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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] *4 Einem das Mark aus den Beinen saugen. - Mathesy, 323b; Pauli, Postilla, II, 73a.

*5 Einem das Mark aus den Knochen geben.

Grosse Liebe.

*6 Einen wie sein eigenes Mark lieben.

*7 Er hat Marks im Kopfe. (Ostpreuss.) - Frischbier2, 2544.

Ist verständig.

*8 Er hat (kein) Marks in den Knochen. - Frischbier2, 2545.

Ist stark und kräftig (kraftlos).

*9 Er hat mehr Marks auf dem Kopfe als im Kopfe. - Frischbier2, 2546.

Von einem, der sein Haar stark pomadet hat.

*10 Es friert en Mark a Be zamm. - Sartorius, 173.

Frz.: Fouiller jusqu'a la moelle. (Kritzinger, 460b.)

*11 Etwas bis aufs Mark durchsuchen.

*12 Hi hät Marks in de Knoak'n. (Altmark.) - Danneil, 132.


Mark (die).

*1 He is um alle Marken wedder kamn.

*2 In die alte Mark gehen. - Mathesy, 70a.

Ausdruck für: sterben.


Marke.

*1 Ik hebb em ken Mark beten. - Dähnert, 298b.

Sagt man spöttisch, wenn gezweifelt wird, ob ein Ding das rechte sei. Marke heisst besonders das geheime Zeichen an einzelnen Waaren, wonach sich der Verkäufer in Ansehung des Preises richtet.

*2 Sie haben alle dieselbe Marke.

Sind von einem Schlage, tragen denselben Stempel.

Schwed.: De äre alle brände med ett märkie. (Törning, 15.)


Märker.

Jeder Märker1 mag einen weichen Busch ausroden. - Graf, 68, 28.

1) Mitglied einer Gemeinde, Theilhaber an den Gemeinderechten. (S. Ochs.)

Mhd.: Eyn yclicher merker mag einen weichen busch ussroden. (Grimm, I, 513.)


Markolf.

1 Es ist manchem wie Markolpho, der kunte keinen Baum finden, daran er henken wolt. - Lehmann, 498, 32.

2 Marcolphus kont kein Baum finden, daran jhm gelüst zu hangen. - Petri, II, 471.


Markstein.

1 Alte Marckstein soll man nicht verrucken. - Lehmann, 315, 15; Simrock, 6828; Graf, 12, 143.

2 Markstein aussgraben ist ein Bubenstück. - Petri, II, 471.

*3 Er hat den Markstein übersehen. - Sailer, 77.


Markt.

1 Am marckt lernt man die Leut kennen. - Gruter, III, 5; Lehmann, II, 341, 43; Braun, I, 2574.

2 Am Markt und Handel erkennt man den Wandel. - Eyering, I, 64.

3 Auf dem Markte gibt es mehr Kälber als Ochsen.

4 Auf dem Markte gibt es nur zweierlei Kühe: tragende und solche, die eben gekalbt haben. (Gross-Tabor bei Wartenberg in Schlesien.)

5 Auf dem Markte lernt man die Leute besser kennen, als in der Kirche. - Petri, II, 13; Simrock, 6837; Sailer, 183; Körte, 4127.

Lat.: Fraus sublimi regnat in aula. (Sutor, 222.)

6 Auf dem Markte lernt man kaufen. (S. Gebrauch 11.)

Engl.: Buy at a market, but sell at home. (Bohn II, 3.)

Span.: Comprar en feria, y vender en casa.

Ung.: Meg tanit, a' piatz vasarlani. (Gaal, 601.)

7 Auf dem Markte muss jeder auf seine Bude (Waare) achten.

Böhm.: Trhovy den hled kazdy sveho. (Celakovsky, 10.)

Poln.: Targowy dzien, pilnuj kazdy swego. (Celakovsky, 10.)

8 Auf dem Markte tanzen, macht viel Staub.

9 Auf den Markt kommen, wenn die Kaufleute schon fort sind, macht arme Krämer.

10 Auf einen bösen (schlechten) Markt gehört ein guter Muth. - Simrock, 6834a.

Frz.: Il faut faire bonne mine a mauvais jeu.

Holl.: Op eene kwade markt zal men teren. (Harrebomee, II, 67a.)

Lat.: In re mala, utere animo bono. (Sutor, 170.)

[Spaltenumbruch] 11 Auf gutem Markte geht man zu Grunde.

Ital.: Le buone derrate vuotan la borsa. (Cahier, 2884.)

12 Auf kleinen Markt gehört kleiner Zoll. - Lehmann, II, 31, 51; Petri, II, 26.

Lat.: Quale forum fuerit, uictigal tale requirit. (Loci comm., 184.)

13 Auf Märkten und Kirchweihen findet ein durchläufiger Arsch allezeit genug Dreck. - Fischart, Gesch.

"Er hat nach dem sprichwort: auff Märckten vnd Kirchweyhen find ein durchläuffiger Arss allzeit genug trecks, etliche grobe Heintzen u. s. w. gefunden." (Kloster, VIII, 219.)

14 Auf solchem Marckt solcher Zoll. - Lehmann, II, 31, 53; Petri, II, 26.

15 De immer to Marcht geit un flitig Vadder steit, den wä(r)t dat Geld nich olt in d' Tasch. (Altmark.) - Danneil, 267.

16 Der Marck wird gemeiniglich gut, der sich langsam anlest. - Lehmann, 452, 24.

17 Der Marckt lernt (lehrt) kramen (kaufen). - Gruter, III, 18; Lehmann, II, 80, 99; Petri, II, 100; Pistor., IV, 43; Lange, 1046; Körte, 4128; Simrock, 6829; Eichwald, 1279; Chaos, 133; Braun, I, 2568.

In Würtemberg: Der Markt lernt kroma. (Nefflen, 454; Michel, 260.) Es lassen sich nicht für alle Fälle Vorschriften geben; die Umstände erfordern ein selbständiges Urtheil; sie müssen oft erst zeigen, was in dem gegebenen Fall zu thun ist. "Der Markt wird einem wol lernen kauffen." (Luther's Tischr., Append.)

Dän.: Markedet laerer os kiöbet. (Prov. dan., 443.)

Lat.: Consilium nobis resque locusque dabunt. (Ovid.) (Binder I, 219; II, 588; Philippi, I, 91; Seybold, 861; Eiselein, 450; Froberg, 94.) - Gladiator in arena consilium capit. (Seneca.) (Philippi, I, 168; Froberg, 330.) - Ipsa re experiere prope forum. - Res publica virum docet. (Philippi, II, 156.)

Schwed.: Marknan larer kiöpet. - Ondt sittia hemma och giöra kiöpet. (Grubb, 519 u. 639.)

18 Der Marckt muss den Kauff setzen. - Gruter, III, 18; Lehmann, II, 80, 100.

19 Der Mark lehrt (sagts) einem wol, wie er sein Wahr geben sol. - Petri, II, 100.

20 Der Markt blüht, die Krämer pfeifen (singen).

Holl.: De markt is over het hoogst, de kramers (oder koeboers) fluiten. (Harrebomee, II, 66b.)

21 Der Markt der Liederlichkeit ist immer offen. - Burckhardt, 329.

22 Der Markt hat ein Ende. - Parömiakon, 589.

23 Der Markt hat kein Gewissen.

Holl.: Geene conscientie in de negotie. (Harrebomee, II, 119.)

24 Der Markt ist ein Garten mit allerhand Früchten und Gewächsen.

Engl.: The market is the best garden. In London: Cheapside is the best garden. (Bohn II, 13.)

25 Der Markt ist um so besser, je mehr Schafe dort sind.

Frz.: La foire sera bonne, les marchands s'assemblent. (Leroux, II, 96.)

26 Der Markt lehrt dich's, nicht der Tempel. - Eiselein, 451; Simrock, 6838.

Ein selbständiges Urtheil wird am besten im geschäftlichen Verkehr gewonnen.

27 Der Markt setzt den Preis.

Holl.: De markt leert den prijs berammen. - Die markt zal 't u wel leeren. - Die markt zal u den kop wel zetten. (Harrebomee, II, 66b.)

28 Der Markt will seine Krämer, die Kirmes ihre Gäste.

Holl.: De kermis moet zijne gasten, en de mark zijne kooplieden hebben. (Harrebomee, II, 66b.)

29 Der Markt wird immer gut, auf den man Thoren schicken thut.

30 Der Mert ist's Wort und 's Maigji ist der Korb. - Sutermeister, 113.

Der Markt ist der Vorwand, um Mädchen zu sehen.

31 Die tregen Marckt werden offt die besten. - Petri, II, 146.

32 Die tregen (spaten) merckte werden gern gut. - Agricola I, 693; Franck, II, 14a; Eyering, I, 727; III, 315; Tappius, 16a; Egenolff, 263b; Petri, II, 539; Gruter, I, 21; III, 83; Lehmann, 421, 64 u. 452, 25;

[Spaltenumbruch] *4 Einem das Mark aus den Beinen saugen.Mathesy, 323b; Pauli, Postilla, II, 73a.

*5 Einem das Mark aus den Knochen geben.

Grosse Liebe.

*6 Einen wie sein eigenes Mark lieben.

*7 Er hat Marks im Kopfe. (Ostpreuss.) – Frischbier2, 2544.

Ist verständig.

*8 Er hat (kein) Marks in den Knochen.Frischbier2, 2545.

Ist stark und kräftig (kraftlos).

*9 Er hat mehr Marks auf dem Kopfe als im Kopfe.Frischbier2, 2546.

Von einem, der sein Haar stark pomadet hat.

*10 Es friert ên Mark a Bê zamm.Sartorius, 173.

Frz.: Fouiller jusqu'à la moëlle. (Kritzinger, 460b.)

*11 Etwas bis aufs Mark durchsuchen.

*12 Hi hät Marks in de Knoak'n. (Altmark.) – Danneil, 132.


Mark (die).

*1 He is um alle Marken wedder kamn.

*2 In die alte Mark gehen.Mathesy, 70a.

Ausdruck für: sterben.


Marke.

*1 Ik hebb em kên Mark beten.Dähnert, 298b.

Sagt man spöttisch, wenn gezweifelt wird, ob ein Ding das rechte sei. Marke heisst besonders das geheime Zeichen an einzelnen Waaren, wonach sich der Verkäufer in Ansehung des Preises richtet.

*2 Sie haben alle dieselbe Marke.

Sind von einem Schlage, tragen denselben Stempel.

Schwed.: De äre alle brände med ett märkie. (Törning, 15.)


Märker.

Jeder Märker1 mag einen weichen Busch ausroden.Graf, 68, 28.

1) Mitglied einer Gemeinde, Theilhaber an den Gemeinderechten. (S. Ochs.)

Mhd.: Eyn yclicher merker mag einen weichen busch ussroden. (Grimm, I, 513.)


Markolf.

1 Es ist manchem wie Markolpho, der kunte keinen Baum finden, daran er henken wolt.Lehmann, 498, 32.

2 Marcolphus kont kein Baum finden, daran jhm gelüst zu hangen.Petri, II, 471.


Markstein.

1 Alte Marckstein soll man nicht verrucken.Lehmann, 315, 15; Simrock, 6828; Graf, 12, 143.

2 Markstein aussgraben ist ein Bubenstück.Petri, II, 471.

*3 Er hat den Markstein übersehen.Sailer, 77.


Markt.

1 Am marckt lernt man die Leut kennen.Gruter, III, 5; Lehmann, II, 341, 43; Braun, I, 2574.

2 Am Markt und Handel erkennt man den Wandel.Eyering, I, 64.

3 Auf dem Markte gibt es mehr Kälber als Ochsen.

4 Auf dem Markte gibt es nur zweierlei Kühe: tragende und solche, die eben gekalbt haben. (Gross-Tabor bei Wartenberg in Schlesien.)

5 Auf dem Markte lernt man die Leute besser kennen, als in der Kirche.Petri, II, 13; Simrock, 6837; Sailer, 183; Körte, 4127.

Lat.: Fraus sublimi regnat in aula. (Sutor, 222.)

6 Auf dem Markte lernt man kaufen. (S. Gebrauch 11.)

Engl.: Buy at a market, but sell at home. (Bohn II, 3.)

Span.: Comprar en feria, y vender en casa.

Ung.: Meg tanít, a' piatz vásárlani. (Gaal, 601.)

7 Auf dem Markte muss jeder auf seine Bude (Waare) achten.

Böhm.: Trhový den hled každy svého. (Čelakovský, 10.)

Poln.: Targowy dzień, pilnuj każdy swego. (Čelakovský, 10.)

8 Auf dem Markte tanzen, macht viel Staub.

9 Auf den Markt kommen, wenn die Kaufleute schon fort sind, macht arme Krämer.

10 Auf einen bösen (schlechten) Markt gehört ein guter Muth.Simrock, 6834a.

Frz.: Il faut faire bonne mine à mauvais jeu.

Holl.: Op eene kwade markt zal men teren. (Harrebomée, II, 67a.)

Lat.: In re mala, utere animo bono. (Sutor, 170.)

[Spaltenumbruch] 11 Auf gutem Markte geht man zu Grunde.

Ital.: Le buone derrate vuotan la borsa. (Cahier, 2884.)

12 Auf kleinen Markt gehört kleiner Zoll.Lehmann, II, 31, 51; Petri, II, 26.

Lat.: Quale forum fuerit, uictigal tale requirit. (Loci comm., 184.)

13 Auf Märkten und Kirchweihen findet ein durchläufiger Arsch allezeit genug Dreck.Fischart, Gesch.

„Er hat nach dem sprichwort: auff Märckten vnd Kirchweyhen find ein durchläuffiger Arss allzeit genug trecks, etliche grobe Heintzen u. s. w. gefunden.“ (Kloster, VIII, 219.)

14 Auf solchem Marckt solcher Zoll.Lehmann, II, 31, 53; Petri, II, 26.

15 De immer to Marcht geit un flitig Vadder steit, den wä(r)t dat Geld nich olt in d' Tasch. (Altmark.) – Danneil, 267.

16 Der Marck wird gemeiniglich gut, der sich langsam anlest.Lehmann, 452, 24.

17 Der Marckt lernt (lehrt) kramen (kaufen).Gruter, III, 18; Lehmann, II, 80, 99; Petri, II, 100; Pistor., IV, 43; Lange, 1046; Körte, 4128; Simrock, 6829; Eichwald, 1279; Chaos, 133; Braun, I, 2568.

In Würtemberg: Der Markt lernt kroma. (Nefflen, 454; Michel, 260.) Es lassen sich nicht für alle Fälle Vorschriften geben; die Umstände erfordern ein selbständiges Urtheil; sie müssen oft erst zeigen, was in dem gegebenen Fall zu thun ist. „Der Markt wird einem wol lernen kauffen.“ (Luther's Tischr., Append.)

Dän.: Markedet lærer os kiöbet. (Prov. dan., 443.)

Lat.: Consilium nobis resque locusque dabunt. (Ovid.) (Binder I, 219; II, 588; Philippi, I, 91; Seybold, 861; Eiselein, 450; Froberg, 94.) – Gladiator in arena consilium capit. (Seneca.) (Philippi, I, 168; Froberg, 330.) – Ipsa re experiere prope forum. – Res publica virum docet. (Philippi, II, 156.)

Schwed.: Marknan larer kiöpet. – Ondt sittia hemma och giöra kiöpet. (Grubb, 519 u. 639.)

18 Der Marckt muss den Kauff setzen.Gruter, III, 18; Lehmann, II, 80, 100.

19 Der Mark lehrt (sagts) einem wol, wie er sein Wahr geben sol.Petri, II, 100.

20 Der Markt blüht, die Krämer pfeifen (singen).

Holl.: De markt is over het hoogst, de kramers (oder koeboers) fluiten. (Harrebomée, II, 66b.)

21 Der Markt der Liederlichkeit ist immer offen.Burckhardt, 329.

22 Der Markt hat ein Ende.Parömiakon, 589.

23 Der Markt hat kein Gewissen.

Holl.: Geene conscientie in de negotie. (Harrebomée, II, 119.)

24 Der Markt ist ein Garten mit allerhand Früchten und Gewächsen.

Engl.: The market is the best garden. In London: Cheapside is the best garden. (Bohn II, 13.)

25 Der Markt ist um so besser, je mehr Schafe dort sind.

Frz.: La foire sera bonne, les marchands s'assemblent. (Leroux, II, 96.)

26 Der Markt lehrt dich's, nicht der Tempel.Eiselein, 451; Simrock, 6838.

Ein selbständiges Urtheil wird am besten im geschäftlichen Verkehr gewonnen.

27 Der Markt setzt den Preis.

Holl.: De markt leert den prijs berammen. – Die markt zal 't u wel leeren. – Die markt zal u den kop wel zetten. (Harrebomée, II, 66b.)

28 Der Markt will seine Krämer, die Kirmes ihre Gäste.

Holl.: De kermis moet zijne gasten, en de mark zijne kooplieden hebben. (Harrebomée, II, 66b.)

29 Der Markt wird immer gut, auf den man Thoren schicken thut.

30 Der Mêrt ist's Wort und 's Maigji ist der Korb.Sutermeister, 113.

Der Markt ist der Vorwand, um Mädchen zu sehen.

31 Die tregen Marckt werden offt die besten.Petri, II, 146.

32 Die tregen (spaten) merckte werden gern gut.Agricola I, 693; Franck, II, 14a; Eyering, I, 727; III, 315; Tappius, 16a; Egenolff, 263b; Petri, II, 539; Gruter, I, 21; III, 83; Lehmann, 421, 64 u. 452, 25;

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[[232]/0246] *4 Einem das Mark aus den Beinen saugen. – Mathesy, 323b; Pauli, Postilla, II, 73a. *5 Einem das Mark aus den Knochen geben. Grosse Liebe. *6 Einen wie sein eigenes Mark lieben. *7 Er hat Marks im Kopfe. (Ostpreuss.) – Frischbier2, 2544. Ist verständig. *8 Er hat (kein) Marks in den Knochen. – Frischbier2, 2545. Ist stark und kräftig (kraftlos). *9 Er hat mehr Marks auf dem Kopfe als im Kopfe. – Frischbier2, 2546. Von einem, der sein Haar stark pomadet hat. *10 Es friert ên Mark a Bê zamm. – Sartorius, 173. Frz.: Fouiller jusqu'à la moëlle. (Kritzinger, 460b.) *11 Etwas bis aufs Mark durchsuchen. *12 Hi hät Marks in de Knoak'n. (Altmark.) – Danneil, 132. Mark (die). *1 He is um alle Marken wedder kamn. *2 In die alte Mark gehen. – Mathesy, 70a. Ausdruck für: sterben. Marke. *1 Ik hebb em kên Mark beten. – Dähnert, 298b. Sagt man spöttisch, wenn gezweifelt wird, ob ein Ding das rechte sei. Marke heisst besonders das geheime Zeichen an einzelnen Waaren, wonach sich der Verkäufer in Ansehung des Preises richtet. *2 Sie haben alle dieselbe Marke. Sind von einem Schlage, tragen denselben Stempel. Schwed.: De äre alle brände med ett märkie. (Törning, 15.) Märker. Jeder Märker1 mag einen weichen Busch ausroden. – Graf, 68, 28. 1) Mitglied einer Gemeinde, Theilhaber an den Gemeinderechten. (S. Ochs.) Mhd.: Eyn yclicher merker mag einen weichen busch ussroden. (Grimm, I, 513.) Markolf. 1 Es ist manchem wie Markolpho, der kunte keinen Baum finden, daran er henken wolt. – Lehmann, 498, 32. 2 Marcolphus kont kein Baum finden, daran jhm gelüst zu hangen. – Petri, II, 471. Markstein. 1 Alte Marckstein soll man nicht verrucken. – Lehmann, 315, 15; Simrock, 6828; Graf, 12, 143. 2 Markstein aussgraben ist ein Bubenstück. – Petri, II, 471. *3 Er hat den Markstein übersehen. – Sailer, 77. Markt. 1 Am marckt lernt man die Leut kennen. – Gruter, III, 5; Lehmann, II, 341, 43; Braun, I, 2574. 2 Am Markt und Handel erkennt man den Wandel. – Eyering, I, 64. 3 Auf dem Markte gibt es mehr Kälber als Ochsen. 4 Auf dem Markte gibt es nur zweierlei Kühe: tragende und solche, die eben gekalbt haben. (Gross-Tabor bei Wartenberg in Schlesien.) 5 Auf dem Markte lernt man die Leute besser kennen, als in der Kirche. – Petri, II, 13; Simrock, 6837; Sailer, 183; Körte, 4127. Lat.: Fraus sublimi regnat in aula. (Sutor, 222.) 6 Auf dem Markte lernt man kaufen. (S. Gebrauch 11.) Engl.: Buy at a market, but sell at home. (Bohn II, 3.) Span.: Comprar en feria, y vender en casa. Ung.: Meg tanít, a' piatz vásárlani. (Gaal, 601.) 7 Auf dem Markte muss jeder auf seine Bude (Waare) achten. Böhm.: Trhový den hled každy svého. (Čelakovský, 10.) Poln.: Targowy dzień, pilnuj każdy swego. (Čelakovský, 10.) 8 Auf dem Markte tanzen, macht viel Staub. 9 Auf den Markt kommen, wenn die Kaufleute schon fort sind, macht arme Krämer. 10 Auf einen bösen (schlechten) Markt gehört ein guter Muth. – Simrock, 6834a. Frz.: Il faut faire bonne mine à mauvais jeu. Holl.: Op eene kwade markt zal men teren. (Harrebomée, II, 67a.) Lat.: In re mala, utere animo bono. (Sutor, 170.) 11 Auf gutem Markte geht man zu Grunde. Ital.: Le buone derrate vuotan la borsa. (Cahier, 2884.) 12 Auf kleinen Markt gehört kleiner Zoll. – Lehmann, II, 31, 51; Petri, II, 26. Lat.: Quale forum fuerit, uictigal tale requirit. (Loci comm., 184.) 13 Auf Märkten und Kirchweihen findet ein durchläufiger Arsch allezeit genug Dreck. – Fischart, Gesch. „Er hat nach dem sprichwort: auff Märckten vnd Kirchweyhen find ein durchläuffiger Arss allzeit genug trecks, etliche grobe Heintzen u. s. w. gefunden.“ (Kloster, VIII, 219.) 14 Auf solchem Marckt solcher Zoll. – Lehmann, II, 31, 53; Petri, II, 26. 15 De immer to Marcht geit un flitig Vadder steit, den wä(r)t dat Geld nich olt in d' Tasch. (Altmark.) – Danneil, 267. 16 Der Marck wird gemeiniglich gut, der sich langsam anlest. – Lehmann, 452, 24. 17 Der Marckt lernt (lehrt) kramen (kaufen). – Gruter, III, 18; Lehmann, II, 80, 99; Petri, II, 100; Pistor., IV, 43; Lange, 1046; Körte, 4128; Simrock, 6829; Eichwald, 1279; Chaos, 133; Braun, I, 2568. In Würtemberg: Der Markt lernt kroma. (Nefflen, 454; Michel, 260.) Es lassen sich nicht für alle Fälle Vorschriften geben; die Umstände erfordern ein selbständiges Urtheil; sie müssen oft erst zeigen, was in dem gegebenen Fall zu thun ist. „Der Markt wird einem wol lernen kauffen.“ (Luther's Tischr., Append.) Dän.: Markedet lærer os kiöbet. (Prov. dan., 443.) Lat.: Consilium nobis resque locusque dabunt. (Ovid.) (Binder I, 219; II, 588; Philippi, I, 91; Seybold, 861; Eiselein, 450; Froberg, 94.) – Gladiator in arena consilium capit. (Seneca.) (Philippi, I, 168; Froberg, 330.) – Ipsa re experiere prope forum. – Res publica virum docet. (Philippi, II, 156.) Schwed.: Marknan larer kiöpet. – Ondt sittia hemma och giöra kiöpet. (Grubb, 519 u. 639.) 18 Der Marckt muss den Kauff setzen. – Gruter, III, 18; Lehmann, II, 80, 100. 19 Der Mark lehrt (sagts) einem wol, wie er sein Wahr geben sol. – Petri, II, 100. 20 Der Markt blüht, die Krämer pfeifen (singen). Holl.: De markt is over het hoogst, de kramers (oder koeboers) fluiten. 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(Harrebomée, II, 66b.) 29 Der Markt wird immer gut, auf den man Thoren schicken thut. 30 Der Mêrt ist's Wort und 's Maigji ist der Korb. – Sutermeister, 113. Der Markt ist der Vorwand, um Mädchen zu sehen. 31 Die tregen Marckt werden offt die besten. – Petri, II, 146. 32 Die tregen (spaten) merckte werden gern gut. – Agricola I, 693; Franck, II, 14a; Eyering, I, 727; III, 315; Tappius, 16a; Egenolff, 263b; Petri, II, 539; Gruter, I, 21; III, 83; Lehmann, 421, 64 u. 452, 25;

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [232]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/246>, abgerufen am 21.11.2024.