Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 174 T fallt nien Maus unner'n För Heu dod. (Rastede.) - Firmenich, III, 28, 74; Goldschmidt, 159. Trostwort für zarte Frauen, die grosse, starke Männer heirathen. 175 Todte Mäuse beissen nicht. 176 Viel Mäuse, theure Zeiten. Siehe dagegen Mäusejahr. 177 Wann de Müse des Mehls sat siet, dann schmecked ennen dat Mehl bitter. (Waldeck.) - Curtze, 340, 326; für Meurs: Firmenich, I, 401, 60; für Mecklenburg: Firmenich, I, 74, 18; für Oldenburg: Firmenich, III, 24, 18; für Bremen: Köster, 254; für Stendal: Firmenich, III, 132, 3; für Holstein: Schütze, III, 125; IV, 14; Hauskalender, II; für Henneberg: Frommann, II, 411, 140; für Hannover: Schambach, II, 242; für Eifel: Schmitz, 188, 82; für Ostfriesland: Kern, 784; Eichwald, 1355. "So die mauss hat ein vollen Bauch, ist jhr das mehl bitter vnd rauch." (Loci comm., 180.) Schwed.: Miöl musen mätter, och da förskiuter hon andra rätter. (Törning, 112.) - Musen mätt är miölet beskt. (Grubb, 534.) 178 Wann die Mauss in die Mühle kombt, so meynt sie, sie sei der Müller selber. - Chaos, 307. "Warumb? sie nimbt, was sie will." 179 Was darffs der Mäuse, wann Katzen da seyn! - Lehmann, II, 864, 58; Kloster, VIII, 186. 180 Was die Maus für die Katze, das ist die Katze für den Tiger. Dän.: Som katten greb den svage muus, greb tigeren den svage kat. (Prov. dan., 252.) 181 Was die Maus nicht fressen soll, muss man der Katze geben. Holl.: Dat gij aan de muis geven zoudt, geef dat aan de kat, en maak van den nood eene deugd. (Harrebomee, II, 108b.) 182 Was die Mäuse aus der Reiskammer in einem Jahre zusammenschleppen, frisst der Elefant an einem Tage. (Aegypt.) 183 Was hilft der Maus ihr Gelübde zur Vorsicht, wenn sie in den Klauen der Katze ist. - Altmann VI, 432. 184 Was hilft es einer Maus, der Katze Schwiegertochter zu sein. Böhm.: Tezko mysakovi byti zetem lvovi. (Celakovsky, 325.) Poln.: Zle myszurowi zieciem byc lwowi. (Celakovsky, 325.) 185 Was zur Maus geboren ist, daraus wird kein Löwe. - Altmann VI, 506. 186 Wenn acht Mäuse im ganzen Königreich Hannover sind, so finden sich von denselben fünf in Koldingen1 und Pattensen2. - Wende, Landwirthschaftliche Zeitschrift, 1861, S. 595. 1) Ein kalenbergisches Kirchdorf in Hannover. 2) Eine kleine Stadt bei Kalenberg. - Um den Mäusereichthum dieser Gegend zu schildern. 187 Wenn die Maus beim Speck sitzt, piept sie nicht. - Parömiakon, 22. 188 Wenn die Maus das Mehl gefressen hat, lässt sie (zum Dank) die Kötel im Sack. - Altmann VI, 418. 189 Wenn die Maus die Katze hört miauen, so bleibt sie im Loch. 190 Wenn die Maus einen Kürbis trägt, kann sie nicht ins Loch. 191 Wenn die Maus einmal in den Speck beisst, so kommt sie wieder. - Körte, 4175; Masson, 55. Lat.: Difficile est, assueta relinquere. (Binder I, 325.) 192 Wenn die Maus hervorspringt, lässt die Katze das Licht fallen. 193 Wenn die Maus im Loche bleibt, thut ihr die Katze nichts. 194 Wenn die Maus ins Mehl fällt, meint sie, sie sei ein Müller. - Sutor, 929; Winckler, VIII, 13. Holl.: Als de muis in den meelzak zit, denkt zij, dat ze de molenaar zelf is. (Harrebomee, II, 108a; Bohn I, 208.) 195 Wenn die maus satt (voll) ist, so ist das mehl bitter. - Agricola I, 146; Franck, I, 144a u. 162b; Egenolff, 84a; Petri, II, 645; Henisch, 402, 36; Gruter, I, 73; Latendorf II, 28; Sutor, 142; Schottel, 1131a; Eisenhart, 84; Blum, 169; Müller, 43, 7; Sailer, 58; Eiselein, [Spaltenumbruch] 446; Blass, 20; Simrock, 6990; Körte, 4172; Lohrengel, II, 357; Steiger, 258; Gaal, 1141; Braun, I, 2632; für Oevelgönne: Firmenich, III, 24, 18; für Mecklenburg: Schiller, III, 8a; ostfriesisch bei Bueren, 1246. In Franken sagt man statt Mehl: Schmalz. (Frommann, VI, 320, 276.) In Warschau jüdisch-deutsch: As die mus is satt, is ihr dus Mehl zü bitter. "Junge Leute sollen auch hier das Verslein merken: Mus satur insipidam dijudicat esse farinam, wenn die mauss des Mehls überdrüssig ist, so wird's ihr bitter." (Coler, 294a.) Jede Sattheit führt zum Ekel. Böhm.: Syta-li mys, horka ji mouka. (Celakovsky, 190.) Dän.: Naar musen er maet, er meelet beesk. (Bohn I, 392; Prov. dan., 421.) Engl.: To a full belly all meat is bad. Frz.: A merle soaul cerises sont ameres. (Masson, 245.) - A ventre soaul, cerises ameres. (Gaal, 1141; Kritzinger, 707b.) - Pour ventre plein il n'y a plus de ragoaut. (Masson, 245.) Holl.: Als de muis zat is, wordt het meel bitter. (Bohn I, 298; Harrebomee, II, 70a.) It.: A ventre pieno ogni cibo sembra amaro. (Pazzaglia, 290, 1.) - Abbondanza genera fastidio. (Körte, 4172.) - Al gusto guasto non e buon alcun pasto. (Massen, 245.) - Colombo pasciuto ciriegia amara. (Gaal, 1141.) Lat.: Cibi copia fastidium parit. (Binder II, 484; Massen, 245.) - Mel nimium saturo muri censetur amarum. (Buchler, 225; Philippi, I, 245.) - Mus satur insipidam dijudicat esse farinam. (Loci comm., 180; Gaal, 1141; Binder I, 1053; II, 1956; Fischer, 141, 140; Philippi, I, 296; Eiselein, 456.) - Satietas parit nauseam. (Fischer, 141, 140.) Poln.: I mysz kiedy sie maki obje, tedy sie jej gorzka widzi. (Celakovsky, 190; Masson, 245.) Schwed.: När rattan är mätt är mjölet bäskt. (Marin, 22.) Span.: Al gusto dannado lo dulce le es amargo. (Masson, 245.) 196 Wenn die Maus satt ist, läuft sie übers Korn. (Königsberg.) 197 Wenn die Maus will Wurzeln haben, so muss sie graben. 198 Wenn die Mäuse dein Korn nicht fressen sollen, so schenk's ihnen, sagte der Schwab, so fressen sie das ihrige. 199 Wenn die Mäuse Frieden schliessen, gewinnt der Garten nichts. 200 Wenn die Mäuse im Herbst hoch aufwerfen, kommt ein schwerer Winter. (Tirol.) 201 Wenn die Mäuse merken, dass das Haus einfallen will, ziehen sie aus. 202 Wenn die Mäuse wollen die frösche zwingen, so muss der Weihe fried machen. - Henisch, 1262, 40; Petri, II, 645. It.: Se sorcio sei, non seguita rane. (Bohn I, 126.) 203 Wenn die Meuse lauffen, schmeckt das Bier am besten. - Petri, III, 13; Henisch, 374, 39. 204 Wenn eine Mauss Closterbrot gessen, so ist sie doch kein Nunn oder Münch. - Lehmann, 168, 33. 205 Wenn man den Mäusen den Speck hinlegt, so fressen sie ihn. 206 Wenn man den Meusen die löcher verstopfft, können sie die Katzen desto leichter fangen. - Lehmann, 439, 84. 207 Wenn man die Maus vom Mehl treibt, so geht sie über den Speck. Die Russen empfehlen daher: Jage die Maus nicht vom Mehle, so lange du Speck in der Kammer hast. (Altmann VI, 417.) 208 Wer die Maus vom Käse treiben will, muss nicht die Katze hinzuschicken, sie frässe Maus und Käse. 209 Wer eine Maus in der Tasche, eine Schlange im Busen und Feuer im Schos trägt, der hat drei böse Gäste. 210 Wer Mäuse fangen will, muss ihnen keine leere Falle hinsetzen. - Altmann VI, 520. 211 Wer Mäuse fangen will, muss sich vor die Löcher legen. 212 Wer Mäuse fangen will, muss still zu Werke gehen. 213 Wer Meuss fahen will, der muss nicht Mawen, sondern stillschweigen. - Petri, II, 735. 214 Wer meuss im Kopff hat, dem muss man ein Katz dreinsetzen. - Lehmann, 430, 31; Simrock, 5856.
[Spaltenumbruch] 174 T fallt nien Mûs unner'n För Heu dôd. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 74; Goldschmidt, 159. Trostwort für zarte Frauen, die grosse, starke Männer heirathen. 175 Todte Mäuse beissen nicht. 176 Viel Mäuse, theure Zeiten. Siehe dagegen Mäusejahr. 177 Wann de Müse des Mehls sât siet, dann schmecked ennen dat Mehl bitter. (Waldeck.) – Curtze, 340, 326; für Meurs: Firmenich, I, 401, 60; für Mecklenburg: Firmenich, I, 74, 18; für Oldenburg: Firmenich, III, 24, 18; für Bremen: Köster, 254; für Stendal: Firmenich, III, 132, 3; für Holstein: Schütze, III, 125; IV, 14; Hauskalender, II; für Henneberg: Frommann, II, 411, 140; für Hannover: Schambach, II, 242; für Eifel: Schmitz, 188, 82; für Ostfriesland: Kern, 784; Eichwald, 1355. „So die mauss hat ein vollen Bauch, ist jhr das mehl bitter vnd rauch.“ (Loci comm., 180.) Schwed.: Miöl musen mätter, och då förskiuter hon andra rätter. (Törning, 112.) – Musen mätt är miölet beskt. 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(Čelakovský, 325.) 185 Was zur Maus geboren ist, daraus wird kein Löwe. – Altmann VI, 506. 186 Wenn acht Mäuse im ganzen Königreich Hannover sind, so finden sich von denselben fünf in Koldingen1 und Pattensen2. – Wende, Landwirthschaftliche Zeitschrift, 1861, S. 595. 1) Ein kalenbergisches Kirchdorf in Hannover. 2) Eine kleine Stadt bei Kalenberg. – Um den Mäusereichthum dieser Gegend zu schildern. 187 Wenn die Maus beim Speck sitzt, piept sie nicht. – Parömiakon, 22. 188 Wenn die Maus das Mehl gefressen hat, lässt sie (zum Dank) die Kötel im Sack. – Altmann VI, 418. 189 Wenn die Maus die Katze hört miauen, so bleibt sie im Loch. 190 Wenn die Maus einen Kürbis trägt, kann sie nicht ins Loch. 191 Wenn die Maus einmal in den Speck beisst, so kommt sie wieder. – Körte, 4175; Masson, 55. Lat.: Difficile est, assueta relinquere. 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174 T fallt nien Mûs unner'n För Heu dôd. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 74; Goldschmidt, 159.
Trostwort für zarte Frauen, die grosse, starke Männer heirathen.
175 Todte Mäuse beissen nicht.
176 Viel Mäuse, theure Zeiten.
Siehe dagegen Mäusejahr.
177 Wann de Müse des Mehls sât siet, dann schmecked ennen dat Mehl bitter. (Waldeck.) – Curtze, 340, 326; für Meurs: Firmenich, I, 401, 60; für Mecklenburg: Firmenich, I, 74, 18; für Oldenburg: Firmenich, III, 24, 18; für Bremen: Köster, 254; für Stendal: Firmenich, III, 132, 3; für Holstein: Schütze, III, 125; IV, 14; Hauskalender, II; für Henneberg: Frommann, II, 411, 140; für Hannover: Schambach, II, 242; für Eifel: Schmitz, 188, 82; für Ostfriesland: Kern, 784; Eichwald, 1355.
„So die mauss hat ein vollen Bauch, ist jhr das mehl bitter vnd rauch.“ (Loci comm., 180.)
Schwed.: Miöl musen mätter, och då förskiuter hon andra rätter. (Törning, 112.) – Musen mätt är miölet beskt. (Grubb, 534.)
178 Wann die Mauss in die Mühle kombt, so meynt sie, sie sei der Müller selber. – Chaos, 307.
„Warumb? sie nimbt, was sie will.“
179 Was darffs der Mäuse, wann Katzen da seyn! – Lehmann, II, 864, 58; Kloster, VIII, 186.
180 Was die Maus für die Katze, das ist die Katze für den Tiger.
Dän.: Som katten greb den svage muus, greb tigeren den svage kat. (Prov. dan., 252.)
181 Was die Maus nicht fressen soll, muss man der Katze geben.
Holl.: Dat gij aan de muis geven zoudt, geef dat aan de kat, en maak van den nood eene deugd. (Harrebomée, II, 108b.)
182 Was die Mäuse aus der Reiskammer in einem Jahre zusammenschleppen, frisst der Elefant an einem Tage. (Aegypt.)
183 Was hilft der Maus ihr Gelübde zur Vorsicht, wenn sie in den Klauen der Katze ist. – Altmann VI, 432.
184 Was hilft es einer Maus, der Katze Schwiegertochter zu sein.
Böhm.: Tĕžko myšákovi býti zetĕm lvovi. (Čelakovský, 325.)
Poln.: Žle myszurowi zięciem być lwowi. (Čelakovský, 325.)
185 Was zur Maus geboren ist, daraus wird kein Löwe. – Altmann VI, 506.
186 Wenn acht Mäuse im ganzen Königreich Hannover sind, so finden sich von denselben fünf in Koldingen1 und Pattensen2. – Wende, Landwirthschaftliche Zeitschrift, 1861, S. 595.
1) Ein kalenbergisches Kirchdorf in Hannover.
2) Eine kleine Stadt bei Kalenberg. – Um den Mäusereichthum dieser Gegend zu schildern.
187 Wenn die Maus beim Speck sitzt, piept sie nicht. – Parömiakon, 22.
188 Wenn die Maus das Mehl gefressen hat, lässt sie (zum Dank) die Kötel im Sack. – Altmann VI, 418.
189 Wenn die Maus die Katze hört miauen, so bleibt sie im Loch.
190 Wenn die Maus einen Kürbis trägt, kann sie nicht ins Loch.
191 Wenn die Maus einmal in den Speck beisst, so kommt sie wieder. – Körte, 4175; Masson, 55.
Lat.: Difficile est, assueta relinquere. (Binder I, 325.)
192 Wenn die Maus hervorspringt, lässt die Katze das Licht fallen.
193 Wenn die Maus im Loche bleibt, thut ihr die Katze nichts.
194 Wenn die Maus ins Mehl fällt, meint sie, sie sei ein Müller. – Sutor, 929; Winckler, VIII, 13.
Holl.: Als de muis in den meelzak zit, denkt zij, dat ze de molenaar zelf is. (Harrebomée, II, 108a; Bohn I, 208.)
195 Wenn die maus satt (voll) ist, so ist das mehl bitter. – Agricola I, 146; Franck, I, 144a u. 162b; Egenolff, 84a; Petri, II, 645; Henisch, 402, 36; Gruter, I, 73; Latendorf II, 28; Sutor, 142; Schottel, 1131a; Eisenhart, 84; Blum, 169; Müller, 43, 7; Sailer, 58; Eiselein,
446; Blass, 20; Simrock, 6990; Körte, 4172; Lohrengel, II, 357; Steiger, 258; Gaal, 1141; Braun, I, 2632; für Oevelgönne: Firmenich, III, 24, 18; für Mecklenburg: Schiller, III, 8a; ostfriesisch bei Bueren, 1246.
In Franken sagt man statt Mehl: Schmalz. (Frommann, VI, 320, 276.) In Warschau jüdisch-deutsch: As die mus is satt, is ihr dus Mehl zü bitter. „Junge Leute sollen auch hier das Verslein merken: Mus satur insipidam dijudicat esse farinam, wenn die mauss des Mehls überdrüssig ist, so wird's ihr bitter.“ (Coler, 294a.) Jede Sattheit führt zum Ekel.
Böhm.: Syta-li myš, hořka jí mouka. (Čelakovský, 190.)
Dän.: Naar musen er mæt, er meelet beesk. (Bohn I, 392; Prov. dan., 421.)
Engl.: To a full belly all meat is bad.
Frz.: A merle soûl cerises sont amères. (Masson, 245.) – A ventre soûl, cerises amères. (Gaal, 1141; Kritzinger, 707b.) – Pour ventre plein il n'y a plus de ragoût. (Masson, 245.)
Holl.: Als de muis zat is, wordt het meel bitter. (Bohn I, 298; Harrebomée, II, 70a.)
It.: A ventre pieno ogni cibo sembra amaro. (Pazzaglia, 290, 1.) – Abbondanza genera fastidio. (Körte, 4172.) – Al gusto guasto non è buon alcun pasto. (Massen, 245.) – Colombo pasciuto ciriegia amara. (Gaal, 1141.)
Lat.: Cibi copia fastidium parit. (Binder II, 484; Massen, 245.) – Mel nimium saturo muri censetur amarum. (Buchler, 225; Philippi, I, 245.) – Mus satur insipidam dijudicat esse farinam. (Loci comm., 180; Gaal, 1141; Binder I, 1053; II, 1956; Fischer, 141, 140; Philippi, I, 296; Eiselein, 456.) – Satietas parit nauseam. (Fischer, 141, 140.)
Poln.: I mysz kiedy się maki objé, tedy się jéj gorzka widzi. (Čelakovský, 190; Masson, 245.)
Schwed.: När råttan är mätt är mjölet bäskt. (Marin, 22.)
Span.: Al gusto dañado lo dulce le es amargo. (Masson, 245.)
196 Wenn die Maus satt ist, läuft sie übers Korn. (Königsberg.)
197 Wenn die Maus will Wurzeln haben, so muss sie graben.
198 Wenn die Mäuse dein Korn nicht fressen sollen, so schenk's ihnen, sagte der Schwab, so fressen sie das ihrige.
199 Wenn die Mäuse Frieden schliessen, gewinnt der Garten nichts.
200 Wenn die Mäuse im Herbst hoch aufwerfen, kommt ein schwerer Winter. (Tirol.)
201 Wenn die Mäuse merken, dass das Haus einfallen will, ziehen sie aus.
202 Wenn die Mäuse wollen die frösche zwingen, so muss der Weihe fried machen. – Henisch, 1262, 40; Petri, II, 645.
It.: Se sorcio sei, non seguita rane. (Bohn I, 126.)
203 Wenn die Meuse lauffen, schmeckt das Bier am besten. – Petri, III, 13; Henisch, 374, 39.
204 Wenn eine Mauss Closterbrot gessen, so ist sie doch kein Nunn oder Münch. – Lehmann, 168, 33.
205 Wenn man den Mäusen den Speck hinlegt, so fressen sie ihn.
206 Wenn man den Meusen die löcher verstopfft, können sie die Katzen desto leichter fangen. – Lehmann, 439, 84.
207 Wenn man die Maus vom Mehl treibt, so geht sie über den Speck.
Die Russen empfehlen daher: Jage die Maus nicht vom Mehle, so lange du Speck in der Kammer hast. (Altmann VI, 417.)
208 Wer die Maus vom Käse treiben will, muss nicht die Katze hinzuschicken, sie frässe Maus und Käse.
209 Wer eine Maus in der Tasche, eine Schlange im Busen und Feuer im Schos trägt, der hat drei böse Gäste.
210 Wer Mäuse fangen will, muss ihnen keine leere Falle hinsetzen. – Altmann VI, 520.
211 Wer Mäuse fangen will, muss sich vor die Löcher legen.
212 Wer Mäuse fangen will, muss still zu Werke gehen.
213 Wer Meuss fahen will, der muss nicht Mawen, sondern stillschweigen. – Petri, II, 735.
214 Wer meuss im Kopff hat, dem muss man ein Katz dreinsetzen. – Lehmann, 430, 31; Simrock, 5856.
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