Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] dick ist. "Der Kopf darf das Herz beneiden, das desto zufriedener mit sich und andern zu sein pflegt, je beschränkter die obere Etage ist. Es sieht sehr leicht Engel, wo kaum Menschen sind, weiss kaum die Schlange vom Aal zu unterscheiden; und wer bei Mädchen dieser Art einen Gruss ans liebe Fleisch zu bestellen hat, darf nur das Herz Boten schicken. Man schlägt auf den Sack und meint den Esel." (Demokritos, I.)

Engl.: Apparently he hurts strangers, but in reality me.

Frz.: Battre le chien devant le lion. - Ce que je dis a vous, ma niece, c'est pour vous, mon neveu. (Cahier, 1151.) - Qui ne peut frapper, l'ane frappe le bat. (Masson, 294.)

Lat.: Qui asinum non potest, stratum caedit.

Poln.: Kiedy pieska bija, niech sie lewek boi. - Na jednego kara a postrach na wszystkich. - Pieska bija a na lewka postrach.

Span.: A tilo digo, hijuela, entiendelo tu, nuera. - A te lo digo, Pedro; para que le entiendas, Juan. (Cahier, 3381; Masson, 294.) - Quien no puede dar al asno vuelvese al albarda.

107 Man schüttle den Sack, so steht er. - Fischart, Gesch.

108 Man sieht am Sack, wo die teigen Birnen liegen.

109 Man sol die seck nit mit seiden nehen. - Franck, II, 89b; Gesner, I, 6; Gruter, I, 58; Petri, II, 466; Lehmann, 827, 6; Schottel, 1145a.

110 Man soll aus Einem Sack nicht doppelt metzen.

Holl.: Men moet uit een' zak geen dubbel mout nemen. (Harrebomee, II, 490a.)

111 Man sucht keinen im Sack, man habe denn selbst darin gesteckt. - Geiler, Nsch., 29.

112 Mancher trägt keine Säck vnd ist dennoch ein Geck. - Henisch, 1402, 54.

113 Me bengt (bindet) 'n Sack wal zau, ih he voll es. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 94.

114 Me sucht keinen luigen Sack an der Wand oprichten. (Sauerland.)

115 Mer schlegt uf'n Soak und ment 'n Eis'l. (Franken.) - Frommann, VI, 322, 322; Lohrengel, II, 24.

116 Mit einem leeren Sacke lässt sich kein Pferd fangen (oder: lockt man kein Pferd in den Stall). - Schlechta, 164.

117 Mit leerem Sack afah, ist besser, als mit leerem Sack ufhören. (Luzern.)

118 Mit Säcken voll soll man einnehmen, mit Händen voll aussgeben. - Lehmann, 233, 8 u. 922, 6.

119 'N Sack vull Flöh is lichter to höden, as'n Weiw. - Schlingmann, 1209.

120 Nichts im Sack und nichts in der Hand, geht frank und frei durchs ganze Land.

121 Nichts im Sack, viel auf der Kreiden, geschieht Wehe allen beiden. - Parömiakon, 2128.

Von zweien, die sich beklagen, viel Schulden und wenig Geld zu haben.

122 Niemand weiss, was im Sack ist, als wer ihn öffnet.

Schwed.: Ingen weet hwad i säcken är, förrän han blijr uplöst. (Grubb, 387.)

123 Sack un Bengel hät sich gepock. (Bedburg.)

Gleich und gleich gesellt sich gern.

124 Sack und Beutel sind Verwandte.

Dies Sprichwort ist, wie mir mitgetheilt wird, in Pförten (Niederlausitz) entstanden, wo es früher einen Gastwirth, Namens Sack gab, zu dem häufig ein Steuerbeamter aus Forst, der Beutel hiess, kam, den er seinen Vetter nannte, weil, wie er sagte Sack und Beutel Verwandte seien.

125 Sack un Seel' is god bi dem Mann. - Eichwald, 1630.

Es ist gut auf der Reise mit dem Nöthigen versehen zu sein.

126 Schöne Säcke bringt man nicht zur Mühle.

Holl.: Men brengt geene schoone zakken ter molen. (Harrebomee, II, 490a.)

127 Seck liegen gern im Mistpful. - Lehmann, 401, 65.

128 Strick den Sack halb zu. - Lehmann, II, 571, 123.

129 Stricke den Sack zu, wenn er auch nicht (nur halb) voll ist. - Simrock, 8634; Körte, 5152; Venedey, 116.

130 'T wart ok woll 'n Sack tobunnen, de nich vull ist. - Weserzeitung, 4097; Goldschmidt, 117.

Pflegt man in Oldenburg den Kindern zu sagen, wenn sie zu viel essen wollen.

[Spaltenumbruch] 131 Theuer im (in den) Sack, theuer wieder heraus. - Eisenhart, 144; Hassl., 45; Eiselein, 537; Hertius, I, 73; Hillebrand, 128, 181; Simrock, 10255; Graf, 154, 88.

Wenn die Witwe nach dem Ableben des Mannes ihr eingebrachtes Heirathsgut wieder zurückfordert, so soll nach dem Sprichwort der Preis desselben danach bestimmt werden, der für die Güter zur Zeit der Theilung besteht. Ist er höher, als zu der Zeit, da sie die Güter einbrachte, so bleibt ihr allein der Vortheil; sowie sie auch, wenn das Gegentheil stattfindet, den Schaden zu tragen hat. Das Sprichwort bezeichnet demnach das Gegentheil von dem, was das Sprichwort sagt unter: Frauengut.

Böhm.: Draho do pytle, draho z pytle. (Celakovsky, 347.)

132 Under in de Sack findet sück de Reknung. - Bueren, 1174; Hauskalender, II.

133 Unnen im Sack fennet sik de Quittung. (Soest.)

Holl.: Onder in den zak vindt men de rekening. (Harrebomee, II, 490b.)

134 Viel Säcke sind des Esels Tod. - Petri, II, 575; Henisch, 943, 56; Latendorf II, 26; Blum, 720; Pistor., III, 95; Siebenkees, 15; Simrock, 8650; Körte, 5148; Braun, I, 3677; Masson, 294.

135 Vil seck seind des esels vndergang. - Franck, II, 100b; Eyering, III, 351; Sailer, 274.

136 Vil seck tödten den esel. - Tappius, 150b.

137 Voller Sack muss einen Pfeifer haben, der ihm den Blast (Tumentia) vertreibe. - Eiselein, 537.

138 Voller sack pfeifft. - Franck, II, 48a; Blum, 601; Petri, II, 578; Lehmann, II, 793, 130; Gaal, 1332; Simrock, 8639; Körte, 5158.

139 Voller Sack steht aufrecht.

It.: Sacco pieno rizza l'orecchio. - Sacco vuoto non sta ritto. (Bohn I, 124.)

140 Wäne men in'n Sacke finnt, dän schüddet men aut. - Schambach, II, 451.

141 Wann der Sack voll ist, erstreckt er den Zipfel. - Lehmann, II, 827, 31; Simrock, 8629.

Holl.: Als de zak vol is, regt hij zijn oren. (Bohn I, 298.)

142 Wär in'n Sacke 'fongen werd, dei werd der men autschüttet. - Schambach, II, 451.

143 Was ein Sack ist, muss ein Sack bleiben.

144 Was im Sack ist, das kompt wider herauss. - Lehmann, 542, 83.

Dän.: Naar man er i saekken, skal man ud af munden eller af bunden. (Bohn I, 392.)

145 Was man in alte Säcke schüttet, ist alles verloren. - Eyering, I, 59; Simrock, 8651; Körte, 5146.

Lat.: In senem beneficium ne collocato. (Seybold, 250; Binder II, 1469.)

146 Was man in den Sack gethan, muss der Esel tragen.

Die Russen sagen dasselbe vom Leibeigenen. (Cahier, 2006.)

147 Wat me in dem Sacke finnet, dat schäddet me derut. (Westf.) - Hochdeutsch bei Petri, II, 628.

148 Wen man im Sacke findet, den schüttelt man heraus. - Simrock, 8653; Körte, 5154; Lohrengel, I, 745; Braun, I, 3684.

149 Wen man im Sack findet, den schüttet man heraus, sprach der Schmied, als er den Pater im Strohsack fand und in den Bach warf. - Klosterspiegel, 15, 21.

150 Wenn der Sack kompt, so wirfft man das Secklin (den Beutel) hinter die Thür (Kiste). - Petri, II, 637; Simrock, 8632; Körte, 5141.

Bei Tunnicius (130): Als de sak kumt, so werpet men den Budel achter de kissen. (Suscepto abiicitur vacuata crumenula sacco.)

Holl.: Als de sac comt, worpt men den budel achter die kist (Tunn., 5, 2; Harrebomee, II, 487b.)

Lat.: Bursula calcatur, dum grandis bursa paratur. (Fallersleben, 83.)

151 Wenn der Sack leer ist, hört der Krieg auf.

152 Wenn der Sack leer ist, kann auch eine kluge Maus nichts herausstehlen.

Die Russen: Wenn die Säcke leer sind, streiten sich auch zornige Mäuse nicht ums Mehl. (Altmann VI, 465.)

153 Wenn der Sack nass ist, ist die Spreu feucht.

"Es fälet selten, wenn der sack nass ist, so sind die spreuver feucht. An den ausserlichen geberden merckt man, was im Hertzen steckt." (Granatapfel, 65a, 1.)

[Spaltenumbruch] dick ist. „Der Kopf darf das Herz beneiden, das desto zufriedener mit sich und andern zu sein pflegt, je beschränkter die obere Etage ist. Es sieht sehr leicht Engel, wo kaum Menschen sind, weiss kaum die Schlange vom Aal zu unterscheiden; und wer bei Mädchen dieser Art einen Gruss ans liebe Fleisch zu bestellen hat, darf nur das Herz Boten schicken. Man schlägt auf den Sack und meint den Esel.“ (Demokritos, I.)

Engl.: Apparently he hurts strangers, but in reality me.

Frz.: Battre le chien devant le lion. – Ce que je dis à vous, ma nièce, c'est pour vous, mon neveu. (Cahier, 1151.) – Qui ne peut frapper, l'âne frappe le bât. (Masson, 294.)

Lat.: Qui asinum non potest, stratum caedit.

Poln.: Kiedy pieska biją, niech się lewek boi. – Na jednego kara a postrach na wszystkich. – Pieska biją a na lewka postrach.

Span.: A tílo digo, hijuela, entiéndelo tú, nuera. – A te lo digo, Pedro; para que le entiendas, Juan. (Cahier, 3381; Masson, 294.) – Quien no puede dar al asno vuelvese al albarda.

107 Man schüttle den Sack, so steht er.Fischart, Gesch.

108 Man sieht am Sack, wo die teigen Birnen liegen.

109 Man sol die seck nit mit seiden nehen.Franck, II, 89b; Gesner, I, 6; Gruter, I, 58; Petri, II, 466; Lehmann, 827, 6; Schottel, 1145a.

110 Man soll aus Einem Sack nicht doppelt metzen.

Holl.: Men moet uit één' zak geen dubbel mout nemen. (Harrebomée, II, 490a.)

111 Man sucht keinen im Sack, man habe denn selbst darin gesteckt.Geiler, Nsch., 29.

112 Mancher trägt keine Säck vnd ist dennoch ein Geck.Henisch, 1402, 54.

113 Me bengt (bindet) 'n Sack wal zau, ih he voll es. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 94.

114 Me sucht keinen luigen Sack an der Wand oprichten. (Sauerland.)

115 Mer schlegt uf'n Soak und mênt 'n Eis'l. (Franken.) – Frommann, VI, 322, 322; Lohrengel, II, 24.

116 Mit einem leeren Sacke lässt sich kein Pferd fangen (oder: lockt man kein Pferd in den Stall).Schlechta, 164.

117 Mit leerem Sack afah, ist besser, als mit leerem Sack ufhören. (Luzern.)

118 Mit Säcken voll soll man einnehmen, mit Händen voll aussgeben.Lehmann, 233, 8 u. 922, 6.

119 'N Sack vull Flöh is lichter to höden, as'n Wîw.Schlingmann, 1209.

120 Nichts im Sack und nichts in der Hand, geht frank und frei durchs ganze Land.

121 Nichts im Sack, viel auf der Kreiden, geschieht Wehe allen beiden.Parömiakon, 2128.

Von zweien, die sich beklagen, viel Schulden und wenig Geld zu haben.

122 Niemand weiss, was im Sack ist, als wer ihn öffnet.

Schwed.: Ingen weet hwad i säcken är, förrän han blijr uplöst. (Grubb, 387.)

123 Sack un Bengel hät sich gepock. (Bedburg.)

Gleich und gleich gesellt sich gern.

124 Sack und Beutel sind Verwandte.

Dies Sprichwort ist, wie mir mitgetheilt wird, in Pförten (Niederlausitz) entstanden, wo es früher einen Gastwirth, Namens Sack gab, zu dem häufig ein Steuerbeamter aus Forst, der Beutel hiess, kam, den er seinen Vetter nannte, weil, wie er sagte Sack und Beutel Verwandte seien.

125 Sack un Seel' is gôd bi dem Mann.Eichwald, 1630.

Es ist gut auf der Reise mit dem Nöthigen versehen zu sein.

126 Schöne Säcke bringt man nicht zur Mühle.

Holl.: Men brengt geene schoone zakken ter molen. (Harrebomée, II, 490a.)

127 Seck liegen gern im Mistpful.Lehmann, 401, 65.

128 Strick den Sack halb zu.Lehmann, II, 571, 123.

129 Stricke den Sack zu, wenn er auch nicht (nur halb) voll ist.Simrock, 8634; Körte, 5152; Venedey, 116.

130 'T wart ôk woll 'n Sack tobunnen, de nich vull ist.Weserzeitung, 4097; Goldschmidt, 117.

Pflegt man in Oldenburg den Kindern zu sagen, wenn sie zu viel essen wollen.

[Spaltenumbruch] 131 Theuer im (in den) Sack, theuer wieder heraus.Eisenhart, 144; Hassl., 45; Eiselein, 537; Hertius, I, 73; Hillebrand, 128, 181; Simrock, 10255; Graf, 154, 88.

Wenn die Witwe nach dem Ableben des Mannes ihr eingebrachtes Heirathsgut wieder zurückfordert, so soll nach dem Sprichwort der Preis desselben danach bestimmt werden, der für die Güter zur Zeit der Theilung besteht. Ist er höher, als zu der Zeit, da sie die Güter einbrachte, so bleibt ihr allein der Vortheil; sowie sie auch, wenn das Gegentheil stattfindet, den Schaden zu tragen hat. Das Sprichwort bezeichnet demnach das Gegentheil von dem, was das Sprichwort sagt unter: Frauengut.

Böhm.: Draho do pytle, draho z pytle. (Čelakovsky, 347.)

132 Under in de Sack findet sück de Reknung.Bueren, 1174; Hauskalender, II.

133 Unnen im Sack fennet sik de Quittung. (Soest.)

Holl.: Onder in den zak vindt men de rekening. (Harrebomée, II, 490b.)

134 Viel Säcke sind des Esels Tod.Petri, II, 575; Henisch, 943, 56; Latendorf II, 26; Blum, 720; Pistor., III, 95; Siebenkees, 15; Simrock, 8650; Körte, 5148; Braun, I, 3677; Masson, 294.

135 Vil seck seind des esels vndergang.Franck, II, 100b; Eyering, III, 351; Sailer, 274.

136 Vil seck tödten den esel.Tappius, 150b.

137 Voller Sack muss einen Pfeifer haben, der ihm den Blast (Tumentia) vertreibe.Eiselein, 537.

138 Voller sack pfeifft.Franck, II, 48a; Blum, 601; Petri, II, 578; Lehmann, II, 793, 130; Gaal, 1332; Simrock, 8639; Körte, 5158.

139 Voller Sack steht aufrecht.

It.: Sacco pieno rizza l'orecchio. – Sacco vuoto non sta ritto. (Bohn I, 124.)

140 Wäne men in'n Sacke finnt, dän schüddet men ût.Schambach, II, 451.

141 Wann der Sack voll ist, erstreckt er den Zipfel.Lehmann, II, 827, 31; Simrock, 8629.

Holl.: Als de zak vol is, regt hij zijn oren. (Bohn I, 298.)

142 Wär in'n Sacke 'fongen werd, dei werd der mên ûtschüttet.Schambach, II, 451.

143 Was ein Sack ist, muss ein Sack bleiben.

144 Was im Sack ist, das kompt wider herauss.Lehmann, 542, 83.

Dän.: Naar man er i sækken, skal man ud af munden eller af bunden. (Bohn I, 392.)

145 Was man in alte Säcke schüttet, ist alles verloren.Eyering, I, 59; Simrock, 8651; Körte, 5146.

Lat.: In senem beneficium ne collocato. (Seybold, 250; Binder II, 1469.)

146 Was man in den Sack gethan, muss der Esel tragen.

Die Russen sagen dasselbe vom Leibeigenen. (Cahier, 2006.)

147 Wat me in dem Sacke finnet, dat schäddet me derut. (Westf.) – Hochdeutsch bei Petri, II, 628.

148 Wen man im Sacke findet, den schüttelt man heraus.Simrock, 8653; Körte, 5154; Lohrengel, I, 745; Braun, I, 3684.

149 Wen man im Sack findet, den schüttet man heraus, sprach der Schmied, als er den Pater im Strohsack fand und in den Bach warf.Klosterspiegel, 15, 21.

150 Wenn der Sack kompt, so wirfft man das Secklin (den Beutel) hinter die Thür (Kiste).Petri, II, 637; Simrock, 8632; Körte, 5141.

Bei Tunnicius (130): Als de sak kumt, so werpet men den Budel achter de kissen. (Suscepto abiicitur vacuata crumenula sacco.)

Holl.: Als de sac comt, worpt men den budel achter die kist (Tunn., 5, 2; Harrebomée, II, 487b.)

Lat.: Bursula calcatur, dum grandis bursa paratur. (Fallersleben, 83.)

151 Wenn der Sack leer ist, hört der Krieg auf.

152 Wenn der Sack leer ist, kann auch eine kluge Maus nichts herausstehlen.

Die Russen: Wenn die Säcke leer sind, streiten sich auch zornige Mäuse nicht ums Mehl. (Altmann VI, 465.)

153 Wenn der Sack nass ist, ist die Spreu feucht.

„Es fälet selten, wenn der sack nass ist, so sind die spreuver feucht. An den ausserlichen geberden merckt man, was im Hertzen steckt.“ (Granatapfel, 65a, 1.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0921" n="[907]"/><cb n="1813"/>
dick ist. &#x201E;Der Kopf darf das Herz beneiden, das desto zufriedener mit sich und andern zu sein pflegt, je beschränkter die obere Etage ist. Es sieht sehr leicht Engel, wo kaum Menschen sind, weiss kaum die Schlange vom Aal zu unterscheiden; und wer bei Mädchen dieser Art einen Gruss ans liebe Fleisch zu bestellen hat, darf nur das Herz Boten schicken. Man schlägt auf den Sack und meint den Esel.&#x201C; (<hi rendition="#i">Demokritos, I.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Apparently he hurts strangers, but in reality me.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Battre le chien devant le lion. &#x2013; Ce que je dis à vous, ma nièce, c'est pour vous, mon neveu. (<hi rendition="#i">Cahier, 1151.</hi>) &#x2013; Qui ne peut frapper, l'âne frappe le bât. (<hi rendition="#i">Masson, 294.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui asinum non potest, stratum caedit.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kiedy pieska bij&#x0105;, niech si&#x0119; lewek boi. &#x2013; Na jednego kara a postrach na wszystkich. &#x2013; Pieska bij&#x0105; a na lewka postrach.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: A tílo digo, hijuela, entiéndelo tú, nuera. &#x2013; A te lo digo, Pedro; para que le entiendas, Juan. (<hi rendition="#i">Cahier, 3381; Masson, 294.</hi>) &#x2013; Quien no puede dar al asno vuelvese al albarda.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">107 Man schüttle den Sack, so steht er.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">108 Man sieht am Sack, wo die teigen Birnen liegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">109 Man sol die seck nit mit seiden nehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 89<hi rendition="#sup">b</hi>; Gesner, I, 6; Gruter, I, 58; Petri, II, 466; Lehmann, 827, 6; Schottel, 1145<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">110 Man soll aus Einem Sack nicht doppelt metzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men moet uit één' zak geen dubbel mout nemen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 490<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">111 Man sucht keinen im Sack, man habe denn selbst darin gesteckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler, Nsch., 29.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">112 Mancher trägt keine Säck vnd ist dennoch ein Geck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1402, 54.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Me bengt (bindet) 'n Sack wal zau, ih he voll es.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 493, 94.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 Me sucht keinen luigen Sack an der Wand oprichten.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Mer schlegt uf'n Soak und mênt 'n Eis'l.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 322, 322; Lohrengel, II, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Mit einem leeren Sacke lässt sich kein Pferd fangen (oder: lockt man kein Pferd in den Stall).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlechta, 164.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">117 Mit leerem Sack afah, ist besser, als mit leerem Sack ufhören.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">118 Mit Säcken voll soll man einnehmen, mit Händen voll aussgeben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 233, 8 u. 922, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 'N Sack vull Flöh is lichter to höden, as'n Wîw.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1209.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">120 Nichts im Sack und nichts in der Hand, geht frank und frei durchs ganze Land.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">121 Nichts im Sack, viel auf der Kreiden, geschieht Wehe allen beiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2128.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von zweien, die sich beklagen, viel Schulden und wenig Geld zu haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">122 Niemand weiss, was im Sack ist, als wer ihn öffnet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Ingen weet hwad i säcken är, förrän han blijr uplöst. (<hi rendition="#i">Grubb, 387.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Sack un Bengel hät sich gepock.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Gleich und gleich gesellt sich gern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">124 Sack und Beutel sind Verwandte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dies Sprichwort ist, wie mir mitgetheilt wird, in Pförten (Niederlausitz) entstanden, wo es früher einen Gastwirth, Namens Sack gab, zu dem häufig ein Steuerbeamter aus Forst, der Beutel hiess, kam, den er seinen Vetter nannte, weil, wie er sagte Sack und Beutel Verwandte seien.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Sack un Seel' is gôd bi dem Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1630.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist gut auf der Reise mit dem Nöthigen versehen zu sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">126 Schöne Säcke bringt man nicht zur Mühle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men brengt geene schoone zakken ter molen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 490<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Seck liegen gern im Mistpful.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 401, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 Strick den Sack halb zu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 571, 123.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Stricke den Sack zu, wenn er auch nicht (nur halb) voll ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8634; Körte, 5152; Venedey, 116.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">130 'T wart ôk woll 'n Sack tobunnen, de nich vull ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weserzeitung, 4097; Goldschmidt, 117.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Pflegt man in Oldenburg den Kindern zu sagen, wenn sie zu viel essen wollen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1814"/>
131 Theuer im (in den) Sack, theuer wieder heraus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eisenhart, 144; Hassl., 45; Eiselein, 537; Hertius, I, 73; Hillebrand, 128, 181; Simrock, 10255; Graf, 154, 88.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn die Witwe nach dem Ableben des Mannes ihr eingebrachtes Heirathsgut wieder zurückfordert, so soll nach dem Sprichwort der Preis desselben danach bestimmt werden, der für die Güter zur Zeit der Theilung besteht. Ist er höher, als zu der Zeit, da sie die Güter einbrachte, so bleibt ihr allein der Vortheil; sowie sie auch, wenn das Gegentheil stattfindet, den Schaden zu tragen hat. Das Sprichwort bezeichnet demnach das Gegentheil von dem, was das Sprichwort sagt unter: Frauengut.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Draho do pytle, draho z pytle. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 347.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">132 Under in de Sack findet sück de Reknung.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 1174; Hauskalender, II.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 Unnen im Sack fennet sik de Quittung.</hi> (<hi rendition="#i">Soest.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Onder in den zak vindt men de rekening. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 490<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">134 Viel Säcke sind des Esels Tod.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 575; Henisch, 943, 56; Latendorf II, 26; Blum, 720; Pistor., III, 95; Siebenkees, 15; Simrock, 8650; Körte, 5148; Braun, I, 3677; Masson, 294.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">135 Vil seck seind des esels vndergang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 100<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, III, 351; Sailer, 274.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">136 Vil seck tödten den esel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 150<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Voller Sack muss einen Pfeifer haben, der ihm den Blast (Tumentia) vertreibe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 537.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">138 Voller sack pfeifft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 48<hi rendition="#sup">a</hi>; Blum, 601; Petri, II, 578; Lehmann, II, 793, 130; Gaal, 1332; Simrock, 8639; Körte, 5158.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">139 Voller Sack steht aufrecht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Sacco pieno rizza l'orecchio. &#x2013; Sacco vuoto non sta ritto. (<hi rendition="#i">Bohn I, 124.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">140 Wäne men in'n Sacke finnt, dän schüddet men ût.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 451.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">141 Wann der Sack voll ist, erstreckt er den Zipfel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 827, 31; Simrock, 8629.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de zak vol is, regt hij zijn oren. (<hi rendition="#i">Bohn I, 298.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">142 Wär in'n Sacke 'fongen werd, dei werd der mên ûtschüttet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 451.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">143 Was ein Sack ist, muss ein Sack bleiben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">144 Was im Sack ist, das kompt wider herauss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 542, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Naar man er i sækken, skal man ud af munden eller af bunden. (<hi rendition="#i">Bohn I, 392.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">145 Was man in alte Säcke schüttet, ist alles verloren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 59; Simrock, 8651; Körte, 5146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In senem beneficium ne collocato. (<hi rendition="#i">Seybold, 250; Binder II, 1469.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">146 Was man in den Sack gethan, muss der Esel tragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen sagen dasselbe vom Leibeigenen. (<hi rendition="#i">Cahier, 2006.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">147 Wat me in dem Sacke finnet, dat schäddet me derut.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) &#x2013; Hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Petri, II, 628.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">148 Wen man im Sacke findet, den schüttelt man heraus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8653; Körte, 5154; Lohrengel, I, 745; Braun, I, 3684.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">149 Wen man im Sack findet, den schüttet man heraus, sprach der Schmied, als er den Pater im Strohsack fand und in den Bach warf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 15, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">150 Wenn der Sack kompt, so wirfft man das Secklin (den Beutel) hinter die Thür (Kiste).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 637; Simrock, 8632; Körte, 5141.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (130)</hi>: Als de sak kumt, so werpet men den Budel achter de kissen. (Suscepto abiicitur vacuata crumenula sacco.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de sac comt, worpt men den budel achter die kist (<hi rendition="#i">Tunn., 5, 2; Harrebomée, II, 487<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bursula calcatur, dum grandis bursa paratur. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 83.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">151 Wenn der Sack leer ist, hört der Krieg auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">152 Wenn der Sack leer ist, kann auch eine kluge Maus nichts herausstehlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wenn die Säcke leer sind, streiten sich auch zornige Mäuse nicht ums Mehl. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 465.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">153 Wenn der Sack nass ist, ist die Spreu feucht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Es fälet selten, wenn der sack nass ist, so sind die spreuver feucht. An den ausserlichen geberden merckt man, was im Hertzen steckt.&#x201C; (<hi rendition="#i">Granatapfel, 65<hi rendition="#sup">a</hi>, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[907]/0921] dick ist. „Der Kopf darf das Herz beneiden, das desto zufriedener mit sich und andern zu sein pflegt, je beschränkter die obere Etage ist. Es sieht sehr leicht Engel, wo kaum Menschen sind, weiss kaum die Schlange vom Aal zu unterscheiden; und wer bei Mädchen dieser Art einen Gruss ans liebe Fleisch zu bestellen hat, darf nur das Herz Boten schicken. Man schlägt auf den Sack und meint den Esel.“ (Demokritos, I.) Engl.: Apparently he hurts strangers, but in reality me. Frz.: Battre le chien devant le lion. – Ce que je dis à vous, ma nièce, c'est pour vous, mon neveu. (Cahier, 1151.) – Qui ne peut frapper, l'âne frappe le bât. (Masson, 294.) Lat.: Qui asinum non potest, stratum caedit. Poln.: Kiedy pieska biją, niech się lewek boi. – Na jednego kara a postrach na wszystkich. – Pieska biją a na lewka postrach. Span.: A tílo digo, hijuela, entiéndelo tú, nuera. – A te lo digo, Pedro; para que le entiendas, Juan. (Cahier, 3381; Masson, 294.) – Quien no puede dar al asno vuelvese al albarda. 107 Man schüttle den Sack, so steht er. – Fischart, Gesch. 108 Man sieht am Sack, wo die teigen Birnen liegen. 109 Man sol die seck nit mit seiden nehen. – Franck, II, 89b; Gesner, I, 6; Gruter, I, 58; Petri, II, 466; Lehmann, 827, 6; Schottel, 1145a. 110 Man soll aus Einem Sack nicht doppelt metzen. Holl.: Men moet uit één' zak geen dubbel mout nemen. (Harrebomée, II, 490a.) 111 Man sucht keinen im Sack, man habe denn selbst darin gesteckt. – Geiler, Nsch., 29. 112 Mancher trägt keine Säck vnd ist dennoch ein Geck. – Henisch, 1402, 54. 113 Me bengt (bindet) 'n Sack wal zau, ih he voll es. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 94. 114 Me sucht keinen luigen Sack an der Wand oprichten. (Sauerland.) 115 Mer schlegt uf'n Soak und mênt 'n Eis'l. (Franken.) – Frommann, VI, 322, 322; Lohrengel, II, 24. 116 Mit einem leeren Sacke lässt sich kein Pferd fangen (oder: lockt man kein Pferd in den Stall). – Schlechta, 164. 117 Mit leerem Sack afah, ist besser, als mit leerem Sack ufhören. (Luzern.) 118 Mit Säcken voll soll man einnehmen, mit Händen voll aussgeben. – Lehmann, 233, 8 u. 922, 6. 119 'N Sack vull Flöh is lichter to höden, as'n Wîw. – Schlingmann, 1209. 120 Nichts im Sack und nichts in der Hand, geht frank und frei durchs ganze Land. 121 Nichts im Sack, viel auf der Kreiden, geschieht Wehe allen beiden. – Parömiakon, 2128. Von zweien, die sich beklagen, viel Schulden und wenig Geld zu haben. 122 Niemand weiss, was im Sack ist, als wer ihn öffnet. Schwed.: Ingen weet hwad i säcken är, förrän han blijr uplöst. (Grubb, 387.) 123 Sack un Bengel hät sich gepock. (Bedburg.) Gleich und gleich gesellt sich gern. 124 Sack und Beutel sind Verwandte. Dies Sprichwort ist, wie mir mitgetheilt wird, in Pförten (Niederlausitz) entstanden, wo es früher einen Gastwirth, Namens Sack gab, zu dem häufig ein Steuerbeamter aus Forst, der Beutel hiess, kam, den er seinen Vetter nannte, weil, wie er sagte Sack und Beutel Verwandte seien. 125 Sack un Seel' is gôd bi dem Mann. – Eichwald, 1630. Es ist gut auf der Reise mit dem Nöthigen versehen zu sein. 126 Schöne Säcke bringt man nicht zur Mühle. Holl.: Men brengt geene schoone zakken ter molen. (Harrebomée, II, 490a.) 127 Seck liegen gern im Mistpful. – Lehmann, 401, 65. 128 Strick den Sack halb zu. – Lehmann, II, 571, 123. 129 Stricke den Sack zu, wenn er auch nicht (nur halb) voll ist. – Simrock, 8634; Körte, 5152; Venedey, 116. 130 'T wart ôk woll 'n Sack tobunnen, de nich vull ist. – Weserzeitung, 4097; Goldschmidt, 117. Pflegt man in Oldenburg den Kindern zu sagen, wenn sie zu viel essen wollen. 131 Theuer im (in den) Sack, theuer wieder heraus. – Eisenhart, 144; Hassl., 45; Eiselein, 537; Hertius, I, 73; Hillebrand, 128, 181; Simrock, 10255; Graf, 154, 88. Wenn die Witwe nach dem Ableben des Mannes ihr eingebrachtes Heirathsgut wieder zurückfordert, so soll nach dem Sprichwort der Preis desselben danach bestimmt werden, der für die Güter zur Zeit der Theilung besteht. Ist er höher, als zu der Zeit, da sie die Güter einbrachte, so bleibt ihr allein der Vortheil; sowie sie auch, wenn das Gegentheil stattfindet, den Schaden zu tragen hat. Das Sprichwort bezeichnet demnach das Gegentheil von dem, was das Sprichwort sagt unter: Frauengut. Böhm.: Draho do pytle, draho z pytle. (Čelakovsky, 347.) 132 Under in de Sack findet sück de Reknung. – Bueren, 1174; Hauskalender, II. 133 Unnen im Sack fennet sik de Quittung. (Soest.) Holl.: Onder in den zak vindt men de rekening. (Harrebomée, II, 490b.) 134 Viel Säcke sind des Esels Tod. – Petri, II, 575; Henisch, 943, 56; Latendorf II, 26; Blum, 720; Pistor., III, 95; Siebenkees, 15; Simrock, 8650; Körte, 5148; Braun, I, 3677; Masson, 294. 135 Vil seck seind des esels vndergang. – Franck, II, 100b; Eyering, III, 351; Sailer, 274. 136 Vil seck tödten den esel. – Tappius, 150b. 137 Voller Sack muss einen Pfeifer haben, der ihm den Blast (Tumentia) vertreibe. – Eiselein, 537. 138 Voller sack pfeifft. – Franck, II, 48a; Blum, 601; Petri, II, 578; Lehmann, II, 793, 130; Gaal, 1332; Simrock, 8639; Körte, 5158. 139 Voller Sack steht aufrecht. It.: Sacco pieno rizza l'orecchio. – Sacco vuoto non sta ritto. (Bohn I, 124.) 140 Wäne men in'n Sacke finnt, dän schüddet men ût. – Schambach, II, 451. 141 Wann der Sack voll ist, erstreckt er den Zipfel. – Lehmann, II, 827, 31; Simrock, 8629. Holl.: Als de zak vol is, regt hij zijn oren. (Bohn I, 298.) 142 Wär in'n Sacke 'fongen werd, dei werd der mên ûtschüttet. – Schambach, II, 451. 143 Was ein Sack ist, muss ein Sack bleiben. 144 Was im Sack ist, das kompt wider herauss. – Lehmann, 542, 83. Dän.: Naar man er i sækken, skal man ud af munden eller af bunden. (Bohn I, 392.) 145 Was man in alte Säcke schüttet, ist alles verloren. – Eyering, I, 59; Simrock, 8651; Körte, 5146. Lat.: In senem beneficium ne collocato. (Seybold, 250; Binder II, 1469.) 146 Was man in den Sack gethan, muss der Esel tragen. Die Russen sagen dasselbe vom Leibeigenen. (Cahier, 2006.) 147 Wat me in dem Sacke finnet, dat schäddet me derut. (Westf.) – Hochdeutsch bei Petri, II, 628. 148 Wen man im Sacke findet, den schüttelt man heraus. – Simrock, 8653; Körte, 5154; Lohrengel, I, 745; Braun, I, 3684. 149 Wen man im Sack findet, den schüttet man heraus, sprach der Schmied, als er den Pater im Strohsack fand und in den Bach warf. – Klosterspiegel, 15, 21. 150 Wenn der Sack kompt, so wirfft man das Secklin (den Beutel) hinter die Thür (Kiste). – Petri, II, 637; Simrock, 8632; Körte, 5141. Bei Tunnicius (130): Als de sak kumt, so werpet men den Budel achter de kissen. (Suscepto abiicitur vacuata crumenula sacco.) Holl.: Als de sac comt, worpt men den budel achter die kist (Tunn., 5, 2; Harrebomée, II, 487b.) Lat.: Bursula calcatur, dum grandis bursa paratur. (Fallersleben, 83.) 151 Wenn der Sack leer ist, hört der Krieg auf. 152 Wenn der Sack leer ist, kann auch eine kluge Maus nichts herausstehlen. Die Russen: Wenn die Säcke leer sind, streiten sich auch zornige Mäuse nicht ums Mehl. (Altmann VI, 465.) 153 Wenn der Sack nass ist, ist die Spreu feucht. „Es fälet selten, wenn der sack nass ist, so sind die spreuver feucht. An den ausserlichen geberden merckt man, was im Hertzen steckt.“ (Granatapfel, 65a, 1.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/921
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [907]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/921>, abgerufen am 14.08.2024.