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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 321 Der Mann geht zum Erbe, das Weib davon. - Graf, 189, 28; Hillebrand, 155, 216; Bluntschli, Deutsches Privatrecht, 186, 10.

Bespricht die Bevorzugung des Mannes vor der Frau im Erbrecht und in Bezug auf liegende Güter. (S. Erbgut 2, Lilie, Schwert und Schwertseite.) Es ist wol skandinavischen Ursprungs: Tha gangen hatt er til ok huva fram. (Grimm, Rechtsalt., 473.)

322 Der Mann hat die Jahre in den Knochen, die Frau im Gesicht.

In der Lombardei: Die Männer haben die Jahre, welche sie fühlen, die Frauen, welche sie zeigen. (Reinsberg I, 129.)

323 Der Mann hat Zeit genug, sich eine Frau zu wahlen.

324 Der Mann hinaus, die Frau ins Haus. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

325 Der Mann im Mond hat das Holz gestohlen. - Simrock, 7079.

326 Der Mann in Stiefeln kennt den Mann in Bastschuhen nicht.

Holl.: De man in laarzen kent den man in schoenen niet. (Harrebomee, II, 54a.)

327 Der mann ist aller ehren werd, der all ding zum besten kert. - Gruter, I, 16; Henisch, 811, 50.

328 Der Mann ist alles Lobes werth, der gutem Rath folgt unbeschwert. - Chaos, 825.

329 Der Mann ist dann am ärmsten, wenn die Kinder Rotz zum Brot essen. (Nürnberg.)

Wenn nämlich seine Kinder noch so klein sind, dass sie blos Opfer erfordern, ohne sie durch irgendeine kleine Hülfsleistung vergelten zu können.

330 Der Mann ist das (von) Feuer, das Weib das (von) Werch und der Teufel der Wind, der bläst. - Reinsberg I, 70.

331 Der Mann ist das Haupt des Weibes und das Weib die Krone des Hauses.

Die Finnen: Der Mann herrscht über seine Frau, der Pastor über seine Gemeinde und der Kaiser über das ganze Reich. (Bertram, 69.)

332 Der Mann ist das Haupt, die Frau sein Hut. - Simrock, 6779.

Die Russen: Die Frau ist dem Mann ein Pflaster, er ihr ein Hirt. Der Pfau ist schön durch seine Federn, die Frau durch ihren Mann. In Venetien heisst es: Der Mann macht die Frau, und die Frau macht den Mann. In Mailand: Der gute Mann macht die gute Frau. In England: Die gute Frau macht den guten Mann. (Reinsberg I, 94.)

333 Der Mann ist das Haupt, on de Fru öss et Klutke, dat sött bawe drop. (Natangen.) - Frischbier, 177.

334 Der Mann ist das Haupt und das Weib die Krone, sagt die Grossmutter.

335 Der Mann ist das Haupt und die Frau die Krone.

Das letztere setzen die Frauen hinzu, wenn die Männer das erste behaupten. Man bedient sich aber auch des ganzen Satzes, wenn ein Mann seine Frau schmäht, um zu sagen: Wenn ein Mann seine Frau schände, so schände er sich selbst.

336 Der Mann ist das Haupt und die Frau sein Leib. - Graf, 140, 23.

Dän.: Manden skal vaere hoveder, quinden hiertet. (Prov. dan., 139.)

337 Der Mann ist das Paradies der Frauen.

338 Der Mann ist der Frauen Meister. - Graf, 171, 160.

Gesetzlicher Vormund: "Der man is der frawen maister." (Kaiserrecht, XII.)

339 Der Mann ist der letzte im Haus, der erfährt, was man (was die Frau) trägt zur Hinterthür 'naus.

Engl.: The good man is the last, who knows, what's amiss at home. (Bohn II, 46.)

Lat.: Dedecus ille domus sciet ultimus.

340 Der Mann ist des Weibes Haupt. - 1 Kor. 11, 3; Schulze, 265; Graf, 140, 22.

Mhd.: Der man ist ein houpt des wibes. (Daniels, 387, 46.)

Frz.: L'homme est l'ame de la maison. (Leroux, I, 169.)

Lat.: Caput mulieris vir.

341 Der Mann ist des Weibes Vogt und Meister. - Graf, 171, 161.

"Da ist davon gesetzet, daz der man des weibes voget ist vnd ir maister." (Schwabenspiegel, 9.)

Mhd.: Der man is sines wibes vogtt und ir meister. (Maurer, I, 8.)

[Spaltenumbruch] 342 Der Mann ist des Weibes Vormund zur Hand, da sie ihm angetrauet wird. - Graf, 171, 162.

Von dem Augenblicke an, da sie in gesetzliche Ehe mit ihm eingetreten ist, steht sie unter ihm.

Mhd.: Die man is vormunde seines weibes, to hant als sie imme getrüwet werd. (Sachsenspiegel, III, 45, 3.)

343 Der Mann ist die Seele seines Hauses. - Winckler, XIV, 98.

Frz.: L'homme fait la couronne. (Leroux, I, 169.)

344 Der Mann ist ehrenwerth, der alle ding zum besten kehrt. - Lehmann, 41, 19; Simrock, 1855; Körte, 4103.

345 Der Mann ist ehrenwerth, der sein Geld in Ruh' verzehrt. (Nassauer Garten bei Königsberg.)

346 Der Mann ist geschaffen zu Ernst vnd Schutz, das Weib zu Schimpff vnd Frewden. - Petri, II, 400.

347 Der Mann ist glücklich, welcher keine Sorgen hat.

Bei Tunnicius (174): Selig ist ein Mann sunder sorge. (Ex animus curas remove, cor mandere noli.)

348 Der Mann ist nicht besser als sein Wort. - Simrock, 11891.

349 Der Mann ist nicht zu finden, der einen Wetzstein könnte schinden.

Holl.: Alle die levenden vilden nog geen wetsteen. (Harrebomee, II, 456.)

Lat.: Vivens nemo datur, per quem cos excoriatur. (Fallersleben, 58.)

350 Der Mann ist Pfeffer, welcher in die Zunge beisst, das Weib Zwiebel, welche Zunge und Augen beisst. - Altmann VI, 412.

351 Der Mann ist schuldig, sein Weib zu verhegen. - Graf, 140, 21; Klingen, 204a, 2.

D. h. über ihre sittliche Führung zu wachen.

352 Der Mann ist seins Leibs nicht mechtig, sondern das Weib. - Petri, II, 100.

353 Der Mann ist ungeziert am schönsten. - Eiselein, 448; Braun, I, 2543.

Lat.: Forma viros neglecta decet. (Eiselein, 448.)

354 Der Mann ist weis' und wohlgelehrt, der alle Ding' zum besten kehrt. - Simrock, 976.

Schwed.: Den man är wijs och mycket snill, som alt til bästa tyda will. (Grubb, 136.)

355 Der Mann kann mit einem Leiterwagen nicht so viel zum Thor hereinfahren, als die Frau in der Schürze zum Hinterpförtchen hinausträgt. - Simrock, 6795.

Die Verschwendung der Frau ist für die Wirthschaft gefährlicher als die des Mannes. Daher sagen die Engländer: Der Mann muss seine Frau um Erlaubniss bitten, vorwärts zu kommen. Die Russen: Verschwendet der Mann, so brennt der Hof halb ab, verschwendet die Frau, so brennt er ganz ab. - Der Mann schleppt mit dem Geldbeutel nicht so viel fort, wie die Frau mit dem Kochtopf. (Reinsberg I, 152.)

Böhm.: Nenavozi muz na rebrinovem voze do domu, co zena po zasterkach vynesti muze. (Celakovsky, 390.)

Wend.: Muz njezamoze zreblowanym wozom tak wjele domoj nawozic, hac zona sorcusi domach wotnosi. (Celakovsky, 390.)

356 Der Mann kann nig so vel in de grote Dör inföhren, as de Fro1 ut de lütje2 Dör uttragen kann. (Holst.) - Körte, 4071; Masson, 87.

1) Oder: as en Kistenfegersch = Gelegenheitsmacherin.

2) Kleine.

357 Der Mann kann's nicht hereinfudern, was die Frau fortschürzt (mit der Schürze fortträgt). (Wend. Lausitz.)

358 Der Mann kommt an den Galgen, die Frau unter den Stein. - Grimm, Rechtsalt., 687; Graf, 341, 347.

Die mittelalterlichen Rechtsbücher kennen als regelmässige Lebensstrafen Schwert, Galgen und Rad. Frauen wurden aber, der weiblichen Ehre wegen, im entsprechenden Falle nicht mit dem Galgen bestraft, sondern in die Grube versenkt oder unterm Stein begraben, d. i. gesteinigt.

359 Der Mann legt das Gut auf die Schwelle und die Frau zieht es herein.

360 Der Mann löst sich mit seiner Habe. - Graf, 321, 251.

Er macht das gethane Unrecht durch entsprechende Busse gut. "Das sich ein mann mit seiner habe lösen mag." (Klingen, 69a, 1.)

[Spaltenumbruch] 321 Der Mann geht zum Erbe, das Weib davon.Graf, 189, 28; Hillebrand, 155, 216; Bluntschli, Deutsches Privatrecht, 186, 10.

Bespricht die Bevorzugung des Mannes vor der Frau im Erbrecht und in Bezug auf liegende Güter. (S. Erbgut 2, Lilie, Schwert und Schwertseite.) Es ist wol skandinavischen Ursprungs: Tha gangen hatt er til ok huva fram. (Grimm, Rechtsalt., 473.)

322 Der Mann hat die Jahre in den Knochen, die Frau im Gesicht.

In der Lombardei: Die Männer haben die Jahre, welche sie fühlen, die Frauen, welche sie zeigen. (Reinsberg I, 129.)

323 Der Mann hat Zeit genug, sich eine Frau zu wahlen.

324 Der Mann hinaus, die Frau ins Haus.Nass. Schulbl., XIV, 5.

325 Der Mann im Mond hat das Holz gestohlen.Simrock, 7079.

326 Der Mann in Stiefeln kennt den Mann in Bastschuhen nicht.

Holl.: De man in laarzen kent den man in schoenen niet. (Harrebomée, II, 54a.)

327 Der mann ist aller ehren werd, der all ding zum besten kert.Gruter, I, 16; Henisch, 811, 50.

328 Der Mann ist alles Lobes werth, der gutem Rath folgt unbeschwert.Chaos, 825.

329 Der Mann ist dann am ärmsten, wenn die Kinder Rotz zum Brot essen. (Nürnberg.)

Wenn nämlich seine Kinder noch so klein sind, dass sie blos Opfer erfordern, ohne sie durch irgendeine kleine Hülfsleistung vergelten zu können.

330 Der Mann ist das (von) Feuer, das Weib das (von) Werch und der Teufel der Wind, der bläst.Reinsberg I, 70.

331 Der Mann ist das Haupt des Weibes und das Weib die Krone des Hauses.

Die Finnen: Der Mann herrscht über seine Frau, der Pastor über seine Gemeinde und der Kaiser über das ganze Reich. (Bertram, 69.)

332 Der Mann ist das Haupt, die Frau sein Hut.Simrock, 6779.

Die Russen: Die Frau ist dem Mann ein Pflaster, er ihr ein Hirt. Der Pfau ist schön durch seine Federn, die Frau durch ihren Mann. In Venetien heisst es: Der Mann macht die Frau, und die Frau macht den Mann. In Mailand: Der gute Mann macht die gute Frau. In England: Die gute Frau macht den guten Mann. (Reinsberg I, 94.)

333 Der Mann ist das Haupt, on de Fru öss et Klutke, dat sött bawe drop. (Natangen.) – Frischbier, 177.

334 Der Mann ist das Haupt und das Weib die Krone, sagt die Grossmutter.

335 Der Mann ist das Haupt und die Frau die Krone.

Das letztere setzen die Frauen hinzu, wenn die Männer das erste behaupten. Man bedient sich aber auch des ganzen Satzes, wenn ein Mann seine Frau schmäht, um zu sagen: Wenn ein Mann seine Frau schände, so schände er sich selbst.

336 Der Mann ist das Haupt und die Frau sein Leib.Graf, 140, 23.

Dän.: Manden skal være hoveder, quinden hiertet. (Prov. dan., 139.)

337 Der Mann ist das Paradies der Frauen.

338 Der Mann ist der Frauen Meister.Graf, 171, 160.

Gesetzlicher Vormund: „Der man is der frawen maister.“ (Kaiserrecht, XII.)

339 Der Mann ist der letzte im Haus, der erfährt, was man (was die Frau) trägt zur Hinterthür 'naus.

Engl.: The good man is the last, who knows, what's amiss at home. (Bohn II, 46.)

Lat.: Dedecus ille domus sciet ultimus.

340 Der Mann ist des Weibes Haupt.1 Kor. 11, 3; Schulze, 265; Graf, 140, 22.

Mhd.: Der mân ist ein houpt des wibes. (Daniels, 387, 46.)

Frz.: L'homme est l'âme de la maison. (Leroux, I, 169.)

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341 Der Mann ist des Weibes Vogt und Meister.Graf, 171, 161.

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Mhd.: Der man is sines wibes vogtt und ir meister. (Maurer, I, 8.)

[Spaltenumbruch] 342 Der Mann ist des Weibes Vormund zur Hand, da sie ihm angetrauet wird.Graf, 171, 162.

Von dem Augenblicke an, da sie in gesetzliche Ehe mit ihm eingetreten ist, steht sie unter ihm.

Mhd.: Die man is vormunde sînes wîbes, to hant als sie imme getrüwet werd. (Sachsenspiegel, III, 45, 3.)

343 Der Mann ist die Seele seines Hauses.Winckler, XIV, 98.

Frz.: L'homme fait la couronne. (Leroux, I, 169.)

344 Der Mann ist ehrenwerth, der alle ding zum besten kehrt.Lehmann, 41, 19; Simrock, 1855; Körte, 4103.

345 Der Mann ist ehrenwerth, der sein Geld in Ruh' verzehrt. (Nassauer Garten bei Königsberg.)

346 Der Mann ist geschaffen zu Ernst vnd Schutz, das Weib zu Schimpff vnd Frewden.Petri, II, 400.

347 Der Mann ist glücklich, welcher keine Sorgen hat.

Bei Tunnicius (174): Selig ist ein Mann sunder sorge. (Ex animus curas remove, cor mandere noli.)

348 Der Mann ist nicht besser als sein Wort.Simrock, 11891.

349 Der Mann ist nicht zu finden, der einen Wetzstein könnte schinden.

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D. h. über ihre sittliche Führung zu wachen.

352 Der Mann ist seins Leibs nicht mechtig, sondern das Weib.Petri, II, 100.

353 Der Mann ist ungeziert am schönsten.Eiselein, 448; Braun, I, 2543.

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354 Der Mann ist weis' und wohlgelehrt, der alle Ding' zum besten kehrt.Simrock, 976.

Schwed.: Den man är wijs och mycket snill, som alt til bästa tyda will. (Grubb, 136.)

355 Der Mann kann mit einem Leiterwagen nicht so viel zum Thor hereinfahren, als die Frau in der Schürze zum Hinterpförtchen hinausträgt.Simrock, 6795.

Die Verschwendung der Frau ist für die Wirthschaft gefährlicher als die des Mannes. Daher sagen die Engländer: Der Mann muss seine Frau um Erlaubniss bitten, vorwärts zu kommen. Die Russen: Verschwendet der Mann, so brennt der Hof halb ab, verschwendet die Frau, so brennt er ganz ab. – Der Mann schleppt mit dem Geldbeutel nicht so viel fort, wie die Frau mit dem Kochtopf. (Reinsberg I, 152.)

Böhm.: Nenavozí muž na řebřínovem voze do domu, co žena po zástĕrkách vynesti můze. (Čelakovsky, 390.)

Wend.: Muž njezamože zreblowanym wozom tak wjele domoj nawozić, hač žona šórcuši domach wotnosi. (Čelakovsky, 390.)

356 Der Mann kann nig so vêl in de grôte Dör inföhren, as de Fro1 ut de lütje2 Dör uttragen kann. (Holst.) – Körte, 4071; Masson, 87.

1) Oder: as en Kistenfegersch = Gelegenheitsmacherin.

2) Kleine.

357 Der Mann kann's nicht hereinfudern, was die Frau fortschürzt (mit der Schürze fortträgt). (Wend. Lausitz.)

358 Der Mann kommt an den Galgen, die Frau unter den Stein.Grimm, Rechtsalt., 687; Graf, 341, 347.

Die mittelalterlichen Rechtsbücher kennen als regelmässige Lebensstrafen Schwert, Galgen und Rad. Frauen wurden aber, der weiblichen Ehre wegen, im entsprechenden Falle nicht mit dem Galgen bestraft, sondern in die Grube versenkt oder unterm Stein begraben, d. i. gesteinigt.

359 Der Mann legt das Gut auf die Schwelle und die Frau zieht es herein.

360 Der Mann löst sich mit seiner Habe.Graf, 321, 251.

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[[188]/0202] 321 Der Mann geht zum Erbe, das Weib davon. – Graf, 189, 28; Hillebrand, 155, 216; Bluntschli, Deutsches Privatrecht, 186, 10. Bespricht die Bevorzugung des Mannes vor der Frau im Erbrecht und in Bezug auf liegende Güter. (S. Erbgut 2, Lilie, Schwert und Schwertseite.) Es ist wol skandinavischen Ursprungs: Tha gangen hatt er til ok huva fram. (Grimm, Rechtsalt., 473.) 322 Der Mann hat die Jahre in den Knochen, die Frau im Gesicht. In der Lombardei: Die Männer haben die Jahre, welche sie fühlen, die Frauen, welche sie zeigen. (Reinsberg I, 129.) 323 Der Mann hat Zeit genug, sich eine Frau zu wahlen. 324 Der Mann hinaus, die Frau ins Haus. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 325 Der Mann im Mond hat das Holz gestohlen. – Simrock, 7079. 326 Der Mann in Stiefeln kennt den Mann in Bastschuhen nicht. Holl.: De man in laarzen kent den man in schoenen niet. (Harrebomée, II, 54a.) 327 Der mann ist aller ehren werd, der all ding zum besten kert. – Gruter, I, 16; Henisch, 811, 50. 328 Der Mann ist alles Lobes werth, der gutem Rath folgt unbeschwert. – Chaos, 825. 329 Der Mann ist dann am ärmsten, wenn die Kinder Rotz zum Brot essen. (Nürnberg.) Wenn nämlich seine Kinder noch so klein sind, dass sie blos Opfer erfordern, ohne sie durch irgendeine kleine Hülfsleistung vergelten zu können. 330 Der Mann ist das (von) Feuer, das Weib das (von) Werch und der Teufel der Wind, der bläst. – Reinsberg I, 70. 331 Der Mann ist das Haupt des Weibes und das Weib die Krone des Hauses. Die Finnen: Der Mann herrscht über seine Frau, der Pastor über seine Gemeinde und der Kaiser über das ganze Reich. (Bertram, 69.) 332 Der Mann ist das Haupt, die Frau sein Hut. – Simrock, 6779. Die Russen: Die Frau ist dem Mann ein Pflaster, er ihr ein Hirt. Der Pfau ist schön durch seine Federn, die Frau durch ihren Mann. In Venetien heisst es: Der Mann macht die Frau, und die Frau macht den Mann. In Mailand: Der gute Mann macht die gute Frau. In England: Die gute Frau macht den guten Mann. (Reinsberg I, 94.) 333 Der Mann ist das Haupt, on de Fru öss et Klutke, dat sött bawe drop. (Natangen.) – Frischbier, 177. 334 Der Mann ist das Haupt und das Weib die Krone, sagt die Grossmutter. 335 Der Mann ist das Haupt und die Frau die Krone. Das letztere setzen die Frauen hinzu, wenn die Männer das erste behaupten. Man bedient sich aber auch des ganzen Satzes, wenn ein Mann seine Frau schmäht, um zu sagen: Wenn ein Mann seine Frau schände, so schände er sich selbst. 336 Der Mann ist das Haupt und die Frau sein Leib. – Graf, 140, 23. Dän.: Manden skal være hoveder, quinden hiertet. (Prov. dan., 139.) 337 Der Mann ist das Paradies der Frauen. 338 Der Mann ist der Frauen Meister. – Graf, 171, 160. Gesetzlicher Vormund: „Der man is der frawen maister.“ (Kaiserrecht, XII.) 339 Der Mann ist der letzte im Haus, der erfährt, was man (was die Frau) trägt zur Hinterthür 'naus. Engl.: The good man is the last, who knows, what's amiss at home. (Bohn II, 46.) Lat.: Dedecus ille domus sciet ultimus. 340 Der Mann ist des Weibes Haupt. – 1 Kor. 11, 3; Schulze, 265; Graf, 140, 22. Mhd.: Der mân ist ein houpt des wibes. (Daniels, 387, 46.) Frz.: L'homme est l'âme de la maison. (Leroux, I, 169.) Lat.: Caput mulieris vir. 341 Der Mann ist des Weibes Vogt und Meister. – Graf, 171, 161. „Da ist davon gesetzet, daz der man des wîbes voget ist vnd ir maister.“ (Schwabenspiegel, 9.) Mhd.: Der man is sines wibes vogtt und ir meister. (Maurer, I, 8.) 342 Der Mann ist des Weibes Vormund zur Hand, da sie ihm angetrauet wird. – Graf, 171, 162. Von dem Augenblicke an, da sie in gesetzliche Ehe mit ihm eingetreten ist, steht sie unter ihm. Mhd.: Die man is vormunde sînes wîbes, to hant als sie imme getrüwet werd. (Sachsenspiegel, III, 45, 3.) 343 Der Mann ist die Seele seines Hauses. – Winckler, XIV, 98. Frz.: L'homme fait la couronne. (Leroux, I, 169.) 344 Der Mann ist ehrenwerth, der alle ding zum besten kehrt. – Lehmann, 41, 19; Simrock, 1855; Körte, 4103. 345 Der Mann ist ehrenwerth, der sein Geld in Ruh' verzehrt. (Nassauer Garten bei Königsberg.) 346 Der Mann ist geschaffen zu Ernst vnd Schutz, das Weib zu Schimpff vnd Frewden. – Petri, II, 400. 347 Der Mann ist glücklich, welcher keine Sorgen hat. Bei Tunnicius (174): Selig ist ein Mann sunder sorge. (Ex animus curas remove, cor mandere noli.) 348 Der Mann ist nicht besser als sein Wort. – Simrock, 11891. 349 Der Mann ist nicht zu finden, der einen Wetzstein könnte schinden. Holl.: Alle die levenden vilden nog geen wetsteen. (Harrebomée, II, 456.) Lat.: Vivens nemo datur, per quem cos excoriatur. (Fallersleben, 58.) 350 Der Mann ist Pfeffer, welcher in die Zunge beisst, das Weib Zwiebel, welche Zunge und Augen beisst. – Altmann VI, 412. 351 Der Mann ist schuldig, sein Weib zu verhegen. – Graf, 140, 21; Klingen, 204a, 2. D. h. über ihre sittliche Führung zu wachen. 352 Der Mann ist seins Leibs nicht mechtig, sondern das Weib. – Petri, II, 100. 353 Der Mann ist ungeziert am schönsten. – Eiselein, 448; Braun, I, 2543. Lat.: Forma viros neglecta decet. (Eiselein, 448.) 354 Der Mann ist weis' und wohlgelehrt, der alle Ding' zum besten kehrt. – Simrock, 976. Schwed.: Den man är wijs och mycket snill, som alt til bästa tyda will. (Grubb, 136.) 355 Der Mann kann mit einem Leiterwagen nicht so viel zum Thor hereinfahren, als die Frau in der Schürze zum Hinterpförtchen hinausträgt. – Simrock, 6795. Die Verschwendung der Frau ist für die Wirthschaft gefährlicher als die des Mannes. Daher sagen die Engländer: Der Mann muss seine Frau um Erlaubniss bitten, vorwärts zu kommen. Die Russen: Verschwendet der Mann, so brennt der Hof halb ab, verschwendet die Frau, so brennt er ganz ab. – Der Mann schleppt mit dem Geldbeutel nicht so viel fort, wie die Frau mit dem Kochtopf. (Reinsberg I, 152.) Böhm.: Nenavozí muž na řebřínovem voze do domu, co žena po zástĕrkách vynesti můze. (Čelakovsky, 390.) Wend.: Muž njezamože zreblowanym wozom tak wjele domoj nawozić, hač žona šórcuši domach wotnosi. (Čelakovsky, 390.) 356 Der Mann kann nig so vêl in de grôte Dör inföhren, as de Fro1 ut de lütje2 Dör uttragen kann. (Holst.) – Körte, 4071; Masson, 87. 1) Oder: as en Kistenfegersch = Gelegenheitsmacherin. 2) Kleine. 357 Der Mann kann's nicht hereinfudern, was die Frau fortschürzt (mit der Schürze fortträgt). (Wend. Lausitz.) 358 Der Mann kommt an den Galgen, die Frau unter den Stein. – Grimm, Rechtsalt., 687; Graf, 341, 347. Die mittelalterlichen Rechtsbücher kennen als regelmässige Lebensstrafen Schwert, Galgen und Rad. Frauen wurden aber, der weiblichen Ehre wegen, im entsprechenden Falle nicht mit dem Galgen bestraft, sondern in die Grube versenkt oder unterm Stein begraben, d. i. gesteinigt. 359 Der Mann legt das Gut auf die Schwelle und die Frau zieht es herein. 360 Der Mann löst sich mit seiner Habe. – Graf, 321, 251. Er macht das gethane Unrecht durch entsprechende Busse gut. „Das sich ein mann mit seiner habe lösen mag.“ (Klingen, 69a, 1.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [188]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/202>, abgerufen am 24.11.2024.