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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 37 Das Leben ist ein steter Streit. - Petri, II, 67.

38 Das Leben ist ein Traum.

Mhd.: Allez mein leben ist ein troum. (Wigalois.) - Irdisch leben daz ist ein troum. (H. Damen.) - Unsir leben ist ein troum. (Martina.) (Zingerle, 87.)

Holl.: Het leven is een droom. (Harrebomee, II, 19.)

Lat.: Vita hominum nil est aliud, quam fabula quaedam. (Binder II, 3581.)

39 Das Leben ist ein Wind. - Schulze, 23.

Lat.: Ventus est vita mea.

40 Das Leben ist eine Gebirgsreise.

Die Russen: Das Leben ist keine Reise durch eine Ebene. Und: Das Leben ist eine Reise mit Hindernissen. (Cahier, 2019, 204.)

41 Das Leben ist eine Mahlzeit, wenn's Essen am besten schmeckt, soll man aufhören. - Zinkgref, III, 347.

42 Das Leben ist eine Wanderschaft, sagte der Handwerksbursche, als er funfzig Jahre gelaufen war.

Engl.: La vie n'est qu'un passage, as the beadle said who passed his life in Burlington Arcade. (Hagen, 104, 27.)

Lat.: Vita hominis peregrinatio. (Seybold, 641.)

43 Das Leben ist geliehen Gut.

Die Araber: Das Leben ist eine Quarantäne fürs Paradies. Und: Die Güter dieser Welt gehören uns nur zum Niessbrauch; der Körper ist nur ein gemiethetes Kleid, das Leben nur ein Gasthaus. (Reinsberg II, 149.)

Mhd.: Leip, sele unde guot ist allez lehen, swie man tuot. (Freidank.) - Leip unde guot daz ist von got ein lehen. (Ditm. von Lezzer.) (Zingerle, 87.)

Lat.: Homo vitae accommodatus, non donatus.

Schwed.: Lifwet är längods. (Grubb, 422.)

44 Das Leben ist halb (bald) Lust, halb (bald) Trauerspiel.

Lat.: Tragico-comoedia vita est. (Seybold, 608.) - Vita hominis comoedia, cujus ultimus actus in morte peragitur. (Chaos, 1067.)

45 Das Leben ist kurz, das Wissen (die Kunst) lang. - Eiselein, 413; Lohrengel, I, 113; Braun, I, 2587.

Engl.: Life is short, art is long. (Eiselein, 403.)

Lat.: Ars longa vita brevis. (Binder I, 86; II, 241; Lehmann, 186, 39; Philippi, I, 41; II, 257; Wiegand, 59; Seybold, 37 u. 640; Eiselein, 403; Sutor, 748.)

46 Das leben ist lang vnnd kurtz, danachs einer ergreiffet. - Franck, I, 72b; Lehmann, II, 59, 39.

Lat.: Vita misero longa, felici brevis. (Franck, I, 72b.)

47 Das Leben ist mehr als die Kleidung.

Dän.: Livet er kierere end klaederne, ja end og god set. (Prov. dan., 388.)

48 Das Leben ist schön, aber kostspielig. - Simrock, 12366.

In Ulm: 'S Leaba ist schö, aber koschpielig.

49 Das Leben ist schon halb vorbei, eh' man weiss, was Leben sei. - Struve, II, 10.

50 Das Leben ist süss.

Nach Goethe eine angenehme Gewohnheit.

Engl.: Life is sweet. (Bohn II, 110.)

Holl.: Het leven is zoet. (Harrebomee, II, 19.)

51 Das Leben ist voll eitler Sorgen.

Lat.: O curas hominum! o quantum est in rebus inane. (Persius.) (Egeria, 193; Philippi, I, 61.)

52 Das Leben ist warm und kalt der Tod. - Simrock, 11185.

53 Das Leben ist zu kurz für viele Proben, was unten wird gefehlt, das wird gerichtet oben. - Caspari, 3.

Lat.: Regula virtutum pulcherrima vita docentis. (Philippi, II, 153.)

54 Das Leben ist zur Arbeit, im Grabe können wir lange genug ruhen.

Holl.: Die u heeft gegund het leven, dien moet ge ook de tiende geven. (Harrebomee, II, 19.) - Het leven is, om te arbeiden; als de dood komt, kunt gij lang genoeg slapen. (Harrebomee, II, 19.)

Lat.: In vita nulla est intercapedo miseriae. (Cicero.) (Philippi, I, 209.)

55 Das Leben lob' am Ende und am Abend klatsch' in die Hände.

56 Das Leben misst nur eine Spanne, aber die Hoffnung geht darüber hinaus.

Lat.: Vitae summa, brevis spem nos vetat inchoare longam. (Horaz.) (Seybold, 64; Philippi, II, 257.)

57 Das Leben nehmen ist leicht, aber wer will es wiedergeben.

58 Das leben ohne frewde ist wie ein weiter Weg ohn eine Herberge. - Henisch, 1216, 35.

Lat.: Vita sine festivitate est longa via sine diversoriis. (Henisch, 1216, 36.)

[Spaltenumbruch] 59 Das Leben soll der Lehre gleichen.

Dän.: Lev som du laerer. (Prov. dan., 373.)

60 Das Leben thut dem schatten gleichen, wans am besten ist, thuts weichen.

Lat.: Vita breuis, uelut umbra leuis sic annihilatur, sic uadit, subitoque cadit dum stare putatur. (Loci comm., 84.)

Schwed.: Lifwet är blott ett langods. (Wensell, 41.)

61 Das Leben verschwind't, wie Rauch im Wind.

Lat.: Ipsum quod viveit veluti rapidissimus amnis, qui sursum exoriens semper ad ima fluit. (Chaos, 1070.)

62 Das Leben von Gott, das Essen von Hof. - Sutor, 156.

Lat.: Equus me portat, alit me rex. (Sutor, 156.)

63 Das Leben wirkt mehr als die Lehre.

Wir folgen in unsern Handlungen mehr dem Beispiel anderer als deren Vorstellungen.

Dän.: Vi leve ei efter forskrifter, men exempler. (Prov. dan., 182.)

64 Das unordentliche Leben der Leute ist das Wohlleben der Aerzte.

65 Dat is en Leben in de Marsch, Alldag Speckpannkoken und Hühnersupp to Vesperkost. - Diermissen, 63.

66 Dat 's 'n Leben, säd' de Deern, da kreg se en Kind. (Flensburg.) - Hoefer, 234.

67 Dat 's 'n Leben, säd' de Jung, dor bet de Hund 'n Voss dod. - Hoefer, 507.

68 Der führt ein schlechtes Leben, der sich nicht bessert.

Frz.: Mal vit, qui ne s'amende. (Lendroy, 28.)

69 Der uns gab das Leben, wird auch Brot und Kleider geben.

Lat.: Vitae dator et dator escae est deus. (Philippi, II, 257.)

70 Der uns gab das Leben, wird uns auch zu kauen geben.

Dän.: Man har ei livet af sig selv, saa ei heller livets velstand. (Prov. dan., 388.)

71 Ders leben veracht, förcht den todt nit. - Franck, I, 156a; Lehmann, II, 68, 1.

72 Des (zeitlichen) lebens aussgang ist des (ewigen) lebens eingang. - Henisch, 1429, 59; Petri, I, 23.

73 Des schönsten Lebens Ende ist der blasse Tod.

Frz.: Ou ceste vie prend fin commence mort ou joye sans fin. (Leroux, II, 276.)

74 Diss kurtze leben verschwind wie ein blum oder wind. - Henisch, 430, 9.

75 Diss Leben lässt nicht glidgantz1 seyn. - Henisch, 1649, 36.

1) Dies Wort, das Henisch durch integrum, perfectum. ratione partium erklärt, ist leider aus dem Neuhochdeutschen verschwunden, um fremden Ausdrücken Platz zu machen oder durch Umschreibungen schwerfällig ersetzt zu werden. Als Beispiel der Anwendung mag hier aus Henisch (a. a. O.) noch stehen: "Es muss alles erarnet vnd erfochten sein, vnd soll nit glidgantz vnd recht zugehen auff Erden." (S. Ort.)

76 Durch nauchtern Leben wird man alt, durch Füllerey erstirbt man bald. - Lehmann, II, 74, 104.

77 E Lewe ohn Lew öss wie e Hund ohn Zagel. (Insterburg.) - Frischbier2, 2342.

78 E Lewe ohn Lew öss wie e Hund ver e Grosche. - Frischbier2, 2342.

79 Eh' man das Leben kennt, ist es halb verrennt. - Eiselein, 414.

80 Ehe man weiss, was Leben sei, ist das Leben schon halb vorbei. - Körte, 3724.

Frz.: La vie est demi usee, avant qu'on sache ce qu'est vie. - Les quatre ages se passent sans savoir qu'on y passe. (Masson, 225.)

81 Ein böses Leben führt zu keinem guten Ende.

Böhm.: Ze zleho zivobyti neni dobreho vyjiti. (Celakovsky, 134.)

82 Ein böss Leben ist niemand schädlicher denn dem, der es führet. - Petri, II, 171.

Lat.: Non est malum vivere, sed male vivere. (Chaos, 1067.)

83 Ein ehrloss leben vnd armut sind für den Neid hart gut. - Henisch, 810, 12; Petri, III, 5.

84 Ein fettes Leben macht ein mager Testament.

Holl.: Een lekker leven maakt een mager testament. (Harrebomee, II, 19.)

[Spaltenumbruch] 37 Das Leben ist ein steter Streit.Petri, II, 67.

38 Das Leben ist ein Traum.

Mhd.: Allez mîn leben ist ein troum. (Wigalois.) – Irdisch leben daz ist ein troum. (H. Damen.) – Unsir leben ist ein troum. (Martina.) (Zingerle, 87.)

Holl.: Het leven is een droom. (Harrebomée, II, 19.)

Lat.: Vita hominum nil est aliud, quam fabula quaedam. (Binder II, 3581.)

39 Das Leben ist ein Wind.Schulze, 23.

Lat.: Ventus est vita mea.

40 Das Leben ist eine Gebirgsreise.

Die Russen: Das Leben ist keine Reise durch eine Ebene. Und: Das Leben ist eine Reise mit Hindernissen. (Cahier, 2019, 204.)

41 Das Leben ist eine Mahlzeit, wenn's Essen am besten schmeckt, soll man aufhören.Zinkgref, III, 347.

42 Das Leben ist eine Wanderschaft, sagte der Handwerksbursche, als er funfzig Jahre gelaufen war.

Engl.: La vie n'est qu'un passage, as the beadle said who passed his life in Burlington Arcade. (Hagen, 104, 27.)

Lat.: Vita hominis peregrinatio. (Seybold, 641.)

43 Das Leben ist geliehen Gut.

Die Araber: Das Leben ist eine Quarantäne fürs Paradies. Und: Die Güter dieser Welt gehören uns nur zum Niessbrauch; der Körper ist nur ein gemiethetes Kleid, das Leben nur ein Gasthaus. (Reinsberg II, 149.)

Mhd.: Lîp, sêle unde guot ist allez lêhen, swie man tuot. (Freidank.) – Lîp unde guot daz ist von got ein lêhen. (Ditm. von Lezzer.) (Zingerle, 87.)

Lat.: Homo vitae accommodatus, non donatus.

Schwed.: Lifwet är längods. (Grubb, 422.)

44 Das Leben ist halb (bald) Lust, halb (bald) Trauerspiel.

Lat.: Tragico-comoedia vita est. (Seybold, 608.) – Vita hominis comoedia, cujus ultimus actus in morte peragitur. (Chaos, 1067.)

45 Das Leben ist kurz, das Wissen (die Kunst) lang.Eiselein, 413; Lohrengel, I, 113; Braun, I, 2587.

Engl.: Life is short, art is long. (Eiselein, 403.)

Lat.: Ars longa vita brevis. (Binder I, 86; II, 241; Lehmann, 186, 39; Philippi, I, 41; II, 257; Wiegand, 59; Seybold, 37 u. 640; Eiselein, 403; Sutor, 748.)

46 Das leben ist lang vnnd kurtz, danachs einer ergreiffet.Franck, I, 72b; Lehmann, II, 59, 39.

Lat.: Vita misero longa, felici brevis. (Franck, I, 72b.)

47 Das Leben ist mehr als die Kleidung.

Dän.: Livet er kierere end klæderne, ja end og god set. (Prov. dan., 388.)

48 Das Leben ist schön, aber kostspielig.Simrock, 12366.

In Ulm: 'S Leaba ist schö, aber koschpielig.

49 Das Leben ist schon halb vorbei, eh' man weiss, was Leben sei.Struve, II, 10.

50 Das Leben ist süss.

Nach Goethe eine angenehme Gewohnheit.

Engl.: Life is sweet. (Bohn II, 110.)

Holl.: Het leven is zoet. (Harrebomée, II, 19.)

51 Das Leben ist voll eitler Sorgen.

Lat.: O curas hominum! o quantum est in rebus inane. (Persius.) (Egeria, 193; Philippi, I, 61.)

52 Das Leben ist warm und kalt der Tod.Simrock, 11185.

53 Das Leben ist zu kurz für viele Proben, was unten wird gefehlt, das wird gerichtet oben.Caspari, 3.

Lat.: Regula virtutum pulcherrima vita docentis. (Philippi, II, 153.)

54 Das Leben ist zur Arbeit, im Grabe können wir lange genug ruhen.

Holl.: Die u heeft gegund het leven, dien moet ge ook de tiende geven. (Harrebomée, II, 19.) – Het leven is, om te arbeiden; als de dood komt, kunt gij lang genoeg slapen. (Harrebomée, II, 19.)

Lat.: In vita nulla est intercapedo miseriae. (Cicero.) (Philippi, I, 209.)

55 Das Leben lob' am Ende und am Abend klatsch' in die Hände.

56 Das Leben misst nur eine Spanne, aber die Hoffnung geht darüber hinaus.

Lat.: Vitae summa, brevis spem nos vetat inchoare longam. (Horaz.) (Seybold, 64; Philippi, II, 257.)

57 Das Leben nehmen ist leicht, aber wer will es wiedergeben.

58 Das leben ohne frewde ist wie ein weiter Weg ohn eine Herberge.Henisch, 1216, 35.

Lat.: Vita sine festivitate est longa via sine diversoriis. (Henisch, 1216, 36.)

[Spaltenumbruch] 59 Das Leben soll der Lehre gleichen.

Dän.: Lev som du lærer. (Prov. dan., 373.)

60 Das Leben thut dem schatten gleichen, wans am besten ist, thuts weichen.

Lat.: Vita breuis, uelut umbra leuis sic annihilatur, sic uadit, subitoque cadit dum stare putatur. (Loci comm., 84.)

Schwed.: Lifwet är blott ett långods. (Wensell, 41.)

61 Das Leben verschwind't, wie Rauch im Wind.

Lat.: Ipsum quod vivît veluti rapidissimus amnis, qui sursum exoriens semper ad ima fluit. (Chaos, 1070.)

62 Das Leben von Gott, das Essen von Hof.Sutor, 156.

Lat.: Equus me portat, alit me rex. (Sutor, 156.)

63 Das Leben wirkt mehr als die Lehre.

Wir folgen in unsern Handlungen mehr dem Beispiel anderer als deren Vorstellungen.

Dän.: Vi leve ei efter forskrifter, men exempler. (Prov. dan., 182.)

64 Das unordentliche Leben der Leute ist das Wohlleben der Aerzte.

65 Dat is en Leben in de Marsch, Alldag Speckpannkoken und Hühnersupp to Vesperkost.Diermissen, 63.

66 Dat 's 'n Leben, säd' de Deern, da krêg se en Kind. (Flensburg.) – Hoefer, 234.

67 Dat 's 'n Leben, säd' de Jung, dôr bêt de Hund 'n Voss dôd.Hoefer, 507.

68 Der führt ein schlechtes Leben, der sich nicht bessert.

Frz.: Mal vit, qui ne s'amende. (Lendroy, 28.)

69 Der uns gab das Leben, wird auch Brot und Kleider geben.

Lat.: Vitae dator et dator escae est deus. (Philippi, II, 257.)

70 Der uns gab das Leben, wird uns auch zu kauen geben.

Dän.: Man har ei livet af sig selv, saa ei heller livets velstand. (Prov. dan., 388.)

71 Ders leben veracht, förcht den todt nit.Franck, I, 156a; Lehmann, II, 68, 1.

72 Des (zeitlichen) lebens aussgang ist des (ewigen) lebens eingang.Henisch, 1429, 59; Petri, I, 23.

73 Des schönsten Lebens Ende ist der blasse Tod.

Frz.: Où ceste vie prend fin commence mort ou joye sans fin. (Leroux, II, 276.)

74 Diss kurtze leben verschwind wie ein blum oder wind.Henisch, 430, 9.

75 Diss Leben lässt nicht glidgantz1 seyn.Henisch, 1649, 36.

1) Dies Wort, das Henisch durch integrum, perfectum. ratione partium erklärt, ist leider aus dem Neuhochdeutschen verschwunden, um fremden Ausdrücken Platz zu machen oder durch Umschreibungen schwerfällig ersetzt zu werden. Als Beispiel der Anwendung mag hier aus Henisch (a. a. O.) noch stehen: „Es muss alles erarnet vnd erfochten sein, vnd soll nit glidgantz vnd recht zugehen auff Erden.“ (S. Ort.)

76 Durch nûchtern Leben wird man alt, durch Füllerey erstirbt man bald.Lehmann, II, 74, 104.

77 E Lewe ohn Lêw öss wie e Hund ohn Zagel. (Insterburg.) – Frischbier2, 2342.

78 E Lewe ohn Lêw öss wie e Hund ver e Grosche.Frischbier2, 2342.

79 Eh' man das Leben kennt, ist es halb verrennt.Eiselein, 414.

80 Ehe man weiss, was Leben sei, ist das Leben schon halb vorbei.Körte, 3724.

Frz.: La vie est demi usée, avant qu'on sache ce qu'est vie. – Les quatre âges se passent sans savoir qu'on y passe. (Masson, 225.)

81 Ein böses Leben führt zu keinem guten Ende.

Böhm.: Ze zlého živobytí neni dobrého vyjití. (Čelakovsky, 134.)

82 Ein böss Leben ist niemand schädlicher denn dem, der es führet.Petri, II, 171.

Lat.: Non est malum vivere, sed male vivere. (Chaos, 1067.)

83 Ein ehrloss leben vnd armut sind für den Neid hart gut.Henisch, 810, 12; Petri, III, 5.

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[[919]/0925] 37 Das Leben ist ein steter Streit. – Petri, II, 67. 38 Das Leben ist ein Traum. Mhd.: Allez mîn leben ist ein troum. (Wigalois.) – Irdisch leben daz ist ein troum. (H. Damen.) – Unsir leben ist ein troum. (Martina.) (Zingerle, 87.) Holl.: Het leven is een droom. (Harrebomée, II, 19.) Lat.: Vita hominum nil est aliud, quam fabula quaedam. (Binder II, 3581.) 39 Das Leben ist ein Wind. – Schulze, 23. Lat.: Ventus est vita mea. 40 Das Leben ist eine Gebirgsreise. Die Russen: Das Leben ist keine Reise durch eine Ebene. Und: Das Leben ist eine Reise mit Hindernissen. (Cahier, 2019, 204.) 41 Das Leben ist eine Mahlzeit, wenn's Essen am besten schmeckt, soll man aufhören. – Zinkgref, III, 347. 42 Das Leben ist eine Wanderschaft, sagte der Handwerksbursche, als er funfzig Jahre gelaufen war. Engl.: La vie n'est qu'un passage, as the beadle said who passed his life in Burlington Arcade. (Hagen, 104, 27.) Lat.: Vita hominis peregrinatio. 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(Binder I, 86; II, 241; Lehmann, 186, 39; Philippi, I, 41; II, 257; Wiegand, 59; Seybold, 37 u. 640; Eiselein, 403; Sutor, 748.) 46 Das leben ist lang vnnd kurtz, danachs einer ergreiffet. – Franck, I, 72b; Lehmann, II, 59, 39. Lat.: Vita misero longa, felici brevis. (Franck, I, 72b.) 47 Das Leben ist mehr als die Kleidung. Dän.: Livet er kierere end klæderne, ja end og god set. (Prov. dan., 388.) 48 Das Leben ist schön, aber kostspielig. – Simrock, 12366. In Ulm: 'S Leaba ist schö, aber koschpielig. 49 Das Leben ist schon halb vorbei, eh' man weiss, was Leben sei. – Struve, II, 10. 50 Das Leben ist süss. Nach Goethe eine angenehme Gewohnheit. Engl.: Life is sweet. (Bohn II, 110.) Holl.: Het leven is zoet. (Harrebomée, II, 19.) 51 Das Leben ist voll eitler Sorgen. Lat.: O curas hominum! o quantum est in rebus inane. (Persius.) 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Lat.: Vita sine festivitate est longa via sine diversoriis. (Henisch, 1216, 36.) 59 Das Leben soll der Lehre gleichen. Dän.: Lev som du lærer. (Prov. dan., 373.) 60 Das Leben thut dem schatten gleichen, wans am besten ist, thuts weichen. Lat.: Vita breuis, uelut umbra leuis sic annihilatur, sic uadit, subitoque cadit dum stare putatur. (Loci comm., 84.) Schwed.: Lifwet är blott ett långods. (Wensell, 41.) 61 Das Leben verschwind't, wie Rauch im Wind. Lat.: Ipsum quod vivît veluti rapidissimus amnis, qui sursum exoriens semper ad ima fluit. (Chaos, 1070.) 62 Das Leben von Gott, das Essen von Hof. – Sutor, 156. Lat.: Equus me portat, alit me rex. (Sutor, 156.) 63 Das Leben wirkt mehr als die Lehre. Wir folgen in unsern Handlungen mehr dem Beispiel anderer als deren Vorstellungen. Dän.: Vi leve ei efter forskrifter, men exempler. (Prov. dan., 182.) 64 Das unordentliche Leben der Leute ist das Wohlleben der Aerzte. 65 Dat is en Leben in de Marsch, Alldag Speckpannkoken und Hühnersupp to Vesperkost. – Diermissen, 63. 66 Dat 's 'n Leben, säd' de Deern, da krêg se en Kind. (Flensburg.) – Hoefer, 234. 67 Dat 's 'n Leben, säd' de Jung, dôr bêt de Hund 'n Voss dôd. – Hoefer, 507. 68 Der führt ein schlechtes Leben, der sich nicht bessert. Frz.: Mal vit, qui ne s'amende. (Lendroy, 28.) 69 Der uns gab das Leben, wird auch Brot und Kleider geben. Lat.: Vitae dator et dator escae est deus. (Philippi, II, 257.) 70 Der uns gab das Leben, wird uns auch zu kauen geben. Dän.: Man har ei livet af sig selv, saa ei heller livets velstand. (Prov. dan., 388.) 71 Ders leben veracht, förcht den todt nit. – Franck, I, 156a; Lehmann, II, 68, 1. 72 Des (zeitlichen) lebens aussgang ist des (ewigen) lebens eingang. – Henisch, 1429, 59; Petri, I, 23. 73 Des schönsten Lebens Ende ist der blasse Tod. Frz.: Où ceste vie prend fin commence mort ou joye sans fin. (Leroux, II, 276.) 74 Diss kurtze leben verschwind wie ein blum oder wind. – Henisch, 430, 9. 75 Diss Leben lässt nicht glidgantz1 seyn. – Henisch, 1649, 36. 1) Dies Wort, das Henisch durch integrum, perfectum. ratione partium erklärt, ist leider aus dem Neuhochdeutschen verschwunden, um fremden Ausdrücken Platz zu machen oder durch Umschreibungen schwerfällig ersetzt zu werden. Als Beispiel der Anwendung mag hier aus Henisch (a. a. O.) noch stehen: „Es muss alles erarnet vnd erfochten sein, vnd soll nit glidgantz vnd recht zugehen auff Erden.“ (S. Ort.) 76 Durch nûchtern Leben wird man alt, durch Füllerey erstirbt man bald. – Lehmann, II, 74, 104. 77 E Lewe ohn Lêw öss wie e Hund ohn Zagel. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [919]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/925>, abgerufen am 27.11.2024.