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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 44 Erziehst du dir 'nen Raben, so wird er dir die Augen ausgraben. - Eiselein, 517; Simrock, 8049.

It.: Tal nutre un corvo, che gli cavera pol gli occhi.

Lat.: Ale luporum catulos. - Pasce canes, qui te lanient catulosque luporum. (Eiselein, 517.)

45 Es beist kein Rab dem andern die Augen auss. - Lehmann, 165, 10.

46 Es ist ein träger Rabe, der den Schnabel erst wetzt, wenn der Braten da ist.

47 Es ist noch kein Rabe Hungers gestorben.

So wenig er sich mit seinem Gesange empfiehlt und verdient.

48 Es zeugt kein rap ein zeisslein auss. - Franck, II, 8b u. 56a; Gruter, I, 40.

49 Es zeugt kein Rapp ein Kanari Vögelein. - Lehmann, 168, 2.

50 Fliegt der Rab' auch noch so hoch, er erreicht den Adler nicht.

In Habesch: Der Rabe spricht gern von den Wolken, aber der Adler wohnt in ihnen. Die Russen: Der Rabe zählt sich nicht zu den Adlern, aber die Dohle thut es.

51 Grosse Raben kleben selten am Kloben. - Petri, II, 543.

52 Grosse Raben fahren mit gewalt. - Petri, II, 361; Henisch, 976, 31.

53 Man findet eher einen weissen Raben, einen beherzten Schwaben, trocknes Wasser, einen mässigen Prasser, einen schwarzen Schimmel, einen viereckigen Himmel, bei den Schnecken das Blut, als einen Geizhals, der Gutes thut. - Parömiakon, 3241.

54 Man mag den Raben waschen wie man will, er bleibt doch schwarz.

Poln.: Myj jak chcesz kruka, on jednak czarny zostanie. (Lompa, 21.)

55 Möcht der Rab schweigen, so het er mehr speiss vnd minder Zancks. - Petri, II, 482.

56 Nach einem Raben darf man nicht mit Ackererde werfen. - Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 149.

57 Rab' auf dem Dach, Fuchs vor der Thür, hüt' sich Mann und Ross dafür. - Simrock, 8051.

58 Raben baden sich alle Tage und bleiben doch schwarz. - Steffens, Volkskalender für 1859, S. 36.

59 Raben baden vnd Huren Bichten sind Ding von nichten. - Petri, II, 508.

60 Raben brüten keine Tauben (Pfauen).

"Weil das alt sprichwort sagen thut, wie was von einem schwartzen Raben, nicht werde ausbrüt gespiegelt Pfaben." (H. Sachs, III, CCCCX, 2.)

Lat.: Colubra restim nou parit. (Masson, 76.) - Neque imbellem feroces progenerant aquilae. (Seybold, 343.)

Poln.: Nieurodzi sowa sokola. (Masson, 76.)

Span.: No pidas peras al olmo.

61 Raben fressen keine Raben.

62 Raben kommen vngestraft davon, die Tauben müssen büssen. - Lehmann, 730, 45.

63 Raben nisten gern auf hohe Bäume und brüten ihre Eier mit Stolz und Uebermuth aus.

64 Raben reissen sich vom Leime, Kolmeisen vnd Rothkelchen bleiben behängen. - Petri, II, 540.

65 Raben seynd diebisch, dieweil sie Diebsfleisch essen. - Gruter, III, 75; Lehmann, II, 534, 1.

66 Raben sind Bileams Esel vnd pflugende Ochsen oder trewer Prediger feind, aber den füchsen sind sie nicht geneigt. - Petri, II, 508.

67 Raben sind geschätzter (beliebter, geehrter) als Nachtigallen.

Klage, wenn man Ungelehrte den Gelehrten, Schurken den Braven und Edeln vorzieht.

68 Raben tragen kein Brot ins Haus.

Wol eher hinaus.

69 Raben und Huren lassen sich nicht weiss waschen.

70 Raben und Tauben haben nicht Einen Glauben.

Mhd.: Des raben stimme ich fliehen wil; sein atem toetet vederspil. (Freidank.) - Raben und Tauben gehören nicht auff ein Hauffen. (Zinkgref, 115.)

71 Raben zeugen keine Tauben (Schwalben, Lerchen), Dornen bringen keine Trauben. - Simrock, 8045; Gaal, 88.

Zwar erzählt Abraham a Sancta-Clara (Erzschelm, II, 405), dass, ehe Titus Jerusalem zerstört habe, sehr [Spaltenumbruch] wunderliche Sachen geschehen seien, und unter anderm am Passahfeste ein Ochs ein Lamm geworfen habe. Das würde aber, so es geschehen, nichts gegen das obige Sprichwort beweisen, sondern nur ein neuer Belag dafür sein, dass sich die Ochsen um Naturgesetze nicht bekümmern.

72 Schlechte Raben, schlechtes Ei. - Acerra philol.

73 Schwarze Raben brüten keine weissen Schwäne. - Parömiakon, 2611.

74 Selbst der Rabe sucht für seine Jungen.

Gegen das Verhalten gewissenloser Aeltern.

75 Ueble Raben, üble Eier. - Birlinger, 123.

76 Vom schwarzen Raben kommen keine weissen Tauben. - Parömiakon, 2765.

77 Was den raben gehoret, ertrincket nicht. - Agricola I, 53; Petri, II, 588; Lehmann, II, 832, 104; Schottel, 1129a; Blum, 502; Eiselein, 517; Körte, 4867; Gaal, 575; Simrock, 8053; Grubb, 296; Sprichwörterschatz, 181.

"Dan was zu theyl soll werden den Raben, wie wir ein altes Sprichwort haben, das ertrinckt nicht in Wasserwalgen, es geh denn hoch vber den Galgen." (H. Sachs, III, XXVI, 2.)

Dän.: Hvilken ravne skulle aede drukner ei.

Frz.: Le gibet ne perd pas ses droits.

Holl.: Wat der raven toebehoort (Ravenkost) verdrinkt niet. (Harrebomee, II, 208a.)

Lat.: Furcifer non evadit furcam.

78 Was den Raben gehört, ertrinkt nicht und sollt' es zehn Tage im Rhein schwimmen. - Storch, Freiknecht, III, 6.

79 Was den Raben gehört, fressen die Wölfe nicht.

It.: Chi e nato per la forca mai s'anneghera. (Masson, 303.)

Poln.: Co ma wisiec, nie utonie. (Masson, 303.)

80 Was der Rabe fressen soll, kriegt der Todtengräber nicht.

81 Was hilffts, dass der Rabe offt badet, er bleibt doch schwartz. - Petri, II, 598; Henisch, 170, 49; Lehmann, II, 834, 143.

82 Weisse Raben und treue Freunde findet man selten.

Holl.: Witte raven vindt men zelden, al zoo zelden vindt men trouw. (Harrebomee, II, 208a.)

Lat.: Rara avis in terris nigroque simillima cygno. (Seybold, 520.)

83 Wenn der alte Rab die jungen verlest, so speiset sie Gott in jhrem Nest. - Petri, II, 632.

84 Wenn der Rab schweigend frässe, so bliebe ihm das Aas allein.

"Wenn der Rab schweigend essen könt, so vermeid, ders jhm vergönnt." (Henisch, 948, 8.) "War ist das Sprichwort: Wenn der Rab schweigend essen könt, so wer niemand, ders ihm vergönt." (Froschm., K, IIIb.)

85 Wenn der Rabe Richter wäre, so würde niemand mit einem Pferde fahren. - Bertram, 59.

86 Wenn der Rabe schwiege, er hätte mehr Aas und weniger Zank. - Eiselein, 517.

87 Wenn die alten Raben Aas fressen, fliegen die Jungen nicht zum Schweizerbäcker. - Parömiakon, 740.

88 Wenn die Raben schreien, folgt Regen.

Holl.: Als de raven krassen, zal het regenen. (Harrebomee, II, 207b.)

89 Wer ein Raben ernehrt vnd erzeucht, dem werden zu danck die Augen aussgegraben. - Lehmann, 910, 37; Steiger, 396.

Böhm.: Vychovany krkavec i panu oci vyklove. (Celakovsky, 50.)

Engl.: Nourish the raven that will pick out thine eyes.

Poln.: Kruk chowany i panu oczy wydlubie. (Celakovsky, 50.)

90 Wer ein Raben will baden weiss, verleurt all sein Müh und Schweiss.

91 Wer ein Raben will baden weiss vnd darauf leget sein fleiss, vnd schnee will an der Sonnen dörren vnd meint in eine kisten sperr'n, vnd Wasser binden an ein seil, vnd ein kahlen will beschern, der arbeit vnnütz ding gern. - Zinkgref, IV, 333.

"Wer baden will ainen rappen weiss vnd daran ledt sein gantzen fleiss, der tut, das da vnnutz ist gern." (Keller, Schwänke, 5, 1.) "Ja, wann ein Mensch verbieten wolt, das im winter nit schneien solt, vnd das

[Spaltenumbruch] 44 Erziehst du dir 'nen Raben, so wird er dir die Augen ausgraben.Eiselein, 517; Simrock, 8049.

It.: Tal nutre un corvo, che gli caverà pol gli occhi.

Lat.: Ale luporum catulos. – Pasce canes, qui te lanient catulosque luporum. (Eiselein, 517.)

45 Es beist kein Rab dem andern die Augen auss.Lehmann, 165, 10.

46 Es ist ein träger Rabe, der den Schnabel erst wetzt, wenn der Braten da ist.

47 Es ist noch kein Rabe Hungers gestorben.

So wenig er sich mit seinem Gesange empfiehlt und verdient.

48 Es zeugt kein rap ein zeisslein auss.Franck, II, 8b u. 56a; Gruter, I, 40.

49 Es zeugt kein Rapp ein Kanari Vögelein.Lehmann, 168, 2.

50 Fliegt der Rab' auch noch so hoch, er erreicht den Adler nicht.

In Habesch: Der Rabe spricht gern von den Wolken, aber der Adler wohnt in ihnen. Die Russen: Der Rabe zählt sich nicht zu den Adlern, aber die Dohle thut es.

51 Grosse Raben kleben selten am Kloben.Petri, II, 543.

52 Grosse Raben fahren mit gewalt.Petri, II, 361; Henisch, 976, 31.

53 Man findet eher einen weissen Raben, einen beherzten Schwaben, trocknes Wasser, einen mässigen Prasser, einen schwarzen Schimmel, einen viereckigen Himmel, bei den Schnecken das Blut, als einen Geizhals, der Gutes thut.Parömiakon, 3241.

54 Man mag den Raben waschen wie man will, er bleibt doch schwarz.

Poln.: Myj jak chcesz kruka, on jednak czarny zostanie. (Lompa, 21.)

55 Möcht der Rab schweigen, so het er mehr speiss vnd minder Zancks.Petri, II, 482.

56 Nach einem Raben darf man nicht mit Ackererde werfen.Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 149.

57 Rab' auf dem Dach, Fuchs vor der Thür, hüt' sich Mann und Ross dafür.Simrock, 8051.

58 Raben baden sich alle Tage und bleiben doch schwarz.Steffens, Volkskalender für 1859, S. 36.

59 Raben baden vnd Huren Bichten sind Ding von nichten.Petri, II, 508.

60 Raben brüten keine Tauben (Pfauen).

„Weil das alt sprichwort sagen thut, wie was von einem schwartzen Raben, nicht werde ausbrüt gespiegelt Pfaben.“ (H. Sachs, III, CCCCX, 2.)

Lat.: Colubra restim nou parit. (Masson, 76.) – Neque imbellem feroces progenerant aquilae. (Seybold, 343.)

Poln.: Nieurodzi sowa sokoła. (Masson, 76.)

Span.: No pidas peras al olmo.

61 Raben fressen keine Raben.

62 Raben kommen vngestraft davon, die Tauben müssen büssen.Lehmann, 730, 45.

63 Raben nisten gern auf hohe Bäume und brüten ihre Eier mit Stolz und Uebermuth aus.

64 Raben reissen sich vom Leime, Kolmeisen vnd Rothkelchen bleiben behängen.Petri, II, 540.

65 Raben seynd diebisch, dieweil sie Diebsfleisch essen.Gruter, III, 75; Lehmann, II, 534, 1.

66 Raben sind Bileams Esel vnd pflugende Ochsen oder trewer Prediger feind, aber den füchsen sind sie nicht geneigt.Petri, II, 508.

67 Raben sind geschätzter (beliebter, geehrter) als Nachtigallen.

Klage, wenn man Ungelehrte den Gelehrten, Schurken den Braven und Edeln vorzieht.

68 Raben tragen kein Brot ins Haus.

Wol eher hinaus.

69 Raben und Huren lassen sich nicht weiss waschen.

70 Raben und Tauben haben nicht Einen Glauben.

Mhd.: Des raben stimme ich fliehen wil; sîn âtem toetet vederspil. (Freidank.) – Raben und Tauben gehören nicht auff ein Hauffen. (Zinkgref, 115.)

71 Raben zeugen keine Tauben (Schwalben, Lerchen), Dornen bringen keine Trauben.Simrock, 8045; Gaal, 88.

Zwar erzählt Abraham a Sancta-Clara (Erzschelm, II, 405), dass, ehe Titus Jerusalem zerstört habe, sehr [Spaltenumbruch] wunderliche Sachen geschehen seien, und unter anderm am Passahfeste ein Ochs ein Lamm geworfen habe. Das würde aber, so es geschehen, nichts gegen das obige Sprichwort beweisen, sondern nur ein neuer Belag dafür sein, dass sich die Ochsen um Naturgesetze nicht bekümmern.

72 Schlechte Raben, schlechtes Ei.Acerra philol.

73 Schwarze Raben brüten keine weissen Schwäne.Parömiakon, 2611.

74 Selbst der Rabe sucht für seine Jungen.

Gegen das Verhalten gewissenloser Aeltern.

75 Ueble Raben, üble Eier.Birlinger, 123.

76 Vom schwarzen Raben kommen keine weissen Tauben.Parömiakon, 2765.

77 Was den raben gehoret, ertrincket nicht.Agricola I, 53; Petri, II, 588; Lehmann, II, 832, 104; Schottel, 1129a; Blum, 502; Eiselein, 517; Körte, 4867; Gaal, 575; Simrock, 8053; Grubb, 296; Sprichwörterschatz, 181.

„Dan was zu theyl soll werden den Raben, wie wir ein altes Sprichwort haben, das ertrinckt nicht in Wasserwalgen, es geh denn hoch vber den Galgen.“ (H. Sachs, III, XXVI, 2.)

Dän.: Hvilken ravne skulle æde drukner ei.

Frz.: Le gibet ne perd pas ses droits.

Holl.: Wat der raven toebehoort (Ravenkost) verdrinkt niet. (Harrebomée, II, 208a.)

Lat.: Furcifer non evadit furcam.

78 Was den Raben gehört, ertrinkt nicht und sollt' es zehn Tage im Rhein schwimmen.Storch, Freiknecht, III, 6.

79 Was den Raben gehört, fressen die Wölfe nicht.

It.: Chi è nato per la forca mai s'annegherà. (Masson, 303.)

Poln.: Co ma wisieć, nie utonie. (Masson, 303.)

80 Was der Rabe fressen soll, kriegt der Todtengräber nicht.

81 Was hilffts, dass der Rabe offt badet, er bleibt doch schwartz.Petri, II, 598; Henisch, 170, 49; Lehmann, II, 834, 143.

82 Weisse Raben und treue Freunde findet man selten.

Holl.: Witte raven vindt men zelden, al zoo zelden vindt men trouw. (Harrebomée, II, 208a.)

Lat.: Rara avis in terris nigroque simillima cygno. (Seybold, 520.)

83 Wenn der alte Rab die jungen verlest, so speiset sie Gott in jhrem Nest.Petri, II, 632.

84 Wenn der Rab schweigend frässe, so bliebe ihm das Aas allein.

„Wenn der Rab schweigend essen könt, so vermeid, ders jhm vergönnt.“ (Henisch, 948, 8.) „War ist das Sprichwort: Wenn der Rab schweigend essen könt, so wer niemand, ders ihm vergönt.“ (Froschm., K, IIIb.)

85 Wenn der Rabe Richter wäre, so würde niemand mit einem Pferde fahren.Bertram, 59.

86 Wenn der Rabe schwiege, er hätte mehr Aas und weniger Zank.Eiselein, 517.

87 Wenn die alten Raben Aas fressen, fliegen die Jungen nicht zum Schweizerbäcker.Parömiakon, 740.

88 Wenn die Raben schreien, folgt Regen.

Holl.: Als de raven krassen, zal het regenen. (Harrebomée, II, 207b.)

89 Wer ein Raben ernehrt vnd erzeucht, dem werden zu danck die Augen aussgegraben.Lehmann, 910, 37; Steiger, 396.

Böhm.: Vychovaný krkavec i pánu oči vyklove. (Čelakovský, 50.)

Engl.: Nourish the raven that will pick out thine eyes.

Poln.: Kruk chowany i panu oczy wydłubie. (Čelakovský, 50.)

90 Wer ein Raben will baden weiss, verleurt all sein Müh und Schweiss.

91 Wer ein Raben will baden weiss vnd darauf leget sein fleiss, vnd schnee will an der Sonnen dörren vnd meint in eine kisten sperr'n, vnd Wasser binden an ein seil, vnd ein kahlen will beschern, der arbeit vnnütz ding gern.Zinkgref, IV, 333.

„Wer baden will ainen rappen weiss vnd daran ledt sein gantzen fleiss, der tut, das da vnnutz ist gern.“ (Keller, Schwänke, 5, 1.) „Ja, wann ein Mensch verbieten wolt, das im winter nit schneien solt, vnd das

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[[724]/0738] 44 Erziehst du dir 'nen Raben, so wird er dir die Augen ausgraben. – Eiselein, 517; Simrock, 8049. It.: Tal nutre un corvo, che gli caverà pol gli occhi. Lat.: Ale luporum catulos. – Pasce canes, qui te lanient catulosque luporum. (Eiselein, 517.) 45 Es beist kein Rab dem andern die Augen auss. – Lehmann, 165, 10. 46 Es ist ein träger Rabe, der den Schnabel erst wetzt, wenn der Braten da ist. 47 Es ist noch kein Rabe Hungers gestorben. So wenig er sich mit seinem Gesange empfiehlt und verdient. 48 Es zeugt kein rap ein zeisslein auss. – Franck, II, 8b u. 56a; Gruter, I, 40. 49 Es zeugt kein Rapp ein Kanari Vögelein. – Lehmann, 168, 2. 50 Fliegt der Rab' auch noch so hoch, er erreicht den Adler nicht. In Habesch: Der Rabe spricht gern von den Wolken, aber der Adler wohnt in ihnen. Die Russen: Der Rabe zählt sich nicht zu den Adlern, aber die Dohle thut es. 51 Grosse Raben kleben selten am Kloben. – Petri, II, 543. 52 Grosse Raben fahren mit gewalt. – Petri, II, 361; Henisch, 976, 31. 53 Man findet eher einen weissen Raben, einen beherzten Schwaben, trocknes Wasser, einen mässigen Prasser, einen schwarzen Schimmel, einen viereckigen Himmel, bei den Schnecken das Blut, als einen Geizhals, der Gutes thut. – Parömiakon, 3241. 54 Man mag den Raben waschen wie man will, er bleibt doch schwarz. Poln.: Myj jak chcesz kruka, on jednak czarny zostanie. (Lompa, 21.) 55 Möcht der Rab schweigen, so het er mehr speiss vnd minder Zancks. – Petri, II, 482. 56 Nach einem Raben darf man nicht mit Ackererde werfen. – Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 149. 57 Rab' auf dem Dach, Fuchs vor der Thür, hüt' sich Mann und Ross dafür. – Simrock, 8051. 58 Raben baden sich alle Tage und bleiben doch schwarz. – Steffens, Volkskalender für 1859, S. 36. 59 Raben baden vnd Huren Bichten sind Ding von nichten. – Petri, II, 508. 60 Raben brüten keine Tauben (Pfauen). „Weil das alt sprichwort sagen thut, wie was von einem schwartzen Raben, nicht werde ausbrüt gespiegelt Pfaben.“ (H. Sachs, III, CCCCX, 2.) Lat.: Colubra restim nou parit. (Masson, 76.) – Neque imbellem feroces progenerant aquilae. (Seybold, 343.) Poln.: Nieurodzi sowa sokoła. (Masson, 76.) Span.: No pidas peras al olmo. 61 Raben fressen keine Raben. 62 Raben kommen vngestraft davon, die Tauben müssen büssen. – Lehmann, 730, 45. 63 Raben nisten gern auf hohe Bäume und brüten ihre Eier mit Stolz und Uebermuth aus. 64 Raben reissen sich vom Leime, Kolmeisen vnd Rothkelchen bleiben behängen. – Petri, II, 540. 65 Raben seynd diebisch, dieweil sie Diebsfleisch essen. – Gruter, III, 75; Lehmann, II, 534, 1. 66 Raben sind Bileams Esel vnd pflugende Ochsen oder trewer Prediger feind, aber den füchsen sind sie nicht geneigt. – Petri, II, 508. 67 Raben sind geschätzter (beliebter, geehrter) als Nachtigallen. Klage, wenn man Ungelehrte den Gelehrten, Schurken den Braven und Edeln vorzieht. 68 Raben tragen kein Brot ins Haus. Wol eher hinaus. 69 Raben und Huren lassen sich nicht weiss waschen. 70 Raben und Tauben haben nicht Einen Glauben. Mhd.: Des raben stimme ich fliehen wil; sîn âtem toetet vederspil. (Freidank.) – Raben und Tauben gehören nicht auff ein Hauffen. (Zinkgref, 115.) 71 Raben zeugen keine Tauben (Schwalben, Lerchen), Dornen bringen keine Trauben. – Simrock, 8045; Gaal, 88. Zwar erzählt Abraham a Sancta-Clara (Erzschelm, II, 405), dass, ehe Titus Jerusalem zerstört habe, sehr wunderliche Sachen geschehen seien, und unter anderm am Passahfeste ein Ochs ein Lamm geworfen habe. Das würde aber, so es geschehen, nichts gegen das obige Sprichwort beweisen, sondern nur ein neuer Belag dafür sein, dass sich die Ochsen um Naturgesetze nicht bekümmern. 72 Schlechte Raben, schlechtes Ei. – Acerra philol. 73 Schwarze Raben brüten keine weissen Schwäne. – Parömiakon, 2611. 74 Selbst der Rabe sucht für seine Jungen. Gegen das Verhalten gewissenloser Aeltern. 75 Ueble Raben, üble Eier. – Birlinger, 123. 76 Vom schwarzen Raben kommen keine weissen Tauben. – Parömiakon, 2765. 77 Was den raben gehoret, ertrincket nicht. – Agricola I, 53; Petri, II, 588; Lehmann, II, 832, 104; Schottel, 1129a; Blum, 502; Eiselein, 517; Körte, 4867; Gaal, 575; Simrock, 8053; Grubb, 296; Sprichwörterschatz, 181. „Dan was zu theyl soll werden den Raben, wie wir ein altes Sprichwort haben, das ertrinckt nicht in Wasserwalgen, es geh denn hoch vber den Galgen.“ (H. Sachs, III, XXVI, 2.) Dän.: Hvilken ravne skulle æde drukner ei. Frz.: Le gibet ne perd pas ses droits. Holl.: Wat der raven toebehoort (Ravenkost) verdrinkt niet. (Harrebomée, II, 208a.) Lat.: Furcifer non evadit furcam. 78 Was den Raben gehört, ertrinkt nicht und sollt' es zehn Tage im Rhein schwimmen. – Storch, Freiknecht, III, 6. 79 Was den Raben gehört, fressen die Wölfe nicht. It.: Chi è nato per la forca mai s'annegherà. (Masson, 303.) Poln.: Co ma wisieć, nie utonie. (Masson, 303.) 80 Was der Rabe fressen soll, kriegt der Todtengräber nicht. 81 Was hilffts, dass der Rabe offt badet, er bleibt doch schwartz. – Petri, II, 598; Henisch, 170, 49; Lehmann, II, 834, 143. 82 Weisse Raben und treue Freunde findet man selten. Holl.: Witte raven vindt men zelden, al zoo zelden vindt men trouw. (Harrebomée, II, 208a.) Lat.: Rara avis in terris nigroque simillima cygno. (Seybold, 520.) 83 Wenn der alte Rab die jungen verlest, so speiset sie Gott in jhrem Nest. – Petri, II, 632. 84 Wenn der Rab schweigend frässe, so bliebe ihm das Aas allein. „Wenn der Rab schweigend essen könt, so vermeid, ders jhm vergönnt.“ (Henisch, 948, 8.) „War ist das Sprichwort: Wenn der Rab schweigend essen könt, so wer niemand, ders ihm vergönt.“ (Froschm., K, IIIb.) 85 Wenn der Rabe Richter wäre, so würde niemand mit einem Pferde fahren. – Bertram, 59. 86 Wenn der Rabe schwiege, er hätte mehr Aas und weniger Zank. – Eiselein, 517. 87 Wenn die alten Raben Aas fressen, fliegen die Jungen nicht zum Schweizerbäcker. – Parömiakon, 740. 88 Wenn die Raben schreien, folgt Regen. Holl.: Als de raven krassen, zal het regenen. (Harrebomée, II, 207b.) 89 Wer ein Raben ernehrt vnd erzeucht, dem werden zu danck die Augen aussgegraben. – Lehmann, 910, 37; Steiger, 396. Böhm.: Vychovaný krkavec i pánu oči vyklove. (Čelakovský, 50.) Engl.: Nourish the raven that will pick out thine eyes. Poln.: Kruk chowany i panu oczy wydłubie. (Čelakovský, 50.) 90 Wer ein Raben will baden weiss, verleurt all sein Müh und Schweiss. 91 Wer ein Raben will baden weiss vnd darauf leget sein fleiss, vnd schnee will an der Sonnen dörren vnd meint in eine kisten sperr'n, vnd Wasser binden an ein seil, vnd ein kahlen will beschern, der arbeit vnnütz ding gern. – Zinkgref, IV, 333. „Wer baden will ainen rappen weiss vnd daran ledt sein gantzen fleiss, der tut, das da vnnutz ist gern.“ (Keller, Schwänke, 5, 1.) „Ja, wann ein Mensch verbieten wolt, das im winter nit schneien solt, vnd das

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [724]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/738>, abgerufen am 22.11.2024.