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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 23 Der Rauch thut, als wolle er die Sonne verblinden vnd den Himmel stürmen; vnd kompt ein kleines Windlein, so verschwindet er, dass niemand weiss, wo er bleibt. - Petri, II, 104.

24 Der Rauch vom eignen Haus' ist besser als das Feuer draus. - Winckler, XIII, 89.

25 Der Rauch zeigt den Brand. - Parömiakon, 2094.

Die Russen: Wo Rauch ist, kann das Feuer nicht verborgen bleiben. (Altmann VI, 425.)

Dän.: Rögen kommer gjerne af brandene. (Prov. dan., 481.)

26 Die mit Rauch handeln, kommen im Rauch um.

27 Eigen rauch ist heller, denn frembd fewr. - Henisch, 830, 47; Petri, II, 162.

Engl.: The smoke of a man's own house is better than the fire of anothers. (Bohn II, 16.)

28 Eigener Rauch wärmt mehr als des Nachbars Feuer.

Aehnlich russisch Altmann VI, 496.

29 Ein wenig Rauch beisst wol auch.

30 Erst Rauch, dann Feuer. - Eiselein, 520.

Lat.: De fumo ad flammam. - Ex fumo dare lucem. (Eiselein, 520.)

31 Es ist ein böser Rauch, der den Herrn aus dem Hause beisst. - Petri, II, 257.

32 Es ist übler Rauch, da kein Feuer ist.

Holl.: Het is een kwade rook, daar geen vuur is. (Harrebomee, II, 229a.)

33 Es kommt nicht jeder Rauch, der aus der Esse steigt, aus dem Bratofen.

Aehnlich russisch Altmann VI, 479.

34 Es steigt offt ein Rauch oder Nebel so hoch, als wann er die Sonn deckt, vnnd verschwindt vom kleinen Wind. - Lehmann, 306, 34.

35 Eygen rauch vnnd gut haussgemach ist vber alle sach. - Franck, I, 144b; Petri, II, 162; Henisch, 830, 44; Latendorf II, 9.

36 Feiner Rauch macht auch schwarz.

37 Fremder Rauch beisst die Augen.

38 Heimischer Rauch ist besser als fremdes Feuer.

Auch gegen die Einführung fremder Sitten gerichtet. Der Spanier sagt ebenfalls: Der Rauch in meinem Hause ist mir lieber als des Nachbars Feuer.

Holl.: De rook van het vaderland is aangenamer dan een vreemd vuur. (Harrebomee, II, 229a.)

39 I mehr der rauch auffsteigt, i mehr zergeht er. - Gruter, I, 50; Petri, II, 394; Simrock, 8152; Eiselein, 520; Körte, 4928.

40 Kein rauch beist so scharff die augen, als die Verachtung dem hochmuth wehe thut. - Lehmann, 771, 1; Parömiakon, 2354.

Dän.: Ingen rög bider saa skarp i öyne, som foragt i den stoltes hierte. (Prov. dan., 481.)

41 Kein Rauch ohne Feuer. - Simrock, 8140; Eiselein, 520; Körte, 4926.

Jedes schlimme Gerücht hat gewöhnlich einigen Grund. Auch der Höhenrauch, über dessen Entstehung man früher in Unkenntniss war, dem man einen atmosphärischen Ursprung gab, ihn für ein "zersetztes Gewitter" oder für ein ähnliches undenkbares Ding hielt, entsteht aus Feuer, und zwar aus einem, das Unwissenheit und eine völlig blödsinnige Landwirthschaft anzündet; der deutsche Höhenrauch ist Moorrauch, der aus dem Lande Muffrika kommt, wie im Volksmunde der dünnbevölkerte, halb öde Landstrich südlich von Ostfriesland heisst, wo die Torfbauern, die man in Bremen Jan vom Moor nennt, ihr Ackerfeld, anstatt es ordentlich zu düngen, abbrennen. Wenn es einzelnen gebildeten Männern bisher nicht gelungen ist, an die Stelle dieses Unfugs eine vernünftige Landwirthschaft zu setzen, so ist dies erklärlich; aber erklärlich ist es nicht, wie die Behörden nicht auf dem Wege der Bildung und einer angemessenen Gesetzgebung diesen Unfug, der, anstatt eine wohlhabende Bevölkerung zu schaffen, Bettler erzeugt, beseitigen. (Vgl. Lammers, Wie werden wir den Höhenrauch los? im Salon, Leipzig 1870, VI, 475.) Jüdisch- deutsch in Warschau: Uhn Feuer is kein Rojch nit.

Mhd.: Der rouch tuot kunt des viurs wesen. (H. von Meissen, Leiche, Quedlinburg 1843, 65, 12.)

Engl.: There is no smoke without some fire.

Frz.: Point de fumee sans feu. (Marin, 17.)

Holl.: Daar is geen rook zonder vuur. (Harrebomee, II, 229a.)

It.: Dal fummo fuoco s'argomenta. - E' non si grida mai al lupo ch' e' non sia in paese. - Non si da fummo senza fuoco.

Lat.: Flamma fumo est proxuma. (Plautus.) - Non est fumus absque igne. (Faselius, 91.)

Schwed.: Ingen rök utan eld. (Marin, 17.)

[Spaltenumbruch] 42 Kein Rauch ohne Feuer, ohne Mäuse keine Scheuer. - Simrock, 8143.

43 Kleiner Rauch beisst auch.

Lat.: Fumus oculis. (Bovill, I, 55.)

44 Kleiner Rauch beisst mich nicht. - Bücking, 63; Simrock, 8151.

Ein kleines Uebel lässt sich schon ertragen, eine kleine Widerwärtigkeit soll nicht aus der Fassung bringen.

45 Lass dich nicht von jedem Rauche beissen. - Simrock, 8150.

Nimm nicht jede Unannehmlichkeit zu sehr zu Herzen.

46 Man leidet den Rauch des Feuers wegen. - Simrock, 8145; Körte, 4924.

47 Man mot de Rok em de Wamd halwe lüde. (Jeremtowitz.)

Man muss den Rauch leiden der Wärme wegen.

Böhm.: Musi se dym pro teplo trpeti. (Celakovsky, 187.)

Dän.: Man lider rögen for ildens skyld. (Prov. dan., 481.)

Ill.: Ko se dima ne nadimi, on se ognja ne nagrija. (Celakovsky, 187.)

48 Mancher will lieber den Rauch als das Gebratene, sorgt mehr für den Arm als den Darm, ist klein von Leibe und will doch einen grossen Schatten machen.

49 Mit Rauch lockt man keinen Bienenschwarm herbei. - Altmann VI, 411.

50 Nach dem rauch kompt fewr, nach schmehen blutvergiessen. - Henisch, 432, 8.

51 Nach dem rauch schlegt das fewer auss. - Lehmann, 692, 22.

52 Offt fleucht einer den rauch vnnd kompt gar ins feur. - Petri, II, 449; Lehmann, 80, 19.

Schwed.: Mangen flyr röken och rakar i elden. (Grubb, 555.)

53 Ohne Rauch kein Feuer, ohne Mäuse keine Scheuer. - Gaal, 1285.

Engl.: No smoke without some fire. (Bohn II, 132; Gaal, 1284.)

It.: Nessun granajo senza sorci. (Gaal, 1285.)

54 Rauch, bös Weib und Regen sind einem Haus überlegen. - Simrock, 8155; Parömiakon, 1801.

In Betreff der Zusammenstellung von Rauch, bös Weib u. s. w. (vgl. Liebrecht in den Heidelberger Jahrbüchern, IV, 110, und Dunlop- Liebrecht, S. 515.)

55 Rauch, bös Weib und übel Dach sind drei grosse Ungemach.

56 Rauch, bös Weib und Zwiebel bekommen den Augen übel.

Dän.: Rög, lög og en ond qvinde komme öjne til at rinde. (Prov. dan., 446.)

Schwed.: Rök, lök och ond qwinna fa at bäde mine ögon rinna. (Törning, 80.) - Rök, lök och ond qwinna komme bondens ögon til rinna. (Grubb, 704.)

57 Rauch gehet vorm Fewer her vnnd Scheltwort vor der Faust. - Lehmann, 700, 30; Pred. Sal. 22, 30; Schulze, 161; Simrock, 8142; Zehner, 387.

58 Rauch genug, aber keine Wärme.

Dän.: Det skeer ofte at man röger og ikke varmer sig. (Prov. dan., 481.)

59 Rauch ist beschwerlich, frist aber niemand. - Lehmann, 81, 44.

60 Rauch ist in allen Küchen.

61 Rauch ist kein Dampf.

62 Rauch ist Rauch und wenn er von Weihrauch kommt.

Dän.: Rög af vellugtende urter gjör tiger-dyret rasende. (Prov. dan., 481.)

63 Rauch, schlimm Dach und böse Weiber können den Mann aus dem Hause treiben.

64 Rauch, Stanck vnd böse Weiber sinds, die den Mann aus dem Haus treiben. - Petri, II, 589.

Holl.: Rook, stank en een kwaad wijf drijven den man uit zijn huis. (Harrebomee, II, 229b.)

65 Rauch und eine böse Frau vertreiben den Mann aus Haus und Gau.

66 Rauch und Wanzen machen die Leut' im Hause tanzen.

67 Rauch vertreibt die Bienen, Sünde die Engel. - Simrock, 8154.

[Spaltenumbruch] 23 Der Rauch thut, als wolle er die Sonne verblinden vnd den Himmel stürmen; vnd kompt ein kleines Windlein, so verschwindet er, dass niemand weiss, wo er bleibt.Petri, II, 104.

24 Der Rauch vom eignen Haus' ist besser als das Feuer draus.Winckler, XIII, 89.

25 Der Rauch zeigt den Brand.Parömiakon, 2094.

Die Russen: Wo Rauch ist, kann das Feuer nicht verborgen bleiben. (Altmann VI, 425.)

Dän.: Røgen kommer gjerne af brandene. (Prov. dan., 481.)

26 Die mit Rauch handeln, kommen im Rauch um.

27 Eigen rauch ist heller, denn frembd fewr.Henisch, 830, 47; Petri, II, 162.

Engl.: The smoke of a man's own house is better than the fire of anothers. (Bohn II, 16.)

28 Eigener Rauch wärmt mehr als des Nachbars Feuer.

Aehnlich russisch Altmann VI, 496.

29 Ein wenig Rauch beisst wol auch.

30 Erst Rauch, dann Feuer.Eiselein, 520.

Lat.: De fumo ad flammam. – Ex fumo dare lucem. (Eiselein, 520.)

31 Es ist ein böser Rauch, der den Herrn aus dem Hause beisst.Petri, II, 257.

32 Es ist übler Rauch, da kein Feuer ist.

Holl.: Het is een kwade rook, daar geen vuur is. (Harrebomée, II, 229a.)

33 Es kommt nicht jeder Rauch, der aus der Esse steigt, aus dem Bratofen.

Aehnlich russisch Altmann VI, 479.

34 Es steigt offt ein Rauch oder Nebel so hoch, als wann er die Sonn deckt, vnnd verschwindt vom kleinen Wind.Lehmann, 306, 34.

35 Eygen rauch vnnd gut haussgemach ist vber alle sach.Franck, I, 144b; Petri, II, 162; Henisch, 830, 44; Latendorf II, 9.

36 Feiner Rauch macht auch schwarz.

37 Fremder Rauch beisst die Augen.

38 Heimischer Rauch ist besser als fremdes Feuer.

Auch gegen die Einführung fremder Sitten gerichtet. Der Spanier sagt ebenfalls: Der Rauch in meinem Hause ist mir lieber als des Nachbars Feuer.

Holl.: De rook van het vaderland is aangenamer dan een vreemd vuur. (Harrebomée, II, 229a.)

39 I mehr der rauch auffsteigt, i mehr zergeht er.Gruter, I, 50; Petri, II, 394; Simrock, 8152; Eiselein, 520; Körte, 4928.

40 Kein rauch beist so scharff die augen, als die Verachtung dem hochmuth wehe thut.Lehmann, 771, 1; Parömiakon, 2354.

Dän.: Ingen røg bider saa skarp i øyne, som foragt i den stoltes hierte. (Prov. dan., 481.)

41 Kein Rauch ohne Feuer.Simrock, 8140; Eiselein, 520; Körte, 4926.

Jedes schlimme Gerücht hat gewöhnlich einigen Grund. Auch der Höhenrauch, über dessen Entstehung man früher in Unkenntniss war, dem man einen atmosphärischen Ursprung gab, ihn für ein „zersetztes Gewitter“ oder für ein ähnliches undenkbares Ding hielt, entsteht aus Feuer, und zwar aus einem, das Unwissenheit und eine völlig blödsinnige Landwirthschaft anzündet; der deutsche Höhenrauch ist Moorrauch, der aus dem Lande Muffrika kommt, wie im Volksmunde der dünnbevölkerte, halb öde Landstrich südlich von Ostfriesland heisst, wo die Torfbauern, die man in Bremen Jan vom Moor nennt, ihr Ackerfeld, anstatt es ordentlich zu düngen, abbrennen. Wenn es einzelnen gebildeten Männern bisher nicht gelungen ist, an die Stelle dieses Unfugs eine vernünftige Landwirthschaft zu setzen, so ist dies erklärlich; aber erklärlich ist es nicht, wie die Behörden nicht auf dem Wege der Bildung und einer angemessenen Gesetzgebung diesen Unfug, der, anstatt eine wohlhabende Bevölkerung zu schaffen, Bettler erzeugt, beseitigen. (Vgl. Lammers, Wie werden wir den Höhenrauch los? im Salon, Leipzig 1870, VI, 475.) Jüdisch- deutsch in Warschau: Uhn Feuer is kein Rojch nit.

Mhd.: Der rouch tuot kunt des viurs wesen. (H. von Meissen, Leiche, Quedlinburg 1843, 65, 12.)

Engl.: There is no smoke without some fire.

Frz.: Point de fumée sans feu. (Marin, 17.)

Holl.: Daar is geen rook zonder vuur. (Harrebomée, II, 229a.)

It.: Dal fummo fuoco s'argomenta. – E' non si grida mai al lupo ch' e' non sia in paese. – Non si dà fummo senza fuoco.

Lat.: Flamma fumo est proxuma. (Plautus.) – Non est fumus absque igne. (Faselius, 91.)

Schwed.: Ingen rök utan eld. (Marin, 17.)

[Spaltenumbruch] 42 Kein Rauch ohne Feuer, ohne Mäuse keine Scheuer.Simrock, 8143.

43 Kleiner Rauch beisst auch.

Lat.: Fumus oculis. (Bovill, I, 55.)

44 Kleiner Rauch beisst mich nicht.Bücking, 63; Simrock, 8151.

Ein kleines Uebel lässt sich schon ertragen, eine kleine Widerwärtigkeit soll nicht aus der Fassung bringen.

45 Lass dich nicht von jedem Rauche beissen.Simrock, 8150.

Nimm nicht jede Unannehmlichkeit zu sehr zu Herzen.

46 Man leidet den Rauch des Feuers wegen.Simrock, 8145; Körte, 4924.

47 Man mot de Rôk em de Wamd halwe lüde. (Jeremtowitz.)

Man muss den Rauch leiden der Wärme wegen.

Böhm.: Musí se dým pro teplo trpĕti. (Čelakovský, 187.)

Dän.: Man lider røgen for ildens skyld. (Prov. dan., 481.)

Ill.: Ko se dima ne nadimi, on se ognja ne nagrija. (Čelakovský, 187.)

48 Mancher will lieber den Rauch als das Gebratene, sorgt mehr für den Arm als den Darm, ist klein von Leibe und will doch einen grossen Schatten machen.

49 Mit Rauch lockt man keinen Bienenschwarm herbei.Altmann VI, 411.

50 Nach dem rauch kompt fewr, nach schmehen blutvergiessen.Henisch, 432, 8.

51 Nach dem rauch schlegt das fewer auss.Lehmann, 692, 22.

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53 Ohne Rauch kein Feuer, ohne Mäuse keine Scheuer.Gaal, 1285.

Engl.: No smoke without some fire. (Bohn II, 132; Gaal, 1284.)

It.: Nessun granajo senza sorci. (Gaal, 1285.)

54 Rauch, bös Weib und Regen sind einem Haus überlegen.Simrock, 8155; Parömiakon, 1801.

In Betreff der Zusammenstellung von Rauch, bös Weib u. s. w. (vgl. Liebrecht in den Heidelberger Jahrbüchern, IV, 110, und Dunlop- Liebrecht, S. 515.)

55 Rauch, bös Weib und übel Dach sind drei grosse Ungemach.

56 Rauch, bös Weib und Zwiebel bekommen den Augen übel.

Dän.: Røg, løg og en ond qvinde komme øjne til at rinde. (Prov. dan., 446.)

Schwed.: Rök, lök och ond qwinna få at bäde mine ögon rinna. (Törning, 80.) – Rök, lök och ond qwinna komme bondens ögon til rinna. (Grubb, 704.)

57 Rauch gehet vorm Fewer her vnnd Scheltwort vor der Faust.Lehmann, 700, 30; Pred. Sal. 22, 30; Schulze, 161; Simrock, 8142; Zehner, 387.

58 Rauch genug, aber keine Wärme.

Dän.: Det skeer ofte at man røger og ikke varmer sig. (Prov. dan., 481.)

59 Rauch ist beschwerlich, frist aber niemand.Lehmann, 81, 44.

60 Rauch ist in allen Küchen.

61 Rauch ist kein Dampf.

62 Rauch ist Rauch und wenn er von Weihrauch kommt.

Dän.: Røg af vellugtende urter gjør tiger-dyret rasende. (Prov. dan., 481.)

63 Rauch, schlimm Dach und böse Weiber können den Mann aus dem Hause treiben.

64 Rauch, Stanck vnd böse Weiber sinds, die den Mann aus dem Haus treiben.Petri, II, 589.

Holl.: Rook, stank en een kwaad wijf drijven den man uit zijn huis. (Harrebomée, II, 229b.)

65 Rauch und eine böse Frau vertreiben den Mann aus Haus und Gau.

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[[750]/0764] 23 Der Rauch thut, als wolle er die Sonne verblinden vnd den Himmel stürmen; vnd kompt ein kleines Windlein, so verschwindet er, dass niemand weiss, wo er bleibt. – Petri, II, 104. 24 Der Rauch vom eignen Haus' ist besser als das Feuer draus. – Winckler, XIII, 89. 25 Der Rauch zeigt den Brand. – Parömiakon, 2094. Die Russen: Wo Rauch ist, kann das Feuer nicht verborgen bleiben. (Altmann VI, 425.) Dän.: Røgen kommer gjerne af brandene. (Prov. dan., 481.) 26 Die mit Rauch handeln, kommen im Rauch um. 27 Eigen rauch ist heller, denn frembd fewr. – Henisch, 830, 47; Petri, II, 162. Engl.: The smoke of a man's own house is better than the fire of anothers. (Bohn II, 16.) 28 Eigener Rauch wärmt mehr als des Nachbars Feuer. Aehnlich russisch Altmann VI, 496. 29 Ein wenig Rauch beisst wol auch. 30 Erst Rauch, dann Feuer. – Eiselein, 520. Lat.: De fumo ad flammam. – Ex fumo dare lucem. (Eiselein, 520.) 31 Es ist ein böser Rauch, der den Herrn aus dem Hause beisst. – Petri, II, 257. 32 Es ist übler Rauch, da kein Feuer ist. Holl.: Het is een kwade rook, daar geen vuur is. (Harrebomée, II, 229a.) 33 Es kommt nicht jeder Rauch, der aus der Esse steigt, aus dem Bratofen. Aehnlich russisch Altmann VI, 479. 34 Es steigt offt ein Rauch oder Nebel so hoch, als wann er die Sonn deckt, vnnd verschwindt vom kleinen Wind. – Lehmann, 306, 34. 35 Eygen rauch vnnd gut haussgemach ist vber alle sach. – Franck, I, 144b; Petri, II, 162; Henisch, 830, 44; Latendorf II, 9. 36 Feiner Rauch macht auch schwarz. 37 Fremder Rauch beisst die Augen. 38 Heimischer Rauch ist besser als fremdes Feuer. Auch gegen die Einführung fremder Sitten gerichtet. Der Spanier sagt ebenfalls: Der Rauch in meinem Hause ist mir lieber als des Nachbars Feuer. Holl.: De rook van het vaderland is aangenamer dan een vreemd vuur. (Harrebomée, II, 229a.) 39 I mehr der rauch auffsteigt, i mehr zergeht er. – Gruter, I, 50; Petri, II, 394; Simrock, 8152; Eiselein, 520; Körte, 4928. 40 Kein rauch beist so scharff die augen, als die Verachtung dem hochmuth wehe thut. – Lehmann, 771, 1; Parömiakon, 2354. Dän.: Ingen røg bider saa skarp i øyne, som foragt i den stoltes hierte. (Prov. dan., 481.) 41 Kein Rauch ohne Feuer. – Simrock, 8140; Eiselein, 520; Körte, 4926. Jedes schlimme Gerücht hat gewöhnlich einigen Grund. Auch der Höhenrauch, über dessen Entstehung man früher in Unkenntniss war, dem man einen atmosphärischen Ursprung gab, ihn für ein „zersetztes Gewitter“ oder für ein ähnliches undenkbares Ding hielt, entsteht aus Feuer, und zwar aus einem, das Unwissenheit und eine völlig blödsinnige Landwirthschaft anzündet; der deutsche Höhenrauch ist Moorrauch, der aus dem Lande Muffrika kommt, wie im Volksmunde der dünnbevölkerte, halb öde Landstrich südlich von Ostfriesland heisst, wo die Torfbauern, die man in Bremen Jan vom Moor nennt, ihr Ackerfeld, anstatt es ordentlich zu düngen, abbrennen. Wenn es einzelnen gebildeten Männern bisher nicht gelungen ist, an die Stelle dieses Unfugs eine vernünftige Landwirthschaft zu setzen, so ist dies erklärlich; aber erklärlich ist es nicht, wie die Behörden nicht auf dem Wege der Bildung und einer angemessenen Gesetzgebung diesen Unfug, der, anstatt eine wohlhabende Bevölkerung zu schaffen, Bettler erzeugt, beseitigen. (Vgl. Lammers, Wie werden wir den Höhenrauch los? im Salon, Leipzig 1870, VI, 475.) Jüdisch- deutsch in Warschau: Uhn Feuer is kein Rojch nit. Mhd.: Der rouch tuot kunt des viurs wesen. (H. von Meissen, Leiche, Quedlinburg 1843, 65, 12.) Engl.: There is no smoke without some fire. Frz.: Point de fumée sans feu. (Marin, 17.) Holl.: Daar is geen rook zonder vuur. (Harrebomée, II, 229a.) It.: Dal fummo fuoco s'argomenta. – E' non si grida mai al lupo ch' e' non sia in paese. – Non si dà fummo senza fuoco. Lat.: Flamma fumo est proxuma. (Plautus.) – Non est fumus absque igne. (Faselius, 91.) Schwed.: Ingen rök utan eld. (Marin, 17.) 42 Kein Rauch ohne Feuer, ohne Mäuse keine Scheuer. – Simrock, 8143. 43 Kleiner Rauch beisst auch. Lat.: Fumus oculis. (Bovill, I, 55.) 44 Kleiner Rauch beisst mich nicht. – Bücking, 63; Simrock, 8151. Ein kleines Uebel lässt sich schon ertragen, eine kleine Widerwärtigkeit soll nicht aus der Fassung bringen. 45 Lass dich nicht von jedem Rauche beissen. – Simrock, 8150. Nimm nicht jede Unannehmlichkeit zu sehr zu Herzen. 46 Man leidet den Rauch des Feuers wegen. – Simrock, 8145; Körte, 4924. 47 Man mot de Rôk em de Wamd halwe lüde. (Jeremtowitz.) Man muss den Rauch leiden der Wärme wegen. Böhm.: Musí se dým pro teplo trpĕti. (Čelakovský, 187.) Dän.: Man lider røgen for ildens skyld. (Prov. dan., 481.) Ill.: Ko se dima ne nadimi, on se ognja ne nagrija. (Čelakovský, 187.) 48 Mancher will lieber den Rauch als das Gebratene, sorgt mehr für den Arm als den Darm, ist klein von Leibe und will doch einen grossen Schatten machen. 49 Mit Rauch lockt man keinen Bienenschwarm herbei. – Altmann VI, 411. 50 Nach dem rauch kompt fewr, nach schmehen blutvergiessen. – Henisch, 432, 8. 51 Nach dem rauch schlegt das fewer auss. – Lehmann, 692, 22. 52 Offt fleucht einer den rauch vnnd kompt gar ins feur. – Petri, II, 449; Lehmann, 80, 19. Schwed.: Mången flyr røken och råkar i elden. (Grubb, 555.) 53 Ohne Rauch kein Feuer, ohne Mäuse keine Scheuer. – Gaal, 1285. Engl.: No smoke without some fire. (Bohn II, 132; Gaal, 1284.) It.: Nessun granajo senza sorci. (Gaal, 1285.) 54 Rauch, bös Weib und Regen sind einem Haus überlegen. – Simrock, 8155; Parömiakon, 1801. In Betreff der Zusammenstellung von Rauch, bös Weib u. s. w. (vgl. Liebrecht in den Heidelberger Jahrbüchern, IV, 110, und Dunlop- Liebrecht, S. 515.) 55 Rauch, bös Weib und übel Dach sind drei grosse Ungemach. 56 Rauch, bös Weib und Zwiebel bekommen den Augen übel. Dän.: Røg, løg og en ond qvinde komme øjne til at rinde. (Prov. dan., 446.) Schwed.: Rök, lök och ond qwinna få at bäde mine ögon rinna. (Törning, 80.) – Rök, lök och ond qwinna komme bondens ögon til rinna. (Grubb, 704.) 57 Rauch gehet vorm Fewer her vnnd Scheltwort vor der Faust. – Lehmann, 700, 30; Pred. Sal. 22, 30; Schulze, 161; Simrock, 8142; Zehner, 387. 58 Rauch genug, aber keine Wärme. Dän.: Det skeer ofte at man røger og ikke varmer sig. (Prov. dan., 481.) 59 Rauch ist beschwerlich, frist aber niemand. – Lehmann, 81, 44. 60 Rauch ist in allen Küchen. 61 Rauch ist kein Dampf. 62 Rauch ist Rauch und wenn er von Weihrauch kommt. Dän.: Røg af vellugtende urter gjør tiger-dyret rasende. (Prov. dan., 481.) 63 Rauch, schlimm Dach und böse Weiber können den Mann aus dem Hause treiben. 64 Rauch, Stanck vnd böse Weiber sinds, die den Mann aus dem Haus treiben. – Petri, II, 589. Holl.: Rook, stank en een kwaad wijf drijven den man uit zijn huis. (Harrebomée, II, 229b.) 65 Rauch und eine böse Frau vertreiben den Mann aus Haus und Gau. 66 Rauch und Wanzen machen die Leut' im Hause tanzen. 67 Rauch vertreibt die Bienen, Sünde die Engel. – Simrock, 8154.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [750]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/764>, abgerufen am 22.11.2024.