Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 175 De Mann schall erwerven, de Frouwe dat ere dartho scherven, dat sülve ock nich laten vörderuen, vp dat se beyde nicht hunger steruen. - Gryse, Fr. 8. 176 De Männer het en Füerbrand in'n Hindersten, brennt he nich, so glimmt he doch. (Hannover.) - Schambach, II, 63. Die Frauen behaupten: Die Männer haben alle den Brand, und wenn er nicht brenne, so rieche er doch, um zu sagen, sie seien hitzig, leidenschaftlich, nur der eine mehr als der andere. 177 De ryke man wert vorgetogen. - Tunn., 980. (Curia divitibus patet et dis solus amatur.) 178 Deinen Mann liebe wie deinen Freund und fürcht' ihn wie deinen Feind. 179 Dem alten Manne soll man nicht ins Maul (in Hintern) sehen. 180 Dem armen Mann fehlt viel, dem geizigen alles. Schwed.: Fattig man felar nagot, den girige allt. (Wensell, 31; Grubb, 207.) 181 Dem armen Mann stirbt das Rind (die Kuh), dem reichen das Kind. Frz.: A un pauvre homme sa vache meurt et au riche son enfant. (Bohn I, 3; Leroux, I, 166.) 182 Dem blinden Mann ist es gleich, ob (wie) seine Stube gemalt ist. Die Russen: Einem blinden Mann gilt die Katharinenkirche für den Sophiendom. (Altmann V, 88.) 183 Dem fleissigen Manne guckt der Hunger wol ins Fenster, aber ins Haus darf er nicht kommen. - Sailer, 159. 184 Dem gemeinen Mann will niemand gern zu Tantz pfeiffen. - Petri, II, 304; Gaal, 99. 185 Dem geschickten Mann brennt's auch wol von der Pfann'. Holl.: Aan een' knap' man kan wel eens iets mislukken. (Harrebomee, II, 52a.) 186 Dem Mann einen Vogel, sagte der Fuhrmann, und legte sich die Gans vor. - Simrock, 2908; Hoefer, 374. 187 Dem Mann mag Gott Trost sagen, der stets sich soll mit Unglück tragen. - Petri, II, 79. 188 Dem Mann vertraue nicht, der viel mit vielen spricht. - Gaal, 1446. Lat.: Exigua est tribuenda fides, qui nulla loquuntur. (Gaal, 1446.) 189 Dem Manne die Hosen, der Frau den Rock, sonst schiesst die Wirthschaft einen Bock. 190 Dem Manne ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei. (S. Ei 122.) - Pistor., III, 97; Gottfr. Henrico Maiero, Vetur dictum Teutonicum: Dem Mann ein Ei u. s. w. (Altdorfii 1720 u. 1711). 191 Dem Manne eine Frau, dem Knaben eine Ruthe. Gegen das Heirathen unreifer Burschen. Frz.: Aux hommes on baille des femmes et aux enfants des verges fermes. (Leroux, I, 166.) 192 Dem Manne ist es keine Ehre, eine Frau zu schlagen. - Gaal, 490; Simrock, 6783. Holl.: Een man heeft weinig eere, als hij eene vrouw slaat; is zij boos, zoo helpt het niet, en is zij vroom, zoo doet hij haar onregt. (Harrebomee, II, 56a.) 193 Dem Manne sind vier Worte unduldbar: Mörder, Dieb, Räuber und Mordbrenner. - Graf, 352, 408. Der Mann konnte leicht über einen muthwilligen Scherz, über einen Spott oder andere Beleidigung hinwegsehen ohne Gefahr für seine Ehre; aber unter keinen Umständen durfte er dulden, dass man ihn Mörder, Dieb u. s. w. schalt. Altgoth.: Oquethius orth iru manni fiugur: thiufr oc morthing, raufere oc kajna vargr. (Schildner, 51, 1.) 194 Dem Manne, was dem Manne gebührt. 195 Dem reichen Manne kalbt der Ochs, dem armen nicht die Kuh. Frz.: Au riche homme, souvent sa vache vele et du pauvre le loup veau emmene. (Leroux, I, 166.) 196 Dem trunkenen Manne soll ein Fuder Heu ausweichen. - Simrock, 10516; Graf, 391, 589. 197 Dem trunkenen Manne soll ein geladener Wagen weichen. - Graf, 391, 590. "Ein Weisthum bestimmt sogar: wenn ein Düngerwagen mit fünf Pferden angefahren und ihm ein Betrunkener in den Weg käme, so soll der Fuhrmann [Spaltenumbruch] still halten, den Mann an sich vorübergehen lassen, ihm auch gute Worte auf den Weg geben und erst dann seine Strasse weiter fahren, denn sonst könnte er Anlass zum Zorn geben." (Grimm, Weisth., III, 70.) 198 Dem weisen Manne und dem Gold ist man überall hold. 199 Den alten Mann braucht man wie der Appenzeller die Schuhe. Ein im Thurgau übliches Sprichwort, das man einem sagt, wenn er nicht weiss, wie er eine Sache anfangen soll. 200 Den alten Mann mit grauem Bart lieben selten die Mägdlein zart. Lat.: Senis amplexus culta puella fugit. (Tibull.) (Binder II, 3079.) 201 Den gemeinen Mann soll man nit lassen müssig gahn. - Lehmann, 586, 5; Eiselein, 225. Müssig soll eigentlich niemand gehen. Der Vornehme hat ebenso wenig ein Privilegium dazu. 202 Den halt ich für ein g'lehrten man, so allzeit weisslich leben kan. Lat.: Doctor erit qui scit sapienter uiuere semper. (Loci comm., 179.) 203 Den hält man für ein'n weisen Mann, der zu rechter Zeit reden kann. - Petri, II, 78. 204 Den halt man vor ein weisen Mann, der zu der Sach wol rathen kann. - Chaos, 825. 205 Den man zeygts ampt an. - Egenolff, 296b; Guttenstein, 139, 23. Lat.: Magistratus uirum arguit. (Egeria, 1296b.) 206 Den Mann der Noth macht wol der Reichthum todt. Holl.: Hij, die een man was in den nood, die blijft wel onder weelde dood. (Harrebomee, II, 60a.) 207 Den Mann empfängt man nach dem Kleide und begleitet ihn nach dem Verstande. - Körte, 4080. Die Finnen sagen: Den Mann beurtheilt man nicht nach seinem Rocke. (Bertram, 42.) 208 Den Mann erkennt man in seinem Amt (Beruf). - Guttenstein, 139, 24. Dän.: Man pröver best en mand i sin vaeld. (Prov. dan., 460.) Holl.: Men kent een man niet eer voor dat hij komt tot eer. (Bohn I, 333.) 209 Den Mann ich halb verdorben acht, dessen Vieh nicht bringt, noch tragt; dess Weib gern trinket Wein, dess Sohn ein Spieler pflegt zu sein, die Tochter man auf der Gassen findt und Magd und Knecht selten zu Hause sind. - Chaos, 678. 210 Den Mann kennt man an seinen Freunden. Holl.: Men kent den man aan zijne vrienden. (Harrebomee, II, 62a.) 211 Den Mann kennt man an seiner Rede. Die Finnen: Den Mann bemerkt man an seinem Gange. (Bertram, 69.) Schwed.: Mannen kiännes aff talet. (Grubb, 514.) 212 Den Mann muss man nicht zum Gespielen nehmen (heirathen). (Hechingen.) 213 Den Mann nimbt man beym Wort, den Ochsen bey den Hörnern. Lat.: Verba ligant homines, animalia caetera funes. (Chaos, 482.) 214 Den Mann nimmt man beim Wort und den Hund beim Schwanze. - Simrock, 11890. Frz.: On prend les oiseaux par le bec et les hommes par la parole. (Leroux, I, 92.) 215 Den Mann siehe bei seinen Gesellen an. 216 Den Männern Frauen und den Kindern Brot. Holl.: Den mannen geeft men huisvrouwen, den kinderen geeft men brood. (Harrebomee, II, 54b.) 217 Den schlechten Mann selbst eine Maus anbeissen kann. Das Schlechte wird, es sei auf was für eine Art es wolle, bestraft. Auch von denen, die über jede Kleinigkeit Zank anfangen und sich für verletzt und beleidigt halten. 218 Den schuldigen Mann geht 's Grausen (kommt Grausen) an. - Gaal, 1388. Lat.: Crimina quisquis agit tremebundo pectore vivit. - Fures clamorem metuunt. (Gaal, 1388.) 219 Den stärksten Mann Weiberlist betrügen kann. 220 Den tapfern Mann kann eine feige Kugel tödten. Frz.: Couard souvent coup mortel au preux donne. (Bohn I, 14.)
[Spaltenumbruch] 175 De Mann schall erwerven, de Frouwe dat ere dartho scherven, dat sülve ock nich laten vörderuen, vp dat se beyde nicht hunger steruen. – Gryse, Fr. 8. 176 De Männer het en Füerbrand in'n Hindersten, brennt he nich, so glimmt he doch. (Hannover.) – Schambach, II, 63. Die Frauen behaupten: Die Männer haben alle den Brand, und wenn er nicht brenne, so rieche er doch, um zu sagen, sie seien hitzig, leidenschaftlich, nur der eine mehr als der andere. 177 De ryke man wert vorgetogen. – Tunn., 980. (Curia divitibus patet et dis solus amatur.) 178 Deinen Mann liebe wie deinen Freund und fürcht' ihn wie deinen Feind. 179 Dem alten Manne soll man nicht ins Maul (in Hintern) sehen. 180 Dem armen Mann fehlt viel, dem geizigen alles. Schwed.: Fattig man felar något, den girige allt. (Wensell, 31; Grubb, 207.) 181 Dem armen Mann stirbt das Rind (die Kuh), dem reichen das Kind. Frz.: A un pauvre homme sa vache meurt et au riche son enfant. (Bohn I, 3; Leroux, I, 166.) 182 Dem blinden Mann ist es gleich, ob (wie) seine Stube gemalt ist. Die Russen: Einem blinden Mann gilt die Katharinenkirche für den Sophiendom. (Altmann V, 88.) 183 Dem fleissigen Manne guckt der Hunger wol ins Fenster, aber ins Haus darf er nicht kommen. – Sailer, 159. 184 Dem gemeinen Mann will niemand gern zu Tantz pfeiffen. – Petri, II, 304; Gaal, 99. 185 Dem geschickten Mann brennt's auch wol von der Pfann'. Holl.: Aan een' knap' man kan wel eens iets mislukken. (Harrebomée, II, 52a.) 186 Dem Mann einen Vogel, sagte der Fuhrmann, und legte sich die Gans vor. – Simrock, 2908; Hoefer, 374. 187 Dem Mann mag Gott Trost sagen, der stets sich soll mit Unglück tragen. – Petri, II, 79. 188 Dem Mann vertraue nicht, der viel mit vielen spricht. – Gaal, 1446. Lat.: Exigua est tribuenda fides, qui nulla loquuntur. (Gaal, 1446.) 189 Dem Manne die Hosen, der Frau den Rock, sonst schiesst die Wirthschaft einen Bock. 190 Dem Manne ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei. (S. Ei 122.) – Pistor., III, 97; Gottfr. Henrico Maiero, Vetur dictum Teutonicum: Dem Mann ein Ei u. s. w. (Altdorfii 1720 u. 1711). 191 Dem Manne eine Frau, dem Knaben eine Ruthe. Gegen das Heirathen unreifer Burschen. Frz.: Aux hommes on baille des femmes et aux enfants des verges fermes. (Leroux, I, 166.) 192 Dem Manne ist es keine Ehre, eine Frau zu schlagen. – Gaal, 490; Simrock, 6783. Holl.: Een man heeft weinig eere, als hij eene vrouw slaat; is zij boos, zoo helpt het niet, en is zij vroom, zoo doet hij haar onregt. (Harrebomée, II, 56a.) 193 Dem Manne sind vier Worte unduldbar: Mörder, Dieb, Räuber und Mordbrenner. – Graf, 352, 408. Der Mann konnte leicht über einen muthwilligen Scherz, über einen Spott oder andere Beleidigung hinwegsehen ohne Gefahr für seine Ehre; aber unter keinen Umständen durfte er dulden, dass man ihn Mörder, Dieb u. s. w. schalt. Altgoth.: Oquethius orth iru manni fiugur: thiufr oc morthing, raufere oc kajna vargr. (Schildner, 51, 1.) 194 Dem Manne, was dem Manne gebührt. 195 Dem reichen Manne kalbt der Ochs, dem armen nicht die Kuh. Frz.: Au riche homme, souvent sa vache vêle et du pauvre le loup veau emmène. (Leroux, I, 166.) 196 Dem trunkenen Manne soll ein Fuder Heu ausweichen. – Simrock, 10516; Graf, 391, 589. 197 Dem trunkenen Manne soll ein geladener Wagen weichen. – Graf, 391, 590. „Ein Weisthum bestimmt sogar: wenn ein Düngerwagen mit fünf Pferden angefahren und ihm ein Betrunkener in den Weg käme, so soll der Fuhrmann [Spaltenumbruch] still halten, den Mann an sich vorübergehen lassen, ihm auch gute Worte auf den Weg geben und erst dann seine Strasse weiter fahren, denn sonst könnte er Anlass zum Zorn geben.“ (Grimm, Weisth., III, 70.) 198 Dem weisen Manne und dem Gold ist man überall hold. 199 Den alten Mann braucht man wie der Appenzeller die Schuhe. Ein im Thurgau übliches Sprichwort, das man einem sagt, wenn er nicht weiss, wie er eine Sache anfangen soll. 200 Den alten Mann mit grauem Bart lieben selten die Mägdlein zart. Lat.: Senis amplexus culta puella fugit. (Tibull.) (Binder II, 3079.) 201 Den gemeinen Mann soll man nit lassen müssig gahn. – Lehmann, 586, 5; Eiselein, 225. Müssig soll eigentlich niemand gehen. Der Vornehme hat ebenso wenig ein Privilegium dazu. 202 Den halt ich für ein g'lehrten man, so allzeit weisslich leben kan. Lat.: Doctor erit qui scit sapienter uiuere semper. (Loci comm., 179.) 203 Den hält man für ein'n weisen Mann, der zu rechter Zeit reden kann. – Petri, II, 78. 204 Den halt man vor ein weisen Mann, der zu der Sach wol rathen kann. – Chaos, 825. 205 Den man zeygts ampt an. – Egenolff, 296b; Guttenstein, 139, 23. Lat.: Magistratus uirum arguit. (Egeria, 1296b.) 206 Den Mann der Noth macht wol der Reichthum todt. Holl.: Hij, die een man was in den nood, die blijft wel onder weelde dood. (Harrebomée, II, 60a.) 207 Den Mann empfängt man nach dem Kleide und begleitet ihn nach dem Verstande. – Körte, 4080. Die Finnen sagen: Den Mann beurtheilt man nicht nach seinem Rocke. (Bertram, 42.) 208 Den Mann erkennt man in seinem Amt (Beruf). – Guttenstein, 139, 24. Dän.: Man prøver best en mand i sin væld. (Prov. dan., 460.) Holl.: Men kent een man niet eer voor dat hij komt tot eer. (Bohn I, 333.) 209 Den Mann ich halb verdorben acht, dessen Vieh nicht bringt, noch tragt; dess Weib gern trinket Wein, dess Sohn ein Spieler pflegt zu sein, die Tochter man auf der Gassen findt und Magd und Knecht selten zu Hause sind. – Chaos, 678. 210 Den Mann kennt man an seinen Freunden. Holl.: Men kent den man aan zijne vrienden. (Harrebomée, II, 62a.) 211 Den Mann kennt man an seiner Rede. Die Finnen: Den Mann bemerkt man an seinem Gange. (Bertram, 69.) Schwed.: Mannen kiännes aff talet. (Grubb, 514.) 212 Den Mann muss man nicht zum Gespielen nehmen (heirathen). (Hechingen.) 213 Den Mann nimbt man beym Wort, den Ochsen bey den Hörnern. Lat.: Verba ligant homines, animalia caetera funes. (Chaos, 482.) 214 Den Mann nimmt man beim Wort und den Hund beim Schwanze. – Simrock, 11890. Frz.: On prend les oiseaux par le bec et les hommes par la parole. (Leroux, I, 92.) 215 Den Mann siehe bei seinen Gesellen an. 216 Den Männern Frauen und den Kindern Brot. Holl.: Den mannen geeft men huisvrouwen, den kinderen geeft men brood. (Harrebomée, II, 54b.) 217 Den schlechten Mann selbst eine Maus anbeissen kann. Das Schlechte wird, es sei auf was für eine Art es wolle, bestraft. Auch von denen, die über jede Kleinigkeit Zank anfangen und sich für verletzt und beleidigt halten. 218 Den schuldigen Mann geht 's Grausen (kommt Grausen) an. – Gaal, 1388. Lat.: Crimina quisquis agit tremebundo pectore vivit. – Fures clamorem metuunt. (Gaal, 1388.) 219 Den stärksten Mann Weiberlist betrügen kann. 220 Den tapfern Mann kann eine feige Kugel tödten. Frz.: Couard souvent coup mortel au preux donne. (Bohn I, 14.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0199" n="[185]"/><cb n="369"/> 175 De Mann schall erwerven, de Frouwe dat ere dartho scherven, dat sülve ock nich laten vörderuen, vp dat se beyde nicht hunger steruen.</hi> – <hi rendition="#i">Gryse, Fr. 8.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">176 De Männer het en Füerbrand in'n Hindersten, brennt he nich, so glimmt he doch.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>) – <hi rendition="#i">Schambach, II, 63.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Frauen behaupten: Die Männer haben alle den Brand, und wenn er nicht brenne, so rieche er doch, um zu sagen, sie seien hitzig, leidenschaftlich, nur der eine mehr als der andere.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">177 De ryke man wert vorgetogen.</hi> – <hi rendition="#i">Tunn., 980.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">(Curia divitibus patet et dis solus amatur.)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">178 Deinen Mann liebe wie deinen Freund und fürcht' ihn wie deinen Feind.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">179 Dem alten Manne soll man nicht ins Maul (in Hintern) sehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">180 Dem armen Mann fehlt viel, dem geizigen alles.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Fattig man felar något, den girige allt. (<hi rendition="#i">Wensell, 31; Grubb, 207.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">181 Dem armen Mann stirbt das Rind (die Kuh), dem reichen das Kind.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A un pauvre homme sa vache meurt et au riche son enfant. (<hi rendition="#i">Bohn I, 3; Leroux, I, 166.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">182 Dem blinden Mann ist es gleich, ob (wie) seine Stube gemalt ist.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Einem blinden Mann gilt die Katharinenkirche für den Sophiendom. (<hi rendition="#i">Altmann V, 88.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">183 Dem fleissigen Manne guckt der Hunger wol ins Fenster, aber ins Haus darf er nicht kommen.</hi> – <hi rendition="#i">Sailer, 159.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">184 Dem gemeinen Mann will niemand gern zu Tantz pfeiffen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 304; Gaal, 99.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">185 Dem geschickten Mann brennt's auch wol von der Pfann'.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Aan een' knap' man kan wel eens iets mislukken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 52<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">186 Dem Mann einen Vogel, sagte der Fuhrmann, und legte sich die Gans vor.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 2908; Hoefer, 374.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">187 Dem Mann mag Gott Trost sagen, der stets sich soll mit Unglück tragen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 79.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">188 Dem Mann vertraue nicht, der viel mit vielen spricht.</hi> – <hi rendition="#i">Gaal, 1446.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Exigua est tribuenda fides, qui nulla loquuntur. (<hi rendition="#i">Gaal, 1446.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">189 Dem Manne die Hosen, der Frau den Rock, sonst schiesst die Wirthschaft einen Bock.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">190 Dem Manne ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei.</hi> (S. Ei 122.) – <hi rendition="#i">Pistor., III, 97;</hi> Gottfr. Henrico Maiero, Vetur dictum Teutonicum: Dem Mann ein Ei u. s. w. (<hi rendition="#i">Altdorfii 1720 u. 1711</hi>).</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">191 Dem Manne eine Frau, dem Knaben eine Ruthe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Gegen das Heirathen unreifer Burschen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Aux hommes on baille des femmes et aux enfants des verges fermes. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 166.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">192 Dem Manne ist es keine Ehre, eine Frau zu schlagen.</hi> – <hi rendition="#i">Gaal, 490; Simrock, 6783.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een man heeft weinig eere, als hij eene vrouw slaat; is zij boos, zoo helpt het niet, en is zij vroom, zoo doet hij haar onregt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 56<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">193 Dem Manne sind vier Worte unduldbar: Mörder, Dieb, Räuber und Mordbrenner.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 352, 408.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Der Mann konnte leicht über einen muthwilligen Scherz, über einen Spott oder andere Beleidigung hinwegsehen ohne Gefahr für seine Ehre; aber unter keinen Umständen durfte er dulden, dass man ihn Mörder, Dieb u. s. w. schalt.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Altgoth.</hi>: Oquethius orth iru manni fiugur: thiufr oc morthing, raufere oc kajna vargr. (<hi rendition="#i">Schildner, 51, 1.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">194 Dem Manne, was dem Manne gebührt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">195 Dem reichen Manne kalbt der Ochs, dem armen nicht die Kuh.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Au riche homme, souvent sa vache vêle et du pauvre le loup veau emmène. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 166.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">196 Dem trunkenen Manne soll ein Fuder Heu ausweichen.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 10516; Graf, 391, 589.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">197 Dem trunkenen Manne soll ein geladener Wagen weichen.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 391, 590.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Ein Weisthum bestimmt sogar: wenn ein Düngerwagen mit fünf Pferden angefahren und ihm ein Betrunkener in den Weg käme, so soll der Fuhrmann <cb n="370"/> still halten, den Mann an sich vorübergehen lassen, ihm auch gute Worte auf den Weg geben und erst dann seine Strasse weiter fahren, denn sonst könnte er Anlass zum Zorn geben.“ (<hi rendition="#i">Grimm, Weisth., III, 70.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">198 Dem weisen Manne und dem Gold ist man überall hold.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">199 Den alten Mann braucht man wie der Appenzeller die Schuhe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ein im Thurgau übliches Sprichwort, das man einem sagt, wenn er nicht weiss, wie er eine Sache anfangen soll.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">200 Den alten Mann mit grauem Bart lieben selten die Mägdlein zart.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Senis amplexus culta puella fugit. (<hi rendition="#i">Tibull.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 3079.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">201 Den gemeinen Mann soll man nit lassen müssig gahn.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 586, 5; Eiselein, 225.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Müssig soll eigentlich niemand gehen. Der Vornehme hat ebenso wenig ein Privilegium dazu.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">202 Den halt ich für ein g'lehrten man, so allzeit weisslich leben kan.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Doctor erit qui scit sapienter uiuere semper. (<hi rendition="#i">Loci comm., 179.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">203 Den hält man für ein'n weisen Mann, der zu rechter Zeit reden kann.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 78.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">204 Den halt man vor ein weisen Mann, der zu der Sach wol rathen kann.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 825.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">205 Den man zeygts ampt an.</hi> – <hi rendition="#i">Egenolff, 296<hi rendition="#sup">b</hi>; Guttenstein, 139, 23.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Magistratus uirum arguit. (<hi rendition="#i">Egeria, 1296<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">206 Den Mann der Noth macht wol der Reichthum todt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij, die een man was in den nood, die blijft wel onder weelde dood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 60<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">207 Den Mann empfängt man nach dem Kleide und begleitet ihn nach dem Verstande.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 4080.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Finnen sagen: Den Mann beurtheilt man nicht nach seinem Rocke. (<hi rendition="#i">Bertram, 42.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">208 Den Mann erkennt man in seinem Amt (Beruf).</hi> – <hi rendition="#i">Guttenstein, 139, 24.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man prøver best en mand i sin væld. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 460.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men kent een man niet eer voor dat hij komt tot eer. (<hi rendition="#i">Bohn I, 333.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">209 Den Mann ich halb verdorben acht, dessen Vieh nicht bringt, noch tragt; dess Weib gern trinket Wein, dess Sohn ein Spieler pflegt zu sein, die Tochter man auf der Gassen findt und Magd und Knecht selten zu Hause sind.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 678.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">210 Den Mann kennt man an seinen Freunden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men kent den man aan zijne vrienden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 62<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">211 Den Mann kennt man an seiner Rede.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Finnen: Den Mann bemerkt man an seinem Gange. (<hi rendition="#i">Bertram, 69.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Mannen kiännes aff talet. (<hi rendition="#i">Grubb, 514.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">212 Den Mann muss man nicht zum Gespielen nehmen (heirathen).</hi> (<hi rendition="#i">Hechingen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">213 Den Mann nimbt man beym Wort, den Ochsen bey den Hörnern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Verba ligant homines, animalia caetera funes. (<hi rendition="#i">Chaos, 482.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">214 Den Mann nimmt man beim Wort und den Hund beim Schwanze.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 11890.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: On prend les oiseaux par le bec et les hommes par la parole. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 92.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">215 Den Mann siehe bei seinen Gesellen an.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">216 Den Männern Frauen und den Kindern Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Den mannen geeft men huisvrouwen, den kinderen geeft men brood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 54<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">217 Den schlechten Mann selbst eine Maus anbeissen kann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Das Schlechte wird, es sei auf was für eine Art es wolle, bestraft. Auch von denen, die über jede Kleinigkeit Zank anfangen und sich für verletzt und beleidigt halten.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">218 Den schuldigen Mann geht 's Grausen (kommt Grausen) an.</hi> – <hi rendition="#i">Gaal, 1388.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Crimina quisquis agit tremebundo pectore vivit. – Fures clamorem metuunt. (<hi rendition="#i">Gaal, 1388.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">219 Den stärksten Mann Weiberlist betrügen kann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">220 Den tapfern Mann kann eine feige Kugel tödten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Couard souvent coup mortel au preux donne. (<hi rendition="#i">Bohn I, 14.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[185]/0199]
175 De Mann schall erwerven, de Frouwe dat ere dartho scherven, dat sülve ock nich laten vörderuen, vp dat se beyde nicht hunger steruen. – Gryse, Fr. 8.
176 De Männer het en Füerbrand in'n Hindersten, brennt he nich, so glimmt he doch. (Hannover.) – Schambach, II, 63.
Die Frauen behaupten: Die Männer haben alle den Brand, und wenn er nicht brenne, so rieche er doch, um zu sagen, sie seien hitzig, leidenschaftlich, nur der eine mehr als der andere.
177 De ryke man wert vorgetogen. – Tunn., 980.
(Curia divitibus patet et dis solus amatur.)
178 Deinen Mann liebe wie deinen Freund und fürcht' ihn wie deinen Feind.
179 Dem alten Manne soll man nicht ins Maul (in Hintern) sehen.
180 Dem armen Mann fehlt viel, dem geizigen alles.
Schwed.: Fattig man felar något, den girige allt. (Wensell, 31; Grubb, 207.)
181 Dem armen Mann stirbt das Rind (die Kuh), dem reichen das Kind.
Frz.: A un pauvre homme sa vache meurt et au riche son enfant. (Bohn I, 3; Leroux, I, 166.)
182 Dem blinden Mann ist es gleich, ob (wie) seine Stube gemalt ist.
Die Russen: Einem blinden Mann gilt die Katharinenkirche für den Sophiendom. (Altmann V, 88.)
183 Dem fleissigen Manne guckt der Hunger wol ins Fenster, aber ins Haus darf er nicht kommen. – Sailer, 159.
184 Dem gemeinen Mann will niemand gern zu Tantz pfeiffen. – Petri, II, 304; Gaal, 99.
185 Dem geschickten Mann brennt's auch wol von der Pfann'.
Holl.: Aan een' knap' man kan wel eens iets mislukken. (Harrebomée, II, 52a.)
186 Dem Mann einen Vogel, sagte der Fuhrmann, und legte sich die Gans vor. – Simrock, 2908; Hoefer, 374.
187 Dem Mann mag Gott Trost sagen, der stets sich soll mit Unglück tragen. – Petri, II, 79.
188 Dem Mann vertraue nicht, der viel mit vielen spricht. – Gaal, 1446.
Lat.: Exigua est tribuenda fides, qui nulla loquuntur. (Gaal, 1446.)
189 Dem Manne die Hosen, der Frau den Rock, sonst schiesst die Wirthschaft einen Bock.
190 Dem Manne ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei. (S. Ei 122.) – Pistor., III, 97; Gottfr. Henrico Maiero, Vetur dictum Teutonicum: Dem Mann ein Ei u. s. w. (Altdorfii 1720 u. 1711).
191 Dem Manne eine Frau, dem Knaben eine Ruthe.
Gegen das Heirathen unreifer Burschen.
Frz.: Aux hommes on baille des femmes et aux enfants des verges fermes. (Leroux, I, 166.)
192 Dem Manne ist es keine Ehre, eine Frau zu schlagen. – Gaal, 490; Simrock, 6783.
Holl.: Een man heeft weinig eere, als hij eene vrouw slaat; is zij boos, zoo helpt het niet, en is zij vroom, zoo doet hij haar onregt. (Harrebomée, II, 56a.)
193 Dem Manne sind vier Worte unduldbar: Mörder, Dieb, Räuber und Mordbrenner. – Graf, 352, 408.
Der Mann konnte leicht über einen muthwilligen Scherz, über einen Spott oder andere Beleidigung hinwegsehen ohne Gefahr für seine Ehre; aber unter keinen Umständen durfte er dulden, dass man ihn Mörder, Dieb u. s. w. schalt.
Altgoth.: Oquethius orth iru manni fiugur: thiufr oc morthing, raufere oc kajna vargr. (Schildner, 51, 1.)
194 Dem Manne, was dem Manne gebührt.
195 Dem reichen Manne kalbt der Ochs, dem armen nicht die Kuh.
Frz.: Au riche homme, souvent sa vache vêle et du pauvre le loup veau emmène. (Leroux, I, 166.)
196 Dem trunkenen Manne soll ein Fuder Heu ausweichen. – Simrock, 10516; Graf, 391, 589.
197 Dem trunkenen Manne soll ein geladener Wagen weichen. – Graf, 391, 590.
„Ein Weisthum bestimmt sogar: wenn ein Düngerwagen mit fünf Pferden angefahren und ihm ein Betrunkener in den Weg käme, so soll der Fuhrmann
still halten, den Mann an sich vorübergehen lassen, ihm auch gute Worte auf den Weg geben und erst dann seine Strasse weiter fahren, denn sonst könnte er Anlass zum Zorn geben.“ (Grimm, Weisth., III, 70.)
198 Dem weisen Manne und dem Gold ist man überall hold.
199 Den alten Mann braucht man wie der Appenzeller die Schuhe.
Ein im Thurgau übliches Sprichwort, das man einem sagt, wenn er nicht weiss, wie er eine Sache anfangen soll.
200 Den alten Mann mit grauem Bart lieben selten die Mägdlein zart.
Lat.: Senis amplexus culta puella fugit. (Tibull.) (Binder II, 3079.)
201 Den gemeinen Mann soll man nit lassen müssig gahn. – Lehmann, 586, 5; Eiselein, 225.
Müssig soll eigentlich niemand gehen. Der Vornehme hat ebenso wenig ein Privilegium dazu.
202 Den halt ich für ein g'lehrten man, so allzeit weisslich leben kan.
Lat.: Doctor erit qui scit sapienter uiuere semper. (Loci comm., 179.)
203 Den hält man für ein'n weisen Mann, der zu rechter Zeit reden kann. – Petri, II, 78.
204 Den halt man vor ein weisen Mann, der zu der Sach wol rathen kann. – Chaos, 825.
205 Den man zeygts ampt an. – Egenolff, 296b; Guttenstein, 139, 23.
Lat.: Magistratus uirum arguit. (Egeria, 1296b.)
206 Den Mann der Noth macht wol der Reichthum todt.
Holl.: Hij, die een man was in den nood, die blijft wel onder weelde dood. (Harrebomée, II, 60a.)
207 Den Mann empfängt man nach dem Kleide und begleitet ihn nach dem Verstande. – Körte, 4080.
Die Finnen sagen: Den Mann beurtheilt man nicht nach seinem Rocke. (Bertram, 42.)
208 Den Mann erkennt man in seinem Amt (Beruf). – Guttenstein, 139, 24.
Dän.: Man prøver best en mand i sin væld. (Prov. dan., 460.)
Holl.: Men kent een man niet eer voor dat hij komt tot eer. (Bohn I, 333.)
209 Den Mann ich halb verdorben acht, dessen Vieh nicht bringt, noch tragt; dess Weib gern trinket Wein, dess Sohn ein Spieler pflegt zu sein, die Tochter man auf der Gassen findt und Magd und Knecht selten zu Hause sind. – Chaos, 678.
210 Den Mann kennt man an seinen Freunden.
Holl.: Men kent den man aan zijne vrienden. (Harrebomée, II, 62a.)
211 Den Mann kennt man an seiner Rede.
Die Finnen: Den Mann bemerkt man an seinem Gange. (Bertram, 69.)
Schwed.: Mannen kiännes aff talet. (Grubb, 514.)
212 Den Mann muss man nicht zum Gespielen nehmen (heirathen). (Hechingen.)
213 Den Mann nimbt man beym Wort, den Ochsen bey den Hörnern.
Lat.: Verba ligant homines, animalia caetera funes. (Chaos, 482.)
214 Den Mann nimmt man beim Wort und den Hund beim Schwanze. – Simrock, 11890.
Frz.: On prend les oiseaux par le bec et les hommes par la parole. (Leroux, I, 92.)
215 Den Mann siehe bei seinen Gesellen an.
216 Den Männern Frauen und den Kindern Brot.
Holl.: Den mannen geeft men huisvrouwen, den kinderen geeft men brood. (Harrebomée, II, 54b.)
217 Den schlechten Mann selbst eine Maus anbeissen kann.
Das Schlechte wird, es sei auf was für eine Art es wolle, bestraft. Auch von denen, die über jede Kleinigkeit Zank anfangen und sich für verletzt und beleidigt halten.
218 Den schuldigen Mann geht 's Grausen (kommt Grausen) an. – Gaal, 1388.
Lat.: Crimina quisquis agit tremebundo pectore vivit. – Fures clamorem metuunt. (Gaal, 1388.)
219 Den stärksten Mann Weiberlist betrügen kann.
220 Den tapfern Mann kann eine feige Kugel tödten.
Frz.: Couard souvent coup mortel au preux donne. (Bohn I, 14.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |