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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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13 Wer einmal nur in Nürnberg war, der käm' gern wieder jedes Jahr.

"Hans Sachs gedachte des alten nürnberger Spruchs." (Gartenlaube, 1867, Nr. 18, S. 278.)

*14 Hai bekümmert sik ümme Nuiernberg un hett er (da) kain Hius inne. (Driburg.) - Firmenich, I, 363, 64.


Nürnberger.

1 Die Nürnberger beissen wie die andern, wenn sie einen Harnisch anhaben. - Gutzkow, Hohenschwangau, I, 53.

2 Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn. - Simrock, 7603; Hesekiel, 15; Lohrengel, I, 175; Deutsche Romanzeitung, III, 41, 392.

Das nürnberger Regiment muss doch nicht so übel gewesen sein, denn in der Stettiner Chronik heisst es: "Da doch viel Rechtsamer, mit glimpflichen Worten und harten Straffen, nach Exempel der Nürnberger, die Bürgerschafft zu regieren." (Friedeberg, II, 4.) In Frankreich sagt man: Er ist aus Lorris, wo die Geschlagenen die Strafe zahlen. (Reinsberg VI, 133.)

*3 Ik mak et as de Nürnberger, ik ga darünner weg. (Hamburg.) - Schütze, IV, 354.

Wird bei Regenwetter gesagt.


Nurt.

* Dat geit bei Nurten1 un Stöten as de Sweine pisst. - Frommann, II, 539; Stürenburg, 162b.

1) Sätzen, Absätzen, Stössen.


Nüschel.

*1 Er het en herte Nüschel. - Sutermeister, 75.

Hier wol in dem Sinne: es fehlt ihm an Nachgiebigkeit, er besteht auf seinem Willen, ist schwer zu überzeugen.

*2 Woltst eis uf de Nüschel (Maul)? (S. Nagel 112.) - Sutermeister, 25.


Nüscheln.

* Er thuet e nüschle. (Solothurn.) - Schild, 89, 361.

Wenn jemand einen andern beim Spiel zum Verlieren bringt, oder auch ihn prügelt. Bei Stalder (II, 247) finden sich die Formen nüschen, nischen mit der Bedeutung binden, schnüren, rütteln. Sutermeister (78) erklärt die obige Redensart durch betrügen und prügeln.


Nuschelnach.

Nausch'lanoch1 träd'm Taif'l 's Bauch anoch. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 453.

1) Nauscheln (mit weichem sch = dem französischen g in Genie) = undeutlich, besonders durch die Nase reden; hennebergisch nüseln. (Frommann, II, 235; III, 132; Zaupser, 55.) Wer übel nachredet, handelt teuflisch.


Nuss.

1 Auch süsse Nüsse haben herbe Schalen (Rinden).

2 Bann die Nöss' geroete, geroete die Horn. (Henneberg.)

Wenn die Nüsse gerathen, sollen auch die Huren gerathen.

3 Braune Nüsse haben süsse kerne. - Petri, II, 51; Henisch, 485, 39; Körte, 4609.

Soll auch von Brünetten gelten. Das wenig empfehlende Aeussere eines Menschen verbirgt oft einen sehr edeln, liebenswürdigen Charakter.

Dän.: Den brune nöd haver den söde kierne. (Prov. dan., 429.)

Schwed.: Bruna nötter ha söta kiärnar. (Grubb, 56.)

4 Das war eine harte Nuss, sagte Luther, als er an einem Tage in der Schule funfzehn mal die Ruthe und dann daheim wegen einer Nuss noch den Stock bekam und denselben Abend noch ins Kloster lief. - Klosterspiegel, 46, 9.

5 Der muss keine Nüsse knacken, der hohle Zähne hat.

Holl.: Waarom wil hij noten kraken, als hij geene kiezen meer heeft. (Harrebomee, II, 131b.)

6 Die beste Nuss ist keines Zahnes werth.

Die Russen: Die Nuss ist eines schönen Kernes werth, an der man sich den besten Zahn herausbeisst. (Altmann VI, 502.)

7 Die erste Nuss ist nützlich, die andere schädlich, die dritte tödtlich. - Simrock, 7611a.

Die Muskatennuss, die wälsche, die bleierne. (Vgl. Moller's De nuce, tintinnabulo conscientius.)

Lat.: Unica nux prodest, nocet altera, tertia mors est. (Witzfunken, IVa, 178.)

8 Die kleinen Nüsse, merk' mit Fleiss, die geben nicht gesunde Speis'. - Florini, IV, 824.

9 Die Nuss ist nur äusserlich bitter.

[Spaltenumbruch] 10 Die Nüsse sagen, dass sie von den Mandeln abstammen.

11 Die Nüsse sind jetzt nicht mehr so gut wie vor funfzig Jahren, sagte der alte Mann, der keine Zähne hatte.

Jeder sucht seine Schwächen zu verbergen und so gut zu entschuldigen als möglich. Die englischen Neger in Surinam sagen in demselben Sinne: Wenn das alte Mütterchen Taja (eine dortige Erdfrucht) essen soll, so macht sie den Mund auf und sagt, er sei so heiss; aber es ist nicht wahr, sie hat keine Zähne. (Wullschlägel.)

12 Die schlechtesten Nüsse knackt man zuletzt.

Holl.: De slechtste nooten kraakt men't laatst. (Harrebomee, II, 131a.)

13 Die schönste Nuss hat oft einen wurmstichigen Kern. - Parömiakon, 1218.

14 E frische Nuss lässt sich gut schäle'. - Sprichwort, 19, 18; Tendlau, 727.

15 E Nauss im Soack klappert neit. (Franken.) - Frommann, VI, 321, 299.

16 Ein harte Nuss vnd stumper Zan, ein junges Weib vnnd ein alter Man zusammen sich nicht reimen woll; seins gleichen ieder nemen sol. - Lehmann, 145, 81; Petri, II, 196; Henisch, 1645, 62; Mathesy, 353b; Pistor., VIII, 37; Eiselein, 497; Braun, I, 3100; Körte, 4073; Frischbier2, 2809.

Dän.: En haard nöd og en stumpet tand, en hustrue ung og gammel mand, tilsammen skikke ei kand. (Prov. dan., 429.)

17 Ein Nuss allein ist Artzney, zwen schaden, eytel Gifft sind drey. - Lehmann, II, 125, 85.

Dän.: En nöd gnaver, den anden skader, den tredie draeber. (Prov. dan., 429.)

Lat.: Unica nux prodest, nocet altera, tertia mors est. (Loci comm., 27.)

18 Eine lehre Nuss vnd gelerter Philosophus werden beide zu geschefften nicht gebraucht. - Lehmann, 295, 43.

19 Eine Nuss gleicht der andern.

Holl.: Al noten gelijk een ander. (Harrebomee, II, 131a.)

20 Eine Nuss im Sack macht kein geraspel. - Lehmann, 167, 20.

21 Eine nuss ist nichts nutz, sie werde denn zerbrochen. - Lehmann, 560, 38.

22 Eine Nuss ist selten und kostbar: Erbarmnuss. - Körte, 4612.

23 Eine Nuss rappelt (rasselt) nicht im Sacke. - Eiselein, 497; Simrock, 7609; Winckler, XI, 70.

Die Russen: Eine Nuss im Sack klappert nicht und zwei Nüsse im Sack klappern wenig. (Altmann VI, 459.)

Dän.: Een nöd i saekken rangler ikke. (Prov. dan., 452.)

It.: Una noce sola non suona (fa rumore) in un sacco. (Gaal, 343.) - Una sola noce non suona nel sacco. (Pazzaglia, 244, 5.)

Lat.: Nusquam denarius auditur clangere solus. (Eiselein, 497.)

24 Es gibt vier schlimme Nüsse: Betrübnuss, Bekümmernuss, Beschwernuss, Aergernuss. - Körte, 4611.

25 Es war kein Nuss so hart, die endlich nit aufbissen ward. - Mone, Anzeiger, 1869, S. 269.

26 Faule Nüsse werden auch verkauft.

Auch solche Mädchen werden an Männer gebracht, deren Charakter nicht rühmlich ist.

It.: Anche le noci pertugiate si vendono. (Pazzaglia, 244, 4.)

27 Hat man nur Nüsse, Schalen machen sich leicht.

Holl.: Heeft hij nootjes, hij zal wel doppen maken. (Harrebomee, II, 131b.)

28 Jede Nuss hat ihre Schale.

Holl.: Elke noot heeft haren dop. ( Harrebomee, II, 131a.)

29 Keine Nuss ohne Schale.

Frz.: Nulle noix sans coque. (Kritzinger, 480b.)

It.: Ogni noce ha la sua guscia. (Gaal, 1035; Pazzaglia, 244, 3.)

30 Kleine Nüsse haben gute (süsse) Kerne.

Dän.: Smaae nödder ere kierne fulde. (Prov. dan., 430.)

Schwed.: Sma nötter äre kiärne fulla. (Grubb, 736.)

31 Leere Nüsse schwimmen oben. - Sprichwörtergarten, 114.

32 Man beisst sich auch wol an einer Nuss einen Zahn aus, die keinen Kern hat. - Eiselein, 497.

Lat.: De nuce fieri potest, ut nucleum non habeat, cui tu cum periculo dentem impegeras. (Eiselein, 497.)

[Spaltenumbruch]

13 Wer einmal nur in Nürnberg war, der käm' gern wieder jedes Jahr.

„Hans Sachs gedachte des alten nürnberger Spruchs.“ (Gartenlaube, 1867, Nr. 18, S. 278.)

*14 Hai bekümmert sik ümme Nuiernberg un hett er (da) kain Hius inne. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 64.


Nürnberger.

1 Die Nürnberger beissen wie die andern, wenn sie einen Harnisch anhaben.Gutzkow, Hohenschwangau, I, 53.

2 Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn.Simrock, 7603; Hesekiel, 15; Lohrengel, I, 175; Deutsche Romanzeitung, III, 41, 392.

Das nürnberger Regiment muss doch nicht so übel gewesen sein, denn in der Stettiner Chronik heisst es: „Da doch viel Rechtsamer, mit glimpflichen Worten und harten Straffen, nach Exempel der Nürnberger, die Bürgerschafft zu regieren.“ (Friedeberg, II, 4.) In Frankreich sagt man: Er ist aus Lorris, wo die Geschlagenen die Strafe zahlen. (Reinsberg VI, 133.)

*3 Ik mak et as de Nürnberger, ik gâ darünner weg. (Hamburg.) – Schütze, IV, 354.

Wird bei Regenwetter gesagt.


Nurt.

* Dat geit bî Nurten1 un Stöten as de Swîne pisst.Frommann, II, 539; Stürenburg, 162b.

1) Sätzen, Absätzen, Stössen.


Nüschel.

*1 Er het en herte Nüschel.Sutermeister, 75.

Hier wol in dem Sinne: es fehlt ihm an Nachgiebigkeit, er besteht auf seinem Willen, ist schwer zu überzeugen.

*2 Woltst eis uf de Nüschel (Maul)? (S. Nagel 112.) – Sutermeister, 25.


Nüscheln.

* Er thuet e nüschle. (Solothurn.) – Schild, 89, 361.

Wenn jemand einen andern beim Spiel zum Verlieren bringt, oder auch ihn prügelt. Bei Stalder (II, 247) finden sich die Formen nüschen, nischen mit der Bedeutung binden, schnüren, rütteln. Sutermeister (78) erklärt die obige Redensart durch betrügen und prügeln.


Nuschelnach.

Nûsch'lanôch1 träd'm Taif'l 's Bûch anôch. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 453.

1) Nûscheln (mit weichem sch = dem französischen g in Genie) = undeutlich, besonders durch die Nase reden; hennebergisch nüseln. (Frommann, II, 235; III, 132; Zaupser, 55.) Wer übel nachredet, handelt teuflisch.


Nuss.

1 Auch süsse Nüsse haben herbe Schalen (Rinden).

2 Bann die Nöss' geroëte, geroëte die Hôrn. (Henneberg.)

Wenn die Nüsse gerathen, sollen auch die Huren gerathen.

3 Braune Nüsse haben süsse kerne.Petri, II, 51; Henisch, 485, 39; Körte, 4609.

Soll auch von Brünetten gelten. Das wenig empfehlende Aeussere eines Menschen verbirgt oft einen sehr edeln, liebenswürdigen Charakter.

Dän.: Den brune nød haver den søde kierne. (Prov. dan., 429.)

Schwed.: Bruna nötter ha söta kiärnar. (Grubb, 56.)

4 Das war eine harte Nuss, sagte Luther, als er an einem Tage in der Schule funfzehn mal die Ruthe und dann daheim wegen einer Nuss noch den Stock bekam und denselben Abend noch ins Kloster lief.Klosterspiegel, 46, 9.

5 Der muss keine Nüsse knacken, der hohle Zähne hat.

Holl.: Waarom wil hij noten kraken, als hij geene kiezen meer heeft. (Harrebomée, II, 131b.)

6 Die beste Nuss ist keines Zahnes werth.

Die Russen: Die Nuss ist eines schönen Kernes werth, an der man sich den besten Zahn herausbeisst. (Altmann VI, 502.)

7 Die erste Nuss ist nützlich, die andere schädlich, die dritte tödtlich.Simrock, 7611a.

Die Muskatennuss, die wälsche, die bleierne. (Vgl. Moller's De nuce, tintinnabulo conscientius.)

Lat.: Unica nux prodest, nocet altera, tertia mors est. (Witzfunken, IVa, 178.)

8 Die kleinen Nüsse, merk' mit Fleiss, die geben nicht gesunde Speis'.Florini, IV, 824.

9 Die Nuss ist nur äusserlich bitter.

[Spaltenumbruch] 10 Die Nüsse sagen, dass sie von den Mandeln abstammen.

11 Die Nüsse sind jetzt nicht mehr so gut wie vor funfzig Jahren, sagte der alte Mann, der keine Zähne hatte.

Jeder sucht seine Schwächen zu verbergen und so gut zu entschuldigen als möglich. Die englischen Neger in Surinam sagen in demselben Sinne: Wenn das alte Mütterchen Taja (eine dortige Erdfrucht) essen soll, so macht sie den Mund auf und sagt, er sei so heiss; aber es ist nicht wahr, sie hat keine Zähne. (Wullschlägel.)

12 Die schlechtesten Nüsse knackt man zuletzt.

Holl.: De slechtste nooten kraakt men't laatst. (Harrebomée, II, 131a.)

13 Die schönste Nuss hat oft einen wurmstichigen Kern.Parömiakon, 1218.

14 E frische Nuss lässt sich gut schäle'.Sprichwort, 19, 18; Tendlau, 727.

15 E Nûss im Soack klappert nît. (Franken.) – Frommann, VI, 321, 299.

16 Ein harte Nuss vnd stumper Zan, ein junges Weib vnnd ein alter Man zusammen sich nicht reimen woll; seins gleichen ieder nemen sol.Lehmann, 145, 81; Petri, II, 196; Henisch, 1645, 62; Mathesy, 353b; Pistor., VIII, 37; Eiselein, 497; Braun, I, 3100; Körte, 4073; Frischbier2, 2809.

Dän.: En haard nød og en stumpet tand, en hustrue ung og gammel mand, tilsammen skikke ei kand. (Prov. dan., 429.)

17 Ein Nuss allein ist Artzney, zwen schaden, eytel Gifft sind drey.Lehmann, II, 125, 85.

Dän.: En nød gnaver, den anden skader, den tredie dræber. (Prov. dan., 429.)

Lat.: Unica nux prodest, nocet altera, tertia mors est. (Loci comm., 27.)

18 Eine lehre Nuss vnd gelerter Philosophus werden beide zu geschefften nicht gebraucht.Lehmann, 295, 43.

19 Eine Nuss gleicht der andern.

Holl.: Al noten gelijk een ander. (Harrebomée, II, 131a.)

20 Eine Nuss im Sack macht kein geraspel.Lehmann, 167, 20.

21 Eine nuss ist nichts nutz, sie werde denn zerbrochen.Lehmann, 560, 38.

22 Eine Nuss ist selten und kostbar: Erbarmnuss.Körte, 4612.

23 Eine Nuss rappelt (rasselt) nicht im Sacke.Eiselein, 497; Simrock, 7609; Winckler, XI, 70.

Die Russen: Eine Nuss im Sack klappert nicht und zwei Nüsse im Sack klappern wenig. (Altmann VI, 459.)

Dän.: Een nød i sækken rangler ikke. (Prov. dan., 452.)

It.: Una noce sola non suona (fa rumore) in un sacco. (Gaal, 343.) – Una sola noce non suona nel sacco. (Pazzaglia, 244, 5.)

Lat.: Nusquam denarius auditur clangere solus. (Eiselein, 497.)

24 Es gibt vier schlimme Nüsse: Betrübnuss, Bekümmernuss, Beschwernuss, Aergernuss.Körte, 4611.

25 Es war kein Nuss so hart, die endlich nit aufbissen ward.Mone, Anzeiger, 1869, S. 269.

26 Faule Nüsse werden auch verkauft.

Auch solche Mädchen werden an Männer gebracht, deren Charakter nicht rühmlich ist.

It.: Anche le noci pertugiate si vendono. (Pazzaglia, 244, 4.)

27 Hat man nur Nüsse, Schalen machen sich leicht.

Holl.: Heeft hij nootjes, hij zal wel doppen maken. (Harrebomée, II, 131b.)

28 Jede Nuss hat ihre Schale.

Holl.: Elke noot heeft haren dop. ( Harrebomée, II, 131a.)

29 Keine Nuss ohne Schale.

Frz.: Nulle noix sans coque. (Kritzinger, 480b.)

It.: Ogni noce hà la sua guscia. (Gaal, 1035; Pazzaglia, 244, 3.)

30 Kleine Nüsse haben gute (süsse) Kerne.

Dän.: Smaae nødder ere kierne fulde. (Prov. dan., 430.)

Schwed.: Små nötter äre kiärne fulla. (Grubb, 736.)

31 Leere Nüsse schwimmen oben.Sprichwörtergarten, 114.

32 Man beisst sich auch wol an einer Nuss einen Zahn aus, die keinen Kern hat.Eiselein, 497.

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[[536]/0550] 13 Wer einmal nur in Nürnberg war, der käm' gern wieder jedes Jahr. „Hans Sachs gedachte des alten nürnberger Spruchs.“ (Gartenlaube, 1867, Nr. 18, S. 278.) *14 Hai bekümmert sik ümme Nuiernberg un hett er (da) kain Hius inne. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 64. Nürnberger. 1 Die Nürnberger beissen wie die andern, wenn sie einen Harnisch anhaben. – Gutzkow, Hohenschwangau, I, 53. 2 Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn. – Simrock, 7603; Hesekiel, 15; Lohrengel, I, 175; Deutsche Romanzeitung, III, 41, 392. Das nürnberger Regiment muss doch nicht so übel gewesen sein, denn in der Stettiner Chronik heisst es: „Da doch viel Rechtsamer, mit glimpflichen Worten und harten Straffen, nach Exempel der Nürnberger, die Bürgerschafft zu regieren.“ (Friedeberg, II, 4.) In Frankreich sagt man: Er ist aus Lorris, wo die Geschlagenen die Strafe zahlen. (Reinsberg VI, 133.) *3 Ik mak et as de Nürnberger, ik gâ darünner weg. (Hamburg.) – Schütze, IV, 354. Wird bei Regenwetter gesagt. Nurt. * Dat geit bî Nurten1 un Stöten as de Swîne pisst. – Frommann, II, 539; Stürenburg, 162b. 1) Sätzen, Absätzen, Stössen. Nüschel. *1 Er het en herte Nüschel. – Sutermeister, 75. Hier wol in dem Sinne: es fehlt ihm an Nachgiebigkeit, er besteht auf seinem Willen, ist schwer zu überzeugen. *2 Woltst eis uf de Nüschel (Maul)? (S. Nagel 112.) – Sutermeister, 25. Nüscheln. * Er thuet e nüschle. (Solothurn.) – Schild, 89, 361. Wenn jemand einen andern beim Spiel zum Verlieren bringt, oder auch ihn prügelt. Bei Stalder (II, 247) finden sich die Formen nüschen, nischen mit der Bedeutung binden, schnüren, rütteln. Sutermeister (78) erklärt die obige Redensart durch betrügen und prügeln. Nuschelnach. Nûsch'lanôch1 träd'm Taif'l 's Bûch anôch. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 453. 1) Nûscheln (mit weichem sch = dem französischen g in Genie) = undeutlich, besonders durch die Nase reden; hennebergisch nüseln. (Frommann, II, 235; III, 132; Zaupser, 55.) Wer übel nachredet, handelt teuflisch. Nuss. 1 Auch süsse Nüsse haben herbe Schalen (Rinden). 2 Bann die Nöss' geroëte, geroëte die Hôrn. (Henneberg.) Wenn die Nüsse gerathen, sollen auch die Huren gerathen. 3 Braune Nüsse haben süsse kerne. – Petri, II, 51; Henisch, 485, 39; Körte, 4609. Soll auch von Brünetten gelten. Das wenig empfehlende Aeussere eines Menschen verbirgt oft einen sehr edeln, liebenswürdigen Charakter. Dän.: Den brune nød haver den søde kierne. (Prov. dan., 429.) Schwed.: Bruna nötter ha söta kiärnar. (Grubb, 56.) 4 Das war eine harte Nuss, sagte Luther, als er an einem Tage in der Schule funfzehn mal die Ruthe und dann daheim wegen einer Nuss noch den Stock bekam und denselben Abend noch ins Kloster lief. – Klosterspiegel, 46, 9. 5 Der muss keine Nüsse knacken, der hohle Zähne hat. Holl.: Waarom wil hij noten kraken, als hij geene kiezen meer heeft. (Harrebomée, II, 131b.) 6 Die beste Nuss ist keines Zahnes werth. Die Russen: Die Nuss ist eines schönen Kernes werth, an der man sich den besten Zahn herausbeisst. (Altmann VI, 502.) 7 Die erste Nuss ist nützlich, die andere schädlich, die dritte tödtlich. – Simrock, 7611a. Die Muskatennuss, die wälsche, die bleierne. (Vgl. Moller's De nuce, tintinnabulo conscientius.) Lat.: Unica nux prodest, nocet altera, tertia mors est. (Witzfunken, IVa, 178.) 8 Die kleinen Nüsse, merk' mit Fleiss, die geben nicht gesunde Speis'. – Florini, IV, 824. 9 Die Nuss ist nur äusserlich bitter. 10 Die Nüsse sagen, dass sie von den Mandeln abstammen. 11 Die Nüsse sind jetzt nicht mehr so gut wie vor funfzig Jahren, sagte der alte Mann, der keine Zähne hatte. Jeder sucht seine Schwächen zu verbergen und so gut zu entschuldigen als möglich. Die englischen Neger in Surinam sagen in demselben Sinne: Wenn das alte Mütterchen Taja (eine dortige Erdfrucht) essen soll, so macht sie den Mund auf und sagt, er sei so heiss; aber es ist nicht wahr, sie hat keine Zähne. (Wullschlägel.) 12 Die schlechtesten Nüsse knackt man zuletzt. Holl.: De slechtste nooten kraakt men't laatst. (Harrebomée, II, 131a.) 13 Die schönste Nuss hat oft einen wurmstichigen Kern. – Parömiakon, 1218. 14 E frische Nuss lässt sich gut schäle'. – Sprichwort, 19, 18; Tendlau, 727. 15 E Nûss im Soack klappert nît. (Franken.) – Frommann, VI, 321, 299. 16 Ein harte Nuss vnd stumper Zan, ein junges Weib vnnd ein alter Man zusammen sich nicht reimen woll; seins gleichen ieder nemen sol. – Lehmann, 145, 81; Petri, II, 196; Henisch, 1645, 62; Mathesy, 353b; Pistor., VIII, 37; Eiselein, 497; Braun, I, 3100; Körte, 4073; Frischbier2, 2809. Dän.: En haard nød og en stumpet tand, en hustrue ung og gammel mand, tilsammen skikke ei kand. (Prov. dan., 429.) 17 Ein Nuss allein ist Artzney, zwen schaden, eytel Gifft sind drey. – Lehmann, II, 125, 85. Dän.: En nød gnaver, den anden skader, den tredie dræber. (Prov. dan., 429.) Lat.: Unica nux prodest, nocet altera, tertia mors est. (Loci comm., 27.) 18 Eine lehre Nuss vnd gelerter Philosophus werden beide zu geschefften nicht gebraucht. – Lehmann, 295, 43. 19 Eine Nuss gleicht der andern. Holl.: Al noten gelijk een ander. (Harrebomée, II, 131a.) 20 Eine Nuss im Sack macht kein geraspel. – Lehmann, 167, 20. 21 Eine nuss ist nichts nutz, sie werde denn zerbrochen. – Lehmann, 560, 38. 22 Eine Nuss ist selten und kostbar: Erbarmnuss. – Körte, 4612. 23 Eine Nuss rappelt (rasselt) nicht im Sacke. – Eiselein, 497; Simrock, 7609; Winckler, XI, 70. Die Russen: Eine Nuss im Sack klappert nicht und zwei Nüsse im Sack klappern wenig. (Altmann VI, 459.) Dän.: Een nød i sækken rangler ikke. (Prov. dan., 452.) It.: Una noce sola non suona (fa rumore) in un sacco. (Gaal, 343.) – Una sola noce non suona nel sacco. (Pazzaglia, 244, 5.) Lat.: Nusquam denarius auditur clangere solus. (Eiselein, 497.) 24 Es gibt vier schlimme Nüsse: Betrübnuss, Bekümmernuss, Beschwernuss, Aergernuss. – Körte, 4611. 25 Es war kein Nuss so hart, die endlich nit aufbissen ward. – Mone, Anzeiger, 1869, S. 269. 26 Faule Nüsse werden auch verkauft. Auch solche Mädchen werden an Männer gebracht, deren Charakter nicht rühmlich ist. It.: Anche le noci pertugiate si vendono. (Pazzaglia, 244, 4.) 27 Hat man nur Nüsse, Schalen machen sich leicht. Holl.: Heeft hij nootjes, hij zal wel doppen maken. (Harrebomée, II, 131b.) 28 Jede Nuss hat ihre Schale. Holl.: Elke noot heeft haren dop. ( Harrebomée, II, 131a.) 29 Keine Nuss ohne Schale. Frz.: Nulle noix sans coque. (Kritzinger, 480b.) It.: Ogni noce hà la sua guscia. (Gaal, 1035; Pazzaglia, 244, 3.) 30 Kleine Nüsse haben gute (süsse) Kerne. Dän.: Smaae nødder ere kierne fulde. (Prov. dan., 430.) Schwed.: Små nötter äre kiärne fulla. (Grubb, 736.) 31 Leere Nüsse schwimmen oben. – Sprichwörtergarten, 114. 32 Man beisst sich auch wol an einer Nuss einen Zahn aus, die keinen Kern hat. – Eiselein, 497. Lat.: De nuce fieri potest, ut nucleum non habeat, cui tu cum periculo dentem impegeras. (Eiselein, 497.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [536]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/550>, abgerufen am 22.11.2024.