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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] *261 Der ist gut, um Essig zu machen.

Frz.: Qu'il est bon a faire une enseigne a biere. (Leroux, II, 300.)

*262 Der ist gut zum Galgenschwengel.

*263 Du bist so gut, wenn dich nur die Läuse (Schnecken) nicht fressen. - Kirchhofer, 290.

*264 Du must es also für gut nemmen, biss es einmal besser wirt. - Tappius, 123b.

*265 Einem etwas zu gut halten.

Es ihm übersehen, nicht übel deuten.

*266 Einer ist so gut als der ander. - Henisch, 1794, 56.

*267 Er hält zweierlei für gut: was seinem Maule wohl und anderer Beutel übel thut.

*268 Er hat der guet. (Solothurn.) - Schild, 72, 171.

Ist guter Dinge, guter Laune.

*269 Er hat heut den guten. - Eiselein, 264.

Nämlich Tag, Humor.

*270 Er hat's so guet wiene Herre-Huug. (Solothurn.) - Schild, 85, 324.

*271 Er ist gut ab.

Eine amerikanische Redensart, welche eine gewisse Stufe auf der Erwerbs- und Wohlstandsleiter bezeichnet. Die unterste Stufe wird durch die Redensart bestimmt: Er macht sein Leben, d. i. er verdient so viel als er zu seinem Lebensunterhalte braucht. Verdient er etwas mehr, so sagt man: Er macht gut aus. Auf einer höhern Stufe steht derjenige, welcher schon gut ausgemacht hat; von ihm heisst es: Er ist gut ab. Eine wieder höhere Stufe ist: Er macht Geld; er hat so viel übrig, dass er Kapital anlegt. Dann heisst es: Der Mann ist so und so viel werth. (Vgl. Atlantische Studien. Von Deutschen in Amerika, Göttingen 1853, II, 24.)

*272 Er ist gut im Strumpf. - Jer. Gotthelf, Leiden und Freuden eines Schulmeisters (Berlin 1848), III, 3.

Er weiss, er versteht was.

*273 Er ist gut, um einen Lump zu flicken.

Holl.: Gij zijt een goede, om een kwade te lappen. (Harrebomee, I, 249a.)

*274 Er ist gut; wär' er aber ein Fischlein, man würde den Kopf der Katze vorwerfen.

Vom Gutherzigen, der aber zugleich eigensinnig und darum lästig ist.

Holl.: Al is hij goed, men vindt wel beter. (Harrebomee, I, 249a.) - Hij is goed, maar was hij en vischje, men zou het hoofdje voor de kat werpen. (Harrebomee, I, 24.)

*275 Er ist gut; wenn er schläft, so beisst er nicht.

Dän.: Han giorde ingen godt, uden een, som gik graedende fra ham. (Prov. dan., 248.)

Holl.: Gij zijt goed, maar gij moet slapen. - Hij is wel goed, als hij slaapt, dan bijt hij niet. - Hij is zoo goed, dat hij niet deugt. (Harrebomee, I, 249.)

Span.: Es tan bueno que a serlo mas no valiera nada. (Cahier, 3249.)

*276 Er ist gut wie die lieb Stund. (Luzern.)

*277 Er ist gut wie ein Kind. - Struve, II, 8.

Von der Güte der Kindesnatur entlehnt. Der Franzose nennt einen recht guten Menschen: Gut wie 's Brot. Der Holländer sagt: Er ist gut wie Brot und Wein. Man könnte ihm gemahlenes Gold anvertrauen. Man könnte eine Kirche auf ihn bauen. Der Venetier: Er ist brav wie Gold. Der Toscaner: Er ist die Güte der Welt. Der Chinese, welcher dem Jaspis einen hohen Werth beilegt, sagt: Er ist ein Mensch wie Jaspis. (Reinsberg II, 116.)

*278 Er ist mir nicht zu gut dazu.

*279 Er ist so gut wie der Hung-Uli. - Kirchhofer, 262.

*280 Er kan gut vnd böss allermeyst. - Tappius, 210b.

*281 Er kan gut vnd böss beyde wol. - Tappius, 210b.

Lat.: Novit mala et bona. (Tappius, 210b.)

*282 Er maint es gut, es wills aber niemand gut verstehen. - Henisch, 1795, 32.

*283 Er nimmt für gut, dass man ihm auf den Bratspiess macht.

Wer gern tanzt, dem ist leicht gepfiffen.

*284 Er thut kein gut, man erschwing jhm denn die Haut wie einem nussbaum. - Franck, II, 61a; Henisch, 1795, 34; Körte, 2699.

*285 Er thut sich was zu gut.

*286 Er will für gut gelten.

Holl.: Die mag wel voor goed doorgaan. (Harrebomee, I, 249a.)

*287 Es ist gut für den blauen Husten. - Kirchhofer, 242.

*288 Es ist gut genug, biss es besser wird. - Henisch, 1795, 45.

[Spaltenumbruch] *289 Es ist gut genug für Seesoldaten, wenn's die Matrosen nur glauben.

*290 Es muss gut sein, bis es besser wird.

Lat.: Durate, et vosmet rebus servate secundis. - Non, si male nunc, et olim sic erit. - Ut quimus, quando ut volumus non licet.

*291 Es wäre gut Teufel nach ihm malen.

*292 Es wird gut werden, er macht lang daran. - Lehmann, II, 134, 33.

*293 Es wird schon gut, bis d' heurathst oder stirbst. (Oberösterreich.)

So sagen Aeltern scherzhaft beschwichtigend zu Kindern, welche über eine unerhebliche Verwundung oder einen geringen Schmerz klagen.

*294 Et es got, dat ich nit vun Hotzocker ben. (Köln.)

Wird gesagt, wenn es stark regnet.

*295 Gut und schlecht durcheinander wie 's Zinsgetreide.

Frz.: L'un bon et l'autre mauvais comme chapon de rente. (Leroux, I, 98.)

*296 Hai es so guet as de Däed, dai häld den einen as den Annern. - (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 60, 77.

*297 Hai is sou gudd, hai dait kainer Flaige1 wat te lehe2. (Attendorn.) - Firmenich, I, 356, 8.

1)Fliege.

2)Zu Leide.

*298 Hest nüd de gute? - Steiger, Sitten, 131.

Zu ergänzen: Laune. Bist du in übler Stimmung?

*299 Hi he't so gud üüs 't Swin üüb Stai (im Schweinstall). (Amrum.) - Haupt, VIII, 368, 305.

*300 Hier ist gut sein, hier lasst uns Hütten bauen. Aus Matth. 17, 4 entstanden.

*301 Ich bin ihm gerade gut genung. - Gomolcke, 12.

*302 Ich bin ihm so gut, dass ich ihn fressen möchte; ich könnte ihn dann hintragen, wohin ich wollte. (Schles.)

*303 Ich bin schu wieder gutt. - Gomolcke, 493.

*304 Ich bin so gut als du bist. - Eyering, III, 51.

*305 Ist's gut, wär's in einem Pfaffen.

*306 Loss es ok gut sein, ich weil'n schunn wider bezoalen. (Schles.) - Frommann, III, 244, 105.

*307 'S is schunt gutt. (Schles.)

Es ist schon gut. Nach der mannichfachen Betonung drohend, ironisch u. s. w.

*308 'T is all god mit in de Winter. (Ostfries.) - Hauskalender, III.

*309 Und das war gut. - Schlosser, Geschichte des 18./19. Jahrhunderts, S. 253.

*310 Wenn der gut ist, dann gibt's mehr.

Holl.: Is deze goed, men vindt er meer. - Is er een goed, God hale ze allen. - Is er een goed, zoo zijn ze allen goed. (Harrebomee, I, 249b.)


Gut (Subst.).

1 Alles gut ist eines andern. - Petri, II, 7.

2 Altes Gut hinter rost'gem Schloss macht neuen Adel mit blankem Tross. (Böhm.)

3 An eines Gutes Ansprach ist kein Verlust. - Klingen, 48 a, 1; Graf, 441, 332.

Wer einen Rechtsanspruch an eine Sache zu haben glaubt und diesen trotz der Weigerung des Verpflichteten geltend machen will, muss klagbar werden. Dabei kann er nichts verlieren als die Processkosten, hat aber die Aussicht, sich in den Besitz des Gegenstandes zu setzen, während der Gegner ausser den Processkosten noch die Sache selbst verlieren kann.

4 An übel gewonnenem Gut hat der dritte Erbe weder Freude noch Muth. - Pistor., 889; Graf, 364, 445.

Lat.: Et male partorum non gaudit tertius haeres. (Seybold, 117 u. 157.)

5 Anderleut Gut - anderleut Sorge. - Simrock, 4127.

6 Anderleut Gut ist gross (schön) Gut.

Holl.: Anderer goed behaagt ons 't meest. (Harrebomee, I, 246b.)

7 Angefailt guet verdenckt man.

Damit drückt Hauer (Liij2), mir unverständlich, dia lateinische Redensart aus: Merx ultronea pultet.

8 Arecht Gat gedat nit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 638.

9 Arecht Gat kit ned on dräten Härn. - Schuster, 639.

10 Auff verzehret Gut leihet der Teuffel keinen Heller nicht. - Petri, II, 27; Mathesy, 327b.

[Spaltenumbruch] *261 Der ist gut, um Essig zu machen.

Frz.: Qu'il est bon à faire une enseigne à bière. (Leroux, II, 300.)

*262 Der ist gut zum Galgenschwengel.

*263 Du bist so gut, wenn dich nur die Läuse (Schnecken) nicht fressen.Kirchhofer, 290.

*264 Du must es also für gut nemmen, biss es einmal besser wirt.Tappius, 123b.

*265 Einem etwas zu gut halten.

Es ihm übersehen, nicht übel deuten.

*266 Einer ist so gut als der ander.Henisch, 1794, 56.

*267 Er hält zweierlei für gut: was seinem Maule wohl und anderer Beutel übel thut.

*268 Er hat der guet. (Solothurn.) – Schild, 72, 171.

Ist guter Dinge, guter Laune.

*269 Er hat heut den guten.Eiselein, 264.

Nämlich Tag, Humor.

*270 Er hat's so guet wiene Herre-Huug. (Solothurn.) – Schild, 85, 324.

*271 Er ist gut ab.

Eine amerikanische Redensart, welche eine gewisse Stufe auf der Erwerbs- und Wohlstandsleiter bezeichnet. Die unterste Stufe wird durch die Redensart bestimmt: Er macht sein Leben, d. i. er verdient so viel als er zu seinem Lebensunterhalte braucht. Verdient er etwas mehr, so sagt man: Er macht gut aus. Auf einer höhern Stufe steht derjenige, welcher schon gut ausgemacht hat; von ihm heisst es: Er ist gut ab. Eine wieder höhere Stufe ist: Er macht Geld; er hat so viel übrig, dass er Kapital anlegt. Dann heisst es: Der Mann ist so und so viel werth. (Vgl. Atlantische Studien. Von Deutschen in Amerika, Göttingen 1853, II, 24.)

*272 Er ist gut im Strumpf.Jer. Gotthelf, Leiden und Freuden eines Schulmeisters (Berlin 1848), III, 3.

Er weiss, er versteht was.

*273 Er ist gut, um einen Lump zu flicken.

Holl.: Gij zijt een goede, om een kwade te lappen. (Harrebomée, I, 249a.)

*274 Er ist gut; wär' er aber ein Fischlein, man würde den Kopf der Katze vorwerfen.

Vom Gutherzigen, der aber zugleich eigensinnig und darum lästig ist.

Holl.: Al is hij goed, men vindt wel beter. (Harrebomée, I, 249a.) – Hij is goed, maar was hij en vischje, men zou het hoofdje voor de kat werpen. (Harrebomée, I, 24.)

*275 Er ist gut; wenn er schläft, so beisst er nicht.

Dän.: Han giorde ingen godt, uden een, som gik grædende fra ham. (Prov. dan., 248.)

Holl.: Gij zijt goed, maar gij moet slapen. – Hij is wel goed, als hij slaapt, dan bijt hij niet. – Hij is zoo goed, dat hij niet deugt. (Harrebomée, I, 249.)

Span.: Es tan bueno que à serlo mas no valiera nada. (Cahier, 3249.)

*276 Er ist gut wie die lieb Stund. (Luzern.)

*277 Er ist gut wie ein Kind.Struve, II, 8.

Von der Güte der Kindesnatur entlehnt. Der Franzose nennt einen recht guten Menschen: Gut wie 's Brot. Der Holländer sagt: Er ist gut wie Brot und Wein. Man könnte ihm gemahlenes Gold anvertrauen. Man könnte eine Kirche auf ihn bauen. Der Venetier: Er ist brav wie Gold. Der Toscaner: Er ist die Güte der Welt. Der Chinese, welcher dem Jaspis einen hohen Werth beilegt, sagt: Er ist ein Mensch wie Jaspis. (Reinsberg II, 116.)

*278 Er ist mir nicht zu gut dazu.

*279 Er ist so gut wie der Hung-Uli.Kirchhofer, 262.

*280 Er kan gut vnd böss allermeyst.Tappius, 210b.

*281 Er kan gut vnd böss beyde wol.Tappius, 210b.

Lat.: Novit mala et bona. (Tappius, 210b.)

*282 Er maint es gut, es wills aber niemand gut verstehen.Henisch, 1795, 32.

*283 Er nimmt für gut, dass man ihm auf den Bratspiess macht.

Wer gern tanzt, dem ist leicht gepfiffen.

*284 Er thut kein gut, man erschwing jhm denn die Haut wie einem nussbaum.Franck, II, 61a; Henisch, 1795, 34; Körte, 2699.

*285 Er thut sich was zu gut.

*286 Er will für gut gelten.

Holl.: Die mag wel voor goed doorgaan. (Harrebomée, I, 249a.)

*287 Es ist gut für den blauen Husten.Kirchhofer, 242.

*288 Es ist gut genug, biss es besser wird.Henisch, 1795, 45.

[Spaltenumbruch] *289 Es ist gut genug für Seesoldaten, wenn's die Matrosen nur glauben.

*290 Es muss gut sein, bis es besser wird.

Lat.: Durate, et vosmet rebus servate secundis. – Non, si male nunc, et olim sic erit. – Ut quimus, quando ut volumus non licet.

*291 Es wäre gut Teufel nach ihm malen.

*292 Es wird gut werden, er macht lang daran.Lehmann, II, 134, 33.

*293 Es wird schon gut, bis d' heurathst oder stirbst. (Oberösterreich.)

So sagen Aeltern scherzhaft beschwichtigend zu Kindern, welche über eine unerhebliche Verwundung oder einen geringen Schmerz klagen.

*294 Et es gôt, dat ich nit vun Hôtzocker ben. (Köln.)

Wird gesagt, wenn es stark regnet.

*295 Gut und schlecht durcheinander wie 's Zinsgetreide.

Frz.: L'un bon et l'autre mauvais comme chapon de rente. (Leroux, I, 98.)

*296 Hai es so guet as de Däed, dai häld den einen as den Annern. – (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 60, 77.

*297 Hai is sou gudd, hai dait kainer Flaige1 wat te lehe2. (Attendorn.) – Firmenich, I, 356, 8.

1)Fliege.

2)Zu Leide.

*298 Hest nüd de gute?Steiger, Sitten, 131.

Zu ergänzen: Laune. Bist du in übler Stimmung?

*299 Hi hê't so gud üüs 't Swin üüb Stai (im Schweinstall). (Amrum.) – Haupt, VIII, 368, 305.

*300 Hier ist gut sein, hier lasst uns Hütten bauen. Aus Matth. 17, 4 entstanden.

*301 Ich bin ihm gerade gut genung.Gomolcke, 12.

*302 Ich bin ihm so gut, dass ich ihn fressen möchte; ich könnte ihn dann hintragen, wohin ich wollte. (Schles.)

*303 Ich bin schu wieder gutt.Gomolcke, 493.

*304 Ich bin so gut als du bist.Eyering, III, 51.

*305 Ist's gut, wär's in einem Pfaffen.

*306 Lôss es ok gut sein, ich wîl'n schunn wider bezoalen. (Schles.) – Frommann, III, 244, 105.

*307 'S is schunt gutt. (Schles.)

Es ist schon gut. Nach der mannichfachen Betonung drohend, ironisch u. s. w.

*308 'T is all gôd mit in de Winter. (Ostfries.) – Hauskalender, III.

*309 Und das war gut.Schlosser, Geschichte des 18./19. Jahrhunderts, S. 253.

*310 Wenn der gut ist, dann gibt's mehr.

Holl.: Is deze goed, men vindt er meer. – Is er één goed, God hale ze allen. – Is er één goed, zoo zijn ze allen goed. (Harrebomée, I, 249b.)


Gut (Subst.).

1 Alles gut ist eines andern.Petri, II, 7.

2 Altes Gut hinter rost'gem Schloss macht neuen Adel mit blankem Tross. (Böhm.)

3 An eines Gutes Ansprach ist kein Verlust.Klingen, 48 a, 1; Graf, 441, 332.

Wer einen Rechtsanspruch an eine Sache zu haben glaubt und diesen trotz der Weigerung des Verpflichteten geltend machen will, muss klagbar werden. Dabei kann er nichts verlieren als die Processkosten, hat aber die Aussicht, sich in den Besitz des Gegenstandes zu setzen, während der Gegner ausser den Processkosten noch die Sache selbst verlieren kann.

4 An übel gewonnenem Gut hat der dritte Erbe weder Freude noch Muth.Pistor., 889; Graf, 364, 445.

Lat.: Et male partorum non gaudit tertius haeres. (Seybold, 117 u. 157.)

5 Anderleut Gut – anderleut Sorge.Simrock, 4127.

6 Anderleut Gut ist gross (schön) Gut.

Holl.: Anderer goed behaagt ons 't meest. (Harrebomée, I, 246b.)

7 Angefailt guet verdenckt man.

Damit drückt Hauer (Liij2), mir unverständlich, dia lateinische Redensart aus: Merx ultronea pultet.

8 Ârêcht Gât gedât nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 638.

9 Ârêcht Gât kit ned on dräten Härn.Schuster, 639.

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[[92]/0098] *261 Der ist gut, um Essig zu machen. Frz.: Qu'il est bon à faire une enseigne à bière. (Leroux, II, 300.) *262 Der ist gut zum Galgenschwengel. *263 Du bist so gut, wenn dich nur die Läuse (Schnecken) nicht fressen. – Kirchhofer, 290. *264 Du must es also für gut nemmen, biss es einmal besser wirt. – Tappius, 123b. *265 Einem etwas zu gut halten. Es ihm übersehen, nicht übel deuten. *266 Einer ist so gut als der ander. – Henisch, 1794, 56. *267 Er hält zweierlei für gut: was seinem Maule wohl und anderer Beutel übel thut. *268 Er hat der guet. (Solothurn.) – Schild, 72, 171. Ist guter Dinge, guter Laune. *269 Er hat heut den guten. – Eiselein, 264. Nämlich Tag, Humor. *270 Er hat's so guet wiene Herre-Huug. (Solothurn.) – Schild, 85, 324. *271 Er ist gut ab. Eine amerikanische Redensart, welche eine gewisse Stufe auf der Erwerbs- und Wohlstandsleiter bezeichnet. Die unterste Stufe wird durch die Redensart bestimmt: Er macht sein Leben, d. i. er verdient so viel als er zu seinem Lebensunterhalte braucht. Verdient er etwas mehr, so sagt man: Er macht gut aus. Auf einer höhern Stufe steht derjenige, welcher schon gut ausgemacht hat; von ihm heisst es: Er ist gut ab. Eine wieder höhere Stufe ist: Er macht Geld; er hat so viel übrig, dass er Kapital anlegt. Dann heisst es: Der Mann ist so und so viel werth. (Vgl. Atlantische Studien. Von Deutschen in Amerika, Göttingen 1853, II, 24.) *272 Er ist gut im Strumpf. – Jer. Gotthelf, Leiden und Freuden eines Schulmeisters (Berlin 1848), III, 3. Er weiss, er versteht was. *273 Er ist gut, um einen Lump zu flicken. Holl.: Gij zijt een goede, om een kwade te lappen. (Harrebomée, I, 249a.) *274 Er ist gut; wär' er aber ein Fischlein, man würde den Kopf der Katze vorwerfen. Vom Gutherzigen, der aber zugleich eigensinnig und darum lästig ist. Holl.: Al is hij goed, men vindt wel beter. (Harrebomée, I, 249a.) – Hij is goed, maar was hij en vischje, men zou het hoofdje voor de kat werpen. (Harrebomée, I, 24.) *275 Er ist gut; wenn er schläft, so beisst er nicht. Dän.: Han giorde ingen godt, uden een, som gik grædende fra ham. (Prov. dan., 248.) Holl.: Gij zijt goed, maar gij moet slapen. – Hij is wel goed, als hij slaapt, dan bijt hij niet. – Hij is zoo goed, dat hij niet deugt. (Harrebomée, I, 249.) Span.: Es tan bueno que à serlo mas no valiera nada. (Cahier, 3249.) *276 Er ist gut wie die lieb Stund. (Luzern.) *277 Er ist gut wie ein Kind. – Struve, II, 8. Von der Güte der Kindesnatur entlehnt. Der Franzose nennt einen recht guten Menschen: Gut wie 's Brot. Der Holländer sagt: Er ist gut wie Brot und Wein. Man könnte ihm gemahlenes Gold anvertrauen. Man könnte eine Kirche auf ihn bauen. Der Venetier: Er ist brav wie Gold. Der Toscaner: Er ist die Güte der Welt. Der Chinese, welcher dem Jaspis einen hohen Werth beilegt, sagt: Er ist ein Mensch wie Jaspis. (Reinsberg II, 116.) *278 Er ist mir nicht zu gut dazu. *279 Er ist so gut wie der Hung-Uli. – Kirchhofer, 262. *280 Er kan gut vnd böss allermeyst. – Tappius, 210b. *281 Er kan gut vnd böss beyde wol. – Tappius, 210b. Lat.: Novit mala et bona. (Tappius, 210b.) *282 Er maint es gut, es wills aber niemand gut verstehen. – Henisch, 1795, 32. *283 Er nimmt für gut, dass man ihm auf den Bratspiess macht. Wer gern tanzt, dem ist leicht gepfiffen. *284 Er thut kein gut, man erschwing jhm denn die Haut wie einem nussbaum. – Franck, II, 61a; Henisch, 1795, 34; Körte, 2699. *285 Er thut sich was zu gut. *286 Er will für gut gelten. Holl.: Die mag wel voor goed doorgaan. (Harrebomée, I, 249a.) *287 Es ist gut für den blauen Husten. – Kirchhofer, 242. *288 Es ist gut genug, biss es besser wird. – Henisch, 1795, 45. *289 Es ist gut genug für Seesoldaten, wenn's die Matrosen nur glauben. *290 Es muss gut sein, bis es besser wird. Lat.: Durate, et vosmet rebus servate secundis. – Non, si male nunc, et olim sic erit. – Ut quimus, quando ut volumus non licet. *291 Es wäre gut Teufel nach ihm malen. *292 Es wird gut werden, er macht lang daran. – Lehmann, II, 134, 33. *293 Es wird schon gut, bis d' heurathst oder stirbst. (Oberösterreich.) So sagen Aeltern scherzhaft beschwichtigend zu Kindern, welche über eine unerhebliche Verwundung oder einen geringen Schmerz klagen. *294 Et es gôt, dat ich nit vun Hôtzocker ben. (Köln.) Wird gesagt, wenn es stark regnet. *295 Gut und schlecht durcheinander wie 's Zinsgetreide. Frz.: L'un bon et l'autre mauvais comme chapon de rente. (Leroux, I, 98.) *296 Hai es so guet as de Däed, dai häld den einen as den Annern. – (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 60, 77. *297 Hai is sou gudd, hai dait kainer Flaige1 wat te lehe2. (Attendorn.) – Firmenich, I, 356, 8. 1)Fliege. 2)Zu Leide. *298 Hest nüd de gute? – Steiger, Sitten, 131. Zu ergänzen: Laune. Bist du in übler Stimmung? *299 Hi hê't so gud üüs 't Swin üüb Stai (im Schweinstall). (Amrum.) – Haupt, VIII, 368, 305. *300 Hier ist gut sein, hier lasst uns Hütten bauen. Aus Matth. 17, 4 entstanden. *301 Ich bin ihm gerade gut genung. – Gomolcke, 12. *302 Ich bin ihm so gut, dass ich ihn fressen möchte; ich könnte ihn dann hintragen, wohin ich wollte. (Schles.) *303 Ich bin schu wieder gutt. – Gomolcke, 493. *304 Ich bin so gut als du bist. – Eyering, III, 51. *305 Ist's gut, wär's in einem Pfaffen. *306 Lôss es ok gut sein, ich wîl'n schunn wider bezoalen. (Schles.) – Frommann, III, 244, 105. *307 'S is schunt gutt. (Schles.) Es ist schon gut. Nach der mannichfachen Betonung drohend, ironisch u. s. w. *308 'T is all gôd mit in de Winter. (Ostfries.) – Hauskalender, III. *309 Und das war gut. – Schlosser, Geschichte des 18./19. Jahrhunderts, S. 253. *310 Wenn der gut ist, dann gibt's mehr. Holl.: Is deze goed, men vindt er meer. – Is er één goed, God hale ze allen. – Is er één goed, zoo zijn ze allen goed. (Harrebomée, I, 249b.) Gut (Subst.). 1 Alles gut ist eines andern. – Petri, II, 7. 2 Altes Gut hinter rost'gem Schloss macht neuen Adel mit blankem Tross. (Böhm.) 3 An eines Gutes Ansprach ist kein Verlust. – Klingen, 48 a, 1; Graf, 441, 332. Wer einen Rechtsanspruch an eine Sache zu haben glaubt und diesen trotz der Weigerung des Verpflichteten geltend machen will, muss klagbar werden. Dabei kann er nichts verlieren als die Processkosten, hat aber die Aussicht, sich in den Besitz des Gegenstandes zu setzen, während der Gegner ausser den Processkosten noch die Sache selbst verlieren kann. 4 An übel gewonnenem Gut hat der dritte Erbe weder Freude noch Muth. – Pistor., 889; Graf, 364, 445. Lat.: Et male partorum non gaudit tertius haeres. (Seybold, 117 u. 157.) 5 Anderleut Gut – anderleut Sorge. – Simrock, 4127. 6 Anderleut Gut ist gross (schön) Gut. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [92]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/98>, abgerufen am 28.11.2024.