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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 328 Wo der Ochs hinkommt, muss er den Pflug ziehen.

Engl.: Where shall the ox go but he must labour. (Bohn II, 16.)

Port.: Onde ira o boi que nao are? (Bohn I, 290.)

Span.: Adonde ira el buey, que no are? (Bohn I, 194.)

329 Wo der Ochs König ist, da sind die Kälber Prinzen. - Simrock, 7633; Körte, 4642; Körte2, 5827.

Mhd.: Swa der ohse krone treit, da hant diu kelber werdekeit. (Freidank.) (Zingerle, 111.)

330 Wo der Ochs schefftig ist, da ist viel Einkommens. - Petri, II, 801.

331 Wo man den Ochsen krönt, da wird das Land gehöhnt.

Mhd.: Ohsen krone zimt niht wol. (Marner.) - Eim ohsen krone enzimt nit wol, in zager hende ein vil guot swert. (Colm.) (Zingerle, 110-111.)

332 Wo man mit Ochsen jagt, leiden die Hasen nicht Noth.

Aehnlich russisch Altmann VI, 422.

333 Wo nicht Ochsen sein, da ist die Krippe rein. - Nass. Schulblatt, XIV, 5; Sprichwort, 14, 4; Klosterspiegel, 619; Schulze, 64; Simrock, 7644a; Körte, 4645; Braun, I, 3128.

Wer am unrechten Orte spart, geht des Ertrags zur Zeit verlustig.

334 Wo Ochsen weiden gehn, ist's ums Kraut geschehn.

335 Wo soll der Ochse hingehen, dass man ihn nicht vor den Pflug spanne!

336 Wo ungleiche Ochsen sind angeschirrt, da wird der Wagen nicht gut geführt.

337 Woas a Uchse eis, dar brengt a Sak bal mit uff de Welt. (Hirschberg.)

338 Wohin man den Ochsen wendet, dahin zieht er den Pflug.

339 Wos woas dar Oux va da Muschganus, woun a nid ins Gwöülb kimp. (Steiermark.) - Firmenich, II, 765, 12.

Was weiss der Ochs von der Muskatennuss, wenn er nicht ins Gewölbe (d. i. in den Gewürzladen) kommt.

*340 Bei Ochsen Pathe sein.

*341 Blinn' Oss, kast'n Pütten nich sehn? (Pommern.)

Blinder Ochs, kannst du den Brunnen nicht sehen? - "Dies soll wol eine Verhöflichung in Anlehnung an den sprichwörtlich blinden Hessen sein. Wie aber das Wort besonders einem Stolpernden zugerufen wird, liesse es sich in dieser Anwendung noch anders deuten, da Hess die Achillessehne bezeichnet, Hessknoaken das Wadenbein. Ursprünglich steht trotzdem wol der Ochse in der Redensart, die auch nicht nur auf den Stolpernden angewandt wird, sondern auf jemand, der ein Ding sucht, das ihm nahe liegt." (Fr. Hasenow.)

*342 Da stehen die Ochsen am Berge. - Lehmann, 386, 11; Mayer, II, 177; Eiselein, 498; Simrock, 7631; Mathesy, 253b; Körte, 4638; Lohrengel, II, 88; Braun, I, 3114.

Von denen, die sich durch ein Hinderniss aufgehalten sehen, sich in irgendeiner Sache nicht zu helfen wissen. Nur Ochsen lassen sich bis zum Stehenbleiben verblüffen.

Engl.: To put the cart before the horse.

Frz.: Voila l'accroc, la difficulte, le noeud de l'affaire. (Starschedel, 433.)

It.: Mettere il carro innanzi a buoi. (Masson, 269.)

Lat.: Cantherium in fossa. (Livius.) (Philippi, I, 71.) - Clivo sudamus in imo. (Ovid.) - Hic haeret aqua. (Cicero.) (Binder II, 55 u. 1298.) - In angustum oppido nunc meae coguntur copiae. (Terenz.) - In trivio sum consilii. (Philippi, I, 191 u. 207.) - In trivio sum. (Froberg, 579; Hanzely, 39; Hauer, Kiij; Philippi, II, 204.)

*343 Da wird der Ochs im Backofen kalben.

Man wird sehr ins Gedränge kommen. "Obgleich es mir so schwer ankommt, wie dem Bock das Lammen; so denke ich eben: wenn es gedrang zugeht, kalbt der Ochse im Backofen." (Schles. Provinzialbl., Glogau 1862, S. 570.)

*344 Dar Ochse wil sich die Hörner noch nich oblofen. - Gomolcke, 352.

*345 Dar stan de Ossen an 'n Barg. - Gryse, 29; Dähnert, 340a; Schiller, II, 4; für Franken: Frommann, VI, 321, 300.

Die Redensart: Der Ochs steht zu Berge, findet sich auch in der Goslarschen Consistorialordnung von 1555. In Schlesien: Nu stihn de Uxen am Barge. (Gomolcke, 814; Robinson, 230.) In Schwaben: Jetzt staunt d' Ochsa am Berg. (Michel, 271; Nefflen, 462.)

[Spaltenumbruch] *346 Daran kann sich ein Ochse satt fressen. - Frischbier, 548; Frischbier2, 2822.

An dem überladenen, geschmacklosen Kopfputz einer Dame.

*347 Das heisst einen Ochsen gemolken.

Eine nutzlose Arbeit gethan.

Holl.: Het is den os gemolken. (Harrebomee, II, 154a.)

*348 Davon müsste ein eiserner Ochs crepiren.

"Die fasten muss sein abgethon, ein yssner ochs sturb daruon, soll dan ein fleischig mensch nit sterben." (Murner, Vom luth. Narren, in Kloster, X, 43.)

*349 De Oss kikt in de Bibel. - Schütze, I, 102.

Wenn jemand etwas vornimmt, wovon er nichts versteht.

Lat.: Bos in civitate. (Erasm., 221; Tappius, 144b.)

*350 De swarte Oss het er (ihr) al up den Fot treden. (Ostfries.) - Bueren, 318; Eichwald, 1465; Frommann, IV, 286, 394; Hauskalender, III.

Swarte Oss bildlich für Teufel. In der Bedeutung: Er ist ein Pechvogel. In Schlesien und auch anderwärts sagt man dafür: Die schwarze Kuh (s. d. 521) hat ihn getreten, um (vgl. Schles. Provinzialbl., 1864, S. 342) zu sagen: die Noth hat ihn gelehrt; fast nur von Uebermüthigen, Verschwendern, Grossprahlern u. s. w. angewandt, welche in der Schule der Noth kirre geworden sind, sich die Hörner abgestossen haben. Auch die Litauer haben die Redensart: Vom schwarzen Ochsen getreten sein. (Schleicher, 174.)

Engl.: The black ox has tramped up him.

Holl.: De bonte os heft hem niet getreden. (Harrebomee, II, 154a.)

*351 Deinetwegen (deshalb) wird kein Ochse kalben. - Blum, 656.

Die Natur wird deinetwegen ihren Lauf nicht ändern; es ist Thorheit von dir, dies zu erwarten.

*352 Dem Ochsen einen Saumsattel auflegen.

Von Leuten, die einer Sache nicht gewachsen sind. Es ist nicht Sitte, Ochsen zu satteln, und sie Lasten tragen zu lassen; dazu bedient man sich der Esel und Maulthiere.

Lat.: Bovi clitellas imponere. (Cicero.) (Binder I, 144; II, 374.)

*353 Den linken Ochsen zuerst aufjochen. (Nordamerika.) - Horace Greely.

*354 Den Ochsen bei den Hörnern fassen. (S. Luft 41.) - Eiselein, 498; Braun, I, 3124.

Engl.: He takes the bull by the horns. (Bohn II, 65.)

Lat.: Bovem utroque cornu continere. ( Philippi, I, 65.)

*355 Den Ochsen hat er hinunter, aber der Schwanz steckt ihm im Halse.

Ueber einen Klotz ist er gesprungen, aber über einen Strohhalm gestolpert.

Engl.: To swallow an ox and be choked with the tail. (Bohn II, 179.)

*356 Den Ochsen satteln und die Pferde koppeln. - Körte, 4632; Simrock, 7646; Braun, I, 3117.

*357 Den Ochsen stehlen und die Kaldaunen opfern.

Dän.: Offre ei kallun af stjaalen oxe. (Prov. dan., 332.)

*358 Der (dieser) Ochs wird auch nicht die meiste Milch geben.

Es wird bei diesem Geschäft nicht viel zu gewinnen sein.

*359 Der ochs wil einen hasen erlaufen. (S. Kuh 513.) - Franck, II, 47a; Eyering, I, 503; Simrock, 7638; Körte, 4639; Braun, I, 3122.

*360 Der schwarze Ochs hat ihn noch nicht getreten.

Er hat noch nicht erfahren, was Sorge und Kummer ist, er hat noch keine traurigen Erfahrungen gemacht.

Engl.: The black ox never trod on his foot. (Bohn II, 172.)

*361 Der schwarze Ochs wird dich stossen. - Klix, 55.

Den Butteresser.

*362 Die Ochsen hinter den Pflug (Wagen) spannen. - Körte, 4634; Lohrengel, II, 140; Braun, I, 3111; Simrock, 7645; Pauli, Postilla, II, 55b.

Eine Sache verkehrt anfangen.

Mhd.: Er seezt den wagen für die rinder. (Ring.) (Zingerle, 162.)

Frz.: Mettre la charrue devant les boeufs. (Lendroy, 324; Bohn I, 38; Starschedel, 48; Masson, 269.)

Holl.: Hij spant de ossen achter den ploeg. (Harrebomee, II, 154b.)

*363 Die Ochsen kälbern ihm. - Parömiakon, 1454.

Von einem, der ausserordentliches Glück hat.

*364 Doa stoan de Ossen ann'n Barg un könen niche wirer. (Strelitz.) - Firmenich, III, 72, 67.

*365 Du wirst noch viele polnische Ochsen essen sehen und nichts davon kriegen. (Nordböhmen.)

[Spaltenumbruch] 328 Wo der Ochs hinkommt, muss er den Pflug ziehen.

Engl.: Where shall the ox go but he must labour. (Bohn II, 16.)

Port.: Onde irá o boi que não are? (Bohn I, 290.)

Span.: Adonde irá el buey, que no are? (Bohn I, 194.)

329 Wo der Ochs König ist, da sind die Kälber Prinzen.Simrock, 7633; Körte, 4642; Körte2, 5827.

Mhd.: Swâ der ohse krône treit, dâ hânt diu kelber werdekeit. (Freidank.) (Zingerle, 111.)

330 Wo der Ochs schefftig ist, da ist viel Einkommens.Petri, II, 801.

331 Wo man den Ochsen krönt, da wird das Land gehöhnt.

Mhd.: Ohsen krône zimt niht wol. (Marner.) – Eim ohsen krône enzimt nit wol, in zager hende ein vil guot swert. (Colm.) (Zingerle, 110-111.)

332 Wo man mit Ochsen jagt, leiden die Hasen nicht Noth.

Aehnlich russisch Altmann VI, 422.

333 Wo nicht Ochsen sein, da ist die Krippe rein.Nass. Schulblatt, XIV, 5; Sprichwort, 14, 4; Klosterspiegel, 619; Schulze, 64; Simrock, 7644a; Körte, 4645; Braun, I, 3128.

Wer am unrechten Orte spart, geht des Ertrags zur Zeit verlustig.

334 Wo Ochsen weiden gehn, ist's ums Kraut geschehn.

335 Wo soll der Ochse hingehen, dass man ihn nicht vor den Pflug spanne!

336 Wo ungleiche Ochsen sind angeschirrt, da wird der Wagen nicht gut geführt.

337 Woas a Uchse îs, dar brengt a Sâk bâl mit uff de Welt. (Hirschberg.)

338 Wohin man den Ochsen wendet, dahin zieht er den Pflug.

339 Wos woas dar Oux va da Muschganus, woun a nid ins Gwöülb kimp. (Steiermark.) – Firmenich, II, 765, 12.

Was weiss der Ochs von der Muskatennuss, wenn er nicht ins Gewölbe (d. i. in den Gewürzladen) kommt.

*340 Bei Ochsen Pathe sein.

*341 Blinn' Oss, kast'n Pütten nich sehn? (Pommern.)

Blinder Ochs, kannst du den Brunnen nicht sehen? – „Dies soll wol eine Verhöflichung in Anlehnung an den sprichwörtlich blinden Hessen sein. Wie aber das Wort besonders einem Stolpernden zugerufen wird, liesse es sich in dieser Anwendung noch anders deuten, da Hess die Achillessehne bezeichnet, Hessknoaken das Wadenbein. Ursprünglich steht trotzdem wol der Ochse in der Redensart, die auch nicht nur auf den Stolpernden angewandt wird, sondern auf jemand, der ein Ding sucht, das ihm nahe liegt.“ (Fr. Hasenow.)

*342 Da stehen die Ochsen am Berge.Lehmann, 386, 11; Mayer, II, 177; Eiselein, 498; Simrock, 7631; Mathesy, 253b; Körte, 4638; Lohrengel, II, 88; Braun, I, 3114.

Von denen, die sich durch ein Hinderniss aufgehalten sehen, sich in irgendeiner Sache nicht zu helfen wissen. Nur Ochsen lassen sich bis zum Stehenbleiben verblüffen.

Engl.: To put the cart before the horse.

Frz.: Voilà l'accroc, la difficulté, le noeud de l'affaire. (Starschedel, 433.)

It.: Mettere il carro innanzi a buoi. (Masson, 269.)

Lat.: Cantherium in fossa. (Livius.) (Philippi, I, 71.) – Clivo sudamus in imo. (Ovid.) – Hic haeret aqua. (Cicero.) (Binder II, 55 u. 1298.) – In angustum oppido nunc meae coguntur copiae. (Terenz.) – In trivio sum consilii. (Philippi, I, 191 u. 207.) – In trivio sum. (Froberg, 579; Hanzely, 39; Hauer, Kiij; Philippi, II, 204.)

*343 Da wird der Ochs im Backofen kalben.

Man wird sehr ins Gedränge kommen. „Obgleich es mir so schwer ankommt, wie dem Bock das Lammen; so denke ich eben: wenn es gedrang zugeht, kalbt der Ochse im Backofen.“ (Schles. Provinzialbl., Glogau 1862, S. 570.)

*344 Dar Ochse wil sich die Hörner noch nich oblofen.Gomolcke, 352.

*345 Dar stân de Ossen an 'n Bârg.Gryse, 29; Dähnert, 340a; Schiller, II, 4; für Franken: Frommann, VI, 321, 300.

Die Redensart: Der Ochs steht zu Berge, findet sich auch in der Goslarschen Consistorialordnung von 1555. In Schlesien: Nu stihn de Uxen am Barge. (Gomolcke, 814; Robinson, 230.) In Schwaben: Jetzt staunt d' Ochsa am Berg. (Michel, 271; Nefflen, 462.)

[Spaltenumbruch] *346 Daran kann sich ein Ochse satt fressen.Frischbier, 548; Frischbier2, 2822.

An dem überladenen, geschmacklosen Kopfputz einer Dame.

*347 Das heisst einen Ochsen gemolken.

Eine nutzlose Arbeit gethan.

Holl.: Het is den os gemolken. (Harrebomée, II, 154a.)

*348 Davon müsste ein eiserner Ochs crepiren.

„Die fasten muss sein abgethon, ein yssner ochs sturb daruon, soll dan ein fleischig mensch nit sterben.“ (Murner, Vom luth. Narren, in Kloster, X, 43.)

*349 De Oss kikt in de Bibel.Schütze, I, 102.

Wenn jemand etwas vornimmt, wovon er nichts versteht.

Lat.: Bos in civitate. (Erasm., 221; Tappius, 144b.)

*350 De swarte Oss het er (ihr) al up den Fôt treden. (Ostfries.) – Bueren, 318; Eichwald, 1465; Frommann, IV, 286, 394; Hauskalender, III.

Swarte Oss bildlich für Teufel. In der Bedeutung: Er ist ein Pechvogel. In Schlesien und auch anderwärts sagt man dafür: Die schwarze Kuh (s. d. 521) hat ihn getreten, um (vgl. Schles. Provinzialbl., 1864, S. 342) zu sagen: die Noth hat ihn gelehrt; fast nur von Uebermüthigen, Verschwendern, Grossprahlern u. s. w. angewandt, welche in der Schule der Noth kirre geworden sind, sich die Hörner abgestossen haben. Auch die Litauer haben die Redensart: Vom schwarzen Ochsen getreten sein. (Schleicher, 174.)

Engl.: The black ox has tramped up him.

Holl.: De bonte os heft hem niet getreden. (Harrebomée, II, 154a.)

*351 Deinetwegen (deshalb) wird kein Ochse kalben.Blum, 656.

Die Natur wird deinetwegen ihren Lauf nicht ändern; es ist Thorheit von dir, dies zu erwarten.

*352 Dem Ochsen einen Saumsattel auflegen.

Von Leuten, die einer Sache nicht gewachsen sind. Es ist nicht Sitte, Ochsen zu satteln, und sie Lasten tragen zu lassen; dazu bedient man sich der Esel und Maulthiere.

Lat.: Bovi clitellas imponere. (Cicero.) (Binder I, 144; II, 374.)

*353 Den linken Ochsen zuerst aufjochen. (Nordamerika.) – Horace Greely.

*354 Den Ochsen bei den Hörnern fassen. (S. Luft 41.) – Eiselein, 498; Braun, I, 3124.

Engl.: He takes the bull by the horns. (Bohn II, 65.)

Lat.: Bovem utroque cornu continere. ( Philippi, I, 65.)

*355 Den Ochsen hat er hinunter, aber der Schwanz steckt ihm im Halse.

Ueber einen Klotz ist er gesprungen, aber über einen Strohhalm gestolpert.

Engl.: To swallow an ox and be choked with the tail. (Bohn II, 179.)

*356 Den Ochsen satteln und die Pferde koppeln.Körte, 4632; Simrock, 7646; Braun, I, 3117.

*357 Den Ochsen stehlen und die Kaldaunen opfern.

Dän.: Offre ei kallun af stjaalen oxe. (Prov. dan., 332.)

*358 Der (dieser) Ochs wird auch nicht die meiste Milch geben.

Es wird bei diesem Geschäft nicht viel zu gewinnen sein.

*359 Der ochs wil einen hasen erlaufen. (S. Kuh 513.) – Franck, II, 47a; Eyering, I, 503; Simrock, 7638; Körte, 4639; Braun, I, 3122.

*360 Der schwarze Ochs hat ihn noch nicht getreten.

Er hat noch nicht erfahren, was Sorge und Kummer ist, er hat noch keine traurigen Erfahrungen gemacht.

Engl.: The black ox never trod on his foot. (Bohn II, 172.)

*361 Der schwarze Ochs wird dich stossen.Klix, 55.

Den Butteresser.

*362 Die Ochsen hinter den Pflug (Wagen) spannen.Körte, 4634; Lohrengel, II, 140; Braun, I, 3111; Simrock, 7645; Pauli, Postilla, II, 55b.

Eine Sache verkehrt anfangen.

Mhd.: Er seezt den wagen für die rinder. (Ring.) (Zingerle, 162.)

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Holl.: Hij spant de ossen achter den ploeg. (Harrebomée, II, 154b.)

*363 Die Ochsen kälbern ihm.Parömiakon, 1454.

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*364 Doa stoan de Ossen ann'n Barg un könen niche wirer. (Strelitz.) – Firmenich, III, 72, 67.

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[[554]/0568] 328 Wo der Ochs hinkommt, muss er den Pflug ziehen. Engl.: Where shall the ox go but he must labour. (Bohn II, 16.) Port.: Onde irá o boi que não are? (Bohn I, 290.) Span.: Adonde irá el buey, que no are? (Bohn I, 194.) 329 Wo der Ochs König ist, da sind die Kälber Prinzen. – Simrock, 7633; Körte, 4642; Körte2, 5827. Mhd.: Swâ der ohse krône treit, dâ hânt diu kelber werdekeit. (Freidank.) (Zingerle, 111.) 330 Wo der Ochs schefftig ist, da ist viel Einkommens. – Petri, II, 801. 331 Wo man den Ochsen krönt, da wird das Land gehöhnt. Mhd.: Ohsen krône zimt niht wol. (Marner.) – Eim ohsen krône enzimt nit wol, in zager hende ein vil guot swert. (Colm.) (Zingerle, 110-111.) 332 Wo man mit Ochsen jagt, leiden die Hasen nicht Noth. Aehnlich russisch Altmann VI, 422. 333 Wo nicht Ochsen sein, da ist die Krippe rein. – Nass. Schulblatt, XIV, 5; Sprichwort, 14, 4; Klosterspiegel, 619; Schulze, 64; Simrock, 7644a; Körte, 4645; Braun, I, 3128. Wer am unrechten Orte spart, geht des Ertrags zur Zeit verlustig. 334 Wo Ochsen weiden gehn, ist's ums Kraut geschehn. 335 Wo soll der Ochse hingehen, dass man ihn nicht vor den Pflug spanne! 336 Wo ungleiche Ochsen sind angeschirrt, da wird der Wagen nicht gut geführt. 337 Woas a Uchse îs, dar brengt a Sâk bâl mit uff de Welt. (Hirschberg.) 338 Wohin man den Ochsen wendet, dahin zieht er den Pflug. 339 Wos woas dar Oux va da Muschganus, woun a nid ins Gwöülb kimp. (Steiermark.) – Firmenich, II, 765, 12. Was weiss der Ochs von der Muskatennuss, wenn er nicht ins Gewölbe (d. i. in den Gewürzladen) kommt. *340 Bei Ochsen Pathe sein. *341 Blinn' Oss, kast'n Pütten nich sehn? (Pommern.) Blinder Ochs, kannst du den Brunnen nicht sehen? – „Dies soll wol eine Verhöflichung in Anlehnung an den sprichwörtlich blinden Hessen sein. Wie aber das Wort besonders einem Stolpernden zugerufen wird, liesse es sich in dieser Anwendung noch anders deuten, da Hess die Achillessehne bezeichnet, Hessknoaken das Wadenbein. Ursprünglich steht trotzdem wol der Ochse in der Redensart, die auch nicht nur auf den Stolpernden angewandt wird, sondern auf jemand, der ein Ding sucht, das ihm nahe liegt.“ (Fr. Hasenow.) *342 Da stehen die Ochsen am Berge. – Lehmann, 386, 11; Mayer, II, 177; Eiselein, 498; Simrock, 7631; Mathesy, 253b; Körte, 4638; Lohrengel, II, 88; Braun, I, 3114. Von denen, die sich durch ein Hinderniss aufgehalten sehen, sich in irgendeiner Sache nicht zu helfen wissen. Nur Ochsen lassen sich bis zum Stehenbleiben verblüffen. Engl.: To put the cart before the horse. Frz.: Voilà l'accroc, la difficulté, le noeud de l'affaire. (Starschedel, 433.) It.: Mettere il carro innanzi a buoi. (Masson, 269.) Lat.: Cantherium in fossa. (Livius.) (Philippi, I, 71.) – Clivo sudamus in imo. (Ovid.) – Hic haeret aqua. (Cicero.) (Binder II, 55 u. 1298.) – In angustum oppido nunc meae coguntur copiae. (Terenz.) – In trivio sum consilii. (Philippi, I, 191 u. 207.) – In trivio sum. (Froberg, 579; Hanzely, 39; Hauer, Kiij; Philippi, II, 204.) *343 Da wird der Ochs im Backofen kalben. Man wird sehr ins Gedränge kommen. „Obgleich es mir so schwer ankommt, wie dem Bock das Lammen; so denke ich eben: wenn es gedrang zugeht, kalbt der Ochse im Backofen.“ (Schles. Provinzialbl., Glogau 1862, S. 570.) *344 Dar Ochse wil sich die Hörner noch nich oblofen. – Gomolcke, 352. *345 Dar stân de Ossen an 'n Bârg. – Gryse, 29; Dähnert, 340a; Schiller, II, 4; für Franken: Frommann, VI, 321, 300. Die Redensart: Der Ochs steht zu Berge, findet sich auch in der Goslarschen Consistorialordnung von 1555. In Schlesien: Nu stihn de Uxen am Barge. (Gomolcke, 814; Robinson, 230.) In Schwaben: Jetzt staunt d' Ochsa am Berg. (Michel, 271; Nefflen, 462.) *346 Daran kann sich ein Ochse satt fressen. – Frischbier, 548; Frischbier2, 2822. An dem überladenen, geschmacklosen Kopfputz einer Dame. *347 Das heisst einen Ochsen gemolken. Eine nutzlose Arbeit gethan. Holl.: Het is den os gemolken. (Harrebomée, II, 154a.) *348 Davon müsste ein eiserner Ochs crepiren. „Die fasten muss sein abgethon, ein yssner ochs sturb daruon, soll dan ein fleischig mensch nit sterben.“ (Murner, Vom luth. Narren, in Kloster, X, 43.) *349 De Oss kikt in de Bibel. – Schütze, I, 102. Wenn jemand etwas vornimmt, wovon er nichts versteht. Lat.: Bos in civitate. (Erasm., 221; Tappius, 144b.) *350 De swarte Oss het er (ihr) al up den Fôt treden. (Ostfries.) – Bueren, 318; Eichwald, 1465; Frommann, IV, 286, 394; Hauskalender, III. Swarte Oss bildlich für Teufel. In der Bedeutung: Er ist ein Pechvogel. In Schlesien und auch anderwärts sagt man dafür: Die schwarze Kuh (s. d. 521) hat ihn getreten, um (vgl. Schles. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [554]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/568>, abgerufen am 25.06.2024.