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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 270 Des Menschen Stamm-Hauss ist die Leimb- Gruben, seine gnädige Frau Mutter die Erden, sein adliges Geblüt eine Koth-Schollen, seine Stieff-Brüder die Würmer. - Chaos, 347.

271 Des Menschen Urtheil geht auf Stelzen.

272 Des Menschen Wille (Lust) ist sein Himmelreich. - Schottel, 1134b; Gaal, 1724; Simrock, 6970; Körte, 4228; Körte2, 5301; Braun, I, 2683; Schulze, 3; Teller, 458; für Iserlohn: Woeste, 81, 381; für Waldeck: Curtze, 356, 517.

"Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, ob er sich gleich auch oft des Teufels Reich daraus schafft." (Weckherlin, Gr. Ungeheuer, X, 287.)

Dän.: Mands villie, mands himmerige. (Bohn I, 386.)

Engl.: My mind to me a kingdom is. (Gaal, 1724.)

Holl.: Des menschen zin is zijn hemelrijk. (Harrebomee, II, 79b.)

Lat.: Sua cuique deus fit dira cupido. (Virgil.) (Binder II, 3216; Kruse, 1078; Chaos, 1087.) - Trahit sua quemque voluptas. (Virgil.) (Binder I, 1715; II, 3339; Philippi, II, 222; Schamelius, 14, 3; Schonheim, S, 14.)

Schwed.: Hwars och ens willie är ens himelrike. (Grubb, 352.)

273 Des Menschen Wille ist von Glas, er bricht leicht, wenn der Stoss aus dem Herzen kommt.

274 Des Minsche Wellen ess des Minsche Silligkeit. (Köln.) - Firmenich, I, 472, 21.

Lat.: Curae est sua cuique voluptas. (Ovid.) (Binder II, 673.)

275 Des Minsken Will is sein Himmelreik. - Hauskalender, I.

276 Dess Menschen Hertz feyret nicht. - Henisch, 1090, 40; Petri, II, 119.

277 Dess Menschen Lust ist sein Himmelreich. - Lehmann, 906, 7.

278 Det Biess äss, dat der Mäinjtsch net ales äm Sän halde kan. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 1090.

279 Die kleinen Menschen hat Gott geschaffen, und die grossen Ochsen kommen aus Polen. (Niederlausitz.)

So sagen kleine Personen, wenn sich grössere über ihre Kleinheit aufhalten.

280 Die meisten Menschen sterben auf dem Bett und fürchten sich doch nicht davor.

Holl.: De meeste menschen sterven immers op hun bed. (Harrebomee, II, 79a.)

281 Die Menschen bleiben nicht immer Mai.

282 Die Menschen denken immer, die Zeiten würden schlimmer; die Zeiten bleiben immer, die Menschen werden schlimmer.

283 Die Menschen essen, die Thiere fressen.

284 Die Menschen führen den Krieg und Gott gibt den Sieg.

Frz.: Les hommes font la guerre, et Dieu donne la victoire. (Kritzinger, 377a.)

285 Die Menschen geben sich mehr Mühe in die Hölle als in den Himmel zu kommen. - Winckler, XII, 44.

286 Die Menschen gedenken wol, aber Gott schickt wie es soll. - Henisch, 1713, 14.

287 Die Menschen gleichen mehr der Zeit, in der sie leben, als ihren Vätern. - Bücking, 692.

Der ganze gesellschaftliche Zustand mit seinen Ansichten und Sitten hat einen grössern Einfluss auf den Menschen, als die Erziehung und das Beispiel seiner Aeltern.

288 Die Menschen haben alle einerlei eingang in das leben vnd gleichen aussgang. - Henisch, 850, 56; Petri, I, 26.

289 Die Menschen haben den Teufel aus der Hölle vertrieben.

Holl.: De hel is ledig van duivelen, maar vol van doode menschen. (Harrebomee, I, 299b.)

290 Die Menschen hält man bei den Worten, das Vieh bei den Hörnern.

Frz.: On prend les hommes par les paroles et les betes par les cornes. (Kritzinger, 115a.)

291 Die Menschen helt man beym Rocke, Gott bey seinem Worte. - Petri, II, 138; Henisch, 1710, 11.

292 Die Menschen kann man hinter das Licht führen, aber Gott nicht. - Parömiakon, 529.

[Spaltenumbruch] 293 Die Menschen lebten ruhig, wenn die zwei Pronomine nicht wären: Meum und Tuum. - Eiselein, 462.

294 Die Menschen lieben die Veränderung.

Frz.: Changement de propos rejouit l'homme. (Lendroy, 1252.)

295 Die Menschen liegen alle in demselben Spital krank.

Lat.: Maxima pars hominum morbo jactatur eodem. (Horaz.) (Binder II, 1808.)

296 Die Menschen machen Kalender, Gott der Herr das Wetter. - Sailer, 135; Reinsberg VIII, 5.

297 Die Menschen machen sich die meiste Plage (Sorge, Unruhe u. s. w.) selbst.

Frz.: Les hommes sont ingenieux a se tourmenter euxmemes. (Kritzinger, 377.)

298 Die Menschen misst man nicht mit der Elle. - Hollenberg, II, 96.

Die Körpergrösse allein macht's nicht aus.

It.: Gl'huomini non si misurano a braccio. (Pazzaglia, 228, 3.)

299 Die Menschen misst man nicht nach der Ruth', sind sie brav, so steht es gut.

Holl.: Men meet gen menschen bij het el; zijn zij maar vrom, zoo is't al wel. (Harrebomee, II, 81b.)

300 Die Menschen sind begieriger Krieg anzufangen als auszuführen. - Opel, 383.

301 Die Menschen sind den Tauben gleich, sie lassen sich nieder am Felde, am Teich.

302 Die Menschen sind ein Ameishaufen; schüret man ihn, so ist all Müh und Arbeit verloren. - Chaos, 350.

303 Die Menschen sind keine Engel.

Holl.: Menschen zijn geene engelen. (Harrebomee, II, 82a.)

304 Die Menschen sind Reisende, die dem Tode und der Ewigkeit zueilen. - Chaos, 350.

305 Die Menschen sind unsers Hergotts Kartenspiel. - Luther's Tischr., 32; Eiselein, 363; Simrock, 5443; Braun, I, 1754.

Lat.: Homo dei ludibrium. - Ludit in humanis divina potentia rebus. - Pilas quasi Dii habent homines. (Eiselein, 363.)

306 Die Menschen suchen das Glück und der Tod die Menschen. - Altmann VI, 481.

307 Die Menschen thun mehr ding, die sie rewen als die sie erfrewen. - Lehmann, 690, 1.

308 Die Menschen werden nicht besser.

Lat.: Aetas parentum, pejor avis, tulit nos nequiores, mox daturos progeniem vitiosiorem. (Horaz.) (Philippi, I, 14.) - Meliora praetervolant, deteriora succedunt. (Seneca.) (Fischer, 7, 33.)

309 Die Menschen wollen betrogen sein.

"Und werden betrogen; nur die Art des Betrugs hat ihre Moden, und die Betrüger wechseln ab, die Sache selbst bleibt immer die nämliche." (Welt und Zeit, III, 58, 49.)

310 Die, so Menschen ohne Affekten haben wollen, machen auss jhnen Hültzin Bilder. - Lehmann, 3, 14.

311 Drei Menschen waren einst auf Erden, wie sie nie waren und nie werden: der eine Mensch, das war ein Mann, der niemals Vater und Mutter gewann; der andere hatte nicht Vater noch auch Mutter und kam vom Manne doch; die beiden Wunder grösser sind, als dass die Magd gebar ein Kind von dem, der schaffet, was er will. - Bacmeister, 11, 19.

312 Dreierlei Menschen liebt Gott vor andern: die nicht zürnen, die sich nicht vollsaufen und die ihren bösen Begierden nicht nachhängen.

313 Dumme Menschen kann man nur mit dummen Gründen überzeugen. - Welt und Zeit, III, 58, 50.

314 E rechte Mensch hed viel z' lide. (Luzern.)

315 Ehe der Mensch den Tiger jagt, jagt oft der Tiger den Menschen.

316 Eim yeden menschen sein zugeben zwen Engel, die füren sein leben; der ein treibt jhn zu allem bösen, so thut der ander jhn erlösen.

Lat.: Est homo spiritibus commissus quisque duobus, vnus custodit, alter peruertere quaerit. (Loci comm., 83.)

[Spaltenumbruch] 270 Des Menschen Stamm-Hauss ist die Leimb- Gruben, seine gnädige Frau Mutter die Erden, sein adliges Geblüt eine Koth-Schollen, seine Stieff-Brüder die Würmer.Chaos, 347.

271 Des Menschen Urtheil geht auf Stelzen.

272 Des Menschen Wille (Lust) ist sein Himmelreich.Schottel, 1134b; Gaal, 1724; Simrock, 6970; Körte, 4228; Körte2, 5301; Braun, I, 2683; Schulze, 3; Teller, 458; für Iserlohn: Woeste, 81, 381; für Waldeck: Curtze, 356, 517.

„Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, ob er sich gleich auch oft des Teufels Reich daraus schafft.“ (Weckherlin, Gr. Ungeheuer, X, 287.)

Dän.: Mands villie, mands himmerige. (Bohn I, 386.)

Engl.: My mind to me a kingdom is. (Gaal, 1724.)

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Schwed.: Hwars och ens willie är ens himelrike. (Grubb, 352.)

273 Des Menschen Wille ist von Glas, er bricht leicht, wenn der Stoss aus dem Herzen kommt.

274 Des Minsche Wellen ess des Minsche Silligkeit. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 21.

Lat.: Curae est sua cuique voluptas. (Ovid.) (Binder II, 673.)

275 Des Minsken Will is sîn Himmelrîk.Hauskalender, I.

276 Dess Menschen Hertz feyret nicht.Henisch, 1090, 40; Petri, II, 119.

277 Dess Menschen Lust ist sein Himmelreich.Lehmann, 906, 7.

278 Det Biéss äss, dat der Mäinjtsch net ales äm Sän hâlde kân. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1090.

279 Die kleinen Menschen hat Gott geschaffen, und die grossen Ochsen kommen aus Polen. (Niederlausitz.)

So sagen kleine Personen, wenn sich grössere über ihre Kleinheit aufhalten.

280 Die meisten Menschen sterben auf dem Bett und fürchten sich doch nicht davor.

Holl.: De meeste menschen sterven immers op hun bed. (Harrebomée, II, 79a.)

281 Die Menschen bleiben nicht immer Mai.

282 Die Menschen denken immer, die Zeiten würden schlimmer; die Zeiten bleiben immer, die Menschen werden schlimmer.

283 Die Menschen essen, die Thiere fressen.

284 Die Menschen führen den Krieg und Gott gibt den Sieg.

Frz.: Les hommes font la guerre, et Dieu donne la victoire. (Kritzinger, 377a.)

285 Die Menschen geben sich mehr Mühe in die Hölle als in den Himmel zu kommen.Winckler, XII, 44.

286 Die Menschen gedenken wol, aber Gott schickt wie es soll.Henisch, 1713, 14.

287 Die Menschen gleichen mehr der Zeit, in der sie leben, als ihren Vätern.Bücking, 692.

Der ganze gesellschaftliche Zustand mit seinen Ansichten und Sitten hat einen grössern Einfluss auf den Menschen, als die Erziehung und das Beispiel seiner Aeltern.

288 Die Menschen haben alle einerlei eingang in das leben vnd gleichen aussgang.Henisch, 850, 56; Petri, I, 26.

289 Die Menschen haben den Teufel aus der Hölle vertrieben.

Holl.: De hel is ledig van duivelen, maar vol van doode menschen. (Harrebomée, I, 299b.)

290 Die Menschen hält man bei den Worten, das Vieh bei den Hörnern.

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291 Die Menschen helt man beym Rocke, Gott bey seinem Worte.Petri, II, 138; Henisch, 1710, 11.

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296 Die Menschen machen Kalender, Gott der Herr das Wetter.Sailer, 135; Reinsberg VIII, 5.

297 Die Menschen machen sich die meiste Plage (Sorge, Unruhe u. s. w.) selbst.

Frz.: Les hommes sont ingénieux à se tourmenter euxmêmes. (Kritzinger, 377.)

298 Die Menschen misst man nicht mit der Elle.Hollenberg, II, 96.

Die Körpergrösse allein macht's nicht aus.

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299 Die Menschen misst man nicht nach der Ruth', sind sie brav, so steht es gut.

Holl.: Men meet gen menschen bij het el; zijn zij maar vrom, zoo is't al wel. (Harrebomée, II, 81b.)

300 Die Menschen sind begieriger Krieg anzufangen als auszuführen.Opel, 383.

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305 Die Menschen sind unsers Hergotts Kartenspiel.Luther's Tischr., 32; Eiselein, 363; Simrock, 5443; Braun, I, 1754.

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306 Die Menschen suchen das Glück und der Tod die Menschen.Altmann VI, 481.

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308 Die Menschen werden nicht besser.

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309 Die Menschen wollen betrogen sein.

„Und werden betrogen; nur die Art des Betrugs hat ihre Moden, und die Betrüger wechseln ab, die Sache selbst bleibt immer die nämliche.“ (Welt und Zeit, III, 58, 49.)

310 Die, so Menschen ohne Affekten haben wollen, machen auss jhnen Hültzin Bilder.Lehmann, 3, 14.

311 Drei Menschen waren einst auf Erden, wie sie nie waren und nie werden: der eine Mensch, das war ein Mann, der niemals Vater und Mutter gewann; der andere hatte nicht Vater noch auch Mutter und kam vom Manne doch; die beiden Wunder grösser sind, als dass die Magd gebar ein Kind von dem, der schaffet, was er will.Bacmeister, 11, 19.

312 Dreierlei Menschen liebt Gott vor andern: die nicht zürnen, die sich nicht vollsaufen und die ihren bösen Begierden nicht nachhängen.

313 Dumme Menschen kann man nur mit dummen Gründen überzeugen.Welt und Zeit, III, 58, 50.

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315 Ehe der Mensch den Tiger jagt, jagt oft der Tiger den Menschen.

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[[302]/0316] 270 Des Menschen Stamm-Hauss ist die Leimb- Gruben, seine gnädige Frau Mutter die Erden, sein adliges Geblüt eine Koth-Schollen, seine Stieff-Brüder die Würmer. – Chaos, 347. 271 Des Menschen Urtheil geht auf Stelzen. 272 Des Menschen Wille (Lust) ist sein Himmelreich. – Schottel, 1134b; Gaal, 1724; Simrock, 6970; Körte, 4228; Körte2, 5301; Braun, I, 2683; Schulze, 3; Teller, 458; für Iserlohn: Woeste, 81, 381; für Waldeck: Curtze, 356, 517. „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, ob er sich gleich auch oft des Teufels Reich daraus schafft.“ (Weckherlin, Gr. Ungeheuer, X, 287.) Dän.: Mands villie, mands himmerige. (Bohn I, 386.) Engl.: My mind to me a kingdom is. (Gaal, 1724.) Holl.: Des menschen zin is zijn hemelrijk. (Harrebomée, II, 79b.) Lat.: Sua cuique deus fit dira cupido. (Virgil.) (Binder II, 3216; Kruse, 1078; Chaos, 1087.) – Trahit sua quemque voluptas. (Virgil.) (Binder I, 1715; II, 3339; Philippi, II, 222; Schamelius, 14, 3; Schonheim, S, 14.) Schwed.: Hwars och ens willie är ens himelrike. (Grubb, 352.) 273 Des Menschen Wille ist von Glas, er bricht leicht, wenn der Stoss aus dem Herzen kommt. 274 Des Minsche Wellen ess des Minsche Silligkeit. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 21. Lat.: Curae est sua cuique voluptas. (Ovid.) (Binder II, 673.) 275 Des Minsken Will is sîn Himmelrîk. – Hauskalender, I. 276 Dess Menschen Hertz feyret nicht. – Henisch, 1090, 40; Petri, II, 119. 277 Dess Menschen Lust ist sein Himmelreich. – Lehmann, 906, 7. 278 Det Biéss äss, dat der Mäinjtsch net ales äm Sän hâlde kân. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1090. 279 Die kleinen Menschen hat Gott geschaffen, und die grossen Ochsen kommen aus Polen. (Niederlausitz.) So sagen kleine Personen, wenn sich grössere über ihre Kleinheit aufhalten. 280 Die meisten Menschen sterben auf dem Bett und fürchten sich doch nicht davor. Holl.: De meeste menschen sterven immers op hun bed. (Harrebomée, II, 79a.) 281 Die Menschen bleiben nicht immer Mai. 282 Die Menschen denken immer, die Zeiten würden schlimmer; die Zeiten bleiben immer, die Menschen werden schlimmer. 283 Die Menschen essen, die Thiere fressen. 284 Die Menschen führen den Krieg und Gott gibt den Sieg. Frz.: Les hommes font la guerre, et Dieu donne la victoire. (Kritzinger, 377a.) 285 Die Menschen geben sich mehr Mühe in die Hölle als in den Himmel zu kommen. – Winckler, XII, 44. 286 Die Menschen gedenken wol, aber Gott schickt wie es soll. – Henisch, 1713, 14. 287 Die Menschen gleichen mehr der Zeit, in der sie leben, als ihren Vätern. – Bücking, 692. Der ganze gesellschaftliche Zustand mit seinen Ansichten und Sitten hat einen grössern Einfluss auf den Menschen, als die Erziehung und das Beispiel seiner Aeltern. 288 Die Menschen haben alle einerlei eingang in das leben vnd gleichen aussgang. – Henisch, 850, 56; Petri, I, 26. 289 Die Menschen haben den Teufel aus der Hölle vertrieben. Holl.: De hel is ledig van duivelen, maar vol van doode menschen. (Harrebomée, I, 299b.) 290 Die Menschen hält man bei den Worten, das Vieh bei den Hörnern. Frz.: On prend les hommes par les paroles et les bêtes par les cornes. (Kritzinger, 115a.) 291 Die Menschen helt man beym Rocke, Gott bey seinem Worte. – Petri, II, 138; Henisch, 1710, 11. 292 Die Menschen kann man hinter das Licht führen, aber Gott nicht. – Parömiakon, 529. 293 Die Menschen lebten ruhig, wenn die zwei Pronomine nicht wären: Meum und Tuum. – Eiselein, 462. 294 Die Menschen lieben die Veränderung. Frz.: Changement de propos réjouit l'homme. (Lendroy, 1252.) 295 Die Menschen liegen alle in demselben Spital krank. Lat.: Maxima pars hominum morbo jactatur eodem. (Horaz.) (Binder II, 1808.) 296 Die Menschen machen Kalender, Gott der Herr das Wetter. – Sailer, 135; Reinsberg VIII, 5. 297 Die Menschen machen sich die meiste Plage (Sorge, Unruhe u. s. w.) selbst. Frz.: Les hommes sont ingénieux à se tourmenter euxmêmes. (Kritzinger, 377.) 298 Die Menschen misst man nicht mit der Elle. – Hollenberg, II, 96. Die Körpergrösse allein macht's nicht aus. It.: Gl'huomini non si misurano a braccio. (Pazzaglia, 228, 3.) 299 Die Menschen misst man nicht nach der Ruth', sind sie brav, so steht es gut. Holl.: Men meet gen menschen bij het el; zijn zij maar vrom, zoo is't al wel. (Harrebomée, II, 81b.) 300 Die Menschen sind begieriger Krieg anzufangen als auszuführen. – Opel, 383. 301 Die Menschen sind den Tauben gleich, sie lassen sich nieder am Felde, am Teich. 302 Die Menschen sind ein Ameishaufen; schüret man ihn, so ist all Müh und Arbeit verloren. – Chaos, 350. 303 Die Menschen sind keine Engel. Holl.: Menschen zijn geene engelen. (Harrebomée, II, 82a.) 304 Die Menschen sind Reisende, die dem Tode und der Ewigkeit zueilen. – Chaos, 350. 305 Die Menschen sind unsers Hergotts Kartenspiel. – Luther's Tischr., 32; Eiselein, 363; Simrock, 5443; Braun, I, 1754. Lat.: Homo dei ludibrium. – Ludit in humanis divina potentia rebus. – Pilas quasi Dii habent homines. (Eiselein, 363.) 306 Die Menschen suchen das Glück und der Tod die Menschen. – Altmann VI, 481. 307 Die Menschen thun mehr ding, die sie rewen als die sie erfrewen. – Lehmann, 690, 1. 308 Die Menschen werden nicht besser. Lat.: Aetas parentum, pejor avis, tulit nos nequiores, mox daturos progeniem vitiosiorem. (Horaz.) (Philippi, I, 14.) – Meliora praetervolant, deteriora succedunt. (Seneca.) (Fischer, 7, 33.) 309 Die Menschen wollen betrogen sein. „Und werden betrogen; nur die Art des Betrugs hat ihre Moden, und die Betrüger wechseln ab, die Sache selbst bleibt immer die nämliche.“ (Welt und Zeit, III, 58, 49.) 310 Die, so Menschen ohne Affekten haben wollen, machen auss jhnen Hültzin Bilder. – Lehmann, 3, 14. 311 Drei Menschen waren einst auf Erden, wie sie nie waren und nie werden: der eine Mensch, das war ein Mann, der niemals Vater und Mutter gewann; der andere hatte nicht Vater noch auch Mutter und kam vom Manne doch; die beiden Wunder grösser sind, als dass die Magd gebar ein Kind von dem, der schaffet, was er will. – Bacmeister, 11, 19. 312 Dreierlei Menschen liebt Gott vor andern: die nicht zürnen, die sich nicht vollsaufen und die ihren bösen Begierden nicht nachhängen. 313 Dumme Menschen kann man nur mit dummen Gründen überzeugen. – Welt und Zeit, III, 58, 50. 314 E rechte Mensch hed viel z' lide. (Luzern.) 315 Ehe der Mensch den Tiger jagt, jagt oft der Tiger den Menschen. 316 Eim yeden menschen sein zugeben zwen Engel, die füren sein leben; der ein treibt jhn zu allem bösen, so thut der ander jhn erlösen. Lat.: Est homo spiritibus commissus quisque duobus, vnus custodit, alter peruertere quaerit. (Loci comm., 83.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [302]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/316>, abgerufen am 26.11.2024.