Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 124 Es ist Maus wie Mutter, Sterze haben sie alle. - Simrock, 6910. Holl.: Muis is de moer, zij dragen allen staarten. (Harrebomee, II, 109b.) 125 Es ist um die Maus geschehen, die bei der Katze zu Gericht geht. "Ich weiss, was es heisst, wenn die Maus bei der Katze zu Gericht geht." (Ed. Pelz, Allgemeine Auswanderungs-Zeitung, Rudolstadt 1853, Nr. 145.) 126 Es ist um die Maus geschehen, welche die lauernde Katze für todt hält. Dän.: Naar aberne driste paa parderens död, blive de ofte af den dödet. (Prov. dan., 122.) 127 Es wil kein Mauss der Katzen die schelle anhengen. - Petri, II, 304. 128 Es wird einer Maus, die unter Katzen gerathen ist, wenig helfen, wenn sie auch Miau schreit. - Altmann VI, 390. 129 Es würden viel Mäuse dazu gehören, eine Katze zu fangen. Dän.: Der skulde vaere mange muus, en kat skulde binde. (Prov. dan., 421.) 130 Et is Mus wie Müle (Maulwurf), de Katze kriegt se doch. - Simrock, 6709. Man hört dies Sprichwort nicht selten: "Maus wie Miene", aussprechen. Es wird gebraucht, um anzudeuten, es sei ganz gleichgültig, wofür man sich in einer Sache entscheide. In Betreff des Ursprungs und des Sinnes desselben ist die Ansicht ausgesprochen worden, es sei eigentlich verunstaltetes Latein aus dem Munde der Geistlichen in den der Laien übergegangen. Die ersteren sollen bei vorkommenden Gelegenheiten gesagt haben: "Es ist plus wie minus", woraus das unlateinische Volk "Maus wie Miene" gemacht habe. Diese Erklärung ist aber ebenso weit hergeholt, als falsch. In Pommern, wo das Sprichwort vorherrschend gebraucht wurde und noch gebraucht wird, lautet es nicht "Maus und Miene", sondern "Mus und Mule", der Kürze wegen. Vollständig heisst es: Et is Mus wie Müle, die Katze kriegt sie doch; oder hochdeutsch: Es ist Maus wie Maulwurf (s. d. 2), die Katze kriegt sie doch. Dürfte es nicht mit manchem gelehrten Commentar ebenso sein? Es ist wahrlich nicht "Mus wie Müle", wenn man einem Schriftsteller einen Sinn unterlegt, an den er nicht gedacht hat. Dän.: Muus som moder, katten bider dem begge. (Prov. dan., 421.) 131 Fort ist die Maus, was gilt der Balg? - Nass. Schulbl., XIV, 5. 132 Für die junge Maus ist die Katze ein schönes Thier. 133 Grosse Mäuse fürchten kleine Katzen nicht. 134 Hat die Maus einmal den Speck (Käse) gekostet, so kommt sie wieder. - Simrock, 6915; Braun, I, 2634. Dän.: Hvilken muus der een gang har aed af osten, kommer vel igien. (Prov. dan., 421.) 135 Hiät Maus nix, hiät ok Knaus nix, sach de Maus, do hadde Knaus nix saiget, üm sine Müse quit te wären. (Iserlohn.) - Hoefer, 778; Woeste, 63, 28; Schiller, III, 8b. 136 Ich will mal die Mäuse vertreiben, sagte der Junker, da zündete er die Scheuer an. 137 Ik hewwe no nit wol hort, dat de Mius unnern Foier Heu däut gohen is. 138 In eine leere Scheune kriecht keine Maus. - Eiselein, 456. 139 Is't bäter as'n Maus, so häg't in't Haus. (Lübeck.) - Deecke, 9. 140 Je mehr die Maus pfeift, je mehr wetzt die Katze die Zähne. - Altmann V, 108. 141 Jede Maus den Sack zernagt, dass sie besser schlüpfen kann. - Eiselein, 456. 142 Jede Maus hat ihr Haus. Frz.: Nulle souris sans pertuis. (Leroux, I, 132.) 143 Jeder würde mager Meuss im Hauss ziehen, wenn Lügen nicht sollten gelten. - Lehmann, 492, 26. 144 Junge Mäuse sind der Katzen Spiel. Mhd.: Swa junger miuse loufit vil, da hebt diu katze gern ir spil. (Freidank.) (Zingerle, 79.) 145 Kein Mauss war je so blöde, starb der Löwe, sie sprang jhm mutig in den bart. - Henisch, 195, 26, Petri, II, 47. [Spaltenumbruch] 146 Keine Maus ohne Loch. Frz.: Nulle souris sans son pertuis. (Kritzinger, 659.) 147 Kleine Mäuse haben auch Ohren. (S. Kessel 27 und Topf.) - Petri, II, 423; Hollenberg, I, 76; Acerra philologica; Gaal, 1546; Blum, 528; Bücking, 165; Körte, 4177; Braun, I, 2636; Reinsberg VII, 89. In der Schweiz: Klei Müs hend au Ohren. (Sutermeister, 135.) In Hannover: Klein Müse hebbet ak Aren. (Schambach, II, 274.) Man soll sich hüte, in Gegenwart von Kindern etwas zu erzählen, was nicht jeder wissen soll. Frz.: Les petits pots ont des oreilles. (Masson, 245.) Holl.: Kleine muizen hebben groote ooren. (Harrebomee, II, 109a.) Span.: Lo que el ninno oyo en el hogar, eso dize en el portal. (Masson, 245.) 148 Kleine Müse hebbet (krieget) ak Swänze. - Schambach, I, 319. Im ersten Falle: Man soll die Kleinen nicht zu zornig ansehen; im andern, auf junge Leute und Kinder bezogen, auch sie werden einmal gross. 149 Kleinen Mäusen wächst auch das Haar. 150 Letj Müssau ha uk Uaren. (Amrum.) - Johansen, 151; für Sylt: Haupt, VIII, 358, 109. Kleine Mäuse haben auch Ohren. 151 Lütje Müse heft ok Oren. (Holst.) - Schütze, III, 126; Eichwald, 1256; Dähnert, 318b; für Mecklenburg: Schiller, III, 8b. 152 Lütke Müse hät auch Steerte. - Petri, II, 442. 153 Lüttje Müse un grote Ratten etet lik gern dat Speck. - Eichwald, 1357. 154 Man hält die Mäuse nicht der Katzen wegen, sondern die Katzen wegen der Mäuse. - Altmann VI, 490. 155 Man kann dei Mius nit mehr nähmen äs dat Leben. (Sauerland.) 156 Mancher thut wie ein Mauss, nagt alles, wozu er kompt. - Lehmann, 701, 44. 157 Maus im Sack und Laus im Nack' sind schlimmes Pack. Mhd.: Waist nicht, daz man sprichet daz: maus im sack und laus im nack. (Ring.) (Zingerle, 100.) 158 Maus ist die Mutter, sie tragen alle Schwänze. Von solchen, die etwas Originelles haben, wenn man ihren wahren Charakter erkennen kann. 159 Mäuse, die im Winter erfroren, fangt die Katze im Frühjahr nicht. 160 Mäuse fahet man, so man ihnen Speck auf die Falle legt. - Eiselein, 457. 161 Mäuse machen keine Theuerung. 162 Mauss bleib im Loch, wiltu nicht der Katze werden. - Petri, II, 471. 163 Meuss kommen auff kein leeren Speicher. - Lehmann, 547, 20. 164 Meuss wermen under einem Brett, die Weiber im bett. - Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 613. 165 Mit todten Mäusen treibt die Katze kein Spiel. 166 Mius ässe Mäuer (Mutter), Stäte (Sterze, Schwänze) hed se alle. (Soest.) - Firmenich, I, 349, 67; für Waldeck: Curtze, 356, 529; für Oldenburg: Frommann, II, 537, 153. Schwed.: Muus som moder, katten bijter dem bäda. (Grubb, 534.) 167 Muise maket Muise. (Sauerland.) Mäuse machen Mäuse. 168 Müse, dä frätet keinn twei Arnen af. - Schambach, II, 318. Es folgen nicht zwei Mäusejahre aufeinander. 169 'Ne versopene Maus es lichte te woagen. (Grafschaft Mark.) Sagt wol ein Arzt, wenn er einem schon aufgegebenen Kranken noch etwas verschreibt. 170 Neun Mäuse können Speck fressen, und die zehnte fängt sich. 171 Ous er Mous mach nit en Hous. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 949. 172 Schmale Mäus ziehen ist härter als Drath ziehen. - Chaos, 744. 173 Sollen die Mäuse frei Spiel haben, so muss der Kater Platz machen.
[Spaltenumbruch] 124 Es ist Maus wie Mutter, Sterze haben sie alle. – Simrock, 6910. Holl.: Muis is de moêr, zij dragen allen staarten. (Harrebomée, II, 109b.) 125 Es ist um die Maus geschehen, die bei der Katze zu Gericht geht. „Ich weiss, was es heisst, wenn die Maus bei der Katze zu Gericht geht.“ (Ed. Pelz, Allgemeine Auswanderungs-Zeitung, Rudolstadt 1853, Nr. 145.) 126 Es ist um die Maus geschehen, welche die lauernde Katze für todt hält. Dän.: Naar aberne driste paa parderens død, blive de ofte af den dødet. (Prov. dan., 122.) 127 Es wil kein Mauss der Katzen die schelle anhengen. – Petri, II, 304. 128 Es wird einer Maus, die unter Katzen gerathen ist, wenig helfen, wenn sie auch Miau schreit. – Altmann VI, 390. 129 Es würden viel Mäuse dazu gehören, eine Katze zu fangen. Dän.: Der skulde være mange muus, en kat skulde binde. (Prov. dan., 421.) 130 Et is Mus wie Müle (Maulwurf), de Katze kriegt se doch. – Simrock, 6709. Man hört dies Sprichwort nicht selten: „Maus wie Miene“, aussprechen. Es wird gebraucht, um anzudeuten, es sei ganz gleichgültig, wofür man sich in einer Sache entscheide. In Betreff des Ursprungs und des Sinnes desselben ist die Ansicht ausgesprochen worden, es sei eigentlich verunstaltetes Latein aus dem Munde der Geistlichen in den der Laien übergegangen. Die ersteren sollen bei vorkommenden Gelegenheiten gesagt haben: „Es ist plus wie minus“, woraus das unlateinische Volk „Maus wie Miene“ gemacht habe. Diese Erklärung ist aber ebenso weit hergeholt, als falsch. In Pommern, wo das Sprichwort vorherrschend gebraucht wurde und noch gebraucht wird, lautet es nicht „Maus und Miene“, sondern „Mus und Mule“, der Kürze wegen. Vollständig heisst es: Et is Mus wie Müle, die Katze kriegt sie doch; oder hochdeutsch: Es ist Maus wie Maulwurf (s. d. 2), die Katze kriegt sie doch. Dürfte es nicht mit manchem gelehrten Commentar ebenso sein? Es ist wahrlich nicht „Mus wie Müle“, wenn man einem Schriftsteller einen Sinn unterlegt, an den er nicht gedacht hat. Dän.: Muus som moder, katten bider dem begge. (Prov. dan., 421.) 131 Fort ist die Maus, was gilt der Balg? – Nass. Schulbl., XIV, 5. 132 Für die junge Maus ist die Katze ein schönes Thier. 133 Grosse Mäuse fürchten kleine Katzen nicht. 134 Hat die Maus einmal den Speck (Käse) gekostet, so kommt sie wieder. – Simrock, 6915; Braun, I, 2634. Dän.: Hvilken muus der een gang har æd af osten, kommer vel igien. (Prov. dan., 421.) 135 Hiät Mûs nix, hiät ôk Knûs nix, sach de Mûs, do hadde Knûs nix saiget, üm sine Müse quit te wären. (Iserlohn.) – Hoefer, 778; Woeste, 63, 28; Schiller, III, 8b. 136 Ich will mal die Mäuse vertreiben, sagte der Junker, da zündete er die Scheuer an. 137 Ik hewwe no nit wol hort, dat de Mius unnern Foier Heu däut gohen is. 138 In eine leere Scheune kriecht keine Maus. – Eiselein, 456. 139 Is't bäter as'n Mûs, so häg't in't Hûs. 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124 Es ist Maus wie Mutter, Sterze haben sie alle. – Simrock, 6910.
Holl.: Muis is de moêr, zij dragen allen staarten. (Harrebomée, II, 109b.)
125 Es ist um die Maus geschehen, die bei der Katze zu Gericht geht.
„Ich weiss, was es heisst, wenn die Maus bei der Katze zu Gericht geht.“ (Ed. Pelz, Allgemeine Auswanderungs-Zeitung, Rudolstadt 1853, Nr. 145.)
126 Es ist um die Maus geschehen, welche die lauernde Katze für todt hält.
Dän.: Naar aberne driste paa parderens død, blive de ofte af den dødet. (Prov. dan., 122.)
127 Es wil kein Mauss der Katzen die schelle anhengen. – Petri, II, 304.
128 Es wird einer Maus, die unter Katzen gerathen ist, wenig helfen, wenn sie auch Miau schreit. – Altmann VI, 390.
129 Es würden viel Mäuse dazu gehören, eine Katze zu fangen.
Dän.: Der skulde være mange muus, en kat skulde binde. (Prov. dan., 421.)
130 Et is Mus wie Müle (Maulwurf), de Katze kriegt se doch. – Simrock, 6709.
Man hört dies Sprichwort nicht selten: „Maus wie Miene“, aussprechen. Es wird gebraucht, um anzudeuten, es sei ganz gleichgültig, wofür man sich in einer Sache entscheide. In Betreff des Ursprungs und des Sinnes desselben ist die Ansicht ausgesprochen worden, es sei eigentlich verunstaltetes Latein aus dem Munde der Geistlichen in den der Laien übergegangen. Die ersteren sollen bei vorkommenden Gelegenheiten gesagt haben: „Es ist plus wie minus“, woraus das unlateinische Volk „Maus wie Miene“ gemacht habe. Diese Erklärung ist aber ebenso weit hergeholt, als falsch. In Pommern, wo das Sprichwort vorherrschend gebraucht wurde und noch gebraucht wird, lautet es nicht „Maus und Miene“, sondern „Mus und Mule“, der Kürze wegen. Vollständig heisst es: Et is Mus wie Müle, die Katze kriegt sie doch; oder hochdeutsch: Es ist Maus wie Maulwurf (s. d. 2), die Katze kriegt sie doch. Dürfte es nicht mit manchem gelehrten Commentar ebenso sein? Es ist wahrlich nicht „Mus wie Müle“, wenn man einem Schriftsteller einen Sinn unterlegt, an den er nicht gedacht hat.
Dän.: Muus som moder, katten bider dem begge. (Prov. dan., 421.)
131 Fort ist die Maus, was gilt der Balg? – Nass. Schulbl., XIV, 5.
132 Für die junge Maus ist die Katze ein schönes Thier.
133 Grosse Mäuse fürchten kleine Katzen nicht.
134 Hat die Maus einmal den Speck (Käse) gekostet, so kommt sie wieder. – Simrock, 6915; Braun, I, 2634.
Dän.: Hvilken muus der een gang har æd af osten, kommer vel igien. (Prov. dan., 421.)
135 Hiät Mûs nix, hiät ôk Knûs nix, sach de Mûs, do hadde Knûs nix saiget, üm sine Müse quit te wären. (Iserlohn.) – Hoefer, 778; Woeste, 63, 28; Schiller, III, 8b.
136 Ich will mal die Mäuse vertreiben, sagte der Junker, da zündete er die Scheuer an.
137 Ik hewwe no nit wol hort, dat de Mius unnern Foier Heu däut gohen is.
138 In eine leere Scheune kriecht keine Maus. – Eiselein, 456.
139 Is't bäter as'n Mûs, so häg't in't Hûs. (Lübeck.) – Deecke, 9.
140 Je mehr die Maus pfeift, je mehr wetzt die Katze die Zähne. – Altmann V, 108.
141 Jede Maus den Sack zernagt, dass sie besser schlüpfen kann. – Eiselein, 456.
142 Jede Maus hat ihr Haus.
Frz.: Nulle souris sans pertuis. (Leroux, I, 132.)
143 Jeder würde mager Meuss im Hauss ziehen, wenn Lügen nicht sollten gelten. – Lehmann, 492, 26.
144 Junge Mäuse sind der Katzen Spiel.
Mhd.: Swâ junger miuse loufit vil, da hebt diu katze gern ir spil. (Freidank.) (Zingerle, 79.)
145 Kein Mauss war je so blöde, starb der Löwe, sie sprang jhm mutig in den bart. – Henisch, 195, 26, Petri, II, 47.
146 Keine Maus ohne Loch.
Frz.: Nulle souris sans son pertuis. (Kritzinger, 659.)
147 Kleine Mäuse haben auch Ohren. (S. Kessel 27 und Topf.) – Petri, II, 423; Hollenberg, I, 76; Acerra philologica; Gaal, 1546; Blum, 528; Bücking, 165; Körte, 4177; Braun, I, 2636; Reinsberg VII, 89.
In der Schweiz: Klî Müs hend au Ohren. (Sutermeister, 135.) In Hannover: Klein Müse hebbet âk Aren. (Schambach, II, 274.) Man soll sich hüte, in Gegenwart von Kindern etwas zu erzählen, was nicht jeder wissen soll.
Frz.: Les petits pots ont des oreilles. (Masson, 245.)
Holl.: Kleine muizen hebben groote ooren. (Harrebomée, II, 109a.)
Span.: Lo que el niño oyó en el hogar, eso dize en el portal. (Masson, 245.)
148 Kleine Müse hebbet (krieget) ak Swänze. – Schambach, I, 319.
Im ersten Falle: Man soll die Kleinen nicht zu zornig ansehen; im andern, auf junge Leute und Kinder bezogen, auch sie werden einmal gross.
149 Kleinen Mäusen wächst auch das Haar.
150 Letj Müssau hâ uk Uaren. (Amrum.) – Johansen, 151; für Sylt: Haupt, VIII, 358, 109.
Kleine Mäuse haben auch Ohren.
151 Lütje Müse heft ôk Ôren. (Holst.) – Schütze, III, 126; Eichwald, 1256; Dähnert, 318b; für Mecklenburg: Schiller, III, 8b.
152 Lütke Müse hät auch Steerte. – Petri, II, 442.
153 Lüttje Müse un grôte Ratten etet lik gêrn dat Speck. – Eichwald, 1357.
154 Man hält die Mäuse nicht der Katzen wegen, sondern die Katzen wegen der Mäuse. – Altmann VI, 490.
155 Man kann dei Mius nit mehr nähmen äs dat Leben. (Sauerland.)
156 Mancher thut wie ein Mauss, nagt alles, wozu er kompt. – Lehmann, 701, 44.
157 Maus im Sack und Laus im Nack' sind schlimmes Pack.
Mhd.: Waist nicht, daz man sprichet daz: maus im sack und laus im nack. (Ring.) (Zingerle, 100.)
158 Maus ist die Mutter, sie tragen alle Schwänze.
Von solchen, die etwas Originelles haben, wenn man ihren wahren Charakter erkennen kann.
159 Mäuse, die im Winter erfroren, fângt die Katze im Frühjahr nicht.
160 Mäuse fahet man, so man ihnen Speck auf die Falle legt. – Eiselein, 457.
161 Mäuse machen keine Theuerung.
162 Mauss bleib im Loch, wiltu nicht der Katze werden. – Petri, II, 471.
163 Meuss kommen auff kein leeren Speicher. – Lehmann, 547, 20.
164 Meuss wermen under einem Brett, die Weiber im bett. – Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 613.
165 Mit todten Mäusen treibt die Katze kein Spiel.
166 Mius ässe Mäuer (Mutter), Stäte (Sterze, Schwänze) hed se alle. (Soest.) – Firmenich, I, 349, 67; für Waldeck: Curtze, 356, 529; für Oldenburg: Frommann, II, 537, 153.
Schwed.: Muus som moder, katten bijter dem bäda. (Grubb, 534.)
167 Muise maket Muise. (Sauerland.)
Mäuse machen Mäuse.
168 Müse, dä frätet keinn twei Arnen af. – Schambach, II, 318.
Es folgen nicht zwei Mäusejahre aufeinander.
169 'Ne versopene Mûs es lichte te woagen. (Grafschaft Mark.)
Sagt wol ein Arzt, wenn er einem schon aufgegebenen Kranken noch etwas verschreibt.
170 Neun Mäuse können Speck fressen, und die zehnte fängt sich.
171 Ous er Mous mâch nit en Hous. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 949.
172 Schmale Mäus ziehen ist härter als Drath ziehen. – Chaos, 744.
173 Sollen die Mäuse frei Spiel haben, so muss der Kater Platz machen.
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