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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] für en andere Schmidte goh. I will dir zeige, wo der Zimberma's Loch g'macht het. I will der zeige, wo d' Katz im Heu lit. I will dir lehre d' Kappe kehre. I will dir no lehre Haber bicke. I will di zum Brunn füere as d' vo sälber lehrst saufe. I will der gukge. I will der 's Heu dünner schüttle. I will der 's Messerli wider ge. I will der d' Zunge lüpfe.

*104 Den Läusen die Köpfe abbeissen. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 238.

*105 Den Läusen Irrgärten um den Hals anlegen. - Fischart, Gesch.

Spott auf die hohen Halskrausen.

*106 Den leusen ein stelz machen. - Franck, II, 97a; Schottel, 1121b; Kloster, VIII, 235; Murner, Nb., 43.

Etwas auf das künstlichste fein ausführen. Bei Joh. Val. Andreae, Das gute Leben eines rechtschaffenen Dieners Gottes, herausgegeben von Laurent in Vilmar's Pastoral-theolog. Blättern, 1864, Hft. 4, S. 201, V. 99. Spott auf Putzsucht und Modethorheit, namentlich geiselt Murner die hohen Halskragen. "Wir armen leuss auch müssen klagen, das man an den hembdenkragen getter, leitern neget an, das vnser kein drauff kummen kann." "Die leuss hond ein gerechtigkeit, wan jn die hitz zu gross wolt sein an dem leib im busen dein, das sie steigen durch die falt auf das goller oben sitzen vnd nit ersticken von der hitzen. Doch will mans yetz nim steigen lon." Der Halskragen schliesst so fest, dass die armen Geschöpfe nicht durch können. Murner gibt ihnen nun Anweisung, wie sie an die frische. Luft kommen können und sagt dann: "Jr leuss hond jr mich wol vernummen, so braucht, als ichs euch hab erdacht, die steltzen, die ich hab gemacht." (Kloster, IV, 722.) "... Nachdem man in Vngarn gezogen, da haben sie für die Leuss keinen bessern fund können erdencken, als Irrgärten vmb den Halss, dass sie also darinnen verirreten, vnd. sie zufrieden liessen. Darumb verzäunt man heut diese Kraussbüsch doppelhoch u. s. w." (Fischart Gesch., im Kloster, VIII, 208.)

Lat.: Pediculis calceos faceret. (Binder II, 2525.)

*107 Diar as ham a Lüüs aauer a Liwwer loffet. (Amrum.) - Haupt, VIII, 553, 42.

Es ist ihm eine Laus über die Leber gelaufen.

*108 Die eigenen Läuse beissen ihn.

Holl.: Zijne eigene luizen bijten hem. (Harrebomee, II, 31.)

*109 Die laus ist yn grind kommen. - Luther's Ms.; Luther's Tischr., 411b.

*110 Die Laus über die Leber laufen lassen. - Schottel, 1126a.

Zornig werden.

*111 Die Läuse im Grinde suchen. - Murner, Nb., 89.

"Wir mochten nimmer hübsche kindt vnd suchten beide die leuss im grindt." (Kloster, IV, 862.)

*112 Die Läuse mahnen um die Zinsen. (Schles.) - Weinhold, 109.

Zu jemand, der sich wegen Läusen kratzt, mit seltsamer Umkehr des zwischen Wirth und Miethern bestehenden Rechtsverhältnisses.

*113 Die Läuse sollen ihm nicht erfrieren.

Von jemand, der die Kopfbedeckung nicht abnimmt. In der Gegend von Königsberg vernimmt man die Bedeutung: Jung, häst Angst, dat di de Lües terfrere?

*114 Die Läuse werden den Schnupfen kriegen. - Frischbier2, 2324.

*115 Die Läuse werden sich erkälten. - Frischbier2, 2324.

Wenn jemand die Kopfbedeckung nicht abnimmt.

*116 Die Lauss iss ehm schun an (in den) Grind kummen. - Robinson, 377; Gomolcke, 343.

*117 Die Lauss leufft jhm vber den Greind. - Herberger, I, 2, 861.

*118 Die Leuss sollen dich noch fressen. - Henisch, 1213, 23.

Er wird elendiglich umkommen.

Frz.: Il mourra sur in fumier. (Kritzinger, 337b.)

Lat.: In squallore et pedore consenescas. (Henisch, 1213, 24.)

*119 Do äs de Laus än de Grängd kun (gekommen). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 327, 291.

*120 Do könd ich mer Loise in Peltz setzen. - Robinson, 314.

*121 Dor kann kene Laus mehr uphaken. - Dähnert, 289a.

So abgetragen, kahl ist der Rock.

*122 Du kannst mi ken Lus abstarven lat'n. - Bueren, 331; Eichwald, 1242; Frommann, IV, 286, 408; Kern, 753; Hauskalender, III.

Ironische Herausforderung, um zu sagen: Du kannst mir nichts anhaben; ähnlich wie der Herzog von Altenburg [Spaltenumbruch] zum Ritter Kunz von Kaufungen sprach: "Mein lieber Kunz, siehe zu, dass du mir die Fische im Teiche nicht verbrennst." (S. Fischteich und die Berichtigung zu Fisch 176 im Vorwort, I, LIV.)

*123 Du möchtest von an ieda Laus a Biagl. (Oberösterreich.)

Du möchtest von jeder Laus ein Biegl, ein Flügelchen. Zu einem Menschen, der sehr genäschig ist.

*124 Eine Laus im Ohr haben. - Körte, 3721d.

Ein böses Gewissen.

*125 Einem die Läuse runter machen. - Jer. Gotthelf, Käthi, 86.

*126 Einem Läuse hinter die Ohren setzen. - Jer. Gotthelf, Leiden, I, 147.

*127 Em 'ne Laus unner'n Perück setten. - Lyra, 105.

*128 Er hanget wie-ne Laus an ere Jüppe. - Sutermeister, 96.

Er hat grosse Noth, sich durchzuschlagen. Von Armen, Heruntergekommenen, in Noth Gerathenen, Verarmten u. s. w. hat Sutermeister als in der Schweiz üblich noch folgende sprichwörtliche Redensarten angeführt: De Späck wird do nid tüf. Du isst me nüt as Schnitz. Er het e kurzes Kämi. Er kunnt um Hudel und Hab. Er ka si Vermöge im ene Hund am Schwanz hänke. Er hät en Hund em d' Schulde frisst. Er hät en Hund won em 's grau Brod frisst. Er hett's e Maus ausg'woge so wer er abegheit. Er het en Titel ohne Mittel. Er het die best Irichtig (Einrichtung), nu ka Mehl zum Bache. Er ist um Sack' und Bändel ko.

*129 Er hat keine Laus im Vermögen.

Holl.: Hij heeft niet eene luis in de mars. (Harrebomee, II, 40.)

*130 Er hat sich Läuse in den Pelz gesetzt. - Frischbier2, 2325; Kloster, VIII, 300; Lohrengel, I, 447.

*131 Er het's wie d' Lus im Ermel, die nit weiss, wo sie ane will. (Solothurn.) - Schild, 86, 346.

Von einem unschlüssigen, unsteten Charakter.

*132 Er ist aus den Läusen heraus.

Aus gewissen unangenehmen Verhältnissen.

*133 Er ist dort zu Haus wie eine Laus im Nagelkasten.

Müss viel Noth leiden.

*134 Er ist nicht fünf lahme Läus' werth. (Königsberg.)

*135 Er ist nit einer lauss werdt. - Franck, II, 53b; Tappius, 53b.

Lat.: Nec uno dignus. (Tappius, 105a.)

*136 Er ist voller leuse. - Tappius, 32a.

*137 Er ist wie eine Laus auf dem Kamme.

Sein Leben ist in augenscheinlicher Gefahr.

Holl.: Hij is zoo veeg als een luis op een kam. (Harrebomee, II, 41.)

*138 Er ist wie eine Laus in der Ruf1. (Nürtingen.)

1) Wundschorf. - In steter Unruhe.

*139 Er kan einer ieden lauss ein steltzen machen. - Franck, I, 79a. u. 121b; Gruter, I, 29; Sutor, 364; Kloster, VIII, 235; Mayer, I, 149; Simrock, 6229; Braun, I, 2182.

*140 Er kann jeder Laus Stelzen machen und allen Gänsen Hufeisen anlegen.

Von Listigen oder Ueberklugen. Er fliesst von gutem Rathe über, ist in fremden Angelegenheiten sehr weise; überklug.

Lat.: Ille pediculis calceos faceret vel indueret. (Bebel.)

*141 Er kann keine Laus erknipsen.

Holl.: Hij poot eene luis in zijn eigen pels. (Harrebomee, II, 41.)

*142 Er kriecht wie eine Laus auf einer Theertonne.

Kommt bei allen seinen Bestrebungen nicht vorwärts.

*143 Er lässt jhm (sich) die Lauss vber die Leber lauffen. - Herberger, I, 810; Eiselein, 412; Lohrengel, II, 136; Frischbier2, 3236; Braun, I, 2181.

Holl.: Er loopt hem eene luis over zijne lever. (Harrebomee, II, 40.)

*144 Er liess keine Lauss umbsunst trincken. - Sutor, 31.

Lat.: De alieno liberalis. (Sutor, 31.)

*145 Er schindet (knickert) die Laus des Balges wegen. - Eiselein, 412; Simrock, 6234.

Von einem im höchsten Grade filzigen Menschen.

Engl.: He'll not lose the droppings of his nose. (Marin, 14.)

[Spaltenumbruch] für en andere Schmidte goh. I will dir zeige, wo der Zimberma's Loch g'macht het. I will der zeige, wo d' Katz im Heu lit. I will dir lehre d' Kappe kehre. I will dir no lehre Haber bicke. I will di zum Brunn füere as d' vo sälber lehrst sûfe. I will der gukge. I will der 's Heu dünner schüttle. I will der 's Messerli wider gê. I will der d' Zunge lüpfe.

*104 Den Läusen die Köpfe abbeissen.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 238.

*105 Den Läusen Irrgärten um den Hals anlegen.Fischart, Gesch.

Spott auf die hohen Halskrausen.

*106 Den leusen ein stelz machen.Franck, II, 97a; Schottel, 1121b; Kloster, VIII, 235; Murner, Nb., 43.

Etwas auf das künstlichste fein ausführen. Bei Joh. Val. Andreae, Das gute Leben eines rechtschaffenen Dieners Gottes, herausgegeben von Laurent in Vilmar's Pastoral-theolog. Blättern, 1864, Hft. 4, S. 201, V. 99. Spott auf Putzsucht und Modethorheit, namentlich geiselt Murner die hohen Halskragen. „Wir armen leuss auch müssen klagen, das man an den hembdenkragen getter, leitern neget an, das vnser kein drauff kummen kann.“ „Die leuss hond ein gerechtigkeit, wan jn die hitz zu gross wolt sein an dem leib im busen dein, das sie steigen durch die falt auf das goller oben sitzen vnd nit ersticken von der hitzen. Doch will mans yetz nim steigen lon.“ Der Halskragen schliesst so fest, dass die armen Geschöpfe nicht durch können. Murner gibt ihnen nun Anweisung, wie sie an die frische. Luft kommen können und sagt dann: „Jr leuss hond jr mich wol vernummen, so braucht, als ichs euch hab erdacht, die steltzen, die ich hab gemacht.“ (Kloster, IV, 722.) „... Nachdem man in Vngarn gezogen, da haben sie für die Leuss keinen bessern fund können erdencken, als Irrgärten vmb den Halss, dass sie also darinnen verirreten, vnd. sie zufrieden liessen. Darumb verzäunt man heut diese Kraussbüsch doppelhoch u. s. w.“ (Fischart Gesch., im Kloster, VIII, 208.)

Lat.: Pediculis calceos faceret. (Binder II, 2525.)

*107 Diar as ham a Lüüs aauer a Liwwer loffet. (Amrum.) – Haupt, VIII, 553, 42.

Es ist ihm eine Laus über die Leber gelaufen.

*108 Die eigenen Läuse beissen ihn.

Holl.: Zijne eigene luizen bijten hem. (Harrebomée, II, 31.)

*109 Die laus ist yn grind kommen.Luther's Ms.; Luther's Tischr., 411b.

*110 Die Laus über die Leber laufen lassen.Schottel, 1126a.

Zornig werden.

*111 Die Läuse im Grinde suchen.Murner, Nb., 89.

„Wir mochten nimmer hübsche kindt vnd suchten beide die leuss im grindt.“ (Kloster, IV, 862.)

*112 Die Läuse mahnen um die Zinsen. (Schles.) – Weinhold, 109.

Zu jemand, der sich wegen Läusen kratzt, mit seltsamer Umkehr des zwischen Wirth und Miethern bestehenden Rechtsverhältnisses.

*113 Die Läuse sollen ihm nicht erfrieren.

Von jemand, der die Kopfbedeckung nicht abnimmt. In der Gegend von Königsberg vernimmt man die Bedeutung: Jung, häst Angst, dat di de Lües terfrêre?

*114 Die Läuse werden den Schnupfen kriegen.Frischbier2, 2324.

*115 Die Läuse werden sich erkälten.Frischbier2, 2324.

Wenn jemand die Kopfbedeckung nicht abnimmt.

*116 Die Lauss iss ehm schun an (in den) Grind kummen.Robinson, 377; Gomolcke, 343.

*117 Die Lauss leufft jhm vber den Grînd.Herberger, I, 2, 861.

*118 Die Leuss sollen dich noch fressen.Henisch, 1213, 23.

Er wird elendiglich umkommen.

Frz.: Il mourra sur in fumier. (Kritzinger, 337b.)

Lat.: In squallore et pedore consenescas. (Henisch, 1213, 24.)

*119 Do äs de Laus än de Grängd kun (gekommen). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 327, 291.

*120 Do könd ich mer Loise in Peltz setzen.Robinson, 314.

*121 Dor kann kene Lûs mehr uphaken.Dähnert, 289a.

So abgetragen, kahl ist der Rock.

*122 Du kannst mi kên Lus abstarven lat'n.Bueren, 331; Eichwald, 1242; Frommann, IV, 286, 408; Kern, 753; Hauskalender, III.

Ironische Herausforderung, um zu sagen: Du kannst mir nichts anhaben; ähnlich wie der Herzog von Altenburg [Spaltenumbruch] zum Ritter Kunz von Kaufungen sprach: „Mein lieber Kunz, siehe zu, dass du mir die Fische im Teiche nicht verbrennst.“ (S. Fischteich und die Berichtigung zu Fisch 176 im Vorwort, I, LIV.)

*123 Du möchtest von an ieda Laus a Biagl. (Oberösterreich.)

Du möchtest von jeder Laus ein Biegl, ein Flügelchen. Zu einem Menschen, der sehr genäschig ist.

*124 Eine Laus im Ohr haben.Körte, 3721d.

Ein böses Gewissen.

*125 Einem die Läuse runter machen.Jer. Gotthelf, Käthi, 86.

*126 Einem Läuse hinter die Ohren setzen.Jer. Gotthelf, Leiden, I, 147.

*127 Em 'ne Lûs unner'n Perück setten.Lyra, 105.

*128 Er hanget wie-ne Lûs an ere Jüppe.Sutermeister, 96.

Er hat grosse Noth, sich durchzuschlagen. Von Armen, Heruntergekommenen, in Noth Gerathenen, Verarmten u. s. w. hat Sutermeister als in der Schweiz üblich noch folgende sprichwörtliche Redensarten angeführt: De Späck wird do nid tüf. Du isst me nüt as Schnitz. Er het e kurzes Kämi. Er kunnt um Hudel und Hab. Er ka si Vermöge im ene Hund am Schwanz hänke. Er hät en Hund em d' Schulde frisst. Er hät en Hund won em 's grau Brod frisst. Er hett's e Mûs ûsg'woge so wer er abegheit. Er het en Titel ohne Mittel. Er het die best Irichtig (Einrichtung), nu ka Mehl zum Bache. Er ist um Sack' und Bändel ko.

*129 Er hat keine Laus im Vermögen.

Holl.: Hij heeft niet ééne luis in de mars. (Harrebomée, II, 40.)

*130 Er hat sich Läuse in den Pelz gesetzt.Frischbier2, 2325; Kloster, VIII, 300; Lohrengel, I, 447.

*131 Er het's wie d' Lus im Ermel, die nit weiss, wo sie ane will. (Solothurn.) – Schild, 86, 346.

Von einem unschlüssigen, unsteten Charakter.

*132 Er ist aus den Läusen heraus.

Aus gewissen unangenehmen Verhältnissen.

*133 Er ist dort zu Haus wie eine Laus im Nagelkasten.

Müss viel Noth leiden.

*134 Er ist nicht fünf lahme Läus' werth. (Königsberg.)

*135 Er ist nit einer lauss werdt.Franck, II, 53b; Tappius, 53b.

Lat.: Nec uno dignus. (Tappius, 105a.)

*136 Er ist voller leuse.Tappius, 32a.

*137 Er ist wie eine Laus auf dem Kamme.

Sein Leben ist in augenscheinlicher Gefahr.

Holl.: Hij is zoo veeg als een luis op een kam. (Harrebomée, II, 41.)

*138 Er ist wie eine Laus in der Ruf1. (Nürtingen.)

1) Wundschorf. – In steter Unruhe.

*139 Er kan einer ieden lauss ein steltzen machen.Franck, I, 79a. u. 121b; Gruter, I, 29; Sutor, 364; Kloster, VIII, 235; Mayer, I, 149; Simrock, 6229; Braun, I, 2182.

*140 Er kann jeder Laus Stelzen machen und allen Gänsen Hufeisen anlegen.

Von Listigen oder Ueberklugen. Er fliesst von gutem Rathe über, ist in fremden Angelegenheiten sehr weise; überklug.

Lat.: Ille pediculis calceos faceret vel indueret. (Bebel.)

*141 Er kann keine Laus erknipsen.

Holl.: Hij poot eene luis in zijn eigen pels. (Harrebomée, II, 41.)

*142 Er kriecht wie eine Laus auf einer Theertonne.

Kommt bei allen seinen Bestrebungen nicht vorwärts.

*143 Er lässt jhm (sich) die Lauss vber die Leber lauffen.Herberger, I, 810; Eiselein, 412; Lohrengel, II, 136; Frischbier2, 3236; Braun, I, 2181.

Holl.: Er loopt hem eene luis over zijne lever. (Harrebomée, II, 40.)

*144 Er liess keine Lauss umbsunst trincken.Sutor, 31.

Lat.: De alieno liberalis. (Sutor, 31.)

*145 Er schindet (knickert) die Laus des Balges wegen.Eiselein, 412; Simrock, 6234.

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[[914]/0920] für en andere Schmidte goh. I will dir zeige, wo der Zimberma's Loch g'macht het. I will der zeige, wo d' Katz im Heu lit. I will dir lehre d' Kappe kehre. I will dir no lehre Haber bicke. I will di zum Brunn füere as d' vo sälber lehrst sûfe. I will der gukge. I will der 's Heu dünner schüttle. I will der 's Messerli wider gê. I will der d' Zunge lüpfe. *104 Den Läusen die Köpfe abbeissen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 238. *105 Den Läusen Irrgärten um den Hals anlegen. – Fischart, Gesch. Spott auf die hohen Halskrausen. *106 Den leusen ein stelz machen. – Franck, II, 97a; Schottel, 1121b; Kloster, VIII, 235; Murner, Nb., 43. Etwas auf das künstlichste fein ausführen. Bei Joh. Val. Andreae, Das gute Leben eines rechtschaffenen Dieners Gottes, herausgegeben von Laurent in Vilmar's Pastoral-theolog. Blättern, 1864, Hft. 4, S. 201, V. 99. Spott auf Putzsucht und Modethorheit, namentlich geiselt Murner die hohen Halskragen. „Wir armen leuss auch müssen klagen, das man an den hembdenkragen getter, leitern neget an, das vnser kein drauff kummen kann.“ „Die leuss hond ein gerechtigkeit, wan jn die hitz zu gross wolt sein an dem leib im busen dein, das sie steigen durch die falt auf das goller oben sitzen vnd nit ersticken von der hitzen. Doch will mans yetz nim steigen lon.“ Der Halskragen schliesst so fest, dass die armen Geschöpfe nicht durch können. Murner gibt ihnen nun Anweisung, wie sie an die frische. Luft kommen können und sagt dann: „Jr leuss hond jr mich wol vernummen, so braucht, als ichs euch hab erdacht, die steltzen, die ich hab gemacht.“ (Kloster, IV, 722.) „... Nachdem man in Vngarn gezogen, da haben sie für die Leuss keinen bessern fund können erdencken, als Irrgärten vmb den Halss, dass sie also darinnen verirreten, vnd. sie zufrieden liessen. Darumb verzäunt man heut diese Kraussbüsch doppelhoch u. s. w.“ (Fischart Gesch., im Kloster, VIII, 208.) Lat.: Pediculis calceos faceret. (Binder II, 2525.) *107 Diar as ham a Lüüs aauer a Liwwer loffet. (Amrum.) – Haupt, VIII, 553, 42. Es ist ihm eine Laus über die Leber gelaufen. *108 Die eigenen Läuse beissen ihn. Holl.: Zijne eigene luizen bijten hem. (Harrebomée, II, 31.) *109 Die laus ist yn grind kommen. – Luther's Ms.; Luther's Tischr., 411b. *110 Die Laus über die Leber laufen lassen. – Schottel, 1126a. Zornig werden. *111 Die Läuse im Grinde suchen. – Murner, Nb., 89. „Wir mochten nimmer hübsche kindt vnd suchten beide die leuss im grindt.“ (Kloster, IV, 862.) *112 Die Läuse mahnen um die Zinsen. (Schles.) – Weinhold, 109. Zu jemand, der sich wegen Läusen kratzt, mit seltsamer Umkehr des zwischen Wirth und Miethern bestehenden Rechtsverhältnisses. *113 Die Läuse sollen ihm nicht erfrieren. Von jemand, der die Kopfbedeckung nicht abnimmt. In der Gegend von Königsberg vernimmt man die Bedeutung: Jung, häst Angst, dat di de Lües terfrêre? *114 Die Läuse werden den Schnupfen kriegen. – Frischbier2, 2324. *115 Die Läuse werden sich erkälten. – Frischbier2, 2324. Wenn jemand die Kopfbedeckung nicht abnimmt. *116 Die Lauss iss ehm schun an (in den) Grind kummen. – Robinson, 377; Gomolcke, 343. *117 Die Lauss leufft jhm vber den Grînd. – Herberger, I, 2, 861. *118 Die Leuss sollen dich noch fressen. – Henisch, 1213, 23. Er wird elendiglich umkommen. Frz.: Il mourra sur in fumier. (Kritzinger, 337b.) Lat.: In squallore et pedore consenescas. (Henisch, 1213, 24.) *119 Do äs de Laus än de Grängd kun (gekommen). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 327, 291. *120 Do könd ich mer Loise in Peltz setzen. – Robinson, 314. *121 Dor kann kene Lûs mehr uphaken. – Dähnert, 289a. So abgetragen, kahl ist der Rock. *122 Du kannst mi kên Lus abstarven lat'n. – Bueren, 331; Eichwald, 1242; Frommann, IV, 286, 408; Kern, 753; Hauskalender, III. Ironische Herausforderung, um zu sagen: Du kannst mir nichts anhaben; ähnlich wie der Herzog von Altenburg zum Ritter Kunz von Kaufungen sprach: „Mein lieber Kunz, siehe zu, dass du mir die Fische im Teiche nicht verbrennst.“ (S. Fischteich und die Berichtigung zu Fisch 176 im Vorwort, I, LIV.) *123 Du möchtest von an ieda Laus a Biagl. (Oberösterreich.) Du möchtest von jeder Laus ein Biegl, ein Flügelchen. Zu einem Menschen, der sehr genäschig ist. *124 Eine Laus im Ohr haben. – Körte, 3721d. Ein böses Gewissen. *125 Einem die Läuse runter machen. – Jer. Gotthelf, Käthi, 86. *126 Einem Läuse hinter die Ohren setzen. – Jer. Gotthelf, Leiden, I, 147. *127 Em 'ne Lûs unner'n Perück setten. – Lyra, 105. *128 Er hanget wie-ne Lûs an ere Jüppe. – Sutermeister, 96. Er hat grosse Noth, sich durchzuschlagen. Von Armen, Heruntergekommenen, in Noth Gerathenen, Verarmten u. s. w. hat Sutermeister als in der Schweiz üblich noch folgende sprichwörtliche Redensarten angeführt: De Späck wird do nid tüf. Du isst me nüt as Schnitz. Er het e kurzes Kämi. Er kunnt um Hudel und Hab. Er ka si Vermöge im ene Hund am Schwanz hänke. Er hät en Hund em d' Schulde frisst. Er hät en Hund won em 's grau Brod frisst. Er hett's e Mûs ûsg'woge so wer er abegheit. Er het en Titel ohne Mittel. Er het die best Irichtig (Einrichtung), nu ka Mehl zum Bache. Er ist um Sack' und Bändel ko. *129 Er hat keine Laus im Vermögen. Holl.: Hij heeft niet ééne luis in de mars. (Harrebomée, II, 40.) *130 Er hat sich Läuse in den Pelz gesetzt. – Frischbier2, 2325; Kloster, VIII, 300; Lohrengel, I, 447. *131 Er het's wie d' Lus im Ermel, die nit weiss, wo sie ane will. (Solothurn.) – Schild, 86, 346. Von einem unschlüssigen, unsteten Charakter. *132 Er ist aus den Läusen heraus. Aus gewissen unangenehmen Verhältnissen. *133 Er ist dort zu Haus wie eine Laus im Nagelkasten. Müss viel Noth leiden. *134 Er ist nicht fünf lahme Läus' werth. (Königsberg.) *135 Er ist nit einer lauss werdt. – Franck, II, 53b; Tappius, 53b. Lat.: Nec uno dignus. (Tappius, 105a.) *136 Er ist voller leuse. – Tappius, 32a. *137 Er ist wie eine Laus auf dem Kamme. Sein Leben ist in augenscheinlicher Gefahr. Holl.: Hij is zoo veeg als een luis op een kam. (Harrebomée, II, 41.) *138 Er ist wie eine Laus in der Ruf1. (Nürtingen.) 1) Wundschorf. – In steter Unruhe. *139 Er kan einer ieden lauss ein steltzen machen. – Franck, I, 79a. u. 121b; Gruter, I, 29; Sutor, 364; Kloster, VIII, 235; Mayer, I, 149; Simrock, 6229; Braun, I, 2182. *140 Er kann jeder Laus Stelzen machen und allen Gänsen Hufeisen anlegen. Von Listigen oder Ueberklugen. Er fliesst von gutem Rathe über, ist in fremden Angelegenheiten sehr weise; überklug. Lat.: Ille pediculis calceos faceret vel indueret. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [914]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/920>, abgerufen am 26.11.2024.