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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 215 Wer mit Mäusen hetzt eine Katzen, thut unrecht, dieweil sie kann kratzen.

216 Wer sich zur Maus macht, den frisst auch eine kleine Katze.

Holl.: Die zich zelven muis maakt, wordt van de kat gevangen. (Harrebomee, II, 108b.)

217 Wer wil für Meusen han gemach, der geb wol acht auff seine sach. - Petri, II, 779.

218 Wer will fahen Mäus', schmier' die Fall' mit Fleiss.

219 Wer wird eine todte Maus ersäufen!

220 Wer zur Maus bestimmt ist, ist für die Katze geboren.

221 Wie die Maus, so die Katze.

222 Willst du mit Mäusen zu Acker gehn, so wird's übel um deine Früchte stehn.

223 Wo die Maus erhungert im Schrein, da ist nicht gut sein.

224 Wo die Mäuse im Brotschrank erhungern, da steht es mit dem Haushalt nicht wohl.

Holl.: Het gaat er niet wel toe, daar de muis in de etenskas dood blijft. (Harrebomee, I, 107b.)

225 Wo keine Mäuse sind, sucht auch eine kluge Katze umsonst.

226 Wo Mäuse sind, da stellen sich auch Katzen ein. - Altmann VI, 436.

227 Wo Mäuss, da Speiss'. - Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 652.

Frz.: A la porte ou l'on donne les miches, les gueux y vont. - Ou y a pain y a souris. (Masson, 245.)

228 Zu grossen Mäusen gehören grosse Katzen. - Lehmann, 330, 87.

229 Zu spät reut es die Maus, wenn sie die Katze bei der Kraus'.

Frz.: Par trop tard se repent le rat, quand par la cou le tient le chat. (Kritzinger, 585a.)

*230 Bann de derhem (daheim) kei Mäus wisst, geä ohnig (fort) un fang Ratte. (Henneberg.)

*231 Bei em hungern de Müs' in't Schapp dod. - Bützow. Ruhest., XIII, 51; Schiller, III, 8b.

*232 Bis dahin wird noch manche Maus in ein ander Loch schlüpfen. - Eiselein, 456.

*233 Bisig ka no mängd Maus in en anders Loch krüchn. - Sutermeister, 21.

Bis dahin kann noch manche Maus in ein ander Loch kriechen; es kann noch lange dauern.

*234 Da beisst d' Maus koin Fade a. (Schwaben.) - B. Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten (Stuttgart 1861), II, 220; für Franken: Frommann, VI, 320, 277; für Würzburg: Sartorius, 173.

Das bleibt so, daran wird nichts abgehandelt, zugegeben, nachgelassen, geändert, davon geht nichts ab. "Die Chemie geht von dem Satze der Ewigkeit, der Unzerstörbarkeit, der Nichterschaffung der Materie aus; davon beisst keine Maus einen Faden ab." (K. Vogt in einem Briefe datirt Genf 10. Nov. 1869 an den Professor A. Stahr in Berlin; vgl. Bresl. Zeitung, Nr. 561.)

*235 Da ist eine Maus in der Milch ertrunken.

Holl.: Daar is eene muis in de melk verdronken. (Harrebomee, II, 108a.)

*236 Da krepire de Mües ön de Speckkammer (Speiskammer). - Frischbier2, 2585.

*237 Dä muss mit de Müse pueste. (Luzern.)

Die Krankheit wird ihn ins Grab reissen.

*238 Da war die Maus gefangen. - Nas, 309b.

*239 Da, wo die Mäuse auf den Katzen reiten.

Um zu sagen, dass das Gefragte, Betreffende nirgends ist oder geschieht.

*240 Dar is Maus ane Snaur. - Dähnert, 318b.

Da thut ein jeder, was er will.

*241 Das ist den Mäusen gepfiffen.

D. i. vergebliche Mühe, ganz und gar wirkungslos, da sich Mäuse auf das Pfeifen nicht nähern, sondern entfernen. In Würzburg: Dess is d'r Mäus gapfiffa. (Sartorius, 173.)

*242 Das ist numme (nur) de Müse pfiffe. (Solothurn.) - Schild, 89, 355.

Von Reden, die der Sache nicht auf den Grund gehen; auch von leichten oberflächlichen Arbeiten, die nicht zum Ziel führen können.

*243 Dass dich die Mäuse fressen. - Henisch, 1213, 25.

[Spaltenumbruch] *244 Dat is Meis as Maw, de Katt bitt se alle beide. - Dähnert, 306b.

Wird gesagt, wenn unter Kleinigkeiten ängstlich gewählt wird.

*245 Dat is Maus as Mor. - Richey, 165.

Um zu sagen, das ist einerlei, das gilt gleich; denn die Maus und ihre Mutter sind eine so gut wie die andere.

Frz.: C'est bonnet blanc, blanc bonnet. (Leroux, II, 113.)

*246 Dat is Mus wie Miene.

Draussen wie vor der Thür (buten es vör Dör), Jacke wie Hose, lang wie breit.

*247 Dat maket mi vele Müse. - Dähnert, 218b.

Verursacht mir Sorgen, Bedenken, Grillen.

*248 Dat 's Meis as Mau, Kätt bitt's beid'. (Mecklenburg.) - Bützow. Ruhest., XIII, 52; Schiller, III, 6b; für Holstein: Schütze, II, 126.

Es kommt auf eins hinaus, beides ist gleich mislich. Bei Fr. Reuter, Ut mine Stromtid, I, 228: "T is Mies as Mus."

*249 Dau findet siebe Mäus koin Loch. (Ulm.)

*250 De Mies sind wedder biem Gritbiedel west. (Stralsund.)

Die Mäuse sind wieder beim Grützbeutel gewesen. Zur Verspottung der stralsunder Mundart, welche die dunkeln Vocale in helle, namentlich das ü in i verwandelt. (Schmidt, Jubelschrift, 41.)

*251 De Maus, de Maus! - Frischbier2, 2586.

Ausruf zur Erweckung der Schamhaftigkeit bei kleinen Kindern, wenn diese sich entblössen.

*252 De Müse pfife. (Luzern.)

*253 De Musen liggen dod vör't Brotschapp. - Kern, 782.

Von jemand, der viel Staat macht und kein Brot im Schrank hat.

*254 De Musen versmachten hum in't Brotschapp. - Eichwald, 1354; Kern, 782.

Von Leuten, die viel Aufwand in Kleidern u. s. w. machen und dabei Hunger leiden.

*255 Dem wird keine Maus Speck aus dem Arsche fressen.

"Wo köndten die Pomerische Säw' vnd Beckermohren gedulden, dass jbnen die Mäuss also Spannen tieff auss dem Arss Speck nagen, ja gar Nester hinein tragen vnnd Hochzeit darinn halten, wann sie nicht stäts im trog legen." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 63.)

*256 Dem wird keine Maus Stroh in den Arsch tragen.

"Denen keine Mauss Stro im Ars trägt." (Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 592.)

*257 Den kann wal met de Müüs dor de Tralljes (Gitterwerk) freten. (Meurs.) - Firmenich, I, 403, 217.

*258 Den Mäusen die Katze zur Gespielin geben. - Altmann VI, 524.

*259 Den Mäusen zu richten wissen.

*260 Der spricht auch wie die Maus im Speck: Unser täglich Brot gib uns heute!

*261 Diar kam a Müüs uun't Fel. (Amrum.) - Haupt, VIII, 361, 164.

Da kam eine Maus in die Falle.

*262 Die blinden Mäuse spielen. - Eiselein, 573.

*263 Die Maus hat das Pech, der Vogel den Leim versucht. - Körte, 4176.

*264 Die Maus hat einen Schwanz.

Die Sache wird (üble) Folgen haben.

Holl.: Dat muisje zal een staart hebben. (Bohn I, 303.)

*265 Die Maus ist in der Falle.

Holl.: De muis is in de val. (Harrebomee, II, 1080.)

*266 Die Maus kriegen.

So viel in Preussen, als die Nationalcocarde verlieren und in die zweite Klasse des Soldatenstandes kommen. Aus der vorpickelhaubischen Zeit, als die dicke Cocarde auf der First des Tschakos sass. Bei den Soldaten zweiter Klasse war sie grau statt schwarzweiss, daher die Redensart.

*267 Die Maus lebt noch.

Frz.: Encore est vive la souris. (Leroux, I, 132.)

*268 Die Maus muss bass getauft werden.

Von Zechern.

*269 Die Maus muss noch besser getauft werden.

Man muss noch mehr saufen. "Noch musst die Maus bas getaufft werden." (Rollwagenbüchlein, LIII.)

*270 Die Mäuse liegen todt vorm Brotschrank.

Von einer Hauswirthschaft, in der grosser Mangel herrscht.

*271 Die Mäuse mit Speck vertreiben wollen. - Altmann VI, 522.

[Spaltenumbruch] 215 Wer mit Mäusen hetzt eine Katzen, thut unrecht, dieweil sie kann kratzen.

216 Wer sich zur Maus macht, den frisst auch eine kleine Katze.

Holl.: Die zich zelven muis maakt, wordt van de kat gevangen. (Harrebomée, II, 108b.)

217 Wer wil für Meusen han gemach, der geb wol acht auff seine sach.Petri, II, 779.

218 Wer will fahen Mäus', schmier' die Fall' mit Fleiss.

219 Wer wird eine todte Maus ersäufen!

220 Wer zur Maus bestimmt ist, ist für die Katze geboren.

221 Wie die Maus, so die Katze.

222 Willst du mit Mäusen zu Acker gehn, so wird's übel um deine Früchte stehn.

223 Wo die Maus erhungert im Schrein, da ist nicht gut sein.

224 Wo die Mäuse im Brotschrank erhungern, da steht es mit dem Haushalt nicht wohl.

Holl.: Het gaat er niet wel toe, daar de muis in de etenskas dood blijft. (Harrebomée, I, 107b.)

225 Wo keine Mäuse sind, sucht auch eine kluge Katze umsonst.

226 Wo Mäuse sind, da stellen sich auch Katzen ein.Altmann VI, 436.

227 Wo Mäuss, da Speiss'.Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 652.

Frz.: A la porte où l'on donne les miches, les gueux y vont. – Où y a pain y a souris. (Masson, 245.)

228 Zu grossen Mäusen gehören grosse Katzen.Lehmann, 330, 87.

229 Zu spät reut es die Maus, wenn sie die Katze bei der Kraus'.

Frz.: Par trop tard se repent le rat, quand par la cou le tient le chat. (Kritzinger, 585a.)

*230 Bann de derhem (daheim) kei Mäus wisst, geä ohnig (fort) un fang Ratte. (Henneberg.)

*231 Bî em hungern de Müs' in't Schapp dôd.Bützow. Ruhest., XIII, 51; Schiller, III, 8b.

*232 Bis dahin wird noch manche Maus in ein ander Loch schlüpfen.Eiselein, 456.

*233 Bisig ka no mängd Mûs in en anders Loch krüchn.Sutermeister, 21.

Bis dahin kann noch manche Maus in ein ander Loch kriechen; es kann noch lange dauern.

*234 Da beisst d' Maus koin Fade a. (Schwaben.) – B. Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten (Stuttgart 1861), II, 220; für Franken: Frommann, VI, 320, 277; für Würzburg: Sartorius, 173.

Das bleibt so, daran wird nichts abgehandelt, zugegeben, nachgelassen, geändert, davon geht nichts ab. „Die Chemie geht von dem Satze der Ewigkeit, der Unzerstörbarkeit, der Nichterschaffung der Materie aus; davon beisst keine Maus einen Faden ab.“ (K. Vogt in einem Briefe datirt Genf 10. Nov. 1869 an den Professor A. Stahr in Berlin; vgl. Bresl. Zeitung, Nr. 561.)

*235 Da ist eine Maus in der Milch ertrunken.

Holl.: Daar is eene muis in de melk verdronken. (Harrebomée, II, 108a.)

*236 Da krepire de Mües ön de Speckkammer (Speiskammer).Frischbier2, 2585.

*237 Dä muss mit de Müse pueste. (Luzern.)

Die Krankheit wird ihn ins Grab reissen.

*238 Da war die Maus gefangen.Nas, 309b.

*239 Da, wo die Mäuse auf den Katzen reiten.

Um zu sagen, dass das Gefragte, Betreffende nirgends ist oder geschieht.

*240 Dar is Mûs ane Snûr.Dähnert, 318b.

Da thut ein jeder, was er will.

*241 Das ist den Mäusen gepfiffen.

D. i. vergebliche Mühe, ganz und gar wirkungslos, da sich Mäuse auf das Pfeifen nicht nähern, sondern entfernen. In Würzburg: Dess is d'r Mäus gapfiffa. (Sartorius, 173.)

*242 Das ist numme (nur) de Müse pfiffe. (Solothurn.) – Schild, 89, 355.

Von Reden, die der Sache nicht auf den Grund gehen; auch von leichten oberflächlichen Arbeiten, die nicht zum Ziel führen können.

*243 Dass dich die Mäuse fressen.Henisch, 1213, 25.

[Spaltenumbruch] *244 Dat is Mîs as Maw, de Katt bitt se alle beide.Dähnert, 306b.

Wird gesagt, wenn unter Kleinigkeiten ängstlich gewählt wird.

*245 Dat is Mûs as Môr.Richey, 165.

Um zu sagen, das ist einerlei, das gilt gleich; denn die Maus und ihre Mutter sind eine so gut wie die andere.

Frz.: C'est bonnet blanc, blanc bonnet. (Leroux, II, 113.)

*246 Dat is Mus wie Miene.

Draussen wie vor der Thür (buten es vör Dör), Jacke wie Hose, lang wie breit.

*247 Dat maket mi vêle Müse.Dähnert, 218b.

Verursacht mir Sorgen, Bedenken, Grillen.

*248 Dat 's Mîs as Mau, Kätt bitt's beid'. (Mecklenburg.) – Bützow. Ruhest., XIII, 52; Schiller, III, 6b; für Holstein: Schütze, II, 126.

Es kommt auf eins hinaus, beides ist gleich mislich. Bei Fr. Reuter, Ut mine Stromtid, I, 228: „T is Mies as Mus.“

*249 Dau findet siebe Mäus koin Loch. (Ulm.)

*250 De Mies sind wedder biem Gritbiedel west. (Stralsund.)

Die Mäuse sind wieder beim Grützbeutel gewesen. Zur Verspottung der stralsunder Mundart, welche die dunkeln Vocale in helle, namentlich das ü in i verwandelt. (Schmidt, Jubelschrift, 41.)

*251 De Mûs, de Mûs!Frischbier2, 2586.

Ausruf zur Erweckung der Schamhaftigkeit bei kleinen Kindern, wenn diese sich entblössen.

*252 De Müse pfife. (Luzern.)

*253 De Musen liggen dôd vör't Brotschapp.Kern, 782.

Von jemand, der viel Staat macht und kein Brot im Schrank hat.

*254 De Musen versmachten hum in't Brotschapp.Eichwald, 1354; Kern, 782.

Von Leuten, die viel Aufwand in Kleidern u. s. w. machen und dabei Hunger leiden.

*255 Dem wird keine Maus Speck aus dem Arsche fressen.

„Wo köndten die Pomerische Säw' vnd Beckermohren gedulden, dass jbnen die Mäuss also Spannen tieff auss dem Arss Speck nagen, ja gar Nester hinein tragen vnnd Hochzeit darinn halten, wann sie nicht stäts im trog legen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 63.)

*256 Dem wird keine Maus Stroh in den Arsch tragen.

„Denen keine Mauss Stro im Ars trägt.“ (Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 592.)

*257 Den kann wal met de Müüs dôr de Tralljes (Gitterwerk) frêten. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 217.

*258 Den Mäusen die Katze zur Gespielin geben.Altmann VI, 524.

*259 Den Mäusen zu richten wissen.

*260 Der spricht auch wie die Maus im Speck: Unser täglich Brot gib uns heute!

*261 Diar kâm a Müüs uun't Fêl. (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 164.

Da kam eine Maus in die Falle.

*262 Die blinden Mäuse spielen.Eiselein, 573.

*263 Die Maus hat das Pech, der Vogel den Leim versucht.Körte, 4176.

*264 Die Maus hat einen Schwanz.

Die Sache wird (üble) Folgen haben.

Holl.: Dat muisje zal een staart hebben. (Bohn I, 303.)

*265 Die Maus ist in der Falle.

Holl.: De muis is in de val. (Harrebomée, II, 1080.)

*266 Die Maus kriegen.

So viel in Preussen, als die Nationalcocarde verlieren und in die zweite Klasse des Soldatenstandes kommen. Aus der vorpickelhaubischen Zeit, als die dicke Cocarde auf der First des Tschakos sass. Bei den Soldaten zweiter Klasse war sie grau statt schwarzweiss, daher die Redensart.

*267 Die Maus lebt noch.

Frz.: Encore est vive la souris. (Leroux, I, 132.)

*268 Die Maus muss bass getauft werden.

Von Zechern.

*269 Die Maus muss noch besser getauft werden.

Man muss noch mehr saufen. „Noch musst die Maus bas getaufft werden.“ (Rollwagenbüchlein, LIII.)

*270 Die Mäuse liegen todt vorm Brotschrank.

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[[272]/0286] 215 Wer mit Mäusen hetzt eine Katzen, thut unrecht, dieweil sie kann kratzen. 216 Wer sich zur Maus macht, den frisst auch eine kleine Katze. Holl.: Die zich zelven muis maakt, wordt van de kat gevangen. (Harrebomée, II, 108b.) 217 Wer wil für Meusen han gemach, der geb wol acht auff seine sach. – Petri, II, 779. 218 Wer will fahen Mäus', schmier' die Fall' mit Fleiss. 219 Wer wird eine todte Maus ersäufen! 220 Wer zur Maus bestimmt ist, ist für die Katze geboren. 221 Wie die Maus, so die Katze. 222 Willst du mit Mäusen zu Acker gehn, so wird's übel um deine Früchte stehn. 223 Wo die Maus erhungert im Schrein, da ist nicht gut sein. 224 Wo die Mäuse im Brotschrank erhungern, da steht es mit dem Haushalt nicht wohl. Holl.: Het gaat er niet wel toe, daar de muis in de etenskas dood blijft. 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Bis dahin kann noch manche Maus in ein ander Loch kriechen; es kann noch lange dauern. *234 Da beisst d' Maus koin Fade a. (Schwaben.) – B. Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten (Stuttgart 1861), II, 220; für Franken: Frommann, VI, 320, 277; für Würzburg: Sartorius, 173. Das bleibt so, daran wird nichts abgehandelt, zugegeben, nachgelassen, geändert, davon geht nichts ab. „Die Chemie geht von dem Satze der Ewigkeit, der Unzerstörbarkeit, der Nichterschaffung der Materie aus; davon beisst keine Maus einen Faden ab.“ (K. Vogt in einem Briefe datirt Genf 10. Nov. 1869 an den Professor A. Stahr in Berlin; vgl. Bresl. Zeitung, Nr. 561.) *235 Da ist eine Maus in der Milch ertrunken. Holl.: Daar is eene muis in de melk verdronken. (Harrebomée, II, 108a.) *236 Da krepire de Mües ön de Speckkammer (Speiskammer). – Frischbier2, 2585. *237 Dä muss mit de Müse pueste. (Luzern.) Die Krankheit wird ihn ins Grab reissen. *238 Da war die Maus gefangen. – Nas, 309b. *239 Da, wo die Mäuse auf den Katzen reiten. Um zu sagen, dass das Gefragte, Betreffende nirgends ist oder geschieht. *240 Dar is Mûs ane Snûr. – Dähnert, 318b. Da thut ein jeder, was er will. *241 Das ist den Mäusen gepfiffen. D. i. vergebliche Mühe, ganz und gar wirkungslos, da sich Mäuse auf das Pfeifen nicht nähern, sondern entfernen. In Würzburg: Dess is d'r Mäus gapfiffa. (Sartorius, 173.) *242 Das ist numme (nur) de Müse pfiffe. (Solothurn.) – Schild, 89, 355. Von Reden, die der Sache nicht auf den Grund gehen; auch von leichten oberflächlichen Arbeiten, die nicht zum Ziel führen können. *243 Dass dich die Mäuse fressen. – Henisch, 1213, 25. *244 Dat is Mîs as Maw, de Katt bitt se alle beide. – Dähnert, 306b. Wird gesagt, wenn unter Kleinigkeiten ängstlich gewählt wird. *245 Dat is Mûs as Môr. – Richey, 165. Um zu sagen, das ist einerlei, das gilt gleich; denn die Maus und ihre Mutter sind eine so gut wie die andere. Frz.: C'est bonnet blanc, blanc bonnet. (Leroux, II, 113.) *246 Dat is Mus wie Miene. Draussen wie vor der Thür (buten es vör Dör), Jacke wie Hose, lang wie breit. *247 Dat maket mi vêle Müse. – Dähnert, 218b. Verursacht mir Sorgen, Bedenken, Grillen. *248 Dat 's Mîs as Mau, Kätt bitt's beid'. (Mecklenburg.) – Bützow. Ruhest., XIII, 52; Schiller, III, 6b; für Holstein: Schütze, II, 126. Es kommt auf eins hinaus, beides ist gleich mislich. Bei Fr. Reuter, Ut mine Stromtid, I, 228: „T is Mies as Mus.“ *249 Dau findet siebe Mäus koin Loch. (Ulm.) *250 De Mies sind wedder biem Gritbiedel west. (Stralsund.) Die Mäuse sind wieder beim Grützbeutel gewesen. Zur Verspottung der stralsunder Mundart, welche die dunkeln Vocale in helle, namentlich das ü in i verwandelt. (Schmidt, Jubelschrift, 41.) *251 De Mûs, de Mûs! – Frischbier2, 2586. Ausruf zur Erweckung der Schamhaftigkeit bei kleinen Kindern, wenn diese sich entblössen. *252 De Müse pfife. (Luzern.) *253 De Musen liggen dôd vör't Brotschapp. – Kern, 782. Von jemand, der viel Staat macht und kein Brot im Schrank hat. *254 De Musen versmachten hum in't Brotschapp. – Eichwald, 1354; Kern, 782. Von Leuten, die viel Aufwand in Kleidern u. s. w. machen und dabei Hunger leiden. *255 Dem wird keine Maus Speck aus dem Arsche fressen. „Wo köndten die Pomerische Säw' vnd Beckermohren gedulden, dass jbnen die Mäuss also Spannen tieff auss dem Arss Speck nagen, ja gar Nester hinein tragen vnnd Hochzeit darinn halten, wann sie nicht stäts im trog legen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 63.) *256 Dem wird keine Maus Stroh in den Arsch tragen. „Denen keine Mauss Stro im Ars trägt.“ (Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 592.) *257 Den kann wal met de Müüs dôr de Tralljes (Gitterwerk) frêten. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 217. *258 Den Mäusen die Katze zur Gespielin geben. – Altmann VI, 524. *259 Den Mäusen zu richten wissen. *260 Der spricht auch wie die Maus im Speck: Unser täglich Brot gib uns heute! *261 Diar kâm a Müüs uun't Fêl. (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 164. Da kam eine Maus in die Falle. *262 Die blinden Mäuse spielen. – Eiselein, 573. *263 Die Maus hat das Pech, der Vogel den Leim versucht. – Körte, 4176. *264 Die Maus hat einen Schwanz. Die Sache wird (üble) Folgen haben. Holl.: Dat muisje zal een staart hebben. (Bohn I, 303.) *265 Die Maus ist in der Falle. Holl.: De muis is in de val. (Harrebomée, II, 1080.) *266 Die Maus kriegen. So viel in Preussen, als die Nationalcocarde verlieren und in die zweite Klasse des Soldatenstandes kommen. Aus der vorpickelhaubischen Zeit, als die dicke Cocarde auf der First des Tschakos sass. Bei den Soldaten zweiter Klasse war sie grau statt schwarzweiss, daher die Redensart. *267 Die Maus lebt noch. Frz.: Encore est vive la souris. (Leroux, I, 132.) *268 Die Maus muss bass getauft werden. Von Zechern. *269 Die Maus muss noch besser getauft werden. Man muss noch mehr saufen. „Noch musst die Maus bas getaufft werden.“ (Rollwagenbüchlein, LIII.) *270 Die Mäuse liegen todt vorm Brotschrank. Von einer Hauswirthschaft, in der grosser Mangel herrscht. *271 Die Mäuse mit Speck vertreiben wollen. – Altmann VI, 522.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [272]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/286>, abgerufen am 24.11.2024.