Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 270 Der ist ein weiser Mann, der in die Zeit sich schicken kann. Holl.: Hij is gewis een deugdelijk man, die op zijn' tijd zwijgen en spreken kan. (Harrebomee, II, 60a.) It.: Chi al tempo sa piegarsi, e uomo da lodarsi. (Gaal, 1790.) 271 Der ist ein weiser Mann, der masse rahmen kan. - Schottel, 1133b. 272 Der ist ein weiser Mann, der Schickelmann zur Hand gehen kann. - Lehmann, 920, 23; Binder II, 1367. 273 Der ist ein weiser Mann, der sein Dunckel brechen kan. - Lehmann, 257, 19. 274 Der ist ein weiser Mann, der sich an eines andern vnfall bessern kan. - Henisch, 319, 14. Lat.: Felix quem faciunt aliena pericula cautum. (Henisch, 319, 15.) 275 Der ist ein weiser Mann, der sich in sein Stand schicken kan. - Chaos, 367. Mit dem Zusatz: "und tracht nit mehr nach andern sachen, die ihm sein Leben schwerer machen." 276 Der ist ein weiser Mann, der sich selber rathen kann. "Der ist auch Lohnes werth, der gutem Rath folgt unbeschwert. Wer aber selber wüst kein Rath, auch nach der Weisen Lehr nicht that, der war und blieb ein toller Narr, bracht sich und ander in Gefahr." (Froschm., Bbiiib.) 277 Der ist ein weiser Mann, der wohl hören kann. - Lehmann, 882, 21. 278 Der ist ein weiser Mann, der zu Zeiten harren kan. - Petri, II, 95. 279 Der ist ein weiss verständig Mann, der sich selbst kennen kann. - Petri, II, 95. 280 Der ist eyn früntlich man, der eynen früntlich handeln kan. - Werdea, Biij. 281 Der ist eyn weyser man, der gelück vnd vngelück leyden (tragen) kan. - Werdea, Diij; Henisch, 1661, 12. "Dem söll wir vnweyss sagen, der nicht vngelück kan tragen." (Werdea, Diij; Petri, II, 95.) 282 Der ist eyn weyser man, der wenig lewten getrawen kan. - Werdea, Biij. 283 Der ist eyn weysse man, der myt vernunfft schweygen kan. - Werdea, Aiiij. 284 Der ist fürwahr ein thöricht Mann, der seinem Nachbar das Haus zündet an und selber mit verbrennet dann. Mhd.: Ez dunket mich ein tumber muot, swer im selbe schaden tuot seime nachgebaure ze leide. (Freidank.) - Erst tumbe sammir got, der mit schaden richet daz man im gesprichet. (Reinhart.) (Zingerle, 116.) 285 Der ist fürwahr ein vnweiss Mann, der seine Schand nicht schweigen kan. - Petri, II, 95. 286 Der ist fürwahr ein weiser Mann, der seinen Zorn bezemen kan. - Petri, II, 95. 287 Der ist fürwar ein weiser mann, so gescholten nit zürnt, gelobt nit geschwilt, der seinn zorn zemen kan. - Franck, II, 192a. 288 Der ist gar ein weiser Mann, der Lug mit Lug wohl gelten kann. Z. B. Märchen vom Schneekinde, das in Aegypten zerschmolzen. 289 Der ist kein Mann, der nicht Nein sagen kann. It.: Non e uomo chi non sa dir di no. (Bohn I, 112.) 290 Der ist kein Mann, den Zorn nicht warm machen kann. Lat.: Vir non videtur, qui irasci nescit. (Faselius, 273; Seybold, 636; Schulbl., 485.) 291 Der ist Mann, der erwerben kann. 292 Der ist wol ein rechtschaffen Mann, der sein affekten zwingen kan. - Lehmann, 5, 48. 293 Der kältste Mann ist wärmer, denn das wärmste Weib nach der complexion. - Henisch, 611, 67; Petri, II, 97. 294 Der kluge (geschickte, weise) Mann sucht ein (ist ohne) Amt, und der Esel trägt den Sammt (das Amtskleid). Holl.: Verstandigen staan naar ampten en de dom-ooren krijgen ze. (Bohn I, 341.) 295 Der klügste Mann kann vom Narren etwas lernen. Frz.: Un fou avise bien un sage. (Bohn I, 62.) [Spaltenumbruch] 296 Der letzt Mann nimpt die ehr einem andern. - Henisch, 814, 21. Lat.: Rerum ab aliis gestarum postremus quispiam interveniens gloriam intercipit. (Henisch, 814, 22.) 297 Der liebste Mann, der lebendige. - Petri, II, 99. 298 Der mag wol bleiben ein armer Mann, der seinen Nutzen nicht fördern kann. Lat.: Qui tacet ut mutus, raro fit munere tutus. (Loci comm., 183.) 299 Der man ist an das schwerd gebunden. - Luther's Ms., 15. 300 Der Man sal abräinjen, de Fra sal zesumen halden. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 382. 301 Der Man sal meiren (mehren), de Frä sal erhalden. - Schuster, 383. 302 Der Man sol allerley schaffen zu'n henden, das Weib zu'n brenden. - Coler, 218b; Heyl, 103. 1) Brente = ein hölzernes Gefäss für verschiedene Wirthschaftszwecke, z. B. für Weintrauben, gesalzenes Fleisch, in Viehwirthschaften besonders für Milch (Milchkübel, Milchnapf), in der Küche das Gefäss zum Aufwaschen. Die Milch wird in Brenten aufgestellt. "Er ässe, wenn man es ihm gäbe, zwei Brenten voll." "Seih ihn in ein schönes Schaff oder in ein Brenten." (Vgl. Grimm, II, 371.) - D. i. die Frau soll das, was der Mann erworben, aufbewahren, durch die ganze Haushaltung angemessen vertheilen und verwenden. It.: Gli uomini fanno la roba, e le donne la conservano. (Bohn I, 100.) 303 Der Mann an (einen) Vogel, der Schneider ane (eine) Gans. (Hirschberg.) 304 Der Mann bleib' auf der Kanzelei und das Weib treibe die Kocherei. - Parömiakon, 1111. 305 Der Mann bleibt allweg das Haupt und die Frau sein Hut. - Eiselein, 448. 306 Der Mann, der auf seine Frau etwas kommen lässt, schneidet sich selbst in die Nase. - Schles. Zeitung, 1868, Nr. 31. 307 Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht, hat sicher aus Häckerling Gold schon gemacht. - Klix, 40; Masson, 378. 308 Der Mann ehrt das Amt, nicht das Amt den Mann. Schwed.: Mannen pryder rummet. - Personen heedrar Ambetet. (Grubb, 517.) 309 Der Mann ehrt den Platz. - Tendlau, 900. 310 Der Mann ehrt sich gar schlecht, der ist des Weibes Knecht. Lat.: Non sane convenit ut Hercules Omphalae serviat. (Binder II, 2223.) 311 Der Mann einen Vogel, der Bauer1 eine Gans. 1) In Hirschberg: der Schneider. Holl.: De man een vogeltje, en den boer eene gans. (Harrebomee, II, 54b.) 312 Der Mann einen Vogel, die Frau einen Sperling. - Klix, 40. 313 Der Mann erfährt es allzeit am letzten, was geschehen ist. - Petri, II, 100. 314 Der Mann erwirbt das Vermögen, die Frau erhält es. 315 Der Mann fährt's auf Wagen ins Haus, die Frau trägt's in der Schürze hinaus. - Frischbier, 486; Frischbier2, 2525. 316 Der Mann findet leicht wieder eine Frau, die Kinder aber nie wieder eine Mutter. Böhm.: Zena muzi zas se muz naroditi, matka nikdy. (Celakovsky, 400.) Poln.: Zona mezowi moze sie urodzic, a matka juz nie. (Celakovsky, 440.) 317 Der Mann findet nur Vergnügen bei seiner ersten Frau. 318 Der Mann führt das Regiment im Haus; aber was die Frau will, muss geschehen. Engl.: As the good man saith, so say we, but as the good woman saith, so it must be. (Bohn II, 45.) 319 Der Mann gehört in den Rath, die Frau ins Bad. - Simrock, 6786; Körte, 4074; Braun, I, 2525; Reinsberg I, 137. 320 Der Mann geht in Geschäften aus, die Frau zu Schmaus. - Bertram, 48.
[Spaltenumbruch] 270 Der ist ein weiser Mann, der in die Zeit sich schicken kann. Holl.: Hij is gewis een deugdelijk man, die op zijn' tijd zwijgen en spreken kan. (Harrebomée, II, 60a.) It.: Chi al tempo sa piegarsi, è uomo da lodarsi. (Gaal, 1790.) 271 Der ist ein weiser Mann, der masse rahmen kan. – Schottel, 1133b. 272 Der ist ein weiser Mann, der Schickelmann zur Hand gehen kann. – Lehmann, 920, 23; Binder II, 1367. 273 Der ist ein weiser Mann, der sein Dunckel brechen kan. – Lehmann, 257, 19. 274 Der ist ein weiser Mann, der sich an eines andern vnfall bessern kan. – Henisch, 319, 14. Lat.: Felix quem faciunt aliena pericula cautum. (Henisch, 319, 15.) 275 Der ist ein weiser Mann, der sich in sein Stand schicken kan. – Chaos, 367. Mit dem Zusatz: „und tracht nit mehr nach andern sachen, die ihm sein Leben schwerer machen.“ 276 Der ist ein weiser Mann, der sich selber rathen kann. „Der ist auch Lohnes wêrth, der gutem Rath folgt unbeschwert. 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270 Der ist ein weiser Mann, der in die Zeit sich schicken kann.
Holl.: Hij is gewis een deugdelijk man, die op zijn' tijd zwijgen en spreken kan. (Harrebomée, II, 60a.)
It.: Chi al tempo sa piegarsi, è uomo da lodarsi. (Gaal, 1790.)
271 Der ist ein weiser Mann, der masse rahmen kan. – Schottel, 1133b.
272 Der ist ein weiser Mann, der Schickelmann zur Hand gehen kann. – Lehmann, 920, 23; Binder II, 1367.
273 Der ist ein weiser Mann, der sein Dunckel brechen kan. – Lehmann, 257, 19.
274 Der ist ein weiser Mann, der sich an eines andern vnfall bessern kan. – Henisch, 319, 14.
Lat.: Felix quem faciunt aliena pericula cautum. (Henisch, 319, 15.)
275 Der ist ein weiser Mann, der sich in sein Stand schicken kan. – Chaos, 367.
Mit dem Zusatz: „und tracht nit mehr nach andern sachen, die ihm sein Leben schwerer machen.“
276 Der ist ein weiser Mann, der sich selber rathen kann.
„Der ist auch Lohnes wêrth, der gutem Rath folgt unbeschwert. Wer aber selber wüst kein Rath, auch nach der Weisen Lehr nicht that, der war und blieb ein toller Narr, bracht sich und ander in Gefahr.“ (Froschm., Bbiiib.)
277 Der ist ein weiser Mann, der wohl hören kann. – Lehmann, 882, 21.
278 Der ist ein weiser Mann, der zu Zeiten harren kan. – Petri, II, 95.
279 Der ist ein weiss verständig Mann, der sich selbst kennen kann. – Petri, II, 95.
280 Der ist eyn früntlich man, der eynen früntlich handeln kan. – Werdea, Biij.
281 Der ist eyn weyser man, der gelück vnd vngelück leyden (tragen) kan. – Werdea, Diij; Henisch, 1661, 12.
„Dem söll wir vnweyss sagen, der nicht vngelück kan tragen.“ (Werdea, Diij; Petri, II, 95.)
282 Der ist eyn weyser man, der wenig lewten getrawen kan. – Werdea, Biij.
283 Der ist eyn weysse man, der myt vernunfft schweygen kan. – Werdea, Aiiij.
284 Der ist fürwahr ein thöricht Mann, der seinem Nachbar das Haus zündet an und selber mit verbrennet dann.
Mhd.: Ez dunket mich ein tumber muot, swer im selbe schaden tuot sîme nâchgebûre ze leide. (Freidank.) – Erst tumbe sammir got, der mit schaden richet daz man im gesprichet. (Reinhart.) (Zingerle, 116.)
285 Der ist fürwahr ein vnweiss Mann, der seine Schand nicht schweigen kan. – Petri, II, 95.
286 Der ist fürwahr ein weiser Mann, der seinen Zorn bezemen kan. – Petri, II, 95.
287 Der ist fürwar ein weiser mann, so gescholten nit zürnt, gelobt nit geschwilt, der seinn zorn zemen kan. – Franck, II, 192a.
288 Der ist gar ein weiser Mann, der Lug mit Lug wohl gelten kann.
Z. B. Märchen vom Schneekinde, das in Aegypten zerschmolzen.
289 Der ist kein Mann, der nicht Nein sagen kann.
It.: Non è uomo chi non sa dir di nò. (Bohn I, 112.)
290 Der ist kein Mann, den Zorn nicht warm machen kann.
Lat.: Vir non videtur, qui irasci nescit. (Faselius, 273; Seybold, 636; Schulbl., 485.)
291 Der ist Mann, der erwerben kann.
292 Der ist wol ein rechtschaffen Mann, der sein affekten zwingen kan. – Lehmann, 5, 48.
293 Der kältste Mann ist wärmer, denn das wärmste Weib nach der complexion. – Henisch, 611, 67; Petri, II, 97.
294 Der kluge (geschickte, weise) Mann sucht ein (ist ohne) Amt, und der Esel trägt den Sammt (das Amtskleid).
Holl.: Verstandigen staan naar ampten en de dom-ooren krijgen ze. (Bohn I, 341.)
295 Der klügste Mann kann vom Narren etwas lernen.
Frz.: Un fou avise bien un sage. (Bohn I, 62.)
296 Der letzt Mann nimpt die ehr einem andern. – Henisch, 814, 21.
Lat.: Rerum ab aliis gestarum postremus quispiam interveniens gloriam intercipit. (Henisch, 814, 22.)
297 Der liebste Mann, der lebendige. – Petri, II, 99.
298 Der mag wol bleiben ein armer Mann, der seinen Nutzen nicht fördern kann.
Lat.: Qui tacet ut mutus, raro fit munere tutus. (Loci comm., 183.)
299 Der man ist an das schwerd gebunden. – Luther's Ms., 15.
300 Der Mân sâl abräinjen, de Fra sâl zesumen hâlden. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 382.
301 Der Mân sâl mîren (mehren), de Frä sal erhalden. – Schuster, 383.
302 Der Man sol allerley schaffen zu'n henden, das Weib zu'n brenden. – Coler, 218b; Heyl, 103.
1) Brente = ein hölzernes Gefäss für verschiedene Wirthschaftszwecke, z. B. für Weintrauben, gesalzenes Fleisch, in Viehwirthschaften besonders für Milch (Milchkübel, Milchnapf), in der Küche das Gefäss zum Aufwaschen. Die Milch wird in Brenten aufgestellt. „Er ässe, wenn man es ihm gäbe, zwei Brenten voll.“ „Seih ihn in ein schönes Schaff oder in ein Brenten.“ (Vgl. Grimm, II, 371.) – D. i. die Frau soll das, was der Mann erworben, aufbewahren, durch die ganze Haushaltung angemessen vertheilen und verwenden.
It.: Gli uomini fanno la roba, e le donne la conservano. (Bohn I, 100.)
303 Der Mann an (einen) Vogel, der Schneider ane (eine) Gans. (Hirschberg.)
304 Der Mann bleib' auf der Kanzelei und das Weib treibe die Kocherei. – Parömiakon, 1111.
305 Der Mann bleibt allweg das Haupt und die Frau sein Hut. – Eiselein, 448.
306 Der Mann, der auf seine Frau etwas kommen lässt, schneidet sich selbst in die Nase. – Schles. Zeitung, 1868, Nr. 31.
307 Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht, hat sicher aus Häckerling Gold schon gemacht. – Klix, 40; Masson, 378.
308 Der Mann ehrt das Amt, nicht das Amt den Mann.
Schwed.: Mannen pryder rummet. – Personen heedrar Ambetet. (Grubb, 517.)
309 Der Mann ehrt den Platz. – Tendlau, 900.
310 Der Mann ehrt sich gar schlecht, der ist des Weibes Knecht.
Lat.: Non sane convenit ut Hercules Omphalae serviat. (Binder II, 2223.)
311 Der Mann einen Vogel, der Bauer1 eine Gans.
1) In Hirschberg: der Schneider.
Holl.: De man een vogeltje, en den boer eene gans. (Harrebomée, II, 54b.)
312 Der Mann einen Vogel, die Frau einen Sperling. – Klix, 40.
313 Der Mann erfährt es allzeit am letzten, was geschehen ist. – Petri, II, 100.
314 Der Mann erwirbt das Vermögen, die Frau erhält es.
315 Der Mann fährt's auf Wagen ins Haus, die Frau trägt's in der Schürze hinaus. – Frischbier, 486; Frischbier2, 2525.
316 Der Mann findet leicht wieder eine Frau, die Kinder aber nie wieder eine Mutter.
Böhm.: Žena muži zas se můž naroditi, matka nikdy. (Čelakovsky, 400.)
Poln.: Žona męžowi može się urodzić, a matka juž nie. (Čelakovsky, 440.)
317 Der Mann findet nur Vergnügen bei seiner ersten Frau.
318 Der Mann führt das Regiment im Haus; aber was die Frau will, muss geschehen.
Engl.: As the good man saith, so say we, but as the good woman saith, so it must be. (Bohn II, 45.)
319 Der Mann gehört in den Rath, die Frau ins Bad. – Simrock, 6786; Körte, 4074; Braun, I, 2525; Reinsberg I, 137.
320 Der Mann geht in Geschäften aus, die Frau zu Schmaus. – Bertram, 48.
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