Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 403 Der thut einem alten Manne nicht unrecht, der ihm das Abendbrot stiehlt. (S. Alte, der, 9.)

Engl.: He wrongs not an old man, who steals his supper from him. (Bohn II, 15.)

404 Der truncken man verschweiget nicht, alles, das nur sein hertze gicht.

Lat.: Ebrietas prodit, quod amat cor sine quod odit. (Loci comm., 33.)

405 Der verständige Mann nimmt Lehr' und Mahnung an.

"Der weise Mann hat für gut, straf' ich ihn, so er missethut, und thu' ich einem Thoren das, er wird mir immer mehr gehass." (Freidank.)

Lat.: Argue consultum, te diliget; argue stultum, avertet vultum, nec te dimittet inultum. (Eiselein, 448.)

406 Dernoh de Mann is, brött' me'n de Wost. (Waldeck.) - Curtze, 344, 374; für Meurs: Firmenich, I, 401, 75; für Düren: Firmenich, I, 484, 98; für Soest: Firmenich, I, 349, 68.

407 Derweil es dem Mann wohlgeht, heisst er klug.

408 Des armen Mannes Kinder und des reichen Mannes Kälber sind früh reif.

Schwed.: Fattig mans barn och rike mans kalf dö ej gerna. (Rhodin, 50.)

409 Des armen Mannes Mahl ist schnell bereit (oder: ist bald verzehrt).

Dän.: Fattig mands mad er snart aedt. (Prov. dan., 11.)

410 Des armen Mannes Rede ist keine Rede.

Böhm.: Chudobneho zdani nema uznani. (Celakovsky, 173.)

Poln.: Ubogiego zdanie - niedba nikt na nie. (Celakovsky, 173.)

411 Des einen Mannes Tod ist des andern Brot.

Schwed.: Mangen blijr dod en annen til brod. (Grubb, 548.)

412 Des Mannes Ehre ist der Frauen Ehre. - Graf, 140, 17.

413 Des Mannes Ehre ist der Frauen Tugend. - Winckler, II, 22.

Holl.: Mans eere, vrouwe deugd. ( Harrebomee, II, 62a.)

Lat.: Uxor coruscat radiis mariti. (Philippi, II, 240.)

414 Des Mannes Ehre schönt das Weib. - Graf, 140, 18.

In Kleve: Des mannes eere schöent dat wyff. (Kamptz, III, 30.)

415 Des Mannes freund, der sachen feind. - Henisch, 1053, 18; Petri, II, 118.

Holl.: De man een vriend, maar daarom de zaak eene partij. (Harrebomee, II, 54a.)

416 Des Mannes Gut steht der Frau zu Pfande. - Graf, 154, 98.

Wenn das eingebrachte Gut der Frau beim Tode des Ehemannes nicht mehr voll vorhanden ist, so muss es ihr aus dem Nachlass des Verstorbenen ersetzt oder ergänzt werden.

Mhd.: Des mannes guet stet der vrouwen to pande. (Richthofen, 13.)

417 Des Mannes Jugend ist selten lauter Tugend.

Holl.: Mans vreugd is zelden deugd. (Harrebomee, II, 62a.)

418 Des Mannes Mutter ist der Frauen Teufel. - Steiger, 106; Simrock, 6790; Körte, 4067; Reinsberg I, 196; Braun, I, 2844.

Dän.: Mands moder er ei sönne-kone god, uden der er syv dags reyse til hende. (Prov. dan., 410.)

Lat.: Omnes socrus oderunt suas nurus. (Terenz.)

419 Des Mannes Mutter ist des Teufels Unterfutter.

Holl.: Mans moer is de duivel op den vloer. (Harrebomee, II, 62a.)

420 Des Mannes Saat ist verdient, sobald die Egge darüberfährt. - Graf, 75, 58.

Wer den Boden bearbeitet hat, dem soll die Ernte, die Frucht gehören. (S. Garten 3.)

Mhd.: Des mannes sat di he mit sime phluge wirket, di ist verdinet, als di egede dar uber get. (Homeyer, II, 58, 2.)

421 Des Mannes Sinn ist sein Gewinn. - Körte, 4115; Simrock, 6815; Braun, I, 2548.

422 Des Mannes weissheit ein ende hat, wenn grosser zorn jhm begaht. - Henisch, 887, 13.

423 Des Mannes Wort, des Mannes Ehre. - Graf, 227, 10.

Dän.: Mands oord, mands aere. (Prov. dan., 440.)

Schwed.: Mans ord och mans aera. (Grubb, 508; Reyscher, XVI, 98.)

424 Des reichen Mannes Krankheit und des armen Mannes Pfannkuchen riechen gleich weit.

Auf der Insel Amrum: Rikmans Krankheeid an Armmans Pankuken jo stinnelik Füür. (Haupt, VIII, 350, 4.)

[Spaltenumbruch] 425 Des wegfertigen Mannes wegen hat der Gesessene sein Recht nicht verloren. - Graf, 442, 341.

Der Kläger als angreifender Theil muss nicht nur den, wenn auch noch so entfernten Gerichtsstand des Beklagten aufsuchen, sondern auch die Gerichtszeit und Fristen derselben abwarten, weil eines für den Gerichtsbezirk fremden oder wegfertigen Manns wegen in den dort bestehenden Einrichtungen keine Aenderungen gemacht werden. Es zeigt sich auch hier, wie das Recht (s. d.) dem Antworter (Beklagten) günstiger ist als dem Kläger, da er die Ladung des Beklagten bewirken muss, und diese, nicht erst die Klagebeantwortung, wie spätere Reichsgesetze anordnen, den Streit anhängig macht. (S. Ladung 3.)

Mhd.: Umb des wegfertigen mannes willin hat der gesezzin man sin recht nit virlorn. (Endemann, I, 17, 18.)

426 Dess Mannes eifer schont nicht. - Petri, II, 118; Henisch, 824, 59.

427 Dess Mannes Liebe ist des Weibes Leben. - Petri, II, 118.

428 Dess Mannes Mund soll sein Siegel seyn. - Petri, II, 118.

429 Dess Manns gesundheit hilfft dess Weibes kranckheit. - Henisch, 1584, 32; Petri, II, 118.

430 Det Mannes Moder, der Frauen Düvel. - Venedey, 101.

431 Deutscher Mann, Ehrenmann. - Simrock, 1545.

432 Die alten Männer halten sich mit den Zähnen auf. - Lehmann, II, 69, 13.

433 Die dem Mann trauet, die trauet auch die Schuld. - Eisenhart, 129; Hertius, I, 70; Estor, I, 308 u. 347; Hillebrand, 126, 177; Runde, 606; Eiselein, 601; Simrock, 9244; Sailer, 251; Graf, 152, 61.

Die dem Mann trauet (d. h. hier vertrauet), die trauet auch den Schulden. (Hillebrand, 125, 176; Graf, 152, 62.) Die den Mann heirathet, heirathet auch die Schulden. Im Niederdeutschen: Die de Mann trouwet, die trouwt ok de Schulden. (Pistor., IV, 33 u. X, 84; Hassl., 43.) Von der unter Eheleuten bestehenden Gütergemeinschaft, welche in einem Miteigenthum des einen Ehegatten über das Vermögen des andern während der Ehe besteht, und wonach, mit gewissen Einschränkungen und Bedingungen, beide nebst andern Beschwerden die gegenseitigen Schulden über sich nehmen. Wie die Frau nach geschlossener Ehe am Erwerbe theilnimmt, so haftet sie auch für die vom Mann eingegangenen Schulden. (Runde, 35, 136.)

Frz.: Qui epouse femme, epouse ses dettes. (Pistor., 1059; Hassl., 43.) - Qui epouse le corps, epouse les dettes. (Loysel, 110.)

Holl.: Die den man trouwt, trouwt ook de schulden. (Harrebomee, II, 55a.)

Lat.: Quae viro nubit, nubit quoque (illigat se) ejus aeri alieno ac debitis. (Pistor., 1059.)

434 Die eifersüchtigsten Männer sind meist die, welche selbst nicht sauber sind.

Lat.: Zelotypo conjux semper suspecta marito: nam quae quisque facit, fieri sibi furta meretur. (Binder II, 3706.)

435 Die einen alten Mann nimmt, hat ein Bett voll Knochen.

Engl.: An old man is a bed full of bones. (Bohn II, 121.)

436 Die einen Mann hat wie ein Mäuschen, ist nicht Herrin mehr im Häuschen.

Holl.: Die een' man heeft als een muisje, is geen baas meer in zijn huisje. (Harrebomee, II, 55a.)

437 Die Männer beim Schmause, die Weiber zu Hause. - Eiselein, 449; Simrock, 6787; Braun, I, 2559; Masson, 89.

Die Finnen: Selig ist das Weib zu Hause, der arme Mann auf Reisen. (Reinsberg I, 149.)

438 Die Männer fürchten die Gefahr, die Weiber nur den Anblick derselben. (Abyssinien.)

439 Die Männer haben die Jahre, welche sie fühlen; die Frauen die, welche sie zeigen.

440 Die Männer müssen oft das Bett hüten, wenn die Weiber geboren haben.

441 Die Männer regieren die Welt und die Weiber die Männer. (Posen.)

442 Die Männer sind nicht einmal zum Kröhnreiben zu gebrauchen. (Kamnitz.)

Behaupten die Frauen, wenn sich die Männer in weibliche Arbeit mischen.

443 Die Männer singen, sagen und sprechen: den jungen (Weibern) soll man wohl ton und die alten gehn lon. - Steinhövel.

[Spaltenumbruch] 403 Der thut einem alten Manne nicht unrecht, der ihm das Abendbrot stiehlt. (S. Alte, der, 9.)

Engl.: He wrongs not an old man, who steals his supper from him. (Bohn II, 15.)

404 Der truncken man verschweiget nicht, alles, das nur sein hertze gicht.

Lat.: Ebrietas prodit, quod amat cor sine quod odit. (Loci comm., 33.)

405 Der verständige Mann nimmt Lehr' und Mahnung an.

„Der weise Mann hat für gut, straf' ich ihn, so er missethut, und thu' ich einem Thoren das, er wird mir immer mehr gehass.“ (Freidank.)

Lat.: Argue consultum, te diliget; argue stultum, avertet vultum, nec te dimittet inultum. (Eiselein, 448.)

406 Dernoh de Mann is, brött' me'n de Wost. (Waldeck.) – Curtze, 344, 374; für Meurs: Firmenich, I, 401, 75; für Düren: Firmenich, I, 484, 98; für Soest: Firmenich, I, 349, 68.

407 Derweil es dem Mann wohlgeht, heisst er klug.

408 Des armen Mannes Kinder und des reichen Mannes Kälber sind früh reif.

Schwed.: Fattig mans barn och rike mans kalf dö ej gerna. (Rhodin, 50.)

409 Des armen Mannes Mahl ist schnell bereit (oder: ist bald verzehrt).

Dän.: Fattig mands mad er snart ædt. (Prov. dan., 11.)

410 Des armen Mannes Rede ist keine Rede.

Böhm.: Chudobného zdání nemá uznání. (Čelakovsky, 173.)

Poln.: Ubogiego zdanie – niedba nikt na nie. (Čelakovsky, 173.)

411 Des einen Mannes Tod ist des andern Brot.

Schwed.: Mången blijr dod en annen til brod. (Grubb, 548.)

412 Des Mannes Ehre ist der Frauen Ehre.Graf, 140, 17.

413 Des Mannes Ehre ist der Frauen Tugend.Winckler, II, 22.

Holl.: Mans eere, vrouwe deugd. ( Harrebomée, II, 62a.)

Lat.: Uxor coruscat radiis mariti. (Philippi, II, 240.)

414 Des Mannes Ehre schönt das Weib.Graf, 140, 18.

In Kleve: Des mannes eere schöent dat wyff. (Kamptz, III, 30.)

415 Des Mannes freund, der sachen feind.Henisch, 1053, 18; Petri, II, 118.

Holl.: De man een vriend, maar daarom de zaak eene partij. (Harrebomée, II, 54a.)

416 Des Mannes Gut steht der Frau zu Pfande.Graf, 154, 98.

Wenn das eingebrachte Gut der Frau beim Tode des Ehemannes nicht mehr voll vorhanden ist, so muss es ihr aus dem Nachlass des Verstorbenen ersetzt oder ergänzt werden.

Mhd.: Des mannes guet stet der vrouwen to pande. (Richthofen, 13.)

417 Des Mannes Jugend ist selten lauter Tugend.

Holl.: Mans vreugd is zelden deugd. (Harrebomée, II, 62a.)

418 Des Mannes Mutter ist der Frauen Teufel.Steiger, 106; Simrock, 6790; Körte, 4067; Reinsberg I, 196; Braun, I, 2844.

Dän.: Mands moder er ei sønne-kone god, uden der er syv dags reyse til hende. (Prov. dan., 410.)

Lat.: Omnes socrus oderunt suas nurus. (Terenz.)

419 Des Mannes Mutter ist des Teufels Unterfutter.

Holl.: Mans moêr is de duivel op den vloer. (Harrebomée, II, 62a.)

420 Des Mannes Saat ist verdient, sobald die Egge darüberfährt.Graf, 75, 58.

Wer den Boden bearbeitet hat, dem soll die Ernte, die Frucht gehören. (S. Garten 3.)

Mhd.: Des mannes sat di he mit sime phluge wirket, di ist verdinet, als di egede dar uber get. (Homeyer, II, 58, 2.)

421 Des Mannes Sinn ist sein Gewinn.Körte, 4115; Simrock, 6815; Braun, I, 2548.

422 Des Mannes weissheit ein ende hat, wenn grosser zorn jhm begaht.Henisch, 887, 13.

423 Des Mannes Wort, des Mannes Ehre.Graf, 227, 10.

Dän.: Mands oord, mands ære. (Prov. dan., 440.)

Schwed.: Mans ord och mans aera. (Grubb, 508; Reyscher, XVI, 98.)

424 Des reichen Mannes Krankheit und des armen Mannes Pfannkuchen riechen gleich weit.

Auf der Insel Amrum: Rikmâns Krankheîd an Armmâns Pankuken jo stinnelik Füür. (Haupt, VIII, 350, 4.)

[Spaltenumbruch] 425 Des wegfertigen Mannes wegen hat der Gesessene sein Recht nicht verloren.Graf, 442, 341.

Der Kläger als angreifender Theil muss nicht nur den, wenn auch noch so entfernten Gerichtsstand des Beklagten aufsuchen, sondern auch die Gerichtszeit und Fristen derselben abwarten, weil eines für den Gerichtsbezirk fremden oder wegfertigen Manns wegen in den dort bestehenden Einrichtungen keine Aenderungen gemacht werden. Es zeigt sich auch hier, wie das Recht (s. d.) dem Antworter (Beklagten) günstiger ist als dem Kläger, da er die Ladung des Beklagten bewirken muss, und diese, nicht erst die Klagebeantwortung, wie spätere Reichsgesetze anordnen, den Streit anhängig macht. (S. Ladung 3.)

Mhd.: Umb des wegfertigen mannes willin hat der gesezzin man sin recht nit virlorn. (Endemann, I, 17, 18.)

426 Dess Mannes eifer schont nicht.Petri, II, 118; Henisch, 824, 59.

427 Dess Mannes Liebe ist des Weibes Leben.Petri, II, 118.

428 Dess Mannes Mund soll sein Siegel seyn.Petri, II, 118.

429 Dess Manns gesundheit hilfft dess Weibes kranckheit.Henisch, 1584, 32; Petri, II, 118.

430 Det Mannes Moder, der Frauen Düvel.Venedey, 101.

431 Deutscher Mann, Ehrenmann.Simrock, 1545.

432 Die alten Männer halten sich mit den Zähnen auf.Lehmann, II, 69, 13.

433 Die dem Mann trauet, die trauet auch die Schuld.Eisenhart, 129; Hertius, I, 70; Estor, I, 308 u. 347; Hillebrand, 126, 177; Runde, 606; Eiselein, 601; Simrock, 9244; Sailer, 251; Graf, 152, 61.

Die dem Mann trauet (d. h. hier vertrauet), die trauet auch den Schulden. (Hillebrand, 125, 176; Graf, 152, 62.) Die den Mann heirathet, heirathet auch die Schulden. Im Niederdeutschen: Die de Mann trouwet, die trouwt ôk de Schulden. (Pistor., IV, 33 u. X, 84; Hassl., 43.) Von der unter Eheleuten bestehenden Gütergemeinschaft, welche in einem Miteigenthum des einen Ehegatten über das Vermögen des andern während der Ehe besteht, und wonach, mit gewissen Einschränkungen und Bedingungen, beide nebst andern Beschwerden die gegenseitigen Schulden über sich nehmen. Wie die Frau nach geschlossener Ehe am Erwerbe theilnimmt, so haftet sie auch für die vom Mann eingegangenen Schulden. (Runde, 35, 136.)

Frz.: Qui épouse femme, épouse ses dettes. (Pistor., 1059; Hassl., 43.) – Qui épouse le corps, épouse les dettes. (Loysel, 110.)

Holl.: Die den man trouwt, trouwt ook de schulden. (Harrebomée, II, 55a.)

Lat.: Quae viro nubit, nubit quoque (illigat se) ejus aeri alieno ac debitis. (Pistor., 1059.)

434 Die eifersüchtigsten Männer sind meist die, welche selbst nicht sauber sind.

Lat.: Zelotypo conjux semper suspecta marito: nam quae quisque facit, fieri sibi furta meretur. (Binder II, 3706.)

435 Die einen alten Mann nimmt, hat ein Bett voll Knochen.

Engl.: An old man is a bed full of bones. (Bohn II, 121.)

436 Die einen Mann hat wie ein Mäuschen, ist nicht Herrin mehr im Häuschen.

Holl.: Die een' man heeft als een muisje, is geen baas meer in zijn huisje. (Harrebomée, II, 55a.)

437 Die Männer beim Schmause, die Weiber zu Hause.Eiselein, 449; Simrock, 6787; Braun, I, 2559; Masson, 89.

Die Finnen: Selig ist das Weib zu Hause, der arme Mann auf Reisen. (Reinsberg I, 149.)

438 Die Männer fürchten die Gefahr, die Weiber nur den Anblick derselben. (Abyssinien.)

439 Die Männer haben die Jahre, welche sie fühlen; die Frauen die, welche sie zeigen.

440 Die Männer müssen oft das Bett hüten, wenn die Weiber geboren haben.

441 Die Männer regieren die Welt und die Weiber die Männer. (Posen.)

442 Die Männer sind nicht einmal zum Kröhnreiben zu gebrauchen. (Kamnitz.)

Behaupten die Frauen, wenn sich die Männer in weibliche Arbeit mischen.

443 Die Männer singen, sagen und sprechen: den jungen (Weibern) soll man wohl ton und die alten gehn lon.Steinhövel.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0204" n="[190]"/><cb n="379"/>
403 Der thut einem alten Manne nicht unrecht, der ihm das Abendbrot stiehlt.</hi> (S.  Alte, der, 9.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He wrongs not an old man, who steals his supper from him. (<hi rendition="#i">Bohn II, 15.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">404 Der truncken man verschweiget nicht, alles, das nur sein hertze gicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ebrietas prodit, quod amat cor sine quod odit. (<hi rendition="#i">Loci comm., 33.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">405 Der verständige Mann nimmt Lehr' und Mahnung an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Der weise Mann hat für gut, straf' ich ihn, so er missethut, und thu' ich einem Thoren das, er wird mir immer mehr gehass.&#x201C; (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Argue consultum, te diliget; argue stultum, avertet vultum, nec te dimittet inultum. (<hi rendition="#i">Eiselein, 448.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">406 Dernoh de Mann is, brött' me'n de Wost.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 344, 374;</hi> für Meurs: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 401, 75;</hi> für Düren: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 484, 98;</hi> für Soest: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 349, 68.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">407 Derweil es dem Mann wohlgeht, heisst er klug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">408 Des armen Mannes Kinder und des reichen Mannes Kälber sind früh reif.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Fattig mans barn och rike mans kalf dö ej gerna. (<hi rendition="#i">Rhodin, 50.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">409 Des armen Mannes Mahl ist schnell bereit (oder: ist bald verzehrt).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Fattig mands mad er snart ædt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">410 Des armen Mannes Rede ist keine Rede.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Chudobného zdání nemá uznání. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 173.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Ubogiego zdanie &#x2013; niedba nikt na nie. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 173.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">411 Des einen Mannes Tod ist des andern Brot.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Mången blijr dod en annen til brod. (<hi rendition="#i">Grubb, 548.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">412 Des Mannes Ehre ist der Frauen Ehre.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 140, 17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">413 Des Mannes Ehre ist der Frauen Tugend.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, II, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Mans eere, vrouwe deugd. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, II, 62<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Uxor coruscat radiis mariti. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 240.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">414 Des Mannes Ehre schönt das Weib.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 140, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Kleve: Des mannes eere schöent dat wyff. (<hi rendition="#i">Kamptz, III, 30.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">415 Des Mannes freund, der sachen feind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1053, 18; Petri, II, 118.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De man een vriend, maar daarom de zaak eene partij. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 54<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">416 Des Mannes Gut steht der Frau zu Pfande.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 154, 98.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn das eingebrachte Gut der Frau beim Tode des Ehemannes nicht mehr voll vorhanden ist, so muss es ihr aus dem Nachlass des Verstorbenen ersetzt oder ergänzt werden.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Des mannes guet stet der vrouwen to pande. (<hi rendition="#i">Richthofen, 13.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">417 Des Mannes Jugend ist selten lauter Tugend.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Mans vreugd is zelden deugd. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 62<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">418 Des Mannes Mutter ist der Frauen Teufel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Steiger, 106; Simrock, 6790; Körte, 4067; Reinsberg I, 196; Braun, I, 2844.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Mands moder er ei sønne-kone god, uden der er syv dags reyse til hende. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 410.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omnes socrus oderunt suas nurus. (<hi rendition="#i">Terenz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">419 Des Mannes Mutter ist des Teufels Unterfutter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Mans moêr is de duivel op den vloer. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 62<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">420 Des Mannes Saat ist verdient, sobald die Egge darüberfährt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 75, 58.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer den Boden bearbeitet hat, dem soll die Ernte, die Frucht gehören. (S.  Garten 3.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Des mannes sat di he mit sime phluge wirket, di ist verdinet, als di egede dar uber get. (<hi rendition="#i">Homeyer, II, 58, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">421 Des Mannes Sinn ist sein Gewinn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4115; Simrock, 6815; Braun, I, 2548.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">422 Des Mannes weissheit ein ende hat, wenn grosser zorn jhm begaht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 887, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">423 Des Mannes Wort, des Mannes Ehre.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 227, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Mands oord, mands ære. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 440.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Mans ord och mans aera. (<hi rendition="#i">Grubb, 508; Reyscher, XVI, 98.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">424 Des reichen Mannes Krankheit und des armen Mannes Pfannkuchen riechen gleich weit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf der Insel Amrum: Rikmâns Krankheîd an Armmâns Pankuken jo stinnelik Füür. (<hi rendition="#i">Haupt, VIII, 350, 4.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="380"/>
425 Des wegfertigen Mannes wegen hat der Gesessene sein Recht nicht verloren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 442, 341.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Kläger als angreifender Theil muss nicht nur den, wenn auch noch so entfernten Gerichtsstand des Beklagten aufsuchen, sondern auch die Gerichtszeit und Fristen derselben abwarten, weil eines für den Gerichtsbezirk fremden oder wegfertigen Manns wegen in den dort bestehenden Einrichtungen keine Aenderungen gemacht werden. Es zeigt sich auch hier, wie das  Recht (s. d.) dem Antworter (Beklagten) günstiger ist als dem Kläger, da er die Ladung des Beklagten bewirken muss, und diese, nicht erst die Klagebeantwortung, wie spätere Reichsgesetze anordnen, den Streit anhängig macht. (S.  Ladung 3.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Umb des wegfertigen mannes willin hat der gesezzin man sin recht nit virlorn. (<hi rendition="#i">Endemann, I, 17, 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">426 Dess Mannes eifer schont nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 118; Henisch, 824, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">427 Dess Mannes Liebe ist des Weibes Leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 118.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">428 Dess Mannes Mund soll sein Siegel seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 118.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">429 Dess Manns gesundheit hilfft dess Weibes kranckheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1584, 32; Petri, II, 118.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">430 Det Mannes Moder, der Frauen Düvel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Venedey, 101.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">431 Deutscher Mann, Ehrenmann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1545.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">432 Die alten Männer halten sich mit den Zähnen auf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 69, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">433 Die dem Mann trauet, die trauet auch die Schuld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eisenhart, 129; Hertius, I, 70; Estor, I, 308 u. 347; Hillebrand, 126, 177; Runde, 606; Eiselein, 601; Simrock, 9244; Sailer, 251; Graf, 152, 61.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die dem Mann trauet (d. h. hier vertrauet), die trauet auch den Schulden. (<hi rendition="#i">Hillebrand, 125, 176; Graf, 152, 62.</hi>) Die den Mann heirathet, heirathet auch die Schulden. Im Niederdeutschen: Die de Mann trouwet, die trouwt ôk de Schulden. (<hi rendition="#i">Pistor., IV, 33 u. X, 84; Hassl., 43.</hi>) Von der unter Eheleuten bestehenden Gütergemeinschaft, welche in einem Miteigenthum des einen Ehegatten über das Vermögen des andern während der Ehe besteht, und wonach, mit gewissen Einschränkungen und Bedingungen, beide nebst andern Beschwerden die gegenseitigen Schulden über sich nehmen. Wie die Frau nach geschlossener Ehe am Erwerbe theilnimmt, so haftet sie auch für die vom Mann eingegangenen Schulden. (<hi rendition="#i">Runde, 35, 136.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui épouse femme, épouse ses dettes. (<hi rendition="#i">Pistor., 1059; Hassl., 43.</hi>) &#x2013; Qui épouse le corps, épouse les dettes. (<hi rendition="#i">Loysel, 110.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die den man trouwt, trouwt ook de schulden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 55<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quae viro nubit, nubit quoque (illigat se) ejus aeri alieno ac debitis. (<hi rendition="#i">Pistor., 1059.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">434 Die eifersüchtigsten Männer sind meist die, welche selbst nicht sauber sind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Zelotypo conjux semper suspecta marito: nam quae quisque facit, fieri sibi furta meretur. (<hi rendition="#i">Binder II, 3706.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">435 Die einen alten Mann nimmt, hat ein Bett voll Knochen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: An old man is a bed full of bones. (<hi rendition="#i">Bohn II, 121.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">436 Die einen Mann hat wie ein Mäuschen, ist nicht Herrin mehr im Häuschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die een' man heeft als een muisje, is geen baas meer in zijn huisje. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 55<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">437 Die Männer beim Schmause, die Weiber zu Hause.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 449; Simrock, 6787; Braun, I, 2559; Masson, 89.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Finnen: Selig ist das Weib zu Hause, der arme Mann auf Reisen. (<hi rendition="#i">Reinsberg I, 149.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">438 Die Männer fürchten die Gefahr, die Weiber nur den Anblick derselben.</hi> (<hi rendition="#i">Abyssinien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">439 Die Männer haben die Jahre, welche sie fühlen; die Frauen die, welche sie zeigen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">440 Die Männer müssen oft das Bett hüten, wenn die Weiber geboren haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">441 Die Männer regieren die Welt und die Weiber die Männer.</hi> (<hi rendition="#i">Posen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">442 Die Männer sind nicht einmal zum Kröhnreiben zu gebrauchen.</hi> (<hi rendition="#i">Kamnitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Behaupten die Frauen, wenn sich die Männer in weibliche Arbeit mischen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">443 Die Männer singen, sagen und sprechen: den jungen (Weibern) soll man wohl ton und die alten gehn lon.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Steinhövel.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[190]/0204] 403 Der thut einem alten Manne nicht unrecht, der ihm das Abendbrot stiehlt. (S. Alte, der, 9.) Engl.: He wrongs not an old man, who steals his supper from him. (Bohn II, 15.) 404 Der truncken man verschweiget nicht, alles, das nur sein hertze gicht. Lat.: Ebrietas prodit, quod amat cor sine quod odit. (Loci comm., 33.) 405 Der verständige Mann nimmt Lehr' und Mahnung an. „Der weise Mann hat für gut, straf' ich ihn, so er missethut, und thu' ich einem Thoren das, er wird mir immer mehr gehass.“ (Freidank.) Lat.: Argue consultum, te diliget; argue stultum, avertet vultum, nec te dimittet inultum. (Eiselein, 448.) 406 Dernoh de Mann is, brött' me'n de Wost. (Waldeck.) – Curtze, 344, 374; für Meurs: Firmenich, I, 401, 75; für Düren: Firmenich, I, 484, 98; für Soest: Firmenich, I, 349, 68. 407 Derweil es dem Mann wohlgeht, heisst er klug. 408 Des armen Mannes Kinder und des reichen Mannes Kälber sind früh reif. Schwed.: Fattig mans barn och rike mans kalf dö ej gerna. (Rhodin, 50.) 409 Des armen Mannes Mahl ist schnell bereit (oder: ist bald verzehrt). Dän.: Fattig mands mad er snart ædt. (Prov. dan., 11.) 410 Des armen Mannes Rede ist keine Rede. Böhm.: Chudobného zdání nemá uznání. (Čelakovsky, 173.) Poln.: Ubogiego zdanie – niedba nikt na nie. (Čelakovsky, 173.) 411 Des einen Mannes Tod ist des andern Brot. Schwed.: Mången blijr dod en annen til brod. (Grubb, 548.) 412 Des Mannes Ehre ist der Frauen Ehre. – Graf, 140, 17. 413 Des Mannes Ehre ist der Frauen Tugend. – Winckler, II, 22. Holl.: Mans eere, vrouwe deugd. ( Harrebomée, II, 62a.) Lat.: Uxor coruscat radiis mariti. (Philippi, II, 240.) 414 Des Mannes Ehre schönt das Weib. – Graf, 140, 18. In Kleve: Des mannes eere schöent dat wyff. (Kamptz, III, 30.) 415 Des Mannes freund, der sachen feind. – Henisch, 1053, 18; Petri, II, 118. Holl.: De man een vriend, maar daarom de zaak eene partij. (Harrebomée, II, 54a.) 416 Des Mannes Gut steht der Frau zu Pfande. – Graf, 154, 98. Wenn das eingebrachte Gut der Frau beim Tode des Ehemannes nicht mehr voll vorhanden ist, so muss es ihr aus dem Nachlass des Verstorbenen ersetzt oder ergänzt werden. Mhd.: Des mannes guet stet der vrouwen to pande. (Richthofen, 13.) 417 Des Mannes Jugend ist selten lauter Tugend. Holl.: Mans vreugd is zelden deugd. (Harrebomée, II, 62a.) 418 Des Mannes Mutter ist der Frauen Teufel. – Steiger, 106; Simrock, 6790; Körte, 4067; Reinsberg I, 196; Braun, I, 2844. Dän.: Mands moder er ei sønne-kone god, uden der er syv dags reyse til hende. (Prov. dan., 410.) Lat.: Omnes socrus oderunt suas nurus. (Terenz.) 419 Des Mannes Mutter ist des Teufels Unterfutter. Holl.: Mans moêr is de duivel op den vloer. (Harrebomée, II, 62a.) 420 Des Mannes Saat ist verdient, sobald die Egge darüberfährt. – Graf, 75, 58. Wer den Boden bearbeitet hat, dem soll die Ernte, die Frucht gehören. (S. Garten 3.) Mhd.: Des mannes sat di he mit sime phluge wirket, di ist verdinet, als di egede dar uber get. (Homeyer, II, 58, 2.) 421 Des Mannes Sinn ist sein Gewinn. – Körte, 4115; Simrock, 6815; Braun, I, 2548. 422 Des Mannes weissheit ein ende hat, wenn grosser zorn jhm begaht. – Henisch, 887, 13. 423 Des Mannes Wort, des Mannes Ehre. – Graf, 227, 10. Dän.: Mands oord, mands ære. (Prov. dan., 440.) Schwed.: Mans ord och mans aera. (Grubb, 508; Reyscher, XVI, 98.) 424 Des reichen Mannes Krankheit und des armen Mannes Pfannkuchen riechen gleich weit. Auf der Insel Amrum: Rikmâns Krankheîd an Armmâns Pankuken jo stinnelik Füür. (Haupt, VIII, 350, 4.) 425 Des wegfertigen Mannes wegen hat der Gesessene sein Recht nicht verloren. – Graf, 442, 341. Der Kläger als angreifender Theil muss nicht nur den, wenn auch noch so entfernten Gerichtsstand des Beklagten aufsuchen, sondern auch die Gerichtszeit und Fristen derselben abwarten, weil eines für den Gerichtsbezirk fremden oder wegfertigen Manns wegen in den dort bestehenden Einrichtungen keine Aenderungen gemacht werden. Es zeigt sich auch hier, wie das Recht (s. d.) dem Antworter (Beklagten) günstiger ist als dem Kläger, da er die Ladung des Beklagten bewirken muss, und diese, nicht erst die Klagebeantwortung, wie spätere Reichsgesetze anordnen, den Streit anhängig macht. (S. Ladung 3.) Mhd.: Umb des wegfertigen mannes willin hat der gesezzin man sin recht nit virlorn. (Endemann, I, 17, 18.) 426 Dess Mannes eifer schont nicht. – Petri, II, 118; Henisch, 824, 59. 427 Dess Mannes Liebe ist des Weibes Leben. – Petri, II, 118. 428 Dess Mannes Mund soll sein Siegel seyn. – Petri, II, 118. 429 Dess Manns gesundheit hilfft dess Weibes kranckheit. – Henisch, 1584, 32; Petri, II, 118. 430 Det Mannes Moder, der Frauen Düvel. – Venedey, 101. 431 Deutscher Mann, Ehrenmann. – Simrock, 1545. 432 Die alten Männer halten sich mit den Zähnen auf. – Lehmann, II, 69, 13. 433 Die dem Mann trauet, die trauet auch die Schuld. – Eisenhart, 129; Hertius, I, 70; Estor, I, 308 u. 347; Hillebrand, 126, 177; Runde, 606; Eiselein, 601; Simrock, 9244; Sailer, 251; Graf, 152, 61. Die dem Mann trauet (d. h. hier vertrauet), die trauet auch den Schulden. (Hillebrand, 125, 176; Graf, 152, 62.) Die den Mann heirathet, heirathet auch die Schulden. Im Niederdeutschen: Die de Mann trouwet, die trouwt ôk de Schulden. (Pistor., IV, 33 u. X, 84; Hassl., 43.) Von der unter Eheleuten bestehenden Gütergemeinschaft, welche in einem Miteigenthum des einen Ehegatten über das Vermögen des andern während der Ehe besteht, und wonach, mit gewissen Einschränkungen und Bedingungen, beide nebst andern Beschwerden die gegenseitigen Schulden über sich nehmen. Wie die Frau nach geschlossener Ehe am Erwerbe theilnimmt, so haftet sie auch für die vom Mann eingegangenen Schulden. (Runde, 35, 136.) Frz.: Qui épouse femme, épouse ses dettes. (Pistor., 1059; Hassl., 43.) – Qui épouse le corps, épouse les dettes. (Loysel, 110.) Holl.: Die den man trouwt, trouwt ook de schulden. (Harrebomée, II, 55a.) Lat.: Quae viro nubit, nubit quoque (illigat se) ejus aeri alieno ac debitis. (Pistor., 1059.) 434 Die eifersüchtigsten Männer sind meist die, welche selbst nicht sauber sind. Lat.: Zelotypo conjux semper suspecta marito: nam quae quisque facit, fieri sibi furta meretur. (Binder II, 3706.) 435 Die einen alten Mann nimmt, hat ein Bett voll Knochen. Engl.: An old man is a bed full of bones. (Bohn II, 121.) 436 Die einen Mann hat wie ein Mäuschen, ist nicht Herrin mehr im Häuschen. Holl.: Die een' man heeft als een muisje, is geen baas meer in zijn huisje. (Harrebomée, II, 55a.) 437 Die Männer beim Schmause, die Weiber zu Hause. – Eiselein, 449; Simrock, 6787; Braun, I, 2559; Masson, 89. Die Finnen: Selig ist das Weib zu Hause, der arme Mann auf Reisen. (Reinsberg I, 149.) 438 Die Männer fürchten die Gefahr, die Weiber nur den Anblick derselben. (Abyssinien.) 439 Die Männer haben die Jahre, welche sie fühlen; die Frauen die, welche sie zeigen. 440 Die Männer müssen oft das Bett hüten, wenn die Weiber geboren haben. 441 Die Männer regieren die Welt und die Weiber die Männer. (Posen.) 442 Die Männer sind nicht einmal zum Kröhnreiben zu gebrauchen. (Kamnitz.) Behaupten die Frauen, wenn sich die Männer in weibliche Arbeit mischen. 443 Die Männer singen, sagen und sprechen: den jungen (Weibern) soll man wohl ton und die alten gehn lon. – Steinhövel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/204
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [190]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/204>, abgerufen am 24.11.2024.