so manch Sitten (Weise). – Petri, II, 537; Coler, 403a; Lehmann, II, 369, 9; Hollenberg, I, 4; Latendorf II, 25; Luther, 195 u. 400; Oec. rur., 414; Simrock, 6148; Gaal, 1063; Körte, 3665; Graf, 13, 165; Grubb, 446; Masson, 223.
Engl.: So many countries, so many customs. (Bohn II, 81; Gaal, 1063.)
Frz.: Autant de pays, autant de coutumes. (Gaal, 1063.) – Autant de villes, autant de guises, autant des femmes mal apprises. (Kritzinger, 49.) – Tant de gens, tant de guises. (Bohn II, 81.)
Holl.: Also menich lant, so menighe sede. (Tunn., 3, 7.)
It.: Tanti paesi, tante usanze. (Bohn I, 127.)
Lat.: Dic patrie quot sunt, harum mores scio tot sunt. (Fallersleben, 47.)
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